gültiges Gewicht erreichen? Sind wir Sann wenigstens ge­gen weitere Vressunqen und Erpressungen geschützt?

O nein! Im Jahr 1929 wird eine neue Sach­verständigenkommission eingesetzt werden, um ssstziistellen, ob wir vielleicht im Jahr 1930 noch mehr zahlen können, als die Höchstsummc von 2600 Millionen Mark betrug! In dieser fünsköpfigen Sachverständigenkom­mission werden zwar auch zwei deutsche Mitglieder sitzen. Die Mebrheit stellen aber die Cntschädigungskommission und der Völkerbund. Dann wird die deutscheLeistungsfähig­keit" noch einmal geprüft werden, und zwar inwissenschaft­licher" Weise mit Hilfe der sogenanntenWohlstandsrnetz- -ahl". Aus Grund dieser Wohlstandsmeßzaisl kann eine wei­tere Erhöhung der deutschen Entschädigungslasten besohlen werden, wenn z. B. die Zahl der deutschen BeVol­ke r u n g sich von 1924 bis 1929 erheblich vermehrt hat! Damit tritt der rohe Gedanke der sogKopfsteuer", die England in seinen F a r b i g e n kolonien den Ein­geborenen auferlegt, für uns Deutsche in Kraft! Jede deutsche Mutter, die heute ein Kind zur Welt bringt, trägt damit zur Erhöhung dessen bei, was unsere Feinde mit grinsen­dem Hohndie Wohlstandsmeßzahl" nennen.

Auch andere Länder, so wird eingewendet, tragen schwere Steuerlasten Gewiß!

Aber drei Unterschiede bestehen:

Erstens gibt es kein Land, dessen Hauptindustrie gerade vor dem Einsetzen der Steuerlast durch einen kriegerischen Einbruch mitten im Frieden so furchtbar geschädigt worden wäre wie unser Ruhrgebiet. Während in Frankreich und Belgien die letzten Spuren der Kriegszerstörung beseitigt wurden und neue Fabrikanlagen nach modernstem System dort entstanden, lagen unsere Kohlenzechen und Werke still, und ein Vsrnichiungskampf vollzog sich, dessen Spuren noch längst nicht getilgt sind, ein Vernichtungskampf, der welt- beriihmieUnternehmungenandenRanddes N u i n s gebracht, die Zahl der Arbeitslosen vervielfacht und die Gemeinden ausgesogen hat. Nach solchen Erschütte­rungen wirkt das Anziehen der Steuerschraube ganz beson­ders schmerzlich, und das ganze deutsche Volk hat darunter zu leiden, daß die Kohle, die vor dem Krieg mit 29 Pfg. auf §ie Tonne steuerlich belastet war, jetzt das Vierfache, nämlich 1,13 Mark, auf die Tonne an Steuern trägt. Die Kohle ist die Grundlage aller Wirtschaft. Jede Mehrbelastung der Kohle erschwert den Wiederaufbau.

Ein zweiter Unterschied gegenüber anderen Ländern ist ^er: Andere Länder behalten die Erträge ihrer Steuern im Lande. Sie verwerten sie zur Verbesserung der Gehälter, zu produktiven Anlagen, von de- neu alle Staatsbürger Nutzen haben. Wir aber sind verur­teilt, die ungeheure Steuersummeaus das Konto des Ent­schädigungsagenten" zu zahlen, und verlieren damit jeden Vorteil vom Ertrag der drückenden Steuern. Aus dem Konto des Entschädigungsagenten fließen die von uns erpreßten Beträge nach Frankreich, England, Italien, Belgien. Diese zahlen davon ihre amerikanischen Schulden (soweit sie diese überhaupt bezahlen) und Frankreich behält noch einen großen Ueberschuß für sich selbst. So versorgt die deutsche Steuer­pumpe den internationalen Kreditverkehr mit deutschem Gut und-Blut!

Der dritte Unterschied schließlich ist folgender: Wenn in anderen Ländern die Steuerlast auch schwer ist, so steht sie doch überall in einem notwendigen Verhältnis zu den Er­trägen, den Gewinnen. Kein Staat, der weiterleben will, nimmt auf die Dauer mehr als vorhanden ist.

Das Deutsche Reich jedoch ist, nachdem wir uns dem Da« wesabkommen unterworfen haben, nicht mehr Selbstherr. Die Steuerschraube wird nicht mehr von der deutschen Re­gierung gedreht, sondern von den HerrenKo^ft lisscrren" des Verbands. Ohne Genehmigung desKommissars für die verpfändeten Einnahmen" darf keine indirekte Steuer ermäßigt werden! Der Kommissar hat das Recht, alle per­sönlichen Steuererleichterungen zu verbieten. Ja, der Kommissar kann den Deutschen Reichstag zwingen, diejenigen steuerlichen Maßnahmen, welche der internationale Kommissar für nötig und geeignet hält, binnen zwei Monaten zum Reichsgesetz zu erheben! So steht's schwarz auf weiß in Kapitel >11, Ziffer 10 der Unterlage 1 des Londoner Schlußprotokolls. Unsere Regierung hat das unterzeichnet. Sie hat damit den furchtbaren Mechanismus der deutschen Steuerschraube in die Hand des französischen Kommissars gegeben! Er wird die Steuerschraube fest cm- ziehen, denn die deutschen Steuern sind ja nach der Meinung der Daweskommissionungebührlich niedrig".

Deutscher Reichstag

Berlin. 18. Februar.

Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Die L. Lesung des Haushalts des Reichsjustizministeriums wird erledigt und die Kosten für das Reichsgericht werden be- willigt.

Es folgt die 2. Beratung des Haushalts des Reichs- arbeitsministeriums. Auch zu diesem Haushalt liegen zahlreiche Anträge und Interpellationen aller Par­teien vor. Sie verlangen Maßnahmen zur Verhütung von Grubenunfällen, Ratifizierung des Washingtoner Abkom­mens über den Achtstundentag, Hilfsmaßnahmen gegen die Wirtschaftskrise, Fürsorge für die Kleinrentner. Der Aus­schuß fordert in einer Entschließung, daß in den verschie­denen Organen der Internationalen Arbeitsorganisation dis deutsche Sprache der französischen und englischen gleichgestellt werde und daß Deutschland eine angemessene Vertretung im Internationalen Arbeitsamt erhält.

In der allgemeinen Aussprache protestiert Abg. Kar­sten (Soz.) entschieden gegen jeden Abbau der sozialen Für­sorge. Das Arbeitsminisierium gebe den Arbeikgebervereini- gungen zu sehr nach. Am Achtstundentag müsse unbedingt festgehalten werden.

Abg. Stegerwald (Zentr.) schilderte die große Not­lage des deutschen Volkes. An Beiträgen zur Arbeitsversiche­rung für die Kriegsbeschädigten und die allgemeine Für­sorge würden jährlich rund 6 Milliarden aufgebracht. Der Ueberschwemmung Deutschlands mit ausländischen Waren müsse oorgebeugt werden. Bei einer guten Sozial­politik und richtigen Behandlung des deutschen Arbeiters sei aus diesem außerordentlich viel herauszuholen. Die Frage der Versicherungsanstalt Schlesiens darf man nicht nur vom versicherungstechnischen Standpunkt aus behandeln. Das ln schwerer Zeit gegebene Versprechen einer eigenen Anstalt muß man den Schlesiern gegenüber halten. Der Redner weist darauf hin, daß drei Probleme besonders im Vorder­grund stehen, und zwar 1. die Schaffung der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung an Stelle der Arbeitslosenfürsorge', 2. die Forderung der Arbeitszeitfrage in Verbindung mit England, Belgien und Frankreich, und 3. die Regelung der Arbeitsgerichtsbarkeit, Deutschland müsse sich immer vor Augen halten, daß es keine Insel sei. Im Vorteil sei es durch seine günstige geographische Lage und den Gewerbefleitz seiner Bewohner. Der Redner tritt für weitgehende Ge­meinschaftsarbeit ^in. Notwendig fei die Förderung ^der

ExportMvusMe. Man Dürfe aucy nicyt hunderte von 2E- lionen für ausländischen Weizen ausgeben, während der deutsche Landwirt leinen billigen Roggen nicht los wird. Aus der Houszinssteuer sollen jährlich 7<X) Millionen für den Wohnungsbau verwandt werden. Es müsse davor gewarnt werden, die Gegenwart übermäßig zu Gunsten der Zukunft zu belasten. Notwendig sei die Förderung der Exportindu­strie. Mau dürfe auch nicht Hunderte von Mllionen für ausländischen Weizen ausgeben, während der deutsche Land­wirt seinen billigen Roggen nicht los wird. Aus der Haus- zinssteuer sollen jährlich 700 Millionen für den Wohnungs­bau verwandt werden Es müsse davor gewarnt werden, die Gegenwart übermäßig zugunsten der Zukunst zu belasten.

Darauf wurden die Beratungen abgebrochen. Angenom­men wird ein Antrag zur Aenderung des Tabaksteuer­gesetzes, wonach bei der Gewährung der Erwerbslosen­unterstützung an die Tabakarbeiter die Bedürstigkeitsprüsung fortfallen soll. _

Württemberg

Stuttgart. 18. Febr. S t e u e r e n t l a st u n g des Ge- bäudebesitzes. Der Abg. Rath (DB.) hat solgenüe vUe'me Anfrage an die Regierung gerichtet: Wie die tägliche Erfahrung zeigt, wird die Gebäude-Entschuldigungssteuer, die in Württemberg bisher in der Form einer Kataster­steuer zur Erhebung gelangt, als besonders ungerechte und wegen ihrer Höhe als überaus drückende Steuer empfunden. Diese Gebäudeentschuldungssteuer soll zufolge Reichsgesetzes über Aenderung des Finanzausgleichs zwischen Reich, Lan­dern und Gemeinden vom 10. August 1926, wie Finanz- minister Dr. Dehlinger vor einiger Zei! im Finanz­ausschuß des württ. Landtags dargelegt hat, für 1926 noch eine wesentliche Erhöhung erfahren. Nach den kürzlichen Auslassungen des neuen Reichssincmznnnisters Re in hold im Reichstag, plant das Reich, verschiedene nicht unwesent­liche Steuererleichterungen. Es würde nahe liegen, eine solche Maßnahme vor allem bei der Gebäudeentschuldungs­steuer durchznführen und Länder und Gemeinden für den entstehenden Ausfall durch anderweitige Gestaltung des Finanzausgleichs schadlos zu halten. Ist das Staatsmini- sterinm bereit, aus Anlaß des geplanten Steu.rabbaus, bei der Reichsregiernng dahin zu wirken, daß das genannte Gesetz, soweit es sich auf den Geldentwertnngsausgleich bei bebanien Grundstücken bezieht, eine entsprechende Aende- rnng erfährt, sodaß die geplanten Steuererleichterungen auch dem in Württemderg außerordentlich stark belasteten Ge- bandebesitz zugute kommen.

Bsflagguug am Gefallenengehenktag. Von zuständiger Seile wird nnigeteilt: Die rite »ibergische Staatsregierung hat in Uebereinstimmnng mit der Mehrzahl der übrigen Län­der uns Anlaß des Gefallenengedenktags am 28. Febr. 1926 ongeordnek, daß an diesem Tag die Dienstgebäude Halbmast beflaggt werden. Die Gemeinden werden ersucht werden, ein Gleiches in die Wege zu leiten.

Verschiebung des Landtagsbeginns. Landtagspräsidenl Körner teilte den Fraktionsvorsitzenden mit, daß er ent­gegen der früheren Vereinbarung beabsichtige, den Landtag iin Februar nicht mehr einruberusen, da mit der Rückkehr des Staatspräsidenten vom Krunkheitsurlaub in der nächsten Wache nicht zu rechnen ist und die persönlich Anwesenheit des Staatspräsidenten bei der ersten Beratung des Staats­vereinfachungsgesetzes und des Gesetzes über das Staats­ministerium und die Ministerien ebenso auch bei der all­gemeinen Aussprache zum Haushalt 1926/27 geboten sei Auch die vollständige Drucklegung des Haushaltplans kann im Februar nicht mehr erfolgen.

Landwirtschafkskanmrerwahlen. Die Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses der Landwirtschaftskammermahlen und der Namen der Gewählten kann erst in einigen Tagen erfolgen, da das Zählgeschüst große Mühe verursacht.

Kleiner Wegweiser. Das Polizeipräsidium hat den Klei­nen Wegweiser von Stuttgart neu herausgegeben, welche, zum Preis von 70 Z im Polizeigebäude, Büchsenstr. 37, unk im früheren Stadtdirektionsgebäude, Neue Brücke 12, unk bei sämtlichen Polizeiwachen bezogen werden kann.

Vom württ. Blindenverein. Nach dem Geschäftsbericht des württ. Blindenvereins beü-mg der Gesamtwarenumsctt der Blindengenoss-enschaft in5 abgelaufenen Geschüftsjahi 170 000 -ll. Der Verein bat gegenwärtig rund 600 Blinde zu betreuen und hofft, im Hinblick auf seine soziale Tätigkeit, auf die Unterstützung weitester Kreise.

Vom Tage. In der Königstraße wurde ein 14 I. a. Lehr­mädchen von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Es trug eine starke Verletzung des rechter Knies davon. In der Hauptstraße ft, Gäblenberg stürztc ein 16 I. a. Kanftnamislehrling vermutlich durch eigenc Unvorsichtigkeit während der Fahrt aus einem Straßenbahn­wagen. Er erlitt hierbei eine schwere Gehirnerschütterung

Aus dem Lande

Altbach, OA. Eßlingen, 18. Febr. Beim Baumfäl­len verunglückt. 3m hiesigen Gemeindewald Schachen ereignete sich beim Holzhauen ein bedauerlicher Unfall. Der dabei beschäftigte verh. Eugen Hermann von hier wollte einen, fallenden Baum ausweichen, blieb aber an einem Baum-Stumpen hängen und konnte sich nicht mehr recht­zeitig in Sicherheit bringen. Es wurde ihm ein Fuß abge­schlagen.

Zuffenhausen. 18. Febr. Jugendliche Vandalen. Dieser Tage zogen zwei hiesige Buben nach Münchingen, um dort mildtätige Hände zu suchen. Als. ihnen in einigen Häusern auf ihre Bitten hin nichts gegeben wurde, faßten sie den Entschluß, sich am ganzen Ort zu rächen und knickten sieben jungen Obstbäumen auf dem Heimweg die Wipfel ab. Run hat sich die Polizei der Sache angenommen.

Knikklingen, OA. Maulbronn, 18. Febr. Schwer verun­glückt ist ein 28 Jahre alter verheirateter Holzfräser der Fabrik Hohner dadurch, daß er seine rechte Hand in die Maschine brachte. Die Hand wurde so schwer verletzt, daß sie im Bezirkskrankenhaus abgenommen werden mußte.

Neckarsulm. 18. Febr. Latein- und Realschule. Den Zeitoerhältnissen Rechnung tragend, hat der hiesige Ge­meinderat beschlossen, den 75prozentigen Zuschlag zum Schul­geld für auswärtige Schüler, die die Latein- und Realschule besuchen, nunmehr fallen zu lassen.

Gültstein OA. Herrenberg, 18. Febr. Herzschlag infolge eines Schreckens. Vergangene Woche kam hier der Arbeiter Ruoff bei der Arbeit im Gipswerk mit seiner Kleidung der Transmission zu nahe, so daß diese ihn erfaßte. Die Kleidung wurde zerrissen und Ruoff wäre frei gewesen, aber der ausgestondene Schrecken wirkte so stark auf ihn, daß der junge hoffnungsvolle Mann an einem Herz­schlag starb.

Tübingen. 18. Febr- AumGedächtnis Scheffels. Anläßlich des 100. Geburtstages von Josef Viktor v. Scheffel

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vermachte der Stadt eine Sammlung ihr«. ^tznes, beste­hend aus Zeichnungen, Su-cheu und Phoiogc > von binnen

hatte die Verbindung Igel, der angehörie, ihr Hans ans dein Sch. weithin klang das Schesjellied:A. ins Neckartal hinab. Anschließend sa Ehren Scheffels stakt.

Die Witwe de

verstorbenen

laacsnn

Sxaichingsn, 18. Febr. Entdeckung ei».

An der Nordseile d»s Lemtrergs, o der Stelle d --er Sage bekannten Iungfrauenlochs wurde eine Höhl, vc-ste- hend in einem schmalen Gang ahne Spuren einer men ch- lichen Behausung entdeckt.

Tieringen OA. Balingen, 18. Febr. B r a n d d e s H a u- ses auf der Wasserscheide. Das weit und drei, be­kannte Haus auf der europäischen Wasserscheide, eines der ältesten Häuser im Ort, ist in Flammen aufgegangen. In einem an das Haus angebaute,, Schuppen war das Feuer auf bis jetzt ungeklärte' Weise entstanden, hatte rasch auf die nur durch eine Bretterwand geschützten Heuvorräte über- gegrifm.

Wangen i. A.. 18. Febr. Autolinie. Das Stadt- schultheißenantt hat im Benehmen mit den beteiligten Ge­meinden in Bayern, Oesterreich und in der Stadt Bregenz eine Eingabe an die Postdirektion Wien um Einführung einer Autolinie BregenzWangen gemacht.

Wittershausen. OA. Sulz, 18. Febr. Autobrand. Das zur Abfahrt bereitstehende und mit Arbeitern der Mauser- werke Oberndorf vollbesetzte Lastauto geriet in Brand als der Wagenführer es in Bewegung setzen wollte. Die Ur­sache war eine Benzinexplosion; rasch schlugen die Flammen turmhoch zun, Himmel. Beim Aussteigeu wurden zwei Arbeiter leicht verletzt- Der Schaden beträgt etwa 7000 -st; der Wagen ist versichert.

Saulgau, 18. Febr. Besichtigung des Uni- D ü n g e r w e r k s. Am Dienstag nachmittag besichtigte der Gemeinderat von Ebingen das neue Düngerwerk in der Kiesgrube beim Hochbergerweg. Die Stadtverwaltung Ebingen beabsichigt der Errichtung einer ähnlichen Anlage näherzutreten. In praktischer Demonstration wurde er­läutert, wie unter Verwendung von Exkrementen, Kehricht, Asche, Torf und Ammoniakwasser des Gaswerks in hy­gienisch einwandfreier Weise Dungstofs erzielt und gelagert wird. Allgemeine Anerkennung fand die Geruchlosigkeit des Herstellungsverfahrens.

Lokales.

«ildbad, IS. Febr. c»2S.

Evang. Stadtkirche. Im Anzeigenteil des heutige» Blattes werden die Themen der religiösen Vor­träge mitgeteilt, die Herr Evangelist Rseder in der Zeit vom 21. Februar bis 3. März halten wird. Wie ersichtlich, behandeln dieselben Lebens- und Ewigkeitsfragen, die für jedermann von höchster Bedeutung sind. Der Redner wird außerdem in der obigen Zeit jeden Werktag nachmittag um 3 Uhr eine Bibelstunde halten. Ls ist zu wünschen, daß in dieser schweren und ernsten Zeit viele die gebotene Gelegenheit zur Vertiefung, Festigung und Bereicherung ihres religiösen und sittlichen Lebens fleißig benützen.

Liederkranz betr. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Ver­hältnisse, der allgemeinen Not, jedoch mit Rücksicht auf unseren Kurbetrieb gedenkt der Verein, wie den meisten Einwohnern von Wildbad bekannt sein dürste, am 9. Mai d. I. sein 70jähriges Bestehen zu feiern. In Ver­bindung hiemit soll ein großer Gesangswettstreit statt- finden, zu welchem sich bis heute allein 31 preissingende Vereine angemeldet haben. Es ist nun beabsichtigt, jedem einzelnen dieser Vereine einen Preis zu verabfolgen in Form eines Pokals oder Bechers, und zwar richtet sich die Zuteilung der Preise, was Größe, Wert usw. des be­treffenden Lokals anbetrifft, nach den Gesangsleistungen. Der Verein bedarf daher einer größeren Anzahl dieser Pokale und Becher, ist jedoch in Anbetracht der großen Kosten, die ihm durch das Fest ohnehin schon erwachsen, nicht in der Lage, sich durch die Beschaffung der Preise noch weitere Kosten aufzubürden, und richtet daher an die verehr!. Einwohnerschaft und Vereine Wildbads, wie dies auch sonst im allgemeinen üblich ist, die Bitte, sich durch Stiftungen an dieser schönen Sache zu beteiligen. Der Verein hat sich nun mit einem leistungsfähigen Fabri­kanten, Herrn Seyboldt-Pforzheim, in Verbindung gesetzt und wird, um der verehrst Einwohnerschaft, insbesondere den Herren Gastwirten, Metzger- und Bäckermeistern und sonstigen Gewerbetreibenden, welche wohl aus der Ver­anstaltung auch einen Nutzen ziehen werden, Gelegenheit zur Besichtigung und Auswahl zu geben, eine größere Anzahl dieser Pokale, abgestuft nach Größen und Preis­lagen, im GesangslokalWildbader Hof" am Sonntag, den 21. d. Mts., lind an den folgenden Tagen im Schu h- haus Bott zur Ausstellung bringen. Auch im Uhren­haus Hieber hier bietet sich Gelegenheit zum Ankauf von schönen Pokalen und Kränzen. Auf Wunsch können sich zur Stiftung eines Pokals auch mehrere Personen zu­sammenschließen. Die Namen der Stifter werden in die Pokale eingraviert. st. Pf... r.

Evang. Gottesdienst. Sonntag Invocavit, 21. Febr. (L a n d e s b u ßt a g). 9^ Uhr Predigt: Stadtpfarrer Dr. Federlin. Im Anschluß Feier des heiligen Abendmahls. 11 Uhr Kindergottesdienst. Keine Christenlehre. 8 Uhr abends erster religiöser Vortrag von Evangelist Roeder: Kann ein moderner Mensch der Bibel glauben ? 2 Uhr nachmittags Predigt in Sprollenhaus: Stadtpfarrer Dr. Federlin. Im Anschluß Christenlehre. Opfer für die Ev. Studienhilfe.

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Seit erdenkliche» Zeiten schlitz: man die anregende Wirkung der Kamille auf. die .Kopfhanl Von der unpraktischen und zeitraubenden Verwendung ceincr Kamillen ist man aber längst abgekommen, seitdem in dem bekannten Kopfwasch- pulverSchanmpon niil dem schwarzen Kopf" init Kamillenzusatz ein Mittel von angenehmem, aromatischen Duft geboten ist, das die kräftigende Wirkung der Kamille mit durchgreifender ReinigungskrafI verbindet und den,

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