vurg zusammenramen, fayren zorgenve ^Nlicyneyuna: me Im Gang befindlichen Verständigungs-Pläne (Thoiry) dürfen die Vorbereitungen für den Anschluß Oester, reichs an das Deutsche Reich nicht stören oder verzögern: der Anschluß muß vielmehr als die Voraussetzung einer europäischen Verständigung bezeichnet werden.

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Hösch bei Briand

Paris, 24. Okt. Der deutsche Botschafter von sch hatte auch eine Besprechung mit dem Außenminister Briand über die weitere Behandlung von Thoiry. Hösch erfuhr aber nach den Blättermeldungen von Briand über die Absichten der französischen Regierung nicht mehr, als er tags zuvor von dem Staatssekretär Berthelot erfahren hatte. Briand hatte es eilig, einige Tage aufs Land zu gehen. Dann soll Hösch wieder oorsprechen.

Nachahmenswert

Warschau, 24. Okt. Eine Verordnung der polnischen Regiei'mig verbietet den Abgeordneten und Senatoren, Mitglieder van Berwaltungsräten, Aufsicht-- und Revisions­räten von Aktiengesellschaften zu sein, gleichgültig, ob an den Aktiengesellschaften der Staut mit Kapital beteiligt ist oder nicht. Die Berufung von Mitgliedern der Volksvertre­tung in solche Stellungen ist von vorneherein ungültig. Ab­geordnete und Senatoren, die binnen 14 Tagen nach In­krafttreten dieser Verordnung auf die angeführten Stellun­gen in Aktiengesellschaften nicht verzichtet haben, gehen ihrer Mandate als Volksvertreter verlustig. . .

Von den Wirren in China

London. 24. Okt. DieTimes" läßt sich aus Schanghai melden, in der Provinz Honan (südlich der Provinz Pet- schili, Peking) treiben plündernde Räuberbanden ihr Un­wesen. Jnd der Stadt Tschaukiakau sollen 80 Menschen le­bendig verbrannt worden fein.

In Schanghai sollen iS amerikanische Kriegsschiffe, da­runter 12 Panzerkreuzer, eingetroffen sein.

Württemberg

Stuttgart, 24. Okt. Vom Landtag. Auf der Tages­ordnung des am 26. Okt. nachmittags 4 Uhr wieder zusam­mentretenden Landtags stehen außer 12 Kleinen Anfragen 5 Große Anfragen, und zwar betr. Maßnahmen gegen die Notlage der Weingärtner, das polizeiliche Einschreiten gegen Veranstaltungen von Arbeiterorganisationen, den Preisab­bau, das Arbeitsbeschaffungsprogramm zur Hebung der Er­werbslosigkeit und betr. Baudarlehen. Ferner steht auf der Tagesordnung der Gesetzentwurf über das Staatsministerium und die Ministerien. In der Zeit vom S. Juli bis 20. Sept. sind beim Landtag 44 Eingaben eingegangen.

Vom MarienhospUai. Am 25. Okt. wird der Kranken­hausneubau des Marienhospitals durch Superior Dr. Eberle eingeweiht und seinem Bestimmungszweck übergeben wer­den. Vor dem Krieg hakte das Marienhospital 450 Betten. Der Neubau umfaßt 120 Betten.

Das Pressefest, das die Arbeitsgemeinschaft der würtk. Presse am Samstag, den 13. November, im Stuttgarter Kunstgebäude zu wohltätigen Zwecken veranstaltet, verspricht ein glänzendes gesellschaftliches Ereignis zu werden. Hervor­ragende künstlerische Kräfte haben ihre Mitwirkung zugesagt. An der Spitze des BallorchesterS wird einer der bekanntesten deutschen Musiker stehen.

Schlägerei. Im Anschluß an eine Versammlung der Nationalsozialisten im .Hirsch" in der Böblingsrstraße wur­den die Versammlungsteilnehmer auf der Straße von Reichsbannerleuten überfallen und mit Zaunlatten, Stahl­ruten usw. bearbeitet. Zwei Nationalsozialisten wurden durch Messerstiche verletzt.

Ein Diebestalenk besitzt die 30jährige Kontoristin Martha Cngelfried aus Pforzheim. Ihre Spezialität sind Taschen­diebstähle in Stuttgarter Warenhäusern und auf dem Haupt­bahnhof, wo sie sich fremden Frauen alsFührerin" anbok k und ihnen nebenbei die Handtaschen leerte. Dabei fielen ihr zum Teil erhebliche Beträge in die Hände, sie verschmähte aber auch nicht die bescheidenen Geldbörsen bedürftiger Rei­senden. Nicht weniger als 30 solcher Fälle kamen vor dem Schöffengericht zur Verhandlung. Das Gericht verhängte die sehr milde Strafe von einem Jahr Gefängnis. Der Bräutigam" der Angeklagten kam wegen Hehlerei mit 50 Mark Geldstrafe davon.

Die schon schwer vorbestrafte 66jährige Marie Salzer von Unterurbach, wohnhaft in Eßlingem wählte als Schau­platz ihrer Gewohnheitsdiebstähle den Stuttgarter Obstgroß­markt, wo sie durch Griffe in üemde Taschen namhafte Ver­dienstgelegenheit fand. Diesmal stand sie zum 23. Male vor den Gerichtsschranken. Eine Gefängnisstrafe von 6 Monaten war das Urteil.

Aus dem Lande

Feuerbach, 24. Okt. DenVerletzungenerlegen. Albert Bender ist den schweren Verletzungen, die er bei dem Brand eines Lackkessels der Firma Eugen Schaal erlitten hat, noch im Lauf des Freitags erlegen. Er stand im 73. Lebensjahr.

Vaihingen a. E., 24. Okt. Hohes Alter. Der älteste Einwohner Vaihingens, Karl S ch u m p p, wurde am 19. Oktober 96 Jahre alt. Er ist am 19. Oktober 1830 in Men­gen geboren und war hier jahrelang Kommandant der Landjägerstation und später Gerichtsvollzieher. Der Hoch­betagte ist dauernd ans Bett gefesselt-

Reckarsulm. 24. Okt. Tödlicher Motorradunfall. Als der Bauunternehmer Ludwig Schädel mit seinem Mo­torrad auf der Straße nach Neuenstadt fuhr, stieß er durch bis jetzt noch nicht aufgeklärte Umstände mit einem Ein­fahrer der Neckarsulmer Fahrzeugwerke zusammen. Schädel wurde dabei auf einen Baum geworfen. Ein Arm wurde ihm wahrscheinlich durch die Verankerung einer Telegraphen- ^ange weggerisfen. ^Außerdem wurde ihm der Kopf singe-

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so daß Schädel sofort tot war-

Alpirsbach, 24. Okt. Aufgaben der Gemeinde­verwaltung. Zu den nächsten Aufgaben der Stadt zählt die Errichtung eines Gemeindehauses mit einem großen Saal für Veranstaltungen aller Art. Seinen Platz soll es in einer Parkanlage finden. Das nicht mehr zeitgemäße Krankenhaus, das zu nahe an der Bahn liegt, soll durch ein neues, auf der sonnigen Burghalde ersetzt werden. Das Rathaus in seinem eigenartigen Bau nach außen und innen zu erneuern, ist ein schon lange gehegter Plan.

Alm, 24. Okt. Den Verletzungen erlegen ist die 60jährige Frau, die am Dienstag früh in der Olgastraße von^er Straßenbahn angefahren wurde.

Alm, 24. Okt. Brandstiftung. Wegen eines Ver­brechens der Brandstiftung wurde der 49jähr!ge Fabrik­arbeiter Joh. Friede. Straub in Salach OA. Göppingen, der mit rund 15 Jahren Gefängnis und Zuchthaus vorbestraft ist, zu 4 Jahren Zuchthaus abz. der Untersuchungshaft und zu 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. Er hat am Sonntag, den 8. August, abends, das seiner Ehefrau, von der er ge­trennt lebt, gehörende und von ihr bewohnte Haus aus Rache angezündet. Der Brand konnte, bevor er weitere Ausdeh­nung annahm, gelöscht werden.

Baden

Mannheim, 24. Okt. Beim großen Kraftwerk Neckarau ist der auf einem Schleppkahn beschäftigte 20 I. a. Schiffs­junge Adolf Thümling aus Jockrim beim Besteigen eines Nachens ausgerutscht und in den Rhein gefallen und er­trunken. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden.

Höhefeld bei Wertheim, 24. OK. Eine hiesige Frau, dis am Haus Trauben abschneideu wollte, sich aber dabei zu weit aus dem Fenster lehnte, stürzte ab. Sie wurde be­wußtlos ins Haus getragen und liegt schwer darnieder.

Krautheim bei Adelsheim, 24. Okt. Der bei seinem Bru­der bedienstete 57 I. a. Martin Söller wurde beim Dresch­maschinenfahren an eine Wand gedrückt und erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod alsbald eintrat.

Schlierigen. 24. Okt. Dem Pferdehalter Tröndlin in Schliengen ging ein Pferd durch und überrannte den Emil Basler-Henn, der durch einen Hufschlag so schwer verletzt wurde, daß er am folgenden Tag starb.

Gernsbach, 24. Okt. Hier wurde ein verh. Postschaff­ner wegen Untreue im Dienst festgenommen.

Schutterwald im Kinzigtal, 24. Okt. Der Eilzug 175 wurde zwischen Schutterwald und Kinzigbrücke mit Steinen beworfen. Eine Scheibe wurde zertrümmert, doch wurde niemand verletzt, da das betreffende Abteil zufällig nicht besetzt war.

Kappelrodeck bel Bühl, 24. Okt. Ein in den vierziger Jahren stehender Mann wollte, da er das Aussteigen an­der Lokalbahn am Bahnhof verpaßt hatte, aus dem fah­renden Zug abspringen, unglücklicherweise in dem Augen­blick, da der Zug die Acher überquerte. Er stürzte hinab und erlitt ziemlich schwere Verletzungen.

L s k a L e 2.

Wildbad, 25. Oktober 1926. k Oeffentliche Versammlung am Samstag. Die auf Samstag abend ins Hotel Weil hier einberufene öffent­liche Versammlung war nur mäßig besucht, was zu be­dauern ist, denn die Ausführungen des Referenten, Herrn Oberrechnungsrat und Landtagsabg Winker, waren sehr interessant. Er behandelte die verschiedenen Steuerarten und ihre Verteilung in kritischer Weise. Letztere bezeich- nete er teilweise als ungerecht, wie überhaupt die steuer­liche Belastung des Volkes in Württemberg angesichts des hohen Einnahmeüberschuffes von 29 Millionen Mark als viel zu hoch und drückend empfunden werde. Von einer Entschließung (Resolution) der Versammlung wurde in Anbetracht des geringen Interesses des Wildbader Publi­kums an Steuerangelegenheiten (Schimpfen allein tut's nicht!) abgesehen. Die Anwesenden folgten den Ausfüh­rungen des gewandten Redners, der sein Thema vorzüg­lich beherrschte, mit Spannung und Ruhe und spendeten reichen, wohlverdienten Beifall.

f Bezirksversammlung der Buchdrucker. Trotz der Un­gunst der Witterung war eine stattliche Anzahl von Buch­druckern (nach der Präsenzliste waren es 60 Mann) gestern mittag hier angekommen, um sich unter Führung ihrer hiesigen Kollegen in den schönen Gartensaal der Rennbach­brauerei zu begeben, wo alsbald die Bezirksversammlung ihren Anfang nahm. Geleitet wurde sie vom Gehilfen­vertreter Rich ter-Psorzheim, der die Erschienenen bewill- komninete und sodann Uber das letzte halbe Geschäftsjahr Bericht erstattete, woran sich der Bericht des Schriftfüh­rers über die letzte Bezirksversammlung und die Berichte der Gehilfenvertreter aus den Bezirksvororten anschlossen. Den Hauptpunkt der Tagung bildete das fast anderthalb- stllndige Referat des Vorsitzenden des Deu.schen Buch­drucker-Verbands, Gau Württemberg, Herrn G. Klein- Stuttgart. In gewohnter meisterhafter Weise behandelte derselbe die Entwicklung des beruflichen und allgemeinen Gewerkschaftswesens, die Anstrengungen der Gegner, die Tätigkeit derselben zu unterbinden (das Neueste hierin sind Bestechungsvecsuche von Druckereileitern behufs Aus­tritts derselben aus ihren Gewerkschaften), die Pflege der Fortbildung von Gehilfen und Lehrlingen im Beruf usw. Mit einem zündenden Appell zum Festhalten an der Ge­werkschaft schloß er unter großem Beifall seine belehrenden und aufmunternden Ausführungen. Der Vorsitzende sprach dem Referenten in warmen Worten den Dank der Ver­sammlung aus. UnterVerschiedenes" wurden noch einige interne Punkte durchgesprochen und erledigt. Für die Wildbader Kollegenschaft drückten die Kollegen Leopold und Flum Freude und Dank aus siir die Wahl Wild­bads als Tagungsort und das zahlreiche Erscheinen der Kollegen, zugleich sehr bedauernd, daß infolge des überaus schlechten Wetters ein Rundgang durch die Stadt nicht möglich war. Gleichsam als Ersatz dafür verteilte Kollege Flum den von ihm verfaßten und herausgegebenen humo­ristischen Wildbadführer, was dankbar begrüßt wurde. Eine hübsche Ausstellung von Druckarbeiten fehlte nicht und legte beredtes Zeugnis ab von ernstem Vorwärts­streben im Berufe. Nach Erledigung der Tagesordnung folgte noch ein geselliges Beisammensein imSchwarz­waldhof", wobei der Buchdruckerhumor bestens zum Aus­druck kam, bis das letzte Zügle uns die Gäste entführte.

Die gefährlichen Gummibonbons. Gegen die uns neuer« dings aus Amerika überkommene Gewohnheit des Gummi- kauens sind vom gesundheitlichen Standpunkt Bedenken er­hoben worden, die sich sogar zu einer amtsärztlichen War­nung verdichtet haben. Durch das Gummikauen wird das Ausspucken gefördert und durch dieses wiederum die Ver- streuung krankheiterzeugender Bakterien so insbesondere des Diphtherie-, des Tuberkulose- und des Genickstarrekeims begünstigt. Außerdem soll, diese VtzM-lwbeit «ine s chnell «

Abnutzung der Zähne zur Folge habM Banz stnvegrunvek ist die Warnung nicht, und men wird es nur billigen können, wenn auch in diesem Zusammenhänge auf die ge­sundheitlich so bedenkliche Unsitte des Ausspuckens hingewie­sen wird. Daß diese aber in Deutschland !o um sich greifen wird, wie es in Amerika der Fall zu sein scheint, ist ange­sichts der guten hygienischen Erziehung unseres Volkes kaum zu befürchten.

Raucher die besten Arbeiter. Langjährige Versuche, die Wirkungen des Rauchens auf die Gesundheit und die Arbeitsleistung zu erforschen, habe den Professor für experi­mentelle Psychologie an der Johns-Hopkins-Universität zu dem Ergebnis geführt, daß der Tabak für den menschlichen Organismus nicht schädlich ist. Die Erhöhung des Blutdrucks, dis durch d:n Tabakgenuß kervorgerufen wird, ist nicht vciKr als die, die durch die Freude über einen guten Witz t.'wirkt wird. Der Professor glaubt, durch seine Arbeiten den Beweis liefern zu können, daß Männer, die rauchen, zuverlässigere und eifrigere Arbeiter sind als Nichtraucher.

Der Laubfrosch als Wetterprophet. Im Herbst zur Kar­toffelernte sieht man oft unsere Jugend mit einem kleinen irrosch von grüner Farbe, unserem Laubfrosch, nach Hause kommen. Bei richtiger Behandlung ist er der bekannteste tierische Wetterprophet. Vor allem muß er in der Gefangen­schaft unter Verhältnissen gebalten werden, die seiner na­türlichen Lebensweise möglichst nahe kommen. Der Laub-, frojch ist, wie alle Froschamphibien, zum größten Teil Land-, tier. Er braucht also kein Aquarium, wo er nur die Wahl hat, entweder auf dem Leiterchen zu sitzen oder ins Wasser zu gehen, sondern er braucht ein geräumiges Terrarium, also ein Miniaturgärtchen, welches man sich sehr leicht Her­stellen kann. Man nimmt eine geräumige, mit Luftlöchern versehene Kiste. Auf den Boden streue man handhoch Gar­tenerde und lege darauf einige Rasenstücke, die leicht an­gewachsen und mit der Schere verschnitten werden muffen. Sehr gut ist es, die Wände der Kiste mit Efeu oder Immer­grün bewachsen zu lassen, die in Töpfen in die Kistenecken gestellt werden. Ein gut verästeltes Aststück stellt man auf­recht in die Erde, wo der Frosch hinaufklettern kann. In die Mitte der Kiste stellt man einen tiefen Blumenuntersetzer, dessen Boden mit Sand bestreut und stets voll Wasser ge­halten wird. Auch kann man kleine wachsende Wasserpflanzen in demTeich" ziehen. In der Vorderseite der Kiste und in den Deckel wird eine Glasscheibe eingelassen, um den Laubfrosch jederzeit beobachten zu können. Zur Fütterung verwendet man lebende Fliegen, in deren Ermangelung man im Winter Broikrümmchen und Fleischfasern gibt. Diese müssen aber an einem dünnen Faden schwingend gehalten werden, da der Laubfrosch nur lebende Nahrung zu sich nimmt und auf diese Weise di« Leckerbissen als lebendig vorgetäuscht werden. Nur so ist es möglich, den Laubfrosch lange Zeit, selbst 34 Jahre, in der Gefangenschaft zu er­balten und als Wetterprophet zu schätzen. Geht er ins Wasser, so ist das ein sicheres Zeichen für nahenden Regen. Aeltere Frösche geben dabei auch einen quakenden Ton von sich, der dann je nach der Jahreszeit auf Regen, Schnee oder Kälte deutet. Sitzt er aber hoch auf dem Aestchen, so ist bestimmt auf gutes Wetter zu rechnen.

Kleine Nachrichten aus aller Melt

Aus dem Reichstag. An Stelle des verstorbenen Abg. Grafen v. Merveldt (Dntl.) wird Gewerkschaftssekretär Ewald Sauer aus Dillenburg (Nassau) in den Reichstag eintreten.

Albin Egger Lienz, der bekannte Tiroler Maler, ist in Rentsch bei Bozen schwer erkrankt.

Stapellouf. In Triest ist der neue italienische Panzer­kreuzerTriefte" vom Stapel gelassen worden, der 10 000 Tonnen verdrängt und das erste seit dem Krieg in Italien gebaute Kriegsschiff ist.

Der Typhus in Hannover. Krankenstand am 28. Okt. 1382, Todesfälle 232.

Meuterei aus einem deutschen Dampfer. Wie die Lon­donerTimes" meldet, legte der 3347 Tonnen große deutsche HandelsdampferOlga Siemers" in Basra, dem Hafen­platz von Bagdad, an und hißte die Polizeiflagge, zum Zei­chen, daß er polizeiliche Hilfe brauche. Ein Schiffsoffizier ging an Land und teilte mit, daß ein Teil der Mannschaft gemeutert habe und den Kapitän wiederholt zu ermorden versucht habe. Polizei ging an Bord und verhaftete zwei Mann der Schiffsbesatzung.

Unfreiwillige Luftfahrt. Ein Marktwächter in Duisburg hatte sich, auf einem Kanaldeckel aus dem Burgplatz stehend, eine Pfeife angezündet und das brennende Streichholz fort­geworfen. Das Streichholz fiel durch eine Oeffnung im Ka­naldeckel in die Tiefe, wo es eine Entzündung der im Kanal vorhandenen Gase heroorrief. Die Gewalt der Entzündung war so stark, daß der Wächter mit dem eisernen Deckel in die Höhe geschleudert wurde und sich später auf dem Zelt­tuch eines Marktstandes wiederfand. Der unfreiwillige Luft­fahrer hatte nur geringe Verletzungen erlitten.

Verurteilung. Der bekannte deutsch-völkische Schriftsteller Theodor Fritsch in Leipzig, Herausgeber der Zeitchrift Hammer", wurde vom Landgericht in Hamburg wegen Beleidigung des Bankiers Marburg in Hamburg zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Nach der Anklage habe Fritsch Marburg vorgeworfen, er habe sich im Krieg un­gebührlich bereichert, seine und die jüdischen Interessen den Reichsinteressen vorangestellt und Landesverrat verübt.

Sonderbarer Selbstmord. In Berge bei Rathenow (Mark) wurde, an dem Flügel einer Windmühle hängend, eine stark beleibte Frau tot aufgefunden. Man stellte fest, daß es sich um einen Mann in Frauenkleidern handelt, der nicht weniger als 10 seidene Frauenkleider übereinander trug, außerdem seidene Unterwäsche und Strümpfe. Der Tote dürfte etwa 60 Jahre alt sein und den Selbstmord in einem Anfall von Geistesgestörtheit verübt haben.

In Dahlem (Berlin) erschoß der Privatier Wunbach seine Frall, deren Bruder und sich selbst.

Eisenbahnunglück. Auf der französischen Station Auloye stießen zwei Eisenbahnzüge zusammen. Weitere Nachrichten wurden nicht gegeben.

Bei Lastione (bei Bellinzona, Gotthardlinie) ist ein Per­sonenzug entgleist. Zwei Reisende wurden getötet, drei verletzt.

Der Sturm in Kuba. Bei dem schweren Sturm auf der Insel Kuba wurde auch die Aulomobilfabrik von Ford in Havanne teilweise zerstört. Im Hafen von Havanna sind neben anderen Schiffen drei Torpedoschiffe mit der ganzen Mannschaft untergegangen.

Dir Zahl der Todesopfer wird setzt auf 800, die der V-rsttzten auf 7000' angegeben. Zn Havanna soll der Typhus ausgebrochen sein.