bus-Aifäre und anderen Angelegenheiten den Beweis da­für, daß mit Zustimmung der Entente das deutsche Reichs- nehrministerium an der Aufrüstung arbeitet, während Abg. Straßer (N S.) den Wehrminister nur als den Bürochef von ein paar hundert Beamten in der Bendlerstrahe be­zeichnet. Unter steigender Unruhe des Hauses behauptet der Redner dann, daß Gcßler und von Seeckt auf Wunsch Briands verabschiedet worden seien. Der Präsident Loebe schwingt nach diesen Worten dauernd die Glocke. Von den Sitzen der Mehrheit kommen stürmische Pfuirufe, von den Nationalsozialisten Heilrufe.

Reichswehrminister Groener geht in seiner hierauf folgenden Repli. auf die Ausführungen der einzelnen De­battenredner ein, wobei er besonders hervorhebt, daß er Wert auf eine einheitliche Auffassung der Offiziere legt, ni.hr ober ihrer Väter, Onkels und Tanten. Der Minister dankt zum Schluß den Rednern für die Anerkennung, die sie de- Re'chswehr gezollt haben Nach Abg. Lucke (W.N.), der insbesondere den alten Unteroffizieren den Dank für me gute Ausbildung der Reichswehr ausspricht, l le

Aussprache. Der kommunistische Antrag auf Streichung des Ministergehaltes und der kommunistische Mißtrausns- antrag werden gegen die Antragsteller und die völkischen Gruppen abgelehnt. Die Ausschußentschließungen werden angenommen. Die sozialdemokratischen Streichungsantrage werden Tozlaldemnkreten und Kommunisten uoHe -

lehnt. Der Etat des Landheers wird bewilligt.

Mrllembekg

Stuttgart. 15. März. Die Verwendung der Stuttgarter H i n d e n b u r g st i f t u n g. Der Ge­meinderat beschloß, das Stiftungskapital in Höhe von loooOO Mark, das die Stadt aus Anlaß des 80. Geburts- tages des Reichspräsidenten bewilligt hatte, in folgender Weise zu verwenden: Das Zinserträgnis soll zur Förderung von Begabten verwendet werden. Voraussetzung ist der Nachweis des Stuttgarter Bürgerrechtes oder eines min­destens 3jährigen Wohnsitz-Aufenthaltes in Stuttgart.

Hauptversammlung der württ. Landwirtschaftskammer.

Der Vorstand der württ Landwirtschaftskammer hielt kürz­lich eine Sitzung in Stuttgart ab. Als Termin für die nächste Hauptversammlung wurde der 30. und 31. Mai in Aussicht genommen. Die Einführung einer Buttermar - ke in Württemberg wurde eingehend beraten. Der Zweck der Buttermarke ist die Herstellung einer dauernd gleichartigen Butter von guter Qualität, die in gleicher Ver­packung in den Handel gebracht werden soll. Die Verleihung der Buttermarke ist an verschiedene Voraussetzungen ge­knüpft, wie zweckentsprechende Einrichtung, gute Ausbildung des Betriebsleiters, Schaffung leistungsfähiger Betriebe, periodische Butterprüfung, sachgemäße Behandlung und Verpackung und Anlieferung einwandfreier Milch. Nach gründlicher Aussprache wurde den vorgetragenen Richtlinien im allgemeinen zugestimmt. Nachdem seit einiger Zeit im Lande alsenzootische Hämoglobinurie" bezeichnete Krank­heit des Pferdes häufig auftriit und die Krankheit meist tödlich verläuft, soll das tierärztliche Landesuntersuchungs­amt untersucht werden, zu prüfen, ob diese Krankheit unter die entschädigungspflichtigen Krankheiten ausgenommen werden könnte. Außerdem soll ein Ersuchen an das Wirt­schaftsministerium um Verwilligung von außerordentlichen Ilnterstützungsbeiträgen bei Schadenfällen gerichtet werden. Neben Hagelversicherungsfragen wurde außerdem noch eine Reihe laufender Angelegenheiten behandelt.

6us dem Lande

Vaihingen a. F., 16. März. Ueberfahren. Gestern abend hörten die Bewohner der Talschenke Hilferufe. In der Nähe lag ein Mann quer über die Straße. Offenbar war er von einem Auto angefahren oder überfahren wor­den. Die Leute trugen den Verunglückten ins Haus und nahmen sich seiner an.

Leinfelden OA. Stuttgart, 15. Mürz. Von der Fil­de r st r a ß e n b a h n. Die Straßenbahnstrecke Möh­ringen-Leinfelden wurde zu Beginn dieses Jahres wieder in Betrieb genommen. Sie erfreut sich allenthalben eines regen Zuspruchs. Der Ausbau der Linie bis Echter­dingen geht seiner Vollendung entgegen. Man rechnet be­stimmt damit, daß diese am 1. April eröffnet werden kann. Auch die Bauarbeiten an der Reichsbahnstrecke Leinfelden Waldenbuch sind in den letzten Wochen sehr weit gediehen.

Weilheim, 15. März. TödlicherBetriebsunfall Als der 16 Jahre alte Lehrling Christian Braun von Kilch­berg in der Werkstätte seines Lehrherrn, des Schmiede­meisters Ernst Schüler in Weilheim, im Begriff war, einen Stechbeutel mit einem hölzernen Heftgriff zu versehen und

dabei den scharfkantigen Teil anstatt in den Schraubstock gegen sich stemmte, drang ihm das Eisen plötzlich in den Leib, verletzte die Bauchschlagader und verursachte seine Ver­blutung, die in wenigen Minuten seinen Tod zur Folge hatte.

Heilbronn, 16. März. Blutiges Ende einer Hochzeit. In dem Klein-Jngersheimer Totschlagsfall wurde der Angeklagte N ä g e l e zu 5 Monaten Gefängnis, der Angeklagte Halber zu 1 Jahr Gefängnis, der Angeklagte Veigel zu 6 Monaten Gefängnis und der Angeklagte Mozer zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Untersuchungshaft wurde ihnen bis zu 3 Monaten angerechnet, auch werden ihnen mildernde Umstände zugebilligt und der Haftbefehl aufgehoben.

Ellwangen, 16. März. Elf Jahre Zuchthaus für schweren Raub. Das Schwurgericht hat den 22 Jahre alten ledigen Dienstknecht Karl Maier von Heidenheim wegen schweren Raubs mit Todesfolge zu elf Jahren Zuchthaus verurteilt. Maier hat am Kirchweihsonntag, den 17. Oktober v. I, abends auf der Landstraße zwischen Haubersbronn und Miedelsbach dem 58 Jahre alten ledigen Dienstknecht Johannes Frank von Asperglen mit einer Baumstütze zwei wuchtige Schläge auf den Hinterkopf ver­setzt, die den Tod des Frank herbeiführten, und dann dessen Geldbeutel geraubt.

Höfen a. d. Enz, 16. März. Schließung der Schulen. Die Grippe hat auch hier eingesetzt und be­hauptet hartnäckig ihr Dasein. Außer verschiedenen jüngeren Frauen sind noch so viele Schüler davon ergriffen, daß auf schulärztliche Anordnung hin gestern die Schulen zunächst auf 8 Tage geschlossen werden muhten.

Altensteig, 16. März. Raubmord aneinerWit- frau. Gestern abend kurz vor 7 Uhr wurde die 65 Jahre alte Seifensiederswitwe Friederike Steiner in einer Blut­lache vor dem Ladentisch liegend tot aufgefunden. Der Kopf zeigte eine breite, klafsende Wunde, aus der die Gehirnteile heraushingen. Der tödliche Schlag scheint mit einer Eisen­stange, mit der man die Ladentüre zu schließen pflegt, aus­geführt worden zu sein. Noch in der Nacht traf die Mord­kommission aus Stuttgart ein; sie konnte jedoch bis jetzt keinerlei Spur des oder der Täter entdecken.

Ebingen, 16. März. Pfefferlesbrot Einem ur­alten Herkommen entsprechend wurde an sämtliche Schüler der Real-, Mittel-, Volks- und Kleinkinderschulen durch die Stadtverwaltung dasPfefferlesbrot" ausgegeben. Dabei erhält jedes schulpflichtige Kind der Stadt einen Laib Weiß­brot, jedes nichtschulpflichtige einen Viertellaib, lieber die Entstehung des alten Brauches ist nur soviel bekannt, daß sich im vorvorigen Jahrhundert die Stadtverwaltung bei der Ablösung einerGült" zu dieser alljährlichen Brotgabs verpflichten mußte.

Ehingen a. D.> 15. März. Ein Schwindler. Vor etlichen Tagen kam ein junger Mann in ein hiesiges Ge­schäft und verlangte einen Photoapparat. Man legte ihm verschiedene Apparate in der Angegebenen Preislage vor und ließ ihn auswählen. Er bat um eine Auswahl, die er seinem Vater zur Entscheidung vorlegen wollte und gab auf Befragen seine Adresse an. Der nichtsahnende Ver­käufer übersah, daß der junge Mann sich seinen Namen von dem durch das Schaufenster ersichtlichen Firmenschild des gegenüberliegenden Geschäfts entliehen hatte.

Wald in Hohenzollern, 16. März. Tödlicher Un­fall. 3n Meßkirch ereignete sich ein schreckliches Unglück. Der Schreiner Gustav Schah von Aohrdorf fuhr auf seinem Fahrrad die abschüssige Ziegelbühlstraße heranker, als im gleichen Augenblick um die Ecke von der Stockacherstraße her das mit Gemüse voll beladene Lastauto der Firma Beyer-Bär, Konstanz, ihn entgegenfuhr. Die von dem Auto gegebenen Signale wurden anscheinend von Schah über­hört, so daß er direkt in das Lastauto hineinfuhr und ihm der Brustkorb eingedrückt wurde.

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Warnung vor dem juristischen Studium. Die Vereini­gung der Vorstände der Deutschen.Anwciltskammern versen-

Wssotts, Iflsi'nsnmoljsn, Sinumplwsnsn, Qsnns

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det eine Erklärung, in der es tzeitzl: Es nsullt mit steigen- der Besorgnis, in w '--»-em Maße dir Zn'.i der Studierenden der Rechtswiärusch,ch ständig mmmmt. Es sind zurzeit in Preußen 500) Referendars und auch ->, andern Ländern ist ein Ueberschuß vorhanden. Die Unterbringung in staat­liche und kommunale Stellen wird nur zum kleinsten Teile j möglich sein. Der Zuwachs zur Rechtsanwaltschaft wird aber deren Aufnahmefähigkeit erheblich übersteigen. Sie ist schon heute als überfüllt anzusehen. Die Gefahr, welche dieser Zustand nicht nur für die Rechtsanwälte, son­dern auch für die Rechtspflege in sich birgt, wächst noch weiterhin, wenn der Zustrom zum juristischen Studium anhält.

DasEisenbahn-Auto"

Wie uns aus Ulm berichtet wird, wurde gestern auf der Bahnstrecke zwischen StuttgartUntertürkheim und Ulm ein vielleicht epochemachender Versuch unternommen, Per­sonenautos mit eigener Kraft (Benzinmotoren) für eine Fernfahrt auf Eisenbahnschienen einzusetzen. Zwei rasch hintereinander fahrende Autos trafen kurz vor 12 Uhr in Ulm ein und machten im dortigen Hauptdahnhof unter der Blaubeurer Brücke, ohne daß sie von den Schienen entfernt werden mußten, Kehrt, worauf sie um 12.30 Uhr mittags die Rückfahrt nach Untertürkheim antraten. Die Geislinger Steige machte keine besonderen Schwierigkeiten. Es sollen Mercedeswagen der Daimler-Werke in Stuttgart-Untertürk- heim gewesen sein. Ob solcheEisenbahnäutos" für die Personenbeförderung im Reiseverkehr zu besonderen Fahr­ten oder nur für Zwecke der Reichsbahn selbst an Stelle der Draisinen in Aussicht genommen sind, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Wie wir zu dieser Meldung noch erfahren, waren es tatsächlich Mercedes-Benzwagen, die an Stelle der bis­herigen Draisinen verwendet werden sollen. Bis jetzt wur­den von der Reichsbahn 20 Wagen bestellt. Für diese Neue­rung eröffnen sich beachtenswerte Ausblicke. Nebenbahnen, die bisher nur mit zwei oder wenig mehr Zügen belegt waren, können nun in Zukunft auch mitEisenbahnautos" im Stichverkehr befahren werden.

Was sollen unsere Kinder werden?

ep. Diese Frage lastet jetzt wieder zur Zeit der kommenden Schulentlassung auf den Gemütern mancher Eltern, die sich über die Aussichten für das Fortkommen ihrer Kinder in den verschiedenen Berufen nicht im klaren sind. Bei den gegenwärtigen Veränderungen in der Wirtschaft ist dies ja auch kaum möglich, einen Ueberblick über die Anforderungen der einzelnen Berufe zu gewinnen.

fln Anbetracht dieser Lage sind in ganz Deutschland Be- rufsberakungsstellen eingerichtet worden. Auch bei uns in Württemberg bestehen bereits 30 für männliche, 7 für weib­liche Berufe, meist in Verbindung mit den Arbeitsämtern. Daneben werden von Berufsberatern und -beraterinnen in den Städten Schulvorträge an den oberen Klassen der Schu­len gehalten oder auch Elternabende, an denen die Möglich­keiten wie die Wege der Ausbildung aufgezeigk werden. Wo dies bisher noch nicht geschehen ist es werden vor allem die kleineren Orte sein können solche Sachkundige zu Ei- ternversammsirngen gerufen werden. (Dahingehende Wünsche sind zu richten an das Landesarbeitsamk Südwestdeutschland, Stuttgart, Hegelskraße 1). Dir Arbeitslosigkeit und unsere schwierige wirtschaftliche Lage sollte ollen Eltern lehren, nicht in erster Linie auf den augenblicklichen Verdienst zu sehen, sondern ihren Kindern eine möglichst gute Ausbildung zutell werden zu lassen- Die Jugend selbst aber muß daraus lerne,., daß es gilt, in dem gewählten Beruf recht tüchtig zu werden.

Karlsruhe, 16. März. Den Tod im Rhein fand der 33 Jahre alte Schiffer Joseph Miltenberg, der auf der Schiffs­brücke zu dem zur Zeit im Rheinhafen vor Anker liegenden SchiffSalerias" ausglitt und ins Wasser stürzte. Beim Ankoppeln von Waggons am Rheinhafen fiel der 27jährige Fritz Hoffmann aus Strahburg so unglücklich zwischen zwei Wagen aufs Gleis, daß er nur als verstümmelte Leiche her­vorgezogen werden konnte.

Villingen, i. B 16. März. Wegen mutmaßlicher Brand­stiftung wurde ein Bewohner des in der letzten Woche in der Goldgrubengasse abgebrannten Wohnhauses verhaftet. Bei dem Brande sind drei Familien um ihre Habe gekommen.

Freiburg, 16. März. Während derArbeitvom Todeereilt. Bei der Ausführung von Malerarbeiten in dem Zimmer eines Hauses in der Klarastraße fiel der 42

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ver Mann im ttutomaniel.

Amerikanischer Detektivroman von Carolyn Wells.

Unwahrscheinlich? Sagen Sie lieber unmöglich!"

Für einen Detektiv gibt es das Wortunmöglich" nicht", versetzte Hunt und wünschte eine gute Nacht.

Auch ich ging zu Bett, um mich die ganze Nacht hin durch schlaflos auf meinem Lager herumzuwälzen. Ich fühlte mich geschmeichelt, daß Hunt meine Mitwirkung er­beten hatte, und nahm mir fest vor, nun auch wirklich etwas Nennenswertes zu leisten.

Aber wenn ich über den Tatbestand nachdachte, stand mir der Verstand still. Einen Augenblick schoß es m,r durch den Kopf, daß ich Irene Gardiuer auf ihren aus­drücklichen Wunsch hin auf der oberen Veranda allein ge­lassen und sie nachher, als ich sie suchte, auf einer anderen Seite des Hauses wiedergefunden hatte. Dann wieder ging mir Mildreds Erzählung durch den Kopf, die aber zu nichts zerrann, als ich mich plötzlich erinnerte, daß uh so­wohl das Tintenfaß wie das Bronzepferd ganz deutlich mitten auf dem Tisch gesehen hatte, als ich auf Cranes Ankündigung hin in die Bibliothek hineinstürzte. Das Tintenfaß war ein riesenhaftes Ding von jener Krisi-'ll- und Silbersorte, das sich so vortrefflich zu Geschenkzwecken, wenn auch weniger zum Gebrauch eignet. Es hatte blitz­blank und sauber ausgesehen, und wenn Mildred es als Wurfgeschoß gebraucht hatte, so war es absolut unmöglich, daß sie oder jemand anders es in so kurzer Zeit vollkom­men gesäubert und wieder auf seinen Platz gestellt haben konnte.

Ueber diese Tintenfaßfrage zerbrach ich mir den Kopf, bis mir ganz wirr zumute war, und als ich endlich gegen Morgen einschlief, lvar ich fest entschlossen, mich zuerst mit Her Lösung dieses Rätsels zu befassen.

Zu diesen! Zweck ersuchte ich Dr. Sheldo,: am nächsten Tage vor allen Dingen, mir eine Unterredung mit Mild­red zu gestatten.

Er gab zu, daß es seiner Patientin im ganzen besser ginge, sprach aber die Befürchtung aus, daß eine Auf- regui'.g wieder Fieber Hervorrufen könne.

Aber ich will sie ja gar nicht aufrbgen", rief ich aus. Ich will nur ein paar Fragen stellen ganz geradezu und in aller Ruhe. Meinetwegen können Sie und Frau Whiting und auch die Pflegerin im Zimmer bleiben und mich sofort hinausschicken, wenn Sie für Ihre Patientin fürchten "

Schließlich gab Dr. Sheldon, wenn auch augenscheinlich nur ungern, seine Einwilligung, und ich betrat das Kran­kenzimmer mit möglichst unbefangener Miene, setzte mich neben Mildreds Bett und sagte in munterem Tone:

Ich bin nur rasch einmal herausgelausen, um Ihnen Guten Morgen zu wünschen und die Hoffnung auszuspre- chen, daß Sie bald wieder in die Erscheinung treten wer­den. Sie fehlen uns unten nämlich sehr."

Mildred Leslie sah noch ein wenig matt und angegrif- sen- aber jünger und hübscher als je aus. Zwei lange goldblonde, oben am Kopf mit großen rosa Schleifen zn- sammengeholtene Zöpfe lagen auf der Steppdecke, die spitzenbesetzte Halskrause ihres Nachtkleides ließ den zar- ? s^i, und die großen blauen Aucien '"Een schelmisch ^ immer aus dem zarten Apfelblüten- gestcht heraus. Der verbundene Arm war zierlich durch einen Spitzenschal verhüllt, und die andere Hand streckte sich mir zum Gruß entgegen. "

Ich freue mich furchtbar, Sie zu sehen, Herr Kina". sie lächelnd.Sie lassen ja niemand zu mir herein, und gestern war es da unten so gräßlich, daß ich

wirklich zur Entschädigung einen netten Menschen zu sehen bekommen müßte."

Ich betrachtete das junge Ding mit heimlichem Stau­nen. Wie konnte sie nach dem entsetzlichen Trauerspiel, das sie durchgemacht hatte und unter dessen Einfluß wir alle standen, so heiter und seelenruhig sein!

Edith Whiiing muß meine Gedanken Wohl erraten haben, denn sie warf ein:Es ist schön, daß Sie gekommen sind, um Mildred ein bißchen aufzuheitern, Herr King. Wir tun unser möglichstes, um sie zu zerstreuen und von traurigen Gedanke» abzuleukeu."

Das schien ihnen allerdings gelungen zu sein, denn Milly sah ungemein vergnügt und sorglos aus, wenn auch ein wenig verdrießlich über ihren Stubenarrest.

Ich könnte ebensogut unten liegen wie hier oben", schmollte sie.Sie würden mich doch gewiß gerne hinun- tertragen, nicht wahr, Herr .King? Ich habe ja einen ge­sunden Arni, den ich um Ihren Nacken legen könnte."

Ich nahm die kleine Hand in die meine und hielt sie fest, als ob ich diese oberflächliche kleine Schmetterlings­seele dadurch auf einen Augenblick zum Ernst zwingen könnte.

Natürlich bin ich jederzeit mit Freuden bereit. Sie hinunter zu tragen, wenn der Doktor es erlaubt", sagte ich in freundlichem, aber festem Tone.Aber jetzt möchte ich Sie gerne allein fragen, Fräulein Leslie, und bin über­zeugt, daß Sie so gut sein werden, mir zu antworten. Es tut mir leid, Ihre Gedanken wieder auf eine Szene zurück­lenken zu müssen, die Sie natürlich zu vergessen trachten sollten. Aber sagen Sie mir sind Sie Ihrer Sache ganz sicher, daß Sie wirklich mit dem Tintenfaß nach dem Unbekannten geworfen haben? Sind Sie nicht vielleicht drauf und dran gewesen, ohne es wirklich zu tun?"

(Fortsetzung folgt.)