schnitten' würde. Das Kind wurde in das hiesige Bezirks- krankenhaus verbracht. :
Balingen. 7. Sept. N e u e A u t o l i n ! e. An der Erbrei- terung und Instandsetzung der Straßen sür die neuen Post- autolinien Balingen-Nusplingen und Lberdigisheim-Obern- heim ist in den letzten Monaten fleißig gearbeitet worden. Die Gemeinde Nusplingen, seither weitab vom Verkehr, erhält nun plötzlich von zwei Seiten (die andere von Spai- chingen her) Verbindung mit der Bahn. Die neuen Kraftwagenlinien werden voraussichtlich auch den Touristenverkehr auf den Heuberg wesentlich fördern. Der Wintersportplatz Meßstetten kann nun bequem von Balingen. Ebingen oder Spaichingen her erreicht werden.
Die Vorbereitungen zu dem am 19. und 20. September in Balingen stattfindenden landwirtschaftlichen Bezirksfest werden mit Hochdruck betrieben. Für das Reit- und Fahrturnier wird eifrig geprobt.
Schramberg, 7. Sept. Motorradunfall. Fahrrad- Händler Josef Neef stürzte bei der Oberreule. Gemeinde Sul- gau, mit feinem Motorrad. Lebensgefährlich verletzt wurde er ins Krankenhaus verbracht.
Ehrenstein. OA. Ulm. 7. Sept. Einbruch. Hier wurde bei einem Bauern, der mit seinen Angehörigen auf dem Feld war, eingebrochen und Geld im Gesamtbetrag von 1000 Mk. gestohlen.
Waldsee, 7. Sept. Rauferei. Im benachbarten Osterhofen gab es nach einem Konzert von Zigeunern zwischen ledigen Burschen von dort und den Zigeunern eine Rauferei im Freien, wobei Melker und Revolver eine bedeutende Rolle spielten und es auf beiden Seiten Verwundete gab.
Dankeksweiler OA. Ravensburg, 7. Sept. Tot aufge- funden. Der seit acht Tagen vermißte Landwirt Richard Fischer wurde bei Weiherstobel (Oberzell) in der Schüssen aufgefunden und der Leichnam geborgen. Man nimmt einen Unglücksfall an.
Rappel OA. Ravensburg, 7. Sept, Vom Pferd tödlich geschlagen. Du- Landwirt Stephan Hanser in O'ejgestobel wurde von einem Pferd auf den Bauch getreten. Er ist seinen Verletzungen erlegen und hinterläßt eine Witwe mit 10 Kindern.
Vom Bodensee, 7, Sept, Beim Ueberschreiten der Bahngleise in Konstanz verunglückte der Apotheker Penkert aus Chemnitz. Er wurde in das Krankenhaus verbracht. Penkert hatte eine Brieftasche mit 450 Mark bei sich, die er nach dem Unfall vermißte. Die Tasche scheint dem Verunglückten bei dem Unfall gestohlen morden zu sein.
Gerlingen OA. Leonberg, 7. Sept. Tot aufgefunden. — Ueberfahren. Zwischen hier und Weil im Dorf wurde auf der Straße ein Radfahrer tot aufgefunden. Vermutlich hat ein Herzschlag de«, Fahrer ein vorzeitiges Ziel gesetzt. — Am Samstag abend wurde das vierjährige Kmd des Buchdruckers Maisch von einem in schneller Fahrt daherkommenden Radfahrer überfahren; das Kind errlitt einen schweren Achselbruch.
Marbach a. R., 7. Sept. Vom Fahrrad gestürzt. Als Schuhfabrikant Liebert mit seinem Auto die Poppen- Weiler Straße hinausfuhr, fand er auf der Straße einen Menschen und nicht weit von ihm ein Fahrrad. Er lud den Verunglückten in sein Auto und verbrachte ihn ins Bezirkskrankenhaus. Der Verunglückte stammt aus Cannstatt und hat einen Schädelbruch erlitten.
Metzingen, 7. Sept. Tod in den Bergen. Diplom- Ingenieur August Lorch ist in den Tiroler Bergen tödlich abgestürzt.
Dußlingen OA. Tübingen. 7, Sept. Unfall beim Spor.tfe st. Beim Sportfest, verunglückte der 17 Jahre alte Johannes Roller von Haselwangen OA. Balingen dadurch. daß ihn beim Kugelstoßen eine Kugel am Kopf verletzte, so daß seine Ueberführung in die chirurgische Klinik nach Tübingen nötig wurde.
Schramberg» 7. Sept. Preiserhöhungfürllhren. Die Schwarzwälder Uhreninduskrie hat die Preise für Großuhren und Taschenuhren um 7,7 v. H. erhöht.
Pforzheim, 7. Sept. Als ein Milchhändler aus Wims- heim mit einem zweispännigen Fuhrwerk im Begriff war. die Wurmbergerstraße entlang nach Wimsheim zu fahren, kam ein Kaufmann aus Saarbrücken mit seinem Auto, das er selbst lenkte, die Tiefenbronnerstrahe herab in Richtung Pforzheim gefahren. Beim Einbiegen in die Wurmbergerstraße fuhr er so dicht an dem Milchfuhrwerk vorbei, daß der neben seinem Wagen hergehende Milchhändler anscheinend befürchtete, gequetscht zu werden und daher noch im letzten Augenblick über die Straße lief. Er wurde jedoch von dem Auto erfaßt und überfahren. Mit schweren Verletzungen mußte er ins Krankenhaus eingelieferk werden, wo er starb.
Bad Dürrheim, 7, Sept. Ein angeblicher Amerikaner baute kleine Wohnhäuser sür zwei Personen mit abnehmbarem Dach für Sonnenbäder. Nachdem er einige Häuser geliefert hatte, nahm er weitere Bestellungen an, die er nicht ausführte. Der Betrüger konnte in Schweden dingfest gemacht werden.
Ariedrichshof, 7. Sept. Hier ist ein neues städtisches Kindererholungsheim eröffnet worden. Es bietet Raum für 30 Kinder. Zur Aufnahme werden solche Kinder bevorzugt, deren Eltern sich in ungünstiger wirtschaftlicher Lage befinden, vornehmlich auch Kinder kinderreicher Familien.
Schutterwald, 7. Sept. In dem Haus des Landwirts Wilhelm Kempf spielten der 12jährige Sohn und zwei gleichaltrige Knaben mit einem Gewehr. Dabei ging ein Schuß los und traf das 2^jährige Söhnchen des Kempf in das Auge, das verloren ist. Das ändere Auge ist gefährdet.
Vom Schwarzwald, 7. Sept. Entgleisung. In Schiltach entgleiste die Maschine des Güterzugs Eutingen— Hausach, wodurch die Ein- und Ausfahrt aller Züge von und nach Hausach gesperrt wurde. Der Verkehr wurde durch Umsteigen aufrecht erhalten. Die Maschine des Zugs sowie die Meisanlagen wurden stark beschädigt.
Schallbach bei Lörrach, 7. Sept. Die Scheuer und da» Waschhaus des Landwirts Gemp sowie der daneben liegende Schopf des Landwirts Walsenecker brannten vollMndig nieder. Vieh und Pferde konnten gerettet werden, während die Schweine und große Futtervorräte verbrannten. Ein ckr den Markgräflertag bestimmter Erntewagen mit 230 Garben konnte noch gerettet werden.
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Lokales.
Wildbad, 8. Sept. 1925.
Aus der Sitzung des Gemeinderats vom 1. Sept. 1925.
Anwesend Vors. Stadtschultheiß Bätzner und 14 Mitglieder.
Etatsberatung für 1925/1926. Der Voranschlag des Gemeindehaushalts für das Rechnungsjahr 1925/26 wird vom Gemeinderat beraten und festgestellt. Der Vorsitzende führte zur Einleitung etwa folgendes aus: Wie in der Privatwirtschaft, so mehren sich auch im Genzpinde- haushalt die Sorgen und Schwierigkeiten. Das Bestreben des Reichs und der Länder, sich zu entlasten und die Lasten auf die Städte und Genieinden abzuwälzen, tritt immer mehr zu Tage. Den Gemeinden werden neue Aufgaben übertragen, ohne daß gleichzeitig für entsprechende Einnahmequellen gesorgt wird. Auf die Gestaltung des heurigen Voranschlags wirken besonders ungünstig ein: Das neue Schullastengesetz und die auf die Amtskörper- schaft und die Gemeinden gelegten Kosten der Kleinrentner-, Sozialrentner- und Jugendfürsorge. Während die Schulen
1924 31460 Mt. (1914 27 000 Mk.) erforderten, sind
1925 71400 Mk. für sie nötig, also gegen das Vorjahr mehr 40000 Mk., für das Fürsorgervesen mußten 19 000 Mk. in den Voranschlag eingestellt werden, 1924 nur 12000 Mk. (1914 nur 8000 Mk.), die Amtskörper- schastsumlage erfordert 1925 50000 Mk., 1924 nur 36 000 Mk., 1914 — 30000 Mk. Wie das Reich dazu kömmt, Lasten, wie die Fürsorge für Sozial- und Kleinrentner auf die Gemeinden abzuwälzen und die Verfügung über die hiezu erforderlichen Mittel einem teilweise aus Vertretern der Unterstützten selbst bestehenden Ausschuß, also anderen, als den zur Verwaltung des Gemeindevermögens gesetzlich berufenen Organen, zu übertragen, ist unbegreiflich. Es handelt sich hier um Lasten, die in erster Linie das Reich verschuldete und deshalb auch dafür eintreten sollte. Mit der Fürsorge für die Sozialrentner ist ein Teil der Alters- und Invalidenversicherung auf die Gemeinden abgewälzt, in der Kleinrentnerfürsorge ein Teil der Folgen der vom Reich verursachten Inflation den Gemeinden aufgebürdet. Neben der unerträglichen Belastung wird hiedurch auch noch Unsicherheit und Unklarheit in den Gemeindehaushalt hineingetragen. Denn jeder Tag kann neue Vorschriften über Erhöhung oder Aender- ung der Leistungen der Gemeinden bringen und die Ueber- wachung der Einhaltung der Voranschlagsummen ist den Gemeinden entzogen. Die Unklarheiten in den Steuergesetzen lassen so wie so eine sichere Voranschlagsfertigung kaum zu. So steht die Höhe des Amtsschadens betreffs der hiesigen Stadtgemeiir'de für 1924 25 noch nicht genau fest und der mit 50 000 Mk. in den Voranschlag für 1925 eingestellte Amtsschadensbetreff entbehrt ebenso der sicheren Grundlage. Große Ungleichheit besteht in der Höhe der den Gemeinden überwiesenen Rechnungsanteile an der vom Reich erhobenen Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuer. Pro 1925/26 erhält z. B. die hiesige Stadtgemeinde ca. 30000 Mk. Rechnungsanteile, während die Anteile Dennachs ca. 50000 Mk, Neuenbürg und Höfen je ca. 70 000 Mk. betragen sollen. Es wäre interessant, Klarheit über die der Anteilszuweisung zu Grund liegenden Verteilungsschlüffe zn bekommen. Ein Gesuch des hiesigen Gemeinderats um Erhöhung des hiesigen Anteils wurde durch Erlaß des Finanzministeriums vom 3. Aug. 1925 abschlägig beschieden. Das neue Finanzausgleichgesetz bringt bedauerlicherweise eine Verlängerung dieser Zustände. Die Erhöhung der Gebäudeentschuldungsstener unter Freilassung der Landwirtschaft grenzt an eine teilweise Enteignung des städtischen Gebäudebesitzes. Diese ungerechteste aller Steuern, doppelt ungerecht in Saisonkurorten, zusammengehalten mit der neuen Schullastenverteilung, zeigt die wenig erfreuliche Tatsache einer einseitigen Belastung der städtischen Steuerzahler.
Im klebrigen weist der Voranschlag für 1925/26 eine mäßige Steigerung der Einnahmen auf, die durch Wegfall der Fremdenwohnsteuer aber zum Teil wieder ausgewogen wird, während die Ausgaben, abgesehen von dem schon erwähnten Mehrbedarf für Schulen, Fürsorgewesen und Amtsschadensbetreff mit zus. 61000 Mk. namentlich in solchen Positionen beträchtliche Erhöhungen zeigen, wo es sich um Arbeitslöhne und Materialpreise handelt, so bei Holzhauerlöhnen und Weg- und Straßenunterhaltung. Die Bruttoeinnahmen aus dem Wald für Holzerlöse usw. betragen 190700 Mk, die Ausgaben 106500 Mk, so daß ein Reinerträgnis von rd. 84000 Mk. verbleibt. Wenn man die Heuer zur Austeilung gelangende Bürgernutzung von 63750 Mk. (1924 67 500 Mk., 1914 — 66 443 Mk.) und die Grund- und Umsatzsteuer mit ca. 9000 Mk. abrechnet, so bleiben von dem Walderträgnis für den Gemeindehaushalt kaum 10000 Mk. übrig, die für Notstandsarbeiten aufgingen.
Die Gesamteinnahmen sind 1925 mit 689 830 Mk. berechnet, 1924 — 647 740 M., somit mehr rund 42000 Mk., nämlich mehr bei Erträgnis der städt. Gebäude ca. 4000 Mk., Wald 6500 Mk', Kapitalzinsen 6000 Mk., Gassabrik 30 000 Mk., Elektrizitätswerk 36000Mk., Verwaltungskostenersatz der Bergbahn 5000 Mk., Knrtaxanteil 4000 Mk., zus. 91500 Mk. Hievon ab: Wenigereinnahme bei Fremdenwohnsteuer 41500 Mk., Schulkostenbeiträge 6000 Mk.. sonstige Mindereinnahmen ca. 2000 Mk., bleibt eine Mehreinnahme von rund 42 000 Mk.
Die Gesamtausgaben sind 1925 mit 920 410 Mk. berechnet, 1924 — 798 350 Mk., somit Heuer mehr 122060 Mk., nämlich mehr beim Wald Holzhauerlöhne: Weg- und Kulturkosten usw. rund 23000 Mk., Schuldzinsen und Schuldentilgung 12000 Mk, Gasfabrik 8000 Mk., Elektrizitätswerk 12000 Mk., Amtsschoden 14000 Mk., Gehälter 6000 Mk., Schulen 34 000 Mk., Fürsorgewesen, Gesund- heits- und Wohlfahrtspflege 13000 Mk., Straßen und Wege 7000 Mk., sonstige Mehrausgaben rund 7000 Mk., zus. 136000 Mk., hievon ab weniger Ausgabe: bei Arbeiter- und Penstonsversicherungsbeiträgen 14 000 Mk., bleibt eine Mehrausgabe von rund 122 000 Mk. Bei 689820 Mk. Einnahmen und 920410 Mk. Ausgaben ergibt sich ein durch Umlage zu deckender Abmangel von 230 590 Mk., was eine Umlage von 22,40 °/o der Ertragskataster nötig
machen würde.. Mit Rücksicht auf die derzeitige wirtschaftliche Lage wird aber beantragt, sich auf eine Umlage von 12 ° o, wie im Vorjahr, zu beschränken, wodurch 123564 Mk. aufgebracht werden, und den dann noch verbleibenden Abmangel von 107 026 Mk. zu decken: durch Verwendung von Restmitteln 59102 Mk., durch Entnahme aus den Betriebsüberschllssen der Bergbahn 47 924 Mk.
Nach längerer Beratung des Voranschlags, bei welcher der einmütige Wille des Gemeinderats zum Ausdruck kam, in allen Zweigen der städtischen Verwaltung äußerste Sparsamkeit zu betätigen und sich in den städtischen Ausgaben auf die allernötigsten Bedürfnisse zu beschränken, wird obigem Antrag entsprechend beschlossen und die Voranschläge sämtlicher Verwaltungen genehmigt. Es wird betont, daß für das folgende Rechnungsjahr eine beträchtliche Erhöhung der Umlage wohl nicht zu vermeiden sein wird, da die Restmittel nahezu aufgebraucht sind und die Ueberschüsse der Bergbahn, die vor Anschaffung neuer Wagen steht, nicht in seitherigem Maße herangezogen werden können.
Der Voranschlag der Bergbahn für 1925/26 weist folgende Ziffern auf: Einnahmen an Pachtzinsen 4854 Mk., Zinsen 100 Mk., Fahrpreise und Frachtgelder 130820 Mk., Gesamtsumme der Einnahmen 135774 Mk. Ausgaben: Betriebskosten 41250 Mk., Verwaltungskosten 8200 Mk., Versicherungsbeiträge 7300 Mk., Stenern 9000 Mk., Spazierwege und Außerordentliches 2100 Mk., Rückstellung zum Reserve- und Erneuerungssonds 20000 Mk., Gesamtsumme der Ausgaben 87 850 Mk., Ueberschnß 47924 Mk., welcher in die Stadtkasse zur Deckung des Abmangels pro 1925/26 abfließt (s. oben).
Frauenarbeitsschule. Die Lieferung von zwei buchenen Riemenböden für die Frauenarbeitsschule wird dem Schreinermeister Karl Günthner hier um das niederste Gebot von 960 Mk. übertragen.
Herstellung der Ufermauer bei der Ziegelhüttebrücke. Die Herstellung der Ufermauer bei der Ziegelhnttebrllcke wird dem Maurermeister Wilhelm Krauß um das billigste Gebot von 1227 Mk. übertragen, nachdem Th. Hammer, Maurer hier, um Entbindung von seinem Angebot, das auf 1080 Mk. lautete, nachgesucht hat.
Jahrmarkt. Da sich aus der Abhaltung des Jahrmarkts in der König-Karlstraße wegen des gesteigerten Autoverkehrs Unzuträglichkeiten ergeben haben, sollen die Jahrmärkte künftig in der Kochstraße und auf dem Turnplatz abgehalten werden.
Feuerwehr. Für die freiw. Feuerwehr in Sprollen- Haus werden mit einem Aufwand von 150 Mk. Schlauch- Normalkuppelungen angeschafft, wozu ein Beitrag der Zentralkaffe für das Feuerlöschwesen von 50°/» in Aussicht zu nehmen ist.
Es werden noch kleinere Gegenstände und Verwaltungssachen erledigt.
Der Stadtvorstand wird ab 8. September seinen Erholungsurlaub nehmen.
Sommernachtsfest des Radfahrervereins. Das am Samstag abend stattgehabte Sommernachtsfest des Radfahrervereins, das in der Hauptsache in der Turn- und Festhalle stattfand, brachte auch freudig bewegtes Leben in die beiden Hauptstraßen der Stadt; alles wollte den Lampionskorso sehen, der denn auch alle Erwartungen an Schönheit und' Farbenpracht übertraf. Nach Ankunft des Korsos aus dem Festplatz, der bengalisch beleuchtet war und ein prächtiges Bild bot, zeigten die Reigenmannschaften erst ihr ganzes Können, und man mußte ihren Leistungen Bewunderung zollen. Ein ganz Glücklicher durste ein schönes, komplettes Fahrrad gewinnen. Die Kapelle des Musikvereins tat das Ihrige zum guten Gelingen des Ganzen, das ein Ball beschloß. Man muß es der rührigen Vereinsleitung lassen, daß sie es versteht, schöne Veranstaltungen zu arrangieren und flott durchzu- fllhren; das Ansehen des Vereins gewinnt dadurch ganz bedeutend. — All Heil!
Landeskurtheater. Heute wird zum letztenmal der neueste Schwankschlager „Der wahre Jakob" gegeben. Man kann wirklich sagen: Es war der Schlager der Spielzeit, wer ihn nicht auf sich einwirken läßt, versäumt viel. Mittwoch abend Erstaufführung des größten Operet- tcnerfolges und zugleich Ehrenabend des Herrn Kapellmeisters Ry pinski „Die Anneliese von Dessau" (Der junge Dessauer) Operette in 3 Akten von Robert Winterberg. In der Titelpartie gastiert Hildegard Gallin vom Landestheater Karlsruhe. Weitere Hauptpartien liegen in Händen von: Eise Schlegel, Else Schuchhard, Egid Torriff, Walter Fischer-Achten, Ludwig Lang. Diese Vorstellung wird wohl der Glanzpunkt der Spielzeit werden. Am Sonntag, den 13. Sept. schließt das Landeskurtheater seine Pforten und ist den Kurgästen und Einwohnern Wildbads und Umgebung nur noch wenige Tage Gelegenheit gegeben das, Theater zu besuchen. — Es wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß das Theater jeden Abend gut geheizt ist.
Der gewerbliche Mittelstand gegen die hohen Postgebühren. Von den beteiligten Fachverbänden sind Vorstellungen beim Reichspostministerium gegen die hohen Versandgebühren erhoben worden, die bei der Post für die Zustellung der Zeitschriften und Fachblüttr zu entrichten sind. Neuerdings hat auch eine Anzahl von Handwerkskammern, eine Reihe von Verbänden und Schriftleitungen von Fachblättern an den ' Reichspostminister und den Reichsfinanzminister eine Eingabe gerichtet, in der dringend um die Herabsetzung der Post- und Zustellgebühren für die wöchentlich erscheinenden Fachschriften ersucht wird. Eine Entscheidung des Reichspostministeriums ist noch nicht ergangen.
Verbilligte Abgabe von Torfstreu. Die württ. Regierung hat bei der Zentralstelle für die Landwirtschaft Mittel bereitgestellt zur Verbilligung von Torfstreu aus der staatlichen Torfverwaltung Schussenried. Die verbilligte Torfstreu wird abgegeben an Gemeinden und von diesen an i Kleinbauern in Notstandsfällen, z. B. großer Dürr« oder Nässe, jedoch nicht bei Notstand durch Hagelschaden. Der Nachlaß aus Staatsmitteln beträgt höchstens 25 Prozent de» Torfstreupreises. Dieser stellt sich für 1 Kbm. T, retten oder Torfmull ab Werk Schustenried auf je 6.50 Mark.