Lokales.
Wildbail, 18. März 1925.
Sitzung des Gememderats vom 17. März 1925.
Wildbad, 18. März 1925.
Anwesend: Stadtschultheiß Baetzner als Vorsitzender und 10 Gemeinderäte.
Der Vorsitzende teilt mit, daß die Bitte der Stadt um einen staatlichen Beitrag zur Beschaffung einer neuen Turmuhr für unsere evang Stadtkirche von der Bauableuung des Finanzministeriums abgelehnt worden sei mit dem Hrn- weis, daß keine Mittel hiefür vorhanden seien. Aus einer Unterredung mit Herrn Ministerialrat Kuhn habe er jedoch den Eindruck bekommen, daß bei einem höheren Beitrag der Stadt Wildbad, als angeboren, die Aussichten besser wären. Die Kosten für eine mit allen Neuerungen versehene Turmuhr mit zwei Transparenten seien nämlich auch wesentlich höher, als angenommen worden war; sie betragen alles in allem 4500 °^. Eine Turmuhr ohne Transparente wäre allerdings bedeutend billiger; man möchte jedoch gerade hierauf nicht verzichten. Wenn schon eine neue Turmuhr angeschafft werde, so solle es auch gleich eine der Würde einer Badestadt entsprechende sein, zumal hier nicht, wie in anderen Badestädten, z. B. Baden-Baden, innerhalb der Stadt schöne, zweckentsprechende Uhren auf- gestellt seien. Nach längerer Beratung beschließt der Ge- meinderat, zunächst an die Badverwaltung, die ja auch ein Interesse an einer unserer Badestadt würdigen Turmuhr habe, mit der Bitte heranzutreten, ein erneutes diesbezügliches Gesuch der Stadt zu unterstützen und auch ihrerseits einen entsprechenden Beitrag in Aussicht zu stellen. Als fester Beitrag der Stadt werden 2500 festgesetzt. Man braucht also die Hoffnung auf eine schöne, neuzeitliche Turmuhr noch nicht aufzugeben. (Ein befragter Sachverständiger äußerte freilich, unsere alte Wildbader Kirchturmuhr, die fast so alt ist, wie die Kirche selbst, laufe noch hundert Jahre I)
Die Kongregation der barmherzigen Schwestern macht dem Gemeinderat vorschriftsgemäß die Mitteilung, daß sie die Villa Rheingold in der Olgastraße käuflich erworben habe und beabsichtige, dort Erholungsbedürftigen, hauptsächlich aus dem geistlichen Stande, Unterkunft und Verpflegung zu ermäßigten Preisen zu gewähren. Der Gemeinderat nimmt davon Kenntnis und erklärt, daß er nichts dagegen einzuwenden habe.
Auf ein städtisches Gebäude hat ein hiesiger Bürger und Hausbesitzer ein Angebot von 38000 bei 8—10000 ^ Anzahlung gemacht. Da jedoch für das betreffende Gebäude noch mehr Liebhaber vorhanden sind, wird beschlossen, dasselbe im öffentlichen Aufstreich zu verkaufen. Verkaufsbedingung: ein Viertel des Kaufpreises ist bar zu entrichten, der Rest kann zu 7 °/o stehen bleiben. Die Auflassung erfolgt erst nach Anzahlung. (Das betr. Haus wirft 2700 ^ Miete ab.)
Herr Baumeister Karl Krauß bittet auf 1. August oder 1. September um seine Entlassung aus städtischen Diensten zwecks Uebernahme des väterlichen Geschäftes. Dem Gesuch des Herrn Krauß wird unter Anerkennung seiner ersprießlichen Dienste und in Würdigung des Grundes entsprochen.
Für Lieferung der Möbel für die Haushaltungsschule sind zwei weit auseinanderliegende Offerte eingegangen, von denen aber das niedere nicht vollständig ist. Das Stadtbauamt wird mit Herbeiführung der Ergänzung beauftragt.
Damit ist die öffentliche Sitzung erledigt; es folgt noch eine nichtöffentliche. -m
Hinweis. Der Thomaische Zuschneide- und Nähkurs, zu. welchem Anmeldungen in unserer Geschäftsstelle entgegengenommen werden, findet in nächster Zeit hier statt. Die Kurse haben, so schreibt man uns, in allen Teilen Deutschlands überaus gute Erfolge erzielt. Hausfrauen und Töchter werden auf das heutige Inserat hingewiesen.
Feuerwehrsache. Die Gemeinden Loffenau und Conweiler unseres Oberamts haben sich entschlossen, den Gerätepark ihrer Feuerwehr durch neue modernste Rettungsmittel zu vermehren. Es handelt sich dabei um je 1 zweirädrige mechanische Feuerwehrleiter von 12 Mtr. Steighöhe. Die Leitern sind jetzt eingetroffen und wurden vor einigen Tagen in Gegenwart der Vertreter von Gemeinde und Feuerwehr am Platz durch den Bezirksfeuerlöschinspektor Herrn Oberamtsbaumeister Stribel aus Neuenbürg abgenommen. Eine eingehende Prüfung, die sich besonders auf Tragfähigkeit und Ausführung erstreckte, ergab, daß die Geräte den amtlicherseits gestellten großen Änforder- ungen nach jeder Richtung entsprechen. Die Manövrier- und Bewegungsfähigkeit der Leitern ist eine sehr vielseitige und es kann der Firma Magirus-Ulm die Anerkennung für ihre Lieferung ausgesprochen werden, umsomehr als schon äußerlich die tadellose Beschaffenheit der Geräte dem Beschauer ins Auge fällt. Die Gemeinden selbst können zur Beschaffung solch moderner Feuerwehrleitern, die namentlich für Rettungszwecke im Ernstfälle gute Dienste leisten, nur beglückwünscht werden.
Ein zeitgemäßes Geschenk. Man schreibt uns: Mm Paten und Patinnen, die wegen der Wahl eines passenden Konfirmations- bezw. Kommunionsgeschenks für ihre Paten- kinder noch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen sind, möchten wir den wohlgemeinten Rat geben, den jungen Leuten ein Sparbuch mit einer kleineren oder größeren Einlage zu überreichen.
Seine Sonnkagszustellung der Post mehr? Dom Ver- nehmen nach soll im Reichspostministerium die Frage erörtert werden, ob die Sonntagspostbestellung auch für gewöhnliche ^neffendungen und Zeitungen eingestellt werden kann, und man sich auf die in Bayern seit langem kein Gerade die Verhältnisse aber, wie sie sich
rn"" herausgestellt haben, sollten als warnendes Bei- ^ n^uen. Der Ausfall der Sonntagspostbestellung würde em großer Schaden für die Geschäftswelt fest», ,
Der neue Lehrplan für die Volksschule kn Würkkemtzertz.
Der neue Lehrplan für das 5. bis 8- Schuljahr der Volksschule zeigt in manchen Unterrichtsfächern erhebliche Aen- derungen (Sprachkunde, Naturkunde usw.). Als Unterrichtsdisziplin sind ausgenommen z. B. Werkunterricht und Kurzschrift. Verschiedene Fächer erhalten einen Sonderlehrplan u. a. Religion. Die Freiheit in der Unterrichtsgestaltung ist weitgehend gewährleistet, jedoch wird am Klassenunterricht festgehalten. Die Arbeitsschulidee ist sichtlich betont.
ep. Gegen heimliche Einwanderung. Um einer heimlichen Einwanderung nach Argentinien von Uruguay aus über das Parana-Delta, wie sie in letzter Zeit wiederholt festzustellen war, vorzubeugen, haben die Schiffe, welche die Deltainseln anlaufen, die Vorschrift erhalten, dort nur noch solche Reisende an Bord zu nehmen, die iiber die durch das argentinische Einwanderungsgesetz vorgeschriebenen Ausweispapiere verfügen. In schwere Not kamen auch — nach dem Bericht des Evang. Hauptvereins für deutsche Ansiedler und Auswanderer in Witzenhausen — Tausende von Auswanderern, denen ohne Pässe und Visa der Weg über Cuba nach den Vereinigten Staaten in Aussicht gestellt worden war.
15 Jupitermonde. Schon Galilei hat bald nach der Erfindung des Fernrohrs, 1610, vier kleine Sternchen in der Nähe des gewaltigen Wandelsterns Jupiter, dessen Oberfläche 126mal so groß ist als die der Erde, entdeckt, die Jupitermonde. Jahrhundertelang hielt man sie für die einzigen Monde. Erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden neue Monde gefunden: 1892 der fünfte durch Bernhard, der sechste, siebente und achte in den Jahren 1904, 1905 und 1908, der neunte 1914 durch Nicholson. Nun hat der Amerikaner James Robertson unter Verwendung einer Blende, durch die das Licht der sonst alles überstrahlenden Jupiterscheibe im Fernrohr abgefangen wurde, kürzlich sechs weitere Monds des Jupiter entdeckt; er ist aber der Ueber- zeugung, daß der Himmelsriefe von noch weit mehr Monden umkreist wird.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Prophet Häußer hat sich selbst als Kandidaten für die Reichspräsidentenwahl ausgestellt- — Der Mann hat wenigstens Humor.
Der Kreuzer Berlin in der Heimat. Der deutsche Kreuner Berlin ist von seiner Auslandsreise nach Mexiko und Südamerika in Kiel wieder eingetroffen.
Wohlbehalten aufgefunden wurden in einer Almhütte die in den Tauern vermißten Reichenhaller Touristen.
Die Sommerzeit in England. Im englischen Unterhaus wurde trotz der Opposition der Mitglieder der Landwirt- schastspartei mit 289 gegen 63 Stimmen in zweiter Lesung der Gesetzesoorschlag über die dauernde Annahme der Sommerzeit vom ersten Sonntag im April bis zum ersten Sonntag im Oktober angenommen. Da die Vorlage jedoch innerhalb der erforderlichen Zeit nicht Gesetz werden kann, wird die Sommerzeit in diesem Jahre vom 19. April bis znm 20. September reichen.
Schulstreik in Kalmar. In der elsässischen Stadt Kalmar weigern sich die Eltern, gemäß dem Verbot des Bischofs von Skraßburg die Kinder in die weltliche (konfessionslose) Schule zu schicken. Bon den Kolmarer Kindern sind es 60 Prozent, die vom Unterr-ckt ferngehalten werden: die Kinder der Umgebung, die in Kolm-ar die Schule besuchen, bleiben fast sämtlich fern.
In Weißenburg streiken 90, in Mülhausen 80 und in Hagenau 75 Prozent der Kinder: am bischöflichen Gymnasium in Straßburg streikt das ganze Lehrerpersonal.
Dumme Zipfel. Der Bund gegen die Ausbreitung deutscher Kultur im Elsaß hat telegravhisch von Herriok ein Ber- verlangk^ Aufführung von Goethes .Faust" in Straßburg
Hinrichtung. In Köln wurde der 30jährige städtische Arbeiter Küntzeler hingerichtet, der am 18. August v. I. zwei Schulmädchen an sich gelockt und abgeschlachtet hatte.
Anschlag auf einen Schnellzug. Auf der Linie Rom- Mailand wurden bei Pisa Eisenpfähle auf die Schienen gelegt. Der Schnellzug durchschnitt einen Pfahl, schleuderte zwei weitere auf die Seite und konnte zum Stehen gebracht werden, ehe er den vierten Pfahl ereichte.
Meder ein Wenschenschlächter? In Warschau verhaftete me Polizei einen früheren Beamten des polnischen Roten Kreuzes, Kareozkowski. In seiner in Siedlice gelegenen Wohnung wurden eine mit Blut besudelte Fleischerschürze, ferner einige große Glastiegel mit weißem Fletsch und große Schüsseln mit Fett gesunden. Der Verhaftete gab an, er sei Liebhaber von Hunde- und Katzenfleisch, weshalb er diese Art Fleischergewerbe mit Hingabe betreibe. In einer Tischlade wurde jedoch eine Anzahl von Personalausweisen gefunden, die auf Namen junger Mädchen und Frauen lauten. Auf die Frage, wie er in den Besitz dieser Papiere gelangt sei, verweigerte er die Antwort. Die Polizei hat Nachforschungen nach den in den Papieren angeführten Personen eingeleitet.
Hungersnot in Sicht. Die Moskauer Berichte geben der Vermutung Raum, daß die angepflanzte Saat sich nicht entwickelt und daher mit einer neuerlichen Hungersnot in Rußland gerechnet werden müsse.
Die umgewandelke Kathedrale. Die Moskauer Behörden haben beschlossen, die unvollendete Kathedrale Miuß- kaya Plotchad zu einem Krematorium auszubauen. Es wird die erste Leichenverbrennungsanstalt sein, die Rußland besitzt.
Mohnbau in Amerika. Nachdem die Opiumkonserenz in Genf gescheitert ist, wird Senator Copeland im Kongreß be- ant- ^ n, daß die Vereinigten Staaten den Mohn, der zur Herstellung des in den Vereinigten Staaten erforderlichen Opiums benötigt wird, selbst anbauen. Die Regierung soll staatliche Ländereien zur Verfügung stellen und den Mohn durch staatliche Angestellte und Beamte anbauen, ernten und zu Heilopium verarbeiten lassen. Auf diese Weise könnte die Einfuhr von Opium aus fremden Ländern ganz verboten und dem Mißbrauch des Opiums wirksam entgegengetreten werden. — Gegen die Kokainseuche, die auch in Amerika stark verbreitet ist, will die Regierung streng Vorgehen.
Aus einer englischen Schule. „Kinder", fragt die Lehrerin, „wer kann mir sagen, warum im Britischen Reich die Sonne nie untergeht?" — „Weil man uns im Dunkeln nicht trauen könnte," lautete die Antwort eines Knaben.
ß^Strauchritter im Auto. Als in Gundelfingen ein Führ« werk die Günzburgerstraße passierte kam chm bei den Donauried-Waldungen ein Auto mit ein paar Insassen in rasendem Tempo entgegen. Da das Fuhrwerk nicht so schnell ausweichen konnte, mußten die Autler ihr Tempo etwas verlangsamen. Kaum waren sie aber an dem Fuhrwerk vorbei, sprangen sie aus dem Auto und mißhandelten den Fuhrwerkslenker mit Gummiknüppeln und Fäusten derart, daß er blutend zusammenbrach. Eine Wagennummer war an dem Auto nicht angebracht und so entkam das Gesindel unerkannt.
Juwelendiebesbande. Die Berliner Polizei verhaftete eine Bande von Einbrechern, die in Berlin und Stettin in den letzten Monaten ihr Unwesen trieben.
. Merkwürdiger Ordnungsdienst. In dem Schnellzug Rom—Florenz wurde einer deutschen Staatsangehörigen aus Frankfurt a. M. von einem Mitglied der fafzistischen Eisenbahnmiliz, die für die Sicherheit in den Eisenbahnzügen zu sorgen hat, Gewalt angetan.
Räuberbande. In Castello Veterano (Sizilien) hat die Polizei eine Räuberbande von 63 Köpfen ausgehoben. Einer der Räuber wurde dabei erschossen.
Allerlei
100 Jahre Gasbeleuchtung in Deutschland. Wenn auch in den letzten Jahren die Gasbeleuchtung in den Städten vielfach durch das elektrische Licht verdrängt worden ist, so nimmt doch die Gasbeleuchtung heute noch einen ganz gewaltigen Anteil an der Beleuchtung ein, zumal in den Kohlengegenden ein großer Teil der bei der Erzeugung von Koks freiwerdenden Gase für Beleuchtungszwecke verwendet und sogar viele Kilometer weit bis zur Verbrauchsstelle geleitet wird. Die Kenntnis, daß bei der Zersetzung der Steinkohle durch Hitze ein brennbares Gas auftritt, reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Bereits im Jahre 1680 fand Becher, ein geborener Steirer, diese Eigenschaft der Steinkohle. Später, im Jahre 1739, kam Clayton zu demselben Ergebnis. Lord Dundonald machte im Jahr 1786 die erstm Versuche, die in seiner Kokerei in Culroß Abbey entstehenden Gase zur Beleuchtung seines Landhauses zu verwerten. Der eigentliche Erfinder der heute noch gebräuchlichen Apparate zur Erzeugung von Leuchtgas aus Steinkohle war a^'r William Murdoch und sein Schüler Clegth. Im Jahr 17S2 beleuchtete er nach eigener Erfindung sein Haus zu Robrug in Cornwall (Südengland) mit Steinkohlen gas. Bereits im Jahr 1798 wurde die Boulton-Wattsche Spinnerei in London mit Steinkohlengas beleuchtet und durch diese neue Beleuchtungsart 3000 Talglichtflammen ersetzt. Im Jahr 1803 trat der Oesterreicher Dr. Winzler aus Znaim für die Gasbeleuchtung ein, drang aber in den kriegerischen Zeiten mit seiner Ansicht nicht durch. Er ging nach England und fand dort bessere Aufnahme für seine Ansichten, so daß bereits im Jahr 1812 das Leuchtgas in London Anwendung zur Straßenbeleuchtung fand uird er sein Werk so ausbaute, Haß bereits sechs Jahre später schon 51000 Gasflammen in den Straßen von London brannten. Der Professor Lampadius, Chemiker an der Bergakademie Freiberg in Sachsen, hat aber die allererste Straßenbeleuchtung geschaffen. Schon im Jahr 1811 beleuchtete er durch das in seinem Laboratorium erzeugte Steinkohlengas einen Teil der Nonnengasse. So hat diese Stadt der ältesten technischen Hochschule auch den Ruhm für sich, die erste Straßengosbeleuchtung besessen zu haben. Dann kam Paris rm Jahr 1815. Zur nämlichen Zeit waren auch in Essen bereits verschiedene Werkstätten mit Steinkohlengas beleuchtet. Die Gasbeleuchtung wurde jedoch in Deutschland allgemein erst im Jahr 1825 von der englischen Imperial Continental Gos Association eingeführt, und zwar in Hannover» Bereits im Jahr 1826 folgte dann Berlin, zwei Jahre später Dresden und Frankfurt, 1833 Wien, 1838 Leipzig, ferner Köln und Hamburg. Die Einführung des Leuchtgases nahm nun einen gewaltigen Aufschwung, so daß im Jahr 1868 bereits 530 und im Jahr 1885 über 1W0 Anstalten zur Erzeugung von Leuchtgas aus Steinkohle allein in Deutschland gezählt wurden, deren Zahl sich im Laufe der Jahre noch ständig erhöht hat. heute ist die Gasbeleuchtung über die ganze Welt verbreitet, aber die Tage ihrer allgemeinen Anwendung dürften auch gezählt sein, da sie durch die immer mächtiger werdende Konkurrenz des elektrischen Lichts wohl ganz verdrängt werden wird.
Verdächtige Güke. „Ich habe eine gute Frau," prahlt der Pantoffelheld. „Manchmal zieht sie mir sogar die Stiefel aus!" — Das tut sie gewiß, wenn Sie aus der Kneipe kommen!" — «Das kut sie gewiß, wenn Sie aus der Kneipe kom-
Berständnisvolle Frage. «Sag mal, lieb« Tube, du siehst seit einigen Tagen so traurig, so angegriffen aus — wieviel fehlt dir denn?"
Handelsnachrichten
Dollarkurs Berlin. 17. März. 4.2V. Neuyork 1 Dollar 4.20. london 1 Pfd. St. 20.10. Amsterdam 1 Gulden 1.679. Zunch , Franken 0.81 Mk.
Dollarschatzanweisungen 91.90.
Kriegsanleihe 0.68. „ „
Franz. Franken 92.78 zu 1 Pfd. St., 19.45 zu 1 Dollar.
Die Jndustrieobligationen. Durch die Presse ist in den letzten lagen eine Mitteilung gegangen, daß bei dem Eingang der jndustrieobligationen aus dem Dawesplan sich ein gewisser Mehr- >etrag ergeben habe, der zu der Senkung des Belastungsgesetzes >on 17,1 aus 15,73 v. H. verwendet werden solle. Wie hierzu von »iterrichteter Seite berichtet wird, ist diese Nachricht verfrüht, die eingelaufenen Obligationen ergaben zwar nicht den runden Setrag von fünf Milliarden, sondern einen gewissen Ueberschuß. Wie aber dieser Ueberschuß behandelt werden soll, bildet erst >en Gegenstand von Erwägungen innerhalb der zuständigen Be-
Die Firma Süddeutscher Sporlslug G.m.b. H. wurde in Böblingen mit einem Kapital von 5000.— durch die Luftverkehr Württemberg AG. gegründet.
Millionenkonkurs. Die im Jahre 1920 gegründete bayerische Kuverlsabrik Lauingen (Gründer und Inhaber Karl Josef Schmid) ist zur Zwangsversteigerung für 25. April ausgeschrieben. Der Schuldenstand soll nicht weniger als eine Million betragen. Auch die Stadt Lauingen ist mit einem größeren Betrag als Gläubiger beteiligt. Schmtd ist seit acht Tagen verschwunden.
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Stuttgarter Börse, 17. März. Die allgemeine Stimmung der Börse war heute gut. Einige Spezialwerte, besonders Textilaktien, lagen fest und konnten im Kurse anziehen, während die übrigen Werte gut behauptet waren. Zeitweise stand der Markt unter dem Eindruck der Festigkeit der 5 v. h. Reichsanleihe, die von 0.68 auf 0.705 anzog, später aber wieder auf 0.685 nachgab.
Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutschen Bank.
Berliner Gekreidepreise, 17. März. Weizen märk. 25.10 bis 25.50, Roggen 23,20—23.40, Wintergerste 20.50—22.30, Sommergerste 22.50-24.80. Haler 18.20-18.70, Weizenmehl 32.50-35.25.