digien und Mieterverbände hin, in der den 228 Reichstags- abgeordneten, die für das Aufwertungsgesetz gestimmt haben, der deutliche Vorwurf gemacht wurde, daß sie damals unter Mißbrauch der durch die Reichsverfassung gewährten Ge­wissensfreiheit zu ihrem versönlichen Vorteil oder zum Rußen anderer Interessenten abgestimmt haben. Dr. Kabl erklärte, hier liege eine ganz niederträchtige verleumderische Belei­digung der Abgeordneten vor, und es sei ,zu erwägen, ob nicht Strafverfolgung durch die Staatsanwaltschaft veranlaßt werden solle.

Preußen verlangt den Fortbestand des Republikkchuhgefehes

Berlin, 25. März. DieVossische Ztg." veröffentlicht ein Schreiben des preußischen Ministerpräsidenten Braun lSoz.) an den ReichskanAer, in dem er das Fortbestehen des am 1. Juli 1927 ablaufenden Ausnahmegesetzes zum Schutz der Republik (vom 21. Juli 1922) verlangt. Ohne dieses Ge­setz werde es nicht möglich sein, gegen Bestrebungen und Ver­bände, die staatsfeindliche Ziele verfolgen, einzuschreiten. Auch müsse gegen die Möglichkeit der Rückkehr des früheren Kaisers nach Deutschland Vorsorge getroffen werden.

Halbamtlich wird erklärt, es hätte des Schritts des preu­ßischen Ministerpräsidenten nicht bedurft, das Reichskobinett sei bereits in eine Prüfung der Frage der Gesetzesverlänge­rung eingetreten.

Die Verwendung der MiekserhShung in Preußen

Berlin, 25. März. LautGermania" ist sin Preußen zwischen den Regierungsparteien über die Verwendung der Mietserhöhung um 10 o. H. eine Vereinbarung zustande ge­kommen, wonach die Mietzinssteuer nur bei den Häusern, die vor dem Krieg mit mehr als 45 v. H. ihres Werts hypothe­karisch belastet waren, um 28 v. H. erhöht wird. Auf diese Weise wird aus der Mietserhöhung am 1. April ein Betrag non mindestens 120 Millionen im Jahr für dieöffentliche Hand" sichergestellt. Von dem Mehrertrag der Hauszins­steuer sollen fünf Sechstel für den Wohnungsbau verwendet werden, während ein Sechstel den Gemeinden überwiesen werden soll.

Zum Balkanstreit

Belgrad, 25. März. Eine unerwartete Versteifung der Streittrage >nn Albanien soll dadurch entstanden sein, daß der südslawische Außenminister Pe ritsch verlangte, die Untersuchung des Völkerbunds oder anderer Instanzen durch Offiziere führ"nder Nölkerbundsstaaten dürfe sich nicht auf südslawisches Gebiet beschränken, sondern sie müsse auch auf albanischem Boden geführt werden, damit die militäri­schen Umtriebe Italiens aufgedeckt werden können. Italien soll diesen Vorschlag abgelehnt haben. Der süd­slawische Standpunkt ist durchaus berechtigt.

England machte den Vorschlag, daß ein militärischer Aus­schuß aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Südslawien die angeblichen Kriegsrüstungen unter­suche.

Die Laos in China

Schanghai. 25. März. Aus Nanking wird Kemekdet, daß die auf den Hügel geflohenen Ausländer von den gelandeten englischen und amerikanischen Marinetruppen befreit wor­den seien, wobei diele Trnvpen Verluste an Toten und Ver­wundeten hatten. Die Admirale verhandelten mit den chi­nesischen Behörden an Bord der Schiffe und forderten, daß die Behörden für Schutz von Leben und Eigentum der Aus­länder sorgen. Der kantonesische Befehlshaber solle wegen der Ausschreitungen seiner Truppen vor den Admiralen Er­klärungen abgeben. Die Chinesen lehnten die Forderungen ab.

Die Kantonesen haben einen Teil der Nordtruppen im Hafen von Nanking abgeschnitten. Bei Schanghai werden die Nordtruppen immer weiter nach Norden zurückgedrängt. Die Jangtsemündung ist in der Hand der Kantonesen.

Schiebungen in Japan

Tokio, 25. März. Verschiedene Blätter von Tokio ver­öffentlichen Berichte über schwere Mißbräuche, die angeblich bei der Verteilung der Unterstützungen an die durch das Erdbeben von 1923 Geschädigten unterlaufen seien. Damals war die Bank von Japan beauftragt worden, Firmen, die durch das Erdbeben unmittelbar oder mittelbar in Bedräng­nis geraten waren, zu stützen. Die Namen der unterstützten Firmen feien den Behörden nicht mitgeteilt worden und auch der Finanzminister Katoaka habe auf eine Anfrage im Parlament die Antwort verweigert. Es ist jedoch bekannt geworden, daß eine Reihe von durchaus nicht hilfsbedürf­tigen Großfirmen sich riesige Entschädigungen habe zu­schanzen lassen. Daraus soll dem Staat ein Schaden von 80 Millionen Jen (160 Millionen Mark) entstanden sein. Eine Massenversammlung in Tokio erhob Einspruch, daß auf Grund des Erdbebengssetzesdie Schulden bankrotter Firmen auf die Schultern der Steuerzahler gewälzt" wurden.

Deutscher Reichstag

Berlin, 25. März

Der Reichstag überwies eine zweite Ergänzung zum Haushalt für 1927, die 2110 neue Beamtenstellen für die Steuerverwaltung anfordert, an den Haushaltsausschuß. Dann wurde die zweite Lesung des Haushalts des Reichs- verkehrsminisleriums fortgesetzt. Die Abg. Dietri ch-Fran- ken Nat.Soz.), Geck (Soz.) und Mentzel (Dntl.) üben Kritik an den Verhältnissen bei der Reichsbahn, besonders an deren Tarifpolitik. Abg. Groß (Z.) wendet sich gegen den Gedanken, das Verkehrsministerium mit dem Wirtsch rfts- minislerium zu verschmelzen. Eine Verbilligung der Um­schlagtarife der Eisenbahn sei trotz deren Belastung mit Ent­schädigungsabgaben möglich. Abg. Schul dt (Dem.) be­fürwortet die Wiedereinführung der Kilometerhefte.

Reichsverkehrsminister Dr. Koch erklärt, die Luftfahrt werde in der Weise gefördert, daß den Leistungen des Reichs Gegenleistungen der Industrie gegenüberstehen. Auch die deutsche Handelsflotte sei im Gegensatz zu anderen Ländern im wesentlichen auf sich selbst angewiesen. Die heutigen Ver­hältnisse zur Reichsbahn müssen dem der Vergangenheit noch mehr angeglichen werden. Eine ganze Reihe von Wünschen und Beschwerden werden auch von der Reichsbahn aner­kannt, können aber wegen der Daweslasten von ihr nicht be­rücksichtigt werden. Für die Wünsche der Personals, im Verwaltungsrat vertreten zu sein, werde ich einkreten, ebenso für die Berücksichtigung kleinerer Firmen und Handwerker bei Vergebung von Aufträgen. Lohn- und Gehaltserhöhungen sind notwendig, aber die Reichsbahn hat keine Reserven, um sie zu decken.

Abg. S ch m i d t - Hannover (Dn.) weist den Völkerbund auf die Luftrüstungen der Nachbarländer Deutschlands hin und befürwortet stärkere Förderung der zivilen Luftfahrt. Abg. Körner (Dn.) wünscht Unterstützung des Zeppelin- Luftschiffbaus in Lriedrichshasem Man könne nicht vr»-

stehen, daß das Werk Zeppelins leer ausg^he, wenn oer Flugzeugbau mit großen Summen unterstützt werde. Das Gehalt des Ministers wird gegen die Stimmen der Kom­munisten bewilligt. Der Haushalt selbst wird in der Form angenommen, die ihm die Ausschußbeschlüsse gegeben haben. Neu eingefügt werden 50 000 Mark für Vorarbeiten zum Bau von Rheinbrücken in Ludwigshafen, Speyer und Max­au. Ein demokratisch-sozialdemokratisch''' Antrag, zwei Mil­lionen für den Zeppelinbau zu bewilligen, wird abgelehnt. Angenommen wird ein Antrag der Regierungsparteien, durch den die Mittel für eine Umkanalisierung des Untermains von 4 auf 3 Millionen herabgesetzt werden.

Darauf wird noch Haushalt des Reichstag genehmigt. Das Haus vertagt sich auf Samstag nachmittag 1 Uhr.

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Die neue Fassung des Regierungsentwurfs des Arbeits­zeitnotgesetzes sieht u. a. vor: DerLohn- und Gehaltszuschlag für die Mehrarbeit soll nicht nur bei behördlich genehmigter Mehrarbeit gewährt werden, sondern bei jeder Mehrarbeit. Der Zuschlag soll auch den Angestellten gewährt werden, ausgenommen solche in leitender Stellung und solche mit einem Iahresgehalt von mehr als 6000 Mark.

Württemberg

Stuttgart. 25. März

ep. Der Dank des kirchenpräsidenken. Im Amtsblatt der evang. Landeskirche spricht Kirchenpräsident O. Dr. v. Mer z seinen Dank aus für die Zuschriften, die ihm an­läßlich seines 70. Geburtstags von den verschiedensten Seiten zugegangen sind und ihn tief bewegt haben, ins- besondere für die Glückwünsche durch Vertretungen von Diö­zesen, Kirchengemeinden und Vereinigungen und erwidert sie mit Segenswünschen für alle treue Arbeit in der Kirche und den Gemeinden.

ep. Einberufung des Landeskirchenkags. Auf Antrag des Evang. Oberkirchenrats ist der Zusammentritt des vertagten Landeskirchentags durch den Kirchenpräsidenten auf Mon­tag, 25. April, festgesetzt worden. Gegenstand der Bera­tungen wird ein kirchliches Finanzgefetz für das Rechnungs­jahr 1927 und einige kleinere Vorlagen sein.

Lachverständigenkammer für Werke der Photographie. Der Staatspräsident hat den Dr. Otto L o s s e n in der Licht­bild G. m. b. H. Dr. Lossen u. Co. in Stuttgart zum ordent­lichen Mitglied und zugleich zum Vorsitzenden der Sachver­ständigenkammer für Werke der Photographie für Württem­berg, Baden und Hessen, und den Photographen Wilhelm Mayer in Eßlingen zum stellv. Mitglied ernannt.

Hagelversicherung. Der württ. Staat hat mit der Nord­deutschen Hagelversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit in Berlin eine Vereinbarung getroffen, nach der die Gesellsckaft verpflichtet ist, alle württembergischen Landwirte gegen Zah­lung eines Zuschlags zur Vorprämie unter Ausschluß jeder Nachschußvflicht zu fester Prämie gegen Hagelschaden zu ver­sichern. Während dieser Zuschlag im übrigen Geschäftsgebiet der Gesellschaft 100 v. H. beträgt, ist er für die württember­gischen Versicherten im Jahr 1925 aus 80 v. H., für 1926 auf 75 v. H. und für 1927 auf 65 v. H. herabgesetzt worden. Diese Herabsetzung ist dadurch erreicht worden, daß der Staat die Vervflichtung zur Leistung eines entsprechenden Beitrags an die Gesellschaft übernommen hat. Im Jahr 1924 hatten die württ. Versicherten einen Nachschuß von 150 v. H im Jahr 1923 einen Zuschlag zur Vorprämie von 130, im Jahr 1922 von 100 v. H. zu entrichten. Dis Versicherungsbedingungen sind also mit Unterstützung des Staats für die württ. Land­wirte ganz wesentlich erleichtert worden. Das Wirtschafts­ministerium hat sich das Recht der Mitwirkung bei der Auf­stellung der württembergischen Prämientarife und des Ein­blicks in die gesamte Geschäftsführung der Gesellschaft aus­bedungen. Angesichts dieser Vergünstigungen für die württ. Landwirte muß erwartet werden, daß von der Möglichkeit des Versicherungsschutzes gegen Hagelschaden wieder in um­fassendem Maß Gebrauch gemacht wird. Die Gewährung staatlicher Unterstützung an nicht versicherte, durch Hagel ge­schädigte Landwirte kann bei den weitgehenden Staatslei- stnngen für die Hagelversicherung nicht mehr in Frage kom­men.

Die Kundgebung! gegen die kriegsschuldlüge am Dnn.tag abend 8 Uln im Fe^-och der L'ederballe findet einen außer­ordentlichen Zulauf. Zahlreiche Verbände nehmen geschlossen an d'- Veronstaltnna teil. Herr Konzertsänger Jäger und die Webrwolfkapelle haben ihre Mitwirkung zugesagt. Be­ginn pünktlich zur festgesetzten Zeit.

Aus dem Lande

heilbronn. 25. März. Aufnahme in die evang. Lehrerseminare. In der letzten Woche kam hier die Aufnahmeprüfung für die evang. Lehrerseminare zum Ab­schluß, die Heuer für das ganze Land am Seminar Heilbronn gehalten wurde. Von den ursprünglich 360 Schülern, die sich gemeldet hatten, konnten 150 ausgenommen werden, für jedes von den sechs Seminaren 25. Die Aufgenommenen stammen zur Hälfte aus höheren Schulen, zur Hälfte aus Volksschulen. Auch das Lehrerinnenseminar Markgröningen nimmt Heuer wieder eine Klasse auf.

Der Theaterbetriebsausschuß hat sich gegen die von der Theaterkommission beantragte Verlängerung der Theater­spielzeit bis 30. Avril ausgesprochen. Dem Personal sollen, sofern besondere Gründe vorliegen, kleine Entschädigungen gewährt werden.

Oehringen, 25. März. 6 5. Geburtstag. Schultheiß und Landtagsabgeordneter Zentler feierte am 21. ds. Mts. seinen 65. Geburtstag: an diesem Fest nahm die ganze Gemeinde durch zahlreiche Glückwünsche Anteil.

Niedernhall, 25. März. Entgleisung. Heute ist der Frühzug ForchtenbergWaldenburg bei der Einfahrt i« den Bahnhof Niedernhail mit Lokomotive und Packwagen entgleist. Bel letzt wurde niemand, der Sachschaden ist gering. Die Vormittagszüge sind auf der Strecke Niedernhall Forchtenberg ausgefallen, die Reisenden wurden mit Autc befördert. Die Ursache der Entgleisung ist noch nicht auf­geklärt.

hall, 25. März. Selbstmord einer Fünfzehn­jährigen. In einem Anfall von Lebensüberdruß hat sich ein 15 I. a. Mädchen von hier in der Nähe der Tuttaucr Uebersührung vom Zug überfahren lassen.

i. 25. März. Gemeinderat. Der Gemeinde-at

beschloß den Bau einer zweiten Turnhalle und die Errvei- t terung des städt. Freibads, letzteres als Notstandsarbeit. Für die Turnhalle wurden 100120 000 für die Bade­anstalt 6070 000 -4l Kosten in Aussicht genommen.

Heidenheim, 85. März. BaueinerReithalle. Der hiesige Reiterverein hat beschlossen, sofort den Bau einer Reithalle in Angriff zu nehmen. Die Halle soll aus dem süd­

lichen Teil der früheren Kriegerschen Gärtnerei erstellt werden.

Nereshelm. 25. März. Landwirtschaftliche Win­ter schule. Am 22. März hatte die im November 1924 gegründete landwirtschaftliche Winterschule des hiesigen Be­nediktinerklosters ihre Abschlußvrüfung, deren Ergebnis fehl günstig war. 104 Schüler besuchten im vergangenen Wintei die beiden Kurse des Klosters.

Gingen a. Fils, 25. März. Entgleisung. Gestern sind drei Wagen des Güterzugs Nr. 8263 aus der Station Gingen infolge vorzeitiger Auslösung der Fahrstraße und Umstellung einer Weiche unter dem fahrenden Zug ent­gleist. Personen sind -nicht zu Schaden gekommen. Der Materialschaden ist gering. Außer Verspätung einiger Züge sind keine weiteren Störungen eingetreten.

Rottenburg, 25. März. Wallfahrten undPilger- sonderzüge der Reichsbahn. Ein Erlaß des bischöf­lichen Ordinariats wendet sich gegen die kirchlich nicht geneh­migten Bilgsrsonderzüae der Reichsbahn. Die Beranstaltung solcher Fahrten habe allein unter Verantwortung der Kirche zu geschehen und dürfe nicht zu einer Geldsache gemacht werden. Es könne nur die Teilnahme an kirchlich ge­nehmigten Pilaerzügen emvfohlen werden.

Am 2. April werden die Alumnen des Priesterseminars die Priesterweihe empfangen.

Vor der am 15. Mai 1892 in Weitingen OA. Horb ge­borenen led. Rosina Schneider, die schon wiederholt üb--r Geistliche erlogene ehrenrührige Behauptungen aufgestellt hat, wird im Amtsblatt der Diözese Rottenburg gewarnt

Wurmlingen OA. Rottenburg, 25. März. Brand. Der mit Heu, Oehmd und Brettern gefüllte Schuppen des Leo Rauscher brannte bis aus den Grund ab.

Areudenstadk, 25. März. Einführung der Bau­landsteuer. Der Gemeind'rat beschloß, ab 1. die Baulandsteuer einzuführen, und zwar als Ersatz für die wegfallende Getränkesteuer.

Neuenbürg, 25. März. Bubentat. Dieser Tage warf ein 46jähriger Knabe bei der Station Rotenbach Steine aus einen in Fahrt befindlichen Personenzug, wobei ein Stein scharf am Kopf eines Fahrgastes vorbeiflog, ohne ihn-jedoch zu verletzen.

Dürrwangen OA. Balingen, 25 . März. Im Erd­boden versunken. Während ein hiesiger Landmann auf seiner Wiese mit Dungeggen beschäftigt war, versank sein Pferd bis zum Kopf in der Erde. Unterirdisches Wasser hatte unter einer etwa 40 cm. dicken Erdschicht eine etwa 2 Meter tiefe und 1,50 Meter breite Höhlung geschaffen. Die Decke konnte die Last des Pferdes nicht tragen und brach ein. Mittels Gurt und Flaschenzug mußte das Pferd aus seiner mißlichen Lage befreit werden.

Geislingen OA. Balingen, 25. März. Kirchennat. Die.hies. kath. Kirche ist schon längst zu klein. Seit 35 Jahren wurde für einen Neubau gesammelt. Aber 60 000 -4k, die bereits zusammengekommen waren, sind der Inflationszeit zum Opfer gefallen. Der Neubau kommt aus mindestens 130 000 -41 zu stehen. Am Ostersonntag und Ostermontag wird in den kath. Kirchen für diesen Kirchenneubau ge­sammelt werden.

Schömberg OA. Rottweil, 85. März. Die Jugend von heute. Am letzten Sonntag abend lärmten mehrere junge Burschen vor dem Haus des Hafners Kiene. Als dieser von seinem Fenster aus Ruhe bot, wurde ihm ein -wei Pfund schwerer Stein ins Gesicht geworfen, wodurch das Nasenbein abgeschlagen wurde. Der Täter wurde ermittelt und ins Amtsgerichtsgefängnis Rottweil eingsliefert.

Aulendorf, 25. März. Selbstmord. Der 25 I. a. Eugen Steurer von Königseggwald, der gemütskrank war, ließ sich in selbstmörderischer Absicht vom Zug überfahren. Er war sofort tot.

Waldsee, 25. März. Zu Schadenersatz ver­urteilt. Metzgermeister Rieger von hier, jetzt Gast­wirt und Viehhändler bei Stuttgart, der seinerzeit Blut­vergiftungen durch Verkauf schlechter Wurst verursacht hatte, war in Ravensburg freigesprochen worden. Nun wurden auf dem Weg der Zivilklage Schadenersatzansprüche gestellt. Das Oberlandesgericht hat diese Ansprüche für berechtigt erklärt, ebenso das Reichsgericht.

Wangen i. A.. 25. März. Aufhebung des Woh­nungsmangelgesetzes. Der Eemeinderat hat ve- scblossen, die Bestimmungen des Wohnungsmangelgesetzes für den Bereich der Stadtgemeinde Wangen mit Wirkung vom 1. April 1927 an aufzuheben.

Tertnang, 25. März. Vorführung von Hopfen­spritzen. Hier fand eine Vorführung von Hopfenspritzen durch die Firmen Gebr. Holder-Metzingen und Platz-Lud­wigshafen a. Rh. statt, wozu sich viele Interessenten ein­fanden. Das Interesse galt namentlich den Motor-Hop'en- pritzen. Unsere Hopfenbauern vermeiden es peinlich, jetzt chon in den Hopfengärten irgend etwas zu arbeiten. Sie gehen dabei davon aus, daß es richtiger sei, die Hopfen noch in Ruhe zu lassen, denn je später die Hopfen austreiben um so besser, und um so geringer die Gefahr des Erfrierens der zarten empfindlichen Austriebe.

Vom bayrischen Allgäu. 25. März. Einbruchs- d i e b st a h l. Im Anwesen der Landwirte Hopp und He­berte in Wildberg bei Görisried wurde in der Nacht ein­gebrochen und große Mengen Kleider- und Schuhwaren, silberne Uhren, eine goldene Kette und eine größere Geld­summe gestohlen

heilbronn, 25. März. Ein gefährlicher Ein­brecher fe st genommen. Seit Anfang November 26 wurde im württembergischen Unterland und im angrenzen­den badischen Gebiet eine große Anzahl Einbruchsdiebstähle in Wirtschaften, hauptsächlich in Bahnhofswirtschaften, Spezereiläden und Metzgereien verübt. Die hiesige Kri­minalpolizei hat nunmehr den Täter in der Person des ledigen 26 Jahre alten Färbers Anton Lehnerer von Hei- dingsfeld ermittelt und festgenommen.

Heidenheim» 25. März. Todesfall. Im Alter von 83 Jahren ist Fabrikant Johs. Erhard gestorben. Er gründete 1870 in ganz bescheidenem Umfang die Armaturen­fabrik und Bronzegießerei, die unter ihm und unter den jetzigen Inhabern I. Waldenmaier sich rasch und erfolgreich entwickelte.

Lokales.

Wildbad, 26 März. Zur Konfirmation 1927

In der Zeit, wo sich an Bäumen und Büschen das erste zarte Grün zeigt, die Verheißung des kommenden Frühlings, tun di« IuMfcharen unierer Konfir mand en den feierlichen

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