980 Familienfideikommisse mik einer Fläche von i wv E Hektar. Die Fideikommisse hatten den Zweck, den Familien einen gewissen Mindestgrundbesitz zu erhalten und ihn vor Zerstückelung und Ueberankivortung zur freien Ware zu sichern. -

Mißkrauenserklärung gegen die Streliher Regierung

Neustrelitz. S. März. Im Landtag von Meckl^burg- Strelitz wurde auf die Regierungserklärung des Staats­ministers Frhrn. v. Reibnitz (Soz.) ein deutschnatwnaler Antrag mit 19 gegen 16 Stimmen angenommen, dem Staatsministerium das Vertrauen zu versagen. Ein wer- terer Antrag, den beiden soz. Staatsministern die Weiter- führung der Geschäfte zu entziehen, wurde mit 19 gegen 16 Stimmen abgelehnt.

Die bayerische Beamtenbesokdung

München. 9. März. Die Gesetzesvorlage betr. die Be­amtenbesoldung ist im Ministerrat einstimmig, auch, von dem dem Bayer. Bauernbund angehörenden Landrmrtschasts- minister Prof. Fehr angenommen worden und wird als­bald dem Landtag vorgelegt.

Das Programm der neuen Bauernpartei

Weimar. 9. März. Hier fand gestern die erste Vertreter­oersammlung der neugegründeten Christlich-natio­nalen Bauern- und Landvolkpartei statt, die aus allen Teilen des Reichs besucht war. Es wurde eine Entschließung angenommen: Das Landvolk

Deutschlands will aus der Parteiwirtschaft

befreit sein. Es fühlt sich stark genug, in den gesetz­gebenden Körperschaften seine Interessen frei von parteipoli­tischen Bindungen in einer eigenen Fraktion durchzusetzen und daher im ganzen Reich eigene Wahllisten aufstellen. Listen, die auf Umwegen den politischen Parteien Wähler und den parteipolitischen Fraktionen Abgeordnete zuführen, lehnt die Bauern- und Landvolkpartei aus Gründen der politischen Ehrlichkeit und Reinlichkeit ab.

Die Partei erstrebt u. a. den Aufbau des Staats auf berufsständiger Verfassung, sie bekämpft die Vernichtung des selbständigen Unternehmens durch den Staatssozialismus und die Versklavung der werte­schaffenden Arbeit durch das internationale über­persönliche Kapital.

Es scheint sich hier eine bäuerlich-mittelständisch-anti- semitische Gruppe herauszubilden.

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Vom Völker bundsrat

Genf, 9. März. In der heutigen öffentlichen Vormittags- sitzuug führte Chamberlain als Berichterstatter aus, bei der gegensätzlichen Haltung Rumäniens und Ungarns in der Optantenfrage erscheine eine Einigung unmöglich. Der Streit würde eine zurückbleibende Wunde in Mittel­europa sein, die eine dauernde Gefahr für den Frieden wäre. Er rufe den guten Willen der beiden Staaten an und schlage vor, daß der Völkerbundsrat das durch den Friedensvertrag von Trianon geschaffene ungarisch-rumä­nische Schiedsgericht durch zwei neutrale Per­sönlichkeiten ergänze. Rumänien, das seinen Richter aus dem Schiedsgericht zurückgezogen hat, solle ihn wieder ins Schiedsgericht entsenden.

Briand ließ durchblicken, daß er für Rumänien sei. Im übrigen stimmte er dem Vorschlag Chamberlains zu, ebenso Stresemann, der daran erinnerte, daß bereits Friedrich der Große entschieden einen internationa­len Schiedsgerichtshof verlangt habe.

Allgemein wird das geistesstarke und ehrliche Auftreten des 82jährigen Grafen Apponyi (Ungarn) bewundert.

Vor einer Investigation in Szent Gotthard?

Genf, S. März. Die bisherigen Beratungen im Rats- ausschuß zur Prüfung der Jnvestigationsklage gegen Ungarn haben, wie verlautet, eine Entwicklung genommen, daß der Dreier-Ausschuß eine Untersuchung an Ort und Stelle vor. schlagen dürfte, falls nicht noch in dieser Tagung einige von Budapest verlangte Auskünfte gegeben werden können.

Annunzios Antwort an den Vatikan

Rom. 9. März. Wie vor kurzem berichtet, hat der Papst die Fastenprediger angewiesen, vor den anstößigen Schrif­ten Annunzios zu warnen, und die Index-Kongregation hat Annunzios Schriften auf das Verzeichnis der verbotenen Schriften gesetzt. Annunzio hat nun an den Vatikan ein Schreiben gerichtet, das sich in geringschätzigen Bemerkun­gen über den Papst und diegeschorenen Schreiber der Kongregation" ergeht. Er lache über das Verbot.

Viirllemberg

"" Stuttgart, 9. März.

Mysterienspiele. Am 20., 21. und 22. März wird eine- der hervorragendsten Eckertschen Mysterienspiele,Das Hei der Welt", im Kuppelsaal des Kunstgebäudes in Stuttgart aufgeführt. Eckert war Jahre hindurch Spielleiter einei Theaterschule in Freiburg und nachher im Stadttheater in Mainz. Die teilweise Entartung des modernen Theaters führte ihn in die Gebiete der mittelalterlichen Mysterien- spiele, deren Geist er so in sich aufnahm, daß er aus der Ideenwelt dieser Spiele Neues und wirklich Modernes zu !^nls?°.^rstand. Die Stuttgarter Aufführungen sind ver- anstaltet vom Katholischen Frauenbund, die Spieler sind nomme? ^" katholischen Gemeinden Groß-Stuttgarts ge-

^«^V^eSandsmilsttsest. Das nächste (VI.) Verbands.

Suddeutschen Musiker-Verband E. V, der groß

Musckerveremigung Süddeutschlands, umfassend Bayern Baden Württemberg und Hohenzollern. findet erstmals i, Bayern, und zwar am 14./16. Juli in Weißenburq statt All übrigen Musikfeste sind nur Bezirks- und LokabMusikfeste Nach den vorläufigen Anmeldungen werden wieder viel Kapellen, nicht nur Blas-, sondern auch Streichmusik ar Wertungsspiel teilnehmen, das in mehrere Abteilungen ein geteilt ist. Das V. Verbandsmusikfest fand, wie erinnerlick vor zwei Jahren in Gmünd statt. Es war das größte Fe' in seiner Art, das je in Deutschland abgehalten wurde. 4 Sonderzüge waren damals nötig, den riesigen Verkehr z bewältigen. Der Süddeutsche Musiker-Verband ist in dc Zwischenzeit wesentlich größer geworden; im letzten Jak stieg der Mitgliederstand um nahezu 600.

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mittleren Justizdienst wird von Mitte November d. I. an wieder ein staatlicher Unterrichtskurs in Stuttgart abgc- halten.

Veruntreuung von Sleuergeldern. Der bei der Buch­haltung des Städt. Stcueramts angestellte frühere Schult­heiß Rieker hat in mehreren Fällen Steuerbeträge, d'e ihm von Bekannten zur Bezahlung beim Steueramt über­geben worden waren, nicht abgeliefert, sondern für sich ver­braucht. Die von ihm so veruntreute Summe beträgt etwas mehr als 10 000 Mark. Die Stadt erleidet dadurch keinen Schaden. Hereingesallen find nur diejenigen, die Rieker ihr Vertrauen geschenkt haben. Unter den Geschädigten befindet sich auch ein Gemeinderat.

Heiratsschwindler. Auf eine Heiratsanzeige knüpfte der 40jährige verheiratete Adolf Holl in Stuttgart, Vater von zwei Kindern, Beziehungen mit einer Haustochter aus Ring- fchnaith an, indem er sich als Oberfaktor in einer Stuttgarter Druckerei und vermöglichen Mann ausgab. Er wußte von dem Mädchen dessen ganze Ersparnisse von 2000 Mark und weitere 600 Mark, die es selbst entlehnen mußte, heraus­zulocken. Dann ließ er nichts mehr von sich hören. Holl ver­büßt zurzeit wegen anderer Heiratsschwindeleien eine Ge­fängnisstrafe. Das Schöffengericht erkannte einschließlich dieser Strafe auf die überaus müde Gefängnisstrafe von 2 Jahren 4 Monaten. Der Staatsanwalt hatte ebensoviel Zuchthaus beantragt.

6us dem Lande

Zuffenhausen, 9 März. Tödlicher Unfall. Der 71jährige pensionierte Kanzleiaufwärter Karl Murrweiß stürzte in einer Scheuer durch das Garbenloch und erlitt einen tödlichen Schädelbruch.

Wasseralfingen, 9. März. Straßenraub. Am Mitt­woch abend wurde aus der Staatsstraße Wasseralfingen- Kellerhaus ein 15 Jahre alter Schlosserlehrling von Ober­alfingen von einem etwa 25 Jahre alten Burschen durch Vorhalten eines Revolvers und Androhung mit Erschießen seines Geldbeutels mit geringem Inhalt beraubt.

Niederstetten OA. Gerabronn, 9. März. Tödlicher Unfall. Dem Großknecht Meder des Müllers v. Berg- Herrenzimmern scheuten auf dem Heimweg von Schrozberg die Pferde. Meder stürzte, wurde mitgeschleift und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Der Bedauernswerte ist sei­nen Verletzungen bereits erlegen.

Crailsheim, 9. März. Verhaftet. Gestern wurde durch die hiesige Polizei der von früher her bekannte Fabri­kant Hartmann in Altenmünster auf Grund Steckbriefs festgenommen und dem Amtsgericht zugeliesert.

Mergentheim, 9. März. Bau einerevang. Klein­kinderschule. Die evang. Gemeinde errichtet auf ihrem Besitz an der Probsteistraße ein zweistöckiges Gebäude für eine Kleinkinderschule mit einem Kostenaufwand von 40 00<k Mark. Es erhält eine solche Gestaltung, daß es jederzeit zu einem weiteren Ausbau für künftige Zwecke geeignet ist.

Alm, 9. März. 9 0 Jahre. Der weit und breit be­kannte Turmuhrenfabrikant Christoph Hörz, einer der ältesten Ulmer Bürger, vollendete in geistiger und körper­licher Rüstigkeit sein 90. Lebensjahr. Er gründete als Uhr­machermeister sein Geschäft in Ulm, das sich durch seine gediegenen Arbeiten auf dem Gebiet der Turm- und Kir­chenuhren bald ein großes Ansehen in ganz Deutschland er­warb und sich immer mehr ausdehnte. Seit Jahren wird der Betrieb von dem nicht minder tüchtigen Sohn des Jubilars mit bestem Erfolg geleitet.

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Reutlingen, 9. März. Tagung. Der Landesverband der evang. Arbeitervereine Württembergs gedenkt seine diesjährige Jahresversammlung in Reutlingen abzuhalten. Sie findet herkömmlicher Weise in den Pfingsttagen statt, dieses Jahr also vom 22.-28. Mai. Die Eröffnungspredigt wird der Gründer und Ehrenvorsitzende des hiesigen Vereins Prälat l). Dr. Schöll halten.

Tübingen. 9. März. Von der Universität. Dem Assistenten an der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni­versität Tübingen, Dr. Hans Peter, ist die Lehrberechti­gung für Volkswirtschaftslehre an dieser Fakultät erteilt worden.

Zavelstein OA. Calw, 9. März. Die Verwüstung der Krokuswiesen. Die Krokuswiesen bei Zavelstein sind berühmt. Alljährlich locken sie viele Wanderer. In die- fem Jahr gab es am letzten Sonntag eine wahre Völker­wanderung. Aber es waren nicht bloß Naturfreunde im wahren Sinn des Worts, die die Blütenpracht fehen wollten. Unter diesen Wanderern waren viele Naturverwüster. Und so kam es, daß man nachmittagskeineBlütemehr fehenkonnte. Alle waren siegepflückt und teilweise nachträglich wieder auf die Wege geworfen worden. Man sollte es nicht für möglich halten, daß sowas heutzutage nach all der Aufklärung in der Oeffentlichkeit über die Not­wendigkeit des Naturschutzes noch Vorkommen kann. Durch solches sinnloses Pflücken und Herausreißen der Blumen werden diese allmählich ganz ausgerottet. In Zukunft sollte solchem Unfug mit polizeilichen Maßnahmen vorgebeugt werden.

Rottweil, 9. März. In den Ruhestand. Der Staats­präsident hat den Landgerichtsdirektor Simon seinem An­suchen oemäß in den Ruhestand versetzt.

Merklingen OA. Blaubeuren, 8. März. Für eine Autolinie Blaubeuren Geislingen. Hier fand eine stattliche Versammlung von Vertretern der Ober­ämter Blaubeuren und Geislingen sowie der Omnibusgesell­schaften Ulm und Geislingen wegen Errichtung einer pri­vaten Autolinie BlaubeurenGeislingen statt. Den Vorsitz führte Stadtschultheiß Dorn aus Blaubeuren. Die Vorstände oer beteiligten Gemeinden erklärten, daß sie mit der Füh­rung und Inbetriebnahme der Linie ganz einverstanden, je­doch nicht gewillt seien, etwaige Beiträge zur Finanzierung des Unternehmens zu leisten. Landtagsabgeordneter Stooß teilte mit, daß die Nebenbahnlinie AmstettenLaichingen bereits Schritte beim Ministerium gegen die geplante Auto­linie unternommen habe.

Ravensburg, 9. März. DerKassenraub inKell- münz. Die beiden Kassenschrankeinbrecher von Klein-Kell- münz, der 33 I. a. Hermann Huber und der 20jähr. Anton Kiebler, die in der Nacht zum 26. November 1927 den mit Lohngetdern gefüllten Kassenschrank der Arbeitsgemein­schaft Säger und Wörner und C. Varsel in stundenlanger, schwerer Arbeit erbrochen hatten, standen am Donnerstag wegen schweren Diebstahls, bei Huber war es außerdem Rückfall, vor dem Schöffengericht Ravensburg. Von den etwa 10 bis 15 anderen Einbrüchen, die die Angeklagten teils allein, teils zusammen verübt hatten, war Anklage nur erhoben wegen des am 11. November zum Nachteil einer Händlerin in deren Verkaufsbude ausgeführten Einbruchs­diebstahls und wegen des Einbruchs in das Geschäfts­gebäude in Kleinkellmünz. Während im zweiten Fall die Angeklagten nur Waren in verhältnismäßig geringem Wert erbeuteten, fiel ihnen bei der Eröffnung des Kassenschranks die Summe von 15 010 RM. in die Hände. Damit lebten sie in München in Saus und Braus. Als die Angeklagten gefaßt wurden, konnte man ihnen noch etwa 6000 RM. in bar abnehmen. Kiebler erhielt unter Zubilligung mildernder Umstände 2 Jahre Gefängnis, der rückfällige Huber drei Jahre Zuchthaus.

Im nahen Tal darf ist der Stadel des Landwirts Dämpfte niedergebrannt: in den Flammen ist auch der ganze Hühnerbestand umgekommen. . .«

Friedrichshofen, 9. März. Ungetreue Schreib­gehilfin. Das Schöffengericht in Ravensburg hat eine frühere Schreibgehilfin des hiesigen Rathauses wegen Unter­schlagung von 2289 Mark und wegen Diebstahls von 128 Mark zu 3 Monaten 10 Tagen Gefängnis verurteilt.

Heilbronn, 9. März. Berufung. Heinz Brenner vom hiesigen Stadttheater wurde für die Sommermonate von der Intendanz der Hohentwiel- und Lichtenstsinfestspiele als Dramaturg, Spielleiter und erster jugendlicher Charakter­darsteller verpflichtet.

Göppingen, 9. März. Gefallenendenkmal. Der Gemeinderat beschloß in seiner gestrigen Sitzung, zum Ge> dächtnis des Weltkriegs und zu Ehren der im Weltkrieg gefallenen Söhne der Stadt ein Denkmal zu errichten. Als Gesamtaufwand wurde die Summe von 60 000 Mark vor­gesehen, einschließlich der Kosten für alle Vorarbeiten. Zu den Gesamtkosten leistet die Stadtgemeinde einen Beitrag von 10 000 Mark. Als Platz für das Denkmal ist der nörd­liche Teil der städtischen Anlagen an der Ludwigstraße be­stimmt.

Tomerdingen OA. Blaubeuren, 9. März. Altes Ge­mälde. Den Kennern der Werke unseres berühmten Lands­mannes, des Rokokomalers Josef Wannenmacher, erschien es als Tatsache, nicht bloß als Vermutung, daß in einem Zim­mer des hiesigen Pfarrhauses ein Fresko-Deckengemälde von Meister Wannenmacher, die heiligste Dreifaltigkeit darstel­lend, unter einer dicken Kalktünche sein Dornröschendasein führe. Dieser Tage hat sich nun der Prinz gefunden, der das schlummernde Dornröschen zu neuem Leben wecken, d. h. das Bild wieder bloßlegen wollte: der Kunstmaler Konrad Albert Koch. Leider mußte die Arbeit bald als wenig aus­sichtsreich oder wenigstens als äußerst schwierig wieder ein­gestellt werden. Es hat sich zwar als richtig gezeigt, daß das vermeintliche Gemälde tatsächlich vorhanden ist, aber man hat es vor Zeiten nicht einfach übertüncht, sondern man hat mit einem spitzen Hammer oder mit einem ähnlichen Mord­instrument ein Loch neben das andere in das Bild geschlagen, damit der Putz besser halten sollte. Eine ärgere Barbarei läßt sich kaum denken.

Allmendingen OA. Ehingen, 9. März. Wildschweine. Gestern wurden zwischen Allmendingen und Schulischen drei Wildschweine gesichtet. Dabei ist ein mächtiger Keiler. Sofort benachrichtigte Jäger rückten den Sauen auf den Leib, konnten aber keine zum Schuß bringen.

Die Mitgliederzahl der kommunistischen Partei der Sow­jetunion beträgt nach Angaben des Hauptausschusses der Kommunistischen Partei am 1. Oktober 1927 1 120 000, da­von 630 000 Arbeiter, 252 000 Bauern und 213 000 An­gestellte und 24 000 anderen Berufen angehörende Personen. Das ist sehr wenig bei einer Bevölkerung von 130 Millionen.