sondere Sorgfalt verwandt, ist es doch bestimmt, die letzte Erinnerung an die internationalen Arbeiterhymnen auszutilgen. Den Text haben Libero Bovio und der dichterisch begabte Führer der faszistischen Syndikate, Edmondo Rossvni, gemeinsam verfaßt. Die Musik schrieb Pietro Mascagni. Wir geben den Wortlaut des Lieds nachfolgend in einer freien sinngemäßen Uebersetzung wieder: 1. Strophe: Als das Vaterland Rom hieß, Italiener, warst du Herr! In die harte Welt zogst du, schweigsamer Auswanderer, als das Vaterland in Knechtschaft fiel. Nun der Geist der unge- zähmten Rasse den Besiegten zum Sieger macht, singt der Dichter, verkündet der Denker das heilige Recht der Zivilisation. — Kehrreim: Eine Idee ist es, die uns einigt, eine Einheit das faszistische Reich: das Vaterland wird nicht verneint, das Vaterland wird erobert. — 2. Strophe: Als noch Morgendämmerung und keine Sonne war, brach der Geist der Revolte durch. Der Pöbel Sklave aller dunkeln Umtriebe, verfluchte damals den Namen des Vaterlands. Italien wollte, daß ein Bekenntnis seine Söhne binde. Alles erneuert das Blut des Kriegs. Rom aufersteht in der Menschheit. (Kehrreim.) 3. Strophe: Pflüge deinen Acker, bronzefarbiger Bürger, singe und lache vor Glück. Du Ruheloser, wunderbar Kunstbegabter, grab Spuren in die Ewigkeit! Lehrer, preise in der Schule das italienische Volk und seine Geschichte. Sag an, was Arbeit ist: Licht, Leben, Ruhm, Waffe und Fahne der Freist. — Kehrreim: Eine Idee ist es, die uns einigt, Eine Einheit das faszistische Reich; das Vaterland wird nicht verneint, das Vaterland wird erobert.
Die Unsitte an Eisenteilen bei Frost zu lecken. Die Unsitte, an Eisenkeilen bei Frost zu lecken, muß durch Eltern und Erzieher zur Vorbeugung von Verletzungen warnend als solche bekannt gemacht werden Es gibt Kinder, die an Kameraden die freundliche Aufforderung dazu richten, und an der Angst, dem Schreck und den Schmerzen der Unerfahrenen ihre Freude haben Neulich vergnügte sich ei" kleiner Knirps damit, die Zunge an eine Eisenstange vor einer Schaufensteranlage zu bringen sin seiner Angst befreite er die Zunge gewaltsam und verletzte sich dabei so, daß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte.
Das Recht auf Verzinsung des eigenen Kapitals im HauS- besih. Eine für Hausbesitzer wichtige Entscheidung fällte die kleine Strafkammer in Wiesbaden. Ein dortiger Hausbesitzer war vom Amtsgericht wegen fahrlässigen Mietwuchers zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt worden, weil er in den siahren 1921—1927 für sechs Räume in einem Seitenbau so viel Miete eingenommen hatte wie für diese Räume und eine Wohnung im Vorderhaus zusammen in den siahren 1914—1921. Die Berufung des Beklagten erzielte vor der Strafkammer einen Freispruch, der damit begründet wurde, daß nach einer von dem Beklagten vorgelegken genauen Berechnung von Wucher und einer übermäßigen Berechnung des Mietzinses keine Rede sein könne, weil der Ueberschuß der Gesamteinnahmen mit Einschluß eines Mietzinses für die von dem Hausbesitzer selbst benutzten Räume über die Steuern und sonstigen Ausgaben kaum hinreichen, um das Eigenkapital des Hauseigentümers mit 4 y. H. zu verzinsen und die Verwaltungskosten zu decken.
Die Kraft des Blitzes. Aus statistischen Beobachtungen, die über die räumliche Verteilung der Gewitter vorliegen, hat P. Brooks den Schluß gezogen, daß in jedem Augenblick auf der ganzen Erde durchschnittlich etwa 1800 Gewitter im Gang sind. Sie liefern, wie weiter gefolgert werden konnte, in jeder Sekunde ungefähr hundert Blitze. In einem solchen setzt sich eine große Menge elektrischer Kraft in andere Kraftformen um, hauptsächlich in Wärme und beim Einschlagen in Zerstörungsarbeit. Sie ist aber wohl nicht bei allen Blitzen gleich. Man erhält sie nämlich in Wattsekunden, indem man die Menge der sich bewegenden Elektrizität, in Coulomb ausgedrückt, mit der Spannung in Volt multipliziert. Diese beiden Faktoren hängen aber von dem Rauminhalt und der Dichte der Wolke ab, aus der der Blitz kommt, und von der Höhe der Wolke, wenn der Blitz zur Erde überspringt. In einzelnen Fällen war es möglich, aus den von Blitzen hervorgerufenen Wirkungen wenigstens ungefähr die Kraft zu bestimmen. Vor etwa 25 Jahren schlug bei einem schweren Unwetter, das sich über Berlin entlud, ein Plitz in einen Leitungsmast, den er schief stellte; dann sprang er auf eine in der Nähe befindliche unterirdische Starkstromleitung über. Oberingenieur Willens stellte fest, daß durch den Blitzschlag 180 Kilogramm Kupfe- des Kabels geschmolzen und andere Zerstörungen hervorgerufen worden waren. Berücksichtigt man, daß das Metall bis zum Schmelzpunkt, das heißt, bis zu 1100 Grad Celsius, erhitzt werden muß und daß für den Schmelzvorgang selbst auch Wärme verbraucht wird, so findet man, daß in dem Kabel allein eine Arbeit von rund 30 Kilowattstunden geleistet wurde. Das Schiefstellen des Mastes war übrigens auch eine gewaltige Leistung; er war nämlich in einem
Die Schneekönigin.
Erzählung von Curt Müller-Mariendorf.
(Schluß)
„Mein Gott! Ist es tot?" fragte die Köchin und ließ erschreckt den Kochlöffel auf die Erde fallen, daß er aufschrie.
„Nein, nicht tot," antwortete Betty, „sie haben gleich Dr. Mitterwald abgeholt und das Kind mit hierher gebracht. Lumpen hat das Kind angehabt . . . Lumpen . . ." sagte Betty und krauste empört die Nase.
„Das Kind hat einen Stern auf der Brust. . .!" sagte Betty nachdenklich.
„Einen Stern?" fragte die Köchin und sah Betty an, als habe ihr Geist durch die Aufregung dieses Ereignisses gelitten.
„Wissen Sie nicht, daß auch die gnädige Frau auf der Brust ein Muttermal in Gestalt eines Sternes besitzt?" fragte Betty fast triumphierend, als sie das erstaunte Gesicht der Köchin sah. Die Köchin war so verwirrt, daß sie nicht antworten konnte und das hatte noch niemand bei der Köchin erreicht gehabt.
Am Abend kam Konsul Server nach Haus. Der Diener wunderte sich über seinen Herren. Nie hatte er in dem sonst so ernsten Gesicht des Konsuls eine solche Freude gesehen. Es war fast verwandelt.
Frau Konsul Server stand von einem Bett auf an dem sie gesessen hatte. Ihre Augen waren von Weinen gerötet. Ihr Gesicht war blaß und traurig.
In dem Bett aber ruhte Hannelore und wandte ihr fiebergerötetes Gesicht dem Eintretenden zu. Sie sang nn Lied von Sternen, von der Schneekönigin und von
Schlittenfahrten.Ein traurig-süßes Lied, das das
Zieher ihr gedichtet hatte. ...
dicken Betostklotz eingebettet. Aber dieser Blitz hätte auch schon vor dem Einschlagen in der Luft Arbeit verrichtet und nach dem Austritt aus dem Kabel noch in der Erde gewütet. Der amerikanische Physiker C. T. R. Wilson nimmt an, daß im Durchschnitt sillrch einen Blitz ein« Elsktrizitätsmenge von 20 Coulomb transportiert werde, und daß sich die mittlere Spannung auf eine Milliarde
Volt belaufe. Der erste Faktor dürfte wohl zu niedrig, der zweite zu hoch gegriffen sein. Das Produkt wird aber wohl der Wirklichkeit nahekoinmen. Multipliziert man noch mit 100, so erhält man die durch die Blitze in einer Sekunde geliefere Energie in Watt. Könnte man sie für Licht- und Kraftzwecke ausnutzen, so würde vielleicht der Bedarf der ganzen Menschheit gedeckt werden. Zweifellos rührt die Gewitterenergie in letzter Linie von der Sonne her, von der ununterbrochen ein gewaltiger Strom von Licht und Wärme ausgeht. Durch die Sonnenwärme wird Wasser in Dampf verwandelt und emporgehoben, die Sonnenstrahlen bewirken in unserer Lufthülle Ionisation, d. h-, sie zerlegen neutrale Gasmoleküle in entgegengesetzt geladene Teilchen. Diese Ionen, besonders die negativen, dienen bei der Nebelbildung als Kodensationskerne, so daß die Tröpfchen elektrisch geladen sind. Wenn Wilsons Ueberlegungen richtig sind, so beträgt die Gewitterenergie nur etwa den zehntaufendsten Teil der Strahlungsenergie, die auf der Erde ankommt.
„Was kostet das Speisezimmer?" fragte ein Herr im Möbelladen. „Zweitausend Mark," sagt der Verkäufer. — „Und setzen Sie viel davon ab?" — „Gewiß. In diesem Jahre habe ich schon hundert Stück verkauft. Darf ich Ihren Auftrag notieren?" — „Sie brauchen keinen Auftrag zu notieren. Ich komme nämlich von der Steuer, um mich über die Höhe Ihres Umsatzes zu informieren. Guten Morgen, mein Herr."
Reutlinger herbstlese. Ein Tübinger Witzbold weiß von einer Reutlinger Lese der Köln. Ztg. folgende köstliche Geschichte zu berichten: Ein Reutlinger führte den Ertrag seines Weinbergs in Säcken heim. Ein Sack fiel, das Wagenrad ging darüber. Der Reutlinger knüpfte den Sack auf und griff hinein. „Gott sei Dank," sprach er dann zu den Seini- gen, die ihm über die Schulter schauten, „koi Beerle ifcht verdrückt"
Sport
Wintersporszug. Anläßlich der Austragung der Schwab. Schimeisterschaft in Isny wird am Sonntag, 29. Januar, bei genügender Beteiligung ein Wintersportzug mit Wagen 4. Klasse von Stuttgart Hbf. nach Isny und zurück in folgendem Fahrplan ausgeführt werden: Stuttgart Hbf. ab 3.80, Cannstatt 3.57, Untertürkheim 4.04. Obertürkheim 4.09, Eßlingen 4.17, Göppingen 4.81, Geislingen 5.24, Ulm Hbf. 6.15, Isny 8.56 und Isny ab 19.00, Ulm Hbf. an 21.32, Geislingen 22.25, Göppingen 22.47, Eßlingen 23.19, Obertürkheim 23.27, Untertürkheim 23.31, Cannstatt 23.38, Stuttgart Hbf. 23.48. Zu diesem Sonderzug werden besondere Rückfahrkarten 4. Klaffe van obigen Haltstationen nach Isny zu nachstehenden Preisen ausgegeben: ab Stuttgart Hbf. RM. 9.60, ab Cannstatt und Untertürkheim se 9.20, ab Obertürkheim 9.00, ab Eßlingen 8.80, ab Göppingen 7.60. ab Geislingen 6.80, ab Ulm 5.40. Der Fahrkartenverkauf erfolgt von Donnerstag, den 12. bis Mittwoch, den 28. Januar, je einschl.
Warnung an Schneeschuhläuser. Die Bayerische Bergwacht erläßt eine Warnung an die Schneeschuhläufer. Durch die verhältnismäßig hohe Temperatur und den auf gefrorener Unterlage aufliegenden nassen Neuschnee se! mit erhöhter Lawinengefahr zu rechnen.
Strohhüke auf der Amsterdamer Olympiade zu erwerben. Italien hat eine bedeutende Filzhutindustrie, aber auch — besonders in der Provinz Toskana — eine nicht weniger bedeutende Strohhutindustrie, die aber durch Modewcchsel und hohe Zölle in Amerika in eine ernste Krise geraten ist. Die italienischen Strohhutindustriellen haben sich nun zu einem großen Werbefeldzug zufammengetnn, der im Frühjahr beginnen soll. Unter anderem soll jedem Teilnehmer an den Olympischen Spielen e i n italienischer Strohhut geschenkt werden, und zwar nicht die durch den leichten Sommertag verdrängten alten Laden- Hüter, sondern neue Modelle. Vielleicht entschließt sich die Filzhut. Industrie auch, ein übriges zu tun. Dann hätten die Teilnehmer an der Olnmpiade Aussicht, einen Lorbeerkranz, einen Stroh- und einen Filzhut zu erwerben.
Das Ende des England — Australien-Flug». Das englische Flugzeug „Red Rose" mit dem englischen Flieger Kapitän Lan- c a st e r und Miß Keith Miller, die ant^ll. Oktober in Croydon zu einem Flug England — Australien aufgestiegen waren, mußte kurz nach dem Start in Muntok (Sumatra) für die Weiterreise nach Batavia eine Notlandung vornehmen. Das Flugzeug überstürzte sich und wurde schwer beschädigt, während die beiden Insassen mit leichten Verletzungen davonkamen. Die Maschine soll abgerüstet werden und die Flieger wollen zu Schiff nach Singapur zurückkehren.
„Ist sie es? Aber gibt es solch ein Glück? . . . Nein, .das Schicksal ist hart und nicht gut . . die schöne Frau faltete die Hände und sah auf das erregte Gesicht ihres Mannes.
Aber da erkannte sie, daß Freude dies Gesicht gerötet hatte. Und der Mann nahm ihre Hände und küßte sie. Dann sagte er ernst, aber seine Stimme klang feierlich wie eine Kirchenglocke durch den Raum:
„Es ist Hannelore, unsere Hannelvre, die wir damals in Pflege gaben, als wir nach Argentinien gingen . . . und dann kam der Krieg und hielt uns drüben fest . . . wir konnten nicht zurück.. . Endlich kamen wir wieder in die Heimat . . . reich . . aber unglücklich, denn wir
konnten die Pflegeeltern Hannelores nicht wiederfinden . . . ... der Krieg hatte sie fortgewirbelt .... es hieß, der Mann sei gefallen ... sie sind selbst ins Ausland gegangen . . . von Hannelore keine Spur . . . trotz allen Forschens .... und nun . . . und nun . . .? . . "
„Hannelore!" Nichts weiter rief die Frau und sank vor dem Bett des Kindes nieder.
„Hannelore!" sagte der Mann und küßte die fieberheißen Hände des Kindes.
„Seien Sie unbesorgt gnädige Frau ... in einigen Tagen ist Hannelore wieder ganz mobil . . ." sagte Dr. Mitterwald fröhlich und sah in die strahlenden Augen der Frau Serner.
„Sie sehen ganz anders aus! ... wie das Glück verändert!" fuhr Dr. Mitterwald fort.
„Wir find glücklich wie nie!" sagte die strahlende Frau. „Welch Zufall! Auf solche Weise ihr eigenes Kind wrederzufinden . . ." sagte Dr. Mitterwald.
„ES war lein Zufall, Dr. Mitterwald. Sie werden mich auslachen, aber ich muß es Ihnen erzählen. Denken
Sie. ich träuwie einer Nachts von einer Puppe, die auf
Die Illagirnswerke lllm lieferten sieben Medereinstiegomnt«
wisse a» dos Ncbersalttommando der Londespolizei in München ob, In die mit allen modernen Einrichiimgen ausgestatteten Omnibusse, von denen jeder 34 Man» faßt, sind 100 PS. Maybach- Motoren eingebaut. Ber einiger Zeit wurden bereits sechs solche Wogen noch München geliefert.
Zahlungseinstellung und Verhaftung. Die bedeutende Firma „Antwerpener Wollgesellschaft" in Antwerpen hat ihre Zahlungen eingestellt. Es sollen Unregelmäßigkeiten begangen worden sein, die mehrere Millionen betrogen. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte eine Anzahl Bücher und Papiere. Drei Verwalter sind verhaftet worden.
Eine französische Bahn durch die Sahara. Die französische Regierung hat einen Plan ausgearbeitet, nach dem eine besondere Behörde sür die Vorarbeiten zum Bau einer Bahn durch die Wüste Sahara eingesetzt werden soll. Die Bahn wird Franzö- fisch Nordafrika mit den französischen Kolonien in Mittelafrika verbinden Sie wird eine Länge von 5000 Kilometer haben und zugleich soll eine Anschlußbahn an die große englische Bahnlinie von Aegypten nach Südafrika gebaut werden. Das nötige Be- triebskapital wird auf 1600 Millionen Franken (264 Millionen Koldmark) geschätzt. Die Kosten der Vorarbeiten, tue bis April 1929 beendet sein sollen, sind auf 12 Millionen Franken veranschlagt. — Durch.Algier führt jetzt schon eine Bahn bis in ein Stück der Wüste hinein. Die Wüste selbst bedeckt, unterbrochen durch Oasen, ein Gebiet von etwa 6,5 Millionen Geviertkilometer, rach den natürlichen Eigentümlichkeiten der angrenzenden Gebiete, die denen der Sahara ganz ähnlich sind, erstreckt sie sich aber noch viel weiter. — Es kann wohl als sicher angenommen werden, daß die neue Saharobahn in der Hauptsache mit deut- scben Darvcs-Sachliefer ungen und „Kriegs-Entschädigungen" gebaut wird, wie ja jetzt auch die verschiedener Häfen und vier Kanäle, die mit dem Krieg nicht das mindeste zu tun hatten, mit deutschen Lieferungen und Zahlungen ausgebaut werden.
Einfuhr landw. Erzeugnisse im siahr 1927. Im Jahr 1927 sind in Deutschland eingesührt worden: 7 879 000 Dztr. Roggen (Wert >62 4 Will. Mk.). 26121 472 Dztr. Weizen <674 397 000), 27 639 Dop- pelzentner Roggenmehl (426 000), 594 582 Dztr. Weizenmehl 119 763 000), 17 329 814 Dztr. Futtergerste (333 678 000). 2 672 906 Doppelzentner andere Gerste (57 918 000), 2 857 093 Dztr., Hafer (48 261000), 1082 657 Dztr. Milchlmtter und Butterschmalz (365 693 000), 720 042 Dztr. Käse (113 508 000 Mk.). Die Einfuhr dieser landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus dem Ausland hat einen Gesamtwert von 1776 069 000 Mark.
Erhöhung der Eisenpreise? Nach dem .Berliner Börsenkurier" soll von den beteiligten Stellen demnächst über ein« Erhöhung der Eisenpreise um mehrere Prozente Beschluß gefaßt werden.
Der Arbeiiszeitskreit in Bochum. Bei den Verhandlungen zwi- scheu Len Deutschen Hebelstahlwerken und den Arbeitnehmern wurde eine Lösung getrosfen. Für die Gesenkschmiede- und Hammerwerke wird die tarifliche Arbeitszeit in Anwendung gebracht. Für die Walzwerke wurde zunächst eine Zwischenlösung getroffen, weil man erst die Entscheidung der Berliner Verhandlungen cch- warten wollte.
Arbeitskämpse in Oesterreich? Der Hauptoorstand des öfter- reichischen Metallarbeiteroerbands hat beschlossen, eine Abänderung des allgemeinen Tarifvertrags zu verlangen.
Neue Arbeitsbedingungen für die englische Baumwollindnstri«. „Daily Telegraph' meldet aus Manchester, die Bereinigung der Arbeitgeber in der Baumwollspinnerei habe mit Rücksicht auf die Lage der (Industrie beschlossen, den Arbeitern in einer gemeinsamen Konferenz vorzuschlagen, die Arbeitswoche von 48 auf 52 Stunden zu erhöhen und die gegenwärtigen Standard!ohne um 25 Prozent herabzufetzen. Nach Ansicht der Arbeitgeber bedeutet dies nur eine 12^prozentige Lohrwerminderung, da dt« längere Arbeitswoche den Unterschied m der Bezahlung so gut wie ausgleichen würde.
Naschen aus der Tasche. Ost beobachten wir Erwachsene oder Kinder, die Bonbons aus einer mehr oder weniger verborgenen Düte naschen. Wir sollten das nicht immer als Unmanier und Charakterschwäche deuten. Solange es sich natürlich nur um die Befriedigung der Gaumsnlust handelt, sind solche Leckermäuler unbedingt zu verurteilen. Dem ist aber in sehr vielen Fällen durchaus nicht so. Denn fast die Mehrzahl solcher kleinen und großen Bonbonsfreunde und -freundinnen folgen damit lediglich einem verständigen hygienischen Prinzip: Es sind Brust-Caramellen, die sie — namentlich bei rauhem Wetter — zu sich nehmen. Solche Bonbons sind nämlich das beste Vorbeugungsmittel gegen Husten, Heiserkeit, Katarrh und Verschleimung. Ganz besonders ratsam ist es, sich ihrer bei naßkaltem Wetter zu bedienen; sie halten die Schleimhäute feucht und schützen die Atmungsorgane durch ihre Wärmebildung vor Erkältung. Allerdings hat man sich zu hüten vor jenen imitierten Hustenpräparaten, die den bekannten echten „Kaiser'schen Brust-Caramellen mit den drei Tannen" im Aussehen, Farbe und Packung nachgeahmt find. Solche Imitationen nämlich erzeugen durch ihren Mangel an Heilextrakten und Uebergehalt von Zucker leicht Magenverstimmung, was bei den echten Kaiser'schen Brust-T«ramellen nicht der Fall ist. Diese find dem Magen außerordentlich zuträglich, ja direkt appetitanregend.
Leichter kann der Hausfrau das Suppekochen nicht gemacht werden, als mit Maggi's Suppen in Würfeln, die bekanntlich schon alles enthalten, was zu einer guten Suppe gehört. Deshalb kocht man sie nur noch mit Wasser, aber nicht etwa nach Gutdünken, sondern genau nach der Anweisung auf jedem Würfel. Naturgemäß kann man bei den vielen Sorten nicht in gleicher Weise verfahren. Die eine ist schon nach 5 Minuten Kochdauer fertig, die andere muß vorher zu dünnem Brei ungerührt werden und 15, 20 oder 25 Minuten kochen. Hierauf ist zu achten, wenn man delikate Suppen haben will.
mich zükam, mich zwang ihre Kleider anzuziehen und als Schneekönigin eine Fahrt auf sausendem Schlitten in die Nacht zu unternehmen; plötzlich hielt unser Schlitten vor einem ärmlichen Hause. Ein kleines Mädchen kam heraus und ich wußte es war . . . Hannelore . . . meine Hannetore' . . . Ich fuhr mit Hannelore hinaus in die wunderschöne Nacht. Ich fühlte mich glücklich wie nie in meinem Leben . . . Hannelore . . . meine Hannelore . . . Aber um so größer war das Elend, als ich erwachte. Ein Traum! Einer jener vielen Träume, die ich um Hannelore herumträumte und die besonders schmerzhaft wurden, in der Weihnachtszeit, wenn ich so viele Kinder mit glück- lichen, heißen Gesichtern vor den Läden stehen sah und mich immer fragen mußte: Und meine Hannelore? . . . Wer macht sie glücklich? Das war bitter, Doktor . . . sehr bitter. . . Und wie ich am Morgen nach dem Traum durch die Straßen fahre, sehe ich in einem Laden eine Puppe . .. Schneekvnigin steht auf einer kleinen Tafel zu ihren Füßen. Aber das seltsame war, ich erkannte genau di,e Puppe wieder, die in der Nacht im Traum bei mir gewesen war, mit der ich die Kleider getauscht hatte und in deren Kleidern ich zu Hannelore gefahren war. Und ich konnte nicht anders. Ich mußte die Puppe kaufen. Und wenn es nur zur Erinnerung an diesen wundersamen Traum war. Und
- , > ' ' » ' . ' „ls vre tLyauneuc ao-
suhr, ern kleines Mädchen vor unseren Waaen "
„Hannelore?"
„Ja, Hannelore ..."
„Und die Puppe?" fragte Dr. Mitterwald.
„Wird auf Hannelores Weihnachtstisch stehen " sagte die schöne Frau und das Lachen des Glücks wu'rd« noch inniger um ihre Lippen. '