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Nummer 17

KsMuf 17L

Samstag, de« 21. Januar 1828

Fernruf 17L

KL. Jahrgang

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Den ZugendschilSufern -es schwSb. Schneelausbundes zum Gruß!

Me seine flotten Mädel und Jungen hat der S.S.B. für dieses In diesem Sinne ist der Schi-Sport eigentlich der beste und zugleich Jahr hierherberufen ins Wildbader Schigelände, wo sie sich gegenseitig der schönste Sport. Gerade in der Zeit, wo wir früher zur Stuben- im Wettkampfe messen sollen. Die Wildbader Sportsfreunde freuen Hockerei verurteilt waren, wo wir in der engen Stube mit schlechter sich darüber und begrüßen diese Jünger des Schisports von ganzem Lüftung und mangelhafter Beleuchtung sitzen mußten, führt uns der Herzen. Der Jugendschitag soll ein Festtag für uns sein. Schneelauf hinaus in die herrliche Luft des winterlichen Waldes. Gottes

Sport" heißt heute die Losung des Tages. Aber es ist ganz freie Natur ist der Tummelplatz des Schisports. Zugleich offenbart sich anders als früher. Während damals der Sport ein Betätigungsfeld dort dem jungen Läufer erst recht die Großartigkeit der Winter-Schnee- für wenige war, hat er heute das Volk in seiner Gesamtheit erfaßt, landschaft. Ihr Licht, ihre Ruhe und Reinheit wirken wohltuend auf Besonders die Jugend ist es, die für jede Art von Sport schwärmt, jeden denkenden Beschauer. Darum wird der Schneeschuhsport vor Zugleich zeigt sich ein anderes: sie will Wettkämpfen. Das liegt im allen andern Sportarten seine Zukunft haben, und tausende von be- Wesen der Jugend. Der Wettkampfgedanke fordert sein Recht. So ist geisterten Freunden werden ihm huldigen. Möge der Iugendschitag

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das alte Idealbild Friedrich Ludwigs Jahns, des Vaters aller Leibesübungen, zur Wirklichkeit ge­worden. Und alle, die wissen, was Volksgesundheit bedeutet und besonders gerade heute fürs deutsche Volk, begrüßen und fördern solche natürlichen Regungen. Der Jugend von heute rufen wir zu:Gesundheit ist der Grundstein des Glücks. Uebe und pflege den Körper, auf daß Du gesund bleibst. Denn in einem ge­sunden Körper lebt auch ein gesunder Geist!

Winterlandschaft

Unendlich dehnt sie sich, die weiße Fläche, bis auf den letzten Hauch von Leben leer; die muntern Pulse stocken längst, die Bäche, es regt sich selbst der kalte Wind nicht mehr.

Der Rabe dort, im Berg von Schnee und Eise, erstarrt und hungrig gräbt sich tief hinab, und gräbt er nicht heraus den Bissen Speise, so gräbt er, glaub' ich, sich hinein ins Grab.

Die Sonne einmal noch durch Wolken blitzend, wirft einen letzten Blick aufs öde Land, doch, gähnend auf dem Thron des Lebens sitzend, trotzt ihr der Tod im weißen Festgewand, tieddsl.

darum seine werbende Wirkung an allen tun.

Mögen aber auch die Jungen und Mädels, die heute und morgen unsere Gäste sind, ange­nehme Erinnerungen aus unserem Wildbad mit­nehmen, daß sie später mit Freuden sagen können: In Wildbad war's schön.

Und nun auf zum edlen Weit­kampf! Herrliche Gaben winken! Darum wünschen wir allen ein

herzliches Schi-Heil! x

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^ Polnische Wochenschau

Am 18. Januar war der Tag der Reichsgründung. Und just in dieser Woche waren 100 Vertreter der Länder und des Reichs, Staats- und Ministerpräsidenten, Reichs­minister und Landesminister im Reichskanzlerpalais in Ber­lin beisammen, um über Reichs- und Verwaltungs- reform, vor allem über das Verhältnis von Reich und Ländern zu verhandeln, ein Beweis, daß der heutige Zustand nicht befriedigt. Dabei bewegen sich die Wünsche nach zwei ganz verschiedenen Richtungen: die eine ruft nach einem E i n h e i t s st a a t, in welchem die 18 Län­der als Reichsprovinzen glatt aufgehen sollen; die andere fordert Rückkehr zum Bismarckschen Bundesstaat, in dem die Länder ihre Eigenstaatlichkeit in vollem Umfang wieder erhalten. Die Aufgabe der Länderkonferenz ist, die richtige Diagonale zu finden, auf der beiden Forderungen Rechnung getragen ist. Ob es so weit kommt, ist noch frag­lich. Aber immerhin war es gut, daß die verantwortlichsten Vertreter der Landesregierungen sine ira et stuckio, d. h. ohne parteipolitische Voreingenommenheit und Bindung, wie sie im Reichstag sich nicht vermeiden läßt, über diese Lebensfrage des Deutschen Reichs eine freimütig« Aus­sprache hielten. Vorläufig ist ein Ausschuß zur weiteren Be­handlung der Frage eingesetzt worden.

Das ist die eine Sorge. Die andere betrifft die Nach­folge 'des Reichswehrministers Dr. Geßler Sein un­erwarteter Rücktritt ist ein Verlust für unsere Wehrmacht und damit auch für unser Vaterland. Acht Jahre hat Dr. Geßler, ein fester Pol in der Flucht der Parteimeimmgen, auf seinem schweren und schwierigsten Posten ausgehalten. Mit Seeckt zusammen hat er aus dem kleinen Reichsheer, das uns das -neidische Persailler Diktat zugebilligt hat, ein brauchbares und, trotz aller Entwaffnung, doch scharfes Schutz- und Trutzinstrument geschaffen, unter dessen Blitzen Ordnung und Sicherheit im Reich gedeihen konnten. Wie­viel Widerwärtigkeiten sind ihm dabei bereitet worden, von seinen politischen Freunden vielleicht mehr als von sei- nen Gegnern! Aber der wackere Schwabeforcht sich nicht, ging seines Weges Schritt für Schritt", solange, bis das harte Schicksal, das ihm zwei Söhns, die Mutter und den Schwager nacheinander entriß, seine seelische Efenkraft unter den Hammer nahm. Das deutsche Volk wird GeUer seine Verdienste nicht vergessen. Sie gehören bereits der Ge­schichte an. Zum Nachfolger soll General Grone r aus­ersehen sein, also wieder ein Schwabe. Er stammt von Lud­wigsburg.

In Frankreich überziehen die Gewitterwolken der Neuwahlen immer düsterer den politischen Himmel. Selbst­verständlich bekennen dabei alle Parteien sich zu einer Po­litik des Friedens. Freilich jede, so wie sie es aufatzt. Die Föderation R e p u bl i c a i n e, jene reaktionärerer«. Gruppe des alten Nationalblocks, mit Marig an der «Fitze,

Der Reichspräsident empfing den neuernannken Reichs­wehrminister Gröner.

Dr. Skresemann wird in nächster Woche bei der Be­ratung des Haushalts des Auswärtigen Amts im Reichstag über einige wichtige Fragen der Außenpolitik sprechen und dann den Erholungsurlaub ankreken.

Der Streit zwischen Dr. Marx und Skegerwald wurde durch eine Aussprache und einen Briefwechsel gütlich bei­gelegt.

Präsident Loolidge ist von Havanna wieder in Washing­ton emgetroffen.

sprach sich in einer Entschließung für Erfüllung der Frie­densverträge, Ausbau der Befestigungen an der französi­schen Ostgrenze, engstes Zusammengehen mit dem Kleinen Verband und Polen, Verständigung mit Italien und gegen vorzeitige Rheinlandräumung und gegen Bestäti­gung 'der Schuldenabkommcn mit England und Amerika aus. Die Radikalen (Linksdemokraten) und Sozia­listen haben auf ihren Kongressen den Gedanken des Friedens und der Verständigung, besonders auch hinsichtlich Deutschlands, stark in den Vordergrund gestellt. Sie sind keine Gegner einer vorzeitigen Räumung der Rheinland«, aber sie wollen dafür finanzielle und politische Gegenleistungen Deutschlands, vor allem eine dauernde internationale Ueberwachung der entmilitarisier­ten Zone am Rhein. Auch Albert Thomas, der Vor­sitzende des internationalen Arbeitsamts in Genf, hat sich zu unserer Verwunderung auf diesen Standpunkt gestellt. Man steht auch hier wieder: kein Mohr kann seine Farbe wechseln, imd kein Franzose seinen Haß und sein Mißtrauen gegen Deutschland.

Italien hat sich eine neue Unfreundlichkeit gegen uns geleistet. In Mailand soll eine großeSiegesaus­stellung" stattfinden. Daran sollte auch die deutsche In­dustrie teilnehmen. Eine wirklich taktlose Zumutung, die begreiflicherweise abgelehnt wurde. Mussolini antwortete darauf mit einem Verbot an die italienische Industrie: sie soll nicht die bevorstebende Kölner Presse- Ausstellung (Pressa") beschicken. Daß in beiden Fällen die Italiener den größeren Schaden haben, dagegen scheint ihre irregelei­tete Empfindlichkeit blind zu sein.

Im übrigen freuen wir uns, in unserem Interesse und in dem der Wirtschaftslage der Welt überhaupt, daß seit 21. Dezember v. I. auch die italienische Lirastabilisiert" ist. Die Goldparität ist festgesetzt auf der Grundlage von 19 Lire für einen Dollar (92 46 Lire für das Pfd. Sterling). Diese Stabilisierung ist allerdings nicht ohne Auslandshilfe zustande gekommen. Englische und amerikanische Danken haben mit der Banxg d'Jtalia zusammengewirkt. Auch hat

Italien eine neue Anleihe von 125 Millionen Dollar er­halten. Die erfolgreich durchgeführte Währungsbefestignng darf aber als Beweis dafür gelten, daß die Leitung der italienischen Staatsfinanzen in den maßgebenden Finanz­kreisen großes Vertrauen genießt.

Nicht gleichgültig ist für Europa, was in diesen Tagen in Havanna vor sich geht. Coolidge, der Präsident der Vereinigten Staaten, bat am letzten Montag den 6. all­amerikanischen Kongreß mit einer feierlichen Bot­schaft in höchst eigener Person eröffnet. Dabei sprach er das große Wort gelassen aus:Unter unseren Nationen herrscht ein friedlicher Geist." Mittlerweile hatten amerikanische Trup­pen Nikaragua besetzt. Eine eigentümlichefriedliche" Handlung, der die andern Republiken des neuen Weltteils herzlich wenig Verständnis entgegenbringen. Aber Coolidg« sorgt dafür nicht, daß hierüber nicht gesprochen oder gar ge­schimpft werde. Er selbst brachte in seiner mehr phrasen­reichen als gedankentiefen Rede das WortNikaragua" nicht über die Lippen. Vielmehr betonte er mit allem Nach­druck, daß alle amerikanischen Staaten auf dem Fuß der Gleichberechtigung stünden und kein amerikanisches Land die Freiheit und Unabhängigkeit anderer Nationen be­drohe. Im übrigen spendete der kluge Mann den südameri­kanischen Staaten hohes Lob, versicherte auch, daß die amerikanischen Völker gegen andere Teile und Einrichtun­gen der Welt gemeint ist Europa und der Völkerbund keineaggressiven Ziele verfolgten".Die uns im Innersten am heiligsten erscheinende Wahrheit ist die Aufrechterhal- tungund Ausdehnung des Geistes der Demokratie."

Wir haben also jenseits des Ozeans auch eine Art von Völkerbund: es ist der allamerikanische Kongreß. Hier aber hat die allgewaltige Union das erste Wort, die andern haben zu schweigen; bestenfalls dürfen sie eine Faust im Sack machen. Und alles dies unter dem Zeichen derPo­litik des Friedens!"

Der Reichs tag nähert sich immer mehr einer sehr kritischen Stunde, nämlich der Entscheidung über das Keu- dellsche Reichsschulgesetz. Alles hängt an einem einzigen Faden und dieser an 8 20, der den Fortbestand der seit­herigen Simultanschulen betrifft. Hier gehen Zentrum und Deutsche Volkspartei weit auseinander. Kein Mensch weiß, ob sie sich in letzter Stunde doch noch auf einer Mittellinie finden. Wenn nicht, dann gibt's wieder eine Regierungs­krisis. Und wahrlich, unser Volk könnte recht gut ohne sie sein.

Neueste Nachrichten

Die Deukschnakivnalen zur Ernennung Gröners Berlin, 20. Jan. Die Deutschnationale Pressestelle teilt mik: Die Führer der Deukschnationalen Volkspartei haben in der Beratung der Regierungsfraktionen gegen die Cr- rrennuna des Generals Gröner zum Reichswehrminister