Portemonnaies mik Geldbeträgen von 20, 23/70 und 112 Mk. gestohlen. Die Täter konnten bei dem Massenbesuch nicht ermittelt werden.

Ursendorf OA. Saulgau, 20. Sept. Tobsuchtsan- f a l l. Der 23jährige Sohn einer hiesigen Landwirtsfamilie, der schon feit einiger Zeit ein sonderbares Wesen zeigte, be­kam plötzlich einen Tobsuchtsanfall und drang mit der Sense, auf seinen Vater ein, der sich nur mit Mühe in Sicherheit bringen konnte. Dann schnitt er sich selbst an beiden Händen die Sehnen durch, sodah er zeitlebens gelähmt sein wird. Mit Mühe gelang es den Rasenden zu bändigen und ihn in die Irrenanstalt zu überführen.

Oberkeuringen, OA. Tettnang, 20. Sept. Rücksichts­loser Radfahrer. Dieser Tage kehrte die Oberin der hiesigen Krankenpflegestakion vom Krankenbesuch heim, als sie von einem Radfahrer niedergefahren wurde, der, obwohl es schon ziemlich dunkel war, ohne Licht und ohne Signal zu geben in schnellstem Tempo daherkam. Die Schwest.r erlitt schwere Kopfwunden. Ohne sich um die Verunglückte zu bekümmern, fuhr der Radler unerkannt davon.

Friedrichshofen. 20. Sept. Vom Luftschiffbau. Das Zeppelinmuseum des Luftschiffbau Zeppelin ist nun wegen Umgruppierung geschlossen und auch die große Mon­tagehalle 2, in der das neue Luftschiff LZ. 127 gebaut wird, ist nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich. Die Origmal­versuchszelle ist abmontiert. An dem neuen Schiff find nun 0 Ringe montiert, also ein Stück des Gerippes von 30 Meter Länge fertig. In aller Stille wird nun weitergearbeitet. Das Schiff dürfte bis Spätfrühjahr fertiggestellt sein.

Stetten bei Haigerloch, 19. Sept. Wahnsinnig ge­worden. Der vor einem Jahr wegen Fahrräderdiebstahls verurteilte Taver Schneider von hier befindet sich in der Nervenklinik in Tübingen, sodaß anzunehmen ist, daß er bei Ausübung seiner verschiedenen Vergehen nicht ganz normal war. Er ist der Bruder von jenem unglücklichen Mädchen, das am 27. Juli 1919 in der Nähe des Bahnhofs Hart er­mordet aufgefunden wurde. Es wurde mit einem Stein tot­geschlagen. Die ganze geheimnisvolle Tat ist bis zur Stunde in tiefes Dunkel gehüllt, obgleich der Mord bei Tag began­gen wurde und zwar am St. Annafest, wo so viele Leute zum Fest nach Haigerloch gingen.

Von der bayerischen Grenze, 20. Sept. Einbruch. Im Bezirksamt in Mertisfen wurde in der Nacht auf Sonntag Singebrvchen. Außer Briefmarken und 60 Mark Bargeld und einem Mantel konnten die Diebe nichts erbeuten. Nach dem Tatbestand handelt es sich um mehrere Einbrecher, die die Schränke und Tische erbrachen. Der Kassenfchran? wider­stand ihren Bemühungen. ,

Hindenburg-Gedenkbuch. Aus Anlaß des 80. Geburts­tags des Herrn Reichspräsidenten erscheint in diesen Tagen ein Hindenburg-Gedenkbuch, dessen Reinertrag der Hindenburgspende zugute kommen soll. Außer einer Einleitung von Herrn Reichskanzler Dr. Marx enthält das Buch wertvolle Beiträge namhafter Schriftsteller und Ge­schichtsforscher, so von dem Historiker Hans Helmolt, von Walter Vloem, Georg Engel, Oberarchivrat Dr. För­ster u. a. Zahlreiche, bisher nicht veröffentlichte Bilder machen das Buch auch für unsere Heranwachsende Jugend besonders anziehend. Seine Anschaffung kann aufs wärmste empfohlen werden.

Baden

Karlsruhe, 20. Sept. Mit dem Tod des 80jährigen Alt- stadtrats Wilhelm Schlebach hak Karlsruhe einen Bürger verloren, der sich große Verdienste im öffentlichen Leben errungen hat. Lange Jahre gehörte er als Mitglied der Konservativen Partei dem Stadtrak an. Auch stellte er einer Reihe von Organisationen sein Wissen und Können zur Verfügung. Auch war der Verstorbene von großer Nächstenliebe.

Die Entwicklung der Lage des Arbeitsmarkts blieb auch, nach der Mitteilung des Landesamts für Arbeitsvermittlung, in der Berichtswoche verhältnismäßig günstig. Die An­drangsziffer erfuhr noch eine weitere leichte Senkung. Am 14. September entfielen auf IW bei den Arbeitsämtern ge­meldeten Stellen 711 Arbeitsuchende gegenüber 741 vom 7. Sept. Sowohl die Zahl der Erwerbslosen, wie der Krisen­fürsorgeempfänger hat etwas abgenommen, erstere sank in der Berichtszeit von 13 029 auf 12 420, letztere von 6812 auf 6450

Pforzheim, 20. Sept. Ein 60jähriger ehemaliger. Post­schaffner hak sich infolge wirtschaftlicher Notlage in seiner Wohnung erhängt. Der Unglückliche hinkerläßt 5 unmün­dige Kinder.

Am Montag hat sich im Steinbruch auf dem hiesigen Wartberg ein 25 I. a. leb. Goldarbeiter in selbstmörderischer Absicht abgestürzt. Infolge der Verletzungen mußte er ins Krankenhaus eingeliefert werden. Tot aufgefunden wurde gestern ein in der Nordstadt wohnender Mann in seiner Wohnung. Nach Sachlage liegt Selbstmord vor.

Ispringen, Amt Pforzheim, 20, Sept. Gestern nacht wur­den unsere Einwohner durch Feuerlärm heftig aus dem Schlaf geschreckt. Es brannte in der bei der evangelischen Kirche gelegenen Doppelscheune des hiesigen Polizeidieners Johannes Martin Trautz, die mit Getreide, Stroh und Heu vollgefüllk, und obwohl die Feuerwehr rasch zur Stelle, an ein Löschen nicht mehr zu denken war. Bei dem herrschen­den starken Winde wurden auch bald die beiden dazu ge­hörigen Wohnhäuser vom Feuer erfaßt, wobei drei Familien mik zahlreichen Kindern obdachlos wurden und das in den Ställen befindliche Vieh nur mit großer Mühe gerettet wer­den konnte. Sämtliche Gebäude sind bis auf den Grund niedergebranni. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Entstehungsursache bis jetzt unbekannt.

Baden-Baden. 20. Sept. Der Deutsche Buchdruckerverein e. V., der Zusammenschluß der Buchdruckereibesitzer Deutsch­lands, dessen Aufgaben in der Wahrung und Förderung, wirtschaftlicher, sozialpolitischer und allgemeingewerblicher Interessen bestehen, hielt am 17. und 18. September im Kur­haus zu Baden-Baden seine diesjährige Hauptversammlung ab. Die Tagung zeichnete sich durch eine außerordentlich starke Beteiligung aus, übertraf an Teilnehmerzahl alle bis­herigen Veranstaltungen des Deutschen Buchdruckervereins und war der größte Kongreß, der bisher in Baden-Baden tagte. Die Beratungen wurden von dem Vereinsvorsitzenden Dr. P e te r s m a n n - Leipzig und Rudolf Zickfeld- Osterwieck geleitet.

Im Vordergrund der umfangreichen Tagesordnung stan­den nach Begrüßung der staatlichen und städtischen Behörden im Zusammenhang mit einer Anzahl bedeutungsvoller Vor­träge aus dem sozial- und wirtschaftspolitischen Gebiete, so­wie über Maßnahmn« zu einer nachdrücklichen Förderung

? der gewerblichen Berufsausbildung, alle diese Aufgaben be- rührneden Fragen zur Beratung und Beschlußfassung. Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde der Vortrag des Prof. Dr. I. S ch r u mp e t e r - BonnDer Eingriff der öffentlichen Hand in die Privatwirtschaft, besonders in das Buchdruck­gewerbe" entgegengenommen. Die tiefschürfenden Ausfüh­rungen des Redners vermochten die großen Schädigungen, di edem Buchdruckgewerbe in zunehmendem Maße durch be­hördlich betriebene Druckereien erwachsen sind, in ihrer gan­zen Tragweite zu beleuchten.

Die Tagung war von einer geradezu vorbildlichen Ein­mütigkeit beseelt. Sie fand ihre besondere Note in dem erneut zum Ausdruck gebrachten Vertrauen, den Deutschen Buch­druckerverein und seine Leitung als berufene Führer für das Buchdruckgewerbe anzuerkennen.

Mannheim, 20. Sept. Am Sonntag nachmittag hat sich eine 64jährige Frau in ihrer Wohnung in der Innenstadt durch Einatmen von Leuchtgas das Leben genommen. Die Tat war auf ein unheilbares Nervenleiden zurückzuführen.

Ettlingen, 20. Sept. Am Samstag abend wurde in Ett­lingen die vom Pfinzgauverband und der Stadt Ettlingen veranstaltete Landwirtschafts- und Gewerbeausstellung aus dem Lazaretthof am Lindscharren als Abschluß der 700- Jahrfeier der Stadt Ettlingen eröffnet. Bürgermeister Po- tycka konnte bei dieser Gelegenheit den Minister des In­nern, Remmele, den Präsidenten der Oberpostdirektion Karlsruhe, Laemmlein, Handwerkskammerpräsident Isenmann, den Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Graf Douglas, Landrat Dr. Popp, Ministerialrat Fesenmeier, Oberregierungs rat Bucerius und ver­schiedene Landtagsabgeordnete begrüßen. Er führte in seiner Ansprache aus, daß nicht die Hoffnung auf materielle Vor­teile den Anlaß zur Ausstellung gebe, sondern die Absicht, ideelle Güter zu vertreten. Er wies auf die Wichtigkeit hin, daß Landwirtschaft und Gewerbe ihre Leistungen vor der Oeffentlichkeit zeigen und betonte die Gefahr, die für das Gewerbe darin bestehe, daß es durch die Industrie in den Hintergrund gedrängt wird. Der Zweck der Ausstellung sei, zu intensiver Arbeit und zur Qualitätsleistung anzuregen.

Müllheim, 20. Sept. Hier starb im Alter von 83 Jahren sie Witwe des bekannten alemannischen Dichters Karl M u- i e r. Kurz vor ihrem Tod konnte Ftau Muser noch einen Tnkel aus Südafrika willkommen heißen.

Konstanz i. B., 20. Sept. Der Mörder der Oberschwester des Krankenhauses Singen, Gerster, der sich unter ärzt­licher Beobachtung in der Anstalt Reichenau befindet, wurde /rach ärztlichem Gutachten für geisteskrank erklärt. Damit wird eine gerichtliche Verhandlung hinfällig. Gerster wird in einer Irrenanstalt untergebrachk.

Lokales.

Wildbad, den 21. Sept. 1927.

Letztes Sinfoniekonzert. Morgen abend findet im Kursaal das 16. und zugleich letzte Sinfoniekonzert des staatlichen Kurorchesters statt, bei welchem der zurzeit hier als Kurgast weilende junge Konzert- und Oratoriensänger Herr Ludwig Riesch aus Kaiserslautern Mitwirken wird. Herr Ludwig Riesch, der bereits mit bestem Erfolg in ver­schiedenen Städten sang, ist der geborene Sänger und Bortragskünstler, der sich zweifellos sehr bald einen Namen machen wird. Er wird hier nur Werke von Franz Schu­bert und zwar aus der WinterreiseRückblick" undFrüh- lingstraum" und außerdem noch denErlkönig" singen, während vom Orchester unter Herrn. Eschrich's Leitung eine Sinfonie von Dittersdorf und die Haffner-Serenade von Mozart wobei das Violinsolo von unserem Geigen­meister Iwan Fliege gespielt wird zum Vortrag ge- langt. Um Irrtllmern vorzubeugen, sei aber darauf hingewiesen, daß das überhaupt'letzte Konzert nicht schon morgen, sondern erst am 28. September stattfindet.

Was machen die AUelzinserhöhungen dem deutschen Volk aus? Es ist interessant, was es für die deutsche Wirtschaft, d. h. für das deutsche Volk ausmacht, wenn die gesetzlichen Mieten jeweils erhöht werden. 1 Prozent Erhöhung an Mietzinsen bringt eine Mehrbelastung der deutschen Mieter von 60 Millionen. ^

Das Anwachsen der Berufslosen. Interessant und für viele vielleicht überraschend ist es, daß nach der Berufszäh­lung 1925 auch die Zahl der Berufslosen, der Rentner ufw. eine Zunahme erfahren hat. Die Vorstellung, daß die Ver­armung und die Jnflationsfolgen viele ehemalige Rentner gezwungen hat, sich wieder eine Erwerbstätigkeit zu suchen, wird durch die Statistik offenbar nicht bestätigt. Man dars jedoch nicht übersehen, daß die Statistik nicht das Schicksal des einzelnen Menschen verfolgt, sondern nur das Ergebnis einer Entwicklung festhalten kann. Das Ergebnis der Be­rufszählung zeigt, daß der Zustrom an neuen Berufslosen größer gewesen sein muß, als der zweifellos vorhandene Abgang, der durch den Wiedereintritt verarmter Rentner in das Erwerbsleben entstanden ist. Die wichtigste Ursache dieser Erscheinung ist die in den Zeitraum zwischen den bei­den Zählungen (190725) fallende Herabsetzung der Alters­grenze für die Gewährung von Altersrenten von 70 auff 65 Jahre. Hierzu kommt -noch die große Zahl der Kriegs­und Hinterbliebenenrentenempfänger. Das deutsche Volk muß also heute einen größeren Teil seines Einkommens für die aus dem Wirtschaftsleben ausgeschiedenen Volksgenossen aufwenden als früher. Die Zunahme der Rentner die heute etwas anderers sind als die früherenRentiers" muß also als ein Zeichen der Verarmung und nicht des Reichtums angesehen werden.

Das Färben von Teigwaren ist verboten. Ein Stutt­garter Bäckermeister hatte seinen Nudeln, um ihnen so recht das Aussehen vonEiernudeln" zu geben, gelben Teerfarb­stoff zugesetzt. Da nach einem Beschluß der deutschen Tsig- warenfabriken den Teigwaren keine künstlichen Farbstoffe zugesetzt werden dürfen, auch wenn sie an sich nicht gesund­heitsschädlich wären, so ist dieser Beschluß für die.Ueber- wachungsbehörden und die Gerichte bindend bei der Beur­teilung der Frage, ob eine Nahrungsmittelfälschung vorliegt. Eine Ware gilt nämlich nur dann nicht als verfälscht, wenn sie eine handelsübliche Beschaffenheit hat. Der Bäcker­meister erhielt daher einen Polizeistrafbefehl über 30 Mark. Er beruhigte sich nicht dabei und brachte die Sache vor das Amtsgericht. Aber das Gericht bestätigte die Strafe; es liege offenbar eine Täuschung vor, indem den Nudeln das Aussehen gegeben werden sollte, als ob sie mehr Eigelb ent­hielten, als es tatsächlich der Fall war. Auch den Einwand des Bäckers, er habe den Beschluß der Teigwarenfabrikanten nicht gekannt, ließ das Gericht als ganz unwahrscheinlich nicht gelten, irn Zweifelsfall hätte er sich leicht bei seiner

Innung erkundigen können. Zu der Geldstrafe kamen noch die Kosten der Warenuntersuchung durch Chemiker mit 50 Mark.

Wer liefert das Brok? Auf der Tagung der westfälischen Bäckermeister wurde von dem Verbandssyndikus Reichs- tagsabg. Nientimp - Bochum festgestellt, daß 90 v. H. des gesamten Brots und Gebäcks in Deutschland noch immer in handwerksmäßigen Betrieben hergestellt werden und nur 10 v. H. in Fabriken. Am Nachtbackverbot müsse festgehalten und seine Ueberwachung aufs schärfste durchgeführt werden.

Verfüttern frischen Heus ist gefährlich. Es ist bekannt, daß selbst das unter günstigen Witterungsverhälkniffen be­reitete und eingefahrene Heu nach wenigen Tagen im Lager­raum sich erhitzt und, wie man es landläufig bezeichnet, zu schwitzen anfängt. In diesem Zustand ist das beste Heu ein gefährliches Futter, weil es, schon in wenigen Mengen ge­nossen, starke Blähungen und tödliche Koliken verursacht. Man warte daher mik der Verabreichung frischen Heus an Rindvieh sowohl wie an Pferde so lange, bis das Heu voll­ständig verschwitzt hak. was ungefähr 56 Wochen nach dem Einfahren geschehen ist. Ist man aber infolge von Futtermangel schon früher zur Verabreichung frischen Heus genötigt, so lege man es nur in geringen Gaben, und zwar, wenn möglich, geschnitten und mik gutem altem Heu oder Stroh vermischt vor. Angemessene Kochsalzgaben sind wegen ihrer gesundheitlichen Wirkung in dieser Periode besonders zu empfehlen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Heyes Amerikareise. Der Chef der Heeresleitung, Gene­ral Hey e, wird anfangs Oktober eine private Urlaubsreife nach den Vereinigten Staaten antreten. Die Blättermeldung, daß er vom amerikanischen Kriegsamk zu einem Besuch amt­lich eingeladen worden sei, trifft nicht zu.

Bayerns Kinder. Bei der Eröffnung des Achenseekraft­werks in Petersau sagte der österreichische Vundespräsident Hainisch:Von den 106 Millionen Kilowatt Kraft und Licht, die das Kraftwerk erzeugt, haben wir rund 85 Mil­lionen Kilowatt an Bayern abgegeben. Bayern steht uns näher als jedes andere Land. Seine Bevölkerung gehört, da wir in Oesterreich doch nur bayerische Kolonisten sind, dem gleichen Volksstamm an. Was Bayernangeht, geht v> n s a l s s e i n e K i n d e r a n."

Die Stigmatisierte Therese Neumann von Konnersreuth (Oberpfalz) soll nach Bamberg verbracht worden sein. Der Zustrom von Gläubigen und Neugierigen dauerte unvermin­dert fort, so daß die kirchliche Behörde eine Aufenthalts- anderung veranlaßke.

Theakerstreik. Im Apollo-Theater in Berlin haben öle Schauspieler gestreikt, weil sie schon längere Zeit kein Gehalt mehr bekommen hatten.

D>e Hypnose im llnkersuchunysverfahren. lieber die hyp­notische Vernehmung der Frau Nsumann in Breslau in der Mordsache Rosen wird weiter berichtet, daß die Neumann auch im Hypnosezustand nur aussagte, was sie auch in freier Sinnesverfassung immer behauptet hatte: daß sie an dem Mord keinen Anteil hatte und auch nicht wisse, wer der Mörder sei. Die Berliner Kriminalpolizei lehnt dieses hyp­notische Verfahren, das ganz zwecklos sei, unbedingt ab. Es scheint, daß der Unfug lediglich von den Erben Rosens und deren Beistände in Szene gesetzt worden ist.

Legionsfesl in Paris. In Paris sind etwa 12 000 frühere amerikanische Frontkämpfer aus dem Weltkrieg, jetzt Legio­näre genannt, angekommen, um mit den französischen Ve­teranen ein Erinnerungsfest zu feiern. Die Legionäre mach­ten einen Umzug durch die verschiedenen Straßen der Stadt. Am Denkmal des Unbekannten Soldaten wurde eine An­sprache gehalten.

Diebstahl in einer Ausstellung. In der AusstellungDer Rhein, sein Werden und Wirken" in Koblenz, in der zurzeit die Ausstellungsgegenstände verpackt und ihren Besitzern wieder zugeführt werden, ist ein großer Diebstahl verübt worden. Eine ganze Anzahl wissenschaftlicher Instrumente, historische Fundstücke und ein wertvolles Gemälde sind spur­los verschwunden. Die Diebe, die aus Grund besonderer Ortskenntnisse die Spitzbübereien ausführen konnten, sind unbekannt.

Der Juwelendieb, der dieser Tage bei einem Bankier in Frankfurt a. M. Schmucksachen im Wert von 80 000 Mark gestohlen hat, wurde in der Person des 19jährigen Fürsorge­zöglings Otto Preß aus Frankfurt verhaftet. Die Juwelen hatte er im Biegwald bei Rödelheim vergraben, wo sie wieder gefunden wurden.

Unterschlagung. Bei der Sparkasse in Seebnitz (Kreis Lüben in Schlesien) sind Unterschlagungen des Kassenführers in Höhe von 35 000 Mark entdeckt worden.

Ein Angestellter einer Berliner Lederfabrik bat einige tausend Mark unterschlagen und das Geld in wenigen Pagen mik einer Freundin verbraucht. Beide wurden verhaftet.

Vier Kinder erstickt. In Bittingen (Saargebiet) sind in der Nacht zum Sonntag vier Kinder, die von ihren Eltern unter üer Oöhut eines 16jnhrrgen Mädch-ens Ollein HU Hauje gelassen waren, in ihren Betten erstickt. Das Mädchen hatte sich aus dem Haus entfernt und die Kerze brennen lassen. Wahrscheinlich hat eines der Kinder diese umgestoßen, wo­durch Kleidungsstücke in Brand gerieten.

Pilzvergiftung. In Wriezen (Reg.-Vez. Frankfurt a. O.) starben vier Angehörige einer Familie nach dem Genuß von selbstgesammelten Pilzen, zwei weitere Angehörige dürften kaum zu retten sein.

In einem polnischen Infanterieregiment in Wilna sind zahlreiche Mannschaften an Vergiftung durch verdorbenes Fleisch, das von einem Großlieferanten stammte, erkrankt.

Schisfsunkergang. Das japanische MotorschiffGmtoku Maru" ist in der Nähe von Tsingtau leck geworden und gesunken. Bon den 400 chinesischen Reisenden wurden durch ein amerikanisches Kriegsschiff 120 gerettet, die übrigen sind wahrscheinlich alle ertrunken.

An der französischen Westküste unweit Boulogne ken- kerke eine englische Pacht, in der eine Familie eine Reise an die Riviera unternehmen wollte. Der Besitzer und zwei andere Herren ertranken, nur eine Frau konnte gerettet werden.

Fünf Fischer ertrunken. Bier europäische und ein singe- borener Fischer sind infolge Kenterns ihres Boots aus der Sandwich-Bucht (Südwestafrika) ertrunken.

Lin belgischer Missionar in China ermordet. Nach einer Meldung aus Oudenaarde (Belgien) ist in der Mongolei ein belgischer Missionar mit seinem eingeborenen Gehilfen er« MMt worden. z