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3. Juli 1923.

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ffchNckenheik für" die Erhaltung der christlichen Schule ick die Schranken tritt (früher in Düffeldorf in de>» dortigen Schulkämpfen eine führende Rolle spielte), wird in ihrer jetzigen Stellung Gelegenheit haben, das Prinzip der christ­lichen und konfessionellen Schule zu vertreten.

! (SCB) Gmünd» 12. Juli. In einem Kornacker hinter Aroßdienbach wurde der 50 Jahre alte Bauer und Farren- halter Jakob W. von dort erschossen aufgefunden. In sei­nem Vieh- und Farrenstall herrscht seit einiger Zeit die Maul- und Klauenseuche. Letzten Sonntag ist eine wert­volle Kuh an der Spuche verendet. Nach Angabe der Fa- Milie hat er den Verlust zu schwer genommen. Er hat sich mit der Angabe von Hause entfernt, er gehe zum Mähen, und hat dann Hand an sich gelegt.

(SCB) Crailsheim, 12. Juli. Die Ehefrau des Stadt- ikirchners Seibold hier, die während der Erntearbeit bei Gutsbesitzer Kühle behilflich war, fiel in dessen Scheune vom Garbenloch in die Tenne und erlitt so schwere äußere »md innere Verletzungen, daß sie an den Folgen im Be­zirkskrankenhaus gestorben ist.

(SCB) Vom Bodeusee, 12. Juli. Nach einem Streit Mjit seinem Vater legte der schwachsinnige Sohn des Landwirts Friedrich Lang in Wieladingen Feuer an einen Heuwagen. Die Flammen schlugen auf das Haus über und steckten auch die Häuser des Landwirts Gerspach und der Witwe Albiez in Brand. Da männliche Hilfe mangelte, konnte Lei allen drei Hausinhabern fast nichts gerettet werden. So sind dem Landwirt Lang acht Stück Vieh mitverbrannt. Die Geschädigten sind außerdem so schlecht versichert, daß der Schaden sehr groß ist.

Landtag.

Aenderung des Wohnungsabgabegesetzes.

(STB.) Stuttgart, 11. Juli. Aller Anfang ist schwer, auch der mit so vielen guten Vorsätzen gepflasterte frühere Beginn der Sitzungen schon um 3 Uhr. Außer dem Präsidenten und sei­nem Stab waren um Uhr nur ein paar Abgeordnete im

Saal, so daß die Sitzung erst um 8.25 Uhr eröffnet werden konnte. Am Ministertisch: Justizminister Beyerle. Der Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung des Forststrafgesetzes wird in allen drei Lesungen ohne Debatte angenommen. Der Entwurf eines .Gesetzes zur vorläufigen Ausführung des Reichsgesetzes für Ju- gendwohlfahrt wird nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Scheef (Dem.) an den Ausschuß verwiesen. Zum Ent­wurf einer dritten Aenderung des Wohnungsabgabe- gesetzes, in der Beratung verbunden mit dem Entwurf eines Gesetzes über die Erhebung der Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaus im Rechnungsjahr 1923 berichtet namens des Volkswirtschaftlichen Ausschusses Abg. Möhler s(Ztr.) über die bekannten Anträge, besonders über den Abände- rungsantrag. die Abgabesätze für den Staat und für die Ge­meinden mit je 360, statt der vom Entwurf vorgeschlagenen 360 bezw. 150 Prozent, gleichzusetzen. Die Abgaben werden erhoben von den im Eebäubekataster für Staat und Gemeinden aufge- nommenen Gebäuden nach dem für die Gebäudesteuer festgesetz­ten Kapitalwert (Steueranschlagj. Die Gemeinden werden verpflichtet, Zuschläge zu der staatlichen Abgabe zu erheben, die für jedes ganze oder geteilte Rechnungsjahr durch besonderes Ghsetz bestimmt werden. Abg. Hey mann (Soz.) rechtfertigt seine Partei gegen den Vorwurf einer fortgesetzt stei­genden Belastung der Mieter mit der Notwendigkeit der Ve­rschaffung von neuen Wohnungen, um für Gesundheit und Zu­friedenheit des Volkes zu sorgen, und empfiehlt die Annahme . der Ausschuß-Entschließung, bei der Reichsregierung erneut und mit aller Entschiedenheit dahin zu wirken, daß diejenigen Neu­bauten, die vor dem 1. Oktober 1922 bezogen wurden, zur Wohnungsabgabe herangezogen werden. Redner empfiehlt sei­nen vom Ausschuß angenommenen Antrag. Gewerbetreibende zu

^ Das Eulenhaus.

Roman von E. Marlitt.

O. glaubst du, Dina, daß man die Liebe auszieht wie ein 'Kleid?" fragte die Herzogin bitter,daß man sich vornehmen kann, etwa als wolle man einen Spaziergang machen: von heute ab wird nicht mehr geliebt Punktum!? So ist das Herz nicht beschaffen."

Klaudine schwieg.Ich werde mich nie verheiraten," sagte sie dann leise und bestimmt,wenn nicht beider Herzen sich einander zuneigen, nie! Verzeihe, Elisabeth, ich darf dir keine trügerischen Versprechungen machen. Verfüge über alles, alles! Ueber mein Leben, wenn es sein muß, nur verlange das nicht!"

Die Herzogin blickte mit weinenden Augen an Klaudine vor­über. Ein Weilchen blieb es ganz still im Gemach.

Armer Mann! Ich hatte es mir so schön gedacht für dich." sagte sie dann mehr zu sich selbst.Es soll nicht sein!" Und etwas lauter:Welche Verwirrung du liebst Lothar, und er arme kleine Prinzessinl"

;Elisabeth!" schrie Klaudine auf und ihre erblaßten Lippen zitterten.Ich will ja sein Glück nicht hindern was denkst du von mir? Nie! Nie! Erweise mir eine Lieb," führ sie hastig fort, gib ihm in meinem Namen seine Freiheit zurück ich weiß, du sprichst mit ihm über diesen Punkt."

Morgen," sagte die Herzogin.

So gib ihm das!" Sie zog heftig den Vrautring von ihrem Finger.Hier ist das Glück der Prinzessin, nimm es und laß mich meine eigenen Wege gehen, allein, fern von allem, was mich «n ihn erinnert!"

Sie sprang empor und ging zur Tür hinüber.

Klaudine," bat die Herzogin mit ihrer schwachen Stimme, und ihre kranken Hände umschlossen den Ring,Dina, geh nicht so von mir! Wer ist die Aermere von uns beiden? Hilf mir LL.r, daß noch eMr Segeg -M M dem

"Wckgeck, für jedeck dritten der voll thnsü nM dem 1. April 1923 gegen früher mehr beschäftigten Arbeitnehmer eine Wohneinheit von 3 Zimmern und den entsprechende» Neben­räumen zur Verfügung der Gemeinde zu erstellen oder einen entsprechenden Baukostenbeitrag als Zuschlag zur Wohnungs­abgabe an die Gemeinde zu entrichten, wenn der den gewerb­lichen Zwecken dienende Raum (Fabriken, Banken usw.) nach dem 1. April 1923 neu erbaut worden ist. Besonders eindring­lich empfiehlt der Redner die Wohnhaussteuer für Inhaber sol­cher Wohnungen, die im Verhältnis zur Zahl der Bewohner. oder zur Zweckbestimmung der Räume als übergroß anzusehen sind. Abg. Wider (B.B.) lehnt die Entwürfe ab, weil seine Fraktion darin eine Zwangswirtschaft erblickt, die sie von jeher grundsätzlich verworfen habe. Die Wohnungsabgabe ist eine Vorbelastung des genannten Gewerbes, indem die Berufsräume herangezogen werden zugunsten der Wohnräume. Die städtischen Mietswohnungen rentieren nicht einmal mit X> Proz. und müs­sen mit mindestens 19 Proz. verzinst werden. Die Last tragen Gewerbetreibende und Hausbesitzer als Steuerzahler. Die Zwangswirtschaft muß immer neue Gesetze und Abgaben dieser Art bringen. Wir stimmen für die Freiheit des Wohnwesens und gegen den Zwang. Wer bewußt den Rentengedanken be­kämpft, wird niemals Zinshäuser, d. h. Rentenhäuser in genü­gender Anzahl erbauen können. Die Wohnungsnot wird durch das Gesetz nicht behoben. Wir beantragen zu Art. 1 folgenden Zusatz: Ausgenommen sind die Eigentümer von Gebäuden und Gebäudeteilen, die ausschließlich zu landw. und gewerbl. Zwecken bestimmt sind und einen Steueravfchlag von 50 000 Mark nicht überschreiten; ferner daß die Abgabeeinkünfte, die sich aus der Belüftung landw. Gebäude oder Gebäudeteil« ergeben, in erster Linie für landw. Wohnungsbauten verwendet werden. Einge­laufen sind 3 Zentrumsankräge betr. Schutz des Staates vor der Geldentwertung, ferner zum Schutze des Kleingewerbes vor der Zndustrieauflage, schließlich dahingehend, daß für die mit Hilfe öffentlicher Mittel erstellten Bauten nicht nur -dem Staat oder her Gemeinde, sondern auch einer öffentlich-rechtlichen oder ge­meinnützigen Gesellschaft ein Wieder- oder Vorkaufsrecht dinglich gewahrt bleibt. Abg. Bock (Z.): Wir sind an die Reichsgesetz- gebung gebunden und können deshalb den Anträgen der Bürger­partei nicht beistimmen, die sich grundsätzlich gegen diese Gesetz­gebung stellt. Jetzt müssen wir eben den Wohnungsbau mit allen Mitteln fördern und auf dem einmal eingejchlagenen Weg fort­schreiten. Es ist überhaupt fraglich, ob wir heute bei einem freien System mehr Wohnungen hätten. Aber selbstverständlich muffen wir danach trachten, das System der Zwangswirtschaft allmählich abzubauen, denn sie bedeutet eine Art Sozialisierung der Gebäude, wähxend wir grundsätzlich den Standpunkt des Privateigentums vertreten. Die Wohnungsabgabe erstreckt sich laut Reichsgesetz auf alle Gebäude, ob sie Wohnzwecken dienen oder nicht. Das muffen wir ertragen aus Solidarität, mit Rück­sicht auf die Rot der Zeit, wenn es auch manchen hart trifft. Andererseits sind die soz. Klagen über die Höhe der von den Mietern zu tragenden Zuschläge unberechtigt. Redner begründet die drei Zentrumsanträge als Damm gegen dis Spekulation und begrüßt die Heranziehung der Gewerbetreibenden zum Woh­nungsbau bei Vergrößerung ihrer Betriebe unter Schonung der Kleingewerbetreibenden. Abg. Schneck (Komm.) beklagt die Erfolglosigkeit der bisherigen Methoden für die Wohnungsbe­schaffung. Der Gesundheitszustand des Volkes ltidet unter dem kapitalistischen System. Der Staat sollte die Milliarden, die jetzt der Metallarbeiter-Riesenprozcß in Stuttgart verschlingt, zu Wohnungsbauten verwenden. Unser Vertrauen zur Regierung ist keinen Papierpfennig wert. Wir lehnqn diese ganze Gesetz­gebers ab; ohne einen herzhaften Eingriff in das Privateigen­tum gibt es keine Hilfe. Eingelaufen ist ein eigener Abände- rungsantrag zum Antrag BaMe und Genoffen, die Schonungs­grenze von 50 OSO auf 30 006 Mark herabzusetzen. Abg. Scheef (D.D.P.) wendet sich gegen die bürgerparteilichen Anträge, als ob damit dem Mittelstand geholfen wäre. Die Aufhebung des

Klaudine kam zurück.Was soll ich noch tun?" fragte sie geduldig.

Die Herzogin bat um Wasser. Dann hieß sie Klaudine ein Kästchen bringen, öffnete dieses und reichte dem Mädchen ein Stück Papier.

Gs ist ein Verzeichnis der kleinen Andenken, die ich nach meinem Tode verteilt wissen will. Bewahre es es ist eine Abschrift, das Original hat der Herzog."

Du sollst dich nicht so entsetzlich aufregen, Elisabeth."

O, ich werde ruhiger sein, wenn alles geordnet ist, Dina. Lies noch einmal laut, ob ich auch nichts versäumte. Es soll nie­mand sagen: Sie vergaß mich!"

Mit bebender Stimme las Klaudine. Zuweilen machte ein Tlänenflor ihren Augen die Schrift unleserlich; es war alles so zart ausgewählt, es znigte jedes einzelne von einem so innigen tiefen Gemüt.

Meiner lieben Klaudine gehöre der Schleier aus Brüsseler Spitzen, den ich getragen als Braut"

Eine flammende Röte schlug über des Mädchens vergrämtes Gesicht sie wußte, was die Herzogin gemeint.

Nimm es zurück, nimm es zurück!" schluchzte sie und kniete am Bette nieder.

wie schlimm! Ö wie schlimm!" sagte die Herzogin,du und et unglücklich. Ihr, meine beiden liebsten Menschen!"

Klaudine küßte die heißen Hände der Kranken und eilte hin­aus; der Schmerz tobte za heftig in ihr. Im Wintergarten unter den Magnolien und Palmen weinte sie sich aus; das leise Ge­plätscher des Springbrunnens zu ihren Füßen beschwichtigte ihre wilde Verzweiflung: sie war nach einigen Minuten so weit ge­faßt, daß sie ruhigGute Nacht!" wünschen konnte. Ms sie durch die seidenen Vorhänge hinüberspähte zu dem Bette, lag die Kranke anscheinend im Schlummer, einen gramvollen Zug um tz-Eunj»,^ -

MielerschlffM rvLA»e züM voffe FrMelt schaffen für den Haus­besitzer, auch für den reichen Mieter, abör den Untergang der Kleinrentner und aller Minderbemittelten bedeuten. Auch wir wollen diese Zwangswirtschaft planmäßig abbauen, aber ohne Erschütterung des ganzen Volkes. Auch das zahlreiche Gewerbe, das keine eigenen Häuser besitzt, muß geschützt werden. Die komm. Angriffe auf die Wohnungsbehördcn sind ungerechtfertigt. Die Amtskörperfchaften und Gemeinden sollten sich nicht immer hinter den Staat stellen, sondern eigene Initiative im Woh­nungsbau entwickeln. Von einer Vorbelastung der Haus- und Grundbesitzer kann keine Rede sein. Die Industrie arbeitet mit dem jetzigen System leichter als bei der freien Wirtschaft der Weltmarktpreise. Merkwüdigerweise herrscht auch im Ausland, selbst in neutralen Ländern, Wohnungsnot. Es wagt eben auch dort niemand zu bauen, obgleich dort volle Freiheit herrscht. Wie soll dann bei uns die freie Wirtschaft helfen? Mr sehen es ja an den Vieh- und Fleischpreisen usw. Als Zusatz zu dem bürgerparteilichen Antrag schlage ich vor, daß die Abgabeein­künfte, die sich aus der Belastung landw. Gebäude ergeben, in erster Linie für Wohnungsbauten überhaupt, nicht bloß für land- wirtschaft. Wohnungsbauten zu verwenden sind. Abg. Bickes (D.V.) weist auf die zu große Belastung hin. In den Kreisen "der Architekten wird geklagt, daß die staatlichen Baubehörden sich ständig vergrößern und dem freien Beruf keine StaatZbauten mehr zuweisen. Die Anträge Heymann lehnen wir ab, auch die weitgehenden Anträge der Bürgerpartei, soweit sie unmittelbare Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft fordern. Dem Scheef- schen Antrag auf planmäßigen Abbau stimmen wir zu. Den Zentrumsanträgen geben wir ebenfalls unsere Stimme. Mini­ster des Innern Bolz: Auch die Anhänger der freien Wirtschaft werden zugeben, daß man von der Zwangswirtschaft nicht mit einem Schlag zum Gegenteil übergehen kann. Seit 1920/21 sind etwa 25 000 neue Wohnungen mit Beihilfe erstellt worden. Die bürgerparteilichen Anträge stehen im Widerspruch zur Reichs- gefetzgebung. Auch der auf 30 000 Mk. ermäßigte Antrag geht zu weit; er würde eine fast völlige Befreiung von der Abgabe bedeuten. Wir suchen den Wohnungsbau ganz allgemein zu för­dern und machen dabei keinen Unterschied zwischen Stadt und Land. Die Ausdehnung der Wohnungsabgabe auch auf die spä­ter gebauten Gebäude ist auch mein Wunsch, aber das Reich teilt nicht unseren Standpunkt. Nach einigen weiteren Bemer­kungen der Abgg. Hey mann (Soz.), der nicht mit einem planmäßigen Abbau der Zwangswirtschaft einverstanden ist, und Wider (B.B), der sich dagegen verwahrt, seine Partei wolle planlos abbauen, sowie Bock (Ztr.), der sich gegen die Ent­schließung zugunsten einer Bevorzugung landw. Wohnungs­bauten wendet, wird die Aenderung des Wohnungsabgabege­setzes und das Gesetz über die Förderung des Wohnungsbaus unter Ablehnung der Gleichstellung der Sätze auf 360 Prozent in zweiter Lesung angenommen und die dritte Beratung auf Donnerstag vorm. 8 Uhr vertagt. Außerdem stehen auf der Tagesordnung 1. und 2. Beratung des Eemeindefteuergesetzes und der Landessteuerordnnng sowie Aufteilung des Oberamts Cannstatt. Schluß ^2 Uhr.

Kleine Anfrage.

(SCB) Stuttgart, 12. Juli. Die Abg. Frau Klara Klotz (B.D.) hat im Landtag folgende Kleine Anfrage ein­gebracht: Das Gesetz betr. die Eemeindeangehörigkeit vom 13. Juni 1885 beschränkt die Teilnehmer an den persönlichen Eemeindenutzungen auf die männlichen Bürger und ihre Witwen. Dadurch entstehen für die unverheirattz' ten Frauen Härten, die gerade in der heutigen Zeit schwer empfunden werden. Ist die Regierung bereit, eine Aende­rung des Eemeindeangehörigkeitsgesetzes vorMschlagen, nach der die weiblichen Bürger unter denselben Voraus­setzungen wie die männlichen Bürger berechtigt werden, an den Gemeindenutzungen teilzunehmen.

Im Vorzimmer traf Klaudine den alten Medizinalrat, er be­grüßte sie freundlich.

Ist es denn wirklich sa nahe, das Ende?" fragte das erschüt­terte Mädchen.

Er reichte ihr zutraulich die Hand.Solange noch Atem ist. gnädiges Fräulein, ist auch Hoffnung. Aber nach menschlichem Ermessen Hoheit wird auslöschen wie ein Licht, wird vor Er­schöpfung einschlafen eines Tages."

Klaudine deutete unwillkürlich nach ihrem ArmeHerr Rat?"

Ach, gnädiges Fräulein," sagte der alte Mann gerührt,dar hilft nicht mehr. Hier ist's vorbei, hier!" Und er beutete auf die Brust.Ich will noch zum Herzog, um Nachricht zu bringen von dem Befinden Ihrer Hoheit," sprach er leise, indem er neben der jungen Dame den Flur entlang ging.Seine Hoheit hat übrigens gleich eine sehr unerfreuliche Ueberraschung hier vorge- fundsn. Sie wissen doch schon? Palmer ist verschwunden und hat eine große Unordnung hinterlassen."

Nach Frankfurt fuhr er die vergangene Nacht," sagte Klau­dine betroffen,er wollte vermutlich den Herrschaften entgegen­reisen; ich sah ihn auf dem Bahnhof in Wehrburg."

Dieser Schuft," murmelte der alte Herr,er ist längst jenseft der Grenze. Entgegengefahren? Wer hat Ihnen das oorgefabelt, gnädiges Fräulein?"

Ich hörte, wie er zu Frau von Berg davon sprach." Und Klaudine stand still; das ganze merkwürdige Erlebnis wurde ihr plötzlich klar.

Die passen für einander," lachte der Arzt;ich will's aber doch beiläufig Seiner Hoheit erzählen. Da werden wir morgen die Nachricht erhalten, daß auch die Gnädige verreist ist, mit Hinter­lassung von allerhand merkwürdigen Sachen. Man soll nicht schadenfroh sein, aber Ihrer Durchlaucht gönnte ich es; sie hat auf eine wunderbare Art die Dame beschützt. Gute Nacht, gnö» Wes ^Fortsetzung folgt.)