ObernWrs. der vor 14 Tagen hier einer Kellnerin einen Geldbeutel mit 36 Mark entwendet hatte.

Konsta"Z. 29. Dez. Ab 1. Jan. erfolgt der Zu- und Ab- kransport der Eilgüter der, Bodenseeuferorte Meersburg, Hagnau und Immenstaad mit Eisenbahnkraftwagen, die be­reits seit Februar den Waggon- und Frachtgutdienst von Uhldingen bis Fischbach besorgen. Die Eilgüter wurden bisher immer noch mit den Dampfschiffen diesen Uferstatio- neu zugeführk. Die Schiffe werden also immer mehr ent­lastet.

Lokales.

Wildbad, den 30. Dezember 1927.

Die Weihnachtsfeier des Fußballvereins fand am zweiten Feiertag in derAlten Linde" statt und war sehr gut besucht. Der Vorstand, Herr Malermeister Schill, be­grüßte die Erschienenen nach dem Eröffnungsmarsch herz­lich. Eine Sängerabteilung des Liederkranzes trug hierauf u. a. dieWeihnachtsglocken" von Sonnet vor. Das Coup­letAlles herhören" und andere Einlagen sorgten für den nötigen Humor, während in dem Weihnachts-Theaterstück Weihnachten in der Fremde" der Ernst des Lebens bis zur Rührung zum Ausdruck kam. In der Pause wurden die Lose verkauft, worauf im zweiten Teil des Programms Der Kilometerfresser", derJunggeselle" (W. Hammer), das TheaterstückEin toller Scherz" (Regie Rob. Reule), Ein toller Scherz", Theaterstück, «August hypnotisiert" (von H. Etzel und H. Schmid sehr gut gegeben) noch eine Fülle von Unterhaltung boten. Ein Tänzchen durfte natürlich auch nicht fehlen und so kann auch diese Weih­nachtsfeier als ein schöner Erfolg bezeichnet werden.

Der Weihnachtsfeier des Krieger- u. Militärvereins ist noch nachzutragen, daß selbstverständlich auch die Kapelle des Musikvereins dabei Mitwirken wird (hervorzuheben ist der MassenchorHymne an die Nacht"). Die Lichtbilder Mobilmachung 1914" undBogesenkämpfe 1914" (wobei viele Wildbader beteiligt waren) werden sehr interessieren.

Sörrge,? Bttte aus Sprollenhaus

Auf des Schwarzwalds lichten Höhen Kann man gar so manches sehen:

Aus dem schönen Sprollenhaus Weht bald eine Fahn' heraus.

Wir Sangesbrüder, jung und alt,

Wir sitzen hier in unsrem Wald Und sinnen hin und sinnen her,

Was uns das neue Jahr bescher.

In Stadt und Land und überall,

Warum soll nicht im Kegeltal Auch eine neue Fahne weh'n,

Zu der in Treu' die Sänger steh'n.

Wenn wir im Sommer auswärts zieh'n,

Zum Sängerwettstreit uns bemüh'n,

Weht uns're Fahne hoch im Wind,

Darüber freut sich jedes Kind.

Doch kost't die Fahne sehr viel Geld,

Mit unsrer Kaff' ists schlecht bestellt.

Drum, liebe Bürger, liebe Leut,

Denkt auch an uns in dieser Zeit.

Ihr lieben Väter in der Stadt,

Auch Ihr wißt, was uns drückt und plagt,

Wir kommen drum mit einer Vitt':

Gebt uns zur Fahn' ein Scherflein mit!

G. G., Sprollenhaus.

kleine kachrichlen aus aller Nell

Die ttunstrverte -es Herzogs von Inhalt

Ein ungewöhnlicher Prozeß wird die Zivilgerichte in Berlin beschäftigen. Es handelt sich um eine Klage, die der Berliner Kunsthändler Fritz Gurlikk gegen den Her­zog Joachim Ernst von Anhalt in Dessau einge­leitet hat. Anfang dieses Jahres, kurz vor der Eheschließung des Herzogs mit einer Schauspielerin, wünschte der Her­zog aus seinem großen Kunstschatz Oelgemälde, Graphiken, Waffen, Möbel, Gobelins, wertvolle Bücher und Hand­schriften, edle alte Gläser usw. im Gesamtbetrag von fünf Millionen Mark zu verkaufen. Er setzte sich mit Gurlitt in Verbindung, und es wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der der Kunsthändler ehrenamtlich die Beaufsichtigung der dem Herzog gehörenden Kunstschätze übernehmen und den Verkauf aller derjenigen Stücke ausführen sollte, zu deren Veräußerung sich der Herzog entschließen würde. Der Kunsthändler sollte für die Verkaufstätigkeit 10 v. H. der vereinnahmten Summen erhalten. Das Abkommen wurde unterzeichnet, und der Kläger zahlte dem Herzog einen Vorschuß von 30 000 Mark, da der Herzog sich damals in Geldverlegenheiten befand.

Der Herzog hatte bis dahin die Verkäufe seiner Kunst­schätze durch den Hoftapezierer Spielmeyer in Dessau vornehmen lassen, den er durch die Verbindung mit Gur­litt jedoch ausschalten wollte. Bald nach dem Vertragsschluß erhielt der Kunsthändler Gurlitt vier Bilder alter Meister, eine wertvolle Bibel und ein altes Manuskript zum Ver­kauf und veräußerte zwei Memling-Bilder für zusammen 130 000 Mk. Nach dem Verkauf der Bilder teilte der Hof- tapezierer Spielmeyer dem Kunsthändler mit, daß die Ge­mälde zu billig verkaufk worden seien. 3m Februar des Jahrs sollte dann durch den Hoftapezierermeister ein Last­kraftwagen mit Kunstgegenständen an Gurlitt nach Berlin abgehen, nachdem kurz vorher der Herzog den Vertrag mit Gurlitt durch ein Schreiben als ungültig bezeichnet hatte. An Stelle des Lastkraftwagens mit den Kunstwerten traf jedoch der Hoftapezierermeister in Berlin ein und ver­langte auf Grund eines Briefs des Herzogs, daß Gurlitt ein ihm in der ersten Sendung übergebenes Porträt von Carpaccio sowie die Bibel herausgebe, da beide Stücke Eigentum des Bruders des Herzogs, des Prinzen Eugen von Anhalt, seien. Gurlitt gab daraufhin die beiden Stücke an einen Dr. L. heraus, der erklärte, daß beide Stücke in die Privatfammlung des Prinzen Eugen nach München kommen sollten. In Wirklichkeit wurde jedoch der Carpaccio schon am nächsten Tag der Galerie Matthissen übergeben, die das Werk erst in London ausstellke und dann nach Mün­chen für 88 000 Mark verkaufte. Die wertvolle alte Bibel sollte nach Angabe der herzoglichen Vertreter dem Landes­konservator des anhaltjfchen Staats, Dr. Grothe, übergeben cheroen, der sie angeblich für den Staat errverhen wollte.

Wie jedoch dann festgestellt wurde, hat Dr. Grothe die Stücke nie erhalten. Gurlitt behauptet, auf Veranlassung des Hoftapezierers Spielmeyer seien zwei wertvolle Por­träte von Olivier, die der Staat erwerben wollte, im Schloß zu Dessau versteckt worden, an ihre Stelle habe man zwei schnell angefertigte Kopien gehängt, die dem Prüfungsaus­schuß ats Originale gezeigt worden seien. Ebenso habe man eine Reihe kostbarer Gobelins aus einem dem Herzog ge­hörigen Schlosse versteckt, um sie vor dem Landeskonser- vakor Dr. Grothe zu verbergen. Entgegen dem Verbal der jetzigen Regierung in Anhalt sei ein wertvoller alter Mei­ster auf Umwegen durch Spielmeyer verkauft worden. Gur­litt verlangt, daß ihm der Herzog 500 000 Mark entgangene Provision zahle, da der Gesamtwert der zu verkaufenden Gegenstände 56 Millionen Mark betragen sollte.

Rircheiß in Hamburg

Am 29. Dezember, mittags 12 Uhr, ist der kühne Welt- umsegler Kapitän Kircheitz mit seinem Schifflem in Hamburg eingetroffen und an den St. Pauli-Landungs­brücken von einer riesigen Menge begeistert begrüßt wor­den. Die Behörden von Hamburg, viele Vereine usw. hat­ten sich zum feierlichen Empfang ein gefunden. Weitere Festlichkeiten werden folgen. ....

Reichsverkehrsimnister Dr. h. c. Koch richtete im Na­men der Reichsregierung an den Kapitän Kircheiß folgen­des Glückwunschschreiben:Sehr geehrter Herr Kapitan Kircheiß I Durch die Tat haben Sie bewiesen, daß der alte Wikingergeist im deutschen Volke noch lebendig ist. Sie haben der Welt gezeigt, daß es zur Weltumseglung in erster Linie auf den Mann ankommt und nicht auf das Material. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer hohen fee- männischen Tat, die dargetan hat, daß die deutsche See- fahrt trotz schwerster Schicksalsschläge nicht untergehen kann. Im Namen der Reichsregierung heiße ich Sie in der Heimat herzlich willkommen." ^

Kapitän Kircheiß stammt aus Hamburg. Am 2. Januar 1926 hat er mit seinem kleinen MotorsegelkutterHamburg" (68 Tonnen bei 24 Meter Länge) die Elbe verlassen. Seine Begleiter waren der Steuermann Kuhnert, die Matro­sen Spengemann und Knoke und der Koch Nie­mann. Der Fahrt lag der Gedanke zugrunde, durch Vorträge im Ausland die dortige Bevölkerung über deutsche Verhältnisse nach Krieg und Zusammenbruch auf­zuklären. Sein Name war draußen nicht unbekannt, ge­hörte Kircheiß doch zur Besatzung des durch seine Kreuz­fahrten im Krieg vielgenannten deutschen Segelkreuzers ..Seeadler". Die Reise ging über Spanien durch das Mittel­meer und den Suezkanal nach Indien, China, Japan, Nie- derländisch-Jndien, dann weiter nach den Philippinen und der nordamerikanischen Westküste, durch den Panamakanal nach Kuba und der Ostküste Nordamerikas, um von dort aus den Ozean zur Heimat zu überqueren. Diese gewaltige Reise in dem kleinen Kutter war natürlich reich an Ent­behrungen und Strapazen, sie erforderte auch die denkbar straffte Disziplin aller Teilnehmer und eine ungewöhnlich hohe Navigationskunst. Im Rahmen des Möglichen ist das Unternehmen überall im Ausland gefördert worden, durch die Unterstützung, die ausländische Behörden und Privat- kreile, besonders die überseeischen Deutschen, ihm hatten zuteil werden lassen, ferner durch deutsche und holländische Marinesahrzeuge und deutsche Handelsschiffe, die dem Kut­ter mehrfach draußen begegnet waren.

Am 16. November hat Kircheiß den Hafen von Neuyork verlassen und somit gut fünf Wochen für die Hsimseglung gebraucht, vielfach schwer mitgenommen durch Stürme auf dem Nardatlantik. Die Reise von Ostasien nach Honolulu 4390 Seemeilen dauerte zu Anfang 1927 rund 53 Tage. Ueberall in Asien und Amerika, besonder? in San Franziska, in Mexiko, in Neuyork, hatte die Besatzung ehrenvolle Empfänge, besonders von den Ausländsdeutschen. Im gmnm hat der kleine Kutter Hamburg nicht weniger als 34 000 Seemeilen durchmessen I

Mexikanische Stiftung an Preußen. Der Präsident von Mexiko, Calles, hat eine wertvolle Zusammenstellung über die gesamte Erzeugung Mexikos von Kunst und Hand­werk machen lassen, um sie der preußischen Regierung zum Geschenk zu machen. Die Sammlung befindet sich be­reits auf dem Weg nach Deutschland.

Austritt aus der Kirche. In dem pfälzischen Ort Iggel­bach bei Elmstein ist fast die ganze über 500 Köpfe zählende Einwohnerschaft aus den Kirchen ausgetreten.

Weihnachten in Moskau. Die Sowjetregierung und di« Komintern (Kommunistisch- Internationale) waren von An­fang an bemüht, die Feier ^er christlichen Feste zu unter­drücken. Jedoch oh:e Erfolg. An den Hauptfesten Weih­nachten und Ostern waren die Kirchen immer gedrängt voll. Heuer sollte eine besonders starke Werbung einsetzen, um das Volk von der Kirche wegzulocken. In Moskau veran­staltete dieAllrussische Gesellschaft der Gottlosen" an den Weihnachtstagen zahlreiche Sport- und Volksbelustigungen mit karnevalistischen Umzügen und Aufführungen auf den Cisplätzen, in denen die christliche Religion lächerlich ge­macht wurde. In den Theatern mußte sehr zum Aerger der Schauspieler und Theaterarbeiter gespielt werden, wohl zum erstenmal, seit es russische Theater gibt. Es wurde ein Roter Tannenbaum" gegründet, der der Verherrlichung des Bolschewismus dienen sollte; in den Schulm wurden solche Lichterbäume (mit Sowjetsternen) ausgestellt und die Kinder mit Geschenken bedacht. Trotzdem waren auch dies­mal die Kirchen womöglich noch stärker besucht als früher, und Tausende standen in der Kälte andächtig vor den über­füllten Kirchen.

Dr. Muck in einem Münchener Hotel bestohlen. General­musikdirektor Dr. Muck, der bekanntlich u. a. die Vay. reuther Festspiele zu dirigieren pflegt, wurde in einem Münchener Hotel schwer bestohlen. Während er in seinem Wohnzimmer einen Besuch empfing, sind Diebe in sein Schlafzimmer eingedrungen. Ihre Beute bestand aus emer Uhr im Wert von 10 000 Mark, einem Ring, der ein Ge­schenktes letzten Zaren ist, einer Busennadel, die von der Kaiserin Auguste Viktoria stammt, und verschiedene Schmucksachen.

Im Schwabinger Krankenhau», ist auch die jüngste Tochter des ehemaligen Rechtsanwalts Geiß, die nach dem Selbstmord ihres Vaters ebenso wie ihre Mutter und ihre Schwester am heiligen Abend Veroyal genommen hatte, gestorben.

Rathausbrand. In Rüdesheim (Nassau) ist das Rat­haus bis auf das untere Stockwerk abgebrannt. Viele Ak­ten sind mitverbrannt.

Schweres Skraßenbahnunglück. In der Nähe der be­rühmten Externsteine im Teutoburger Wald früh 7 Uhr löste sich in einer Weiche ein Anhängewagen eines Arbeits­

zugs der Paderborner Straßenbahn und wollte auf der ab- schlissigen Straße nach Horn zurück, von wo eben ein Per­sonenzug herauffuhr. Der leere Anhängewagen prallte in der Dunkelheit mit voller Wucht auf den Personenzug auf und drückte die vordere Plattform des Motorwagens voll­ständig ein. Der Führer wurde schwer verletzt, der Schaff­ner erlitt einen Nervenschock. Mehrere Insassen trugen Kopf- und Brustverletzungen davon. Der Sachschaden ist be­deutend.

Unterschlagung. Die Untersuchung gegen den Kassen­beamten der Regierung in Düsseldorf, Garlich, hat er­geben, daß seine Unterschlagungen die Höhe von 85 000 Mark erreichen, die voraussichtlich verloren sind.

Der Alkohol. Auf der Landstraße von Rheydt nach Rheindahlen (Rheinpr.) wurde abends ein 24jähriger Ar­beiter, der betrunken auf dem Gleis lag, von einem Straßen­bahnwagen überfahren und getötet.

Eine Schule alsBrutstätte von Verbrechern". Ein 15 Jahre alter Berufsschüler in Zeelhem bei Hasselt (belg. Prov. Limburg) erwürgte seinen um 8 Jahre jüngeren Mitschüler und stach dem Sterbenden noch eine Nadel in den Nacken bis ins Rückenmark. Dann schleppte er die Leiche des Jungen in ein Gehölz, wo sie acht Tage später von Arbeitern gefunden wurde. Die Schule wurde ge­schlossen, da sie eine Brutstätte von angehenden Verbrechern geworden war.

England vom Festland akmeschnillen. Infolge des Ost­sturms, der seit Sonntag über England dahinbraüst, sind dort Verkehrshemmungen eingetreten, wie man sie feit Jahrzehnten nicht erlebt hat. Von der französischen Küste ist England nahezu abgeschnitten, nur mit Dieppe kann eine einmalige Verbindung täglich durch den Dampfer aufrecht­erhalten werden. Auch die Fahrten nach Ostende mußten eingestellt werden; mehrere Dampfer, die den Verkehr nach dem Festland besorgten, sind schwer beschädigt zurückgekehrt. Die Stadt Saint Albans im Norden von London war drei Tage lang durch Schneewehen von jedem Verkehr ab­geschnitten. In London waren über 4000 Fernsprech­anschlüsse gestört.

peskraklen an Bord eines norwegischen Dampfers. Aus

dem norwegischen DampferModem!", der am 19. Dez. mit einer Getreideladung aus Südamerika in Gotenburg eingetroffen ist, sind Pestratten festgestellt worden, lieber die Besatzung und die Löscharbeiter ist Quarantäne verhängt worden.

Alkoholvergiftung. An giftigem Alkohol, wahrscheinlich Methylalkohol, sind in Winnipeg (Kanada) an einem Tag sieben Menschen gestorben, davon fünf im Chinefsnviertel.

SO Indianer ertrunken. Die Araca-Jndianer am Cautin- fluß in Chile hatten eine Zusammenkunft, mit der ein Fest verbunden war. Auf der Heimfahrt in Booten verloren die Bootsführer, die betrunken gewesen sein sollen, vor den Stromschnellen in der reißenden Strömung die Gewalt über die Schiffe. Eine ganze Anzahl Boote wurde in die Tiefe gerissen. 80 Indianer ertranken.

ßsnLel und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 29 Dez. 4.179 G.. 4,187 B.

6 v. H. Dt. Reichsonleihe 1927 87.25.

6)4 vH. Dt. Reichs-Postschahanw. 92.

Abl.-Rent« I 51.87.

Abl.-Rente lchn« Ausl. 13.25.

Franz. Franken 124.02 zu 1 Pf. Sk.. 25.33 zu 1 Dollar.

Der deutsch-mexikanisch« unk Sckll^ckrksverlr-m von

1882, -er am 31. Dezember Ia27 außer Kraft treten jollte, ist um ein Jahr verlängert morden.

Ausnahmekarif für Wein. Die GMiokeitsdauer b"s Ausnahme- larifs 9 a für Wein, der auf Entfernungen bis 459 Kilometer er­mäßigte Frachtsätze für Stückgut und Warenladungen gewährt, ist in jederzeit widerruflicher Weif« bis zum 31. Dezember 1928 verlängert worden.

Die griechische Anleihe. Der griechische Finanzminister ver- handelt gegenwärtig in London über eine Anleihe für Griechen­land. Es verlautet, Gallen werde sich als Geldgeber an der An­leihe beteiligen, ein Zeichen, daß die Aussöhnung zwischen Italien und Griechenland Fortschritte mache.

Zwangsanleihe in Bolivien. Di« Regierung von Belivia hat «ine Awangsanleihe angeordnet, die 12 Millionen Bolivianos (un­gefähr 5 Millionen Dollar) betrogen soll, und die die großen Kapitalisten des Landes zum vollen Nennwert ausbringen müssen. Der Großbesitzer von Iini.grnben Simon Patrno ist aus 4 Mil­lionen geschäht worden, andere reiche Leute aus geringere Summen.

Rationalisierung in Sowietrnßland. Die Sowsetregierung hat sich entschlossen, nach dem Vorgang Deutschlands nun ebenfalls di« Zndustrie des Landes zu rationalisieren, zunächst um den Bauern die unerschwinglich hohen Preise für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zu verbilligen. Die Zahl der Arbeitslosen beträgt nach den neuesten Angaben in Sowjetrutzland 2.5 Mill. Staatlich unterstützt werden nur 25 v. H. der Arbeitslosen, und zwar mit 10 Rubel (20 Mk.) monatlich. Die Gewerkschaften unterstützen nur 15 v. H. ihrer Mitglieder mit 5 bis 10 Rubel monatlich. Der vor einigen Monaten angekündigt« Abbau von etwa 20 v.-> H. der Angestellten ist teilweise bereits vorgenommen worden. Zn 5 Zähren soll der siebenstündige Arbeitstag durchgeführt werden.

Bereinigung Matthias Hobner A G. Et"4itian Weiß A-G. Die Firma Matthias Hobner in Trojsingen, die größte Harmonikasabrik der Welt (6 Millionen Mark A.-K.) hat die auf 090 000 Mark lautenden Aktien der Firma Christian Weih, Harmonikafabrik in Pressingen, die sich im 'Familienbesitz befan­den, erworben. Die Firma Christ. Weiß geht vereinbarungs­gemäß am 2. Januar 1928 in Hohner auf. Eine Kavitalserhöhung bei der Firma Matthias Hohner ist nicht voraesehen. Der Ge­schäftsgang bei der Matth. Hohner A.-G. ist gut.

Dormettlngen, OA. Rottweil, 29 Dez. Harmonika- Fili l e. Die Harmvnika-Flliale von Markus Bertsch hier ist seit k.riger Zeit wieder in vollem Gang.

Konkurs«. Karl Bla ich, Kaufmann In Feldrennach OA. Neuenbürg: Anton Saut er, Baugeschäst in Friedrickshafen; Nackiah des Sattlermelsters Karl Hermann Rehseld in Ulm; Nachlaß des Kaufmanns Michael Halfer in Äuttgart, Znh. de- Fa. Stab' Eie., K''-als Racks.. Dame"Infektion u. Damen- m>.<l.zrtiket in Stuttgart; Württ.-Hohenzoll. Elektrohandelsgejell- schast m. b. H. in Ebingen; Nachlaß der Sofie Krauß geb. Rück­gabe!, Mehgerswitwe in Rottenburg: Frau Frida Göh, Par­fümeriehandlung in Ulm.

Ev. Gottesdienst. Samstag, 31. Dez. 5 Uhr abds. Altjahresschluß, Predigt, Stadtvikar Barster. Mitwirkung des Liederkranzes.

Sonntag, 1. Januar 1928 (Neujahrsfest). 9^ Uhr Predigt, Stadtpfarrer Dr. Federlin. Mitwirkung des Musik­vereins. 5 Uhr Predigt, Stadtoikar Barster.

10 Uhr Gottesdienst in Sprollenhaus, derselbe. Im Anschluß Christenlehre.