Arbeitern berücksichtigt werden. Seitens der Gewerkschaften soll dem Reichstag ein Arbeitszeitnotgesetzantrag vorgelegt werden.
Frankreich am Scheideweg
Berlin» 17. Okt. Zu den neuen halbamtlichen Vorschlägen Frankreichs, Deutschland solle die Grenzen gegen Polen und Tschechoslowakei anerkennen, auf den Anschluß Oesterreichs verzichten und in eine dauernde militärische Ueberwachung durch Offiziere des Verbands einwilligen, wird in der „Germania" (Zentrum) geschrieben: Die Vorschläge seien eine Erneuerung des Genfer Protokolls (Poincares). Die Sicherheitsfrage zwischen Frankreich und Deutschland sei aber durch den Locarno-Vertrag endgültig geregelt. Außerdem sei Deutschland gewillt, seine Verpflichtungen als Völkerbundsmitglied einzuhalten. An eine ständige Ueberwachung durch fremde Offiziere sei nicht zu denken. Deutschland und Frankreich haben nur die Wahl, den Weg von Thoiry weiterzugehen und auf eine Verständigung hinzustreben oder die Verhandlungen abzübrechen.
Friedliche Verständigung in Rordschleswig Kopenhagen, 17. Okt. Der dänische Staatsminister hat den Geschäftsausschuß der nordschleswigschen Selbstverwaltungsorganisation aufgefordert, zu einer Verständigungsaussprache am 21. Oktober nach Kopenhagen zu kommen. Der Großbauer Cornelius Petersen erklärte, wenn die sozialistische Regierung, die die eigenen Gesetze mißachte, das an den nordschleswigschen Bauern verübte Unrecht nicht wieder gut gemachte, werden sie einen nordschleswigschen Staat im Staat Dänemark gründen. Es handle Wirtschaftskampf gegen den Staat, der mit Politik Raub treibe. Der Staat werde aber die.
Steuern nicht eintreiben können, weil niemand auf den Zwangsversteigerungen bieten werde. — Der Lehrer Höj- merk Jensen aus Saed bei Tondern wurde aus der Haft entlassen.
ich um einen einer Steuer- e ungerechten
Rücktritt des Kabinetts Ramek Wien. 17. Okt. Die Bundesangestellten haben der Regierung eine letzte Frist zur Erfüllung ihrer Gehaltsfordsrungen bis Samstag mittag gestellt mit der Drohung, daß sie die Arbeit niederlegen werden. Die Regierung wollte für die Mehrausgaben die Verantwortung nicht übernehmen und das Kabinett Ramek ist darauf zurückgetreten.
Das Kabinett Bethlen bleibt Budapest, 17. Okt. Reichsoerweser Horthy hat den Rücktritt des Kabinetts Graf Bethlen nicht angenommen. Die unbesetzten Ministerposten übernehmen Valko (Aeußeres), Scitovszky (Inneres) und Prof. Hermann (Handel).
Ein ungarischer Freihafen?
Budapest. 17. Okt. Der ungarische Reichsverweser Nikolos v. Horthy hielt bekanntlich bei der 400-Jahrfeier der Schlacht bei Mohärs (2S. August) eine Rede, in der er sehr freundschaftlich von Südslawien sprach. Die südslawische Außenminister hinwiederum erklärte nach den Tagen von Gens den Pressevertretern in Belgrad, Ungarn und Südslawien seien jahrhundertelang durch Schicksalsgemeinschaft (gegen die Türken) verbunden gewesen. Dadurch sei eine Grundlage für eine Politik der freundschaftlichen Annäherung beider Länder geschaffen, und der ungarische Wunsch eines Zugangs zum Meer finde in Südslawien Verständnis und werde bald auf die Tagesordnung kommen. Die Anspielung auf Ueberlassung eines Freihafengebiets in Split- Spalato hat aber sofort in Italien und in der Tschechoslowakei Widerspruch hervorgerufen. Doch schrieb der Buda- pester „Magyarsag": „Eine deutsch-französische Verständigung ist für Ungarn nicht er- wünscht, da sie nicht nur Versailles, sondern auch Trianon (Friedensvertrag mit Ungarn) verewigt. Dies bedeutet aber für Ungarn den Tod. Ungarn kann nur auf neue Umwälzungen (politische Neugruppierung im Donaubecken) seine Hoffnung setzen. Die Rede Horthys in Mohacs hat hiezu den Anstoß gegeben." — Bemerkenswert ist, daß Ungarn seit den Tagen von Locarno eine kühle Haltung gegen Deutschland eingenommen hat.
Die Meutereien in Holland
Amsterdam, 17. Okt. Die amtliche Untersuchung über die Meutereien einzelner Truppenteile in den Standorten Assex und Erde ergab, daß die Soldaten durch kommunistische Werber aufgewiegelt waren. Die schuldigen Militärpersonen wurden vom Kriegsgericht schwer bestraft.
Anklage gegen den vormaligen griechischen Verkehrsmlnister Athen, 17. Okt. Gegen den Verkehrsminister im Kabinett
Des Mitleids Liebe.
Roman von Robert Fuchs-Liska.
Die jubelnde Stimme der Kleinen nahm ihm die trüben Gedanken fort und sein trauerndes Versonnensein wich von den Küssen der kleinen Trude.
»Ich habe gespielt, weil ich gar nicht wußte, daß du da bist. Bist du mir böse?"
Das Kind kletterte auf das Knie des stillen Mannes und schmiegte sich vertraut in seinen Arm. Es barg leise atmend sein Gesicht an der Brust Wapplers und kostete das Gefühl des Geschütztseins aus, das von dem Freunde ausging.
Da richtete es plötzlich sein liebliches Gesichtchen empor und wischte verwundert den heißen Tropfen fort, der ihm auf die Wange gefallen war.
„Kam das aus deinen Augen? Tann muß ich dir das einmal sagen, was Mama mich damals lehrte. Lieber Vater, weine doch nicht!"
Und vor der kosenden kleinen Hand zwang sich das wehgewordene Herz des Mannes zu einem Lächeln.
„Wenn ich nun lange, lange nicht wiederkäme — würdest du da sehr weiucn, kleine Trude?"
Eilig kletterte das Kind von Wapplers Schoß. Es drängte sich zwischen seine Knie, schlang die Aermchen fest um ihn und hob sich zu seiner Brust hinauf. In seinem ängstlichen Blick lag alle Liebe, die es fühlte, als das weinerlich verzogene Mündchen stammelte: „Nein, gelt, nein ... du mußt wiederkommen, immer wiederkom- men. Mama sagt doch, was Wohl aus uns geworden Ware, wenn du nicht wärst."
„Vielleicht, Kind, muß ich aber eine große, weite Reise machen, von der das Wiederkommen sehr schwer ist?"
Dann aber schloß er schnell die Kleine fest in seine
Pangälos, Tawularis, ist eist Verfahrest eröffnet worden, weil er mit einer italienischen Gewehrfabrik ein Ab- kommen über Lieferung von 100 000 Gewehrläufen abgeschlossen und im voraus 800 000 Dollar bezahlt haben soll.
Todesstrafe für Posträuber in Amerika
Washington, 17. Okt. Der Generalpostmeister erklärte nach einer Kabinettssitzung, die sich mit der Beraubung eines Postautomobils in Elizabeth (New-Jersey) befaßte, daß kein Land der Welt so viele Postllberfälle aufzuweisen habe, wie die Vereinigten Staaten. Er werde beim Kongreß die Einführung der Todesstrafe für Posträuber beantragen.
Der Staat Neuyork hat ungefähr 300 Polizisten und Freiwillige zur Ergreifung von sieben Banditen, die sich eines Postautos in einem Neuyorker Stadtviertel bemächtigten, aufgeboten. Die von ihnen gemachte Beute soll sich auf 300 000 Dollar belaufen.
Der Krieg in China
Moskau, 17. Okt. Das Kantonheer hat nach heftigem Kampf Nantschang, die Hauptstadt der Provinz Kiansi, besetzt. Tschangtsolin zieht seine Truppen an der Grenze der Provinzen Honan und Tschili zusammen, wo auch Wupeifu seine Armee wieder zu sammeln versucht. Die Haltung Tschangs ist immer noch zweifelhaft. Wupeifu soll einen Selbstmordversuch gemacht haben.
Württemberg
Stuttgart, 17. Okt. Vom Landtag. Der Finanzausschuß erledigte von dem Entwurf der Gerichtskostenordnung die Art. 41—60. Der letztere handelt von den gerichtlichen Urkunden. Zu den einzelnen Artikeln wurden mehrfach Abänderungsanträge angenommen. Der Justizminister teilte mit, daß die Abänderung der Tarife jetzt schon eine Mindereinnahme von ca. 325 000 -K ergebe.
Stuttgart, 14. Okt. Arbeitszeit der Beamten. Auf die Kleine Anfrage des Abg. Schlumpberger betr. Arbeitszeit der Beamten hat das Württ. Finanzministerium folgende Antwort erteilt: Nach den angestellten Erhebungen hätte die Verkürzung der 51stündigen Arbeitszeit für die Staatskasse beträchtliche Mehrausgaben zur Folge. Denn in der Verwaltung der Justiz, des Innern und des Kultus müßte zwangsläufig eine größere Zahl von Beamten und Angestellten neu eingestellt werden; der hierdurch sich er- ebende Mehraufwand würde für den Staat mehr als 00 000 -K jährlich betragen, wofür bei der überspannten Steuerbelastung unseres Volkes Deckungsmittsl nicht vorhanden sind. Daneben würden auch die Gemeinden entsprechend ihrem Anteil an den Schulkosten erheblich belastet. Die Staatsregierung ist daher der Auffassung, daß der gegen- wärtige Zeitpunkt nicht geeignet ist, die Arbeitszeit der Staatsbeamten zu kürzen.
Ermäßigung der Aleischpreise. Die Metzger haben ab Donnerstag wieder eine Ermäßigung der Fleischpreise ein- treten lassen. Es kostet Rindfleisch 1. 1.15 -K (bisher 1.20), Rindfleisch 2. 0.95 (1 ^L), Kuhfleisch 1. 0.70—0.75 -II
(0.75—0.80 ^l). 2. 0.50—0.60 (0.55—0.65), Hammelfleisch 0.90—1 (0.90-1.10), Schweinefleisch 1.25 (1.30 °K). ^
Der polemkinsrlm bleibi auch in Stuttgart verboten. Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Als im Juni und August d. I. der Bildstreifen „Das Jahr 1905 (Panzerkreuzer Po- temkin)" in Stuttgart vorgeführt werden sollte, sah sich das Polizeipräsidium beide Male veranlaßt, diese Vorführung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu verbieten, da ausreichende Anhaltspunkte dafür Vorlagen, daß der aufreizende und auf die Untergrabung der bestehenden staatlichen Ordnung berechnete kommunistische Hetzfilm Anlaß zu Zusammenstößen zwischen Freunden und Gegnern dieses Filmwerks geben könnte, die sich auch bei entsprechenden polizeilichen Vorkehrungsmaßnahmen nicht ganz vermeiden lassen würden. Diese Gefahren bestehen auch heute noch unvermindert fort. Das Polizeipräsidium hat deshalb die erneut beabsichtigte Vorführung des Bildstreifens im Polizeibereich Stuttgart abermals untersagt.
Arbeiksmarktlage und Erwerbslosensürsorge. In der letzten Berichtswoche ist eine leichte Besserung der Arbeitsmarktlage festzustellen. Im Arbeitsnachweisbezirk Stuttgart waren am 5. Oktober 1926 6850 männliche und 2170 weibliche, am 12. Oktober 6699 männliche und 2142 weibliche, insgesamt 8841 Erwerbslosenuntecitützüngsempfänger vorhanden.
Die Mich wird wieder billiger. Seit Mitte September ist eine gänzliche Aenderung der Verhältnisse am Milchmarkt eingetreten: Sämtliche württembergischen Städte sind in einem Maß mit Milch überliefert, wie das im ganzen lau-
Arme und wies weit das schreckliche Bild fort, das ihm ! einen Augenblick als die einfachste Lösung eines Zwiespaltes emporgetaucht war.
Und dennoch kam mancher Sonntagmorgen und es verging manch ein Sonntagabend, an denen das Kind vergeblich aus den Freund gewartet hatte. Nur hier und da zeigte die Mutter ihm eine Briefstelle, ans der ein Gruß und ein Kuß für die kleine Trude standen.
Das war alles, was die Zeit von Wappler brachte, der einsam in seiner Vogelstube saß und die Lieder vergessen hatte, die er seine Vögel lehren wollte.
-k- -i- »
Wohl war es ein Trubel von Vergnügungen, in den Suse sich gestürzt hatte. Ihr Herz aber war nicht so dabei, wie sie zu Beginn jener abwechslungsreichen Tage gedacht hatte. Still und abweisend saß sie abseits und sah dem Tanz nur zu. Tie rauschende Ballmustk, das sich in freudigem Neigen drehende, wirbelnde Treiben, die froh erhitzten Gesichter... das alles deckte ihr nur die Leere im eignen Innern noch mehr auf. Und anstatt im Leben selbst lebendig zu werden, wurde sie schweigsamer als vorher.
So machte sie alle schönen Hoffnungen zunichte, die die treue Klementine und der brave Theophil auf das bunte Balltreiben gesetzt hatten. Grämlich und trübselig von den Ausflügen in das Wintertreiben der Großstadt kehrte sie heim ... Und wenn sie wieder bei ihrem Kinde war, und wenn das verschlafene Kleine seine schlafgeröteten, heißen Bäckchen an das Gesicht der Mutter drückte, glücklich darüber, daß es nun nicht mehr allein in dem großen Pensionszimmer sein mußte, dann — ja, dann überkam Suse das unklare Gefühl: Warum nur schöpfe iL jetzt nicht von dem Wein der Taseinsfreude, den man vor mich stellte... tvarum versäume ich unter den lebens-
fenden Jahr noch nicht der Fall war. Die Milchoerjorgung Stuttgart verbuttert im Durchschnitt täglich 30—35 000 Liier Milch, die Milchoersorgung Hellbronn zwischen 5000 und 10 000 Liter bei einer Gesamtbelieferung von 120 000 bzw. 21 000 Liter. Unter diesen Umständen mußten bei einer Besprechung, die am 11. Oktober zwischen den landwirtschaftlichen Organisationen und den milchbeziehenden Städten stattfand, die letzteren erklären, daß sie den auf 1. September bewilligten Aufschlag nicht weiter zahlen und mit Wirkung vom 16. Oktober an wieder auf den früheren Preis von 21 Pfennig frei Empfangsstadt zurückgehen müssen. Der Kleinverkaufspreis ermäßigt sich damit auf 30 Pfennig das Liter.
Der Markkmarder. Schon lange kamen auf dem Stuttgarter Großmarkt Körbe mit Waren, ja sogar Handmägei- chen, abhanden. Endlich gelang es, als Dieb den schon schwer mit Zuchthaus vorbestraften ehemaligen Händler Albert Schaufler von Wilferdingen festzustellen. Die Waren samt Körben verkaufte Schaufler an andere Händler unter Preis. Das Schöffengericht schickte ihn auf zwei Jahre wieder ins Gefängnis und erkannte außerdem auf dreijährigen Ehrverlust.
Ein 18jähriger arbeitsloser Hilfsarbeiter glaubte nicht ohne tüchtiges Vesper, Zigaretten und Kinobesuch ausrommen zu können. Die Mittel däzu verschaffte er sich durch einen tiefen Griff in die Ladenkasse eines Spezereigeschäfts. Das Gericht ließ es bei 25 Tagen Gefängnis bewenden, der Dieb hat aber nun eine früher verwirkte Strafe, für die ihm Bewährungsfrist Zugebilligt worden war, abzusitzen.
Aus dem Lande
Maulbronn, 17. Okt. Ein Wachbeamter von einerBisamratteangefallen. Vor einigen Tagen wurde der Oberwachmann Eduard Kunert gegen 4 Uhr früh aus dem Sterneckplatz von einer ausgewachsenen Bisamratte von ungefähr einem halben Meter Länge, die aus der Richtung des dort befindlichen Parks kam, angefallen. Das Tier sprang dem Wachbeamten an die Brust, doch gelang es Kunert, die Bisamratte mit den Händen abzustreifen. Sie ging den Wachbeamten jedoch neuerlich an und erst nach etwa 5 Minuten gelang es ihm, die Ratte mit Hilfe des Säbels zu erschlagen.
Elpersheim OA. Mergentheim, 17. Okt. Kriegerdenkmalschändung. Von Frevlerhand wurde die Eiche, die beim Kriegerdenkmal auf dem hiesigen Friedhof gesetzt wurde, mit einer Axt abgeschlagen, und zwar unten am Boden, sodaß der Baum verloren ist.
Rrach7,17. Okt. 20Proz. Aufwertung. Die Spar- einlaa -^ nid die einstigen Schulden der Bezirksgemeinden bei dc«^ beramtssparkasse Urach sollen nach dem Vorschlag der VHidaltungskommission der Oberamtssparkasse mit 20 Prozem aufgewertet werden.
Laichingen, 17. Okt. Die Unsicherheit auf dem Land. In der Wohnung des Bahnschaffners wurde eingebrochen. Dem Einbrecher, von dem man bis jetzt kein« Spur hat, fielen über 100 Bargeld in die Hände. Einbrecher treiben zurzeil in unserer Gegend stark ihr Unwesen.
Kusterdingen OA. Tübingen, 17. Okt. Ueberfahren. Am Ortsausgang auf der Straße nach Betzingen wurde der 5jährige Knabe des Zimmermeisters Henne von einem Lastkraftwagen überfahren und getötet.
Rottweil, 17. Okt. Berufung. Der vom hiesigen Schwurgericht zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Zigeuner Wolff-Spindler hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Ulm. 17. Okt. Neues Schulhaus. Die neue Realschule, mit der seit Beginn des Schuljahrs fertiggestellten und benützten kath. Volksschule zusammen kurz Blauringschule genannt, wird am Montag, den 18. Oktober, im Beisein des Staatspräsidenten feierlich eröffnet. Auf der Realschule ist für den Unterricht in Himmelskunde eine Plattform aufgebaut, über der sich der mit einem großen astronomischen Fernrohr ausgestattete, mit drehbarem, kupfernem Kuppeldach versehene Sternwarte-Turm erhebt. Zwischen den End« sirsten des Schulgebäudes ist eine Antenne gespannt. Der große Schulhof ist als Spielplatz ausgestaltck. Außerdem ist jenseits der Blau eine schöne, in frischem Grün prangende Spielwiese angelegt. Als Gesamtkostenbetrag hört man dis Summe von 1,5 Millionen Mark nennen.
Otterswang OA. Waldsee, 17. Okt. Bubenstreich. In einer der letzten Nächte wurden zwischen Otterswang und Hopferbach Holzscheite quer über die Straße gelegt. Als ein hiesiger Bürgerssohn in der betreffenden Nacht, von Hopferbach kommend, mit dem Fahrrad nach Haus fahren wollte, stür.lle er über die Hölzer, verletzte sich aber nur an einer
hungrig atmenden Menschen jedesmal wieder, was mir so strahlend winkt.. warum sehne ich mich nach allen Viesen Frohen und werde so traurig, wenn ich bei ihnen bin? Und vor diesem ewigen Schwanken ihrer Seele, vor dem haltlosen Umherirren ihrer Wünsche überkam Suse eine große Furcht. Was war das nur in ihr — dies Seltsame, Unsichere, das sie hin und her trieb... sie immer nach etwas suchen ließ, das sie nicht kannte und wußte... und nach dem sie sich dennoch so sehr bangte? Sie geriet in den Zorn gegen sich selbst und ergrimmte gegen das Doppel-Jch, das ihr alle diese Pein schuf.
Klementine ließ nicht los. Von Fall zu Fall erwartete sie, Suse endlich aufleben zu sehen. Sie verlor den Mut nicht. Und Theophil, der ganz in den Kava- lierdiensten aufging, die er den Damen zu leisten hatte, freute sich schon immer eine ganze Woche lang auf den Abend, da er mit Base Klementine Zusammensein durfte.
Nun stand der letzte Ball des Winters bevor. Theophil wartete im Empfangssalon der Pension, ängstlich bemüht, das blendende Weiß des Frackausschnittes auch vor dem geringsten Stäubchen zu bewahren. Alle fünf Minuten griff er vorsichtig in die Brusttasche und. zog ein weißes Seidentuch hervor, mit dem er unendlich sorgsam über die schneeige Hemdenbrust stäubte. Dann zog er die scharfgebügelten Falten seines Beinkleides immer noch ein wenig höher und enthüllte ahnungslos, höchst unkorrekt, immer mehr den lila Schimmer seiner Ball- strümpfe.
Ta erlöste ihn Klementine aus dem langweiligen Warten.
„Das sind die Nachteile Ihrer treuen Pagendienste, lieber Theophil. Damen sind niemals zur rechten Zeit fertig. Sie sollten das in den letzten Wochen gelernt,
haben." tFvrtfetzung folgt.)