Tschanglsolln bleibt in Peking London. 10. Juni. Tschangtsolin erklärte in einer Un- kerredung mit dem Sonderberichterstatter des .Daily Ex­preß" in Peking, die Flagge des Kuomintang werde nie­mals über Peking wehen. Er beabsichtige m Peking zu bleiben.

Württembergischer Landtag

Stuttgart. 10. Juni

Der Landtag trat nach kurzer Pfingstpause gestern nach­mittag wieder zusammen. Präsident Körner widmete dem durch einen Unglücksfall ums Leben gekommenen sozialdemo­kratischen Abgeordneten August Hornung, einen warmen Nachruf, worauf die Beratung des Nachtragsetats beim Kap. 28 Oeffentliche Fürsorge fortgesetzt wurde. Hiezu lagen Anträge des Ausschusses vor, das Staatsmini­sterium zu ersuchen, bei der Reichsregierung auf beschleunigte Einbringung eines Kleinrentnerversorgungs­gesetzes hinzuwirken und für Ueberweisung eines ange­messenen Betrags zum Bau von Altersheimen für Württem­berg aus den vom Reichstag verwilligten Mitteln einzutreten, sowie auf die Fürsorgebehörden dahin einzuwirken, daß sie eine entsprechende Erhöhung ihrer Unterstützungsbeiträge ein- treten lassen, soweit dies durch die Umstände geboten er­scheint. In der sehr ausgedehnten und teilweise abschweifen­den Aussprache wurden die Interessen der Kleinrentner von allen Seiten warm vertreten.

Abg. Keil (Soz.) wirft den Deutschnationalen vor, sie hätten im Reichstag das Kleinrentnergesetz zu Fall gebracht. Gegenüber dem großen Heer der Kleinrenter versage die Regierung, aber der früheren Königin, die zudem Mitglied einer sehr wohlhabenden Familie sei (?), gebe man eine er­höhte Rente.

Abg. Dr. Hölscher (Bp.) entgegnet, die Deutschnatio- nalen haben im Reichstag den Initiativantrag zugunsten der Kleinrentnerfürsorae nicht zurückgezogen, der Antrag liege beute noch vor. Mit dem Sieg der Sozialdemokratie im Jahr 1918 habe der Niedergang Deutschlands begonnen. Cs sei unschön, die Bezugserhöhung der Königin hereinzuziehen: Keil spreche aber nicht von den bekannten fetten Pensionen der Scheidemann, Leinert und anderer Genossen. Noch im Jahr 1923 habe der sozialdemokratische Reichsfinanzminister Hilferding jede Aufwertung rundweg abaelehnt- Die Deutschnationalen werden alles tun, um das Kleinrentner- qesetz zustande zu bringen. Wenn die Sozialdemokratie sie dabei unterstützen wollen, so nehmen sie diese Unterstützung gern an.

Minister des Innern Bolz: Das Land zahlt 25 v. H. von den Leistungen der Bezirksverbände an die Kleinrentner. Erhöhen sich die Leistungen der Bezirke, lo steigen auch von selbst die Leistungen des Staats. In Württemberg haben wir 17 000 Kleinrentner, für die im letzten Jahr von Staat und Bezirk zusammen 7,2 Millionen Mark aufgewendet wur­den. Sollen die Kleinrentner 90 Mark monatlich erhalten, so macht das in Württemberg jährlich über 17 Millionen aus. Es maß immer eine Einzelprüfung eintreten. Der Widerstand liegt nie bei dem Land. Der grundsätzliche Aus­schluß der Rückzahlungspflicht ist falsch. Den Kleinrentner soll man wohl schonen, aber von seinen Erben Ersatz ver­langen. Von den Beiträgen des Reichs an die Fürsorge­behörden in Höhe von 25 Millionen Mk. entfallen auf Würt­temberg 1,2 Millionen, wovon bis jetzt 350 000 Mark über­wiesen wurden. Der württ. Antrag im Reichsrat auf Indi- nidualaufwertnna wurde "Ka-^Nnt und war von uns aus keineleere Geste", wie Keil behauptet.

Abg. Pfarrer Dr. Sieger (VAk.): Jede Partei habe ein gut Teil Schuld auf dem Kerbholz. Jetzt scheinen alle einig zu sein in der Hille lür di- Kleinrentner, aber die Für­sorge des Landtags ersticke im Qualm über Parteisckllägerei.

Die weiblichen Abgeordneten Heyd (D.Vp.), Planck lDem.) und R i st kZtr.) wringen, daß die Kleinrentner aus der allgemeinen Fürsorge herausgenommen werden, und daß. was der Staat ihnen gibt, nicht als Wohltat, sondern als gesetzlich begründeter Recbtsansvruch gewährt werde.

Nach weiterer Aussprache, während der President Körner dringend ermahnen muß, nur zur Sache zu reden, wird Kapitel 28 nach den Anträgen des Finanzausschusses an­genommen.

Der Landtag hat heute bei Beratung des Nachtrags­etats einen Antrag Pflüger (S.), den Arbeitersekretariaten einen Beitrag von 20 000 -K zu gewähren, abgelehnt, des­gleichen einen Antrag Gengler (Z.), diesen Beitrag auf 10 000 festzusetzen.

Das Kap. 32 (Zentralstelle für die Landwirtschaft) gab Anlaß, in längerer Aussprache landwirtschaftliche Fragen zu behandeln. Es wurde besonders darüber geklagt, daß die jetzigen Milchpreise nicht ausreichen, um auch nur die Selbstkosten der Landwirte zu decken. Gewünscht wurde ferner die Erhöhung der Mittel zur Bekämpfung dex Rebschädlinge. Nach Ablehnung verschiedener kom­munistischer Anträge wurde ein Ausschußantrag angenom­men, für Siedlungszwecke 50 000 -tt in den Plan einzusetzen. Ferner gelangten zur Annahme ein Antrag betr. Wiedereröffnung der Molkereischule in Gera- broi! n und ein Antrag betr. Darlehen zur Förderung des Molkereiwesens. Staatsrat Rau teilte mit, es bestehe Aus­sicht, vom Reich weitere 400000 ,4t für Mol­kereizwecke zu erhalten.

Das Haus begann dann noch die Beratung der Ka­pitel 3439 (Landesgewerbeamt, Oberversicherungsamt und Ermerbslosenfürsorge). Abg. Dr. Schumacher (S.) wandte sich gegen jede Unterbrechung von Sonntagsruhe und 7-Uhr-Ladenschluß und beschwerte sich darüber, daß viele Arbeitsnachweise keine Arbeit vermitteln. Abg. Gengler (Z.) verlangte Maßnahmen zur Unterbringung älterer Arbeiter. Der Abg. Dr. Mauthe (Dem.) prote­stierte gegen die Errichtung des neuen Forschungsinstituts für Zeitmeßkunde in Berlin, wo Schwenningen doch eine eigene Fachschule habe.

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Zur Geschäftslage des Landtags. Nach einem Beschluß des Aeltestenausschusses des Landtags soll in der kommen­den Woche (außer Donnerstag) die 2. Beratung des Nach­tragsetats zum Abschluß gebracht werden. Am 28. Juni soll dann die dritte Lesung stattfinden. In der freien Woche vom 21. bis 25. Juni sollen die Ausschüsse tagen. Am 29. Juni will der Landtag einen Ausflug nach Maulbronn einer Einladung des Bezirks und der Stadt folgend, machen.

Württemberg

Stuttgart. 10. Juni. Verleihung der Rettungs­medaille. Der Staatspräsident hat dem Unteroffizier Johann Weber bei der 2. Eskadron des 18. Reiterregi­ments in Cannstatt die Rettungsmedaille verliehen.

Deutscher Anwalkstag. Zum 23. Deutschen Anwaltstag. h-m ersten nach dem Krieg ein.bexufeyen ordentlichen, An-

waltstäg, haben sich bereits zahlreiche Teilnehmer in Stutt­gart eingefunden. Nach den vorliegenden Anmeldungen wird diese Tagung eine der größten deutschen Anwalts­versammlungen überhaupt darstellen. Den am Samstag stattfindenden Verhandlungen des Anwaltstags gehen Sitzungen des Vorstands und der Vertreterversammlung des Deutschen Anwaltvereins voraus, ebenso verschiedene Versammlungen anderer anwaltlicher Organisationen. Zu Beginn der Tagung hatte das Württ. Justizministerium die Mitglieder des Vorstands des Deutschen Anwaltoereins zu einem Frühstück im Hotel Marquardt eingeladen. Herr Iustizminister Beyerle begrüßte die Gäste des Ministeriums mit herzlichen Worten. Der Vorsitzende des Deutschen Anwaltvereins, Justizrat Dr. Drucker. Leipzig, sprach tun Minister den Dank der Gäste aus und gab in An­knüpfung an die Ausführungen des Herrn Ministers sei­ner aufrichtigen Freude darüber Ausdruck, daß gerade du württembergische Regierung, die Verwalterin desgute: alten Rechts", in dieser freundlichen und liebenswürdige' Form ihren Empfindungen gegenüber der deutschen An waltschaft Ausdruck gegeben habe.

Verwaltungsakademie. Der Verein württ. Vermal tungsbeamten wird im Auftrag der Arbeitsgemeinschas der Beamten des gehobenen mittleren Dienstes eine Denk schrift und Vorschläge an die Regierung ausarbeiten sin die Errichtung einer Verwaltungsakademie auch in Würt temberg, wie sie zur Weiterbildung der in Frage kommen den Beamtenkreise mit bestem Ersclg bereits in verschiede nen deutschen Ländern besteht.

Zum Jubiläum des Württ. 6 iegerbunds. Zur Teil nähme an dem Festzug aus Anlaß des 50jährigen Be stehens des Württ. Kriegerbunds sind bis jetzt 1012 Vereins­sahnen angemeldet. Sämtliche Fahnen, die sich an dem Festzug beteiligen, erhalten am Sonntag bei Austritt am den oberen Anlagen einen Fahnennagel. Die sehr geschmm" voll ausgeführten Fahnennäge! stammen aus der Metall Warenfabrik Mayer und Wilhelm in Stuttgart. Di Gedächtnistafeln für die ehemalige evang. Garnisonskirci in Stuttgart und die ehemalige kath. Garnisonskirche i Ulm, die beim Festakt !m Hof der großen Jnfanteriekaserr zur Enthüllung kommen, sind von Architekt A. Bälz Stuttgart entworfen.

Vaihingen a. F.. 19. Juni. Neue kath. Kirche. Am nächsten Sonntag findet hier die Grundsteinlegung der neuen kath. Kirche statt. Der Bau wurde Mitte Mai >n Angriff genommen.

Hohenhaslach. 10. Juni. Blühende Trauben. An der Kammerz bei der Kirche und am Hause von Ernst Müller sind bereits blühende Trauben zu sehen.

Mergentheim, 10. Juni. Der bad. Staatsprä­sident als Kurgast. Der badische Staatspräsident, Dr. jur. Gustav Trunk, ist in Begleitung des Mini­sterialrats Frech aus Karlsruhe zum Kuraufenthalt hier eingetroffen und hat im Kurhaus Wohnung genommen.

Nürtingen, 10. Juni. Eine schmerzliche Kunde. Die hiesige Familie Schmid erhielt die Nachricht, daß ihr ältester 23jähriger Sohn Otto, der in Danzig Maschinen­baukunde studiert, in den stürmischen Pfingsttagen bei einer Segelbootfahrt im Elbinger Haff ertrunken ist.

Rietenau OA. Backnang, 10. Juni. Tragische Fü­gung. Eine tragische Fügung hat zwei Bürger unserer Gemeinde fast zur selben Stunde aus diesem Leben weg­genommen: den 27jährigen Christian Büchler und den 62- jährigen Jakob Wurster. Nachdem der letztere seinem schwer­kranken Nachbar Büchler einen Besuch abgestattet hatte, ging er aufs Feld. Dort ereilte ihn ein Herzschlag. Inzwi- s'cn aber war auch Büchler von seinem Krankenlager ^.wst worden. Beide werden gemeinsam begraben.

Weiler OA. Rottenburg, 10. Juni. Ein Hochzeits­magen verunglückt. Gestern nachmittag ereignete sich hier ein bedauerlicher Unfall. Ein mit Hochzeitsgästen von Weiler besetzter Wagen geriet an einer abschüssigen Stelle nahe bei dem Ort infolge Versagens der Bremse in ein sehr rasches Tempo; die Pferde konnten den Wagen nicht mehr aufhalten. Der Wagenführer I. Schall sprang ab, blieb aber hängen und wurde ein Stück weit geschleift. Der Wagen geriet an die Böschung, kippte um und die ganze Hochzeitsgesellschaft wurde den Abhang hinunter­geschleudert. Die meisten kämen mit dem Schrecken davon und einigen leichteren Schürfungen. Der Wagenführer jedoch liegt schwer verletzt darnieder; an seinem Aufkommen wird gezweiselt. . . .

Lokales.

Wildbad, den 11. Juni 1927.

Zum Rotkreuztage 1927. Am Rotkreuztag geziemt es sich, der Schwestern vom Roten Kreuz in Dankbarkeit zu gedenken, lieber 7200 Schwestern gehören jetzt dem Deutschen Roten Kreuz an. Wo sie hinkommen mögen: ans Krankenbett, ins Säuglingsheim, ins Altersheim, überall bringen sie Hilfe, Linderung, Hoffnung und Segen. Ihr Leben und ihr Tun heißt geben. Das Deutsche Rote Kreuz hat gerade in der letzten Zeit die Ausbildung der Schwestern besonders erweitert und ausgebaut. Es hat in der Wernerschule vom Roten Kreuz (ehemals Deutsche Pestalozzistiftung) in Berlin-Lankwitz eine besondere Schule zur Ausbildung von Schwestern für leitende Stellungen errichtet. Wer sich der Aufgabe der Rotkreuzschwester widmen will, melde sich bei einem der Mutterhäuser vom Roten Kreuz. Wir aber, die wir in der Rotkreuzschwester den Ausdruck und das Bild selbstloser Nächstenliebe er­blicken, grüßen sie am Rotkreuztage in Ehrerbietung und Dank.

Landeskurtheater. Heute Samstag abend 8 Uhr ge­langt die mit so großem Erfolg aufgesührte Ausstattungsope­retteDas Weib.im Purpur" von I. Gilbert mit Ria Mabeck in der Titelpartie, Marie Luber, Grete Pohl, Ro­bert Kiefer, Richard Rückert und Norbert Scharnagl in weiteren Hauptpartien, erstmals zur Wiederholung. Sonntag abend 8 Uhr findet die Erstaufführung von Leo Falls entzückender Wiener OperetteDer liebe Au­gustin" in der Neueinstudierung statt. Die Titelpartie liegt in den bewährten Händen von Norbert Scharnagl. In die übrigen Hauptpartien teilen sich: Ria Mabeck, Marie Luber, Heinrich Bauer, Peps Graf, Robert Kiefer, Walter Fischer-Achten, Ludwig Lang.

Großes Kurkonzert des Kurorchesters; Solist: Herr Kammervirtuose Dietzmann (Violonzell). Unser glücklich wiedeigenesener Musikdirektor Herr H. Eschrich und seine Künstlerschar standen am Abend des 7. 6. 27 unter einem

besonders günstigen Stern. Noch kein Sinfoniekonzert ist bisher in allen Teilen so restlos wohl gelungen, wie dieses vor Tischen gespieltegroße Kurkonzert".' Schon das Programm war bei größter Reichhaltigkeit geschmack­voll zusammengestellt und lud jeden musikalisch empfin­denden Leser zum Besuche ein. Mit MendelssohnsAtha- lia" wurde der Abend eröffnet und dieses Werk, welches leider zu wenig (selbst in musikalischen Kreisen) bekannt ist, glanzvoll wiedergegeben. Darauf folgte Mozarts Ouver­türe zurIauberflöte". Wie viele selbst musikalische Men­schen wissen, daß dieses gewaltige Werk eine einzige große Fuge ist, eine Riesenschöpfung, in deren Anlage, Ausge­staltung und Klangwirkung Mozart selbst den größten Meister der Fuge, I. S. Bach, man darf kühn sagen, übertroffen hat. Während in den Bach'schen Fugen trotz all ihrer großartigen Schönheit der Charakter des Ton­stückes als Fuge stets prägnant dem musikalisch gebildeten Hörer sich offenbart, verstand Mozart Fugen im strengsten Stil so zu schreiben, daß die Lieblichkeit in Melodik und Harmonie in Vordergrund tritt und der fugierte Aufbau daneben als etwas ganz Selbstverständliches erscheint. (Mozart hat dies auch in der großen Schlußfuge der Iu- pitersinfonie bewiesen, nicht zu gedenken seiner zahlreichen fu^ato in seinen andern Werken). Die schon technisch im Orchester sehr schwer zu spielende Ouvertüre gelang glän­zend vielleicht hätte (in den letzten 16 Takten) der be­rühmte Posaunensatz cle8-ft noch mehr dem an dieser Stelle zweimal geforderten korti88imo entsprechen dürfen; aber sonst blieb kein Wunsch unerfüllt, den der Hörer an den Vortrag dieses unsterblichen Werkes stellen darf. Es folgte als Solo-Vortrag für Violonzell (mit Orchester) M. Bruchs bekanntesKol Xiclrei", gespielt vom Herrn Kammervirtuosen Dietzmann. Dieser große Künstler hat schon wiederholt vor dem Publikum Proben seines gedie­genen Könnens abgelegt und sich diesmal eine Kompo­sition zum Solovortrag gewühlt, die jedem Cellokünstler Gelegenheit gibt, seine ganze technische und innerliche künstlerische Vollendung zu offenbaren; nicht umsonst hat dieses Werk seinen Weltruf und wird von jedem echten Künstler den sentimentalen Romanzen der Goltermann, Servais u. a. vorgezogen; es war ein Hochgenuß, Herrn Dietzmann zu lauschen, und für den, der selbst Cello spielt, die sichere, vornehme Applikatur zu verfolgen, die absolut tonreine Wiedergabe in den hohen Lagen des Daumen­wurfsatzes zu bewundern und sich alles in allem an seiner durchaus feinen und vornehmen Spielweise zu erfreuen, welche, allen äußeren Mätzchen und Schnurrpfeifereien ab­hold, sich nur als ausführendes Organ des Komponisten betrachtet, um dessen Intuitionen im Vortrag gerecht zu werden! Das ist die echte Künstlerschaft und darin zeigte Herr Dietzmann sich als Meister. Wohlverdienter Beifall lohnte die herrliche Leistung. Von den anderen Num­mern, welche der Abend noch brachte, verdient vor allem die Fantasie aus HumperdinksHänsel und Gretel" her­vorgehoben zu werden. Ueber das Werk selbst, welches längst den Erdkreis erobert und mit Recht zu den Perlen der auf Richard Wagner sehenden Opernliteratur zählte, ist kein neues Wort zu sagen. Aber hoch erfreulich war die klangschöne Wiedergabe durch unser Kurorchestec unter H. Eschrichs Leitung I Und Humperdinks noch über R. Wagner hinausgehender polyphoner Stil stellt große Anforderungen an jeden einzelnen Künstler des Orchesters, ebenso wie an die Umsicht und genaueste Partiturkenntnis seines Dirigenten nur im intimsten Zusammenwirken beider Teile ersteht die herrliche, waldfrische Märchenstim­mung, die den Zuhörer in Bann schlägt und gefangen nimmt. Das alte deutsche Märchen hat hier sieghaft die Welt erobert, nur ein deutscher Meister hat solch eine Musik dazu schreiben können. Das Publikum war sehr dankbar und geizte nicht mit Beifall. Möchten unsere wackeren Künstler, unter denen namentlich wieder die Bläser heroorzuheben sind, uns noch recht viele solche Abende reinsten musikalischen Genusses bescheren! Das Zeug dazu haben sie in sich mitsamt ihrem Dirigenten, unserem Musikdirektor Eschrich. vr. tl. ftiscber-Noksntzsusen.

Uebertragung des Endspiels um die deutsche Fuß­ball-Meisterschaft. Am Sonntag, den 12. Juni, über­trägt der Slldd. Rundfunk das im Deutschen Stadion Berlin-Grunewald stattfindende Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen Hertha B.-S.-C. und 1. Fuß­ballklub Nürnberg. Das mit größter Spannung erwartete Entscheidungstreffen wird direkt vom Stadion auf den Sender übertragen, sodaß die Hörer den Endkampf um die Deutsche Fußballmeisterschaft in allen seinen Phasen miterleben können.

Evang. Gottesdienst. Dreieinigkeitsfest 12. Juni: 9Vs Uhr Predigt, Stadtpfarrer Dr. Federlin. 1 Uhr Christenlehre (Söhne), Stadtvikar Vorster. 8 Uhr abds. Bibelstunde, derselbe.

Donnerstag, 16. Juni, nachm. 4 Uhr, im Katharinen­stift Wochengottesdienst, Stadtpfarrer Dr. Federlin.

Kath. Gottesdienst. Dreifaltigkeitsfest 12. Juni: 7 Uhr Frühmesse; 9 Uhr Predigt und Hochamt. 2 Uhr Andacht, hernach Mütterverein.

Werktags: Montag und Samstag keine hl. Messe, an den übrigen Tagen 7 Uhr HI. Messe.

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