korbes und eines silbernen Verdienstbechers nebst einem guten Trunk. Sichtlich erfreut, dünkte der Vorstand Chr. Schmid seinen Pionieren, die es verstanden haben, ihn mit neuem Eifer zu erfüllen und somit dem Aufblühen des Vereins auch fernerhin die Wege zu ebnen. Ein harmonisches Beisammensein trennte um Mitternacht die Kameraden und ihre Frauen von der gastlichen Stätte. Auch dem Musikverein für seine Mitwirkung nochmals herzlichen Dank. _ r.

Kleine Nachrichten a»s aller

Der Deutsche R uudstug

Beim Abflug der ersten Reihe von Flugzeugen vom Ber­liner Flugplatz gab es verschiedene Störungen, Kr Me von dem Preisgericht teilweise der Uebereffer der Wpokzei verantwortlich gemacht wird. Einer der ausstchtsreicWen werber, Billick blieb mit seiner Maschine kurz nach dem Au- tlua in der Luft stehen, da sein Motor durch langes War­tet verölt war. Er muhte schleunigst eine Notlandung ach unebenem Gelände vornehmen, wabeiftchdas Flugzeug überschlua und stark be chadigt wurde. Es mutzte aus dem Wettbewerb ausscheiden. Billick selbst bkeb unverletzt. Un- aewitter legte auf seinem Albatroh-Doppeldecker die Strecke BerlinHannoverPaderbornFran^urt-DarnrstadL O50 Kilometer) in 4 Stunden 28 Minuten zurück. Polte auf Udet 4 Stunden 26 Min., Schüler auf dem Kreisdreidecker mit schwedischem P.S.-Motor 4 Stunden 20 Min. Ein« Udet- maschine mit 60 P.S.-Motor brauchte 5 Stunden 19 Min. bis Darmstadt. Diese Maschinen haben also eine Geschwin­digkeit von 170 bis 200 Stundenkilometern erreicht, Schüler sogar 215 Kilometer. Bei den internationalen Wettflügen erzielte man wohl eine Stundengeschwindigkeit bis 250' und 270 Kilometern, aber dabei wurden Flugzeuge mit 200 Pferdekräften und darüber verwendet, während am Deut­schen Rundflug nur Motore mit höchstens 100 Werdekräften sich beteiligen können. - - §

Abgestürztes Flugzeug. Bei einem Kleinflugzeug 8er Bahnbedarf A.G. Darmstadt", das an dem Deutschen Rund­flug teilnahm, geriet bei Grüna (bei Jüterbog). Reg.-Bez. Potsdam) der Vergaser in Brand und das Flugzeug stürzte brennend ab. Der Führer Heinrich Heck erlitt schwere Brand­wunden.

Ein anderes Flugzeug des Rundflugs erlitt kurz nach dem Aufstieg vom Berliner Flughafen eine Beschädigung und mußte im Laubengelände eine Notlandung vornehmen.

Der englische Vizeluftmarschall Sir Brancker trifft im Flugzeug in Stuttgart und Berlin ein, um den Deutschen Rundflug zu besichtigen.

Die Begnadigung ist, wie berichtet, durch gewisse Vor­behalte der Länder verzögert worden. Die Begnadigung; ist nämlich im allgenreinen Sache der Länder, dem Reich als solchem steht die Begnadigung nur zu gegenüber Urtei­len des Reichsgerichts, des außerordentlichen Staatsgerichts­hofs und der Reichssondergerichte.

Von Amundsen ist noch kein Lebenszeichen zu finden ge» wesen, obgleich die von ihm selbst angegebene Frist schon ver­strichen ist. Es muß daher als ausgeschlossen gelten, daß di» Gesellschaft mit den Flugzeugen zurückkehrt. In der Polar- gegend herrscht wieder Sonnenschein. Das Polareis ist nach dem Bericht des SchiffsHobby" außerordentlich uneben, so daß es möglich ist, daß die Flugzeuge beim Landen be­schädigt wurden. Die Expedition wäre sonach genötigt, den Weg nach Kap Columbia zu Fuß zurückzulegen.

Freimarken zur Iahrtausendseier des Rheinlands gibt die Deutsche Reichspost zu 5, 10 und 20 Pfennig und Post­karten zu 5 Pfennig heraus. Sie sind in der nächsten WocM zunächst im Rheinland, an den Postschaltern erhältlich. So- bald genügend Mengen gedruckt sind, werden die Markest im ganzen Reichspostgebiet vertrieben werden; sie sollen bis in den Herbst hinein im Berkehr bleiben.

Verbotenes Schießen. Die französische JesatzungsbehörÄe in Mainz hat das Bereinsfchießen der dortigen Schützen­gesellschaft verboten, da es alsmilitärische Uebung" anzu­sehen sei. ^

Der Tod in den Bergen. Im WeÜersteingebirge ist der 20 Jahre alte Elektrotechniker Wurmstätter aus Münchs» unterhalb der Riffelscharte bei Garmisch tödlich abgestürzL Ein Wandergenosse des Wurmstätter soll nach dem Bericht eines Augenzeugen ebenfalls abgestürzt sein. Von Ober­grainau hat sich ein Bergungszug nach dem Höllental be­geben, um die Leiche zu Tal zu bringen. , i

In Tschechien werden deutsche Schulausflüge verboten.

Die Schulbehörde in Lissewjtz hat der dortigen deutscher Bürgerschule einen Ausflug nach der benachbarten deutschen Stadt Znaim verboten. Das Verbot stützt sich auf sin all­gemeines Verbot der Laudesschulbehörde, daß es verboten ist, aus dem gemischt-sprachlichen Gebiet Ausflüge in deutsche Gebiete des Landes zu machen. Wenn früher die öfter- r.chische Regierung einmal ein ähnliches Verbot gegen die tschechische oder slovakischen Schulen erlassen hätte!

Das Prager Regierungsblatt28 Rijen" veröffentlich« einen Artikel, in dem es heißt:Für die Deutschen gibst nur eins, die Härte des Gesetzes, Rücksicht ist Schwäche. Den Deutschen muß vorgeschrieben werden, daß über jeden deutschen Geschäftsbetrieb, über jeder deutschen Gastwirt­schaft ein Schild in tschechischer Sprache angebracht wird. Zuerst werden die Deutschen ein großes Geschrei ev» heben, dann werden sie sich ducken und gehorchen." Di« Deutschen machen ein Drittel der Bevölkerung der Tscheche slovakei aus. ^ ^ -

50. Todestag Eduard Mörikes. Am 4. Juni sind 50 Jahre verflossen, daß unser berühmter Liederdichter Eduard Mörike gestorben ist. Am 12. April dieses Jahres feierte die einzige noch lebende Tochter Mörikes, Frau Franziska Hildebrand, ihren 70. Geburtstag.

Otto Stinnes, der zurzeit Mexiko bereist, um in Anleh­nung an die Sinclair-Gruppe Oeltankstellen für die deutsche Handelsflotte zu schaffen, erkrankte in Mexiko-Stadt an einer Blinddarmentzündung und mußte zur Operation in ein britisches Hospital gebracht werden.

1500 Brieftauben. Nach der Eröffnung und dem Rund- gang der deutschen Verkehrsausstellung in München wurden auf dem Platz vor der Ausstellungshalle 1500 Brieftauben Zum Flug nach ihrem Heimatort Frankfurt a. M- aufgelassen.

Deutsche Fluglehrer in Mexiko. In Veracruz sind fünf deutsche Flieger angekommen, die von der mexikanischen Re­gierung als Fluglehrer verpflichtet sind.

Der neue Flugplatz Innsbruck wurde am Pfingstsonntag als Kreuzungspunkt BerlinRom und ParisWienBu­karest eröffnet.

Tödlicher Flugzeugunfall. Der leitende Arzt des Kranken­hauses in Szegedin (Ungarn), Dr, Boros, wollt e erpr oben .

welchen Einfluß das Fliegen auf den menschlichen Organis­mus habe. Er machte einen Versuchsflug, das Flugzeug stürzte aber aus 200 Meter Höhe ab. Der Führer blieb toi, Boros wurd^ schwer verletzt.

Ein Kloster vom Feuer völlig zerstört. In Flerzheim b. Rheinbach brannte in der Nacht zum zweiten Pfingst- feiertag das Kloster mit allen Gebäuden nieder. Betriebs- gegenstäude und Vieh wurden das Opfer der Feuers. Ueber die Entstehungsursache ist noch nichts ermittelt worden. Der Schaden ist sehr beträchtlich, da das neu eingerichtete Kloster nur sehr gering versichert war.

Großfeuer. In dem Dorf Lockselt bei Hamburg sind zehn Gebäude abgebrannt.

Schwerer Autounsall. Am Pfingstsonntag früh um 4 Uhr unternahm ein Kraftwagenführer nach einem Zech­gelage mit drei jungen Leuten eine Schwarz-Fahrt auf der Landstraße Schneidemühl-Iastrow. Das Auto, das mit übermäßiger Geschwindigkeit fuhr, überschlug sich an einer scharfen Wegbiegung. Ein Insasse war sofort tot, die bei­den andern und der Führer erlitten schwere Verletzungen.

Schweres Automobilunglück. Bei Wangen a. d. Aar fuhr bei einem Bahnübergang ein mit.7 Personen besetztes Auto­mobil durch die geschlossene Schranke auf das Gleis, auf dem der Nachmittagsschnellzug ZürichGenf fällig war. Als das Auto das Gleis überfahren wollte, blieb es auf den Schie­nen stehen. Im gleichen Moment brauste der Schnellzug heran. Drei Personen wurden getötet und eine Person schwer verletzt.

Eine Kinderschar von einem Dierauko überfahren. In

Oberstem (Virkenfeld) fuhr ein Bierauto, dessen Bremse ver­sagte, auf einer steilen Straße in eine spielende Kinderschar. Zwei dreijährige Kinder waren sofort tot. Ein drittes Kind wurde schwer verletzt.

Mord. Der 22jährigs Adam Fuchs und der gleichaltrige Arbeiter März, die aus dem Arbeitshaus in Ofsenbach a. M. entwichen waren, haben vor einiger Zeit ein lljähriges Mädchen in den Wald gelockt, erwürgt und den Leichnam verscharrt. Fuchs wurde dieser Tage ergriffen und hat die Tat eingestanden, März ist noch flüchtig.

Ueberfall auf einen Eisenbahnzug. Eine Bande von 80 bis 100 Köpfen erschoß bei dem polnischen Dorf Swi- sloksch, östlich von Bjalistok, zwei Bahnpolizisten und er­öffnte ein. scharfes Gewehrfeuer auf einen kurz darauf vorbeifahrenden Personenzug, um ihn zum Aalten zu bringen. Der Lokomotivführer fuhr aber mit Bolldamps weiter. Bon den Reisenden wurde nur eine Person verletzt.

Gifkgasexplosion in einer französischen Stadt. Am Pfingstsonntag platzte auf dem Bahnhof in Annemasse einem kleinen französischen Grenzstädtchen in der Nähe von Genf, ein Chlorgaszylinder von 1200 Kg. Inhalt. Sofort verbreitete sich eine Wolke des giftigen Gases über die ganze Umgebung, etwa 50 Personen brachen bewußtlos zu­sammen und konnten nur mit Mühe gerettet werden. Auch in die Häuser drang das Gas ein und machte den Aufent­halt unerträglich. Der Gaszylinder, der aus der Schweiz nach Frankreich gesandt wurde, scheint gegen den erhöhtes Druck des Gases nicht widerstandsfähig genug gewesen zu sein. 6

Malariassuche in Sibirien. Nach amtlicher Mitteilung sind in der sibirischen Provinz Krasnaryarsk rund 150 000 Menschen von der Malaria (Sumpfpest) befallen.

Kälte in Amerika. In den amerikanischen Oststaaten haben Schneefälle der Ernte Schaden gebracht. Die letzten Maitage waren so kalt, wie man sich keines ähnlichen Wet­ters je erinnern kann.

Das Säygcrsest ohne Bratwürste. In Kloster-Veßra, Kreis Schleüsingen (Prov. Sachsen) fand am 24. Mai ein Sängerfest statt. Der Wirt hatte- ein Rind, zwei Kälber und drei Schweine geschlachtet und zu Rostbratwürsten verar­beitet. In der Nacht vor dem Fest stahlen aber Diebe die ganze Wurstmenge und es mußte ohne Bratwürste ge- feiert werden.

Der Ruf nach einempolnischen Tirpih". Anfang Juni wird in Polen eine Sammlungswoche zum Besten der natio­nalen Handelsflotte unter dem NamenWoche der polnischen Flagge" veranstaltet. Hierzu schreibt dieRzeczpospolita": Der Besitz einer eigenen Meeresküste und eines eigenen modern ausgerüsteten Hafens wird Polen wenig nützen, solange es keine eigene Handelsflotte hat- Um den Sinn für Seeschiffahrt im Volk zu erwecken, bedarf es einer lang­jährigen erzieherischen Arbeit. Hierzu brauche man nun einenpolnischen Tirpitz". Die Polen müßten sich die Me­thode des deutschen Flottenvereins zum Vorbild nehmen. Die Erweckung des Sinns für das Flottenwesen durch Tirpitz sei geradezu genial gewesen. Zehn Jahre einer ebenso syste­matischen Arbeit würden genügen, um auch den polnischen Vvlksmassen das Verständnis für die Bedeutung der Seefahrt einzuprägen.

Jazz und Beethoven oder: über den Geschmack ist nicht zu streiten. Der Neuyorker Bankier Otto Kahn, der zugleich Vorsitzender des Verwaltungsrats der Neuyorker Metropo­litan-Oper ist, rühmt sich, daß er in Deutschland in einem sehr musikalischen Haus ausgewachsen und ein begeisterter Wagnerianer sei. Sein Sohn sei Kapellmeister der zweit­besten Jazzbands (Musikkapelle für die Negertänze). Er werde diesen Sohn nach Europa schicken, um klassische Musik zu studieren, damit er imstande sei, eine ganz neue Musik durch Vermischung von Jazz und Beethoven zu machen. Wagner hat es immer gegraut vor dem amerikanischen Kunstgeschmack, zu Beethovens Zeiten wußte man in Ame­rika von Musik noch nicht viel.

Modernisierung in Iapan. Das Kino hat seinen Einzug auch in Japan gehalten. Es gibt schon 168 Lichtspieltheater, die monatlich von 1 350 000 Personen besucht werden. Die Sittenpolizei führt gegen die Darbietungen einen vergeb­lichen Kamps. Auch die Theater sind meist stark besucht. Jahresgehälter von 50- bis 60 000 Den (1 Den gleich 2 Mark) für die Schauspieler sind keine Seltenheit. All­gemach haben sich in Japan riesige Vermögen gebildet. So hat der Baron Jwesaki Hisaya, Oberhaupt des Hauses Mitsubischi ein Jahreseinkommen von 3,7 Millionen Ten Koyata, von demselben Haus, bezieht 1,4 Millionen, Ha- chiremon ebensoviel, und dann gibt es noch eine Reihe Vielmillionäre von 1 bis zu "irrer halben Million Yen Ein- kommen. Dagegen sind die Frauen vielfach in die Fabriken abgewandert; es gibt setzt in Japan 3,55 Millionen berufr tätige Frauen, 13 v. H. der ganzen weiblichen Bevölkerung, davon 1.3 Millionen in der Landwirtschaft, 180 000 in Fabriken und Bergwerken. 400 000 in kaufmännischen Be­rufen usw. Der Bevölkerungr-zuwachs beträgt 1,2 v. H. im Jahr.

Salzwasser gegen Ermüdung. In englischen Kohlen­gruben werden Versuche gemacht, der raschen Ermüdung in Betrieben mit großer Wärme dadurch entgegLNzuarbeiten,

daß man den Bergleuten, den Arbeitern in Gießereien wäh­rend der Arbeitszeit Trinkwasser verabreicht, das auf 1 Liter einen Kaffeelöffel Salz enthält. Auch der Genuß von Salzwasser (10 Gramm auf 4^ Liter) nach der Arbeit soll sich als Mittel gegen Ermüdung gut bewährt haben.

Brüten der Hühner auf dem Erdboden. Es ist bekannt, daß brutlustige Hennen am liebsten aus freier Erde unter irgendeinem Strauch oder Gebüsch brüten, und daß solche, gewöhnlich ganz heimlich bewerkstelligte Bruten den besten Erfolg haben. Gleich günstige Erfolge werden bei dem gewöhnlichen Brutoerfahren in Nestern.selten erzielt, was einzig und allein daher kommt, daß das immer unter der Eierschale befindliche Häutchen durch die Blutwärme förm­lich pergamentartig zusammentrocknet, so daß das schwache Küchlein nicht imstande ist, es zu durchstoßen und folglich ersticken muß. Diesem Uebchtand abzuhelfen, wendet man verschiedene Mittel an: man legt zum Beispiel frisch abge- stocheuen RFen in das Nest unter das Stroh, oder be-« sprengt die Eier zuweilen mit lauem Wasser. Das sicherste ? kiel b.steht aber darin, daß man einfach die Nat.ir nachahmt und in einer ungedielten Scheune, einem Schup­pen oder sonst geschütztem Raume einige Schaufeln Erde oufgräbt, etwas Stroh oder Heu in die Oeffnung legt und Eier darauf ausbreitet. Durch die der Erde innewoh­nende Feuchtigkeit wird die Austrocknung des erwähnten Häutchens durch die Blutwärme verhindert, und die unter­legten Eier werden, wenn überhaupt befruchtet, sicher aus- kommen.

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Keine Sommerzeit. Auf eine Eingabe der Berliner In­dustrie- und Handelskammer hat der Reichsinnenmimster Schiele erwidert, daß er sich nicht entschließen könne, den gesetzgebenden Körperschaften eine Vorlage zur Wiederein­führung der Sommerzeit zu unterbreiten, da nicht nur die ganze Landwirtschaft, sondern auch ein großer Teil der Ar­beiterschaft, Lehrer und Eltern entschieden dagegen seien und die etwaigen Er ärmste unbedeutend seien.

. Sonntagsrückfahrkarten. Zur Hebung des Sonntags­reiseverkehrs auf weitere Strecken hat vte Reichsbahn­direktion Stuttgart die Ausgabe von Sonntagsrückfahrkarten erweitert. Von den meisten Stationen des Bezirks der Reichsbahndirektion Stuttgart werden demnächst, soweit ein Bedürfnis vorliegt, Sonntagsrückfahrkarten nach Stuttgart ausgegeben werden. Hierdurch soll insbesondere der Besuch der diesjährigen Veranstaltungen in Stuttgart (Ausstellung, Landwirtschaftliches Hcmptfest, Katholikentag usw.) erleichtert werden. Auch werden auf einer Reihe von Stationen mit günstigen Personenzugverbindungen nach und von >d"n Bodensee, z. B. in Stuttgart, Cannstatt, Ehlingen usw. Sonn­tagsrückfahrkarten nach Friedrichshafen aufgelegt;' die besonders für die Benützung der an Pfingsten und vom Juli ab über die Sommermonate Sonntags verkehrenden beschleunigten Perchnenzüge von Stuttgart nach Friedrichs­hafen und zurück in Betracht kommen werden. Ferner werden in Stuttgart künftig unter anderem noch Sonntags­rückfahrkarten nach Balingen, Ebingen, Straßberg-Winter­lingen, Rottweil, Spaichingen, Tuttlingen, Schwenningen, Villingen, Nördlingen, Bruchsal, Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt a. M. über Heidelberg oder über den Odenwald ausgegeben werden-

Arbeitsausschuß deutscher Verbünde. Der Arbeitsausschuß deutscher Verbände, die bekannte überparteiliche Spitzen­stelle der im Kampf gegen Versailles und die Kriegsschuld­lüge zusammengeschlossenen Verbände, hat im Anschluß an seine Veranstaltungen Anfang März eine Geschäftsstelle für Süddeutschland mit dem Sitz in München errichtet. Die An­schrift der Geschäftsstelle ist: München, Bayerstraße 43/2, Telephon 51 383. Der Präsident des Arbeitsausschusses ist Exzellenz Gouverneur z. D. Dr. Schnee M.d.R.

Wieviel Deutsche treiben Sport. Nach den Angaben des deutschen Spork-Staatssekretärs Lewald zählen die großen Sporkverbände zusammen gegen 5 Millionen Mitglieder. Die nicht in Verbänden zusammengeschlossenen kommen der Zahl nach kaum in Befracht. Von den Sportlern treibt aber höchstens der fünfte Teil wirklich Spork. Auf 60 Mil­lionen Einwohner des Reichs kommen also etwa eine Mil­lion wirkliche Sportler oder nicht ganz zwei Prozent.

Garten und Kleintierhof im Juni

Im Ob st garten darf die weitere Schädlingsbekämp­fung nicht unterbleiben, hauptsächlich durch Spritzen mit Gift. Man vergesse darüber das Sammeln und Vernichten aller abgefallenen kleinen Früchte nicht, da sie meist Larven von Schädlingen enthalten. Beim Spalierobst beginnt der Sommerschnitt, indem man übermäßig schnell gewachsene Zweige und Triebe im krautartigen Zustand mit den Finger­nägeln abkneift. Bei stärkerem Fruchtansatz ist zu wässern und zu düngen, neugepslauzte Bäumchen sind besonders reichlich zu begießen. Bei übermäßigem Fruchtbehang muß ausgedünnt werden, d. h. man schneidet die zurückgebliebe­nen, madenstichigen und verkrüppelten Früchte vorsichtig aus, wodurch die übrigen sich um so besser entwickeln kön­nen. Das Beerenobst ist ebenfalls gut zu gießen. Bei der Erdbeerenerte werden die Ausläufer abgeschnitten, nur die stärksten und schönsten Ausläuferpflanzen läßt man Kr Nach­pflanzungen.

Im Gemüsegarte.: beginnen die ersten Ernten. Gepflanzt werden können: Salat, Steckrüben, Endivien, Wirsing, Sel­lerie; gesät: Winterkohl, Rosenkohl, Herbstrettich, weiße Rü­ben, Winterendivien: noch gesät: Salat, Radieschen und Erb­sen. Der Spargel ist bis Johannis regelmäßig zu stechen, damit der Spargelkäser seine Eier nicht ablegen kann; krüm­men sich später einzelne Spargelstangen dennoch, so sind sie befallen und müssen tief ausgeschnitten werden. Gegen Un­kraut und gleichzeitig zur Lockerung und Feuchthaltung des Bodens ist zu hacken, Neupflanzungeu sind am Abend vor» zunehmen und Saaten durch Torfmull, Sand oder Kompost vorm Vertrocknen zu schützen. Der Blumengarten erreicht mik der Rosenblüte den Höhepunkt seiner Schönheit.

, Das Geflügel kostet, wo freier Auslauf vorhanden ist, nur wenig, es ernährt sich fast ganz allein; sonst gebe man reichlich Grünfutter. Vom Weichsutter reiche man nur so viel, als sogleich gefressen wird, da es schnell sauer wird. Frisches Wasser, Sand- und Staubbäder gegen Ungeziefer, größte Reinlichkeit sind zum guten Gedeihen unbedingt not­wendig. Die Hühner lassen mit dem Eierlegen nach. Gänse und Enten verlangen reichlich Wasser, natürliche Schwimm­gelegenheiten sind ihnen selbstverständlich am zuträglichsten: die Tauben müssen jetzt mehr Futter erhalten, da aus den Feldern nicht mehr viel zu finden ist. Die K a n i n ch e n sind ebenfalls möglichst mit Grünfutter zu ernähren. Heu, Kartoffeln bilden nur Beifutter. Reinliche Ställe und etwas Auslauf tragen zum Gedeihen sehr viel bei. Bei den Zie­gen ist Weidegang oder nicht zu beschränkter Auslauf sehr empfehlenswert: dies ist nicht nur für die Tiere sehr gesund, sondern erleichtert auch die Pflege, da es nur wenig Ar­beit beansprucht.