Ministerpräsident UNS Außenmm,s»er menerai wanaira erklärte, die Maßnahmen sollen nur der Vorsicht dienen, sobald in China die Gefahr für die japanischen Untertanen abgewendek sei, werden die Truppen zurückgezogen werben. (Es war vorauszusehen, daß mit dem Uebergang der.Legie­rung an die Sejukaiparkei, deren Führer Tanaka ist, die bisherige Politik der Nichteinmischung China gegenüber, wie sie von dem vorigen Ministerpräsidenten Wakasuki und feinem Außenminister Schidehara verfolgt worden war, eine Aenderung erfahren werde. Tanaka war zur Zeit des japanischen Vorgehens in Sibirien Kriegsminister gewesen, und Scyirakawa, der vor kurzem ernannte Kriegsminister, hatte die Expedition geleitet. Japan scheint sich wieder England zu nähern, nachdem sein Versuch, in Süd­china den Engländern den Nang abzulaufen, infolge des Widerstands der radikalen Südchinesen gescheitert ist.)

Die amtlichen Kreise Nordchinas sind über das Eingrei­fen Japans aufgebracht. Die vorläufige Regierung von Pe­king (Tschangtsolin) erhob Einspruch gegen die Verletzung chinesischen Gebiets, die ernste Rückwirkungen haben könnte. Eine Note werde nach Tokio abgehen.

Auch der nationalistische Kommissar in Schanghai hat gegen das Eindringen japanischer Truppen in die Provinz Schantung beim japanischen Generalkonsul Widerspruch er­hoben.

Württemberg

Stuttgart, 30. Mai. Landesjugendgeseh. Das Staatsministerium hak den Entwurf eines württ. Ausfüh- rungsgesetzes zum Aeichsgeseh für Zugendwohlfahrt (Lan­desjugendgeseh) festgestellt. Der Entwurf wird dem Land­tag alsbald zugehen.

50. Geburtstag. Die in Cannstatt wohnende Dichterin Therese Köstlin feiert heute ihren SO. Geburtstag.

Enthüllung des Pioniergedenksteins. Auf dem Wald- friedhos fand gestern vormittag in Anwesenheit vieler ehe­maliger Pioniere, des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg, Herzog Robert, Herzog Ulrich und Herzog von Urach die Enthüllung eines Gedenksteins für die gefallenen Pioniere statt. Oberst­leutnant a. D. von Stockmayer, im Feld Komman­deur des Pionierbataillons 13, sprach über den ruhmvollen Anteil der Pioniere im Weltkrieg. Der Vorstand des Württ. Pioniervereins, Oberleutnant d. L. a. D. Stickel, verlas nach herzlichen Begrüßungsworten ein Schreiben des frühe­ren Inspekteurs der Pioniere, des Generals d. Inf. von M u d r a, in dem der unvergleichlichen Tapferkeit der württ. Pioniere größte Anerkennung gezollt wird. Dann er­folgte die Einweihung des Denkmals durch die beiden Feld­geistlichen, den evang. Stadtpfarrer Mauch und den kath. Militärgeistlichen Schneck. Der Vorbeimarsch der Tra­ditionskompagnie beschloß die erhebende Feier.

Jubiläum der Sladkgarde. Die Stuttgarter Stadkgarde !u Pferd feierte am Samstag und Sonntag unter Teilnahme zahlreicher auswärtiger befreundeter Korps ihr 275. Stif­tungsfest. Gegründet im Jahr 1652 hak die Stuttgarter Stadtgarde in der Geschichte der Stadt Stuttgart eine große Nolle gespielt und sich auch stets der besonderen Wert­schätzung der würltembergischen Herzoge und Könige erfreut. Am Sonntag vormittag fand ein Musikreiten unter Leitung von Rittmeister Graf in der städt. Reithalle stakt. Nach­mittags traten die Stuttgarter Skadkreiker sowie die als Gäste crscbienenen württ. Bürgerwachen in ihren Uniformen, teils zu Pferd, teils zu Fuß, zu einem großen Festzng durch die Hauptstraßen der Stadt zum Nathaus an. Die Straßen waren von Zehnkausenden von Zuschauern umsäumk. Auf dem Marktplatz wurde die Weihe der neuen Korps-Stan­darte für dis Stuttgarter Stadkreiter voraenommen, wobei Minister des .Innern Bolz, Oberbüraermeisker Dr. Lauken- schlager, Landtagsvräsidenk Körner. Polizeipräsident Klaiber und ein höherer Offizier der Reickswehr der Stuttgarter Stadkgarde ihre Glückwünsche auslprachen. Abends war dann die eigentliche Jubiläumsfeier im Festsaal der Lieder­balle. Den Absckluß bildete am Montag vormittag ein Trübstück im Skadkgcirken mit Konzert-, Gesangs- und Vor- tragseinlaaen, mittags Fremdemsabrk zur Solikude und nach- mittaas Unterbaltunask^nrert im Stadtgarken mit Tanz.

Sommersest des Deutschen Ausland-Instituts. Das

Deutsche Ausland-Institut veranstaltet auch Heuer am Sams­tag, den 18. Juni, ein Sommerfest unter Mitwirkung eines Ehrenausschusses von Damen, dessen Vorsitz Frau Staats-- präsident Bazille und Frau Oberbürgermeister Lautenschlager übernommen haben.

Stuttgarter Fremdenverkehr. Nack den Feststellungen des Städt. Statist. Amts stiegen im April in Stuttgarter

Ich Hab dich lieb.,

» Roman von JETKKMNe.'

Urheberschutz durch Stuttgarter Roman-Zentrale C. Ackermann. Stuttgart.

Er gibt sich alle Mühe, die Person ausfindig zu machen, die, wie er sich einbildet, sei- ner Schwester FlammsHerz entfremdet" hat. Wahr­scheinlich will er dann irgend einen Gesetzesparagraphen auf ihn loslassen. Aber mir paßt durchaus kein Skandal. Kurz, ich will absolut nicht, daß du mit dem Mann der- kehrst, den jeder Zufall zu meinem erklärten Feind machen kann. Hast du verstanden?"

Wild und angstvoll rüttelte Maja Plötzlich an Flors Arm.

Flor, das muß ein Ende haben! Um meinetwillen! Ich beschwöre dich! Versprich es mir!"

Oho bist du etwa verlebt in diesen Haller?"

Nein. Aber mir liegt alles an seiner Achtung!"

klingelte es. Flor fuhr zusammen. Ihr spottsicher Ton wurde plötzlich geschmeidig.

- darüber reden wir noch. Jetzt' ist Siebert da. NM wahr, du laßt mich nicht ün Stich? Sei nett und

Aber der schmeichelnde Tan rief kein Echo in Main Wach. Schroff wandte sie Flor den Rücken. ^ ^

"Ich lüge nichtl Sieh selber zu, wie du dich aus die- ser schmachvollen Lage befreist!"

Damit verschwand sie in ihrem Schlasgemach und ver- schloß dessen Tür hinter sich. Sekundenlang blieb es draußen still. Tann hörte Maja, die zitternd am Tür- Pfosten lehnte, ihres Schwagers halb erstaunte, halb miß­trauische Stimme:

'Also wirklich hier? Warum warst du denn nicht m der Oper?" ... ... F

Hotels 18 601 Fremde ab. Bei 37 205 Itebernachkungön be­trug die Beleaungsziffer 68 Prozent. Außerdem übernach­teten in Gastwirtschaften 560 Personen (Belegungsziffer 46,5 Proz.) und in Pensionen 537 Personen (Belegungs­ziffer 35 Proz.).

Verurteilt. Das Schmuraericht bat den Redakteur des nationalsozialistischen Wochenblattes, Josef Geiger, wegen Be­schimpfung der Republik zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt.

Stuttgart, 30. Mai. Auf Grund der im April und Mai d. I. in Tübingen abgehaltenen Prüfung für höheren Volks­schuldienst haben 8 Teilnehmer die Befähigung für die höheren Stellen im Volksschuldienst erlangt.

Auf Grund der staatlichen Kindergärtnerinnenprüfungen haben 86 Bewerberinnen die Befähigung zur Anstellung als Kindergärtnerinnen an einem öffentlichen Kindergarten er­langt.

Verlegung des zweiten Zahlungstermins für die Vor­auszahlungen nach dem Aufbrlngungsgeseh. Der Stand des Aufbringungsverfahrens hat es ermöglicht, den Termin für den zweiten Teilbetrag der Vorauszahlungen nach dem Auf- bringungsgesetz für 1927, der ursprünglich auf den 1. Juni 1927 festgesetzt war, hinauszurücken. Die Reichsregierung hat im Interesse der deutschen Wirtschaft von dieser Mög­lichkeit Gebrauch gemacht und den Termin auf den 15. Juli 1927 verlegt.

Jur Alordsache Lochmann. Wie verlautet, soll der des Mords an der Berta Lochmann überführte S ch ü l l e r zur Beobachtung seines Geisteszustandes nach München ver­bracht werden, von wo er bekanntlich stammt. Es soll sich nicht um einen reinen Raubmord handeln, sondern es sollen auch gewisse krankhafte Einflüsse bei dem Täter vorhanden sein. Dieser soll dem Untersuchungsrichter eingeräumt haben, daß er sich nach der Tat an seinem Opfer in unsittlicher Weise vergangen habe.

Aus dem Lande

Feuerbach. 30. Mai. Gefährliche Spielerei. Nach vorausgegangenen harmlosen Neckereien kam am Freitag abend eine 27jährige Arbeiterin aus Gerlingen einem 19jährigen Arbeiter von Stuttgart im Betrieb der Firma Bosch mit einem Dreikantschaber zu nahe» so daß dieser unterhalb des Herzens in die Leber eindrang und einen großen Blutverlust verursachte. Der Verunglückte wurde sofort nach Anlegung eines Notverbands ins Katha­rinenspital übergeführt. Man hofft, ihn am Leben zu erhalten.

Beihingen OA. Ludwigsburg, 30. Mai. Brand. Frei­tag nacht brannte die mit Heu, Stroh, Holz und Kohlen ge- füllte Scheune und der Holzschuppen von Rommel aus un­bekannter Ursache vollständig ab.

Hohenhaslach OA. Vaihingen, 80. Mal. Besuch aus Australien. Große Freude herrschte am Himmelfahrts­fest in unserem Ort. August Bögele und seine Frau sind aus Australien hier angekommen. Vögele ist jetzt 71 Jahre alt und ist mit 17 Jahren ausgewandert. Er wurde überall freudig begrüßt, hatte er doch den bedürftigen Leuten und der Kirche verschiedene Male Geldunterstützungen zuteil werden lassen.

Disiingen a. Enz, 30. Mai. Schulstreik. Nachdem in Untermberg auf gemeinderätlichen Beschluß und unter Zu­stimmung der Eltern die Schule aufgehoben und sämtliche Schulklassen nach Bissingen überwiesen worden sind, sollte am Mittwoch der Unterricht hier beginnen. Nun sind aber sämtliche Schüler von Untermberg in den Streik getreten und von der hiesigen Schule fern geblieben.

Schorndorf, 30. Mai. Vermißt. Vermißt wird seit 16. Mai 1927 der 57 Jahre alte in Schlichten geborene und zuletzt daselbst wohnhafte Landwirt und Gemeinderat Ju­lius Auwärter.

Taeferrok OA. Gmünd, 30. Mai. Diamanten- Hochzeit. Am Samstag konnten Altgrünbaumwirt Iah. Kümmel und seine Ehefrau, umgeben von Kindern, Enkeln und Urenkeln, das so seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern.

Kirchhausen OA. Hellbronn, 30. Mai. Eigenartige Operation. Das junge Pferd eines hies. Landwirts mußte sich einer nicht alltäglichen Operation unterziehen. Während der Nacht hatte sich das Pferd anscheinend in der Kette verwickelt, dabei aber die Ohrenhaut fast vollständig vom Ohr abgestreift. Im Notstand in Heilbronn mußte es sich das Annähen gefallen lassen. Man Hofft, daß die Opera­tion gut vorbei ist.

Ulm, 30. Mai. Unfall beim Reit- und Spring­turnier. Bei dem gestrigen Reit- und Springturnier ereignete sich ein Unfall. Beim Hereinreiten scheute das

Und darauf Flor im Tone unbefangenster Liebens­würdigkeit:

Weil ich mich unterwegs anders besann. Ich hatte Kopfschmerzen und dabet Sehnsucht nach einem stillen, ge­mütlichen Abend, da fuhr ich zu Maja. Und du, mein armer Freund, hast mich nun wohl vergebens in der Loge gesucht?"

Allerdings . . ."

Und dachtest dann gleich, daß ich bei Maja sein könnte?"

A . . . nein . . ., d. h. ich dachte, man könnte ja wenigstens Nachsehen. Aber wo ist deine Schwester?"

Bei Tante Madeleine, der es recht elend geht. Sie ließ Maja vorhin zu sich holen. Ich glaube, sie soll sie massieren. Aber das ist nett von dir, daß du kommst! Nun wollen wir gleich zusammen heimfahren . . ."

Ohne Maja Gutenacht zu sagen?"

Ach, wer weiß, wmm die drüben mit ihrem Sama­riterwerk fertig wird? Wir können ihr ja durch Fanny Grüße bestellen. Du hast Wohl auch schon zu Nacht ge­gessen? Oder willst du noch in ein Restaurant?"

Nein, ich bereits im Klub."

Desto besser. Tann komm', Schatz."

Im Boudoir wurde es wieder still.

Wie sie lügen kann! Mein Gott, wie sie lügen kann!" dachte Maja entsetzt und öffnete die Tür, um ihr Täschchen, das sie noch im Boudoir hatte, zu holen.

Dauern Zigarettendamps erfüllten Ge- ZiÄ-7'K dir allen

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das Siebert benutzte. ^rrenparsum. grub apple.

Verstört glitten Majas Augen durch den Raum zweiten Male an die sem Abend er schien ihr alles'ln dem

Pferd von Frl. Miller (Luzifer). Es sprang mitten in vre Zuschauermenge hinein. 57 Personen kamen zu Fall. Pferd und Reiterin stürzten ebenfalls. Wahrscheinlich durch Hufschläge verletzt, mußten zwei Personen bewußtlos vom Platz getragen und ins Krankenhaus verbracht werden. Ob sie schwere innere Verletzungen davongetragen haben, ist noch nicht bekannt. Die Reiterin kam mit einigen Haut­schürfungen im Gesicht davon.

Schwarzenbach OA. Wangen, 30. Mai. In der Wall­fahrtskapelleMarienberg" bei Engetsweiler ist in der Zeit vom 22.24. d. M. der Opferstock erbrochen und der Inhalt gestohlen worden. Wieviel Geld dem Dieb in die Hände fiel, ist nicht bekannt. Der Täter ist unbekannt.

Leutkirch, 30. Mai. G a u s ä n g e r s e st. Am 18. und 19. Juni findet das Oberschwäbische Gausängerfest hier statt.

Friedrichshafen. 30. Mal. Das neue Strandbad. Das neuerrichtete Strandbad wurde am Samstag vormit­tag feierlich seinem Zweck übergeben. Das neue Strandbad, das größte am Bodensee, umfaßt eine Fläche von rund 30 000 Quadratmetern. In den Kabinen und Auskleide- räumen können gleichzeitig bis zu 1000 Personen Auskleide- gelegenheit finden.

Vom Bodensee, 30. Mai. Ein Schuß auf einen Eisenbahnzug. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde am vergangenen Dienstag auf den von Konstanz gegen 16 Uhr in Radolfzell eintreffenden Zug ein scharfer Schuß abgefeuert. Die Kugel durchschlug das Fenster eines Abteils zweiter Klasse und blieb dann im Polster stecken. Personen wurden nicht verletzt. Die Untersuchung ist bisher ergebnislos ver­lausen.

Sigmaringen. 30. Mai. Jahresversammlung des V e r k e h r s v e r b a n d s Württemberg und Hohenzollern. Am Samstag hielt der Verkehrsver­band Württemberg und Hohenzollern seine Jahresversamm­lung ab. Nach dem Geschäftsbericht gehören dem Verband 40 Amtskörperschaften, 208 Gemeinden, 47 Vereine, 518 sonstige Mitglieder an. Herausgegeben wurden zahlreiche neue Werbeschriften. Im Juni erscheint das große Reise- Handbuch von Württemberg und den angrenzenden Gebie­ten. Angenommen wurden zwei Entschließungen. Die eine bezieht sich auf die Nord-Slldlinie und verlangt Beschleu­nigung der Züge D 37/38, Kürzung der Zollaufenthalte in Schaffhausen und Singen sowie die Herstellung einer Tagesverbindung zwischen Berlin und Zürich über Stutt­gart mit Anschluß an die Nachtzüge der Gotthardbahn und der Strecke ZürichGenf. Die zweite begrüßt die Elektri­sierung der Hauptbahn UlmStuttgartMühlacker und bittet, die Bahnen in Württemberg in gleichem Maße zu elektrisieren wie in Bayern.

Hausen i. K. in Hohenz., 30. Mai. Eine Folge des Erdbebens. August Handschuh, Eeschtrrhändler zum Schweizerhaus, unterhielt in seinem Haus ein großes Lager von Porzellan. Vermutlich durch das Einwirken der letzten Erdbeben hoben sich die in die Wand eingefügken Lager los­geschafft. Das Gestell schaffte sich vor und stürzte um. Der ganze Warenvorrat, sowohl auf wie unter dem Gestell, ging in Scherben, so daß Handschuh einen Schaden von einigen hundert Mark erleidet.

Langenargen, 27. Mai. Wieder sehend gewor­den. Oberlehrer Hofmann von hier ist schon vor mehreren Jahren infolge Krankheit seines Augenlichts gänzlich verlustig gegangen, so daß seine zeitweilige Versetzung in den Ruhe­stand verfügt wurde. In den letzten Wochen hat er sich nun in der Tübinger Augenklinik einer schwierigen Augen­operation unterzogen mit dem erfreulichen Heilerfolg, daß er heute ohne fremde Hilfe über die Straße gehen kann.

Bom Bodensee, 29. Mai. Tödlicher Aukounfall. Zn der Nacht auf Freitag verunglückte der Markdorfrr Ein­wohner Christian Wollhaff, der in Begleitung seiner Tochter mit seinem Auto von einer Tour heimfuhr, dadurch tödlich, daß er in einen drei Meter tiefen Bach fuhr. Der Tod trat durch Bruch der Schädeldecke ein. Seine Tochter erlitt ebenfalls Verletzungen, doch besteht keine Lebensgefahr. Die Ursache des Unglücksfalls dürfte in einem Bruch des Steuer- rades 'zu suchen sein. Der Verunglückte war Vater von 3 Kindern.

Großingersheim, OA. Besigheim, 30. Mai. Besuch aus Amerika. Gegenwärtig weilen die Brüder Gott- lieb und Friedrich Bulling, die im Jahre 1880 nach Nordamerika auswanderten, zu Besuch hier. Trotz ihres Alters von 68 bzw. 70 Zähren haben sie aus treuer Heimat­liebe unternommen, die große Reise anzukreken, um die hier und in Karlsruhe lebenden Brüder nach so langer Zeit wie­der zu sehen. Diese sind ebenfalls hoch betagt und stellen mit ihren 85 und 76 Zabren ein gesundes Geschlecht dar.

trauten Gemach fremd. Aber diesmal nicht verklärt, wie nach Bernd Hallers Besuch, sondern entweiht, unheimlich

Und sie atmete erst auf, als sie beide Fenster weit geöffnet hatte und die herrliche Luft des Frühlings herein-', strömen konnte.

IV.

Frau Dr. Haller und ihre Tochter Jella saßen seit zwei Stunden in erregtem Zwiegespräch im Erker des Hallerschen Wohnzimmers beisammen.

Wie so oft in der letzten Zeit war Jella gekommen, der Mutter ihr Herz auszuschütten. Klagen und Ankli^ gen wechselten mit Tränenströmen. Frau Jella sprach unermüdlich wie ein Wasserfall. Dabei war etwas Rat­loses, Unsicheres in ihrem ganzen Gebühren, wie es Men­schen eigen ist, die den Einklang mit sich selbst verloren

Was soll ich denn nur tun, Mama? Ich sehe ihn ja kaum mehrl Tagelang bleibt er fort von Eberswalde, bald unter dem Vorwand, Geschäfte in der Stadt zu haben, bald verreisen zu müssen. Die ganze Wirtschaft kommt dabei herunter. Der neue Verwalter, den Gustav über­eilt engagierte, kümmert sich nur um die Forstwirtschaft und überläßt alles andere den Leuten. Denn du nur hören könntest, wie mir der alte Michel oft vorjamyrertl Sc muß noch alles zugrunde gehenl"

Warum mischst du dich da nicht wenigstens ein, Jella?"

Ich?"

Frau Jella blickte ihre Mutter, von der sie heute zum ersten Mal einen derartigen Rat hörte, betroffen am

Ich verstehe doch wahrlich nichts von Landwirtschaft! Und dann habe ich den Kopf wahrlich mit anderen Dingen Molt genügt ISorjletzW»