weder müsse König Msons gehen öder Prnno de Rivera, wahrscheinlich der letztere. Alle Waffengattungen des Heers sind auf die Seite der Artillerie getreten.

Der Bürgerkrieg ln China

London. 24. Sept. Der General der roten Kanton­truppen, Suntschuanfang, soll die Beschießung der Stadt Wutschang am Jangtse angekündigt und die fremden Kriegsschiffe aufgefordert haben, den Fluß abwärts zu fah­ren, was der amerikanische Kommandant verweigert habe. Die Stadt Wusueh scheint von den Kantonesen eingenommen zu sein. Nach derMorning Post" seien alle Oel- lager der Britisch-asiatischen Erdöl-Gesellschaft von den Kantonesen geschlossen worden, die amerikanischen Lager aber unberührt geblieben.

^ Württemberg

^ Stuttgart. 24. Sept. Glückwunsch des Staats­präsidenten für Kardinal' Ehrl e. Staats­präsident Bazille hat an den Herrn Kardinal Ehrle in Rom anläßlich seines goldenen Priesterjubiläums folgendes Schreiben gerichtet:Mit herzlicher Freude haben wir im Schwabenland davon gehört, daß es Eurer Eminenz in diesen Tagen vergönnt ist, Ihr goldenes Priesterjubiläum in voller leiblicher und geistiger Frische zu begehen. An diesem Festtag möchte sich auch die Württem- bergische Staatsregierung mit den aufrichtigsten Glück- und Segenswünschen und Grüßen aus der alten Heimat ein­finden. Möge Eurer Eminenz noch reiche Jahre der Arbeit im Dienst von Kirche und Wissenschaft und freundliche Jahre des Ausruhens von ihrem gesegneten Lebensweg geschenkt werden! Mit der Versicherung meiner verehrungsvollsten Gesinnungen bin ich Eurer Eminenz sehr ergebener gez. Bazille."

Fremder Besuch. Eine größere Zahl der Teilnehmer am Internationalen Wohnungs- und Städtebaukongreß, der in Wien tagte, machte einen Besuch in Stuttgart, um die Stuttgarter Bau- und Verkehrsverhältnisse kennen zu lernen. In der Villa Berg wurde für die Gäste ein Emp­fangsabend veranstaltet.

Gedeuktafel im Rathaus. Zu Ehren der 279 im Welt­krieg gefallenen städtischen Beamten, Angestellten und Ar­beiter ist im Haupttreppenhaus des Rathauses eine Gedenk­tafel angebracht worden, die am Donnerstag in Anwesen­heit des Gemeinderats und von Vertretern der Beamten- und Arbeiterschaft enthüllt worden ist. Oberbürgermeister Dr. L a u t e n s ch l a g e r gab in seiner Ansprache der Weh­mut und Trauer über den Verlust so vieler blühender, junger Menschenleben Ausdruck und legte einen prächtigen Lorbeerkranz nieder. Die Feier war von Borträgen des Beamten-Singchors umrahmt.

Verhaftung von Kommunisten. Am 22. September 1926 wurde der kommunistische Redakteur Max Hammer und zwei Funktionäre des kommunistischen Jugendvec- bands im Einvernehmen mit der Staatsanwaltschaft Stutt­gart wegen dringenden Verdachts der Vorbereitung des Hochverrats vorläufig festgenommen und dem Amtsgericht Stuttgart 1 vorgeführt, das gegen Hammer und einen der beiden Funktionäre Haftbefehl erlassen hat. Der dritte Festgenommene wurde nach seiner Vernehmung auf freien Fuß gesetzt.

Aus dem Lande

Eßlingen, 24. Sept- Ein Verbrechen? Seit einigen Tagen wird der verh. 27jähr. Kaufmann Hans Schwanke aus Kennenburg bei Ehlingen vermißt. Er bekleidete eine Vertaueusstellung bei einer Eßlinger Firma, für die er öf­ters größere Summen einkassierte. Vor einigen Tagen hatte er in Untertürkheim 200 Mk. einzukassieren. Seitdem fehlt von ihm jede Spur. Der Verdacht eines Verbrechens liegt nahe. Vor einiger Zeit hatte er bei einer großen Schlägerei in Eßlingen, bei der ein Schutzmann verletzt wurde, die Polizei benachrichtigt und so ein größeres Un­glück verhütet. Von den jungen Burschen wurden ihm ob seines Verhaltens Schläge angedroht. Zu irgendwelcher Bestätigung haben die Mutmaßungen bi» jetzt noch nicht geführt. , ^

hirschlanden OA. Leonberg, L4. Sept. Durch ge­gangen. Ein junger Bursche, der bei einem hiesigen Milchhändler seit 10 Tagen in Stellung war, verschwand eines schönen Abends spurlos mit der Milchkasse, in der sich etwa 700 Mark befände». Andern Tags wurde die Kasse auf dem Heuboden mit 596 Mark gefunden. Der Bursche konnte in einem Stuitgaretr Gasthofnach zwei Tagen aus­findig gemacht werden, di« 206 Mark hatte er bereits verjubelt.

Zuffenhausen. -4. TspL. T-dltch verunglückt.

In der Sorghobest:.st.brik Metzger fiel ein Arbeiter beim O effnen eines Ladens zum Fenst«r Waus in den Hofraum, ^r war sofort tot.

Ludwigsburg. 24. Sept. Bsr-«,ne Schutzpolizei als Feldgendarmerie imManöver. DerLud­wigsburger Zeitung" wirh geschrieben: Mit den Truppen kehrten gestern auch ein Teil der Ludwigsburger Schutz­polizei aus dem Manöver zurück, wo sie den polizeilichen Ueberwachungsdienst hatte. Da im Frühjahr dieses Jahrs die etwa 100 Pferde starke berittene Abteilung der Württ. Schutzpolizei aufgelöst und nur eine kleine Schutzpolizei- Reitschule von 15 Pferden zurückbehalten wurde, konnten dieses Jahr nur 8 berittene Wachtmeister als Feldgendarmen gestellt werden. Diese wurden durch 11 badische Feld­gendarmen verstärkt. Außerdem waren auf dem Manöver­feld 27 Reiter der bayer. Schutzpolizei. Das Kommando über die württ. und badische Feldgendarmerie hatte der Kommandeur der Ludwigsburger Schutzpolizei, Polizei, major Schmidt, dem sich bei den Gruppenmanövern auc^ die bayer. Schutzpolizei unterstellte. ^

Heilbronn, 23. Sept. Aufruhr. Vor dem Großen Schöffengericht hier hatten sich 16 Mitglieder eines Arbeiter­fußballklubs in Stuttgart wegen Aufruhrs zu verantworten. Sie hatten im November vorigen Jahres auf dem Bahnhof in Lausten a. N. auf der Heimfahrt von einem Wettspiel mit dem Fahrdienstleiter Streit bekommen. Das Gericht hat fünf Angeklagte, die als Rädelsführer betrachtet wurden, von 100 Mark Geldstrafe an bis zu 314 Monaten Gefängnis ver­urteilt. 11 Angeklagte wurden freigesprochen.

Kochersteinsfeld OA. Neckarsulm, 24. Sept. Schwerer

: u rz. Beim Obstpflücken stürzte der 72 I, a. Fr. Weber , s beträchtlicher Höhe vom Baum ab. Er erlitt eine lebens­gefährliche Gehirnerschütterung.

Mergentheim, 24. Sept. Staatsreglerung und Landtag in Mergentheim. Staatspräsident Ba- zille, die Staatsministsr und etwa 60 Abgeordnete des Land­tags trafen gestern vormittag in Mergentheim ein und

wurden von Oderamtmann Schlör, Stadtschultheiß Klotz­bücher und Kommerzienrat Schwarz empfangen. Es fand ein Essen in den Räumen des Kuryotels, eine Besich­tigung der Stadt, der erweiterten Wolfgangsbrücke und des Eetreideabsatzgenossenschaftsgebäudes statt- Daran schloß sich abends eine Begrüßung auf dem Rathaus durch den Stadtvorstand an und eine gesellige Vereinigung im Kur­haus. Heute wurde eine Besichtigung des Bads und der Kuranlagen und nachmittags eine Autofahrt nach Weikers- heim unternommen.

Alm. 24. Sept. Selbstmord. In der Turmgasse hat ein Fräulein durch Einatmen von Gas Selbstmord be­gangen. Es war arbeitslos.

Vom Großen Schöffengericht Ulm wurde der 26 I. alte led. frühere Hilsspostschaffner Steidele in Laupheim wegen fortgesetzter Amtsunterschlagung, erschwerter Privaturkun­denfälschung und Diebstahls unter Zubilligung mildernder Umstände zu 7 Monaten Gefängnis und Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Aeldstetten OA. Münsingen, 24. Sept. Die Unsicher- heit aus dem Lande. Am Hellen Nachmittag wurde hier in zwei Wohnungen eingebrochen. Im Haus von Chri­stian Schweizer stie« der Dieb zum Küchenfenster ein und durchsuchte alles gründlich. Im Schlafzimmer entnahm er einer Mappe 20 Mark und ließ diese dann liegen. Wäh­rend sämtliche Hausbewohner des Bauern Adam Baumann auf dem Feld waren, stahl ein Dieb drei Taschenuhren und 100 Mark-

Weingarten. 23. Sept. Herbes Elternlos. Hier starb im Versorgungskrankenhaus der frühere Leutnant zur See Fritz Imker. Im Jahr 1917 siel sein einziger Bruder. Er war in englische Gefangenschaft geraten und wurde, da er als deutscher Offizier die deutschen Stellungen nicht an- gebsn wollte, niedergeschossen. So haben die Eltern ihre beiden Söhne verloren, ein schweres Opfer fürs Vaterland.

Ebingen. 24. Sept. Politischer Press e p r o z e ß. Der Schriftleiter des demokratischenNeuen Albboten , S L a u d e n m a i) e r, hatre m Artikeln den General L u ' dendorff und den Hirschwirt Schaudt in Ebingen, der der nationalsozialistischen Partei angehört, scharf angegrif­fen. Schaudt erwiderte in zwei Artikeln im nationalen Albboten" in ebenso scharfer Weise, wobei er gewisse Tat­sachen gegen Staudenmayer anführte. Dieser erhob Klage gegen Schaudt. Das Amtsgericht Balingen sprach Schaudt frei. Auf eingelegte Berufung Staudenmayers erkannte die Strafkammer in Hechingen jedoch auf eine Geldstrafe non 50 Sckaudt leate Revision beim Oberlandesgericht

I Stuttgart ein, das das Hechinger Urteil aufhob und die f Klagesache vor die Strafkammer in Tübingen verwies. Diese hat nun Schaudt ebenfalls freigesprochen.

Geislingen OA. Balingen, 24. Sept- Ueberfahren. Der 9jährige Sohn des Eugen Schädle geriet unter die Räder eines beladenen Fuhrwerks, wobei ihm ein Fuß abgedrückt wurde. Zugleich erlitt er durch den Schlag eines Pferds eine erhebliche Verletzung am Kopf.

Schwenningen, 24. Sept. Falschmünzer. Die kürzlich hier verhafteten Falschmünzer sind der 58jährige Mechaniker Gustav Stegmann und sein Schwiegersohn, der 32jähr!ge Ingenieur K. Maier von Gmünd. Beide be­trieben hier in dem Haus Stegmanns eine mechanische Werkstätte für Apparatebau. Die Fälschung trieben sie schon ein ganzes Jahr lang.

Mottschietz in Hohenzollern, 24. Sept. Vom Stark­strom getötet. Der 42jährige Bürgermeister Jäger wurde abends in der Scheuer seines Hauses tot aufgefunden. Da die Dreschmaschine des andern Tags zu ihm kommen sollte, traf er in der Scheuer Vorbereitungen hierzu. Er bediente sich dabei einer elektrischen Handlampe, wobei er einen elektrischen Schlag bekam und tot zusammenbrach. Seine Frau, die ihm zu Hilfe eilte, wurde bei der Berüh­rung ihres Mannes, der die Lampe noch in der Hand hielt, durch den von ihm ausgehenden elektrischen Strr z, weg- geworfen. Eine weitere Person, die ihm zu Hil'- sprang und ihm die Lampe aus der Hand nahm, wurde »on dem Strom ebenfalls in gefährlicher Weise festgehalten und nur durch rasches entschlossenes Wegschlagen der Lampe aus der Hand konnte diese Person vor Schlimmerem bewahrt wer­den. Die Ursache des Unfalls wird die fachmännische Unter­suchung aufklären müssen.

Rördlingen, 24. Sept. Verbrannt. In Zwisingen fing die 80jährige Witwe Ruf am Herd Feuer und eilte mit brennenden Kleidern ins Freie. Ihr Enkelfohn kam ihr zu Hilfe und löschte die Flammen, doch starb die Frau andern Tags an den Folgen der Verbrennung.

Heilbronn. 24. Sept. Verurteilung. Der bis­herige Obersekretär Stephan am hiesigen Krankenhaus wurde wegen Unterschlagung von 7000 Mark vom Großen Schöffengericht zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Unfähigkeit, ein öffentliches Amt zu bekleiden, ver­urteilt.

Ellwang en, 24. Sept. Einstellung von Auto­linien. Die Kraftwagenverbindung nach Dinkelsbühl muh nach einer Mitteilung der Oberpostdirektion vom 16. November bis 31. März mit Rücksicht aus die Straßen­verhältnisse auf bayerischer Seite eingestellt werden; aus dem gleichen Gnmde kann die Sommerlinie Crailsheim Dinkelsbühl den Winter über nicht aufrecht erhalten werde... Der Stadtrat Dinkelsbühl hat bei der Oberpostdirektion er­neut um Aufrechterhaltung der Linie nach Ellwangen im Winter gebeten. Der hiesige Gemeinderat schloß sich der Bitte an.

Baden

Karlsruhe» 23. Sept. Es ist dank der Unterstützung hiesiger Gönner gelungen, daß der Karlsruher Rennverein unter Mitwirkung des Karlsruher Reitsportklubs und Reit­sportvereins, sowie der Reiteroereine der Hardt am kommen­den Sonntag, den^6.^ept->mbe>-. auf den Wiesen bei Klein- Rüpurr ein großzügiges Herbstrennen veranstalten kann, das im Rahmen derKarlsruher Herbsttage" stattfindet und eine weitere wertvolle Bereicherung des städt. Herbstpro­gramms darstellt. Der öffentliche Totalisatorbetrieb ist für den 1. und 2. Platz zugelassen. Die Reitervereine der Hardt veranstalten vor Beginn des Rennens einen Uinzug und werden geschlossen durch die Straßen nach dem Rennplatz reiten.

Oberstroi, 23. Sept. Dienstag mittag stießen bei der alten Oberstroter Straße beim Holzlagerplatz der Firma Wieland u. Weber zwei Radfahrer zusammen. Der Radler Josef Schiel von hier wurde gegen das Holzlager geschleu­dert und erlitt eine Gehirnerschütterung.

Hirschhorn. 23. Sept. Anläßlich des Mergentheimsr Flugtags war ein in Stuttgart beheimatetes Flugzeug ge­nötigt, hier zu landen. Es hatte die Richtung verloren.

Rippoldsau, 23. Sept. Direktor Huse der bekannten Bad Rippoldsau A.-G. im Schwarzwald ist für die Winter­monate erstmals wieder nach Aegypten, der Stätte seiner mehrjähriegn früheren Tätigkeit, berufen worden.

Höllsteig, 23. Sept. Unter Arbeitern, die am Brücken­bau in der Ravennalckluckt beschäftiat werden, kam es in

Des Mitleids Liebe.

22 Roman von Robert Fuchs-Liska.

Wappler setzte sich mit zitternden Knien auf den Stuhl am Fenster.

Gnädige Frau das war ein unüberlegtes Wort, für das ich Sie im Stillen oft um Verzeihung bat. Auch heute tue ich das wieder, wenn Sie es mir zu sagen er­lauben: Vergessen Sie die Beleidigung!"

Ich weiß, wie Sie es meinten . . . allein, damals wußte ich es nicht zu würdigen. Ich sah noch immer einen Weg aus dem Wirrsal, in das mich der plötzliche Tod meines Mannes verwickelt hatte."

«Ich halte es so gut gemeint-" klang es schüch­

tern und mit so herzlicher Stimme zu Suse herüber, daß etwas in ihrem Herzen dankbar die kühlende Hand em­pfand, die den: inneren Brennen ein Labsal bot.

Und wenn ich Ihnen nun heute gestehen muß, daß ich keinen Pfad weiß, der ans dem Fürchterlichen einer roßen Enttäuschung führt wenn ich Ihnen nun sage, ich nicht nur um meiner und des Kindes Rettung willen, sondern auch im Gefühl eines unaustilgbaren Hasses, das nach Vergeltung lechzt, jetzt nach der Hand greise, die Sie mir boten?"

Wappler senkte den Kopf und schloß die Augen, in denen der Schmerz als bitterer Tropfen brannte. Sei­nes Mitleids Liebe war groß und rein seines Herzens Glück aber hatte in der stillen Verehrung bestanden, mit der er unbeachtet das junge, schöne und vornehme Weib umwoben, als er heimlich das Kind zu küssen wußte, das

Wohl widersprach sein Gewissen der seltsamen Erfüllung eines nie ganz ausgedachten Wunsches: ^das Recht zu haben, die geliebte Suse vor der Welt

als sein Weib schützen zu dürfen und sie vor seinem Mit­leid gegen den Sturm des Elends gerüstet zu sehen. Und dennoch konnte er nicht anders, als der innigen Regung nachgeben, die ihn trieb, das zu erfüllen, was seine ein­fache, ehrliche Seele so gern allem Lebendigen schenken wollte: Schützen und voller Liebe in Schutz nehmen, was unselbständig und hilflos dem wirbelnden, brechen­den Dasein gegenübergcstellt wart Er sah sich in seinem Zimmer um, und sah die Vögelchen, die er hütete. So würde er Suse lieben müssen fortan, wie er die kleinen schwachen Tierchen lieben mußte . . . und er erschrack, denn dort oen Staren hatte er das Wort gelehrt, das der Vogel leise und deutlich in die Stille des Zimmers flüsterte.

Suse!

Ta barg der jetzt selbst hilflose Mann sein weinendes Gesicht, und wußte die Antwort nicht, mit der er Suse das Versprechen geben wollte, sie zu schützen u. zu achten.

Suse! Wieder sagte es der Vogel kosend und rein, als spräche eine Stimme aus der Welt über den Ster­nen bittend den Namen.

Ta heiligte das junge Weib den nimmer wieder­kehrenden Augenblick, indem sie ihr Kind zu dem Manne führte und sagte:Bitte unfern lieben Vater, daß er niemals wieder weinen soll!"

Und Trudchen legte die Weichen Kinderarme um den geneigten Kopf des Mannes und küßte innig die Hände, Serien sie so manches Gute verdankte.

Ta strich auch Suse dankbar über Wapplers Haar. Und als sie die Wärme der Berührung empfand, ging ein tiefer, reiner Friede frei von allem Haß durch ihre einsam gewordene Seele.

Wenige Stunden später war das Haus still, bis auf die fröhlichen Vögel.

Vergeblich klopfte jemand aus der Villa nebenan an die festverschlossene Tür . . . immer und immer wieder. Nichts antwortete aus dem alten Häuschen, als die schmet­ternden Roller der Kanariensänger, in deren jubilierende Kadenzen der Star ab und zu einen gellenden Pfiff schrillte.

Dann verklang, der Schritt des enttäuschten Mannes im kahlen Gärtchen.

Wappler brachte Suse und das Kind in eine Pension. Sie sprachen auf der Bahn kaum mehr als einige not­wendige Morre. Um so länger aber hatte die Unter­redung gedauert, die die beiden noch in der Vogelstube Wapplers gehabt hatten.

So endete für Suse oer traurige Tag nun im Lärm der großen Stadt, deren Toben achtlos über Weh und Leiden der Menschen ging . . . einerlei, was die grau­samen Schritte ihrer Erbarmungslosigkeit zertraten oder in andere Bahnen fegten, auf denen mehr noch als all das Traurige lauerte, das sie in den Wirbel des Lebens geschleudert hatte.

Und war es auch der Friede des Glückes nicht, den Suse so süß geträumt, so häßlich entweichen sah es war doch der Friede vor sich selbst und vor der quälenden Stimme ihres Herzens, den sie die scheue und in ihrer Zurückhaltung vornehme Verehrung Wapplers empfin­den lehrte.

Als er sich von Trudchen mit einem herzhaften Kuß verabschiedet hatte, um nach Haus zurückzufahren, bangte Suse sich vor dem jetzt vielleicht Unausbleiblichen.

lFvrtsetzuns folgt.j ^