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b. Pr. (177)4) Willy Sauer vom T.V. Calw; 13. Pr. (164)4) Eust. Kühnle, Simmozheim; 15. Pr. (162)4) Rich. Zipperer, Althengstett; 16. Pr. (161) Eg. Lutz, Hirsau. 6 - Klasse: 1. Pr. <179) Johannes Pfrommer vom T.V. Altburg; 2. Pr. (163) Paul Jourdan vom T.V. Neuhengstett; 3. Pr. (161)4) Fritz Rexer vom T.V Altburg; 4. Pr. (157)4) Robert Braun vom T.V. Ebhausen; tz. Pr. (154)4) Wilh. Wentsch vom T.V. Altburg; 7. Pr. (148) Hg. Eschenbächer vom T.V. Calw; 12. Pr. (134)4) Fr. Vinnay vom T.V. Liebenzell: 13. Pr. (133)4) Eust. Zipperer vom T.V. ,Calw; 14. Pr. (127)4) Gottlob Böckle vom T.V. Calw; 15. Pr. ^(126)4) Heinr. Ayasse vom T.V. Neuhengstett; 16. Pr. (126) Erwin Rühle vom T.V. Liebenzell: 17- Pr. (125)4) Fritz Reule vom T.V. Altburg: 18. Pr. (124) Paul Heck vom T.V. Calw; 22. Pr. (115)4) Rich. Jsola vom T.V. Liebenzell: 23. Pr. (115)' Willy Schwazmayer vom T.V. Liebenzell.
Turnerinnen:
1. Pr. (142) Helene Pfrommer vom T.V. Calw; 2. Pr. (139) Fanny Hutz vom T.V. Altensteig; 2. Pr. (139) Rosa Krauß vom T.V. Calw; 3. Pr. (129)4) Charlotte Fink vom T.V. Calw; 4. Pr. (129) Else Reichert vom T.V. Nagold (außer Konk.); '4- Pr. (123) Irene Fegert vom V.T. Altensteig; 5. Pr. (122)4) M. Gakenheimer vom T.V. Hirsau; 6. Pr. (122) Anna Oppold vom T.V. Calw; 7. Pr. (121) Klara Zipperer vom T.V. Calw; 8. Pr. (129) Berta Kirchherr vom T.V. Calw; 11. Pr. (115) Marta Bächlein vom T.V. Calw 12. Pr. (114)4) Emilie Walker vom T.V. Hirsau; 14. Pr. (111)4) Marie Buyer vom T.V. Hirsau; 15. Pr. (111) Helene Feldweg vom T.V. Calw; 18. Pr. (106) Helene Blum vom T.V. Calw.
6. Bereinsriegen:
ä.-Klasse: 1. Pr. (121) T.V. Altburg: 2. Pr. (119)4) T.V. sEbhausen; 2. Pr (119)4) T.V. Calw; 3. Pr. (117)4) T.V. Na- tzold; 3. Pr. (117)4) T.V. Altensteig; 4. Pr. (104) T.V. Weisungen. 6-Klasse: 1. Pr. (113) T.V. Simmozheim; 2. Pr. <112) T.V. Althengstett; 3. Pr. (111) T.V. Liebenzell; 4. Pr. (109) T.V. Simmersfeld; 5. Pr. (103) T.V. Neuhengstett; 6. Pr. <87) T.V. Rohrdorf; 7. Pr. (80) T.V. Hirsau.
Turnerinnen: 1. Pr. (115) T.V. Calw; 2. Pr. (110) T.V. Altensteig; 3. Pr. (108) T.V. Ebhausen.
Das Kinderfest am 2. Juli war so recht dazu angetan, einen würdigen Abschluß des Ganzen zu bilden. Der schön zusammengestellte Festzug reihte sich dem vom Sonntag würdig an die Seite. Gesang, Turnen und Spiele der Kinder wechselten in bunter Folge miteinander ab und erregten sehr häufig die Lach- inuskeln, aber auch die Bewunderung der zahlreich anwesenden Erwachsenen. Mit einem „auf baldiges Wiedersehen in besseren Zeiten" trennte man sich, um allmählich aus den Sonntagen wieder in die Werktage zu gelangen.
Zu den Angriffen auf die rvürtt. Justiz.
Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: In der letzten Zeit sind in einem Teil der Presse wiederholt Angriffe auf die wiirtt. Justiz erschienen, in denen ihr der Vorwurf gemacht wurde, sie messe gegenüber Rechts und Links mit zweierlei Maß, indem sie nur. gegen Arbeiter vorgehe,'die an Zusammenstößen mit rechtsradikalen Elementen beteiligt waren, während letztere unbehelligt blieben. Besonders wurde darauf hingewiesen, daß sowohl in Göppingen wie in Eislingne aus Anlaß von Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Nationalsozialisten nur die Arbeiter vor chas Strafgericht gezogen würden, während die Nationalsozialisten chußer Strafverfolgung geblieben seien. Demgegenüber sei aus- -drücklich festgestellt, daß wegen der Eöppinger Vorgänge zwar gegen 23 Arbeiter ein Verfahren schwebt, daß aber auch gegen über 80 Nationalsozialisten, die an jenen Vorkommnissen beteiligt waren, eine strafrechtliche Verfolgung unmittelbar nach jenen Ereignissen eingeleitet wurde. Die Verhandlung gegen die
Nationalsozialisten soll sich, soweit wir unterrichtet sind, unmittelbar an die gegen die Arbeiter anschließen. Auch im. Geislinger Fall schwebt eine strafrechtliche Untersuchung gegen eine Anzahl Nationalsozialisten. Ebenso sind wir unterrichtet, daß auch anläßlich der nächtlichen Vorgänge auf der Solitude die Stuttgarter Staatsanwaltschaft zur Prüfung der Frage eines strafrechtlichen Einschreitens veranlaßt ist. Die Vorwürfe, als gehe die wiirtt. Justiz nur gegen die Arbeiter vor, während sie Störer der öffentlichen Ordnung, die sich zu den Rechtsparteien bekennen, unbehelligt lasse, sind danach unbegründet.
Der Stand der Garten« und Feldfrüchte.
Die Entwicklung der Früchte ist durch die kühle, ja kalte und regnerische Juniwitterung in ungünstiger Weise beeinflußt worden. Am wenigsten scheinen die Halmfrüchte gelitten zu haben. Das Wintergetreide weist im allgemeinen befriedigenden Stand auf; doch tritt beim Weizen nicht selten, namentlich in tieferen, zugigen Lagen und in Talmulden, der Rost auf. Auch Gerste und Haber stehen hoffnungsvoll, soweit nicht die vielfach wahrzunehmende Verunkrautung (besonders durch Hederich) zu sehr Lberhadngenommen hat, während Sommerweizen nicht selten von Rost befallen ist und dünnen Bestand mit schlechter Aehrenbildung zeigt. Stärker gelitten haben die Kartoffeln; sie weisen ungleichmäßigen Bestand, teilweise auch kranken Bestand (namentlich Vlattrollkrankheit und Schwarzbeinigkeit) auf. In feuchten Lagen sind die Kartoffeln nicht selten versoffen, in rauhen Lagen erfroren: doch beginnen die erfrorenen Kartoffelbestände allmählich sich wieder zu erholen. Die Runkel- und sonstigen Rüben hatten unter dem Mangel an Wärme zu leiden; in feuchten Lagen zeigt sich nicht das satte, gesunde Grün, sondern gelbliche Färbung der Blätter. Die Gartengewächse wie Welschkorn, Bohnen, Gurken, haben durch die kalte Juniwitterung vielerorts empfindlich gelitten. Ebenso war die Witterung für die Entwicklung der Hopfenpflanze, die nicht selten starken Befall durch pflanzliche und tierische Schädlinge (Rußtau, Blattlaus) zeigt, nachteilig. Auch der erste Futterschnitt ist durch die ungünstige Juniwitterung stark beeinträchtigt worden. Die Heuernte zog sich mehrere Wochen lang nicht selten durch den ganzen Monat Juni hin und war zu Anfang Juli verschiedenenorts noch nicht beendet. Der Menge nach fällt der Ertrag sehr gut aus; aber an Güte läßt der diesjährige Heuertrag zu wünschen übrig, denn vielfach wurde das Heu schlecht eingebracht oder es ist durch das übermäßig lange Hinausziehen der Einerntung das Gras überständig, strohig und minderwertig geworden. Der Stand der Obstaussichten hat sich gegen den Vormonat verschlechtert und schon jetzt kann gesagt werden, daß gegen die vorjährige gute Ernte der heurige Ertrag in Aepfeln und Birnen wesentlich zurückstehen wird; nach dem derzeitigen Stand ist im Landesdurchschnitt in Aepfeln mit einem eine Mittelernte nicht erreichenden, in Birnen mit einem
Und handeln sollst Du so. als hinge von Dir und Deinem Tun allein das Schicksal ab der deutschen Dinge, und die Verantwortung wSr Dein.
3. G. Sichte.
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Sammelstellen in Calw: Calwer Tagblatt, Lederstraße; Kaufmann Dreist und Kaufmann Rauchte, Marktplatz; Kaufmann Serva, Lederstratze; Oberamtspfleg^ Calw; sowie Kassenstelle der Bereinigten Deckenfabriken.
^ Das Eulenhaus.
Roman von E. Marlitt.
Er antwortet« nicht und stürmte hinaus, die Dame tauschte hinterdrein.
Klaudine erhob sich unwillkürlich und trat ans Fenster; sie sah Palmer eilig in ein Abteil erster Klasse verschwin- , den. Die Dam« stand davor, fest in ihren Pelz gewickelt. Dann setzte sich der Zug in Bewegung und die Zurückbleichende kam wieder ins Wartezimmer. Sie sah einen Augenblick die verschleierte Klaudine scharf an; dann schlug sie den Schleier zurück und bestellte sich Tee und Zeitungen.
Richtig, dieser Seidenflor hatte das geschminkte Gesicht ihrer Feindin verhüllt.
Herr von Palmer mochte wohl den Herrschaften ent. gegenreisen, was aber veranlahte die schöne Frau zu Besorgnissen? Beate hatte vielleicht recht; sie standen in engen Beziehungen zueinander und dieses leidenschaftliche Weib war eifersüchtig.
i Und endlich kam i h r Zug. Klaudine wartete ab, welches Abteil Frau von Berg nehmen würde; es waren nur zwei erster Klasse im Zuge. Zn das eine stieg Frau von iVerg; so schritt sie auf das andere zu, das der Schaffner ihr sofort öffnete. Einen Augenblick überlegte sie noch — dort satz ein Herr — sollte sie zweiter Klasse fahren?"
„Ist das Nichtraucherabteil zweiter Klasse frei?" fragte Klaudine.
„Nein, es sind fünf Herren drinnen und eine Dame, und im Frauenabteil eine Familie mit Kindern."
Sie stieg endlich ein und nahm am Fenster Platz; der Herr dort in der Ecke schlief, es war nichts von ihm zu sehen, als Mütze und Pelz und eine dunkelviolette Reisechecke. Nun, lange dauerte ja die Fahrt nicht mehr, zwei Munden höchstens. Sie legte den blonden Kopf mit dem dunklen Pelzmützchen an die Kissen, sie war so müde; aber die rastlos weiterarbeitenden traurigen Gedanken ließen sie nicht schlafen. — Die Herzogin würde sterben, dann Hatte sie ein treues Herz verloren und — ihre Freiheit
gewonnen; sobald die letzte Fackel gelöscht war am Begräbnistage, würde sie Lothar den Ring in die Hand legen und aufatmen. Ihre Brust hob sich, aber schon der Gedanke an dieses Aufatmen tat ihr weh. Ach, das Leben das dann kommen würde! So farblos, so einförmig, das Leben eines armen adligen Fräuleins, das allmählich zur einsilbigen alten Jungfer wird. Das Leben einer Ver< schollenen! — Und wenn Joachim sich nun wieder verheiratete? Wenn zu all der Freudlosigkeit auch noch das Bewußtsein des Ueberflüsstgseins käme? Wenn dereinst Beate einem Mann folgte, fort aus dem stiften Paulinentale? Ach nein, Joachim blieb ihr, mußte ihr bleiben. Wie sollte er in seiner Zurückgezogenheit, in seinem arbeitsvollen Dasein Zeit finden, um zu freien? Joachim blieb ihr und sein Kind; sündhafte Mutlosigkeit war es, so zu denken. Sie hatte noch so viel, viel mehr als andere!
Sie setzte sich hoch, kerzengerade, und sah auf die flimmernden Eisblumen der gefrorenen Fensterscheiben. Dann zuckte sie tödlich erschreckt zusammen. In dem Rollen und Kreischen des "Zuges, der eben kurz vor einer Haltestelle gebremst wurde, hatte sie nicht gehört, daß der Herr dort aufgestanden und herübergekommen war. Erst als sie fühlte, daß etwas ihren Mantel streifte, hatte sie aufgesehen — vor ihr stand Lothar.
„Also wirklich?" klang es herzlich. „Trotz des Schleiers erkannt! Aber, was spreche ich denn? Es gibt ja nur ein- mal dieses goldige Haar. Und Sie wollen auch nach der Residenz?" Es lag ein Ausdruck freudigster Ueberraschung in seinen Zügen. Unwillkürlich hatte seine Rechte gezuckt, als wollte sie eine dargebotene Hand erfassen; die Pelzmütze hatte er abgenommen; nun setzte er sie, wie um eine Verlegenheit zu verbergen, wieder auf.
Klaudine saß da, wie versteinert. Sie hatte sich merkwürdig rasch gefaßt
„Ja," erwiderte sie kurz, die Hand übersehend; sie hielt die beiden ihrigen ineinandergeschlungen im Muff, als wollten sie sich gegenseitig festhalten. „Der Kammerherr von Schlotbach telegraphierte mir, daß die Herrschaften morgen Eintreffen. und da habe ich mich gleich aufgemacht."
nur geringen Ertrag zu rechnen. Doch fehlt es auch nicht an Bezirken, die Glücksernte zu erhoffen haben. Die Entwicklung der Weinberge, die noch zu Anfang Juni einen befriedigenden Stand und schönen Ansatz von Gescheinen gezeigt hatten, hat durch die gerade in die Zeit der Blüte gefallene kühle Juniwit- terung empfindliche Einbuße erlitten. Da und dort stellt sich der Sauerwurm, vereinzelt auch bereits die Peronospora ein; viele Gescheine sind „marschiert" und noch mehr als beim Olsst gilt auch für die Weinberge, daß der nach dem jetzigen Stande zu erhoffende Betrag hinter dem reichen Ertrag des Vorjahres wesentlich zurückstehen wird. — Es ist zu hoffen und anzunehmen, daß die seit Beginn des Monats Juli eingetretene spnnige und warme Witterung, die durch den Monat Juni, nach den meteorologischen Aufzeichnungen den kältesten unter den Junimonaten in. den letzten 100 Jahren, verursachten Schäden zu einem guten Teile beheben oder wenigstens einigermaßen ausgleichen wird.
Wetter für Dienstag und Mittwoch.
Die Störung im Westen macht sich allmählich stärker bemerkbar. Flache Lufteinsenkungen werden am Dienstag und Mittwoch eine verstärkte Gewitterneigung bei sonst warmem Wetter verursachen.
Körperverletzung mit Todesfolge.
(SCB) Tübingen, 6. Juli. Vor dem Schwurgericht wurde der 23jühr. ledige Dentist Julius Klausel von Neuenbürg unter der Anklage des Totschlags verhandelt. Er hat, wie seinerzeit berichtet, Ende März in Neuenbürg seinen 48jährigen Vater, den Dentisten Julius Klausel, durch drei Revolverschüss« getötet. Es handelt sich um ein Familiendrama, bei dem die Schuld auf den Getöteten fällt, der sozusagen ein Rauhbein war und seine Familie schnöd mißhandelte, auch alle Augenblicke ein anderes ehebrecherisches Verhältnis unterhielt. Schließlich wurde seine Frau totkrank. Kurz vor ihrem Ende gab er ihr viel Champagner und bewog sie, ein Testament zu unterschreiben, worin beide Eheleute als gegenseitige Erben eingesetzt waren. Die Söhne fochten das Testament an. Der Vater brachte alles mögliche Wertvolle, auch für 1 Million Mk. Gold, auf die Seite und verbot den Kindern das Haus. Schließlich kam er einmal betrunken heim und wollte den Angeklagten mit einem Veil erschlagen. Dieser schoß den Vater nieder. Der Angeklagte machte Notwehr geltend und bestritt, daß er den Vater habe erschießen wollen. Die Geschworenen erkannten nicht auf Totschlag, sondern auf Körperverletzung mit Todesfolge nebst mildernden Umständen. Das Urteil lautete auf 2 Jahre Gefängnis, abzüglich drei Monate Untersuchungshaft. Der Angeklagte ist gegen eine Kaution von einer halben Million aus der Haft entlassen.
Die Radiumprozeffe.
(SCB) Stuttgart, 7. Juli. Wegen der 45V Milligramm Radium des Privatgelehrten Professor Wempe, die, wie seinerzeit berichtet, die Stuttgarter Gerichte wiederholt boschäfigten, gab es jetzt wieder ein paar Verhandlungen. Bekanntlich ist das Radium seinerseit bei einem Versuch, es zu verkaufen, hier beschlagnahmt worden und dann oder vielleicht schon vorher in rätselhafter Weise von 453 auf 3 Milligramm zusammengeschwunden, was einen Milliardenverlust bedeutet. Der Schwiegersohn Wempes, Rechtsanwalt Portius in Dresden, der die Freigabe Radiums durchgesetzt und den Verlust entdeckt hatte, war dann wegen eines scharfen Briefes an die Staatsanwaltschaft Stuttgart vom hiesigen Schöffengericht verhandelt, aber freigesprochen worden. Auch die Berufung der Amtsanwaltschaft an die Strafkammer wurde verworfen. Ferner verhandelte die
„Aber, sagen Sie, wie geht es im Paulinental?" fragte er dann.
„Gut!" antwortete sie.
„Und meine Kleine?"
„Sie ist gesund — glaube ich."
„Glauben Sie?" fragte er mit bitterer Betonung.
Eine Weise schwiegen beiden. Der Zug hielt;, draußen knirschte der Schnee unter schweren Männertritten; irgendeine Tür wurde zugefchlagen; dann läutete die Glocke und schrillte die Pfeife und weiter rollte die Wagenreihe.
„Klaudine," begann er zögernd» „ich habe vorgestern an Sie geschrieben. Der Brief wird heute früh im Eulenhaust anlangen —"
Sie neigte flüchtig den Kopf, ohne ihn anzusehen.
„Ich war in einer furchtbaren Stimmung," fuhr er fort; „stellen Sie sich vor, wie ich in dem alten, spärlich eingerichteten Schlosse Hause, zwei Stunden von der nächsten Stadt, völlig eingeschneit. Ich bin vielleicht, naß wie eine Made, eben von einem Pirschgang zurückgekehrt, sitze neben einem rauchigen Kamine, der kaum wärmt; der Schneesturm tobt vor den Fenstern, und so allein bin ich, sc furchtbar allein in dem öden Mbäude! Dazu habe ich dann zuweilen förmliche Visionen: ich sehe die Neuhäuser Wohnstube, sehe meine Kleine drinnen spielen, höre ihr Jauchzen und meine ordentlich den Geruch von Bratäpfeln zu spüren, die um diese Jahreszeit nie in der Röhre des Kachelofens fehlen." Er stockte einen Augenblick. — „Und da denke ich: mein Gott, wozu fitzest du eigentlich hier in so trübseligen Gedanken? In einem solchen Augenblick stand ich vorgestern auf, holte meine Schreibmappe und schrieb, um Sie auf der Stelle zu fragen, ob —"
Sie fiel ihm fast heftig ins Wort.
„Weshalb fragen? Ich kann Sie nicht zwingen, Ihr Versprechen zu halten, habe auch wahrhaftig niemals verlangt, daß Sie nach Schloß .Stein' gehen sollten. Tke wußten ja sonst Berlin und Wien zu finden, oder Paris oder irgendeine große Stadt noch weiter entfernt."
Er hatte sie ruhig ausreden lassen.
(Fortsetzung folgt.)