gewehr- ünd Maschinenwerferabtellüng auf dem hiesigen Bahnhof eintraf, wurde dem Militär durch die Bevölkerung ein überaus freundlicher Empfang zuteil. Eine große Menschenmenge harrte auf dem Bahnhof der ankommenden Soldaten. Sämtliche Schulen hatten für den Rest des Vormittags den Unterricht ausfallen lassen. Sofort mit dem Abmarsch der Truppen begann die Manöverübung. Die Musikkapelle gab in der Stadt ein Promenadekonzert.
Auch in Oberndorf, wo gestern vormittag das verstärkte 2. Batl. des Jnf.-Rgts. 14 Tübingen, eine Maschinen- gewehr-Abteilung, ein Zug Kavallerie, Train und Bagagen mit klingendem Sp'el einzogen, wurden die Truppen begeistert von der Bevölkerung empfangen. Die Schuljugend bildete Spalier.
Ebingen. 28. Jan. Vorsicht beim Schlittenfahren. Rodelnde Kinder fuhren an einen die Sigmaringerstraße auswärts fahrenden Personenkraftwagen und wurden dadurch auf die Seite geschleudert. Zwei jüngere Knaben wurden dabei erheblich verletzt, sodaß einer in das Krankenhaus überführt werden mußte.
Saulgau, 28. Jan. Schwindler. In den letzten Wochen gab sich ein 27jähr. angeblicher Pianoarbeiter aus Oesterreich, als Vertreter der Fa. Schiedmayer und Söhne, Pianosabrik in Stuttgart, aus und brachte vor, daß er von dieser beauftragt sei, die Klaviere zu stimmen und Bestellungen auf gebrauchte Klaviere entgegenzunehmen. Weil man seinem Vorbringen Glauben schenkte, ließen ihn mehrere Wirte ihre Klaviere stimmen. Das Vorbringen des Klavierstimmers l at sich, obwohl er ein Schriftstück der Fa. Schied- maier vorzeigte, als unwahr erwiesen. Auch stellte sich nacht,er heraus, daß oer Stimmer nur mangelhafte Arbeit lieferte. Nach dem Schwindler wird gefahndet.
Braunenweiler OA. Saulgau, 28. Jan. Bettlersrech h e i t. In hiesiger Gegend trieb sich mehrere Tage ein Bettler herum, der mit den ihm gereichten Almosen nicht zufrieden war und größere Gaben forderte. Gestern wurde er in ilnterregatsweiler vom Landjäger gestellt und sest- genommen, wobei er tätlich gegen den Beamten vorging. Der Bettler — ein 24jähriger Dienstknecht aus Rosenheim (Bayern) — wurde dem Amtsgericht Saulgau zugeführt.
Waldsee, 28. Jan. Verhafteter Betrüger. Der NtetzgerMeister Rieger von hier kaufte von verschiedenen Bauern und Viehhändlern im württ. Oberland Vieh auf .uud zahlte mit ungedeckten Schecks. Das Vieh leitete er nach Frankfurt a. M. und verkaufte es an dortige Schlächter. Er wurde in Frankfurt festgenommen, wo er noch 25 000 Mark Bargeld im Besitz hatte. Die von ihm begangenen Betrügereien belaufen sich aus 32 000 Mark. Rieger ist vor einigen Jahren durch einen gegen ihn anhängig gewesenen Wurstvergiftungsprozeß bekannt geworden.
Von der Ministerialabtöilung für die höheren Schulen wurde dem Vorsteheramt der Latein- und Realschule in Waldsee mitgeteilt, daß der Schule das Recht der eigenen Abhaltung der Sct'lußprüfungen vom Frühjahr 1927 ab probeweise und aus Widerruf verliehen wurde.
Tettnang, 28. Jan. Zollhintergehung. Echten Schweizer Magenbitter hatte ein früherer Brauereibesitzer bei Ulm hergestellt. den hierzu nötigen Alkohol aber heimlich aus der Schweiz geholt. Vom Zollamt und vom Gericht wurden gegen ihn Geldstrafen von zusammen 1970 -4t ausgesprochen oder für 30 ein Tag Gefängnis. — Seine 218. Strafe erhielt der 77 I. a. Anton Mäser aus Dornbirn (Vo lbsrg), der sein Leben auf der Landstraße und im Arrest verbracht hat und beim Betteln grau geworden ist.
Lokales.
Wildbad, 29. Januar 1927.
Enzgau Wettläuje abgesagt. Ungünstiger Schneeverhältnisse halber mußten heute früh die für heute und morgen angekündigt gewesenen Enzgau-Schiwettläufe abgesagt werden. — Ein Temperatur-Kuriosum war heute früh hier zu beobachten: Während wir unten im Tale 1 Grad Kälte hatten, wurden vom Sommerberg 3 Grad Wärme gemeldet.
Stenographisches! Bei der am 28. Januar ds. Is. in der Privathandelsschule von A Knecht, Pforzheim vorgenommenen Prüfung für Kurzschrift und Maschinenschreiben hat Elise Biehlmaier-Wilddad nachgewiesen, daß sie in Einheitskurzschrift einem Diktat von 159 Silben pro Minute, in Maschinenschreiben einem solchen von 90 Silben pro Minute zu folgen in der Lage ist. Beide Arbeiten konnten mit der Ndte „Gut" versehen werden.
Stk
Guthaben für deutsche Kriegs- und Iivilgefangene. Die
englische Regierung hat die erste Rate (200 000 Pfund, gleich vier Millionen Mark) zur Auszahlung der von ihr bisher anerkannten „Guthaben" an die ehemaligen deutschen Kriegsund Zivilgefangenen (einschl. Sanitätspersonal) nach Berlin überwiesen. Die Auszahlung beginnt sofort. Alle ehemaligen Heimkehrer, die sich in englischer Gefangenschaft auf britischem oder französischem Boden befunden haben, oder deren Erben, auch wenn sie bereits ihr Guthaben ganz oder teilweise in Papiermark erhalten haben, werden aufgefordert, auf einer Postkarte mit deutlicher Handschrift der Rest Verwaltung für Reichsaufgaben» BerlinW. 9, Königgrätzer Straße 122, folgende Angaben zu machen: „Betr. englisches Guthaben. Vor- und Zuname, genaue jetzige Adresse, Geburtstag, letzter deutscher Truppenteil zur Zeit der Gefangennahme, Nummer der englischen Gefangenenkompagnie oder Depot- oder Lagerbezeichnung." Erben verstorbener Heimkehrer haben außerdem eine amtliche Bescheinigung über ihre Erbberechtigung beizubringen. Jeder weitere Zusatz ist .zwecklos und verzögert die Bearbeitung. Militärpässe, Entlassungsscheine, sonstige Personalpapiere oder Rückporto sind nicht beizufügen. Die Auszahlung der Guthaben erfolgt nach der Reihenfolge des Eingangs der Anträge und nur durch die Post. Ein persönliches Abheben der Beträge durch die Heimkehrer kommt nicht in Frage. Wer kein Guthaben hat, erhält einen ablehnenden Bescheid, gegen den Einsprüche zwecklos sind. Heimkehrer, die der Restverwaltung für Reichsaufgaben nach dem 1. Juli 1920 die geforderten Angaben bereits eingesandt haben, brauchen ihre Anträge nicht zu erneuern, da sie vorgemerkt sind. Da über 200 000 Einzelguthaben in Frage kommen und die englische Regierung zunächst nur den v i e r- ten Teil des Gesamtbetrags überwiesen hat, wird die Auszahlung eine geraume Zeit dauern. Crinnerungsschrei- ben sind zwecklos und.werden nicht beantwortet.
Wie sollen Meisen im Winter gefüttert werden? Es ist schon viel über die Fütterung unserer kleinen gefiederten Lieblinge geschrieben worden. Wenn wir dabei unsere Meisen etwas bevorzugen, so ist das berechtigt: denn sie gehören zu den nützlichsten und liebsten Tierchen ihrer Gattung. Wie aber füttert man das kleine Meisenvolk am besten? Ein Stückchen rohes Fett wird ausgelassen und mit gestoßenem Hanf vermengt an einem Baum oder sonstwo befestigt. Es machen sich nur Meisen heran, und wie wir bald zu unserer Freude beobachten können, mit großem
Wohlbehagen. Nach bester ist es, wir besorgen uns 4M paar Groschen ein vielfach als Abfall bewertetes Nabelstück eines Schweines, durch das wir einen Faden ziehen, um es ebenfalls am Futterort zu befestigen. Manchmal kann man 3 bis 5 Meisen hängen sehen, die um die Wette daraus lospicken, bis nach etlichen Tagen nur noch ein unbrauchbares Restchen übrig ist.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Neuer deutscher Kreuzer. Am 27. März wird der zweite neue deutsche Kreuzer (6000 Tonnen) in Wilhelmshaven vom Stapel gehen, das Schiff soll auf den Namen eines aus dem Krieg berühmten Auslandkreuzers getauft werden.
Stipendien für deuische Studenten an amerikanischen Hochschulen. An der Universität von Kalifornia in Berkeley und an der Leland Stanford Junior Universität in Paio Alto ist je ein Stipendium von 1500 Dollar zugunsten deutscher Studenten gestiftet worden. Das Stipendium, das an beiden Universitäten sür die Dauer von drei Jahren in Aussicht genommen ist, soll in jedem der drei Jahre einem besonders fähigen deutschen Studenten zufallen.
Die Drahtseilbahn aus den Pfänder wird Mitte Februar eröffnet. Die Bahn geht von der Dampffchiffstation in Bregenz am Bodensee (604 Meter über dem Meer) aus und erreicht auf der Pfünderspitze eine Höhe von 1018 Meter ü. M. Die Wagen fassen außer dem Führer 23 Personen.
Eine schwierige Rechtsfrage. Die Regierung des schweig. Kantons Aargau hatte vor zwei Jahren den Standesbeamten des Städtchens Zurzach wegen grober Verfehlungen im Amt abgesetzt. Der Gemeinderat von Zurzach wählte darauf den Sohn des abgesetzten Beamten zu dessen Nachfolger. Der Sohn scheint aber keinen Geschmack an der Ausübung des Amts gefunden zu haben, jedenfalls führte Ser abgesetzte Vater das Amt weiter, traute die Paare, trug dis Geburten ein und verzeichnet die Todesfälle. Das hat dis Regierung jetzt erfahren und es entsteht nun die Frage, ob die in den zwei Jahren geschlossenen Ehen gültig sind, oder ob sich die Paare neu trauen lassen müsser; ob die inzwischen geborenen Kinder als ehelich zu b irachten sind usw. Von Rechts wegen sind die Ehen nicht gültig und im Kanton zerbricht man sich über den Fall den Kopfi
ep. Wiedereinführung christlicher Feiertage in Sowjet- rußland. Wie die R-stgion selbst, so haben die Bolschewisten auch die kirchlichen Feiertage mit allen Mitteln bekämpft. Trotzdem ist es .ihnen nicht gelungen, weder das eine noch das andere aus dem Volksleben zu verdrängen. Dafür ist u. a. ein schlagender Beweis das vor kurzem in Moskau amtlich veröffentlichte Verzeichnis der Festtage, an denen also die Arbeit verboten ist. Neben sowjststaatlich-kommu- nistischen Festtagen, wie dem Todestag Lenins, dem Gedenktag der Abschaffung der Zaren-dynastie, dem Tag der Pariser Kommune usw. werden hier nämlich auch die wichtigsten christlichen Feiertage sestgelegt, z. B. der 25. April (2. Osterfeiertag). der 2. Juni (Himmelfahrt), der 13. Juni (Pfingsten), der 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag), daneben noch einige orthodoxe Gedenktage.
Räuber in einem Newyorkcr Hotel. In das Büro eines Newyarker Hoteis drangen nachts zwei Räuber ein und erschossen den anwesenden Hotelbesitzer, erbeuteten aber nur einen geringen Geldbetrag. Eine im Hotel wohnende Schauspielerin sprang vor Schreck aus dem Fenster des zweiten Stockwerks und war auf der Stelle tot. Zwei weitere Bewohner des Hotels, die gegen die Räuber ankämpfen wollten, erhielten tödliche ^ rletzungen.
Wohlfahrtsbriefmarken.
Die Reichspostverwaltung hat zu Gunsten der deutschen Nothilfe Wohlfahrtsbriefmarken herausgegeben. Der Preis beträgt das Doppelte des Frankaturwertes. Der Ueber- schuß aus dem Markenverkauf wird zur Unterstützung alter, erwerbsunfähiger Personen in der
HelrntrlnothrLfe
verwendet. Es ist dadurch jedermann die Möglichkeit gegeben, nach seinem Können zur Heimatnothilfe beizutragen. Auch die Briefmarkensammler werden auf die schönen Marken aufmerksam gemacht. Sie können auf' dem Meldeamt, der Sparkasse, dem Derkehrsbüro und in der Stadtapotheke bezogen werden und sind bis 30. Juni zur Frankierung aller In- und Auslandpostsendungen verwendbar.
Wildbad, den 19. Januar 1927.
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Württb. Forstamt Wildbad
(Forstmeisterrevier).
Am Donnerstag den 10. Februar 1927, nachm. 2 Uhr, in Wildbad im„Bahnhofhotel" Rm. Buchen 3 Schtr., 11 Prgl., 3 Klotzh, 28 Anbr; sonstige Laubh. 3 Anbr.; Nadelh.: Papierh. 4 II, 5 III. Kl. 3 Schtr., 12 Prgl., 459 Anbr. Losverzeichnisse von der Forstdirektion G. f. H. Stuttgart.
Forstamt Wildbad Oberförsterstelle Wildbad.
Reifig-Berkauf
am Mittwoch, den 2. Februar 1927, nachmittags 6 Uhr, in Wildbad im „Windhof" aus Staatswald Abtlg. 7 Forst- meistersgfäll, 11 Ob. Lehenwaldebene, 21 Paulinenhöhe, 23 Binderswegte, 27 Kellerloch, 68 Rohrmiß, 70 Wasserfalle, 77 Brandplatz,74Stiirm- lesloch, 76 Tuchmachersweg, 80 Hochwiese, 81 Rißhalde, zus. 2500 gesch. Wellen in Flächenlosen, sowie aus Abt. 7 Forstmeistersgfäll: 18 Rm. Reispritgel.
Forstamt Wi'dbad
NeiMerkaus
am Montag, den 31. Januar 1927, nachmittags 6 Uhr, in Wildbad im Gasth. z. Anker aus Abteilg. Scheurengrund, Blumenauerteich, Vord. Riesenstein, Eisenhäusle, Sand- steigle und Schuhmichel:
8 Rm. Nadelholz-Reisprgl. und 3700 geschätzte Nadelholzwellen.
Mio«. FmMilst.
Montag nachm. 3 Uhr »Windhof".
Suchholz.
In Abt. Auchhalde kann Suchholz geholt werden
SEdt. Forstamt.
ANl-Mem
Wildbad.
Zum Besuch der
. in Mann"
sind noch einige Teilnehmer nötig. — Anmeldungen beim Vorstand.
Msshrer- Lercin
„Slhmrzmld"
Wildbad e. B Am Sonntag, 30. Januar 1927, findet die
Gau-Generalversammlung
in Neuenbürg („Adler") statt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung.
Abfahrt 10.10 (Sonntags karte).
Anschließend nach Rückkunft nachmittags 4 Uhr
Ausschußfitzung
im Lokal („Wilder Mann"), betr. Fastnachtsveranstaltung Der Vorstand.
Schützenverein Wildbad.
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sin in cker stenndoeb anion- gsnckes, ckureb ckis König Ksrl- strsöe saussnckes 'unck im Ltrsudenberg verknallenckes
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