Mann wurde mit dem SanMtsauto ins Krankenhaus verbracht.
Heidelberg. 21. Juli. Oberbaurat Baum beging in diesen Tagen in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag. Als staatlicher Ingenieur und Vorstand verschiedener Wasser- und Straßenbauämter des Lands, zuletzt von 1907 bis 1919 in. Heidelberg, zeichnete er sich durch besondere Leistungen und Erfolge aus. Im Jahre 1919 trat er in den wohlverdienten Ruhestand und lebt seither in Heidelberg.
Bietigheim bei Rastatt, 21. Juli. Ein französisches Militärflugzeug des 2. Fliegerregiments mußte auf der Markung Bietigheim, auf den sogenannten - Bruchwiesen, eine Notlandung vornehmen. Das Flugzeug grub sich tief in den Boden ein, so daß der Kopf und der Propeller des Flugzeugs glatt abgetrennt wurden.
Singen, 21. Juli. Das Land es fest des Gustav- Ado l f-V e r e i n s, das am 17. und 18. Juli in Singen gefeiert wurde, gestaltete sich zu einer Heerschau der evang. Diasporaleuke der Bodenseegegend. Der Festgottesdienst in der schönen, dichtbesehten Kirche war ein erhebender Auftakt. Die Ansprache des Orksgeistlichen, Kirchenrak Dekan R i hm, zeigte die Freude des Diasporakirchenbezirks an dem Fest. Der Vertreter des Evang. Oberkirchenraks, Landeskirchenrat E. Schulz von Karlsruhe, begrüßte die Festgemeinde. Der Höhepunkt der Feier war die Festpredigt von Pfarrer Lic. Gäbet aus Neustadt: „Protestantismus in Not". Der Nachmittag brachte den Festzug und die Festversammlung. In frischen, Herzandringenden Worten sprach Pfarrer Gallä von Todtnau-Schönau von der Kirchbaunot, die seine Gemeinde bedrückt. Im kleinen Kreis der Diasporageistlichen wurde ein „Lehrgang für Diasporakunde" abgehalken. Kirchenrak O. Specht aus Zell i. W. sprach über „Evang. Gemeindepflege in der Diaspora" und Pfarrer Müller-Ol- mütz über das kirkliche Leben in der Tscheche!. — Die Jahresversammlung 1928 wird in Verbindung mit dem großen deutschen Gustav-Adolf-Fest in Freiburg i. Br. gehalten werden.
Villingen i. B., 21 Juli- Nachts wurde in einem Kaufhaus in der Mönchweilerstraße eingebrochen und von dem noch unbekannten Täter zwei neue Fahrräder, ein Rucksack und eine Lederjacke gestohlen. Ebenfalls eingebrochen wurde nachmittags bei einem Landwirt in dem benachbarten Ueberauchen, wobei 500 Mark entwendet wurden.
Donaueschingen, 21. Juli. Vom Tode des Ertrinkens gerettet wurden aus der Brigach die Kinder des Maurers Iohann'Mooser und des Zimmermanns Franz Josef Mooser. Mährend es gelang ' as e' :e Kind sofort ans Land zu ziehen, trieb das andere unter Wasser noch einige Meter abwärts. Auch dieses konnte jedoch bald an Land gebracht werden. Die Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg.
Triberg. 21. Juli. Die Gründungsversammlung für den landwirtschaftlichen Versuchsring Villingen-SchwarzwaU in Villingen war sehr gut besucht. Etwa 150 Personen waren nit den Vertretern der Behörden zusammengekommen. Die Gründung wurde vollzogen. Es traten sofort 115 Mitglieder bei.
Radolfzell, 21. Juli. Fortbildungsschullehrer Fr. I. Glatz in Simonswald wird Ende dieses Monats die Reise nach Südamerika antreten, um in Venezuela in einer deutschen (badischen) Gemeinde seinen neuen Dienst als Lehrer anzutreten. Er hat sich für vier Jahre verpflichten müssen.
Konstanz. 21. Juli. In der Kreuzlinger Bucht wurden infolge einer plötzlich aufgetretenen Bö zwei Konstanzer Segelboote umgeworfen. Motorboote, die sich in der Nähe befanden, eilten heran und retteten die Insassen aus dem Wasser.
Lokales.
Wildbad, den 22. Juli 1927.
Sonderzug an den Bodensee. Auf den am Sonntag den 31. Juli früh (Wildbad ab 4.30) verkehrenden Verwaltungs-Sonderzug nach Singen, Konstanz, -Dampferfahrt nach Friedrichshofen und zurück wird besonders aufmerksam gemacht. Der Zug wird von Eutingen an beschleunigt durchgeführt. In Singen ist Gelegenheit zum Besuch der Hohentwielfestspiele. In Friedrichshafen Besichtigung der Luftschiffhalle mit dem im Bau begriffenen Amerika- Luftschiff. Jedermann kann die rasche und billige Reisegelegenheit bestens empfohlen werden.
Sehenswürdigkeit. In der Olgastraße vor der Pension Nath steht eine Iucca (Palmenart), welche nach 45 Jahren sich Heuer das erstemal im schönsten Blütenschmuck zeigt.
Landeskurtheater. Heute Freitag abend 8 Uhr gelangt der Operetten-Welterfolg „Die Zirkusprinzessin" von Emmerich Kalman, dem Komponisten von „Gräfin Mariza", in der vollständigen Neuausstattung zum 7. Mal zur Ausführung. Die „Zirkusprinzessm" ist der sensationellste Operettenerfolg der letzten Zeit; sie hat in Wien das Jubiläum der 400. Aufführung hinter sich, geht in Berlin am Metropoltheater der 300. Aufführung entgegen und hat an allen großen Bühnen eine Ausführungsziffer von seltener Höhe und eine beispiellos begeisterte Aufnahme beim Publikum gefunden. Die Aufführung geht in vollständig neuer Ausstattung in Szene. Die Hauptpartien sind besetzt mit den Damen: Luber, Mabeck, Friedrich; Herren: Bauer, Graf, Rückert, Scharnagl.S a m s- tag abend 8 Uhr folgt die amüsante Neuheit „Galante Nacht . Sonntag nachmittag 3 Uhr findet die erste Kindervorstellung statt und wird das große Ausstattunqs- märchen „Aschenbrödel", mit Gesang, Ballett und Kindertänzen hier erstmals aufgeführt. Das reizende Kindermärchen ist vollständig neu ausgestattet und die Eintrittspreise so niedrig gehalten, daß allen Kindern die Gelegenheit geboten ist, die Vorstellung zu besuchen. — Der Vorverkauf hat begonnen und sind Plätze von 30 rZ bis 2 ^ an der Theaterkasse erhältlich. Gönnet Euren Kleinen diese unschuldige Freude!
Marlow-Abend am Montag, den 25. Juli, abeni 8 /s Uhr, im Kursaal. Diesen Sommer sind es 25 Iah: Satz der hier und weithin im Schwarzwald bekannte ui beliebte Musensohn Eugen Marlow zum erst,
Male nach Wildbad gekommen ist. Unter des seliw Peter Liebigs Zeiten gefeiert und geehrt, hat er sich spät auf das Vortragskünstlerfach geworfen und überall qa hervorragende Erfolge gezeitigt. Sein Motto: „Lachen Medizin" hat ihm unzählige Freunde und Patienten ve
schafft, die immer und gerne, wo er sich zeigt und seine Sprechstudien eröffnet, zu ihm kommen und seine Medizin entgegennehmen. Möge sich auch an diesem Abend, am Montag, den 25., abends 8Vs Uhr, im Kursaal eine stattliche Anzahl seiner Freunde und Anhänger einfinden, damit dieser Ehren- und Iubiläumsabend für den treuen und lieben Wildbadbesucher und Künstler Eugen Marlow ein Festabend werden möge. L. X.
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Die Annahmestellen für dis Hindenburgspende eröffnet. Außer dem Reichsbankgirokonto und den bekannten Postscheckkonten sind nunmehr bei sämtlichen Postanstalten, Eisen- bahnsch>altern, Stations- und Güterkassen, Reichsbankneben- stellen, Banken, Sparkassen und Kassen der Raiffeisen- Organisationen Annahmestellen für die H i n d enburg - spende eröffnet. Es sind rund 160000 Stellen im Deutschen Reich, an denen die Bevölkerung ihren Dank und ihre Verehrung für Hindenburg durch einen Beitrag zu der für die Kriegsbeschädigten und Krieger Hinterbliebenen bestimmten Hindenburgspende bezeugen kann. Zur Durchführung der Hindenburgspende sind Landesgeschaftsstellen m München, Dresden und Stuttgart gebildet worden.
ep. Tagung des deutschen Gustav-Adolf-Verems. Die
diesjährige Hauptversammlung des deutschen Gesamtoereins der Gustav-Adolf-Stiftung, bei der auch Erzbischof v. S o e - derblo m-Upsala predigen wird, findet vom 27 —30. September in Gr az in Steiermark statt. Auch für Minderbemittelte besteht eine günstige Gelegenheit, an dem Fest teilzunehmen, da bei genügender Beteiligung am 25. Sept. abends von Stuttgart ein SonderZug nach Graz ^öehLA wird. Die Fahrtkosten werden nur etwa 19 Mark (statt 32 Mark) betragen; der 26. Sept. ist frei zur Besichtigung von Salzburg. Von Graz aus finden am 1. Oktober Ausflüge ins Hochgebirge statt. Solchen Gästen, die sich nicht !änfer im Hochgebirge oufhalten wollen, ist am 2. und 3. Ob- tobt c Gelegenheit zur Rückfahrt zum Gruppenfahrpreis mit 25 v. H. Ermäßigung geboten. Anmeldungen sind bis 8. August an Pfarrer Kappus in Rotenberg zu richten.
Kleine Nachrichten aus aller Weit
Der älteste Pfarrer in Deutschland, Pfarrer Münch in Mingolsheim bei Karlsruhe, feiert am 10. August sein siebzigjähriges Priesterjubiläum. Der Jubilar ist in Gerichtsstetten geboren und steht im 96. Lebensjahr.
Die Bayreuther Festspiele wurden am 19. Juli mit der Ausführung von Tristan und Isolde unter der Leitung von Siegfried Wagner begonnen. Der erste Abend wurde durch zwei Absagen von Künstlern fast in Frage gestellt. Doch übernahmen Pistor-Darmstadt den Tristan, Habich-Berlin den Kurwenal. Im Mittelpunkt der festlichen Aufführung stand die Isolde von Emmi Krüger. Die Begeisterung der Festgemeinde war groß. Zur Aufführung gelangen weiter Parsifal und der Nibelungenring.
Am Wormser Dom haben sich schwere Bauschäden gezeigt, die eine durchgreifende Ausbesserung nötig machen. In besonders schlechtem Zustand sind die Dächer. Der romanische Dom wurde zu Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut und 1110 eingeweiht. 1180 mußte der Bau erneuert werden.
Vom Weltstudenkenwerk. In den ersten Kriegsjahren ist bekanntlich das M e l k st u d e n k e n w e r k zur Hilfe für arme und kränkliche Studierende aller Länder gegründet worden. Für diese Zwecke hak es bereits 12 Millionen Schweizer Franken aufgebracht. Vom 6. bis 16. August wird nun in Schiers im Prätigau (Graubünden, südlich der Silvrettagruppe) eine Tagung des Weltskudenkenwerks skaktfinden, zu der 170 Vertreter aus vierzig Ländern angemeldet sind. Dabei wird es sich besonders um die Gründung einer Hochschul- Heilstätke, womöglich in Verbindung mit einer Meltuni - oersität im schweizerischen Hochland handeln. Davos und Arosa dürften in erster Linie in Betracht kommen. — Die Schweiz würde damit ihre zehnte Hochschule erhalten.
100 ooo Aukoführerscheine in Berlin. Seit Anfang d. I. bat sich in Berlin die monatliche Zulassungszahl zum Auto- i.ohhen verdreifacht. Am 1. Juli waren bereits mehrmals
IW MO FMsreiPkfkllne ausgegeven. MM März vts IM ds. Js. bestanden annähernd 350 Frauen die Prüfung.
Grauenhafter Fund. In Berlin fand ein Radfahrer lm Tiergarten ein Paket mit grauer Papierumhüllung, das in Zeitungspapier einzeln eingewickelt, drei Leichen neugeborener Kinder enthielt.
Handschrifkendiebstahl. Aus dem Cosel-Turm des alten Schlosses Skolpen bei Pirna (Sachsen) ist ein großer Teil der dort in einer Sammlung unkergebrachken Handschriften berühmter Personen aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert gestohlen worden. In dem Turm lebte von 1716 bis 1765 in der Verbannung die Gräfin Cosel, eine der Geliebten August des Starken, nachdem sie gar zu sehr auf das ihr vom König gegebene Eheversprechen gepocht hakte.
Ileberfahren. Bei Kahla (Thüringen) wurden im Nebel drei Streckenarbeiter von einem Personenzug überfahren und getötet.
Fünfzig Schnäpse. Infolge einer Wette trank der Schneider Retzlaw in einem Gasthaus eines Dorfs bei Nau- gard (Pommern) 50 Schnäpse hintereinander. Er gewann die Wette, brach aber dann, vom Herzschlag getroffen, tot zusammen.
Eisenbahnunglück auf der Brennerstrecke. Bel Ora entgleiste ein Güterzug, der Obst und Gemüse von Italien nach Deutschland führte, und stürzte einen Abhang hinunter. Die Lokomotive fiel in die Etsch und platzte. Führer und Heizer sind tot. Viele Wagen wurden zertrümmert.
Erdrutsch. Infolge anhaltenden Regens ist auf der dänischen Insel Möen bei Pomel Rendo ein erhebliches Waldstück ins Meer gestürzt.
Hagelsturm in Kanada. Am Abend des 19. Juli wurde die Gegend von Cochrane in Kanada durch einen Hagelsturm verwüstet. Die Hagelstücke sollen teilweise so groß wie Kinderköpfe gewesen sein. Einzelne Stücke sollen ein Gewicht bis zu 340 Gramm gehabt haben. Die Dächer der Häuser sind durchlöchert. — Die riesige Größe der Hagel- stücke wird öfters auch sonst beobachtet, und sie hat mit die Grundlage für die sogenannte Eistheorie gebildet. rvonaH der Aether aus feinen Eisteilchen bestehen soll, die sich unter gewissen Bedingungen verdichten und teils als Regen oder Schnee oder Hagel auf die Erdoberfläche niederfallen.
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt, 21. Juli. Dem Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: — Ochsen, 3 Bullen, SO Jungbullen, 48 Jungrinder, 2S Kühe, 282 Kälber, 294 Schweine, die sämlich verkauft wurden. Verlauf des Marktes: bei Großvieh und Kälbern langsam, bei Schweinen bei kleiner Zufuhr lebhaft.
Ochsen:
ausgemästet
vollfleischig
fleischig
Bullen:
ausgemästel
vollfleischig
kleischia
Jungrinder:
ausgemästel
vollsleilchig
fleischig
gering genährte Kühe:
ausgemästet
vollsieischig
LI. 7.
19 7.
Kühe:
21 7.
—
60-83
fleischig
20-30
—
50-57
gering genährte
15-19
—
43-48
Kälber:
telnste Mast, und
51—53
51-53
beste Saugkälber
72—76
49-49
46-49
mittl. Mast, und
61—71
—
_
gute Saugkälber
geringe Kälber
50—60
60-63
50—58
60-63
50—58
Schweine: Über 600 Psd.
61-63
45—49
44-48
240-300 Psd.
62-63
200-240 Pfd,
64-65
160-200 Psd.
61-63
tLO-160 Psd.
58-60
42-60
42-50
unter 120 Psd.
58-60
30—40
31-40
Sauen
46—54
19. 7. 20-30 15-1L
75-79
63-74
52-82
58-51
58-58
58-59
57-58
55-57
55-57
42-49
Viehpreise. Cllwangen: 1 Schlachtfarren 385—175, 1 Paar Ochsen 980—1580, 1 Paar Stiere 365—745, 1 Rind 305—3S2. 1 Paar Rinder 690, ein fettes schönes Rind 620, fette Kühe 45 -4l pro Ztr., Kälber 72—78 ^ pro Ztr., Kühe mit Kalb und in Milch 400—600. — Laupheim: Kälber und Boschen 192—360, Kabbeln 500—520, MH« 520. — Pfullendors: Ochsen 610, Jungvieh 230—280. — Backnang: Farren 220—450, Ochsen und Stiere 350—890, Kühe 180—625, Rinder und Katbmnen 260 bis 790, Kälber 185—235. — Gomadingen: Ochsen und Stiere 450—660, Kühe 450—650, Kalbetn 470—660, Jungvieh 250 bis 450 „st d. St.
Schweinepreise. Ell wangen: Mstchschweine 15—20. — Laupheim: Muttevschweine 127, Ferkel 10—20. — Niederstetten: Mstchschweine 17—20. — Obersontheim: Milchschweine 14—25. — Pfullendors: Ferkel 11—20. — Rvitro eil: Mstchschweine 19—21. Läufer 31—35.
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