Von Versailles zum Haac,

Der Hansa-Bund für Gewerbe, Handel und Indu­strie gibt ln seinem Geschäftsbericht 1929 u. a. folgenden, sehr beachtliche» Rückblick über den Weg von Versailles zum Aaungplan in seinen Grundzügen:

In der amerikanischen Note vom 5. November 1913 war fcstgelegt,bah Deutschland für allen durch seine Angriffe zu Wasser, zu Lande und ln der Luft der Zivilbevölkerung der Alliierten und ihrem Eigentum zugefügten Schade» Ersatz le sten soll". Schon die Waffenstillstandsbedtngungen hatten erkennbar gemacht, bah nicht Verhandlungen, sondern Diktat die alleinige Taktik der alliierten Mächte Deutschland gegen­über setu sollte. So bestand auch für den VersaillerVertrag" nicht die Festlegung der von Deutschland angenommenen, vorstehenden amerikan schen Note: in ihm wurde vielmehr im Artikel 232 diktiert:

bah alle Schäden wiedergutgemacht werben, die der Zivil­bevölkerung jeder der alliierten und assoziierten Mächte und ihrem Eigentum während der Zeit, da diese sich im Kriegszustand mit Deutschland befanden, durch diesen An­griff zu Lande, zur See und m der Lust zugefügt worden sind, und überhaupt alle Schäden, wie sie in der Anlage l näher bestimmt sind".

In dieser Anlage l wurden dieSchäden der Zivilbevölke­rung" ausgedehnt auf die Kr egspensionen, die Vergütungen an die Kriegsgefangenen, die Zuwendungen an die Angehö­rige» der Mobilisierten usw. Die Gcsamtsu »me dieser Schä­den sollte bas mit der Durchführung der Vertragsbestimmun­gen betraute besondere Organ, die Repko» b s spätestens 1. Mai 1921 Deutschland Mitteilen und gleichzeitig einen Zah­lungsplan zur Tilgung der geschuldeten Beträge vorlegen. Innerhalb von 30 Jahren sollte die Wiedrrgutmachungs- schuld auS der Welt geschafft sein Als Vorschub seien wäh­rend der Jahre 1919, 1929 und b s 1. Mai 1921 in Var- und Sachlteferungen 29 Milliarden Goldmark zu leisten. Hier­zu traten Sachleistungen an Kohle, Tieren usw., Ablieferun­gen lHandelsflotte, Seekabel usw.) sowie die Besatzungs- kostcn. Nach dem 1. Mat des genannten Jahres sollte bann laut Art 284 die Repko von Zeit zu Ze t die Leistungsfähig­keit Deutschlands prüfen mit der Befugnis, die Zahlungs­fristen zu verlängern oder die Art der Zahlung zu vcr ändern. Eine Herabsetzung der von der Repko festgesetzten Gesamtsumme dürfe nur mit besonderer Einwilligung der Reparat onsgläubiger vorgenommen werden.

Es folgten 1929 und 1921 die Verhandlungen und Kon­ferenzen der Neparattonsgläubiger unter sich bzw. mit Deutschland. In Boulogne wurde ein Zahlungsplan aufge- stcllt mit 299 Milliarden Goldmark» die in 42 Jahren gezahlt werden sollten. Dann folgte der Pariser Plan, der eine Ne- parationsschuld von 229 M lliarden Goldmark crrechnete. Diese Summe wurde im März 1921 auf einer Londoner Kon­ferenz Deutschland vorgelegt, von diesem abgelehnt, worauf­hin die ersten Sanktionen verhängt wurden. Das besetzte Gebiet wurde durch eine innerdeutsche Zollgrenze auch wirt­schaftlich isoliert. Düsseldorf, Duisburg und Nuhrort wur­den besetzt. Sodann letzte dle Repko die deutsche Ncpara- tionsschulö auf 182 Milliarden Goldmark fest. D:e Annui­täten sollten ab 1929 fünf, ab 1931 sechs Millardcn Mark be­tragen. Durch das Londoner Ultimatum wurde Deutschland zur Annahme eines Zahlungsplanes gezwungen Mai 1921). nach dem der Repko Schatzsche ne für 132 Milliarden auS- zuhälidigeu waren. b9 Milliarden sollten in 37 Jahren ge­tilgt sein. Die Jahreszahlung wurde auf 2 Milliarden Goldmark zuzüglich 29 Prozent des Wertes der deutschen Gesamtausfuhr sestgelcgt. Im Dezember 1921 musste Deutsch­land ein Moratorinmsgesuch e »reichen. Die Gesamtzahlung wurde daraufhin auf 2170 Millionen Goldmark für 1922 fcst- gclegt (hiervon 1439 Millionen Goldmark in Sachleistungen>. Die fortschreitende Währungszerrüttung mackste b'e Erfül­lung unmöglich. Es wurden die deutschen D. uigen bei Holz- und Kohlenliescruncen als Waffe für i!..w Sanktio­nen konstruiert. Belgier und Franzosen besetzten bas Nuhr- geblet. Es folgte die Periode des passiven W derstandes, der Mtcumvcrträge, der französisch-belgischen Regiebetriebe.

Die deutsche Währung brach völlig zusammen. Zur Neurege­lung der Neparatlonüsrage wird daS Dawes-Komitee be­rufen.

M t dem Abkommen zwischen den Alliierten und Deutsch­land vom 19. August 1921 wird das Daives-Gutachten die Grundlage der Reparationsleistungen. Deutschland erhielt die Neparationsanleihe von 399 Millionen Reichsmark und übernahm die Verpfl chtung zu folgenden Zahlungen: Im Neparattonsjahr 1921-25 1. 1927,-29 1,2, 1929-27 Ich, 1927-23 1,7, 1L28-29 2L Milliarden.

Das Jahr 1928-29 war mit einem Leistungsbetrag von 2299 Millionen als Normaljahr fcstgelegt worben. Hinzu sollte vom Neparattonsjahr 1929-89 ab die zufätzl che Zah­lung nach dem Wvhlstandsindex trete», die erstmals den NeichShanshalt von 1939 belastet hätte. Den Gläubigern wurden die der Leistung der Reichsbahn und der Industrie zugrunde gelegten Obligationen ansgehänd gt lll bzw. 5 Milliarden N-/1), die Einnahmen des Reiches ans Zöllen Tabak-. Vier- und Zuckerstcner und dem Branntweinmono­pol verpfändet. Besondere Organe Kommissar bei der NelchSbank, E senbahnkomrniflar. Kommissar der verpfände­ten Einnahmen, Treuhänder für die Eisenbahn-Obligatio­nen, Treuhänder für die Industrie-Obligationen wurden neben dem Generalagenten für Reparationszahlungen und dem die Zahlungen überwachenden Transferansschuß e n- gcsetzt. Daneben wurden ausländische Mitglieder in die Ver­waltungsräte der Neichsbank, Reichsbahn und der Bank für Industrie-Obligationen delegiert- Gegenüber Reichsbahn und Neichsbank trat eine empfindliche Einengung deutscher HoheitSrcchte ein. Die deutsche Haftung wurde auf d e innere Aufbringung beschränkt. Die Üebcrtragung der Zahlungen an die Gläubiger war Sache deS Generalagenten, dem damit i» entscheidendem Maße auch der Schutz der deutschen Wäh­rung mitanvertraut war. Die Vere nbarnngen auf der Grundlage des Dawes-Gntachtens galten von Anfang an als Provisorium. Auf Anregung des Generalagenten begannen am 11- Februar 1929 tu Paris unter Vorsitz des Ameri­kaners Ävung Sachverständtgenverhandlungeit, die am 7. Juni 1929 beendet wurden mit der Annahme des Donng- planeS, der nun scincrse tS die Grundlage für die Verstän­digung der Negierungen bilden soll.

Die durchschnittliche Entlastung gegenüber dem geltenden Abkommen beträgt nach ihm rund 693 Mill. und erhöht sich durch den Fortfall des Wohlfahrtsindcx in schwer abschähbarer Weise. D e Entlastung kür 1929 betrügt, wenn man die Zah­lungen an Belgien und den einmaligen Beitrag für die Kom­missionen berücksichtigt, 818,3 Millionen, für 1939 635,1 Mil­lionen. Der Gegenwartswcrt der ganzen Reparat onsschnld berechnet sich auf rund 34 Milliarden zu 6tH v. H. Mit der Annahme des Planes werden sofort die Organe der Finanz­kontrolle einschließlich der Neparationskommissivn ausgeho­ben. Von großer Bedeutung ist die in den Haager Konfercnz- beschlüssen vorgesehene Möglichkeit, bei weiterer ungünstiger Wirtschaftsentivlckluiig neue Verhandlungen hcrbcizuführen, und daß daber eindeutig fcststeht, daß Deutschland alle n be­rechtigt ist, darüber zu entscheiden, ob zu einer Moratvriums- erklärilug, wie sie im neuen Plan vorgesehen ist, Anlaß be­steht.

Im allgemeine» bemerkt der Ver'cht zum Haager Abkom­men: Mau mag der Durchführungsmöglichkelt dessen, was im Haag beschlossen wurde, noch so skeptisch gegcnübcrstehen, nie­mand wird leugnen können, baß hier gegenüber dem Dawes- plan ein werterer Fortschritt erz'elt wurde. Grundsätzlich scheint es niiö notwendig und richtig, das Bekenntnis abzu- legcn, daß wir eine Ablehnung des Aoinigplaiies als außen­politisch, weliwirischastl ch und innenpolitisch untragbar au- sehen würden. Wir sind uns dabei bewußt, baß für die prak­tische Durchführung des Aoungplancs fast alle entscheidenden Voraussetzungen fehlen. Gesichert ist vielleicht allein die in­nere. finanztechnische Seite des Problems, b h. die Aufbrin­gung: zweifelhaft bereits die Mögt rhkett stetiger Transferie­rung: völlig unklar die Aufnahmefähigkeit der Gläublger- ländcr. Aber in diesen Tatbeständen liegt eine erhöhte St-

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Roman von Anny von Panhuys 62 Fortsetzung Nachdruck verbaten

Margarete schob ihr« schmale Gestalt in eine nah« Bank. Ihr schien die atemlose Ruhe, das Schweigen hier wunder­voll wohltuend.

Es war so köstlicher Frieden h-'cr.

Eie schloß leicht die Augen, gab sich dem eigenartigen Zauber, den dies Umgebung auf sie ausiibte, völlig hin, fühlte den köstlichen Frieden dieses Ortes so stark, daß sie allmählich immer tiefer darin versank, wie ein müder Mensch in weiche, kühle Kissen.

Margarete ward sich h'er darüber schlüssig, daß ihr vor­erst nichts übrig blieb, als abzuwarten, und vor allem Nach­forschungen nach Hans Westfal anzustellen.

Seinen Rat braucht« sie und diesmal würde sie sich seinem Rat fügen, gleichviel wie er lautete.

Ihre Hände falteten sich inbrünstig fest und der Schrei ihres Herzens nach dem E: :bten flog auf zu Gottes Thron.

S.e verließ die Kirche, fuhr mit der Straßenbahn nach Hause.

Die freundliche Hotclwirtin begrüßte sie. Sie wußte «ln paffendes möbliertes Zimmer für sie mit Pension.

Am Spätnachmittag zog sie schon um und nach dem lan­gen Wohnen in der Hotetunruhe fühlte sie sich im neuen Heim wohl.

Eine etwas verwachsene alte Jungfer war d'e Besitzerin der Pension, zwei Indianerfraucn ihr Personal.

Am nächsten Tage, als Margarete Madame Leonics Haus verließ, um ihre Pension aufzuiuchen, mar cs ihr, als läge em eigenartiges, verhaltenes Lächeln auf dem Gesicht des rothäuptigen Portiers.

Flüchtig fiel cs ihr auf. doch sie vergaß das sofort wieder.

Es kam ihr aber bald genug ins Gedächtnis zurück, denn «tls sie in eine stillere Straße einbog, tauchte plötzlich dicht

neben ihr eine nur zu wohlbekannte Männergestalt auf und ihr stet ein, daß sie, als sie d'e Treppe von den Geschäfts­räumen Madamcs ins Vestibül hinunter stieg, jemand bei ihrem Nahen in der Loge des Indianerportiers halte ver­schwinden sehen.

Ihr« Züge spannten sich an und ein halb verächtlicher, halb kampfbereiter Blick traf den eleganten Mann, der wie selbstverständlich an ihrer Seite herschritt.

Ihn störte der Blick nicht, im Gegenteil, er schien ihn zu belustigen, denn er lachte mit blitzenden Zähnen.

Margaretes Empörung schäumte hoch auf und es kostet« ihr Mühe, sich soweit zu bezwingen, daß sie dem Schamlosen nicht ins Gesicht schlug, hier, auf offener Straß«.

Alles, was ihr Erwin Rüdnitz bisher angetan, stand in diesem Augenblick schmerzhaft lebendig vor ihr, stellte ihre Selbstbeherrschung auf die stärkste Probe. Sie hätte laut auf- schreien mögen: Lügner! Diebl Schuft! Ehebrecher! und mußte doch still sein.

Sie war aus altem edlen Geschlecht und die Letzte aus dem Hause Wulffenberg durste muffigen Gassern kein Schau­spiel geben.

Ihr plötzlich aufgetauchter Begleiter störte sie nicht an ihrer offensichtlichen Erregung.

Meine Allerschönste, he-.,te dürfen Eie Ihren heißen Bewunderer nicht so schroff behandeln wie gestern," sagte er in gewandtem Französisch,und ich denke. Sie werden nicht unempfindlich sein für Dinge, die Ihnen meine Ergebenst bieten kann. Sie iüßcs Geschöpf aus dem Lande der Dichter und Denker. Wenn Sie nur wollen, können wir beide herr­sche Stunden verleben. Ich weiß ja von Madame Leoni«, daß Sic tadellos französisch sprechen, also ist doch die Mög­lichkeit einer guten Verständigung gegeben."

Ihre Antwort war nur ein ersticktes Keuchen.

Lump du, elender Lump, bis zu welck)«r Stufe mora­lischer Verworfenheit bist du denn hcrabgesunkcn?"

Sein Lächeln hielt ebenso stand, wie sein tadelloses Fran- zösisch.

chrruntz für uns. Die Problems«! des »auzen Werkes bringt der Plan selbst durch seine StunduiigS- und Rcvisivnsklau- scl» zum Ausdruck, und er legt insbesondere klar, daß es Deutschland nicht als ein schuldhaftes Verhalten ausgelegt werde» bars, wenn von seiten seiner Gegner wirtschaftliche und andere Maßnahmen ergriffen werden, die ihm die Aus­führung deS Plans nmnögl ch machen. Das Bestehen dieser Klauseln allein L.weist, daß man sich über die Durchführbar­keit in Paris nicht ohne Zweifel befunden hat.

Die FlOtlenkonserenz ist tot

TU London, 24. Febr. Konteradmiral Jones, der füh­rende technische Sachverständige der amerikan schen Abord^ nung zur Flvttenkonferenz, fährt am kommenden Mittwoch an Bord derBerengaria" nach den Vereinigten Staaten zurück, da er ernstlich erkrankt ist. Jones wird an den wei­teren Arbeiten der Konferenz nicht mehr teilnehmen. Dre Sunban Expreß" bringt diese Abreise, obwohl sie durch Krankheit bedingt sei, mit einer ernste» Unzufriedenheit tn Kreisen der amerikanische« Sachverständige« mit dem bis­herigen Verlauf der Konferenzarbeiten tn Zusammenhang und verzeichnet folgende Aeußerung eines Sachverständigen:

Die Konferenz ist ,ot. ES hat keinen Zweck, über diese Tatsache hinwegsehen z» wolle». Alles, was wir noch tun können, tst, d e Konferenz zu beerdigen, bas Grab zuzuschau­feln und einen Gedenkstein zu errichten."

Nach Meldungen aus Washington lehnt Hoover jede Be­teiligung der Vereinigten Staaten an irgendeiner Sicher- hettSgarantie für Frankreich ab. Hoover ver­wirft sowohl einen Mittelmeerpakt als eine Erweiterung des Kelloggpaktes. Die amerikanische Abordnung tn London wurde über diese Nichclin en unterrichtet, so baß bte Aus­sichten für günstige Lösung der Konferenzprobleme tn Lon­don sehr herabgemcndert sind.

DerObserver" veröffentlicht etn ausführliches Inter- view mit dem amerikanischen Journallsten Prtce Bell, der zu den bedeutendsten Vorkämpfern der Flottenabrüstung in den Vere nlgten Staaten zählt. Darin wird an die Adresse Frankreichs nnd Japans ein dringender Appell gerichtet, durch Zugeständnisse der Flottenkorr'crenz wieder einen Austrieb für eine« erfolgreiche« Abschluß zu gebe». Frank­reich habe dargelegt, daß ein Krieg mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten u »denkbar sei. Die französische Beunruhigung nach der deutschen und zum Teil auch ita­lienischen Seite h u könnte dadurch aus dem .Wege geschasst werden, daß tn ei» Fünfmächteabkvmmen eine Klausel aus genommen würde, die den Stgnatarmächten das Recht geben würde, die gleichen Neubauten dnrchzuführen, dle von Ntcht- unterzcichnerstaaten ausgenommen würden. Eine Vcrmch- i«ng der bcuische» Flottenmacht würde also Frankreich das Recht z« gleiche« Rendanten geben fl). Dieser Vorschlag wird gemacht, obwohl tn den Interviews mehrfach auf das Nachdrücklichste bestätigt worden ist, daß Frankreich gar kei­nen Grund zur Furcht vor Deutschland habe, da Deutschland mit Amer ka und Großbritannien tn Freundschaft zu leben wünsche und im Falle eines Angriffs auf Frankreich diese beiden Nationen gegen sich haben würde.

Der Vorschlag ist in Wirklichkeit e n unmißverständlicher Ausdruck dafür, daß die Befürworter der Abrüstung allmäh­lich so gut wie gar keine Möglichkeit mehr sehen, dle Kon sercnz zu einem erfolgre chcn Abschluß zu bringen, und daß ihnen deshalb auch bas Mittel recht ist, Deutschland indirekt neue Bindungen aufzuerlcgcn.

Amerikas Handel mit Europa

TU Neuyork, 24. Febr. Das Handclsdepartement gibt bekannt, baß die Vereinigte« Staaten im Jahre 1929 für 1SZS Millionen Dollars Waren ans Europa einslihrte«, was gegenüber 1928 eine Steigerung um 7 v. H. bcdcntet. In» gleichen Jahre führte« die Vereinigte» Staate« für 2311 Millionen Dollar Maren nach Enropa aus, d. h. für 24 Mn klonen rvcntger alS1S28. Beachtenswert ist, daß die Gesamt einsnhr Amerikas aus Enropa 1S2S nur 89 v. H. der Gesamt einsuhr ansmachte gegenüber SV v. H. im Jahre 191S.

Sie sind entzückend in Ihrem meisterhaft gespielten Zorn," klang es an ihr Ohr,aber wozu verschwenden Sie soviel Mühe an einen, der doch schon freiwillig in Ihr Netz gegangen. Ich weiß ein heimliches kleines Restaurant, dort können wir uns schneller und ungestörter anfrcunden, als hier auf der Straße, wir sind doch Menschen von Kultur. Und, bitte, bedienen Sie sich endlich einer mir verständlick)«» Sprache, ich wiederhole Ihnen, von Ihrem rauhen Deutsch Hab« ich keine Ahnung."

Margarete war ganz außer sich. Wie gerne hätte sie Ab rechnung geholten gleich auf der Stelle, aber sie riß sich noch einmal zusammen» wenn cs ihr auch nicht mehr vollkommen gelang.

Eie sagte scharf und betont:Wenn du mich nicht augen­blicklich allein läßt, dann winke ich den Polizisten dort drü­ben beran!"

Sie unterstrich ihre Mort- durch eine so lebhafte und deutlichr Bewegung, daß sich zwei Vorübergehend« neugierig umschauten.

Sie wirken komisch, kleines Mannequinl" lächelte ihr Begleiter, aber seine Stimme war von Aerger durchtrünl gleich darauf befand sich Margarete allein.

Verwirrt, mit Tränen in den Augen, stürmt« sie die Straße entlang.

Gottlob, der Elende war wenigstens noch rechtzeitig ge­gangen. sie hätte auch nicht eine Minute länger ihren Grimm zu bezwingen vermocht.

Was bezweckt« er aber nur mit der unendlich albernen Komödie, seine Muticrspraci)« zu verleugnen?

Zu dumm fand sie das. ja, geradezu lächerlich.

Stellte seiner eigenen Frau nach wie einer käuflichen Pcr'on!?

Er war schlau und wollte wohl, weil er Furcht vor einer Anzeige Halle, in ihr den Glauben er»vecken, er sei tatsäch­lich jener Sennor de Guerra, für den er sich ausgab.

Seine Abcnteurcrphoiitnsic sah in dieser Taktik wohl bas einzig« Mittel, sie zu täuschen, denn ertannt mußte er ste nun bestimmt ebenso haben wie ste ihn.

(Fortsetzung folgt.)

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