geschmückten Festsaal des Gemeindehauses ein geladen. Am Mittelpunkt des Tages stand ein Bortrag von Frl. Josen- Hans aus Stuttgart, die in gewohnter Frische von ihren alten Weiblein erzählte.
Gundelsheim» 23. Juni. Heimaklag. / Bauer n- : iegs-Festspiel. Gundelsheim beging am Sonnkagunter ,ehr starker Anteilnahme von hier und auswärts seinen Heimattag. Der historische Boden Gundelsheim mit seinem beherrschenden Schloß Hornegg ist wie kein zweiter Platz im viirttembergischen Unterland zum festlichen Gedenken an >en großen Bauernkrieg vor 400 Jahren geeignek. Der Oarmstädter Dramaturg Hanns Werner Langer, der aus hiesiger Gegend stammt, hat ein vortreffliches Festspiel ver- faßt, das mit viel Beifall ausgenommen wurde.
weilderstadk. 23. Juni. Vrennender Heuwage «. Im Hof des Spitals war am Sonntag vormittag durch un» Vorsichtigkeit eines Spitalinsassen ein belade»«
Wagen in Brand geraten. Da sich m nachuter Nahe noch sechs beladene Wagen befanden, war dre Gefahr für Spital und die angrenzenden Hauser sehr groß. Nur dem raschen Eingreifen der Feuerwehr fft es zu verdanken, daß großes Unheil abgewendet wurde.
Gniebel OA. Tübingen, 23. Zuni. Wundstarrkra mp ft Der 7jährige Sohn der Witwe Kathrine Zrmmermann haM sich durch einen Holzspreisen eine kleine unscheinbare De^ etzung am Fuß zugezoqen. Nachdem die Wund« annähernd zugeheilt war, trat plötzlich Wundstarrkrampf ein, an dessen Folgen der Knabe gestorben ist.
Reutlingen. 23. Juni. Ueb erfüll. Zwei Personen gingen nachts auf der Straße von Ohrnenhause" nach Betzingen. Kurz vor Betzingen sprang plötzlich ein Mann dem Straßengraben auf und stürzte sich ohne jeden Anlaß mit dem Messer auf sie. Er brachte ihnen Stiche m die Hand und Oberarm bei, so daß die Verletzten ärztliche Hilfe in An- soruch nehmen mußten. Der Täter ist ein etwa 30 Zähre alter Taubstummer, der wahrl^einlicb in irgend einem Anfall gehandelt hat. Die Behinger bedachten den AngriMustigen um einer gehörigen Tracht Prüael.
Stetten ob Rottweil, 23. Juni. Brand, «in Schuvpen des Emil Schüler, der größere Holzvorräte und allerlei Gerätschaften und auch zwei Schweine enthielt, wurde am Sonntag während des Hauptgottesdienstes ein Raub der Flammen. Der entstandene Schaden ist bedeutend. Die ^rb> stehungsursache des Brands ist noch nicht aufgeklärt.
Horb. 23. Juni. Junger Lebensretter. Das 2 jährige Söhnchen des Polizeiwachtmeisters Stimmt« fiel in den Mühlkanal. Der 13jährige Sohn des Küfermeister« Stahl rettete das Kind vom sicheren Tod des Ertrinkens.
Altensieig. 23. Juni. Schwerer Radfahrunfall. Der 16jährige Lehrling Friedrich Theurer aus Simmersfeld fuhr abends in schnellem Tempo mit seinem Fahrrad dt« Heselbronnersteige hinunter. Infolge plötzlichen Bremsen» verlor er die Gewalt über sein Rad und stürzte bei der steinernen Brücke. Er blieb mit einer Gehirnerschütterung, aus zwei Kopfwunden blutend, am Platz liegen. Sein Zustand ist bedenklich.
Freudenstadk, 23. Zuni. Unfall. Bei der Bergprüfungtz- stbri au? b-m K 'ebl^ kam an der Kurve beim Kurhaus Lamm ein Auto zum Stürzen, in das zwei Motorradfahrer hineinfuhren. Ein Fräiflein wurde hierbei schwer verletzt, so daß sie in das Bezirkskrankenhaus eingelieferk werden mußte, wo die Aerzte eine Erschütterung der Brustwirbel» säuie sowie mehrere Quetschungen feststellten.
Unterrombach OA. Aalen, 23. Zuni. Jugendlich k Diebin. Zm nahen Mäderhof wurde dem dortigen Besitzer, so lange dieser mit seinen Angehörigen auf dem Felde beschäftigt war, ein größerer Geldbetrag gestohlen. Durch di« sofortigen Erhebungen wurde eine 12 Zahre alte Schülerin von Hammerskadt als Täterin ermittelt und das unter eine« Slangenhaufen versteckte Geld wieder vorgefunden.
Roktenburg, 23. Juni. Zum Bffchofjubiläu«. Am Fest Peter und Paul, dem Namenstag des Bischofs Dr. Paul Wilhelm von Keppler, wird in den katholischen Kirchen des Lands ein Schreiben des Weihbischofs Dr. Sproll zum Vischofsjubiläum verlesen werden. Da» Schreiben fordert zum Gebet für den Bischof und zum Gelöbnis unwandelbarer Treue und Ergebenheit gegen ihn auf. Es schließt mit der Bitte um Unterstützung für ein« Jubiläumsgabe an den Bischof,
Alm, 23. Juni. Württ. Landesverband für Volksbühnenspiele. Am vergangenen Samstag und Sonntag fand hier der 7. ordentliche Verbandstag des Württ. Landesverbands für Volksbühnenspiele statt. Der künstlerisch« Leiter des Verbands, Studienrat Vaitinger-Feuerbach, sprach über das Thema „Kunst- oder Volksbühne?"
Friedrichshofen, 23. Juni. Ständchen. SamstaD abend brachte die Stadtkapelle dem Direktor Dr. Dornier ein Ständchen aus Anlaß des großartigen Erfolgeg der Wal- Flugboote beim Nordpolflug Amundsens.
»
Neue Vahuh Buchhandlungen. Die Reichsbahndirektiv« hat weitere Bahnhofbuchhandlungen auf den Bahnhöfen Stuttgart-West, Zuffenhausen, Calw und Eutinge« eingerichtet. Da, wo sich der Betrieb besonderer Vahrchof- buchhandlungen nicht lohnt, ist der Verkauf von Zeitungen, Zeitschriften und sonstigen Gegenstände» des Buchhandek» den Bahnwirten, so zurzeit in Hall und JagstfeL, Wertrases worden.
Baden
Karlsruhe, 23. Juni. Die Zahl der ausgesperrten Holzarbeiter in Baden ist inzwischen auf 43 000 gestiegen.
Ein Automobildieb wurde letzter Tage in der Person eines 23jährigen Kaufmanns von Mainz in Wiesbaden festgenommen. Unter betrügerischen Vorgaben hatte er ein« Karlsruher Firma veranlaßt, ihm einen Personenkraft- wagen zu einer Probefahrt zur Verfügung zu stellen. Er buchtete dann mit dem Auto nach Wiesbaden, wo man de» Diebs und des Autos habhaft wurde.
-. Pforzheim, 23. Juni. Der 1. Bürgermeister Ad L-chultze ist von einem Schlaganfall betroffen worden, !
Scherl Tod zur Folge hatte. Schultze wurde im Mi 1W7 zum Bürgermeister gewählt.
»s t Gutingen wurde durch ein rücksichtslos fahrend nut der Nacht zum Sonntag der 41jährige Bl
„ni!" ^"lf Braun, Vater von 8 Kindern, überfahr Erheblich verletzt. Die Nummer des writerrasend tos konnte nicht festgestellt werden.
23. Juni. Mit einem besonderen Festakt ist ! erbe- und Industrieausstellung eröffnet worden. F
170 Aussteller haben sich beteiligt. Am Sonntag war Ne Ausstellung von 9000 Besuchern bevölkert.
Pfullendorf i. D.» 23. Juni. Abends brach in dem mitten in der Stadt gelegenen Farrenstall Feuer aus, das auch auf die anstoßenden Häuser überzugreifen drohte. Diese konnten aber schließlich von der Feuerwehr geschützt werden. Die in den oberen Stockwerken des Farrenstalls eingebauten Wohnungen brannten vollständig aus. Der Schaden wird auf etwa 30 000 -4t geschätzt. Die Tiere konnten gerettet werden.
7^ Stunden zurücklegte. Am Dienstag wurde nach München und Wien weitergeflogen. Abgesehen von der infolge ungünstigen Wetters veranlaßten Aufgabe des Besuchs in Malmö, ist der Flug bis jetzt programmäßig verlaufen,
Vorsicht beim Genuß unreifer Früchte. Nach dem Genuß unreifer Stachelbeeren erkrankte in Saatfeld eine sechsköpfige Familie schwer an der Ruhr. Ein fünfjähriges Mädchen fft bereits gestorben. Zn Ebersdorf bet Coburg starb die 15jährig2 ärma Friedrich, die nach dem Essen von Heidelbeeren Wasser trank.
Aeberlingen, 23. Juni. Am letzten Samstag abend ereignete sich auf der Landstraße zwischen Ober- und Unter- Uhldingen ein Autounfall. Ein mit zwei Personen aus Mannheim besetztes Auto überschlug sich bei einer scharfen Kurve. Während zwei Insassen in ein nahes Feld geschleudert wurden und unverletzt blieben, kam der Wagenführer unter den Wagen zu liegen und trug erhebliche Verletzungen davon. Das Auto ist schwer beschädigt.
Singen. 23. Juni. Heute morgen kurz nach 7 Uhr fuhr ein Güterzug in eine Rangierabteilung hinein. Dabei explodierte ein Gaswagen, wodurch ein Brand entstand, der an Wagen und besonders an Material erheblichen Schaden anrichtete. Der Verkehr mußte durch Umsteigen aufrecht erhalten werden.
Amorbach bei Miltenberg, 23. Juni. Sonntag nachmittag ging hier ein kurzes, aber sehr heftiges Gewitter von sehr starkem Regen begleitet nieder. Der erste Blitz schlug um 6 Uhr abends in das nhofgebäude, wo eine hundertköpfige Menschenmenge auFoen Zug nach Miltenberg wartete. Zum Glück fuhr der Blitz durch die Telephonanlage zur Erde, ohne irgend welchen Schoden anzurichten. Die Lichtleitung des Babnhoss wurde zerstört. Die Menschenmenge, der sich nach dem Blitzschlag große Erregung bemächtigte, hörte einen scharfen Knall.
Lokales.
Wildbad, 22. Juni 1923.
Die Wirkung unserer Bäder. Aus unserem Leserkreis durften wir folgendes erfahren, was die Heilkraft unserer Bäder für Wunder schaffen kann: Am Pfingst- Dienstag kam mit Auto eine Frau von Untertllrkheim bei Stuttgart im Cafä Bechtle an, heute verließ dieselbe Frau die gastliche Stätte per Bahn, nicht ohne vorher noch ein kleines Tänzchen zu riskieren. Für die Wahrheit verbürgen sich die zahlreichen Stammgäste dieser alten Weinstube.
*
Der Johannistag. Der 24. Juni ist dem Gedächtnis des Propheten Johannis gewidmet, der ein Heiliger m des Wortes wahrster Bedeutung war, und zwar gilt dieser Tag als der Geburtstag des Propheten. Von unseren germanischen Vorvätern wurde das Fest als Sommersonnenwende gefeiert. Ske zogen hinauf auf die Berge und schichteten Holz und Tannenzweige zu einem großen Stoß, der zu nächtlicher Zeit zu Ehren des Gottes Baldur, des Lichtgottes, emporloderte. Giftige Kräuter und Blumen wurden unter Verwünschungen in das Feuer geschleudert und zuletzt, als Opfer für die Götter, auch Pferdeköpfe und Knochen. Mit dem Eindringen des Christentums in Deutschland weihte man den Tag Johannis dem Täufer. Im 16. Jahrhundert zog man am Johannistag hinaus vor die Stadt auf die Wiese, auf der sich alt und jung zu einem Fest versammelte, wie Richard Wagner einem solchen in seinen Meistersingern ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Die Sonnenwendfeucr sind besonders in der heutigen Zeit wieder als beliebter Volksbrauch aufgelebt. Die Sonnenwend- oder Johannistage find aber nicht nur Fest-, sondern auch Lostage, d. h. Tage, mit denen volkstümliche Wetterregeln in Verbindung gebracht werden. Vom Johannistag heißt es so u. a.: „Vor Johannis bitt uni Regen, nachher kommt er ungelegen". „Regen am Johannistag, nasse Ernte man erwarten mag". „Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er noch um Johannis schreit". „Vor Johannistag kein« Gerste man loden mag."
Was ist Obstmost? — Was ist Obstwein? Wie vom Stuttgarter Städt. Nachrichtenamt mitgeteikt wird, hat die Vereinigung württ. Nahrungsmittelchemiker E. V., Landesgruppe Württemberg des Vereins Deutscher Nahrungsmittelchemiker für die Beurteilung von Mostobstgetränken folgende Grundsätze aufgestellt: 1. Obstmost sind vergorene Getränks die pro 3 Hektoliter aus 6 Ztr. Aspfeln oder Birnen oder einem Gemisch beider Obstsorten hergestellt worden sind- 2. Obstweine sind vergorene Getränke, Ae aus Aepfeln odev Birnen oder einem Gemisch beider Sorten und unter Verwendung von Wasser (10 Prozent der Saftausbeute) zum Auslaugen des in den Trebern noch verbliebenen Saftes her- gestellt sind. Für die Beurteilung des Essigstichs, also des Gehaltes der Mostobstgetränke an flüchtigen Säuren, wären in Zukunft nachfolgende Richtlinien maßgebend: Als verdorbene Genußmittel im Sinn des Paragraphen 10 des Noch- rungsmittelgesetzes vom 14. Mai 1879 sind zu bezeichnen und daher zu beanstanden: 1. Obstmoste, die einen Gehalt von 2 Gr. an flüchtigen Säuren und darüber im Liker entkalken, 2. Obstweine (Obstsäufte), die einen Gehalt von 2,5 Gr. an flüchtigen Säuren und darüber im Liter enthalten.
Zum Tarifvertrag im Dankgewerbe. Am Freitag finden im Reichsarbeitsministerium Verhandlungen über die All- aemsinverbindlichkeitserklärung des Reichstarisvertrages für das Bankgewerbe statt.
Kleine Nachrichten aus aller NZelt
Deutsche polkzeifachkonfsrenz in Karlsruhe. Am Montag
wurde die aus allen Teilen des Reiches gut besuchte Deutsch«! Polizeifachausstellung in Karlsruhe eröffnet. Reichs- kommissar Dr. Kuentzer legte dar, daß die Konferenz, versuchen wolle, das zu erreichen, was das aus finanziellen Gründen vom Reich nicht durchführbare Reichskriminalgesetz erreichen wollte. Der Vorsitzende, Polizeipräsident Dr. ipalitzsch, erklärte, der wichtigste Punkt des Programms sei die Schaffung einer kriminalpolizeilichen Arbeitsgemeinschaft der deutschen Länder und freien Städte.
Ein letzter Gruß vom Kreuzer „Bork" Bei Eckwarden am Jadebusen wurde eine Flasche angetrieben, die die Photographie des großen Kreuzers „Bork" mit folgenden Ab- schtedsworten enthielt: „S.M.S. „Bork", Die letzten Ueber- lebenden S.O.S. 18.7.1916. H. D."
Line Düfte Justus v. Liebigs in der Walhalla. Nach einer Meldung aus Regensburg fft in der Walhalla die Büste Justus v. Liebigs aufgestellt worden.
Die Siebenstaatenflug der Deutsche« Presse wurd« «m Montag mit dem Flug Kopenhagen—Essen—Zürich fortgesetzt, den das Junkers-GrvßstugMtg.ty^der Rekordzeit von
E'-n schweres Kraftwagemmglück ereignete sich bei Als- iwrf (Rheinland) am Wegübergang über die Bahnstrecke Hsrzogenrakh-^-Skollbach nahe der Braunkohlengrube Wil- helmfchacht, wo trotz des unübersichtlichen Geländes Bahnschranken fehlen. Der Lieferkraftwagen eines Milchgeschäftes stieß mit einem Zuge zusammen und wurde völlig zertrümmert. Der Wagenführer und der Begleiter erlitten tödliche Verletzungen.
L.ückgang der Arbeitslosenziffer in Oesterreich. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist die Zahl der Arbeitslosen in ganz Oesterreich seit Mitte Februar um 38 v. H. auf 119 SOI zurückgegangen. In den letzten vier Wochen allein betrug die Abnahme 20 000.
Große Ueberfchwemm ng in Italien. Das ausgedehnte Gebiet der Abruzzen ist von einer großen Ueberschwemmung heimgesucht worden. Namentlich sind die Dörfer Petruro und Luceli schwer mitgenommen worden. Die Kirche von Petrrmo wurde zerstört, der Pfarrer wird vermißt. Außerdem wurden vier Personen unter den Trümmern der em- gestürzten Häuser begraben. Etwa 13 Personen wurden verletzt. Der Sachschaden wird auf etwa 15 Millionen Lire geschätzt.
Ein neues englisches Goldlager entdeckt. Nach dem Blatte „African World" soll ln Britisch Zentral-Afrika ein neues Goldfeld in einer Größe von 8000 Quadratmeilen im Luputal, 2 Tagesmärsche von Äbercorn entfernt, entdeckt worden sein.
Ein weiblicher Senator. Rach einer Meldung aus Neunork wird der Gouverneur des Staates Neuyork den durch den Tod Lafolettes freigewordenen Senatssitz seiner Witwe mbieten. Nach der amerikanischen Verfassung hat der Gouverneur das Recht, den Nachfolger eines verstört men
snators zu ernennen, der bis zu den nächsten Wahlen im ^.mte bleibt.
Gesteigerter Verbrauch von Pilsner Mer. Die Einfuhr von Pilsner Bieren erfolgt feit einiger Zelt in einem Ausmaß, das Anlaß zu schwerwiegenden Bedenken volkswirtschaftlicher Art geben muß. Kann unser Volk sich diesen Luxus leisten und ist er berechtigt angesichts der Tatsache, daß unsere einheimischen Brauereien längst wieder ein vollwertiges, den Pilsner Vieren ebenbürtiges Fri«dens«W 2 ugnis zu bedeutend billigeren Preisen aus den Markt bringen? Soll nun die mühsam errungene Festigung unserer Währung durch solche Luxuseinfuhren gewaltiger Mengen ausländischen Biers wieder ins Wanken kommen? Dabei ausgerechnet zu gleicher Zeit, zu der die Tschechen mit Frankreich ein militärisches Bündnis abschließen, dessen Spitze sich ausschließlich gegen Deutschland richtet und angesichts der Tatsache, daß die Pilsner Brauereien durchweg m den Händen der Tschechen sich befinden. Es wird berichtet, daß die Pilsner Brauereien von jedem verkauften Hektoliter Bier eine Abgabe zur Unterstützung der deutschfeindsichen Bestrebungen entrichten, was schon im November 1922 zu einer Anfrage im deutschen Reichstag geführt hat. Ferner ist bekannt, daß die Deutschen und .zwar besonders die deutschen Beamten und Arbeiter in Böhmen auf jede erdenkliche Weise gequält werden. Erfreulicherweise haben sich verschiedene dänische Wirtsverbände unter dem Einfluß dieser Dinge verpflichtet, keine Pilsner Biere in ihren Lokalen zu verkaufen. Leide''" fehlt es bei wetten Kreisen unseres Volks, hier wie auch sonst, an Nationalgefühl und an der wirtschaftlichen Einsicht. Es wäre aber dringend zu wünschen, daß diese Kreise in ihren G»w">sien emioermaßen dem Volksempfinden und dem Volksbedürfnis Rechnung tragen würden.
Aandelsnachrichten
Dollarkurs, 23. Juni. 4.20.
Dollarschatzscheine 93I.
Kriegsanleihe 0,39.
Franz. Franken 103,5 zu 1 Pst. St., 21,26 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt. 23. Juni. Tägl. Geld 7F—v v. H. Monats- gelh 10—11,5, Privatdiskont 7,75—7,875.
* Der Kaliabsatz im Juli, der ursprünglich auf 550 000 Doppelzentner geschätzt wurde, soll sich nach neueren Feststellungen des Kalisyndikats auf 850 000 Doppelzentner erhöhen.
Stuttgarter Börse. 23. Juni. Das Geschäft bewegte sich in sehr engem Rahmen. Es war weder größere Nachfrage noch größeres Angebot zu beobachten. Die Kurse bröckelten langsam ab und man schließt in lustloser Haltung. Auch der Markt der festverzinslichen Werte war ohne Anregung bei etwas weichenden Kursen. 6 v. H. Reichsanleihe 0,40.
Württembergifche Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.
* Berliner Getreidepreis«, 23. Juni. Weizen mark. 26,60 bis 26,90, Roggen märk. 21,50—21,90, Wintergerste 20,00—21,80, Sommergerste märk. 22,60—24,20, Futtergerste 20,00—21,60, Weizenmehl 33,75—36, Roggenmehl 29,25—30,50, Weizenklei« 13,20-13,30, Roggenkleie 14—14,20, Raps 36l>—370.
Markte
Stuttgarter Lchlachtoiehmackt Dem heutigen Markt waren zu getrieben: 32 Ochsen, 16 Bullen, 200 Jungbullen, 157 Jungrinder, 62 Kühe, 848 Kälber, 788 Schweine, 10 Schafe. Davon blieben unverkauft: 30 Bullen, 45 Kälber, 36 Schweine. Verlauf des Marktes mäßig belebt. Preise für 1 Pfund Leberckgewicht in Goldpfennigen:
Ochse »I ausgemäslet« Tier« i vollsleischige Tlero )
fleischige Tiere gering genährte Tiere
5S-59
«2 50 Sü-40
Bullen: ausgemästet« Tiere 1
vollfleischige Tiere )
ileischige Tiere gering genährte Tiere Zungrinder: gusgem. Rinder oolliieischige Rinder >!
ileischige Rinder i
gering genährte Rinder ,
51-55
«5 «9 59 «2
'1 55
51-59
59-««
Kühe: »usgemäslete KUH« > — ,,
vollsleischige KUHe j ^ Ȋ
fleischige 21-S1
gering genährte Kühe 14-19
mittlere »tan un« Saugkälber geriuge Kälber Schafe: MastILmmer ». Hiimmel
Weidcmastschaf, gelch mit Kopf
vollfleischiges Schaft,! schlachtet mit Ko: Schweine: vollfleisch Sä von 200—240 Pfd dto. oon ISO—200 Pf dto. fleisch, v. 120-180 dto. unter ILO Psd. Sauen
79-8?
7S-7«
52-70
SO-»5
7S-79
7«-77
71-7»
bis 55 — S a u l g a u: 30—35
a vÄo'Epr^se. ?°°°" 2 burg: Weizen 12.85—13.75, Dinkel io ^0- Kernen 14.75, Roggen 11.50, Gerste 12, Haber 10.50 bis A 2V-SV-21. Brotmehl 17.50-18, Viktoriaerbsen
' Ackerbohnen 10.50-11, Wicken 11.50-13, Leinkuchen 10.70 Weizenkleie 6.50, Roggenkleie 6.25 — Ulm: Kernen
14, Weizen 13.20—13.40, Hafer neu 10.70—12, alt 13 -4t. — R e u t-
M»,.I 9.