L Fideikommihau»sch»M- "

(STB.) Stuttgart, 18. Okt. Im Fideikommißausschuß begann heute die Beratung des Gesetzes über das Anerbenrecht. Art. 1 brachte eingehende Erörterung über den Gesetzentwurf über­haupt. Vertreter de: Sozialdemokratie machten Bedenken gegen die Einbringung des Entwurfs mit Rücksicht auf die württ. Ver­hältnisse geltend. Insbesondere wurde hervorgehoben, daß durch Liesen Gesetzentwurf die Benachteiligung nachgeborener Kinder durch die Anerbensitte gesetzlich festgelegt wird. Seitens der Re­gierung wurde beton?, daß die Einbringung des Entwurfs durch die sozialen und wirtschaftlichen Mitzstände der Gegenwart ihre Begründung finde. In dem Entwurf werde ein gesetzlicher Schutz für die nachgeborenen Kinder, der bisher nur im Wege des Vertrags erfolgt«, eingefiihrt. Außerdem enthalte der Entwurf nicht die Einführung eines zwangsmäßigen Anerbenrechts, so daß die Erklärung eines Guts als Ansrbengut und die Auf­hebung dieser Erklärung im freien Willen des Grundeigen­tümers stehen. Die Redner der übrigen Parteien machten im we­sentlichen ähnliche Ausführungen. Artikel 1 wurde nach der Re­gierungsvorlage mit 11 Za (Ztr., D.D.P. und B.B.) gegen fünf Enthaltungen (V.S.) angenommen. Ohne Abstimmung ange­nommen wurde ein Antrag des Berichterstatters Scheef, wonach die Höferolle statt im Amtsgericht im Erundbuchamt geführt wird; ebenso ein Antrag Ströbel, wonach im Falle, daß beim Erbgang Zweifel über den Umfang des Anerbenguts entstehen, auf Antrag eines Miterben oder des Anerbens die Zentralstelle für die Landwirtschaft endgültig entscheidet. Fortsetzung Freitag nachmittag.

Ostelsheim, 19. Okt. Unser langjähriger Geistlicher, Pfar­rer Zeller, welcher seit 1887 das hiesige Pfarramt verwal­tet und die Freude erlebt hatte, viele seiner Pfarrkinder, die er Betaust und konfirmiert hatte, auch bei dem Eintritt in die Ehe einzusegnen, ist am Anfang des Jahres in den Ruhestand ^getreten. Durch seine wohlwollende, friedliche und freundliche Mrt hatte sich der Herr Pfarrer in hohem Maße das Vertrauen fund die Anhänglichkeit seiner Gemeinde erworben und wäh­lend des Krieges im Verein mit seiner Gattin treulich für die Musmarschierten gesorgt. Die Pfarrstelle ist inzwischen durch Pfarrverweser Groß versehen worden. Der Wunsch der Ge­meinde Ostelsheim, daß die Pfarrstelle noch vor Eintritt des Winters besetzt werde, ist nunmehr erfüllt worden. Von der Oberkirchenbehörde wurde Pfarrer Helbling von Würzbach Mach Ostelsheim ernannt und wird am 4. November hier sein Amt antreten.

- (SCB.) Stuttgart, 19. Okt. Das von der Stadtverwaltung eingeführte Eutscheinverfahren für Gas- und Strombezug hat zu 'einer förmlichen Jagd auf die Gutscheine geführt. Die Ausgabe­stellen konnten dem Andrang nicht mehr Nachkommen. Wer flüs­siges Geld hatte, war bestrebt, es möglichst rasch in Gutschein«, die, entsprechend der Geldentwertung, von Tag zu Tag teurer werden, umzusetzen. Der Gemeinderat hat nun für die Gut­eine neue Grundpreise festgesetzt und außerdem die zu ver­kaufende Easmenge von SO auf 39 Kubikmeter beschränkt. Ge­gen Hamsterer von Gutscheinen soll mit Absperrung von Gas

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mnd Strom vorgegangen werden. Der Abg. Dickes von der ^Deutschen Volkspartei hat folgende Kleine Anfrage an die Re­gierung gerichtet: Die Preise für Gas und elektr. Strom hatten ffn den letzten Tagen bereits eine Höhe erreicht, die kaum als erträglich bezeichnet werden konnte. Nun wurden diese Preise von einem Tag zum anderen mehr als verdreifacht bzw. ver- Nebenfacht. Durch diese Maßnahme wurde kn weite Kreise der Bevölkerung tiefste Erregung und Verbitterung getragen. Die ^unerhörte Preiserhöhung wird als einfach unerträglich empfun­den, die verschiedene Behandlung der Käufer von Gutscheinen am gestrigen und heutigen Tag als eine brutale Verletzung jeden Gerechtigkeitsgefühls und jeden sozialen Empfindens auf das schärfste verurteilt. Was gedenkt das Staatsministerium gegenüber diesen Vorgängen zu tun?

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Stesfani Drehsa.

Roman von Alexandra v. Bosse.

Frau v. Wagnitz faltete erschreckt die Hände:Was denn was gibt es denn nun wieder?"

Ottokarl hat sich der Steffani wegen geschlagen!" rief voll freudigen Triumphes Hermine v. Uertzen.Das fehlt ja nur noch."

Wagnitz knüllte grimmig das Zeitungsblatt zusammen und warf es auf den Tisch.

Man sollte wirklich glauben, man lebe in Paris, wo solche verdammten Geschichten an der Tagesordnung sind!" Er sprang ,auf und blieb vor Franz stehen.

'Bist du gewiß, daß es sich um Steffani handelte?" fragte er unsicher.

Leider zweifellos," erwiderte Franz.

Inzwischen hatte Frau v. Wagnitz das Zeitungsblatt geglät­tet, hielt es weit von sich ab, und Lotti las über ihre Schultern mit, während langsam ihre Wangen erblaßten. Mutter und Tochter wechselten einen Blick. Nun war alles aus! Steffani ^gerichtet!

Stumm hörten die Angehörigen zu, wie Franz berichtete, was zum Duell geführt; er betonte, daß Leutnant v. Ganten total betrunken gewesen wäre und auch Treben einen heißen Kopf gehabt habe, sonst wären wohl beide vorsichtiger gewesen.

Wagnitz knirschte: .Damit ist die Steffi unten durch und kann sich unter anständigen Frauen nicht mehr sehen lasten!"

Vielleicht kann sie doch gar nichts dafür!" wagte Fra« «. Wagnitz einzuwerfen.

Darüber wird sie sich mit ihrem Mann auseinanderzusetzen haben," entschied Wagnitz.Ich bin nur froh, daß ich ihm, auf Hermines Rat, vor einigen Tagen ein dringendes Telegramm

HeiaM.habe,'^

(SCB) Stuttgart, 19. Okt. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Im Bahnvs^vchr find in den Wochen vom 15. September bis 6. Oktober rund 97 000 Zentner, in der Woche vom 7.13. Oktober rund 48 000 Zentner Kartof­feln nach Württemberg eingeführt worden. Dies entspricht 700 Eisenbahnwaggons. Von den eingeführten Mengen gingen 105 000 Zentner nach Stuttgart und 40 000 Zentner nach anderen größeren Bedarfsgemeinden des Landes. Nach Stuttgart gelangten bis zum 13. Oktober außerdem 54 000 Ztr. (rund 150 Waggons) im Bahnverkehr aus württ. Erzeugergebieten. Daneben wurden den Bedarfs­städten fortlaufend größere Mengen Kartoffeln mittels Achse zugeführt. Von Gemeinden, Verbrauchervereinigun­gen und Händlern werden zurzeit größere Abschlüsse über norddeutsche Kartoffeln getätigt, die im Laufe der nächsten Tage anrollen.

(SCB) Eislingen a.d.F., 19. Okt. Im Walde bei Eis­lingen wurde von einem Jäger ein Anzahl Wildschweine, etwa sechs ausgewachsene Tiere, gesehen. Zum Abschuß konnte noch keines der Tiere gebracht werden.

(STB) Bückingen bei Heilbronn, 19. Okt. Bei dem Bäckermeister und Spezereihändler Ru pp erschien ein star­kes Aufgebot der staatlichen Polizei, um eine Durchsuchung seines Warenlagers vorzunehmen. Der Mann stand schon längere Zeit im Verdacht, durch unlautere Eeschäftsmani- pulationen die Not der Zeit ausnützend, sich große spekula­tive Gelder, ganz besonders im Zurückhalten von Waren zu verschaffen. Dieser Vorstoß hatte den Erfolg, daß 15 Zent­ner Zucker, die der Bäcker seinen Kunden seit längerer Zeit vorenthalten, um ja recht hohen Gewinn zu erzielen, ans Tageslicht gefördert wurde. Die Ware wurde sofort be­schlagnahmt und gerichtliche Anzeige erstattet.

(SCB.) Bildcchingen OA. Horb, 19. Okt. Eemeindebäcker und Darlehenskastenrechner Franz Holderried war dieser Tage mit dem Angewöhnen einer Kalbin beschäftigt. Dabei scheute Las junge Tier und ging mit dem beladenen Wagen durch. Der 89 Jahre alte Mann geriet unter die Kalbin; außerdem fuhr der ziemlich schwere Wagen über ihn. Mit schweren inneren und äußeren Verletzungen wurde der Verunglückte nach Hause ge­bracht.

(SCB) Reutlingen, 19. Okt. Die neue Schwerlokomotive setzte gestern die Versuchsfahrten auf der Honauer Steige mit dem Erfolg fort, daß bis 129 Tonnen hinaufgezogen wurden.

(STB) Gmünd, 19. Okt. Der Handels- und Gewerbe­verein hat beschlosten, ab kommenden Montag sämtliche Läden vormittags 9 Uhr zu öffnen und nachmittags 4 Uhr zu schließen. Durch die neue Verkaufszeit wird der Licht- und Heizstoffverbrauch aufs äußerste eingeschränkt, auch eine Verkürzung der Arbeitszeit der Ladenangestellten auf 6 Stunden erreicht und so die Entlassung von Angestellten, die wegen des schlechten Geschäftsganges droht, vermieden. Mit Rücksicht auf das kaufende Publikum, insbesondere die Arbeiterschaft, bleiben an den beiden Zahltagen der Woche, Dienstag und Freitag, die Läden wie seither bis 6 Uhr geöffnet.

(SLB) Neufra OA. Nottweil, 19. Okt. Bei der Schult­heißenwahl wurde der Rechner des Darlehenskastenvereins Karl Müller mit 127 Stimmen gewählt. Auf Gemeinderat Josef Dreher fielen 110 Stimmen.

(SCB) Laichingen, 19. Okt. In den letzten Tagen mach­ten sich an Kartoffeläckern auf Waidstetten Spuren eines Wildschweins bemerkbar. Ein Schäferhund spürte es auf, mußte aber zurückweichen. Am Mittwoch wurde eine Treib­jagd in diesem Markungsgebiet veranstaltet; man konnte aber bis jetzt dieses bei uns seltenen Wildes nicht habhaft werden.

(SCB) Tuttlingen. 19. Okt. In der Nacht zum Don­nerstag ereignete sich in der Nähe von Ludwigshafen am See ein schweres Autounglück. Der Lastwagen des Soda-

Das hast du also schon getan?"

Es war meine Pflicht."

War unbedingt nötig!" sagte Hermine v. Uertzen.Na, der wird sich freuen! Hat ja immer die Steffi wie eine Königliche Hoheit behandelt oder wie ein« Heilige. Aber das Telegramm wird ihm schon die Augen öffnen, deutlich genug war es ja. Ich habe geholfen, es aufzusetzen!"

Fräulein v. Uertzens schwarze Augen funkelten vor Befriedi­gung. Franz dachte bei sich:Giftig genug wird es ausgefallen sein." Es war ihm plötzlich leid um die Schwester. Er sah sie noch stehen, hochaufgerichtet, mit blassem Gesicht und verzweifel­ten Augen.

Wagnitz klingelte, und als Karl kam, befahl er, anspannen zu lasten.

Wo willst du hin?" fragte Franz.Nach Dohneck!"

Fahre lieber heute noch nicht, Vater," bat Franz,du bist zu erregt."

Ich muß!" sagte Wagnitz und ging mit kurzen, harten Schrit­ten im Zimmer auf und nieder.

Die Kutschpferde waren noch auf dem Felde beschäftigt und mußten erst geholt werden. Das dauerte ziemlich lange, und ehe der Wagen noch vorfuhr, kam ein Depeschenbote aus dem Dorf und brachte folgende Nachricht:

Frau Gräfin nach tiefer Ohnmacht in beängstigendem Zu­stand. Bitte, sogleich zu kommen. Marie Rodin."

Die Nachricht kam von der Erzieherin der Kinder aus Doh­neck. Wagnitz starrt« betreten das Blatt an, las dann langsam vor. Frau v. Wagnitz sprang auf:Da muß ich hin! Ich muß hin!"

Lotti brach in Tränen aus, und sie, die sonst in Gegenwart des Vaters kaum den Mund zu öffnen wagte, rief schluchzend: Wenn sie nun stirbt, seid ihr daran schuld, ihr alle! Ihr habt zu den Trch getrieben 7 ' ^

wäster-Fabrikanten Ley aus Tuttlingen, der in Hagnau Wein geholt hatte, fuhr ein kleine Böschung herunter. Am Am Donnerstag morgen wurde das Auto zertrümmert und die beiden Insassen, der Fabrtt«»ß und der Wein Händler Dreher fürchterlich ^gerichtet tot aufgefunden. Die beiden hatten i» Hagnau, Mcers- burg und Ueberlingen dem Süßen reichlich zugesprochen und trotz Warnung ihre Heimreise mit dem Auto ange­treten. Die Weinfässer erlitten keinen Schaden.

(SCB) Ulm. 19. Okt. Auf der Alp Rottach, 500 Meter unterhalb des Stuibenfelsens bei Sonthofen im Allgäu, wurden die Skelette eines Mannes und einer Frau mit Kleidungsresten gefunden. Es handelt sich um einen 20 Jahr alten Hilfswachtmeister der Ulmer Landes. Polizei und eine 22jährige Kontoristin aus Karlsruhe. Der Mann hat zweifellos zuerst seine Geliebte und dann sich selbst erschossen. Der Schädel des Mädchens hatte eine Schußöffnung.

(SCB) Tettnang, 18. Okt. In die Ziegelmühle in Obcr- teurrngen wurde in den letzten Nächten zweimal eingebro­chen. Gestohlen wurden 40 Pfund eingesalzenes Schweine­fleisch, 6 Pfund Butter, 8 Pack Zichorie und 6,5 Zentner Weizen.

(SCB) Vom Ries, 19. Okt. Verschiedene württember- gische und bayerische Gemeinden haben Selbstschutz- organisationen eingerichtet und sie zu einem Inter- estenoerband zufammengeschloffen. Größere Hebungen im Verband sollen bereits stattgefunden haben.

Geld-, Volks- und Larrdwirtschasi.

Der Kurs d ^ ^ichsmark.

1 Dollar 12 030 OVO WO Mk.

1 Goldmark 2 884 285 714 SM.

1 Holland. Gulden 4 691700 080 Mk.

1 Schweizer Franken 2 145 358 008 Mk.

1 Franz. Franken 715 785 808 Mk.

Der amtliche Mittelknr» vom 19. Oktal-

Berlin, 19. Okt. Der zur Durchführung der Dev 7? ordnung maßgebende amtliche Mittelkurs des Dollo . tierte heute, am 19. Oktober, 12 Milliarden.

Bankbedingungen.

(SCB.) Stuttgart. 19. Okt. In der Frage der Vankbedu-- gungen ist bei den kürzlichen wiederholten Verhandlungen im Arbeitsministerium zwischen den Banken und den Wirtschafts- verbändrn (Industrie, Groß- und Kleinhandel, Handwerk) eine Verständigung erzielt worden auf folgender Grundlage:

1. Die Bankschalter werden auch Samstags von 911 Uhr offengehalten. Eine Offenhaltung am Mittwoch ist von einem entsprechenden Vorgehen der Reichsbank abhängig.

2. Die Habenzinsen sind mit Wirkung vom 1 . Oktober ab auf Z4 Proz. pro Tag erhöht worden. Guthaben unter IM Mil­lionen Mark werden vom 15. Oktober ab nicht mehr verzinst.

3. Die Eutschristenfristen für Schecks werden verkürzt, sobald es gelingt, den Kleinverkehr mit Schecks auszuschalten und die Banken dadurch für eine ordnungsmäßige Verarbeitung der größeren Schecks zu entlasten. Klein« Schecks, d. h. Schecks über einen Papiermarkbetrag, der nicht einem Gegenwert von wenig­stens 19 Goldmark entspricht, sollen bis auf weiteres nicht mehr angenommen werden.

4. Die Frage der Belastung der inländischen Scheckentnahmcn auf den Tag der Ausstellung oder auf den Tag der Vorzeigung erfordert eine einheitliche Regelung für das Reich.

5. Die Banken werden mit den Wirtschaftsverbänden, na­mentlich auch in der Frage der Bankbedingungen ständig Füh­lung halten und über Streitpunkte stets in entgegenkommender Weise verhandeln.

6. Die Frage der Wiederherstellung einer Haftung der Ban­ken soll mit Beschleunigung nochmals geprüft werden.

Sie wollte durchaus mit nach Dohneck, aber ihr Vater er­laubte es nicht. Er wäre überhaupt am liebsten allein gefahren, doch angesichts des beunruhigenden Telegramms konnte er es seiner Frau nicht versagen, ihn zu begleiten.

Wahrscheinlich ohnmächtig geworden, weil sie Ottokarl in Lebensgefahr weiß. Wundert mich nicht gar nicht!" sagte giftig Hermine v. Uertzen, aber niemand hörte auf sie.

Wagnitz sah verstört aus, sprach mit umflorter Stimm«, und flüsternd suchte Mama Wagnitz Lotti zu beruhigen, die so heftig weinte, als sei Steffani bereits gestorben.

Dann wurde der Wagen gemeldet, und die Eltern fuhren zu der erkrankten Tochter nach Dohneck.

Die Kutschpferde trabten schwerfällig und widerwillig auf der harten Straße dahin. Sie waren müde von der Erntearbeit, und sobald die geringste Steigung kam, fielen sie in Schritt. Sie brauchten für die Strecke fast die doppelte Zeit als Steffanis leichte Wagenpferde. Stumm faß die Frau neben dem ärger­lichen Gatten; ihr Schweigen machte ihn noch unwilliger. Zu­rückgelehnt, zerbiß er seinen Schnurrbart, und immer wieder rief er dem Kutscher zu, schneller zu fahren. Wagnitz hatte Angst! Angst und Gewissensbisse. Die in ihm künstlich hochgezüchtete Wut gegen Steffani schwieg jetzt, erstickt durch die Sorge, die in ihm lebendig geworden. Lottis Ausruf, daß Steffani sich etwas angetan haben könnte, beunruhigte und erschreckte ihn mehr, als er zu zeigen für gut befunden. War er zu hart gewesen? Zu un­barmherzig? Hätte er der Tochter nicht mehr glauben sollen als unverantwortlichem Gerede? Seine Haltung war vielleicht schuld, daß dies Gerede nicht zur Ruhe gekommen ... Nein, es mußte doch Wahres daran gewesen sein, wenn es sogar zu einem Zweikampf kommen konnte. Und doch vielleicht hätte er we­niger hart sein müssen. War nicht Steffani immer seine Lieb- lingstochter gewesen? Er hatte sie gut erzogen, er kannte sie. .-^(Fortsetzung folgte) -