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26 BSttdvad, den 17 März 1S2»
Zsmlagsgedanken
Vom Dienen
Im Dienen ist Seligkeit. Dienen ist ein stilles herrschen. ?er sich selbst dienen läßt, ist abhängig, wer dienk. ist frei.
F r o m m e l.
Sollten nicht alle Einsamen die Augen und Herzen dem leben öffnen und seiner Stimme lauschen? Für jede Kraft und jedes Sehnen lieaen irgendwo in der Welt Aufgaben, rleich unerlösten Geistern, und ihre Mage durchzikkert die luft. Berta Lhotzky.
Die Demut, die sich ganz hinunkersiellt ins Dienen unS Wirken hinein, läßt Gottes Art und Wacht im Herzen auf- ochsen. Hesselbacher.
Friihlingsglaube
„Es muß doch Frühling werden!" Und es ist Frühling geworden, sogar noch vor dem Kalenderternün. Das große, millionenfältige Wunder des Keimens und Knospens, Grü- nens und Blühens hat wieder angehoben. Wer nicht ganz stumpfsinnig ist, erlebt es ehrfürchtig mit. Schon die alten Lateiner sprachen vom „heiligen Frühling". Von jeher hat aber die neuerwachende Natur über alle Freude hinaus, die sie unmittelbar dem aufgeschlossenen Gebiet bietet, auch als Sinnbild der Hoffnung für das Menschenleben gegolten.
Wann der Winter ausgeschneiet.
Tritt der schöne Sommer ein —
Also wird auch nach der Pein,
Wer's erwarten kann, erfreuet.
So singt der große Sänger aus der furchtbaren Zeit des 30jährigen Kriegs. Wer's erwarten kann, wer hellsichtig ist und Geduld hat! So hellsichtig, daß du im Frühlingswunder das Walten des Schöpfers siehst, der auch dein Leben gestaltet; so geduldig, daß du seine Zeit als deine Zeit betrachten lernst. Wer meint, er müsse den keimenden Samen aus der Erde und die knospende Blume aus ihren Hüllen reißen, der verdirbt beides und bringt sich um die Freude und um die Frucht des Wartens. Tief ergriffener Frühlingsglaube läßt sich durch keinen Rückschlag des Winters, durch keinen Frost und keinen Tod müde, ungeduldig oder irre machen, sondern greift über alles Sichtbare und über alle Zeit hinaus nach dem, der einst alles dazu macht. H. Pf.
Hatz aus Liebe.
Roman nach dem Englischen von Hugo Falkner.
Copyright by Greiner ^ Comp. Berlin W 30.
Nachdruck verboten.
5 Fortsetzung.
11. Kapitel.
Tadellos.
Sir Karl Allanmore war verreist und hatte Scars- dale der Aufsicht seiner Dienerschaft überlassen; das Gespräch des Tages bildete aber jetzt die . Hochzeit in White Eliffe. Lord Risworth hatte in Deeping Hurst große Vorbereitungen getroffen, eine prächtige imposante Zimmerflucht war zur Benützung der jungen Schloßfrau ganz neu hergerichtet worden, sie enthielt altes, was der feinste Geschmack ersinnen, Geld verschaffen konnte.
Endlich brach der zur Hochzeit festgesetzte Tag in un-
Bericht II anläßlich der in Wildbad stattgehabten Tagung des Württ. Haussrauenbundes.
Die Versorgung mit deutschen Eiern.
Der Redner, Herr Diplomlandwirt Deutschland er, verbreitete sich über die Frage der Versorgung mit deutschen Eiern etwa folgendermaßen:
Vor dem Krieg war die Eiereinfuhr aus dem Ausland deswegen notwendig, weil die deutsche Erzeugung zur Bedarfsdeckung nicht genügte. Nach dem Krieg haben sich die Verhältnisse nicht (oder nur ganz unwesentlich) geändert. Rach wie vor werden etwa 300000 Doppelzentner Eier aus dem Ausland eingeführt, zum Schaden der deutschen Volkswirtschaft und zum unübersehbaren Nachteil der Gesundung der Landwirtschaft und zwar insbesondere des mittleren Besitzes und der Klein- wie namentlich der bäuerlichen Zwergwirtschaften. Das gilt auch, und zwar einschneidend, für die württembergischen Verhältnisse.
Erhebungen zollstatistischer Art stellen fest: rund sechs Zehntel des deutschen Eierbedarfs kommen aus dem Ausland. Das gute deutsche Geld geht für Eier zu hinaus aus dem Reich, stärkt den Wettbewerb vom Ausland einerseits und schwächt andererseits mittelbar den deutschen Landwirt und Bauer, weil ihm unmittelbar etwas fehlt, das er nicht im Handumdrehen ändern kann, nämlich die wettbewerbliche Hebung seiner eigenen Eiererzeugung.
Die Bedeutung dieses Mangels nützt das Eier erzeugende Ausland aus zum unermeßlichen Schaden deutscher Volkswirtschaft (vergl. Deutschlands Daweslasten, den springenden Punkt in den Dawesgesetzen und die dauernde deutsche Ausfuhr-Unterbilanz. Der Berichterstatter.) im allgemeinen und des deutschen Nährstandes im besonderen.
Eier einführende Länder sind außer Oesterreich namentlich Holland, die Tschechoslowakei, Italien (wer denkt da nicht an die vergewaltigten deutschen Brüder im „erlösten" Slldtirol?! D. Ber.), Balkanländer zum Teil und selbst China, außer anderen Gebieten, die hier nicht so sehr in die Wagschale drücken. Den Verkaufspreis erhöhend wirken der Zwischenhandel, die hohen Eisenbahnfrachten; aber sticht minder auch das Lagern der Eier. Denn es lohnt
getrübter Klarheit an. Tie Kirche von Deeping war zu dem feierlichen Anlaiie auf das Glänzendste geschmückt. Die Schulkinder standen in Reihe und Glied, um den Pfad mit Blumen zu bestreuen, den die Braut wandeln sollte. Der Baron hatte in der Freude seines Herzens nahezu mehr Gäste eingelade'n, als die kleine Kirche von White Cliffe zu fassen imstande war. Bianca hatte niemals lieblicher, anmutsvoller ausgesehen. Ein ernster, entschlossener Ausdruck sprach aus den sanften Zügen, die süßen Augen senkten sich nicht, die Stimme klang ruhig, ernst und selbstbewußt, als sie die verhängnisvollen Worte sprach, die sie fürs Leben binden sollten.
Alle waren darüber einig, daß Bianca v. Cliefden eine tadellose Erscheinung sei, sowohl in ihrem Wesen als in Antlitz und Gestalt. Man sprach von dem seltenen Werte der Diamanten, die sie trug, von der sichtlichen Hingebung des Bräutigams, doch niemandem kam es in den Sinn, von der Liebe der Braut zu sprechen, niemand sagte, daß man es ihr ansehe, wie innig sie ihm zugetan sei.
Nach vollzogener Trauung und dem üblichen Gabelfrühstück reisten Lord und Lady Risworth nach einer entfernten Besitzung des Grasen, um dort den Honigmond zuzubringen. Lady Fielden aber verblieb in White Cliffe, um auf dem Ballfeste die Honneurs zu machen, das der Baron zu El/.-n der Vermählung seiner Tochter gab.
Lola war als Brautjungfrau zugegen gewesen und Triumph sprach aus ihren dunklen Augen. Jetzt, da Bianca vermählt war, glaubte sie sicher fein zu können, daß Sir Karls Gedanken nicht mehr bei ihr verweilen würden.
„Es war ein schönes Hochzeitsfest, Bianca," sprach sie zu des jungen Fräuleins Abschied. „Ich habe nie ein schöneres gesehen. Ich werde Karl Allanmore alle Einzelheiten Mitteilen, wenn ich ihm schreibe, es wird ihn nach meinem Dafürhalten lebhaft interessieren."
Doch kein verlegeneres Erröten zeigte sich in dem Antlitz der jungen Frau und ihre vollkommen ruhige Antwort entwaffnete Lola.
„Gewiß wird es ihn interessieren."
Doch Lola war noch nicht befriedigt, sie küßte die Jugendgespielin und sagte:
„Ich hoffe, du wirst glücklich sein, Bianca, ich hätte niemals gedacht, daß du vor mir heiraten würdest, das heißt eigentlich, mich übervorteilen; doch will ich dir verzeihen. Du mußt dich nicht wundern, wenn du von einer Hochzeit hörst, sobald Sir Karl zurückkommt."
Da endlich ward ihr die Freude, zu sehen, daß Bianca erbleichte und mit einer letzten zärtlichen Umarmung entfernte sie sich.
Der Augenblick des Scheidens kam. Mit tränenvollen Augen nahm sie Abschied von dem Vater, führte Lord Risworth sie hinweg und küßte ihr die Tauperlen von den Wangen.
„Du sollst es nie oereuen, Geliebte, dich mir geschenkt zu haben", sprach er zärtlich; „dein Leben soll von nun an nur eine Reihe froher Stunden enthalten."
Und er hatte nicht zu viel gelobt; als der Honigmond zu Ende, nabm der Graf uud seine junge Gemahlin blet-
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dem Großhandel nur dann, wenn er genügende Mengen aufstapeln kann, um ganze Eisenbahnwaggons aus dem zum Teil fernen Ausland zu versenden.
Daß dabei niemals frische Eier im Laden erhältlich sein können, ist natürliche Folge, welche die Güte der Eier jedenfalls auch nicht nach oben hin beeinflußt. Eier solcher Herkunft sind stets 5—8 Wochen alt, oftmals auch älter, nämlich Monate, ja selbst ein Jahr alt und darüber, ehe sie in die Kanäle des Handels gelangen und endlich in die Hände der Hausfrau, des Konditors usw.
Unter frischen Eiern ist aber das zu verstehen, was nicht älter als eine Woche ist. Die Gewähr hat man indessen im Ladenverkauf nie bei Auslandseiern und selten bei Inlandseiern. Doch gibt es eine Möglichkeit für solche Sicherheit. Hierüber ist in einem andern Zusammenhang noch zu berichten.
40 v. H. sämtlicher deutschen Landwirte einschließlich Kleinbauern haben überhaupt keine Geflügelhaltung. Höchstens 5 v. H. derselben betreibt in Deutschland kunstgerechte und gewinnbringende (rationelle) Geflügelzucht zwecks Eiererzeugung, und von den übrigen (rund) 55 v. H. der deutschen Eiergeflügelhaltung ist man nicht oder bei weitem nicht auf derjenigen Höhe, auf der sie sein könnte und auch sein sollte, um die deutschen Eierverbraucher vom Auslandsbezug unabhängig zu machen und damit gleichzeitig dem deutschen Bauer das Entgelt zukommen zu lassen, das er zum Leben und Betrieb-Ausrechterhalten benötigt, ohne aber daß die Hausfrau teurer kauft und die Gewähr für das hat, was mit Fug und Recht als frische Eier bezeichnet wird.
Eine vollkommene Umstellung der Eier erzeugenden Stellen ist nötig. Unler (raumsparender) Vermeidung aller Nebensächlichkeiten sei hier das Wesentlichste angegeben.
1) Sonderung der Zuchtstämme a) in fleischgebende, b) in eierlegende Rassen. Hühner, die nicht wenigstens 90—100 Eier im Jahr legen, sind abzuschlachten. Ausnahmslos sind alle Hühner mit höchstens 3'/- Jahren eben- falls abzuschlachten, weil sonst Geld zugelegt wird.
2) Kontrolle der Legefähigkeit jedes einzelnen Huhns s) mittels bezifferten Fußringes; b- i. a. des Fallennestes;
benden Aufenthalt in Deeving Hurst; eine Reihe glänzender Feste wurde gegeben und um seiner jungen Frau eine Freude zu bereiten, machte Lord Risworth ihr den Vorschlag, Lola de Ferras für längere Zeit zu sich einzuladen.
„Du bedarfst einer jugendlichen Gefährtin, mein Kind, und Lola de Ferras scheint mir von ganz ungewöhnlicher geistiger Begabung."
Er ahnte nicht, wie im innersten Herzcnsschrein Bianca sich nur nach Ruhe und Frieden sehnte; sie stellte keine Anforderungen mehr an das Leben, da aber der leiseste Wunsch ihres Gatten ihr Befehl war, so erhob sie auch diesmal keine Einwendung, sie forderte im Gegenteil Lola sofort auf, sie zu besuchen uud die lebhafte Französin ließ sich dies natürlich nicht zweimal sagen, sie kam mit Freuden.
„Mai und Dezember," sagte sie sich im stillen, „sie sühlt sich einsam und er zieht es vor, daß ich sie zerstreue, als daß irgendein hübscher, lebenslustiger, junger Mann sich dieser Mission unterziehe."
Doch selbst Lolas kritisches Auge konnte an dem gemütlichen Leben in Deeping Hurst nichts auszusetzen finden. Lord Risworth war das Musterbild eines tadellosen Ehemannes, gütig, aufmerksam, sanft, liebevoll, stets bestrebt, jedem Wunsche seiner Frau nachzulommen, sie mit i kostbaren Geschenken überhäufend. Es war eine Muster- ) ehe und Biancas Benehmen ebenso tadellos wie das ihres Gemahls.
Sie war als Mädchen schon allgemein bewundert und geliebt worden, als Frau betete man sie nahezu an. Niemand hätte es sich jemals träumen lassen, daß dieses sanfte, friedvolle Antlitz ein heißes Weh, ein leidenschaftliches Lieben zu Grabe getragen, daß der Friede, der von dieser reinen Stirne leuchtete, ein mühevoll erkämpfter war. i
Lola hörte niemals ein Wort der Verstimmung im wechselseitigen Verkehr des Ehepaares. Er bot ihr hin- i
gebendste Aufmerksamkeit und Liebe, sie ihm freudige und !
herzliche Zuneigung. -
Lola freute sich ihres Besuches in Deeping Hurst; was ihr dabei vielleicht die meiste Befriedigung gewährte, / war, daß sie mit Bianca von Karl v. Allanmore sprechen konnte. Es bereitete ihr Vergnügen, das holde Antlitz der Gräfin beobachten zu können, wenn sie ihr von all ihren früheren häufigen Zusammenkünften mit dem jungen Edelmann und seinen angeblich begeisterten Liebes- schwüren vertrauen konnte. Schweigend lauschte Lord Risworth, einst sollte eine Stunde schlagen, in der sie die Wahrheit erfahren würde.
Zweiter Teil.
1. Kapitel.
Die Witwe.
Zwei Jahre waren zur Neige gegangen, die nur .geringe Veränderungen mit sich gebracht. -Der alte Baron, durch des Grafen Großmut zum reichen Mann geworden, erklärte, daß er sich von Tag zu Tag jünger fühle; er war so glücklich, daß Bianca sich, so oft sie ihn sah, von neuem sagte, das Opfer, das sie ihm gebracht, sei nicht zu groß gewesen, sie würde im gleichen Falle auch jetzt wieder so gehandelt haben.
Sir Karl war nicht nach England zurückgekehrt, Scars- dale befand sich immer och in Händen der Dienerschaft.
Lola hörte oftmals von ihm, ihre Briefe interessierten ihn lebhaft, denn durch dieselben erhielt er stets Kunde ans i Deeping Hurst. Dort hatte nur ein bedeutenderes Ereig- ^ nis stattgefunden, Bianca hatte ihrem Gatten ein Töchter- ^ lein geschenkt, ein rosiges, holdes Mädchen, das der Graf .> vergötterte. Nach dem lanaen, einsamen, liebeleeren Da-
c) und (äußerst wichtig, weil unerläßlich) Buchführung über die Legefähigkeit des Huhns.
3) Künstliche Brütung durch Brutapparate. Auf die einzelnen Systeme kann hier nicht eingegangen werden.
Zu unterscheiden sind bezüglich der Eier-Gerichte drei Gruppen: 1) über 55 §r.; 2) 50—55 §r.; 3) 45—50 Zr. Eier mit 40 xr. Gewicht oder weniger sind handelsunfähig. Alle Eier sollten fortan nicht mehr nach Stückzahl, sondern nach Gewicht gehandelt werden.
Auf die Sauberkeit der Eier ist höherer Wert als bisher zu legen. Das gilt den ländlichen Erzeugern. Daß es geht, tatsächlich nur saubere Eier abzuliefern, beweist das Beispiel von Gaildorf (Geh.-Rat Dr. Lang von Langen). Gewaschen dürfen die Eier vom Erzeuger aber unter keinen Umständen werden. Sie halten sich sonst nicht. Dagegen ^ sind die Legenester viel öfter sauber zu machen durch frisches Auffüllen der reichen Unterlage (Stroh, Heu, > Torfmull).
Geht der deutsche Eiererzeuger auf eine Neueinstellung bezüglich Rassenauswahl und -Zucht, vor allem auf Umstellung des Gesamtbetriebes nach den gesammelten Erfahrungen und Erkenntnissen ein, dann wird die Eiererzeugung durch rationalisierte Geflügelhaltung auszubauen sein ; dann wird sie endlich gewinnvringeud, dann können wir nach und nach die Eier des Auslandes missen. Dann bleibt unser gutes, ach, so sauer verdientes Geld im Land, dienen wir uns selber, dem Vaterland und dem tatsächlich bittere Not leidenden Landvolk, dem Nährstand unserer aller.
Freilich, die deutschen Verbraucher sollten auch nun ganz entschieden Schluß machen mit der Vorliebe für ! dunkelgelbe Dotter, weshalb >a so viele Hausfrauen dem italienischen Katzelmacher ihr gutes Geld in den Rachen werfen Und das Landvolk muß nun ebenfalls den Entschluß fassen, sich mit der Geflügelzucht und Eiererzeugung neuzeitlich umzustellen. Dann, das heißt, wenn noch in diesem Jahr 1928 die Umstellung anhebt und in den folgenden Jahren anhält, kann Deutschland sich in 5 bis 8 Jahren mit deutschem Geflügel und deutschen Eiern selber ve sorgen. I)r. V/eiciner.
(Fortsetzung folgt.)