mußten sich aber eiligst Krückzlehettl" Es siWM, büß ekn verlustreiches Gefecht stattgefunden hat.

Württemberg

Stuttgart, 11. Januar.

Zur Geschäftslage des Landtags. Zur Geschäftslage des Landtags erfahren wir, daß voraussichtlich die nächsten vier Wochen mit der Etatsberakung ausgefüllk sein werden. 3n der Zwischenzeit dürfte auch die neue würkt. Besol­dungsordnung eingehen, die der Landtag dann sofort in Angriff nehmen wird.

Erhöhung des Fehlbetrags. Der Fehlbetrag im Skaats- haushaltplan für 1927, der nach dem Aegierungsentwnrf 10781844 beträgt, hat sich auf Grund der Finanzaus- schuhankräge des Landtags auf 14 409 744 erhöht. Der Skaatsbeöarf beträgt im ordentlichen Dienst jetzt 155 677162 Mark gegen 156 677 172 Mark der Regierungsvorlage. Die Deckungsmittel haben sich nach den Ausschußanträgen von 145 847 428 Mark auf 142 267 428 Mark verringert.

Auszeichnung. Dem mit Wirkung vom 1. Dezember 1927 zum Leutnant beförderten Oberfähnrich Hauser des 18. Reiter-Regiments ist für hervorragende Leistungen auf der Waffenschule der Ehrendegen der Kavallerie vom Chef der Heeresleitung verliehen worden.

Förderung schwäbischer Forscherarbeik. Dem Leiter der chemisch-technischen Werkstätte der Kunstgewerbeschule, Dr. Hans W agner, wurde vom Reichskuratorium für Wirt­schaftlichkeit in Berlin für seine volkswirtschaftlich wichtigen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Farbentechnik die Summe von 5000 zur Verfügung gestellt.

Die Beratungsstelle für Vereinskheater und Laienspiel des Vereins zur Förderung der Volksbildung, Stuttgart, Hölderlinstraße 50, ist in letzter Zeit rege in Anspruch ge­nommen worden. Sehr viele Vereine haben sich auf der Suche nach brauchbaren Stücken der von ihr im Verlag Silberburg herausgegebenen Liste «Was spielen?" bedient. Direkte Beratung ist allein in den letzten zwei Monaten in rund 120 Fällen erteilt worden.

Der Verband Würkt. Gasabnehmergemeinden e. v. mit dem Sitz in Stuttgart wurde am 9. Januar in einer Ver­sammlung der Vertreter der betreffenden Gemeinden end­gültig gegründet.

Stuttgart, 11. Jan. K r a n k h e i t s st a t i st i k. In der 52. Jahreswoche vom 25.31. Dezember 1927 wurden in Württemberg folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphtherie 14 (tödlich), Kindbettfieber 2 (2), Tuberkulose der Lunge und des Kehlkopfs sowie anderer Organe 13 (26), Scharlach 27 (1), Typhus 7 (), Fleischvergiftung 1 (0).

Aus dem Lande

Ulm. 11. Jan. Milchfälschung. Nach einer Mit­teilung der Staatsanwaltschaft scheint die Entscheidung des Reichsgerichts vom 15. Januar 1926, wonach u. a. auch der strafbare Tatbestand der Milchfälschung vorliegt, wenn das sog. fettarme und daher minderwertige Anfangsgemelk mit Vollmilch vermengt und dieses Gemenge als Vollmilch ver­kauft wird, bei der landwirtschaftlichen Bevölkerung in Ver­gessenheit geraten zu sein.

Gieugen a. Br.. 11. Jan. Württ. Gewerbever­ein e. Die Landesausschußsitzung der Württ. Gewerbever­eine findet hier am Samstag, den 21. Januar, nachm. 4 Uhr statt. Am Abend des gleichen Tags feiert der hiesige Ge­werbe- und Handelsverein sein 60jähriges Jubiläum in der Turnhalle.

Söhnstellen, OA. Heidenheim, 11. Jan. Vorsicht beimFlachstrocknen. Ein Landwirt hatte im Zim­mer einige Flachsbüschel aufgestellt. Der Flachs kam zur Entzündung und es entstand ein Zimmerbrand, der noch rechtzeitig von den Hausbewohnern gelöscht werden konnte; deshalb Vorsicht beim Flachstrocknen!

Ravensburg, 11. Jan. 40 Jahre Straßenbahn Ravensburg Weingarten. Die im Eigentum der Lokalbahn-Aktiengesellschaft in München stehende, 4,18 Kilometer lange Straßenbahn von Ravensburg nach Wein­garten konnte am 6. Jan. auf ein 40jähriges Bestehen zu­rückblicken. Die zunächst als Dampfstraßenbahn betriebene

Bahn ist schon vor einer Reihe von Jahren auf elektrischen Betrieb umgestellt worden.

Rottweil, 11. Jan. Auto linie. Mit Rücksicht auf den Wiederbeginn des Unterrichts an den hiesigen höheren Schulen wurde gestern von der Auto-Verkehrsgesellschaft m. b. H. Rottweil der regelmäßige Kraftwagenverkehr Rott­weilLaustenDeißlingen vorläufig eröffnet.

Schwenningen, 11. Jan. Verschlechterung der Lage des A r b e i t s m a r k t s. Die Lage des Schwen- ninger Arbeitsmarkts hat sich im Monat Dezember weiter verschlechtert. Der Zugang in der Erwerbslosenziffer isi fast ausschließlich aus dem Baugewerbe, wie auch im Vor­monat. Am 31. Dezember wurden unterstützt: 295 Per­sonen z^gen 160 im Vormonat. In der Krisenfürsorge standen 138 Personen.

Dormekkingen OA. Rottweil, 11. Jan. Brand. Das Wohn- und Oekonomiegebäude der Gebrüder Martin und Karl Berner brannte abends vollständig ab. Die Ent­stehungsursache ist noch unbekannt. Die Geschädigten sind schlecht versichert.

Freudenstadt. 11. Jan. Tödlicher Unfall. Joses Armbruster zumOchsen" in Schenkenzell wurde auf der Straße von Wolfach nach Schiltach von hinten von einem Kraftwagen angefahren und tödlich verletzt. Der Lenker des Kraftwagens hatte Signal gegeben, worauf Armbruster auf die rechte Seite auswich.

Vom bayrischen Allgäu, 11. Jan. Allgäuer Sil­berfüchse für Rußland. Brand. Die bekannte Pelztierfarm in Hirschegg-Riezlern im Kleinen Walsertal Besitzerin ist die Deutsche Versuchszüchterei edler Pelz­tiere G. m. b. H. in Leipzig hatte von der russischen Re­gierung einen Auftrag zur Lieferung von 30 Paar Zucht­silberfüchsen und etwa 400 Rassekaninchen erhalten. Der Leiter der Farm, Dr. Schmidt, hat selbst den gesamten Transport über Leningrad nach der großen russischen vtaatsfarm bei Archangelsk am Weißen Meer geleitet; ein weiterer Transport von Zuchtsilberfüchsen erfolgt in den nächsten Tagen. Im Anwesen des Mar Berkthold in Reichenbach brach Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze Oekonomiegebäude und einen großen Teil des Wohnhauses in Asche legte.

Hochberg, OA. Waiblingen, 11. Jan. Ein Hund im Schafpferch. Dem hiesigen Schasweidepächller Rom­mel von Oßweil ist dieser Tage nachts ein Hund in den Pferch eingebrochen, wobei drei wertvolle Mutterschafe dem bissigen Eindringling zum Opfer fielen und die Herde nach allen Richtungen zerstreut wurde. Das gleiche Mißgeschick soll vor kurzem dem Schafhalker Kaiser im benachbarten Hochdorf zugestoßen sein, wobei ebenfalls acht wertvolle Tiere zugrunde gerichtet worden seien. Trotz eifrigen Suchens konnte der Missetäter bis jetzt noch nicht ausfindig gemacht werden.

Degmarn, OA. Neckarsulm, 11. Jan. Beim Theater- spielenindieBrustgestochen. Beim Proben eines Theaterspiels erwischte ein Mitspieler statt dem Dolch in der Scheide die scharf geschliffene Waffe und stach diese dem Helden des Stücks in die Brust. Dieser mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Plochingen» 11. Jan. Hunde im Schafpferch. Montag früh drangen zwei Wolfshunde in einen in der Nähe des Orts stehenden Pferch ein und töteten und ver­letzten eine ganze Reihe von Mutterschafen. Ein des Wegs kommender Straßenwart verhinderte . weiteren Schaden. Die Schafherde gehört dem Scha-fhalter Karl Haug u. Sohn, Vaihingen a. F.; die Hundebesitzer sind von hier.

Stuttgart, 11. Januar.

Der Landtag trat gestern wieder zusammen. Präsident Körner teilte mit, daß der bauernbündlerische Abg. frnst Hornung aus Gesundheitsrücksichten sein Manda^ auf 31. Dezember 1927 niedergelegt hat. Als Nachfolger kommt Landwirt Georg Häußermann, Heidenhof, Gemeinde Weiler am Stein, OA. Marbach, in Betracht, nachdem Land­wirt Heinrich Riegele von Marbach aus Gesundheitsrück­sichten die Annahme des Mandats abgelehnt hatte.

Regierungskommifsar Köstlin beantwortete Kleine An­fragen. Aba. Winker (Soz.) wünschte, daß unschuldig g e -

Clown Teddv.

Ronlan aus der girkuswelt von Magda Trott.

Copyright by Grein« 4 Comp. Berlin W 30.

Nachdruck verboten.

13. Fortsetzung.

Beinahe leidenschaftlich umarmte ihn Sollerbaum.

Wenn es einmal dunkle Stunden in Ihrem Leben «eben sollte, mein lieber Arno, dann kommen Sie zu mir! Ich verspreche Ihnen, daß ich mich bemühen werde. Sie zu verstehen. Nun aber will ich Sie bei den Meinen an­melden."

Er griff zum Telephon und meldete den Besuch Oldens an.

In dem Augenblicke, als Olden die glückstrahlende Gisela in seine Arme schloß, war es ihm, als ertöne ein spöttisches Gelächter von Rita Römers Lippen.

Beinahe erschrocken ließ er die Braut los. Schwand dort nicht ein Schatten? War das nicht die schlanke Ge­stalt Ritas? Er strich sich mit der Hand über die Stirn. Warum tauchten gerade in diesem Augenblicke solche Bilder vor ihm auf? Jetzt war er fertig mit dem Zirkus und dem Zirkusleben, jetzt war er der Nachfolger des Fabrik­besitzers Sollerbaum und hatte all sein Denken und Sinnen auf die Fabrik zu richten. Er mußte alles Gewesene ver­gessen können.

Gisela war überglücklich. Sie erfand immer neue Lieb­kosungen für den Verlobten und zeigte ihm die schönsten Zukunftsbilder. Man würde oft reisen, alle Erdteile sehen, gemeinsam ausreiten und Spazierfahrten machen und frohe, glückliche Stunden verleben.

Olden lausckte diesen Worten, und immer tiefer faßte der Gedanke in ihm Wurzel, daß er auch in seinem neuen Wirkungskreise, an der Seite einer solchen Frau, wirklich glücklich werden könnte. Er wollte das Glück an sich fesseln. Das Schicksal hatte ihn auch jetzt wieder vor Tausenden bevorzugt. Er durfte nicht undankbar sein.

Die Liebe und Zärtlichkeit, die ihm Gisela spendete, blieben auch nicht ohne Eindruck aus ihn. Er fand all­

mählich mehr und mehr Vorzüge an ihr heraus und konnte es schließlich in Gedanken wagen, sie n^ben Rita . Römer zu steilen. Es schmeichelte seiner Eitelkeit auch, plötzlich von e:n guten Bürgerkreisen als einer der Ihren ^ angesehen zu werden, und da Sollerbaum alles daran- ^ setzte, um seinen neuen Schwiegersohn stets zufrieden­zustellen, wuchs langsam eine Befriedigung mit feinem neuen Leben empor.

Es war in der ganzen Fabrik und in allen Werkstätten bekanntgegeben worden, daß Herr Olden später der Erbe und Besitzer des Fabrikunternehmens sein werde. Freu­diger Stolz schwellte die Brust des einstigen Zirkuskünst- ! lers, wenn er durch die großen Arbeitsstile schritt und die. Hunderte von fleißigen Männern sah, die hier schafften. !

Das Unstete verlor sich langsam aus seinem Blicke, die alte, schöne Ruhe kam wieder über ihn, und stunden- , lang konnte er Sollerbaum zuhören, wenn dieser den, jungen Nachfolger tn die Geheimnisse des großen Betriebes ' einweihte.

Nur eines brachte ihn immer wieder in Unruhe und Kampf mit sich selbst. Das war der kleine Wagen, den man nach seinen Angaben gebaut hatte. Kam Olden bei, seinen Rundgängen an den Verschlag, in den man das j Fahrzeug geschoben hatte, so blieb er stehen; dann furchte; sich seine hohe Stirn, die Lippen preßten sich aufeinander, als wollten sie den Schrei nicht hindurchlassen, der sich aus feinem Innern löste.

Es bedurfte dann vieler starker Eindrücke, um den Wagen wieder vergessen zu machen.

Gisela drängte aus eine baldige Vermählung, aber die Eltern hatten für ihre Bitten ein stets wiederkehrendes Nein. Eine einjährige Brautzeit sollte bestehenbleiben. Sollerbaum hatte wohl bemerkt, daß von Zeit zu Zeit eine Sehnsucht tu den Augen seines Schwiegersohnes auf­flackerte, die nickt seinem Fabrikunternehmen galt. Er wußte sehr genau, was hinter der hohen Stirn Arnos vorging und daß dieser trotz redlichstem Bemühen die Ver­gangenheit noch lange nicht überwunden hatte. So be­stand denn Sollerbaum auf der einjährigen Brautzeit, die für Olden zur Prüfung wurde. Hatte er sich nach diesen zwölf Monaten eingelebt, bot fein Verhalten dann

schieden e Ehefrauen nach dem Ableben des Mannes einen Pensionsanspruch erhalten und daß auch den unehelichenKindern eine Zulage eingeräumt werde. Abg. August Müller (BB.) erklärte, es wäre unmoralisch, den unehelichen Kindern Pensionsberechtigung zu geben. Er wie die Abg. Schall (Dem.), Rath (DV) und Pollich (Z.) er­kannten an, daß der Penfionsentwurf für die Beamten gegenüber den bisherigen Bestimmungen wesentliche Verbesserungen bringt. Der Gesetzentwurf wurde an den Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß überwiesen.

*

In der Sitzung vom Mittwoch wurde die Haushalt­beratung bei Kap. 2 (Staatsministerium) fortgesetzt. Abg. Keil (Soz.) richtete Angriffe gegen den Staatspräsidenten Bazille. Er trat für den Einheitsstaat ein und wünschte Aufhebung der württ. Gesandtschaft in München. Abg. Dr. Schall sprach ebenfalls einer weitestgehenden Ver­waltungsvereinfachung mit Aenderung der Weimarer Ver­fassung das Wort. Die Länder dürfen keine gesetzgeberi­schen Rechte mehr bekommen, die jetzt das Reich an sich ge­nommen habe.

Staatspräsident Bazille: Mit der abstrakten Ver­nunft kommt man in der Politik nicht weiter. Wenn die Mehrheit im Reichstag die Länder auflöst, so ist das Pro­blem nicht gelöst. Das ist vielmehr der Anfang der Auflösung des Reichs. Die Linke spielt mit dem Feuer. Der württ Regierung hat es nicht an Mut gefehlt. Die Opposition Hot aber selbst nicht den Mut aufgebracht, uns entsprechende Vorschläge zu machen. Die Demokratie hat im Reichstag dagegen gestimmt, daß Würt­temberg vom Reich 10 Millionen Mark mehr Reichssteuer­überweisungen bekommt. Dieser Betrag ist das Zwanzig­fache der Ersparnisse im Fall der Aufhebung der Oberämter. Die Repräsentationsgelder der württ. Regierung betragen nur die Halste der Repräsenkationsgelder, die der soz. Reichskagspräsidenk Lobe hak. Der Betrag ist in Württemberg nur 16 000 Mk. Preußen hat in München selbst auch eine Gesandtschaft und diese ist erst neuerdings aufs schönste ausgestattet worden. Hierauf wird die - beratung auf morgen vertagt.

Laden

Heidelberg, 11. Jan. Die Heidelberger Gesangvereine wollen bei genügender finanzieller Unterstützung durch die Stadt und die anderen Verkehrsinteressenten beim 10. Deut­schen Sängerfest, das bekanntlich vom 19.22. Juli in Wien stattfindet, einen großen Heidelberger Festwagen für den Festzug stellen.

Schiltach, 11. Jan. Auf der Landstraße Schiltach Schramberg fiel der mit seinem Fuhrwerk auf der Heim­fahrt begriffene Knecht Wilhelm Ehnis des Hofwirts im Hinter-Lehengericht von seinem Fahrzeug und erlitt dabei einen Schädelbruch. Des weiteren gingen ihm die Räder des Wagens über den Hals. Der Bedauernswerte war ver­mutlich sofort tot. Erst als die Pferde mit ihrem Wagen ohne Begleiter heimkehrten, vermißte man den Fuhrmann. Ein des Wegs kommender Radfahrer fand den Verunglück­ten auf der Straße liegend.

Hausach, 11. Jan. Der verh Friseur Kronenwirtter hier wurde heute früh im Hause seines Bruders erhängt aufgefunden. Er hat offenbar in einem Anfall von Schwer­mut seinem Leben ein Ende gemacht.

Oberharmersbach (bei Zell a H ), 11. Jan. Infolge Schevens seiner Pferde kam der 22jährige Gustav Lehmann unter seinen Wagen und wurde überfahren. Der Arzt stellte einen Lungenriß und starke äußere Quetschungen fest. Man hofft jedoch, den Verunglückten am Leben zu erhalten. Das eine der Pferde mußte wegen starker Verletzung ge­schlachtet werden.

Villingen i. B 11. Jan. Am Sonntag abend sprach ein 18jähriger Bursche aus Schwenningen hier auf der Schwen- ningerstroße eine Frau an und fragte sie nach dem rechten Weg. Nachdem ihm Auskunst gegeben worden war, entriß der Bursche der nichts Böses ahnenden Frau mit Gewalt ihre Handtasche. Auf die Hilferufe der Frau warf der Bursche die Tasche weg und flüchtete. Am selben Abend gelang es noch, ihn festzunehmen.

Langhurst, 11. Jan. Spielenden Kindern fiel eine Axt in die Hände. Beim Hantieren mit derselben hieb das 4!4jährige Töchterchen des Bauarbeiters Josef Junker sei­nem etwa 3^jährigen Schwesterchen zwei Finger ab. Der

die Gewähr, daß er das Unternehmen weiterzuführen ver- mochte, so sollte dem Glück Giselas nichts mehr in den Weg gelegt werden.

Sollerbaum hatte sich einen bestimmten Plan zurecht­gelegt. Obwohl er sehr genau erkannte, daß Olden zu­nächst nicht in der Lage war, selbständig anzuordnen, lief er seinem zukünftigen Schwiegersohn doch die größten Freiheiten. Gerade dadurch hoffte er, daß Olden an seinem neuen Wirkungskreise Gefallen finden und sich von der Vergangenheit rascher lösen würde.

Fehler, die von seiten Oldens gemacht wurden, ließ Sollerbaum ruhig dur ' gehen. Später, wenn sich sein Schwiegersohn eingllO-t batte, würde das alles ausgemeczi werden. Aber zunächst sollte seine Lust zur Arbeit durch nichts beeinträchtigt werden.

Die Monate vergingen. Gisela beschäftigte sich bereits stark mit ihrer Aussteuer und mit der Einrichtung der neuen Wobnung. Sie wollte dem Gatten ein trautes Nest schaffen, und bereitwillig stellten die Eltern die dazu ^ erforderlichen Mittel zur Verfügung.

Bisher hatte es Olden abgelehnt, mit seiner Braut eine Theater- oder gar Zirkusvorstellung zu besuchen. Er wehrte sich mit aller Kraft gegen die Erinnerungen und glaubte auch, mit ihnen fast fertig zu sein.

Ta geschah es, daß Gisela den Verlobten dringend . bat, mit ihr die Vorstellung in einem Theater zu besuchen.

! Einstmals hatten tn demselben Gebäude Zirkusvor- l stellungen stattgefunden. Das Hans war später umgebaut , worden, aber trotzdem machte es auch jetzt noch den Zin- ! druck, als habe man hier nicht den Tempel Thalias vor sich, sondern eine Arena.

Schon beim Betreten des Theaters fröstelte Olden.

! Er bemühte sich, dem heiteren Geplauder seiner Braut zu . lauschen, aber wenn er die Augen schloß, um diesen ainphi- ^ theatralischen Bau nicht zu sehen, kamen ihm nur um so deutlicher die Bilder vor die Seele, die er zu bannen versuchte.

Er wurde unruhig, die Erinnerungen quälten ihn.

! Er vernabm kaum, was auf der Bühne gesprochen wurde,

^ er war wieder im Zirkus Römer und machte die Herzer der Zuschauer höher schlagen.

j . . .(Fortsetzung folgt.) .