hohenmemmingen OA. Heidenheim, 6. Aug. Tollwut­verdacht. Hier wurde ein Hund, der die Kette abgeris­sen hatte, eingefangen und als tollwutverdächtig erschossen. Vorher ist eine Dienstmagd von dem Hund gebissen worden.

Dirgenheim OA. Neresheim, 6. Aug. Verschüttet. Der 65 I. a. Postbote a. D. Anton Bosch verunglückte im Steinbruch durch Herabrutschen tödlich.

Feldsiekken, OA. Münsingen, 6. Aug. Einbruchs­diebstahl. In der Nacht zum Donnerstag wurde bei Kaufmann Nieder eingebrochen und aus der Ladenkasse 400 bis 500 Mark gestohlen. Ferner nahmen die Diebe drei Uhren mit, Brot, Käse und Wein ließen sie sich im Keller schmecken. Die Täter konnten noch nicht ausfindig gemacht werden.

Reutlingen, 6. Aug. Erntesegen. Die ersten Ernte­wagen sind nun auch hier eingeführt worden. Nicht ohne Sorgen blickten Heuer die Landwirte der Erntezeit entgegen, wurden doch in nächster Umgebung die Früchte teilweise durch Hagelschlag übel zugerichtet. Doch soviel bis jetzt be» merkbar ist, fällt die Ernte gut aus.

Rottenburg. 6. Aug. DieAmmertal-Schönbuch- Gruppe gesichert. Die Ammertal-Schönbuch-Gruppe, deren Zweck ist, die beteiligten Gemeinden mit Wasser zu versorgen, ist nunmehr gesichert. Es sind ihr beigetreten vom Oberamt Rottenburg: Bühl, Hirschau, Kiebingen und Wurm­lingen; vom Oberamt D' dingen: Dettenhausen und Hagel­loch: vom Oberamt Herreuberg: Oberndorf, Pfäffingen, Pol- tringen und Unterjesingen; vom Oberamt Böblingen: Böb­lingen, Holzgerlingen, Schönaich und Weil i. Schönbuch: von Stuttgart-Amt: Steinenbronn und Waldenbuch mit Teil­gemeinden: die Teilgemeinde Glashütte sowie vom OA. Böblingen Breitenstein und Neuweiler können dem Ver­band noch beitreten, wenn sie ihren Beitritt bis spätestens 1. Oktober erklären. Nach langwierigen Verhandlungen ist es der Gruppe gelungen, zur Durchführung des Unter­nehmens ein Darlehen von 2000 000 -R von der Girozentrale zu erlangen. Zur Errichtung der Pumpstation sind im Be­zirk Rottenburg die notwendigen Grundstückskäufe schon abgeschlossen. Für eine große Anzahl von Erwerbslosen steht wieder eine Verdienstmöglichkeit in Aussicht.

Grüsenhausen OA. Neuenbürg, 6. Aug. Selbstmord. Der verh. Milchhändler Gottlob Ahr brachte sich infolge häus­licher Streitigkeiten einen Schuß in die Schläfe bei. Er starb ku >2 darauf.

Tuttlingen, 6, Aug. Donauversickerung. Trotz der großen Wassermassen, die die Donau seit Monaten führte, ist die Schwarzwalddonau auch Heuer seit einigen Tagen auf kurzer Strecke wieder vollkommen versickert. Ein mäch- t'-.ss Donnern und Tosen, das man aus der Tiefe vernimmt, ist ihr Abschiedsgesang. Das Flußbett liegt zwischen Möh­ringen und Jmmendingen an verschiedenen Stellen bereits gänzlich trocken. Die Kiestwnke innerbalb des Flußbetts werden von Jahr zu Jahr größer und riegeln den Flußweg immer mehr ab.

Tuttlingen. 6. Aug. Arbeitgeberverband und

nlage. Der hiesige Gsmeinderat beabsichtigt, die Um- l e von 15 Prozent auf 18 Prozent zu erhöhen und evtl, r itere 5 Prozent Zusatzumk-'r zu verlangen oder diese in eine Schuldaufnahme zu verwandeln. Gegen diese Absicht hat der Arbeitgeberverband Tuttlingen an den Gemeinde- rR eine Eingabe gerichtet, worin er unter Hinweis auf die Wirtschaftskrisis und auf die Tatsache, daß erhöhte Steuern e''w selbsttätige Erhöhung der Kurzarbeits- u. Erwerbslosen- ziliern zur Folge haben werden, vorschlägt, in dem Haus­haltplan rücksichtslos jede Ausgabe zu slreirWu, die nicht zu den Lebensnotwendigkeiten der öffentlichen Verwaltung ge­hört.

Ulm, 6. Aug. OpferderDonau. Die Leiche des am 19. Juli bei einer Faltbootfahrt, die von Ulm ausging, bei Elchingen in der Donau ertrunkenen Betriebsleiters Adolf Maier wurde in Straubing geborgen und nach Ulm über­geführt, wo die Einäscherung stattfand. Der Wasserstand der Donau ist rasch zurückgegangen und zurzeit verhältnis­mäßig sehr nieder.

Von der alten Donaubrücke aus sprang ein 15löjähriges Mädchen aus Neu-Ulm in die Donau. Sie kam wieder an die Oberfläche und erreichte schwimmend das Ufer. Bei der poli­zeilichen Vernehmung bestritt sie jeglichen Selbstmordgedan­ken, das dahinfließende Wasser habe sie in einen Zwangs­zustand versetzt, in dem sie gehandelt habe.

Ehingen, 6. Aug. Den Fuß abgefahren. Dem verh. Taglöhner Josef Knaisch wurde durch ein Auto, dem er nicht mehr ausweichen konnte, ein Fuß abgefahren.

Slgmaeingen, 6. Aug. Petri Heil. Kaufmann Kern von hier hat in der Nähe der badischen Eisenbahnbrücke in einer Reuse einen Hecht von 20 Pfund erbeutet.

Achberg OA. Sigmaringen, 6. Aug. Sturz vom Heuwagen. Die Frau des Landwirts Martin in Esse­ratsweiler fiel infolge Durchgehens der Kühe so unglücklich vom beladenen Wagen, daß sie an der Wirbelsäule schwere Verletzungen davontrug.

Lokales.

Wildbad, den 7. Aug. 1926.

Heute abend findet großes Künstlerfest in sämtlichen Räumen des Kurhauses statt. Das Nähere ist aus den Plakaten ersichtlich. Der Untertitel:Ein Sommernachts­traum in Wildbad" bedeutet:Kein Kleiderzwangl" Also Parole: Auf zum Künstlerfest!

Landeskurtheater. Heute abend 8 Uhr wird Max Halbes LiebesdramaJugend" zur Nachfeier seines 60. Geburtstages, in der Neueinstudierung von Oberspielleiter Paul Schmid erstmals wiederholt. Sonntag nachm.

4 Uhr findet in den Kuranlagen beim Theater die erste Operetten-Freilicht-Aufführung statt und gelangt die so erfolgreich aufgeführte Zeller'sche OperetteDer Ober­steiger" mit Norbert Scharnagel in der Titelpartie zur Aufführung. Li11yBuob, vom Stadttheater Heilbronn, t wurde als Gast für die Partie der Lomtesse nochmals 1 gewonnen; die übrige Besetzung ist wie bei der Erstauf-

s führung. Bei ungünstiger Witterung findet die Vorstell­

ung im Theater statt. Die Preise der Plätze sind: 3, 2,

! 1 Mk. und 50 Pf. Vorverkauf nur Theaterkasse. Abends

! 8 Uhr gelangt im Theater der OperettenschlagerDie

s Frau ohne Kuß" von Walter Kollo, mit Trude Neis ; in der Titelpartie, Peps Graf, Ludwig Lang, Norbert j Scharnagl und Egid Torriff in den Hauptpartien, zur ' Wiederholung. Montag 8 Uhr folgt Carl Rößlers be- j liebtes LustspielDie fünf Frankfurter" in der Neuein­studierung. Als Herzog Gustav gastiert der von seinem hiesigen Mirken aus früheren Jahren hier bestbekannte

Bonvivant WalterNillmann, vom Stadttheater Saar­brücken. Dienstag 8 Uhr der erfolgreiche Operetten­schlagerOlly-Polly" von Walter Kollo, der stets zu Stürmen der Heiterkeit hinriß, zum 6. Male.

Wiener Prater-Musik in den Kuranlagen. DieHoch- und Deutschmeister-Kapelle aus Wien wird am Montag, den 7. August, nachm, von 46 Uhr, in den Theater­anlagen konzertieren. Die Kapelle besteht aus alten Mi­litärmusikern. Das Regiment derHoch- und Deutsch- meister" existiert ja nicht mehr, aber die Kapelle hat einzig und allein vom Ministerium die Erlaubnis, den Titel zu führen. Sie ist ein Kameradschaftsverein und 30 Mann stark. Der Begleiter der Kapelle, Dr. Winkler, ist Süd­deutscher. Die Konzertreise der Kapelle geschieht eigentlich weniger aus Geschäftstüchtigkeit, sondern sie verfolgt den Zweck, für den Anschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutschland Propaganda zu machen. Ueberall, wo die beliebten Wiener Deutschmeister hinkommen, bringen sie Freude, Stimmung und Fröhlichkeit mit und so wird auch hier deren Anwesenheit freudig begrüßt werden.

Die deutschen Kriegergräber in Litauen. Die von der deutschen Gesandtschaft in Kowno in Angriff genommenen Arbeiten zum Ausbau und zum Schmuck der deutschen Krie­gergräber in Litauen sollen bis zum Beginn des Winters 1927 beendet werden. Es sind während des Weltkrieges ' ungefähr 35 000 deutsche Soldaten in Litauen begraben wor­den, etwa 15 000 Gräber haben neue Grabsteine mit In­schriften erhalten.

Falsche Banknoten. Von den auf 10 RM. lautenden Banknoten, Ausgabe vom 11. Oktober 1924, sind Falsch­stücke im Umlauf, die leicht an folgenden Merkmalen zu er­kennen sind: Das Papier ist grau und dünner als das der echten, die Pflanzenfasern sind durch rötlich-violette Druck­striche vorgetäuscht, das Wasserzeichen ist durch Aufdruck mit Farben nachgeahmt. Das männliche Bild mit seinen großen runden Augen, sowie die in der Zeichnung verunglückte Nase und der offene Mund lassen die Note leicht als Falschstücke erkennen. In dem WorteReichsbanknote" fehlt der I-Punkt-

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Einbruch beim Prinzen Heinrich. Vor einigen Tagen wurden auf Gut Hemmelmark bei Kiel aus einem Damen­zimmer eine Anzahl wertvoller Brillantschmucksachen ge­stohlen. Ein Teil der gestohlenen Gegenstände wurde in Kiel zum Verkauf angeboten, dadurch gelang es, den Täter festzunehmen. Es ist der Arbeiter Fritz Sörensen, dem die Ortsverhältnisse im Schlosse bekannt waren, da er den Prin­zen wiederholt um Unterstützungen anging, die er auch jedes­mal erhielt, da er dem Prinzen von seiner Militärzeit her bekannt war. Die Schmucksachen konnten wieder herbei­geschafft werden.

Frau Wilson reist nach Genf. Die Witwe des Präsidenten Wilson ist an Bord ^desLeviathan" (Vaterland") nach England abgefahren. L>ie will der Tagung des Bölkerbunds- rats in Genf beiwohnen. Der Völkerbund ist bekanntlich einem Gedanken Wilsons entsprungen.

Planetarium in Mannheim. Im Oktober wird in Mann­heim ein von der Firma Zeih in Jena gebautes Plane­tarium (Erfinder Dr. W. Bauersfeld) aufgestellt werden.

Ein deutscher Tizian nach Dänemark verkauft. Die staatl. Kunstsammlung in Kopenhagen hat von einem Kunsthändler in Amsterdam ein aus deutschem Besitz stammendes Ge­mälde von Vecellio Tizian (Venedig 14771576) um 400 000 Goldmark gekauft. Das Bild, Porträt eines Mannes, ge­hört der besten Schaffenszeit des großen deutsch-italienischen Meisters an. (Tizian ist in Triaul geboren und weist in den besten seiner Werke deutsche Züge auf. Er wurde in der Venediger Schule gebildet, die von je in engem Zusammen­hang mit der niederdeutschen Kunst stand. Eine innere Ver­wandtschaft Tizians mit der flandrischen Schule ist unver­kennbar.

Das schönste Mädchen von Dänemark. Einen Preis von 1000 Kronen hatte die dänische ZeitschriftVore Damer" ausgesetzt, amerikanischem Ideenreichtum folgend, um mit Hilfe sachverständiger Kenner zu ermitteln, wer die Schönste im Lande Dänemark sei. In Marienlyst bei Helsingor wurde die Entscheidung getroffen. Zu den Tönen eines Streich, orchesters sah man vierzig junge Damen (2 zwei da­von mit langen Haaren) in dunkelblauen Trikotbadeanzügen mit weißen Schärpen, auf denen Nummer und Heimatsort f,u lesen waren, über eine Tribüne stolzieren, vor der das Publikum erwartungsvoll gaffte. Fräulein Edith Jörgensen aus Aarhus mit glattem dunkelblondem Pagenhaar gefiel j fiießlich den meisten, und man gönnte ihr die Preise, die ihr zufielen, auch die klingende Münze, die der Tivoli-Tänzerin sicher hoch willkommen war.Königin für Groß-Kopen- Hagen" wurde Misse Koller, auch ein Bubikopf-

Verhaftung. Der flüchtige Briefmarkenfälscher Siegel aus Berlin ist in München verhaftet worden.

..Donaugrippe" in Bayern. Im Bezirk Dingelfing (Niederbayern) und in einzelnen Gegenden Oberbayerns sind 300 Personen, meist Landwirte und Landarbeiter, an einer rätselhaften Bauchgrippe erkrankt. Die Bevölkerung nennt die Krankheit Donaugrippe, weil sie glaubt, daß sie mit den Ueberschwemmungen der Donau in Zusammenhang stehe.

Zum Autounglück in Burzbernheim. Das Bürgermeister-. amt von Burgbernheim teilt mit, daß nach den amtlichen Feststellungen die Zahl der bei dem Autounglück ums Leben Gekommenen sieben, die der Schwerverletzten zwei betrage. Leicht verletzt wurde einer. Der Kraftwagenführer Htier- hof, der als tot gemeldet wurde, hat schwere Verletzungen erlitten.

Wie Aukounfälle entstehen können. Bei Dorsten (Wests.) liefen zwei Betrunkene absichtlich auf den auf der Landstraße anfahrenden Kraftwagen des Fabrikdirektors Dr. Fricke zu und wichen trotz aller Warnzeichen nicht aus. Der Wagen mußte ausbiegen und stieß dabei aus einen Baum. Fricke und seine Frau und Tochter wurden schwer verletzt.

Der angedrohte Dorfbrand. Der Bürgermeister von Forstinning in Oberbayern hat vor fünf Wochen einen Brief erhalten, in dem ihm ein Ungenannter androhte, den Ort in Brand zu stecken. In der T-t entstand in der vorigen Woche in Forstinning ein Großfeuer, das mehrere Anwesen ein­äscherte. Die Polizei untersuchte den anonymen Drohbrief mit großer Genauigkeit und nunmehr ergab sich, daß die Briefmarke durch Nadelstiche markiert war. Es wurde fest- gestellt, daß dies das Geheimnis einer großen Ausfuhrfirma sei, die auf diese Weise ihre Postwertzeichen markiert. So gelang es, dir Stieftochter des Besitzers eige^ An wesens, tzas

ebenfalls in Flammen äüfging, Md die bei Kr Fiktckä VN schäftigt war, als Briefschreiberin zu ermitteln. Sie wurde verhaftet und gestand nunmehr, den Brand bei ihrem Stief­vater gelegt zu haben.

Eisenbahnunglück in Polen. Bei Rzeszow (Mittelgalizien) fuhr ein Persononzug in einen Verschiebezug. Die Loko­motive und 5 Wagen wurden stark beschädigt, 43 Personen verletzt.

Eisenbahnunglück in Polen. Auf der Strecke Dom- browaGranica stießen zwei Personenmqe zusam­men. Sechs Wagen wurden zertrümmert, ein Schaffner ge­tötet, ein anderer schwer verletzt. Die Untersuchung ergab, daß das Weichenstellwerk vollständig veraltet und schadhaft war.

Räuberbanden in Polen. In Lublin überfielen drei mas- "erte Räuber einen Landwirt und schossen ihn, als er sich Mr Wehr fetzte, nieder. Zwei weitere Einwohner, die die Räuber verfolgten, wurden ebenfalls erschossen.

Unwetter in Italien. Schwere Gewitter mit Hagel ent- !. ^2. ssch ach 28. Juli in Oberitalien. Bei Turin waren die Felder mit einer 25 Zentimeter starken Eisdecke über­zogen. Die Temperatur schwankt um den Nullpunkt.

Alkoholvergiftung. In Ontario (Kanada) sind 18 Per- sonen an Methylalkohol gestorben, viele liegen krank dar» nieder.

Der betrogene Abd el Krim. Die ursprüngliche Absicht der französischen und der spanischen Regierung. Abd el Krim nach Madagaskar zu verbannen, hatte man aufgegeben und als Verbannungsort die Insel Reunion (Bourbon) gewählt, die zwar sehr heiß, aber doch kein gar so ungesundes Klima hat wie Madagaskar. Neuerdings scheint man sich aber doch wieder für Madagaskar entschieden zu haben. Man möchte wahrscheinlich Abd cl Krim langsam am Klima sterben lassen.

11 Millionen Dollar für eine Zeitung. DerKansas City Star", eine der einflußreichsten Zeitungen der Verei­nigten Staaten, ist, nach einer Meldung aus Newyork, von dem Nachlaßverwalter des Begründers William R. Nelson an den jetzigen Herausgeber Irwin Kirkwood für 11 Mil­lionen Dollar verkauft worden. Diese Summe wird einem von Nelson errichteten Grundstock zugeführt, der für den Ankauf einer Sammlung von Kunstwerken für Kansas City verwendet werden sott. Das Kapital beläuft sich jetzt auf 20 Millionen Dollar.

Aus der Fremdenlegion znrückgekehct. Dieser Tage ist nach einer Dienstleistung von fast 8 Jahren ein Fremden­legionär in die Heimat Deggendorf (Niederbayern) zurück­gekehrt. In einer Zuschrift schildert der Heimgekehrte die un­barmherzige Behandlung der Legionäre und warnt die Jugend eindringlich vor diesem Sklavenleben.

Ein dreifacher Mörder verhaftet. In Spandau wurde der 50 Jahre alte Antan Marloch verhaftet, der von der Staatsanwaltschaft Schwerin seit 1920 wegen Mords an feiner Familie steckbrieflich verfolgt wurde. Dem Verbrechern fielen seinerzeit drei Personen zum Opfer.

Renn Menschen verbrannt. Bei Smichow (Böhmen) geriet eine Scheuer, in der eine Anzahl Landstreicher näch­tigte, wahrscheinlich durch deren Unvorsichtigkeit beim Rauchen in Brand. Neun verkohlte Leichen wurden auf­gefunden, wahrscheinlich sind aber noch weitere Leichen in der glühenden Äsche verborgen.

Anwetter in Italien. Die italienischen Alpen zeigen Neu­schnee. In der Ebene gingen schwere Gewitter mit Hagel nieder.

Bei Catania (Sizilien) wurde eine Gruppe Arbeiter durch einen Erdrutsch verschüttet. Zwei Mann wurden sofort ge- tötet, mehrere andere schwer verletzt.

Verhafteter Kirchendieb. In Madrid wurde ein Ange­stellter der Königlichen Kapelle verhaftet, der seit 10 Jahren wertvolle und künstlerische Kirchengeräte gestohlen hak. Mit ihm wurde ein Alkertumshändler als Hehler in Hafk genommen.

Die große Hitze in Amerika hak sich nun über die ganze Westküste ausgedehnt. Viele Hitzschläge sind vorgekommen.

Zusammenbruch eines unsinnigen Unternehmens. Zur

Befreiungs-Ausstellung in Philadelphia anläßlich -es 150- Jahrs der Befreiung der Vereinigten Staaten hatte eine Unternehmungsgesellschaft einBayerisches Bierdorf" ver­anstaltet und dazu aus Oberbayern 40 Musikanten, 65 Kellne­rinnen und 45 Sänger und Schuhplattler, die Hälfte weib­lich, kommen lassen und gegen einen Wochenlohn von zwölf Dollar (praktisch etwa so viel wie 12 Mark) angestellt. Dies Unternehmen machte Bankrott, in den letzten Wochen hatten die Bayern nur den halben und schließlich gar keinen Lohn mehr erhalten. Nun sind sie auf die Straße gefetzt und auf die Unterstützung der deutschen Kolonie angewiesen. Einen verschrobeneren Gedanken, als einBayerisches Bierdorf" einzurichten, in dem statt Bier Ciswasser und Limonade ver­zapft wird da Bier in Amerika ja bekanntlich verboten ist kann man sich kaum vorstellen.

Opiumschmuggel. Die Neuyorker Zellpolizei beschlag­nahmte eine aus Rußland über die Schweiz kommende Sen­dung von Morphium, Opium, Kokain usw. Zwei weitere Sendungen sollen unterwegs sein. Der Gesamtwert der Betäubungsmittel soll 3 Millionen Dollar betragen.

Schiffszufammenstoß. Der brasilianische Küsten-Dampfer Bitas" ist in der Arara-Bucht nach dem Zusammenstoß mit einem anderen Schiff gesunken. 21 Reisende und 5 Seeleute sind ertrunken.

Ucberschwemmung in China. Nach einer Meldung aus Peking hat der Iangtsefluß etwa 2000 Gevierkkilomeker Land überschwemmt.

sin Korea sind infolge schwerer Negenstürme mehrere tausend Hektar überschwemmt. 75 Menschen sollen er­trunken sein.

Kurzer Prozek. In Peking wurde der Schriftleiter eines chinesischen Blatts verhaftet und am anderen Morgen geköpft: vermutlich weil er einen Schmähartikel gegen den in Peking anwesenden Gouverneur von Schantung, Tschangtsungtschang geschrieben hat.

Brand von Iuckerrohrfeldern. Am Jllowofluß in Natal (Südafrika) sind Zuckerrohrfelder in Brand geraten, über 200 Hektar sind bereits vom Feuer zerstört. Mehr als 12 Kaffer-Arbeiter sind in den Flammen umgekommen.

Der verkannte Beiwagen. In der Familie wurde von den vielen Motorradunfällen gesprochen. Da geht ein Lächeln der Erkenntnis über das Gesicht des kleinen Frihl und er spricht: ..Jetzt weiß ich, warum so viele Motorradler ihren Sarg dabeihaben'.