legte, streifte er den Abzugsbügel und das Geschoß traf ein Mhriges Kind, das sofort tot war.
Stetten OA. Tuttlingen, 21. Febr. Abgestürzt- Der Zimmermann Leo Vuschle stieg die Leiter von der Obertenne herunter, glitt aus und fiel in die Scheuer hinab. Seine Verletzungen sind schwer, aber nicht lebensgefährlich.
Baustetten. OA. Laupheim, 21. Febr. Masern. Unter der hiesigen Kinderwelt sind in den letzten Tagen Masern und Keuchhusten so stark ausgetreten, daß die Unterklasse geschlossen werden mußte. Der Verlauf der Epidemie ist aber normal
Heümünz, OA. Biberach, 21 Febr Seinen Verletzungen erlegen. Der 20jährige Sohn Josef des Gerbermeisters Schilling, der vorletzten Montag bei der Illerbrücke mit dem Fuhrwerk verunglückte, ist nun an den erlittenen Kopfverletzungen gestorben. Der Verstorbene nar der einzige Sohn der Familie.
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Deutfchdemokrakische Anfragen im Landtag. Die deutsch- demokratische Fraktion hak im Landtag eine Reihe von Anfrage» gestellt, die sich aus den Wohnungsbau und das Wohnungswesen beziehen. In diesen Anfragen wird verlangt die Förderung der Neubautätigkeit für das Baujahr 1920, die Aufhebung oder Ermäßigung der Gebäudeentschuldungssteuer, die Berwsndung des Gesamkaufkommens dieser Steuer für Wohnungszwecke und ihre Ablieferung durch den Hausbesitzer erst dann, wenn sie vom Mieter eingegangen ist. Gefragt wird ferner nach den Erträgen der staatlichen Gebäudeentschuldungssteuer. Gefordert wird fernerhin der sofortige planmäßige Abbau der Wohnungszwangswirkschaft und die sofortige Herausnahme der großen Wohnungen und der Geschäftsräume aus der Wohnungszwangswirtschaft. Schließlich verlangt noch ein Antrag, daß rückwirkend vom letzten Zinstermin an die staatlichen Baudarlehen mit nicht mehr als 3 v. H. zu verzinsen sind.
Würlt. Gewerbesteuerpolitik
Von zuständiger Stelle wird mitgeteilt:
In württembergischen Tageszeitungen wird ein Protest der württ. Lederindustrie veröffentlicht, der starke Angriffe gegen den württ. Finanzminister enthält. Hw- gegen wird u. a. bemerkt: Wenn in dem Protest nachzu- weisen versucht wird, daß die Lederindustrie bei gleichem Betriebskapital, bei gleicher Arbeiterzahl und bei gleichem Umsatz das Doppelte und noch mehr an Gewerbesteuer aufzubringen habe als andere Industriebetriebe, so haben sich IMserein theoretischen Vergleichszahlen in der Praxis der Gewerbesteuerveranlagung als nicht zutreffend erwiesen. In Backnang, dem Hauptsitz der Lederindustrie, wurde die Gewerbesteueroeranlagung besonders sorgfältig vorgenommen. Die Fälle, in denen Rechtsmittel gegen die Veranlagung erhoben wurden, sind vereinzelt und bis auf wenige erledigt. Gerade aber bei der Erledigung dieser Rechtsmittel hat sich ergeben, daß, soweit die Eewinnergebmsse von 1924 nachgeprüft werden konnten, der steuerbare Gewerbeertrag hinter den Gewinnergebnissen zum Teil erheblich zurückgeblieben ist, sodaß von einer Vorbelastung der Lederindustrie gegenüber anderen Betrieben nicht gesprochen werden kann. Die Lederindustrie hat im Jahre 1924 gegenüber anderen Gewerbebetrieben sehr günstig abgeschnitten. Was aber das Jahr 1925 anlangt, so wurde der Württ. Gerberverein vom Finanzministerium- ausdrücklich daraus hingewiesen, daß für Gewerbebetriebe, die durch die Geschäftsstockung 1925 ganz besonders stark in Mitleidenschaft gezogen sind, der steuerbare Gewerbeertrag für die Restzeit bis zum 31. März 1926 durch die Gemeindebehörde von Amts wegen oder aus Antrag des Steuerpflichtigen anderweitig festgesetzt werden kann. Es ist daher den einzelnen Gerbereibetrieben selbst überlassen, Schritte zur Ermäßigung ihres Gewerbesteuerkapitals für 1925 zu unternehmen. Eine Neufeststellung des Gewerbekapitals für 1925 ist Sache der Gemeinde. Wie bei dieser Sachlage davon gesprochen werden kann, daß „diktatorischer, willkürlicher und rücksichtsloser niemals irgend eine Regierung in den Deutschen Ländern vorgegangen" sei, ist eine Ungeheuerlichkeit, die sich nach dem Ausgeführten von selbst richtet.
Württemberg ist das einzige deutsche Land, das durch das Landessteuergesetz 1925 mit dem System der Gewerbesteuervorauszahlungen, und zwar mit Rückwirkung vom 1. Januar 1924 ab gebrochen hat und zu einer ordentlichen Gewerbesteuerveranlagung übergegangen ist, in der Absicht, dem Ziel einer gerechten, im ganzen Land gleichmäßigen und einheitlichen Besteuerung der Gewerbetreibenden möglichst nahe und auf dem Weg zur Ordnung der Finanzen von Staat und Gemeinden recht erheblich vorwärts zu kommen. Der Grundgedanke des Gesetzes ist im Landtag von keiner Seite, die Kommunisten ausgenommen, angefochten worden. Die Gewerbesteuer, die zurzeit in Württemberg auf Grund des neuen Katasters bezahlt wird, ist so ziemlich die niederste in allen deutschen Ländern. Gerade gegen das System dieser Vorauszahlungen ist die Industrie aufs stärkste Sturm gelaufen und dieses System ist in Württemberg durch das genannte Gesetz verlassen worden. Es ist deshalb als eine bewußte Irreführung der Oeffentlichkeit zu bezeichnen, wenn in dem Protest davon gesprochen wird, daß die württ. Regierung noch heute mit dem System der Vorauszahlung „in kläglichster Weise weiterwurstle".
Das Landessteuergesetz vom 28. April 1925 läuft am 31. März 1926 ab. Das neue Gesetz — es mag beschaffen sein, wie es will — wird immer mindestens an zwei Grundlagen anknüpfen müssen, den Ertrag und das Betriebsvermögen. Nun sind aber die Einkommensteuer- und Körperschaftssteuer, sowie die Vermögenssteuerveranlagungen für das Rechnungsjahr 1925 erst eingeleitet: ein klares Bild über die itHnftige Gestaltung der Gewerbesteuer kann daher erst ge- won'men werden, wenn diese Veranlagungen durchgeführt sirw. Eine gewerbesteuerlose Zeit tritt aber am 1. April 1926 deshalb in Württemberg nicht ein, weil die für ein Rechnungsjahr festgestellte Steuer bis zur Feststellung der Steuer des folgenden Rechnungsjahres als Vorauszahlung (Abschlagszahlung) auf diese weiterzuzahlen ist. Durch eine verspätete Verabschiedung des neuen Gewerbesteuergesetzes verletzen somit weder Regierung noch Landtag „ihre Pflichten der Wirtschaft gegenüber". — Die Angriffe des Verfassers dieses Protestes, der das Ineinander- und Aufeinanderwirken der verschiedenen Steuern, die Steuersysteme der verschiedenen deutschen Länder und vor allem das württ. Gewerbesteuerrecht nicht kennt, fallen hienach in nichts zusammen.
Baden
Mannheim. 21. Febr. In einer Wirtschaft in Rheinau Mg sich am Dienstag abend ein 19 I. a. Arbeiter Brand- wunden im Gesicht zu. Er trug als Maske einen künstlichen Vollbart. Ein anderer Gast kam ihm mit einem brennenden Streichholz zu nahe, so daß der Bart Feuer fing. Die erlittenen Brandwunden waren dergrt. datz der Verletzte mit
dem Sanitätsarfto in das allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte.
Vittingen, 21. Febr Das langjährige Mitglied des bad. Landtags Schlossermeister Ignaz Görlacher vollendet am Montag, 22. Febr., sein 60. Lebensjahr. Er ist geborener Villinger. Dem bad. Landtag gehört Görlacher seit über 20 Jahren, und zwar seit dem Jahr 1905, an. Er ist somit eines der ältesten Mitglieder der Zentrumssraktion.
SchMach (bei Wolfach), 21. Febr. Ein einstöckiger Fachwerkbau in nächster Nähe der „Oberen Säge" ist durch Feuer zerstört worden. Beträchtliche Vorräte sind mitverbrannt. Der Schaden wird auf etwa 8000 geschätzt.
Wahlwies bei Stockach, 21. Febr. Donnerstag abend brach in der Scheune des Handelsmanns Hamiig auf noch unaufgeklärte Weise Feuer aus, das in den vorhandenen Vorräten reichlich Nahrung fand. Die Scheune samt dem angebauten Dreifamilienhaus wurden innerhalb kurzer Zeit ein Raub der Flammen. Die bedauernswerten Familien kommen in große Not, da sie zum Teil sehr schlecht versichert sein sollen, und von ihrer Habe wenig retten konnten.
Freiburg i. Br., 21. Febr. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung kam der Fall Pfaff vor dem Schwurgericht zur Verhandlung. Dem noch unvorbestraften und vorzüglich beleumundeten 30jährigen Angeklagten, der von Berus Kaufmann war, wird das schwere Verbrechen des Giftmordversuchs zur Last gelegt. Der Angeklagte hat seiner Ehefrau in Zeit von acht Wochen fast täglich Atropin beigebracht. Nach einiger Zeit bemerkte die Frau, daß das ihr beigebrachte Mittel für sie schädlich sei und trennte sich von ihm. Sie erstattete daraufhin Anzeige. Das Gericht erkannte aus eine Zuchthausstrafe von drei Jahren und fünf Jahren Ehrverlust; vier Monate Untersuchungshaft wurden ihm angerechnet.
Vom Bodensee. 19. Febr. AusderRömerzeit. In der Nähe des Rheins bei Schaffhausen wurden die lieber» reste einer römischen Ansiedelung, etwa aus der Zeit 350 nach Christi Geburt, gesunden, bestehend aus einer alten Höhlenwohnung mit Feuerstätte, noch gut erhaltenen Gräbern mit Knochengerüsten, Tongefäßen, Stein nassen und Steinwerkzeugen. Die Änsiedlung befindet sich an der Stelle, wo vor vielen Jahren der Rheinstrom floß, ehe er sein heutiges Bett fand.
Lokales.
Wild bad, 22. Febr. 1926.
Verleihung. Der Gesamtvorstand der Landesversicher- ungsanstalt Württemberg hat dem Verwalter des Krankenheims Wildbad, Herrn Johannes S ta u d e n m a i er, in Anerkennung der treuen und vorzüglichen Dienste, die er in 25 Jahren der Landesversicherungsanstalt geleistet hat, den Titel eines Inspektors verliehen.
Rundfunk. Einige hiesige Funkfreunde hatten auf Donnerstag abend alle Liebhaber des Rundfunks in die angenehm erwärmten Räume des Casä; Winkler geladen zum Zweck der Gründung einer „Bereinigung der Fu nkfre u n d e". Nachdem sich hier mehr als 20 Rundfunkhörer befinden, ist es nötig geworden, eine derartige Vereinigung ins Leben zu rufen, die es sich zur Aufgabe stellt, die theoretischen und prakt. Kenntnisse ihrer Mitglieder durch geeignete Vorträge und Bastelarbeiten zu vertiefen und auszubauen. — Auf einem besonderen Tisch war ein von Herrn Philipp gut durchkonstruierter Schulapparat und verschiedene von Bastlern gebaute Empfangsgeräte zu sehen. — Punkt 8 Uhr zeigte der Klang der Westminster-Ablei in London, wiedergegeben von verschiedenen im Saal verteilt aufgestellten Lautsprechern, an, daß die von Herrn Karl Aberle gebaute und bediente Anlage aut funktioniert. Eine längere Pause sollte allen denen, die noch kommen wollten, Gelegenheit geben, dies ohne Störung zu tun. — Sodann gab Herr Karl A be rl e einen Ueberblick über das Rundfunkwesen, insbesondere über die Art der Erzeugung der Rundfunkwellen und deren Aufnahme in der Empfangsapparatur. Er wies darauf hin, daß nach Fertigstellung des im Bau begriffenen neuen Senders es auch hier möglich sei, diesen Sender mit ganz einfachen Apparaten (Detektor) zu empfangen, und daß dann die Zahl der Bastler stark zunehmen werde. Man erhielt interessante Ausschließungen über Lautsprecher, Störungen, Fadingeffekt. Herr Aberle hat es ganz vorzüglich verstanden, mit wenigen, klaren Worten allen Zuhörern das Wesentliche des Rundfunks näher zu bringen. Zum Schluß dankte der Redner im Namen aller Anwesenden Herrn Postinspektor Maier, der sich zur Uebernahme der Borstandschaft bereit erklärt hatte. Herr Postinspektor Maier sprach über die Ziele der Bereinigung. Es ist nötig, daß jeder Rundfunkteilnehmer sich über die technischen Funktionen seines Apparats klar wird. Denjenigen, die sich selbst einen Apparat bauen wollen, wird der Verein mit Rat und Tat an die Hand gehen. Wichtig sei der Austausch der Erfahrungen, eventuelle Wünsche gegenüber der Sendegesellschaft wird der Verein vertreten. Gegen Störungen durch Rückkoppler müsse im Interesse aller Rundfunkteilnehmer vorgegangen werden. Den Schluß bildete die Aufforderung an alle Anwesenden, sich möglichst zahlreich dem zu gründenden Verein anzuschließen, dami tdieser in der Lage sei, etwas leisten zu können.
Eine zur Eintragung zirkulierende Liste ergab die nötige Anzahl Mitglieder, so daß die Bereinigung gesichert ist. — Die nun folgenden praktischen Vorführungen einer Reihe von Stationen wie Berlin, London, Hamburg u. s. w. gaben ein Bild der Empfangsmöglichkeiten. Der Süddeutsche Rundfunk in Stuttgart, der wohl von der Zusammenkunft gehört hatte, ließ es sich nicht nehmen, die im Cafä Winkler versammelten Funkfreunde zu begrüßen, und ein hiesiger Rückkoppler, der der Veranstaltung ferngeblieben war und sich auf mehreren Wellenlängen produzierte, führte den Anwesenden die Notwendigkeit eines Zusammenschluffes vor Augen (Ohren), um derartige Störer' auszuschalten.
Auch die Krankenkaffen-Sozialisierung. Neuerdings wird vielfach geklagt, daß die Ortskrankenkassenverbände sich als Erwerbsgesellschaften aufspielen und alle möglichen Geschäfte zur Schädigung des seßhaften Handels betreiben. Begünstigt wird die Tätigkeit durch eine Lücke im Gesetz, das den Trägern der Krankenfürsorge die private Erwerbsfürsorge nicht ausdrücklich verbietet- Diese Lücke soll letzt
durch einen in Vorbereitung befindlichen Antrag im Reichstag geschlossen und den Krankenkassen ein Riegel zur Betreibung von Erwerbsgeschäften vorgeschoben werden.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Beförderung. Oberst Niethammer, Jnfanteris- führer l, früher Kommandeur des 13. (Württ. Infanterie- Rgts. (Ludwigsburg) wurde zum Generalmajor befördert.
Ernennungen. Der Staatspräsident hat den Amtsgerichtsrat Breuchs in Ehingen zum Amtsgerichtsdirektor in Göppingen, und den Amtsgerichtsrat Dr. Pfleiderer in Heilbronn zum Amtegerichisdirektor in Heilbronn, die Oberamtsrichter von Baur - Breitenfeld in Langenburg und Bülvw in Riedlingen zu Amtsgerichtsräten auf ihren bisherigen Stellen und den Amtsrichter Hartransl in Wangen zum Landgerichtsrat in Tübingen ernannt.
Erneute Hochwassergefahr. In Hanau ist infolge der starken Niederschläge der letzten Tage die Kinzig über die Ufer getreten. Das Dorf Hirrheim bei Gelnhausen ist von der Staatsbahn abgeschnitten. Auf dem Main hat sich infolge des Sturms ein mit 37 000 Zentner Weizen beladener Kahn von den Ankern losgerissen. Er trieb mit solcher Gewalt gegen die Pfeiler der Frankjurter Eisenbahnbrücke, daß er leck wurde und sosort sank. Die Schiffsmannschaft konnte gerettet werden.
Gefallenen-Gedenkkasel. Anläßlich der Enthüllung von zwei Marmorgedenktafeln, die die Namen von 222 gefallenen Angehörigen des Sanitätsofsizierskorps der Kaiser-Wilheim- akademie kragen, fand in Berlin in der ehemaligen Kaiser- Wilhelmaakademie eine Gedenkfeier statt, an der neben zM- reichen ehemaligen Kameraden und Angehörigen der Gefallenen General vonSeeckk, der Reichswehrminister und der Reichsarbeitsminister teilnahmen.
Berurkeilung wegen fahrlässiger Tötung. Das Schöffengericht Berlin-Wedding verurteilte den Büchsenmacher und biochemischen Berater Otto Schlief wegen fahrlässiger Tötung eines Kinds infolge einer Behandlungsmethode zu drei Monaten Gefängnis. Das Urteil nahm an, daß durch das Verhalten des Angeklagten der Tod des Kinds verursacht worden sei. Bei der Besichtigung des Kinds, das der Baker auf Veranlassung des Angeklagten aus dem Krankenhaus geholt hatte, mußte er die Gefahr erkennen. Nachdem er mit unschädlichen Mitteln das Kind behandelt hatte und trotzdem eine Verschlimmerung eingekreken war, hätte er die Pflicht gehabt, zu der von den Aerzten dringend geratenen Operation das Kind nach dem Krankenhaus.zurückzuschicken.
Die Zeitungen des neuen Deutschland. Eines der Se- minarien der Hamburger Universität, das sich mit Zeitungskunde befaßt, hat eine Statistik über die deutschen Presseorgane herausgegeben. Deutschland verfügt heute nur noch über 3252 Zeitungen. Es hat durch Gebietsverluste und durch die wirtschaftliche Lange eine große Anzahl von Zeitungen eingebüßt. Nach der Statistik sind parteilos 1578 — 48,6 v. H. (ohne Angabe); amtlich 197 — 6,1 v. H.; national, rechtsstehend, vaterländisch 341 — 10,5 v- H.; Zentrum 315 — 9,7 v. H.; bürgerlich 154 — 4,7 v. H.; sozialdemokratisch 155 — 4,7 v. H., Bayerische Volkspartei, föderalistisch 1l>4 — 3,2 v. H.; demokratisch, republikanisch 111 — 3,4 o. H.; deutschnational 85 — 2,6 o. H.; oolks- parteilich 62 — 1,9 v H.; liberal, mittelparteilich 56 — 1,7 v. H.; agrarisch, gewerblich 33 — 1,0 v. H.; kommunistisch 34 — 1,0 v. H.; völkisch 15 — 0,5 v. H.; nationale jNinderheiten 12 — 0 v. H.
Ein Rembrandi nach Amerika verkauft. Einer Reutermeldung aus Neuyork zufolge wurde das berühmte, dem schwedischen Grafen Wachtmeister gehörende Bild Rem- brandts „Portrait eines jungen Mannes" für 410 000 Dollar nach Amerika verkauft.
Millionenbetrug eines Rittergutsbesitzers. In Neuwaldau (Schlesien) wurde der Millionenkreditschwindel eines Rittergutsbesitzers Bergner und seiner Ehefrau aufgedeckt. Letztere wurde dem Saganer Amtsgerichtsgefängnis zugesührt, während der Ehemann nach der Schweiz entflohen sein soll. Nicht weniger als 160 Haftbefehle sind gegen des Ehepaar erlassen worden.
Geschoßexplosion. Ein Soldat fand in Belgrad ein Geschoß, das aus der Zeit der Beschießung der Festung Belgrad stammte und infolge unvorschristsmäßiger Behandlung explodierte. Dabei wurden drei Offiziere und vier Soldaten verwundet, darunter auch ein Leutnant, der für die Außerachtlassung der vorgeschriebenen Vorsichtsmaßnahmen verantwortlich war und darum auf der Stelle Selbstmord be» »mg.
Schifssbrand. Aus Brest wird berichtet, daß der Dampfer Jroise den von Batavia kommenden holländischen 500 To.» Flachdampfer Booton, der Tabak und Oel geladen hatte, brennend in die Reede von Brest schleppte. Seit 20 Stunden wütet in den Lagerräumen des Booton ein Feuer, dessen man noch nicht Herr werden konnte. Der Dampfer Booton hatte 58 Mann Besatzung, darunter 24 Kinder an Bord.
Verhaftung internationaler Verbrecher. Das Sicherheitsbüro in Wien erhielt die Nachricht, daß der berüchtigte Hochstapler Armand Schwöb, der seit fast einem Vierteljahrhundert von fast allen Polizeiverwaltungen Europas und Amerikas gesucht wird und zuletzt aus Berlin unter Hinterlassung von Verbindlichkeiten im Betrage von etwa 14 Million Goldmark geflüchtet war, in Fiume verhaftet wurde. — Ein internationaler Bankdieb, der sich Dimitri Schewtschenko nennt und Mitglied der Bande sein dürfte, die ssit Jahren in Europa viele Bankdiebstähle und Ueberfälle auf Kassenboten verübte, wurde in Wien auf frischer Tat festgenommen.
Rettung auf hoher See. Der japanische Dampfer „Arrow" meldet durch Funkspruch, daß er 13 Mann der Besatzung des japanischen Dampfers „Taischin Maru" 1400 Kilometer von Bokohama entfernt rettete. Das Schiff trieb seit einem Monat infolge des Sturms auf dem Meer. 19 Mann der Besatzung, die sich am 8. Februar in Booten entfernt hatten, werden als verloren angesehen.
Für solche, die zu viel Zeit haben. Ein junger Norweger in Stabäk, der anscheinend nichts anderes zu tun hat, hat sich die Zeit genommen, festzustellen, wie schnell sein Bart wächst und hierüber gefunden, daß das Wachstum des Barts in einer Woche ganze 3,5 Millimeter beträgt, was einem Wachstum von 6,020823 Millimeter in der Stunde oder 0,000007787 Millimeter in der Sekunde entspräche. Außerdem hat er die Wissenschaft auch um die Kenntnis bereichert, daß es ganze 5495 Jahre dauern würde, bis sein Bart, wenn er immer mit derselben Schnelligkeit weiterwachsen würde, eine Länge von einem Kilometer erreichen würde ... Ob die errechneten Ziffern richtig sind, wissen wir nicht, wer aber an der Richtigkeit zweifelt, kann sich ja die Mühe machen, sie nachzuprüfen, schreibt das norwegische Blatt, dem der junge Gelehrte seine Beobachtungen mitgeteilt hat.