venten SrÄannt. Alle DäUen erfolgten einstimmig. Außsr mit organisatorischen Fragen befaßte sich die Landes- ausschnßsitzung dann noch mit einer Reihe landwirtschaft­licher Angelegenheiten, insbesondere mit der Milchpreis­frage, der land- und forstwirtschaftlichen Unfallversicherung und mit der besseren Durchführung der Hagelversicherung.

Pforzheim» 20. Dez. Die vom Würm- und Enzgau- Verkehrsverband beantragte neue Kraftpostlinie Pforzheim BirkenfeldGrafenhausen wird anfangs Januar in Be­trieb genommen. Durch die starke Kälte in der Nacht von Freitag auf Samstag ist in einer Nacht die Enz oberhalb der Roßbrücke zugefroren. Die strenge Kälte hält an. Sonntag vormittag fand in Niefern die Einweihung des von Bildhauer Wilhelm Ordner-Pforzheim ausgeführten Heldendenkmals unter starker Beteiligung statt. Das Denk­mal steht auf einem an der Enz am rechten Ufer erstellten Fundament, ist 5,20 Meter hoch und stellt einen betenden Krieger dar. Aus dem Sockel ist die Widmung der Ge­meinde, an den Seitenwänden die Namen der 123 Kriegs­opfer erhalten.

Mesloch, 20. Dez. Abends um 6.30 Uhr wurde ein 50 I. a. verh. Streckenarbeiter aus Walldorf oberhalb der Station Wiesloch-Walldorf von einem Schnellzug erlaßt und getötet. Bisher konnte noch nicht festgestsllt werden, ob dai Unglück infolge Nichtbeachtens des herannahenden Zuges oder Ausgleitens auf den gefroenen Schienen erfolgte.

Mannheim, 20. Dez. In der Sonntagnacht wurde das Ueberfallkommando alarmiert, da Einbrecher in der Ie- suitenkirche am Werke feien. Durch Oeffnen der Sakristei- kierche war eine nach der Wohnung der katholischen Or­densschwestern führende Glocke ausgelöst und durch die Schwestern die Alarmierung veranlaßt worden. Das Kommando stöberte dann auch in einem Beichtstuhl dieser Kirche den Einbrecher aus, der Werkzeuge bei sich hatte. Es soll sich um einen gewissen Heim aus Lmz an der Donau handeln. Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen.

Ettlingen. 20. Dez. In einem Etklinger Konsumgeschäft wurde in der Nacht auf Samstag eingebrochen und aus dem Keller Lebensmittel in erheblichen Mengen entwendet.

Rastatt, 20. Dez. In München fand dieser Tage die erste deutsche Edelpelztierschau stakt, bei dem Silberfüchse aus allen Gegenden Deutschlands ausgestellt waren. Auch die Schwarzwälder Silberfuchsfarm Plattig hatte drei Exemplare geschickt, die bei schärfster Konkurrenz einen ersten und zweiten Preis errangen.

Lokales

Wildbad, den 21. Dez. 1927.

Zur Beachtung! Es wird darauf aufmerksam ge­macht, daß die Weihnachtsfeier der Kieinkluderschuie morgen Donnerstag den 22. Dez., 4 Uhr nachm., statt- stnden wird.

Die Weihnachtsfeiern. Vor einigen Tagen lasen wir in der größten Zeitung des Enztals einen redaktionellen Hinweis, dahingehend, die Vereinsschriftführer möchten die Einsendung von Artikeln über Weihnachtsfeiern unter­lassen, da diese Feiern ja doch einen mehr familiären Cha­rakter tragen und daher die Allgemeinheit wenig interes­sieren. Das mag für Städte in der Größe Pforzheims und darüber zutreffen; in kleinen Städten darf man nicht so urteilen, aber diese Berichte ein wenig kürzer zu ge­stalten, als manche für notwendig halten, dürfte auch da sür angebracht gelten. Wenn bei den heurigen Weih­nachtsfeiern die Geldknappheit sich empfindlich geltend zu machen beginnt (die Weihnachtsfeier unseres Liederkranzes hatte auch etwas darunter zu leiden), so ists bei der ge- ringen Kaufkraft des Geldes schließlich gar nicht mehr ver­wunderlich, wenn viele sich auch solch liebe, altgewohnte Genüsse, wie Vereins-Weihnachtsfeiern es nun einmal für die meisten Wildbader sind, versagen müssen. Es ist das eben auch alsNotschrei der deutschen Wirtschaft" aufzu- faffen. Wenn dies bei der Weihnachtsfeier des Mufik- vereins weniger zutage trat, so mag dies daher kommen, daß dies überhaupt die erste heurige Weihnachtsfeier war und dann eben die Festhalle auch viel mehr Leute faßt, als die andern hiesigen Räumlichkeiten. Der Verlaus der genannten Weihnachtsfeier machte den Arrangeuren und Mitwirkenden alle Ehre, zumal auch die dabei erstmals aufgetretene Zöglingskapelle ihr Examen ganz gui bestand und alle bei dem LustspielDer Herr Stadtschultheiß oder Der Vetter von Mexiko" Mitipielenden (die Herren Bott, Kern, Aberle, Henßler, Rapp und die Frl. Eitel u. Kühle), der der Humor. Ensemble-SzeneMusikerstreik" die Herren A. Kappelmann, H. Schill, M. Eitel, W. Großmann, W. Aberle u. Bott), sowie alle sonst am Gelingen des Abends Mitwirkenden sich alle Mühe gaben, das Publikum gut zu unterhalten. Daß namentlich die Mustkoereinskapelle Hervorragendes leistete, sei noch besonders erwähnt. Einige Tänzchen durften natürlich auch nicht fehlen. Mögen die noch nachfolgenden Weihnachtsfeiern der übrigen Per­eine in pekuniärer und darstellerischer Hinsicht auch so gut abschneiden!

Schneebericht. Wildbad-Sommerberg 12 bis 15 cm Schneehöhe; Grünhütte 18 cm, Pulverschnee. Temperatur: bei der Bergbahnstatipn4,5°, Grünhütte3,5", Tal 7°. Südwestwind. Schibuhn und Rodelbahn fahrbar.

Weihnachts- und Neujahrskarten. Ohne Umschlag ver­sandte gedruckte einfache Weihnachts- und Neujahrskarten, die den Bestimmungen für Postkarten entsprechen müssen, kosten sowohl im Orksbereich des Aufgabeorts als auch im Fernverkehr 3 Rpfg. Es dürfen in diesen Karten außer den sog. Absenderangaben (Absendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders usw.) noch weitere 8 Worte, die aber mit dem gedruckten Wortlaut in leicht erkennbarem Zusammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügk werden. Als solche zulässige Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zusätzesendet",Ihre",Dein Freund", .sendet Dir",sendet mit besten Grüßen Ihre" usw. Werden solche Karten im offenen Umschlag versandt, so kosten sie sowohl !m Orksbereich des Aufgabeorts wie auch nach außerhalb 5 Npfg. Unzureichend freigemachke Sendungen werden mit Nachgebühr belastet. Es kann den Versendern nur dringend geraten werden, die Bestimmun­gen zu beachten. Mit Rücksicht auf den starken Brief- verkehr zu Neujahr ist es der Post sehr erwünscht, wenn GtzschäftSlrule. die ihren Kunden reaelnEa ru Neujahr

Geschästskalender usw. zukommen lassen, solche Drucksachen nicht erst am 30. oder 31. Dezember, sondern wenigstens einige Tage früher aufliefern, bevor der eigentliche Neu- iahrsmassenversand einsetzt.

2 mal 12 oder 24? Man muß feststellen, daß das Publi­kum im allgemeinen sich gegen die Einführung der 24-Stun­denzählung noch ablehnend verhält. Die 24-Skundenzüh- lung ist praktisch für alle Berkehrsanstalten, die Tag und Nacht in Betrieb sind: denn hier werden tatsächlich Zwei­fel und Unsicherheiten durch die 24-Stundenzählung vermie­den. Aber man sehe doch über die deutschen Grenzen hin­aus, ob in den Ländern, die die 24-Stundenzählung in den Kursbüchern schon längere Zeit eingeführt haben, sich das bürgerliche Leben in Stadt und Land dem Borgehen ohne weiteres angeschlossen hak. Das ist nicht der Fall. Auch in der modernen Zeit weiß man nämlich im bürgerlichen Leben (abgesehen vom Verkehrswesen!) ganz genau auch bei der 12-Stundenzählung, ob Vormittag oder Nachmittag ge­meint ist, ohne daß ein entsprechender Zusatz gemacht wird. Oder ist es etwa zweifelhaft, welche Stunden gemeint sind, wenn es heißt: Die Bürostunden sind von 94 Uhr, das Konzert oder das Theater beginnt um 7.30 Uhr, der Gottes­dienst um 10 Uhr, man wird zum 5-Uhr-Tee gebeten und dergl. mehr? Solange nicht nachgewiesen wird, daß für den bürgerlichen Verkehr ein großer Vorteil durch die Einfüh­rung der 24-Stundenzählung erzielt wird, besteht keine Not­wendigkeit, eine für das Verkehrswesen vernünftige Zäh­lung auf das bürgerliche Leben zu übertragen und die Be­völkerung an der Anwendung der ihr seit Jahrhunderten geläufigen Stundenbezeichnung zu hindern.

kleine vachrichlen ans aller Welt

Flucht der Geschworenen. In Krems (Oesterreich) stand dieser Tage ein Straffall zur Verhandlung, wo ein junger Bursche seinE Geliebte erwürgt hatte. Nachdem die Geschwo­renen sich zur Beratung zurückgezogen hatten, bekamen sie es mit der Angst zu tun und machten sich allesamt aus dem Staube. Der Wiener Krawall vom 15. Juli hatte ja auch einen Wahrspruch der Geschworenen zur äußeren Ver­anlassung. L>ie Geschworenen von Krems mußten durch aus- geschickte Gendarmen und Soldaten zur Rückkehr überredet werden. Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren Kerker ver­urteilt.

Die Kälte hat weiter zugenommen. In Stuttgart wur­den am 20. Dezember früh 14 Grad gemessen. Eine ganz ungewöhnliche Kälte wird aus Schlesien gemeldet. Bel Gör­litz wurden 26 Grad E und starker schadenbrlngender Rauh­reif gemeldet, während auf den Höhen des Riesengebirges nur 15 Grad zu verzeicknen waren. Berlin zeigt in der Innenstadt 12, in den Außenbezirken 18 Grad, der Land­wehrkanal ist eine Seltenheit zugefroren. In Böh­men und Mähren sank das Thermometer auf 18, teilweise auf 23 Grad. In Ungarn verursachen Schneestürme bei scharfer Kälte schwere Verkehrsstörungen. Bei Felegy- haziut ist ein Bauer, dessen Wagen in einen Graben rutschte, samt den beiden Pferden erfroren. Auf dem Plattensee ist ein Motorboot mit zwei Skiffen und mehre­ren Reisenden im Eis festgefroren. Die Donau hat starken Eisgang. In der Nähe von Uesküb (Südslawien) sind 20 Cisenbakmwächter. die die Gleise vom Schnee zu befreien hatten, erfroren. Sie wurden ins Krankenhaus eingelie­fert, st- werden aber kaum zu retten sein.

In Paris sind allein am 19. Dezember 10 Obdachlose erfroren.

In ganz Italien sind Verkehrsstörungen durch Schnee­wehen eingetreten. Auf der Bahnlinie BariMatera (Süd- ltalien) liegt der Schnee stellenweise 114 Meter hoch.

223 Vorschläge für das Reichsehrenmal. Wie der Neichs- kunstwart mittelst, sind für das Neichsehrenmal bis jetzt 223 Vorschläge eingereicht worden. Davon entfallen auf Berlin 16, Norddeutschland 16, das Rheingebiet 35, das Wesergebiet 18, auf Thüringen 48 (davon 5 auf Weimar), den Harz 7, das Maingebiek 4, Süddeutschland 18, Ost­deutschland 8; allgemeine Vorschläge sind es 55.

Der Abschied Björn Björnsons. Am 17. Dezember ver­abschiedete sich der norwegische Dichter Björn Björnson vom Nationaltheater Oslo, das er mit großem Erfolg geleitet hatte, ohne der Geldschwierigkeiten des Theaters Herr zu werden und ohne daß man ihn genügend unter­stützte. In der Fesivorstellung wurde sein Drama ..Haus Lange und Tora Parsberg" gegeben. Björnson wurde außerordentlich gefeiert. Den ganzen Tag über strömten Telegramme aus Norwegen und dem Ausland ein. Björn Björnson wird bekanntlich seinen Wohnsitz in München nehmen.

Ein Denkmal für Leonidas. Ein Grieche hat unlängst letztwillig 20 000 Mark gestiftet, damit in Sparta ein Denk­mal für Leonidas errichtet werde. Ein wenig spät, denn Leonidas starb mit seinen 300 Spartanern den Heldentod in der Thermopylenschlacht im Juli des Jahres 480 v. Ehr. im Kampf gegen den Perserkönig Terxes. Der Stifter meinte, Leonidas sei schon im Altertum ein Denkmal ge­setzt worden, das aber von den Barbaren zerstört wurde, und es sei der Wiederherstellung wert. Das alte Denkmal war, in Anlehnung an den Namen des Helden Leonidas bedeutet: Sproß aus Geschlecht des Löwen ein Löwe mit der bekannten griechischen Aufschrift: O xein', angellein Lakedaimoniois, hoti tede keimetha, tois 'keinon rhemast peithomenoi! (in der schönen Uebersetzung Geibels: Wan­derer, meld' es daheim Lakedämons Bürgern: erschlagen Liegen wir hier, noch im Tode ihrem Gebote getreu). Das Denkmal wird voraussichtlich wieder ein Löwe werden. Wobei bemerkt sein mag, daß die heutigen Griechen mit jenen alten Hellenen völkisch nickt mehr viel gemein haben.

Uebrigens besitzt auch Deutschland ein Heldendenkmal aus dem Altertum, das allerdings etwa 5000 Jahre jünger ist als das des Leonidas: das Cheruskerdenkmal auf der Grotenburg des Teutoburger Waldes, südlich von Detmold und ganz in der Nähe des berühmten Arminiusdenkmals von Ernst v. Bändel (1875) eingeweiht). Den zeitlichen Weltrekord hat natürlich Amerika mit dem Denkmal, das bei Baltimore vor wenigen Jahren dem Adam errichtet worden ist. Der Zahl der Denkmäler nach marschiert aber Frankreich an der Spitze. Herr Poincarä weiht jeden Sonntag ein neues Denkmal ein für den Weltkrieg, den die Franzosen schließlich mit Hilfe ihrer 22 Bundesbrüder und anderer Unterstützung gewonnen haben.

ep. Polnische Vergewaltigung. Die Sache der drohen­den Aufhebung des deutsch»evang. Diakonissenhauses in Vandsburg (Polen) zieht immer weitere Kreise. Die Schritte verschiedener bedeutender internationaler kirchlicher Gruppen zugunsten des Hauses zeigen, daß die Erhaltung dieses Werks christlicher Liebestätigkeit rin qggemeipes

Interesse ist. Das jüngste Glied ln dieser Kette ist der De- schluß der in Posen versammelten Landesvereinigung Polen des Weltbunds für Freundschaftsarbeit der Kirchen. Diese Versammlung sprach dem Vandsburger Haus ihre wärmste Teilnahme aus und forderte auf Antrag von dem als Ver­treter polnischer Staatsbelange bekannten Generalsuper­intendenten Bursche die unverzügliche Einberufung des Evangelischen Rates" in Polen, damit dieser bei dem Ministerium in Warschau vorstellig werde, um die Auf­hebung der Vandsburger Anstalt abzuwenden.

Grubenunglück. Auf der Grube Ewald in Reckling­hausen wurden drei Bergleute verschüttet. Sie konnten Zeichen geben, daß sie noch leben.

In einem Bergwerk in Groß-Gruseoo (Dalmatien) kamen bei einem Erdrutsch, den der Frost verursacht hatte, 15 Bergleute ums Leben.

Jugendlicher Verbrecher. Im Wald zwischen Weißen­sand und Treuen (beiPlauen in Sachsen) hat ein 14jähri- ger Bube ein 714jähriges Mädchen vergewaltigt und er­mordet.

Gasvergiftung. Durch Gase, die einem schadhaften Ofen entströmten, fanden in Pirna (Sachsen) eine Witwe und ihre beiden erwachsenen Töchter den Tod-

Verschollener Dampfer. Der norwegische DampferWil­son", der vor 19 Tagen absuhr, ist verschollen. Wahrschein­lich ist er in den Stürmen der vorigen Woche mit seinen 11 Mann Besatzung untergegangen.

An der irischen Küste ist ein Kohlendampfer mit Mann und Maus untergegangen.

Vilderfäljcher. Wegen Verkaufs gefälschter Bilder, zum Teil durch Auftragung des Namens berühmter MaleH wur- den in Hamburg die Händler Peitz und Cordes zu 3 Jahren Zuchthaus und 10 000 Mark Geldstrafe bezw. 18 Monaten Gefängnis, die' Kunstmaler Prediger und Becher zu 9 bezw. 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

EisKrng. Das schwere Moseleis hat sich- bei der Layer- Fähre festgesetzt, infolgedessen hat sich dos Treibeis bis Winningen hinauf aufgestapelt, sodaß der Fluß auf eine Strecke von 34 Kilometern vollständig zu ge froren ist. Ebenso sind die Nebenflüsse der Mosel zugefroren. Auch der Main und der Rhein führen so starkes Treibeis, daß die Schiffsbrücke bei Koblenz ausgefahren werden mußte. Der Personenverkehr nach Ehrenbreitstein wird durch besondere Dampfer aufrecht erhalten. Die Lahn ist vollständig vereist.

Eine unterirdische Schnapssabrik. In Nimburg (Tschecho­slowakei) wurde eine unterirdische Schnapsfabrik entdeckt, die den Staat durch Hinterziehung der Gebühren schwer schädigte. Bier Inhaber wurden zu 2,5 Millionen Kronen Geldstrafe verurteilt.. Interessant ist, daß unter den An­geklagten sich auch ein Regierungsrat der politischen Lan­desverwaltung in Prag befand, der den Schwar-chrennern die Melasse zur Spritherstellung lieferte. Er erhielt eine Geldstrafe von 83000 Kronen.

Sport

Wintersport-Sonderzug mit Fahrpreisermäßigung. Bel ge­nügender Beteiligung verkehrt über die Weihnachtsfeiertage ein Sportsonderzug von Frankfurt a. M. nach München und Oberst­dorf. Hinfahrt am Montag, den L6. Dezember: Stuttgart Hbf. ab 12 51, München an 1613, Jmmenstadt an 17.42 mit Anschluß nach Oberstdarf an 19.33 und nach Oberstaufen an 13.33. Rück­fahrt am Montag, 2. Januar: Oberstaufen ab 19.25. Jmmenstadt ab 10.48, Anschluß von Oberstdorf ab 9.49, München Hbf. ab 9.50, Stuttgart Hbf. an 14.53. Zu diesem Sonderzug werden in Stuttgart Hbf. ermäßigte Fahrkarten 4. Klasse für Hin- und Rück­fahrt ausgegeben. Nach München Hbf. zu 10.39tt, nach Immen­stadt zu 9 Kl, noch Oberstdorf zu 10.50 Kt und nach Obsrstausen zu 10 Kl. Die Fahrkarten gelten nur im Sonderzug. Verkaufs­schluß ist am Freitag, 23. Dezember. 18 Uhr.

ßaMl und Verkehr

Berliner Dollarkurs. 20. Dez. 4.1795 G.. 4.1875 B.

6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.

614 v. H. Dt. Reichspostschatzanw. 92.

Abl. Rente 1 52.25.

Abl. Rente ohne Ausl. 13.35.

Franz. Franken 124.02 zu 1 Pf. St., 25.40 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 20. Dez. Tagt. Geld 6,58,5 v. H., Monatsgeld 8,759,75 v. H., Geld bis zum 2. Januar 1928 9 bis 9,5 v. H., Warenwechsel 7,3757,5 v. H., Privatdiskont 7 v. H. kurz u. lang.

Die Reichseinnahmen betragen bis zum 30. November 1927 an Besitz- und Verkehrsstcuern im November 1927 rund 436,2, vom 1. April bis 30. November 3813,2 Millionen Mark gegenüber einem Voranschlag für das ganze Rechnungsjahr 1927 von 5305 Millionen Reichsmark. An Zöllen und Verbrauchsabgaben gingen ein 241,6 bzw. 1950,4 Millionen RM. gegenüber dem Voran­schlag für das ganze Rechnungsjahr von 2445 Millionen RM. Unter Hinzurechnung der sonstigen Abgaben (Brotversorgungs­abgabe) betragen die Gesamteinnahmen des Reichs in den ge­nannten Zeiträumen 677,7 bzw. 5763,3 Millionen RM. gegen­über einem Jahresvoranschlag von 7750 Millionen RM. Die Zölle haben im November infolge verminderter Getreideeinfuhr und wegen umfangreicherer Anrechnung von Einfuhrscheinen 3,6 Mil­lionen weniger ergeben. In den ersten 8 Monaten des Rech­nungsjahrs sind im ganzen 597 Millionen RM. mehr als acht Zwölftel des Jahressolls von 7750 Millionen RM aufgekommen, so daß auch das Novemberaufkommen ein günstiges Jahres- ergebnis erhoffen läßt.

Erzeugung von Stickstofsdüngemitteln in den Leuna-Werken. Im Jahr 1913/14 betrug der Verbrauch von Stickstoffmitteln ln Deutschland, umgerechnet auf den jetziaen Umfang des Reichs e'wa 185 000 Tonnen. Davon wurden 90 000 Tonnen in den Leuna- Werken bei Merseburg (Provinz Sachsen: der Name ruht daher, daß die riesigen Fabriken an der Stelle erbaut sind, wo früher das Dorf Leuna stand) und in den Schwesterwerken Oppau (Pfalz) h-r- gestellt und etwa 95 000 Tonnen aus dem Ausland eingesührt. Im Jahr 1926/27 war der deutsche Verbrauch bereits auf 400 000 Tonnen gestiegen. Er wurde nicht nur vollständig durch die beiden Werke gedeckt, sondern es blieben noch 165 000 Tonnen für die Ausfuhr. Im Jahr 1913 waren noch 775 000 Tonnen Salpeter aus Chile eingeführt worden, der heute ganz entbehrlich ist. Die Leuna-Werke besitzen heute eine Leistungsfähigkeit von 500 000 Tonnen Stickstoff im Zahr, die Opvauwerke von 100 OM Tonnen: im nächsten Jahr wird die gemeinsame Leistungsfähigkeit auf <00 000 Tonnen steigen. Zur Herstellung der 600 000 Tannen Düngestickstofs mußte der Stickstoff von etwa 660 000 Millionen Kubikmeter Luft verarbeitet werden.

Deutsche Lokomotivcnlieferung für Südafrika. Die Eisenbahn- Verwaltung in der Südafrikanischen Union hat auf Grund eines Wettbewerbs bei deutschen Firmen 80 Lokomotiven zum Preis von zusammen 11,2 Millionen Mark bestellt. Die Engländer und ihre Partei hatten sich alle Mühe gegeben, den deutschen Wett­bewerb nicht aufkommen zu lassen, aber die englischen Maschinen waren geringer und viel teurer. Unter den bestellten Maschinen befindet sich eine Riesenmaschine, di» die größte bisher erreichte Zugsleistung haben wird.

Denkt an die hungernden Vögel!