stützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung war am 29. Februar 1928 rund 1237 500 gegenüber 1291 000 am 15. Februar 1928.

Ausschreitungen bei einer Bauernversammlung

Syrih, Kreis Potsdam, 13. März. Eine riesige Bauern- versammlung verlief sehr erregt, namentlich durch die Mit­teilung, daß der preußische Innenminister Grzesinsky die Bauernbewegung überwachen lasse. Die Menge zog vor das Finanzamt und warf die Fenster ein. Der republikanische Reichsadler wurde vom Portal herabgerissen und zertreten. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her.

Dr. Freiherr v. Reibnih alleiniger Skaaksminisker

Neustrelitz, 13. März. Im mecklenburg-strelitzschen Land­tag wurde heute durch Abstimmung festgestellt, daß, da die Ernennung eines zweiten Ministers zurzeit unmöglich er­scheint, ein Minister allein die Regierung zu führen habe. Für diesen Antrag stimmten die Demokraten, die Fraktion der Mitte (Deutsche Volkspartei, Aufwertungspartei und Bauernpartei), aus der der völkische Abgeordnete vorher ausgetreten war, die Sozialdemokraten und die Kommu­nisten mit zusammen 21 Stimmen. Gegen den Antrag stimmten die Deutschnationalen und der völkische Abgeord­nete mit zusammen 10 Stimmen. Die vier Handwerker ent­hielten sich der Stimme. Auf Grund des Ergebnisses dieser Abstimmung ernannte Präsident Dr. Foth den bisherigen Geschäftsminister Dr. Freiherrn v. Reibnitz (Soz.) zum ordentlichen Staatsminister.

Schiedsverlräge mit Deutschland und Japan

Washington, 13. März. Staatssekretär Kellogg hat dem deutschen und japanischen Botschafter die Entwürfe von je zwei Verträgen, dem Schiedsverkrag, der dem französischen Vertrag gleichlautend ist, und dem Versöhnungsvertrag sBryan-Verkrag), übergeben.

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Die Leiden der Deutschen in Südtirol

London, 13. März. Der frühere Berichterstatter der Times", Gedye, hat im Auftrag der Expreßblätter die Zustände in Südtirol untersucht und beginnt imS u n d a y - E x p r e ß" eine eindrucksvolle Schilderung der Leiden der dortigen deutschen Bevölkerung. Er zeigt, wie das italienische Spio- nagesystem alle Verhältnisse durchdringt und das Land gleichsam in ein großes Gefängnis verwandelt. Geyde selber hatte ein Leben wie ein verfolgter Verbrecher zu führen, um sich und die Leute, die sich ihm anvertrauten, vor den italie­nischen Schergen zu schützen. Er stahl sich durch Weinberge in einsame Gehöfte, um die Klagen der Bauern vernehmen zu können, versteckte sich in leeren Kirchen, um die Leidens­geschichte der Geistlichen ungehindert anzuhören und legte sich einmal sogar halbnackt auf den Operationstisch eines Arztes, um in dieser unverdächtigen Lage den Arzt über seine Erlebnisse ausfragen zu können. Er zeigt in rührender Weise, wie zäht die Bevölkerung trotz aller Quälereien an ihrem Deutschtum festhält und erwähnt zum Beispiel den Ausdruck eines Droschkenkutschers, der, als er ihn zum Reden gebracht hatte, ausrief:Ich bin Tiroler und will als Tiroler sterben, was Bernhard Mayer auch sagen mag." (Mit diesem Namen wird in ganz Tirol Mussolini bezeichnet. Die AufschriftAchtung! Lebensgefahr!" an den Hochspannungsleitungen mußte beseitigt und durch eine ita­lienische ersetzt werden. Ein Gastwirt hatte vorschriftsgemäß alle Aufschriften in seinem Haus italienisch angebracht, aber zufällig an dem Wort Telefons daso" ausgelassen, wofür er in eine schwere Geldstrafe genommen wurde. Sogar ein Kirchenfenster wurde zertrümmert, weil das Glas die deutschen Worte:Heilige Anna, bitte für uns!" enthielt. Weil von unbekannter Hand in der Kirche zu Jnnichen ein Zettel angesteckt war mit den Worten:Haltet zusammen, die Befreiung wird kommen!" wurde der Priester verhaftet, die Nacht über in einen Schweinestall gesperrt und am nächsten Tag gefesselt ins Gefängnis gebracht.

England und die Kündigung -es deutschen Handelsvertrags

London, 13. März. Die deutsche Ankündigung, daß der deutsch-englische Handelsvertrag im Dezember 1928 gekün­digt werden solle, hat in den leitenden Kreisen Londons Aufsehen gemacht. Ganz England weiß, daß die britische Industrie durch den Vertrag große Vorteile erlangt hak und daß Deutschland sich hat übers Ohr hauen lassen. Angesichts der in Aussicht stehenden Wahlen würde aber die Re­gierungspartei gegenüber den Liberalen und der Arbeiter­partei in eine ungünstige Lage bringen, wenn die Regierung die Vertragskündigung nicht zu verhindern vermöchte. Im Handelsministerium will man daher nicht an die ernstliche Kündigungsabsicht Deutschlands glauben, sondern hält die Ankündigung für einen Versuch, durch Druck einige Vor­teile für Deutschland herauszuschlagen. Die Regierung wird ihre bisherige Schutzzollpolitik nicht aufgeben, aber es ist möglich, daß sie sich nach einigen Punkten umsieht, die man Deutschland bei etwaigen Verhandlungen zugestshen könnte.

Die Kampflage in Arabien

London, 13. März. Nachrichten aus Jerusalem besagen, daß sich größere Scharen von Wahhabiten, nach einer Mel­dung 10 000, nach einer andern sogar 18 000 Mann, bei dem Ort Tebuk, südöstlich von Akaba, versammelt haben, und daß auch schon Angriffe auf Bewohner des Transjordan­lands erfolgt sind- Der Emir Abdullah soll den britischen Oberkommissar in Palästina um schleunige Schutzmaßnahmen gebeten haben. Dagegen wird aus Basra gemeldet, daß an den Grenzen des Iraks und von Koweit die Ruhe bisher nicht gestört worden ist.

Württemberg

Stuttgart, 13. März. Personalabbaugesetz. Dem Landtag ist der Entwurf eines Gesetzes über den Personalabbau zugegangen. In der Begründung des Ge- setzes heißt es, daß die Personalabbauvorschristen, soweit sie noch gelten und praktische Bedeutung haben, einer klaren Zusammenfassung bedürfen. Es wird norgeschlagen, die Bestimmungen über dieVersetzung der über 58 Jahre alten Beamten in den Ruhestand" und über dieZusicherung eines Ruhegehalts an ausscheidende planmäßige Beamte und an ausscheidende Körperschaftsbeamte, die noch bis 31. März 1929 hätten gelten sollen, schon jetzt zu beseitigen. Es wurde von ihnen, wie sich ergeben Hat, nur in ganz wenig Fällen Gebrauch gemacht; ein Bedürfnis für ihre weitere Beibehaltung besteht daher nicht. In den Entwurf des Beamtengesetzes wurden übertragen die Vorschriften: 1. in 8 25 der Personalabbauverordnung über die Rück­zahlung von Abfindungen'. 2. in 8 3? der Personalabbau-

Verordnung über die Kürzung von Ruhegehältern usw. bei Wiederverwendung in einem öffentlichen Dienst; 3. in Art. 11 des Aenoerungsgesetzes vom 27. Dezember 1926 über die Ansprüche der staatlichen Wartegeldempfänger aus vorübergehender Wiederverwendung.

Die Eröffnung der Murgtalbahn. Wie die Reichsbahn­direktion mitteilt, ist die Eröffnung der Murgtalbahn An­fang Juli oder August zu erwarten. Die Direktionen Stutt­gart lind Karlsruhe werden wegen der Eröffnungsfeier­lichkeiten sich mit den beteiligten Gemeinden ins Benehmen setzen.

Strafantrag des Polizeipräsidiums. Vom Polizeipräsi­dium wird mitgeteilt: Gegenüber wiederholten Angriffen derSüddeutschen Arbeiterzeitung" wird mitgeteilt, daß der Polizeipräsident wegen der gegen mehrere seiner Beamten erhobenen Vorwürfe des Meineids, der Protokollfälschung und der Aussagenerpressung Strafantrag gestellt hat.

Theater-Sonderzug. Der am letzten Sonntag gemeinsam vom Verein für Fremdenverkehr Stuttgart und der Lei­tung der Landestheater veranstaltete 3. Theater-Sonderzug, diesmal aus der Gegend von Ebingen, Balingen, Hechingen, Rottenburg, Tübingen und Reutlingen, hatte einen vollen Erfolg. Der nächste Theater-Sonderzug wird am Sonn­tag, den 22. April, aus der Gegend von Spaichingen, Tuttlingen. Schwenningen und Rottweil veranstaltet. Für die Theatervorstellung ist die Verdische OperTroubadour" in Aussicht genommen.

Die arabischen Räume. Neckarstrahe 68. Zugang Kerner- skaffel, ein Lebenswerk orientalisch-arabischer Architektur des verstorbenen Fürsten Karl von Urach. Grafen von Würt­temberg, die über die Winkermonate geschlossen waren, sind vom Mittwoch, den 11. März ab wieder geöffnet und zwar Mittwochs und Samstags 1116 Uhr, Sonntags 1113 Uhr.

Er zieht sich zurück. Der Agitator Ernst Kimmerle, der früher im Bauernbund beschäftigt war und nun eine eigene Bauernpartei gründen wollte, sieht sich nach seinen Miß­erfolgen zu der öffentlichen Erklärung veranlaßt, daß er sich vom Parteileben zurückziehen werde.

Vom Tage. In der Möhringer Straße hat sich am Montag mittag ein 17jähriger Schüler mit Gas vergiftet. Als der Vater abends von seiner Berufstätigkeit nach Hause kam, fand er den Jungen leblos im Gang liegen. Der Be­weggrund, der den 17-Jährigen dazu trieb, in einem Anfall von Schwermut seinem Leben ein Ende zu machen, ist nicht mit Sicherheit festzustellen.

Stuttgart, 13. März. Beförderungen. Das Staats­ministerium hat den Regierungsrat a. g. St. Ströle zum Oberregierungsrat, den Regierungsrat Walter zum Re­gierungsrat a. g. St. und den Oberrechnungsrat Schwen­ningen zum Regierungsrat beim Staatsministerium be­fördert.

Auszahlung der Beamkenbezüge. Die Bezüge der Be­amten für April 1928 (einschl. Vorschuß) werden schon aus 26. März d. I. ausbezahlt. Dieselbe Regel gilt auch für die Auszahlung der Wartegelder, Ruhegehälter und Hinter­bliebenenbezüge. Die Angestellten erhalten die auf 31. März bzw. 1. April fälligen Bezüge ebenfalls auf 26. März. Für die nach dem Reichsangestellten-Tarifoertrag entlohnten An­gestellten wird eine besondere Regelung getroffen.

Amtliche Prüfung in Kurzschrift und Maschinenschreiben.

Am 11. März wurden durch das Prüfungsamt für Kurz­schrift und Maschinenschreiben bei der Handelskammer Stutt­gart wieder Prüfungen in der Städtischen Handelsschule, Kanzleistraße 13, abgehalten. Der Prüfung in der Kurz­schrift unterzogen sich insgesamt 21 Prüflinge. Von diesen haben bestanden: 1 bei 180 Silben, 7 bei 150 Silben, zu­sammen 8. Der Prüfung im Maschinenschreiben unter­zogen sich 3 Prüflinge. Von diesen haben 2 bestanden. Die nächste Prüfung in Kurzschrift und Maschinenschreiben fin­det im November dieses Jahres statt.

krankheitsstakistik. In der 9. Iahreswoche vom 26. Febr. bis 3. März wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krank­heiten amtlich gemeldet: Diphtherie 26 (tödlich), Kindbett­fieber 5 (4), Lungen- und Kehlkopftuberkulose 12 (2), Ruhr 1 (), Scharlach 36 (1), Typhus 3 (1), Fleischvergiftung 1 (-).

Neuhausen a. A., 13. März. TödlicherRadfahrer- unfall. Ein Herr Bittwolf aus Münster bei Cannstatt fuhr mit seinem Fahrrad in scharfem Tempo die steile Steige herunter. Infolge des regen Fußgängerverkehrs sah er sich gezwungen, rasch zu stoppen. Dadurch kam das Rad ins Schleudern, der Fahrer stürzte und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus Eßlingen, wo er seinen Verletzungen, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, erlag.

Lorch OA. Welzheim, 13. März. Hohes Alter. Exzellenz General von Muff feiert heute in voller körper­licher und geistiger Frische seinen 82. Geburtstag. In diesem Jahr kann der Genera' und seine Gemahlin das Fest der goldenen Hochzeit feiern.

Heilbronn, 13. März. DerBauernbundzur Be­soldungsvorlage. In einer Bauernbundsversamm­lung. die gestern hier stattfand, erklärte der bauernbünd- lerische Abgeord. Obenland - Jlsfeld, seine Partei werde trotz Bedenken für die Besoldungsvorlage stimmen, wobei er für feine Person sich die Entscheidung noch vorbehielt.

Mergentheim» 13. März. Von der Transmission erfaßt. Der 28jährige Säger Nikolaus Haun von Königs­hofen wurde im Maschinenraum des Sägwerks von der Transmission erfaßt und tödlich verletzt. Er hinterläßt eine Witwe und drei kleine Kinder.

Oberkessach OA. Künzelsau, 13 März. In derFremde ermordet. Der von hier gebürtige, in Amerika (Neu- yorkBrooklyn) als Schutzmann bediensteke Julius Gehrtk ist am 3. Februar während seines Nachtdienstes durch Mör­derhand ums Leben gekommen.

Progymnasiums In' Rotten bürg.' Das' Pr, nasium der Bischofsstadt kann in diesem Jahr die hundertfeier seines Bestehens feiern. Nach einem Be des Gemeinderaks und des Lehrerkollegiums findet die am 29. März in bescheidenem Rahmen statt.

Wstdberg OA. Nagold, 13. März. Diebstahl. Ein fremder Geschäftsreisender entwendete bei einem hiesigen Uhrmachermeister gelegentlich eines Geschäftsbesuchs eine Uhr. . Der Bestohlene entdeckte den Verlust alsbald und be- nachrichtigte den Landjäger, der den Dieb in Nagold fest- nshmen konnte. " ' '

Tailfingen, 13. März. Tödlicher Unfall. Auf der Straße zwischen Heinstekten und Hartheim (Heuberg) fand man ein nmgeskürzkes Schlittenfuhrwerk und daneben lag schwerverletzt der Altschultheiß von Heinstetten. Er starb nach seiner Ueberführung nach Harkheim. Das Pferd, das anscheinend durch Scheuen das Unglück verursacht hatte, wurde an einer andern Stelle aufgefangen.

Roklweil, 13. März. Ein Auto vom Zug erfaßt. Ein von drei Personen besetzter Kraftwagen aus Rottweil fuhr abends auf dem von der Dauchinger Landstraße ab­zweigenden, für Fahrzeuge verbotenen Gemeindeweg zum Bahnhof Trossingen. An dem Uebergang über die Bahn­linie befindet sich keine Schranke. Als der Kraftwagen auf die Schienen kam, stoppte der Motor, aber es war auch schon der Abendzug da, den der Lokomotivführer glücklicher­weise, als er die Lichter des Autos sah, so viel er konnte, gebremst hatte. Der vordere Teil des Autos, dessen Führer abgesprungen war, wurde zertrümmert. Die Insassen kamer mit kleinen Verletzungen davon.

Der 68jährige leidende Obermälzer Hermann Rastät- k e r von Muggensturm bei Karlsruhe, der bei einem hiesigen Arzt Hilfe suchen wollte, wurde auf der Straße von einem Herzschlag betroffen.

In Zimmern wurde der Landwirt und Fabrikarbeiter Peter Nester morgens tot im Bett gefunden.

Vor 11 Tagen kam ins hiesige Krankenhaus ein 23 Jahre altes Mädchen zur Entbindung, das ohne Namen und Angabe ihrer Herkunft auf einem Landork im Bezirk in Stellung war. Vom Vater des Kindes wußte sie bloß den Vornamen und eine Stadt in Bayern zu nennen- Bei ihrer Aufnahme ins Krankenhaus gab sie an, bis zum 18. Jahre in einemKarren" gelebt zu haben. Als sie den ersten Spaziergang ins Freie macken durfte, verschwand die junge Mutter und überließ das Kind seinem Schicksal.

Schwenningen. 13. März. Brand. Im Haus des Stadtbaurats Möbs ist der Dachstuhl abgebrannt. Durch das Löschwasser hat das ganze Haus schweren Schaden erlitten.

Skeinheim OA. Heidenheim. 13. März. Die Wün­schelrute. Am Samstag wurden hier durch Herrn Gröwe verschiedene Versuche mit der Wünschelrute unter­nommen; man vermutet in einer Tiefe von 60100 Metern kohlensäurehaltiges Warmwasser.

Gerstekken OA. Heidenheim, 13. März. Waldbrand­stifter. Den Bemühungen der Landjäger ist es gelungen, den Täter des Altheimer Waldbrandes festzustellen. Es ist dies ein junger Mann, der durch unvorsichtiges Zigaretten­rauchen den Brand verschuldete.

Saulgau, 13. März. 8 0. Geburtstag. Am 15. März kann Professor a. D. Ludwig Baur in Saulgau seinen 80. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische begehen.

Leutkirch, 13. März. Allerlei. Wegen Raum- und Geldmangels wird die Einführung der Hauswirt­schaft s s ch u l e erneut zurückgestellt. Auf dem gestrigen Fastenmarkt, dem ersten Leutkirchsr Frühjahrsmarkt, wur­den an einem Verkaufsstand bereits Strohhüte feilgeboten. Da jetzt im Allgäu wieder viel Schnee liegt und die Pelz­mütze begehrter ist als der Strohhut, fanden diese Hüte wenig Absatz.

Hegelbach OA. Leutkirch, 13 März. Verhängnis­voll e r S ch u ß. Bei Schießübungen junger Leute wurdD gestern vormittag der 7^jährige Sohn des Landwirts Alois Döbler hier verschiedentlich in den Kopf geschossen und töd­lich verletzt.

Friedrichshafen. 13. März. Württ. Fischereiver- e i n. Der Württ. Fischereiverein hielt am Samstag im Institut für Seenforschung in Langenargen seine Jahresver­sammlung ab. In dem Jahresbericht von Direktor Streik wurde die Not des Fischereigewerbes am See betont. Die Fangergebnisse des Blaufelchen sind in den letzten 3 Jahren immer geringer geworden. Polizeidirektor Quintenz hat sich unaufhörlich bemüht, die Motorbootssteuer wegzubringen. Die württembergifchen Fischer zahlen am Bodensee die höchsten Fischereitaxen. Es wurde ein Antrag des Vor­sitzenden Jäger angenommen, die Regierung zu bitten, die Taxeneinnahmen ausschließlich für Fischeinsätze im Boden­see zu verwenden. Polizeidirektor Quintenz berichtete ferner über die Fischbrutanstalten Langenargen und Friedrichs­hafen. Direktor Streik wünschte, daß man mehr Zander einsetze. Dr. Smolian hielt einen Lichtbildervortrag über den Aal.

Friedrichshafen, 13. März. Eine Rekordlei st ung im Höhenflug. Der deutsche Pilot Wagner in Manzell hatte vor einiger Zeit mit einem Dornier-Super- wal-Flugzeug Do-R. 142 mit 4 Gnome-Rhone-Jupiter IV Motoren von je 180 PS. eine Nutzlast-Gipfelleistung er­reicht, indem er mit 4037 Kilogramm Last eine Höhe von 2845 Meter erreichte. Diese glänzende Leistung ist von der Federation Aeronautique Internationale jetzt bestätigt und anerkannt worden.

Ellwangen, 13. März. 70 Geburtstag. Schönenberg­wirt Adalbert Remlinger, der nicht nur als Wirt am Wall­fahrtsorte, sondern auch als langjähriger früherer Haus­meister des kathol. Konvikts in Tübingen im 8. Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts in weiten Kreisen des Lan­des bekannt ist, feierte seinen 70. Geburtstag. Heute noch stehen in der Kirche zwei Seikenaltäre, die der Jubilar un­ter dem damaligen Direktor von Ege selbst anfertigke.

Reutlingen, 13. März. Grippe. Der Krankenstand in unserer Stadt mit Amgebung, soweit er der Allg- Otts- Krankenkasse Reutlingen infolge von Versicherungsverhält­nissen bekannt ist, beträgt zurzeit die hohe Zahl von 1210. Es wiegen vor die Grippeerkrankungen, auch Aalskrank­heiten sind stark vertreten. Tägliche Neuzugänge charak­terisieren das gegenwärtige ungesunde Wetter.

Suchen. OA. Geislingen, 13. März. Ehrung. Der Gemeinderat hat beschlossen, in Anbetracht der Verdienste des Altschultheißen Schall die bisherige Charlottenstraße in Schallstraße umzubenennen.

Bad Dihenlmch. 13. März. Besuch des Bischofs. Wahrend de-- letzten schönen Wochen weilte Bischof Dr. Sprcll einige Ze't zur Kräftigung seiner Gesundheit im Bad Ditzenbach.

Alm, 13. März. Zugsverspätung. Die gestrigen Münchener Vormittagspersonenzüge kamen mit größerer Verspätung hierher, sie konnten in Nannhofen, wo eine elektrische Maschine entgleiste, nicht weiterfahren.

Laichingen, OA. Münsingen, 13. März. Oberamts­aufteilung. In einer Versammlung der Ortsgruppe Laickinaen des Württ. Bauern- Md Weingärtnerbundes