Lokales.

Wildbaö, 20. März 1925.

Wintersport. Da am vergangenen Sonntag der 15 km- Lauf für Herren um den von Herrn Wacker verteidigten Wildbader Wanderbecher nicht zum Austrag kommen konnte, wurde gestern bei herrlichem Wetter und guten, aber wechselnden Schneeverhältnissen dieser Lauf wiederholt. Nichts kennzeichnet besser den hier herrschenden Sportsgeist, als die Tatsache, daß nicht weniger als 19 Herren, da­runter 7 über 32 Jahren, an diesem anstrengenden Lauf teilnahmen und durchhielten. Das übrige Enztal war wohl wegen der morgen stattfindenden Enzgau-Wettläuse sehr schwach vertreten. Die beste Zeit des Tages lief Herr August Schmid, der die Strecke in 1 Stunde 13 Min. 10 Sek. zucückiegte (eine hervorragende Leistung) und da­mit den 1. Preis, den Wildbader Wanderbecher, gewann. Ihm folgte nur eine Minute später der Verteidiger des Wildbader Wanderbechers, Herr Wilhelm Wacker. In der Klasse 1820 Jahre legte Herr Rücklin aus Calm- buch die Strecke in 1. 21. 19, Herr Trinkner in 1.23.19 zurück. In der Klasse 2032 Jahre gewann Herr Heck den 1,, Herr Wacker den 2., Herr Bechtle den 3. Preis, in der Klasse über 32 Jahre Herr Aug. Schmid den 1., Herr Karl Schlüter den 2., Herr Külzer den 3. Preis. Anschließend an die Läufe fand die Preisverteilung durch den Vorstand, Herrn Stephan, statt, wobei der größte Teil der Läufer mit schönen Preisen bedacht werden konnte. Aber noch-lange saß die ehrsame Zunft der Schifahrer bei Herrn Riexinger beisammen, bis sie sich zu Fuß, per Rodel und Schneeschuh oder gar mit Sonderzug der Bergbahn nach Hause begaben.

: Die Stadtverwaltung Wildbad hat für die Sams­tag und Sonntag hier stattfindenden Enzgau-Wettläuse einen Wanderbecher als Ehrenbecher für den weitesten, best­gestandenen Sprung, der Wirtsverein Wildbad einen solchen für den besten Langläufer der Klasse l gestiftet.

Die geheimnisvollen Vier", ein Abenteurerfilm in 5 Episoden mit 30 Akten beginnt am Samstag abend im Thalia-Theater (Bahnhofhotel). In der Hauptrolle figu­riert der berühmte Filmschauspieler Eddie Polo. Die fünf Episoden sind betitelt: 1. Das Geheimnis der Oelquellen, 2. Die schwimmende Mine, 3. Der wandernde Schatten, 4. Der brennende Schacht, 5. Flüssiges Gold. Schon die beiden ersten Episoden sind äußerst interessant und span­nend. Die geheimnisvollen Vier sind Agenten einer frem­den Macht, deren Streben dahin geht, sich in den Besitz des Planes über die genaue Lage bedeutender Oelquellen zu setzen. Vaterlandsliebende Männer arbeiten ihmn ent­gegen und es entspinnen sich so interessante Kämpfe, daß man die nächsten Episoden kaum erwarten kann. Der Be­such dieses Filmwerks lohnt sich daher sehr.

Zu der AuswerlungLs age hat das Reichsgericht einen neuen Beitrag geliefert. In einem Urteil vom 3. Dez. 19^4 hat es ausgesprochen, daß durch die vorbehaltslose Annahme der Zahlung während der Inflationszeit der Anspruch der Hypothekengläubigers nicht erlös ten ist, diese vielmehr als Erundschulü fortbesteht, sofern nicht auch vorbehaltslose Lö­schung erteilt ist.

Annahme eines Kaufvertrags. Jedem Kaufvertrag, der auf dem Weg des Briefwechsels abgeschlossen wird, liegt aervöhnlich ein Angebot zugrunde. Wird dieses Angebot von . er and.ren S äte inhaltlich vollkommen angenommen, so ist der Abschluß endgültig geworden. Erklärt dagegen die andere Seite (der Käufer), daß er das Angebot nur unt:r gewissen Bedingungen, die er anführt, annehmen könne, oder gibt er die Bedingungen in seinemAnnahmeschreiben" ohne witeres anders wieder, so ist durch eine derartige Annahme kein endgültiger Vertrag zustande gekommen. Es bedarf nunmehr noch der Zustimmung des Verkäufers, der das erste Angebot gemacht hat und zwar wiederum der vollen Zustimmung. Das wird in der Rechtssprechung des Reichs­gerichts erörtert.

Kleine Nachrichten ans aller Welt

Anschlag aus den Sonderzug Chamberlains. Als der englische Außenminister Chainberlain am Dienstag vormit­tag von Paris abreiste, wurde gleich nach Paris ein großer Feldstein gegen den Speisewagen, in dem Chamberlain saß, geschleudert. Eine Scheibe wurde zertrümmert, aber nie­mand verletzt. Der Sonderzug wurde zum Halten gebracht, Die Polizei nahm sofort die Untersuchung auf.

Rundfunksender aus der Münchener Derkchrsausstellung.

Die deutsche Reichspost wird auf der großen Verkehrsaus­stellung in München, Anfang Juni, unter anderem auch einen großen Rundfunksender im Betrieb Vorführer, Es handelt sich um eine 10 Kilowatt Hochfrequenz-Maschinen- anlags nach dem System Schmidt-Lorenz, wie sie nach Be­endigung der Ausstellung für den Münchener Rundfunk verwendet werden wird. Die Autennenanlage besteht aus 200 Meter hohen Masten.

»Welt-Rundschau", das Organ der Wirtschaftspartei, stellt, wie der Verlag des Blatts mittelst, init Ende dieses Monats ihr Erscheinen eia, weilauch die wiederholten Bestrebungen des Verlags, gemeinsam mkk der Partei eme für beide Teile tragfähige Grundlage zur Wetterführung der Zeitung zu finden, ergebnislos geblieben sind." .

Verschüttet. Aus der Zeche Osterfeld bei Essen wurde» zwei Bergleute durch Gesteinsmassen verschicktet. Schwer verletzt wurden sie ins Krankenhaus überführt.

Exptosion in einem Bergwerk. Durch eine Explosion in einem Kohlenbergwerk der Bethlehem-Minen-Gesellschaft in Fairmont (Westsirgina) wurden 33 Bergleute verschüttet. Die ganze Zeche steht in Flammen.

Vermißtes Schiss. Das Hamburger MotorschiffEtb- nymphe", das am 24. Februar von Sande abgefahren ist, hat seinen Bestimmungsort noch nicht erreicht. Man be­fürchtet, daß es mit 46 Mann Besatzung untergegangen ist.

Erfroren. In Neapel wurden drei Personen, die im Freien genächtigt hatten, erfroren aufgefunden. Neapel liegt ungefähr unter dem gleichen Breitegrad (40) wie Madrid, Konstantinopel und Neuyork.

Furchtbarer Wirbelsturm. In den Vereinigten Staaten wurden die Gebiete südlich von Chicago bis fast nach St. Louis durch einen furchtbaren Wirbelsturm verheert. In den Staaten Illinois unh Indiana sind nach den vorliegen-

oen Meldungen drei Städte völlig zerstört. stürzenden Schulhaus wurden 200 Kruder getötet. Alle Tele aravhen- und Fernsprechleitungen sind verwüstet, die Bahn­verbindungen unterbrochen. Wegen der zerstörten Strom- leitunq ist auch die Beleuchtung außerordentlich erschwert. Am Donnerstag morgen wurden 2000 Tote und mehrere tausend Verletzte gemeldet. Tausende sind obdachlos und ver­brachten die Schreckensnacht im Freien. Es fehlt an Heil­mitteln und Verbandzeug, wodurch die Operationen außer­ordentlich erschwert werden. Nach Chicago wurden aus dem Süden ganze Züge mit Verwundeten gebracht. Der ganze Landstrich von Südillinois bildet eine große Trummerstatte. Der Wirbelsturm begann seine Verheerungen in Annapolis, nahm den Weg über Mississippi nach Illinois und erreichte geaen 3 Uhr nachmittags Murphi-Bora, Beseto, Carrni und Princetown, wo er an Stärke verlor. Die Schulen und Kirchen in den betreffenden Orten sind in Hospitäler ver­wandelt Die Stadt Galatin in Tennessee wurde ebenfalls von dem Sturm erreicht, wobei 8 Personen ums Leben kamen. Der Schaden ist ungeheuer. Die Blätter sagen, seit dem Erdbeben von San Franzisko sei dieser Wirbelsturm das größte Unalück, das die Vereinigten Staaten getroffen habe. Militär ist zur Hilfe aufoeboten.

Nach einer-Meldung des WTB. wurden 957 Personen getötet und weit über 2000 verletzt. In einem Pfarrdorf wurden allein 700 Personen getötet. Der Sturm hat leider gerade solche Gebiete beimgesucht, die stark von Deutsch- Amerikanern bewohnt sind.

Großfeuer. Der bekannte amerikanische Badeplatz P a l m beach ist durch ein Großfeuer z. T. zerstört wor­den. Der Schaden ist sehr bedeutend.

In Tokio (Japan) wurde ein Stadtteil durch eine Feuersbrunst eingeäschert. 20 000 Personen sind obdach­los. Zur Niederdrückung des Feuers mußte Militär aufge- boten werden.

Allerlei

Der verlorene Familienschmuck. Der ehemalige Graf und jetzige Senator Ledebur-Wicheln hat während einer Auto­fahrt von seinem Schloß Krzemusch in Böhmen nach Karls­bad den mit drei Millionen Tschechenkrcmen bewerteten Familienschmuck verloren. Dieser befand sich in einem kleinen Hllndköffercheii. Als der Senator in Karlsbad den Verlust bemerkte, wurden sofort alle Polizeiämter der durchfahrenen Orte davon verständigt. Inzwischen hatte bereits in Teplttz die Frau des. Zimmermanns Adolf Flek den kostbaren Fund beim dortigen Polizeiamt hinterlegt. Die Frau, deren Mann krank im Spital liegt, erhielt von Ledebur-Wicheln sofort einen vorläufigen Finderlohn von 10 000 Tschechenkronen bar ausbezahlt.

Angeheurer Tabakverbrauch. In den letzten beiden Mo­naten sind in Frankreich Tabakmengen im Wert von 302 Millionen Franken verkauft und verbraucht worden. Und doch bedeutet dies gegen die Vorjahre eine Abnahme von etwa 12 Millionen. Dagegen wurden um 4 Millionen mehr Streichhölzer verbraucht.

Die Rvbinsoninsel ist ru verpachten. Die chilenische Re­gierung bringt jetzt die Robinsoninsel Juan Fernande; zur öffentlichen Pachtausschreibung. Schon früher sind verschie­dene Versuche gemacht worden, die Insel für Siedelungs­zwecke zu benutzen. In der Mitte des vergangenen Jahr­hunderts war die Insel an eine deutsche und an eine Schwei­zer Gesellschaft verpachtet, doch haben merkwürdigerweise alle Pächter sich niemals länger als einige Jahre dort aus- halten können entsprechend dein Vorbild Robinson Crusoes bezw- des englischen Schiffbrüchigen Selkirks, der ja auch nur vorübergehend dort angesiedelt war.

Ein 5000 Jobre alter Ochse. Der neue Gräberfund in Gizeh, der die Mumie des Pharaos Snofru enthalten soll, erregt in Ägypten das größte Aussehen, und die Bericht­erstatter melden, daß bereits sehr bedeutende Funde gemacht worden sind, über die noch Stillschweigen bewahrt wird. Wie Lord Allenby, der als einer der ersten Besucher in die Tiefe hinabsteigen durfte, berichtet, fand man in mehr als acht Meter unter der Erde eine Kammer, in der der Kopf und die Hufe eines Ochsen lagen, die mit einer Strohmatte bedeckt waren. Das Grab selbst befindet sich in einer Tiefe von etwa 28 Metern. Der Ochse, auf dessen Reste man hier stieß, ist gegen 5000 Jahre alt.

Stand der nüchteren Tierseuchen in Württemberg. Nach einer Zusammenstellung des Statistiscben Landesamts war am 15. März 1925 der Milzbrand in sechs Oberämtern mit 6 Gemeinden 6 Gedösten, die Maul- und Klauenseuche in 21 Oberämtern 40 Gemeinden 196 Gedösten, die Schafräude in 7 Oberämtern 10 Gemeinden 19 Gehöften und die Toll­wut in 3 Oberämtern mit 3 Gemeinden und 3 Gehöften verbreitet. Ferner traten auf: Die ansteckende Blutarmut der Pferde in 13 Oberämtern 18 Gemeinden 19 Gehöften, die Ko"fk»-ankbeit der Pferde in 9 Oberämtern 13 Gemein­den 15 Gehöften, die Geflügelcholera in 5 Oberämtern 6 Gemeinten 30 Gedösten und die Schweineseuche und Schweinepest in einem Gehöft des Bezirks Stuttgart-Stadt.

Voaelzug in der zwe-ken Hälfte des Februars bis An-ang Wärz. Während im Anfang des Jahrs der Bogel- z' a verhältnismäßig bald einsetzte, kam er in der zweiten Hälfte des Februar fast zum Stocken. Die Schuld hieran tr""-n widrige Winde und vielfach herrschende Schnee- oMöb<"'. die unseren befiederten Lieblingen die Lust zu wei­teren Flügen nahmen. Am 18. Februar hüte ich erstmals den Heidelerchen Heiner, auch Waldnachtigall genannt, auf bochliegenden Brachäckern seine Herzallerliebste locken. Als ich am 27. Februar in den Wald eintrat, rief mir je­mand Pbilipp! Pbilivp! zu. Ich antwortete der lieblichen Singdrossel, denn diese war der Rufer. Der herzige Früh­lingsbote sandte seinen jubelnden und schmetternden Gruß dein ihm lieb gewordenen deutschen Wald, seiner Heimat zu. Leider sind nicht alle Singdrosseln begabte Sänger. Unter den jungen Vögeln finden wir auch Stümper, die den herr­lichen, weithinschallenden Schlag noch nicht besitzen, sondern rmr ein Gezwitscher hören lassen. Als ich die Drossel am 18. Februar hörte, dachte ich: Jäger, schau hoch," deut­scher Jäger vermeide das Tirez haut, der Vogel mit dem lange Gesicht, die Schnepfe, ist da. Nur wenige Tage dar­auf wurden auf dem Strich verschiedene Schnepfen beobach­tet. D->r verstorbene ausgezeichnete Naturforscher und Jäger Dr. Julius Hofstnann von Stuttgart sagt in seinem Buch über die Schnepfe, die Singdrossel ist in Süddeutschland ein sicherer Vorbote der nun ebenfalls wenige Tage später ein­treffenden Schnepfe. Wenn die Dämmerung im Wald ein­setzt und der Abendstern am Himmel steht, wenn das letzte Rotbrüstle verstummt ist und der Waldkautz sein Höllen­gelächter hören läßt, dann erhebt sich der bei Tag verborgen lebende Schnepferich mit klatschendem Flügelschlag zu sin­nigem Gaukel- und Liebesflug und lockt sein liebes Weibchen mit einein kurzen und scharfenpsiep" zu sich heran.

Aandelsnochrlchlen

DoAarkurs Berlin, 19. März. 4.20. Neuyork 1 Dollar 4.20. London 1 Pfd. St. 20.07. Amsterdam 1 Gulden 1.678. Zürich 1 Franken 0.809 Mk.

Dollarschatzanweisungen 92.05.

Kriegsanleihe 0.7M.

Franz. Franken 92.15 zu. 1 Pfd. St.

Die kohlcnbestände auf den Lagerplätzen (Halden) der Zechen im Ruhrgebiet werden auf weit über 12)4 Millionen Tonnen geschätzt.

Kupfer- und Mefsingwerke AG. Elberfeld. In der am 7. März in Berlin stattgehabten Generalversammlung der Kupfer- und Messingwerte AG. Elberfeld wurde die Erhöhung des Aktien­kapitals von 2 Mi!l. RM. auf 3 Will. RM. und die Fusion mit der Rheinhütte AG. Duisburg-Ruhrort mit den Kupfer- und Messingwerken AG. Elberfeld beschlossen. Dr. Edmund Stinnes wurde zum V" sitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Die Vertretung der Werke ijr in Händen von Carl Bordermayer, Waiblingen- Sluttgart.

Die Südwestdeuksche Tabakmesse ln Karlsruhe findet vom 20. bis 22. Juni in der städt. großen Feschalle statt, ferner die g::s,e Tar-ing des südwestdeutfchen Tabakwarenhandels am 20. und 21. Juni 1925 ebenfalls in Karlsruhe.

Ausschabung des Zwischenhandels. Die Landwi-tlchoftskammer s- . ->n be- " ' tipte. eine '-moe llelle s."r Winzer d s Kammerbe^lllS emc,»..>>.cn. Dagegen erhoben die WeinhänRer des Rheingaus Widerspruch beim preußischen Landwirtschasis- minister, der der Landwirtschaftskammer dringend nahelegte, von dem Vorhaben abzustehen. Die Kammer wird nun den Wein­vertrieb nicht selbst ausführen, aber eine Verkaufsgenossenschast ins Leben rufen.

Amerika pachtet das polnisch Tabakmonopol. Mae Vereini­gung amerikanischer Kapitalisten beabsichtigt, gemäß einem An­gebot der polnischen Regierung das polnische Tabaknvnopvl u« 26 Millionen Dollar jährlich zu pachten. Sie rechnen mit einem jährlichen Reingewinn von 50 Millionen.

Die diesjährige Weizenernle Australiens beträgt nach amtlicher Erhebung 160 Millionen Bushels gegen 124 Millionen im Vor­jahr (1 engl. Bushel gleich rund 36 ein Drittel Liter).

Stuttgarter Börse. 19. März. Der Markt der Vorkriegs- Hypothekenpfandbriefe nahm das hauptsächlichste Interesse der heutigen Börse in Anspruch. Auf Hoff­nungen auf günstigere Aufwertung hin zeigte sich für diese Pfandbriefe größere Nachfrage, württ. Hypothekenbankpfandbriese 7,25 gegen 6,1, Kreditoerein 6,4 gegen 5,6. Die höheren Kurse konnten sich jedoch nicht vollauf behaupten und man schließt unter den höchsten Preisen. 5 v. H. Reichsanleihe ebenfalls höher als gestern 0,735 nach 0,725. Der A k t i e n m a r k t lag stark vernach­lässigt und kaum verändert. Von den Bankaktien gaben Notenbank auf 78,5 und Hypothekenbank auf 2,35 nach. Do« de« Brauereiwerten verloren Eßlinger 1Z, während di« irri­gen Werte dieses Marktes gut behauptet waren. Metall- aktien bröckelten mit Ausnahme von Jung Hans, die sich auf 12,325 befestigten, und Koch und Metall- und Lackierwaren Aud- wigsburg, die bei 90 bezw, 110 v. H. gut gehalten waren, mäßig im Kurse ab. Feinmechanik 13,7, Hansa Metall SV v. H., Hohner 125,4 v. H., Württ. Metallwarenfabrik Geislingen 159,5 v. H. Auch Maschinen- und Autowerte büßten fast durchweg im Kurs ein. Von den Spinnereiwerten sind Erlangen init 134,75 v. H., Kammgarn Bietigheim mit 158 v. H., Kottern mit 152,5 v. H. und Leinenindustrie mit 112 v. H. als etwa« fester zu erwähnen. Auf dem Markt der Nahrungsmittelwerte schwächten sich Kaiser Otto auf 1,126, Knorr auf 3,65, und Stutt­garter Zucker auf 3,5 ab. Von den Verlagsaktien konnten sich Deutsche Verlag um 1 erhöhen, wogegen Union Verlag 2 verloren. Die übrigen Werte schlossen sich der allgemeinen Haltung an, größere Veränderungen sind auch hier nicht zu ver­zeichnen. Es notierten u. a. Anilin 148,5, Germania 167, Kökn- Rottweil 120,5, Sektkellerei Wochenheim 91,5, Bamberger Mälzerei 8,25, Bremen-Besigheimer Oel 34,25, Komtag 0,6, Ziegelwerke Ludwigsburg 11,1 und Württ. Transport 25 Billionen.

Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.

Skuttgarker Landesproduktenbörse, 19. März. Infolge schwan­kender Kurse der amerikanischen Börsen herrscht auf dem Getreide­markt eine nervöse Stimmung. Jede Berechnung ist augen­blicklich ausgeschlossen. Immerhin ist zu konstatieren, daß bei den jetzigen niedrigen Preisen wieder größere Abschlüsse gäätist werden. Weizen 2121,5 (16. März: 2226), Sommergerste 24 bis 28,5 (24,6-29), Roggen 2024 (2125), Hafer 14ch20 (14F bis 20), Weizenmehl Nr. 0 41,543 (42H44), Brotmehl 36,8 bis 38 (37,539), Kleie 1313,5 (13,514), Wiesenheu 67 (6 bis 7), Kleeheu 78 (78), Stroh (drahtgepretzt) 45 (chS5H).

Mannheimer Produktenbörse, 19. März. Nachdem der gestrige - Nachmittag einen Stimmungsumschwung und lebhafteres GesthHt gebracht hatte mit Umsätzen, die für den hiesigen Platz auf 12 000 Tonnen geschätzt wurden, herrschte heute wieder Zurückhaltung bei höheren Forderungen. Für ausländischen Eif.-Weizsn ver­langte inan für die 100 Kg. waggofrei Mannheim: Weizen inil. 2525.50, desgl. ausl. 3133, Roggen ml. 2323.50, desA. «uet. 26, Hafer inl. 1821, desgl. ausl. 1922.50, Braugerste 28«, Futtergerste 2122, Mais (mit Sack) 20.5020.75. Das Mehl­geschäft lag ruhig. Die Forderungen stellten sich für Weizenmehl Spez. 0 auf 4041, Brotmehl 3132, Roggenmehl 3434.SV, Kleie 13.50

Berliner Gekreidepreife, 19. März. Weizen mark. 24L0 bis 24.90, Roggen 22.2022.40, Wintergerste 20.5022L0, Sommer­gerste 22.5024.80, Hafer 18.10-18.60. Weizenmehl 32.50»8, Roggenmehl 31.50-33.75. Kleie 1414.15, Raps 3903S5.

Nürnberger hopsenmarkl. Markthopfen 240330, beste 410, Hallertauer 340390, rote 13S.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Markt waren zugetrieben: 42 Ochsen, 5 Bullen, 110 Jungbullen, 117 Jung­rinder, 50 Kühe, 590 Kälber, 721 Schweine, 12 Schafe und 1 Ziege. Davon blieben unverkauft: 71 Schweine. Verlauf des Marktes: bei Rindern mäßig, sonst langsam. Preise für 1 Pfund Lebend­gewicht in Goldpfennigen:

Ochsen: ausgemästet« Tiere vollsleischige Tiere fleischige Tiere gering genährle Tiere

S-SO

1 ss- «r , so-se

Vnlien: ausgemästete Tiere >j volMcischige Tiere 1

fleischige Tiere gering genährte Tiere Zungrinder: SUMM. Rinder) uollilcischige Rinder )

fleischige Rinder gering genährte Rinder Kühe: ausgemäftete Kühe ) vollveilchige Kühe )

fleischige I

gering genährte Kühe

4S-48

40-43

S2-5-S

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sr-42 IS-7S IS -i7

Kälber: feinste Mast ». belle Saugkälber

mittlere Mast und gut« Sougkälber geringe Kälber Schale: Maftlämmer «t. ging. Hümmel

Wcidem-llschat» geschlachtet mit Kops

voüfieilchiges Schafvieh ge­schlachtet mit Kops Schweine: vollsieisch. Schwei»» von 200-240 Pfd. dto. oon lSS-200 Pfd dto. sleisch. o. IMikO P,d. ) dta. unter ,20 Psd. s Sauen

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Blauselden, 19. März. Verbandszuchtviehmarkt. Der Verbandszuchtviehmarkt war aus allen Teilen des Landes sehr gut besucht. Dem Markt waren über 100 Farren und 62 Kalbinnen zugetrieben. Das Material der Farren kann als mittel bis gut, das der weiblichen Tiere als gut bis sehr gut bezeichnet werden. Der Handel gestaltete sich außerordentlich lebhaft. Die Preise für Farren bewegten sich zwischen 600 und 1500 Das Preisgericht konnte viele Preise verteilen.

Balingen, 19. März. Verbotener Viehmarkt. Der gestrige Viehmarkt wurde zufolge einer oberamtiichen Verfügung im letzten Augenblick verboten, da in Brittheim die Manl- und Klauenseuche ausgebrochen ist. Der Markt versprach sehr gut zu werden. Der Schaden, den die Viehbefitzer und Landwirte und nickt zuletzt auck die Balmaer Geschäftsleute erleiden, ist sehr