eifrigste unterstützt wird, von Len Mauen Javanern, die ja' schon ein geheimes Flottenabkommen mit Frankreich getroffen haben sollen, ganz zu schweigen.
Neue Nachrichten
Zur Reichspräsidentemvahl
Berlin, 13. März. Die Verhandlungen über die bürgerliche Einheitskandidatur haben sich zerschlugen, da das Zentrum auch Gehler ablehnte. Der Wahlausschuß beschloß darauf, die Kandidatur des Dr. I a r r e s-Duisburg endgültig aufMstellen. Für diese Kandidatur treten ein die Deutsch- nationalen, die Deutsche Volkspartei, die Wirtschaft^. Vereinigung, die Deutschvölkische Fnerheitspartei, die Vaterländischen Verbände, der Landbund und andere Wirtschasts- verbände. Die Bayerische Volkspartei wird sich erst m emer Versammlung des Landesausschusses am Samstag entscheiden. Mit den Deutsch-Hannoveranern schweben^roch Verhandlungen wegen des Beitritts. Ein gemeinsamer Wahlaufruf soll heute erlassen werden. Der Reichsparteiausschuß des Zentrums hat nunmehr die Kandidatur M a r x ausgestellt. Die Sozialdemokraten halten die Kandidatur Braun aufrecht; ein Teil des Darteiausschusses will mit Braun auch den zweiten Wahlgang, zu dem es jetzt mit Sicherheit kommen wird, durchfechte», da zu erwarten sei, daß Braun bei der ersten Wahl die meisten Stimmen erhalten werde. Die Demokraten haben den badischen Staatspräsidenten H e l l- pach ausgestellt- ' H
Oberbürgermeister Dr. Iarres hat die Kandidatur angenommen und ist in Berlin eingetrosfen, um an den Wühlarbeiten teilzunehmen.
Das Scheitern der Sammelkandidatur hat zwischen den Parteien lebhafte Verstimmungen hervorgerufen, die auf einen erbitterten Wahlkampf schließen lassen. Die „Zeit", das Blatt Stresemanns, wirst dem Zentrum vor, daß es durch seine zweideutige Haltung die Kandidatur absichtlich zu Fall gebracht habe. Das Zentrumsblatt „Germania" beschuldigt umgekehrt die „Deutsche Volkspartei" des unehrlichen Spiels, uin Dr. Marx auszuschalten. D'e „Berl. Vörsenzeitung" schreibt: „Die Drahtzieher Marx i.nd Stresemann haben die Kandidatur vereitelt. Weg mit der Herrschaft Marx-Stresemann!" ^
Der eigentliche Wahlkampf wird am Montag beginnen. In Berlin sind für Sonntag über 30 Versammlungen angekündigt.
Schwierigkeiten in -eu Handelsverkragsverhandlungen 1
Berlin, 12. März. In der Sitzung des Auswärtig n Ausschusses des Reichstags gab Minister Stresemann bekannt, daß die Handelsvertragsverhandlungen mit Belgien einen Abschluß bis Ostern erwarten lassen, während in den Verhandlungen mit Italien und Japan Schwierigkeiten aufgetreten seien. Auch der Abschluß mit Polen fei inzwischen in Frag« gestellt, da Polen bisher die Meistbegünstigung nicht zustehe. Mit Rußland werden die Verhandlungen voraussichtlich bis weit ins Frühjahr dauern.
Der Barmatskomdal
Berlin. 12. März. Die Brüder Barmat haben einen neuen Haftentlassungsantrag gestellt und eine Sicherheit von 2 Millionen angeboten. Am 15. März sind dagegen weitere Darlehen der Varnmts an die Staatsbank in Höhe von 11 Millionen fällig, für die keine Deckung vorhanden ist.
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Frankreich gegen die Räumung Kölns
Paris, 13. März- Der Kammerausschuß für Auswärtiges sprach sich einstimmig für die Fortdauer der Besetzung des Kölner Gebiets aus und verwarf den deutschen Sicher- heitsoorsthlag.
Die Bekämpfung de, Kurdenausstandes
Paris, 13. März. Die „Chicago Tribüne" meldet aus KonstanUiwpel, der Scheik Said bereite einen großen Angriff auf Diarbekir vor. Die Türken werden 60 000 Mann zur Unterdrückung des Aufstands absenden, doch werde der Angriff nicht vor April beginnen und nicht vor dem Sommer beendigt werden können. Die Nationalversammlung bewilligt« 10 Millionen türkische Pfund für den Kampf.
Wirksamkeit der Rede Chamberlains
Genf, 13. März. Die gestrige Rede Chamberlains im Völkerbundsrat erregt allgemeines Aufsehen, und sie wird nicht nur als eins schroffe Ablehnung des Genfer Protokolls, sondern auch als eine Verurteilung des Völkerbundes überhaupt ausgelegt. Wenn Chamberlain erklärte, es widerspreche jedem Sinn und Geist eines wahr-
Drei Tage aus dem Leben eines I Kriminal-Beamten.
2« Von P-rvitsck.
Aus -em Russischen von F. Pa l m - N a s a r c > i.
„Weshalb?" fragte Olga.
„Um sie noch einmal zu verhören."
„Wenn Sie irgend etwas Neues über Ussolzew erfahren haben, so sagen Sie es mir ganz offen, da ich ohnehin von ihm selbst in Alles eingcweiht bin.
„Nun, was hat er Ihnen gestanden?"
„Mein Herr, Ihre Frage klingt wie ein Verhör!"
Der stolze Blick, mit welchem sie den Untersuchungsrichter bei diesen Worten maß, sagte ihm deutlich, daß es schwer sein würde, auf diesem Wege etwas von ihr zu erfahren. Irgendein geheimer Gedanke schien sich plötzlich Kotorgows bemächtigt zu haben.
„Nun, ich bin nachgiebiger als Sie, mein Fräulein", sagte er, in einen gutmütigen Ton übergehend. „Ich will Ihnen nichts verbergen. Also erstens untersuchte ich das Geländer im Hause des Herrn Ussolzew und fand dort keinen Nagel, an dem er sich verletzt haben konnte; zweitens erhielt ich von seinem Diener ohne viele Mühe die Scheide zu dem Dolche und die Kenntnis des an dem Henkwürdigen Abende noch nach dem Balle stattgehabten Rendez-vous zwischen seinem Herrn und der Verstorbenen. Jetzt bleibt nur noch eins zu erforschen übrig: wer übersandte ihm am nächsten Tage den Plaid? Waren Sie es, mein Fräulein?" !
Das junge Mädchen zögerte mit der Antwort; sie j schien zu überlegen, ob Ussolzew eine bejahende oder ver- : neinende Antwort mehr nützen könne. i
„Sie halten es für nötig, sich zu bedenken", fuhr Ko- >
hastigen Völkerbundes, daß die Mitglieder einander bewaffnete Unterstützung im Kriegsfall versprechen, so war damit ein Hauptgrundsatz der Völkerbundssatzung (Artikel 10), auf den Frankreich den größten Wert legt, tödlich getroffen.
Der Tscheche Dr. Venesch erklärte dem Vertreter des „Petit Parisien", die Grundsätze des Genfer Protokolls seien so lebenskräftig, daß ihnen jede Kritik nur neue Kraft verleihe. In der ursprünglichen Form könne das Protokoll nach der Rede Chamberlains aber nicht mehr angenommen werden, dagegen seien Sonderverkräge zwischen einzelnen Mächten gerechtfertigt. Briand sagte englischen Berichterstattern, das Protokoll sei bis zur Volltagung des Völkerbundes im September d. I. vertagt. Bis dahin müsse eine Lösung gefunden werden, sonst werde der Bolschewismus erklären, die europäischen Staaten seien unfähig, untereinander Frieden zu machen. Die Mehrzahl der Mitglieder werde das Protokoll nicht aufgeben. Er sei von dem Verlauf der Verhandlungen befriedigt. Die Streitfragen bezüglich Danzigs seien geschlichtet. Auch die Lösung der Sicherheitsfrage sei befriedigend.
Die Pariser Blätter meinen wehmütig, daß das Genfer Protokoll sich ausgelebt habe.
In London sind die Meinungen über Chamberlains Rede geteilt. Die einen glauben, er sei doch etwas zu weit gegangen, andere sagen, er hätte vielmehr die Franzosen noch verwarnen sollen, bei ihrer Herrschsuchtspolitik zu verharren, da sie zum Bruch mit Großbritannien führen müsse.
Stresemann über den Sicherheiksvorschlag
Berlin, 13. März. Ueber den deutschen Vorschlag zur Sicherheitsfrage teilt Reichsminister Dr. Stresemann der „Köln. Ztg." mit: Es sei mit der Möglichkeit eines gegen Deutschland gerichteten Dreimächtevertrags (England, Frankreich, Belgien) zu rechnen gewesen. Die Angst vor einem deutschen Angriff beherrsche heute noch einen großen Teil der Franzosen, so sinnlos es uns auch erscheine. Deshalb seien die deutschen diplomatischen Vertreter in London, Paris, Rom und Brüssel beauftragt worden, mitzuteilen, daß Deutschland einem Sicherheitsvertrag beizutreten bereit sei, sei es, daß er sich auf Abmachungen über die Vermeidung eines Kriegs beziehe, oder daß er die Gewährlei st ung des gegenwärtigen Besitzstandes am Rhein zum Gegenstand hätte; Deutschland sei außerdem bereit, mit alle» Staaten S.hied:geri-.htsveriräge abzuschlstßeu. Wir sind damit für das deutsche Gefühl bis an die Grenze des Möglichen gegangen. Wir stellen mit Genugtuung fest, daß der deutsche Schritt eine verständnisvolle Aufnahme gefunden hat. Um so seltsamer sind die maß losen Einsprachen der Presse anderer Länder, weil Deutschland die Grenze gegen Polen nicht in den Sicherheitsoor- schlag einbezogen habe. Die Grenze im Osten entspricht nicht dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, eine Aenderung zu ertrotzen hat aber Deutschland weder die Gewalt noch den Willen. Aber niemand kann verlangen, daß Deutschland auf den Artikel 19 der Völkerbundssatzung verzichte, wonach unanwendbar gewordene Verträge geändert wenden können. Deutschland hat mehrfach seine Bereitwilligkeit, dem Völkerbund beizutreten, bekundet, aber es wehrt sich gegen die Verpflichtung, im Fall eines Völkerbundskrieas militärischen Beistand zu leisten, den Durchmarsch fremder Truppen zu gestatten u. sich an wirtschaftlichen '"bwerrungs- maßnahmen zu beteiligen, da eine solche Verpflichtung eine Kriegserklärung anderer Völker an Deutschland wahricbeinlicb zur Fola» haben könnte oder würde. Das entwasfnete Deutschland ist aber nicht einmal imftand, jv-ne Grenzen zu verteidigen. Ueber Vermögen kann man niemand verpflichten. Wenn bei anderen Mächten der gute Wille besteht, auf der Grundlage des Fünfmächtevertrags mit Deutschland zusammenzuwirken,. dann wird auch ein Weg möglich sein, die Schwierigkeiten zu beheben, was auch Chamberlain ausgesprochen hat. Möge man den großen geschichtlichen Augenblick, zu einer wahrhaften Befriedung Europas zu kommen, nicht vorübergehen lassen.
Der Eisenbohnerstreik
Berlin, 13. März. Im Direktionsbezirk Berlin hat sich die Lage im Streik der Eisenbahnarbeiter verschärft. Dis Technische Nothilfe mußte eingesetzt werden.
In Spandau ist mit einer Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs zu rechnen. Für die Technische Nothilfe sind Kraftwagen bereitgestellt.
Württemberg
Sluklgarl, 13. März. VomAakhaus. Der Gemeinde- rak bewilligte einen Nachtrag von 860 000 Mk. für die
s torgow fort — „und das ist mir ein genügender Beweis . der Tatsache, worauf hin ich unverzüglich meine Maßregeln treffen kann."
„Welche Maßregeln?!" rief Olga entsetzt aus. „Gegen Ussolzew?!"
„Ja; alle von mir gesammelten Beweise deuten darauf hin, daß er der Mörder sein muß. Er war es, welcher Ihre Schwägerin zuletzt gesehen und zwar erst in seiner und dann in ihrer Wohnung; ihm gehört auch die Waffe des Verbrechens. Sein blutiger Plaid und die verwundete Hand sind ebenfalls wesentliche Beweise seiner Schuld. In unserer Zeit verlangt das Gesetz vom Angeklagten nicht erst das Geständnis seiner Schuld; wenn genügend gravierende Beweise Vorhandei: sind, kann er schon darauf hin verurteilt worden."
Das junge Mädchen starrte ihn mit weit geöffneten Augen an, in welchen ein wildes Feuer brannte; den Brief Ussolzew wie einen schützenden Talisman mit beiden Händen an ihr Herz drückend, versetzte sie: „Und wenn sich nun jemand fände, der seine Unschuld beweisen könnte?"
„Wer wäre das?"
„Ich."
Mein Herz wollte stille stehen. Sie —! märe es möglich? Nein, nein! Sie klammerte sich nur an einen Strohhalm. Kotorgow zog mit feierlicher Miene sein Notizbuch hervor.
„Sei waren demnach Augenzeugin?"
, Ja."
! „Von wo aus?"
! „Vom Saale."
! „Blieben Sie selbst unbemerkt?"
! „Ja."
' „Was sahen Sie?"
Polizei im Ekatsjahr 1924. Gemeinderak Hofacker stellt fest, daß seit der Verstaatlichung der Polizei ein besserer Zug in diese Behörde gekommen sei. Weiterhin wurden bewilligt 44 000 Mk. für den Umbau der Kapelle des Bür- gerhospikals und 500 000 Mk. für den Erweiterungsbau der
idk. Girokasse, der nunmehr fertiggcstellt ist.
Aus dem Lande
Böblingen» 13. März. Der Flughafen. Der für die großen Fluglinien einzurichtende Flughafen wird, wie die Südd. Ztg. hört, wegen verschiedener Geländeschrvierigkeiten nun doch nicht auf den der Militärverwaltung gehörenden Cannstatter Wasen verlegt werden, sondern auf das weit günstigere Gelände in Böblingen. Die Stadtverwaltung läßt dem Unternehmen weitgehende Unterstützung angedeihen. Sie hat auf eigene Kasten eine Fliegerschule errichtet und andere Anlagen erstellt.
Lausten a. N., 13. März. Schwerer Bauunfall. Der 18jährige Bauernsohn Ehr. Specht, der als Hilfsarbeiter in einem Neubau beschäftigt war, wurde von einem Balken, der sich vom Aufzug löste, getroffen. Es wurde ihm ein Arm abgeschlagen und die Hirnschale zertrümmert. An seinem Auskommen wird gezweifelt.
Schwaigern, 13. März. Abgelehnte Beschwerde. Gegen die Gemeindeumlage für 1923 von 15 o. H. (einschl. Staatssteuer und Amtskörperschaftsumlage) mu-we vom Gräfl. Neippergschen Rentamt, sowie Buchdruckereibcsitzer Zundel und Genossen Beschwerde beim Ministerium des Innern erhoben. Hierauf wurde durch Erlaß die 15 v. H. Umlage von der Ministerialabteilung für Bezirks- und Kör- perschaftsoerwaltung mit Ermächtigung der Ministerien des Innern und der Finanzen genehmigt.
Heilbronn. 13. März. Stiftung. Zum Andenken an ihren einzigen im Krieg gefallenen Sohn haben Prof. Dr. Iäckh und Frau der Stadt Heilbronn eine Stiftung von 10 000 Mark gemacht, deren Zinsen Studierenden zugute kommen sollen.
Heilbronn. 12. März. M i l ch f ä l s ch e r e i e n und kein Ende. In den letzten Monaten hat die Milch- pantscherei in ganz erheblicher Weise zugenominen. Ueber 40 Landwirte aus fast allen für die Milchversorgung Heilbronns in Betracht kommenden Oberämtern mußten der Staatsanwaltschaft hier zur Anzeige gebracbt werden. Dis Wasserzusätze bewegten sieb bis zu 54 v. H.. die Entrahmungen bis zu 66 v. H. der Milch.
Mergentheim, 13. März. Der verschlafene Beamte. Auf der Bahnlinie Creglingen-Weikersheim standen am letzten Sonntag in Erwartung des Zuges 6.51 in der Station Bieberehren etwa 15 Personen. Als es Zeit wurde, daß der Zug kam, schauten alle nach dem Fahrkartenschalter, ab nicht geöffnet werde. Nichts dergleichen. Der Zug kam. Die Passagiere mußten so einsteigen und in Weikersheim die Karten nachlösen.
Seikingen OA. Tuttlingen, 13. März. Brand. Das Wohnhaus des Schuhmachers Anton Leber brannte nachts völlig nieder. Die Feuerwehr setzte sich tatkräftig ein, so daß dis Nachbargebäude außer Gefahr kamen. Ein Teil des Mobiliars konnte gerettet werden. Die Brandursache ist noch unbekannt.
Göppingen. 13. März. Errichtung einer han- delsvol (schule. Der Handelsschulrat hat den Antrag gestellt, der Gemeinderat wolle mit Beginn des Schuljahres 1925/26 eine Vollschulklasse an der hiesigen Handelsschule errichten.
Geislingen a. St-, 13. März. Schwindlerin. Eine Frau hatte es verstanden, beim Betteln dadurch Mitleid zu erregen, daß sie ein kleines Kind auf dem Arm bei sich trug und aus ihrem Armkorb heraus einige Knäuel Garn a m'bl'ch aus ibrem eioenen Haushalt aus Not zum Verkauf anbot. Sie hat sich als eine gewerbsmäßige Diebin entpuppt mid hat mit dem Stehlen und Almosen ein gutes Geschäft gemacht.
Ulm. 13. März. Segelflugzeug. Unter dem Vorsitz des Polizeihauptmanns Nagel wurde letzten Sommer und Herbst ein Segelflugzeug, das auf den Namen Spatz getauft wurde, von den alten Fliegern und den Iungfliegern erbaut. Dieser Spatz wurde letzten Sonntag lrotz heftigen Schneetreibens bei steifem Nordwest beim Fort Prittwitz zum Start gebracht. Nach kurzem Zug gegen den Wind hob es sich, elegant schwebend und recht gut auf die Steuer gehorchend, ab. Das Flugzeug holte jedoch die Startmannschaft, der es nicht gelangt, dem raschen Vogel seitlich auszuweichen, ein und wurde am Flügel leicht beschädigt.
„Ich sah, daß Constantia Dimitritsch nach seinem Eintreten in das Vorzimmer, sich sofort wieder entfernte." pi
„Aber wer hat dann die Tat begangen?"
„Aglas Borissowna selbst tat es."
„Haben Sie auch das gesehen?"
„Ja."
„Und hinderten es nicht?"
„Ich wollte hindernd dazu treten, vermochte es jedoch nicht. Kaum hatte Herr Ussolzew sich entfernt, als in der Hand meiner Schwägerin ein Dolch blinkte; als ich herbei eilte, um ihr denselben zu entreißen, flüchtete sie sich in das Schlafzimmer. Ich stürzte ihr nach, doch war es leider zu spät, denn sie hatte sich bereits den Todesstoß beigebracht. Ich zog ihr den Dolch aus der Wunde und schleuderte ihn beiseite. Was später geschah, dessen erinnere ich mich nur dunkel: ich glasbe, daß ich mich zu ihr niederbeugte, sie beim Namen rief und sie aufzuheben versuchte. Da alles vergebens war, eilte ich in mein Zimmer, schloß die Tür zu und vergrub mich in die Kissen. Das ist alles. Gestatten Sie, meine Herren, daß ich mich jetzt zurückziehe.
Nach einer kurzen Verbeugung war sie verschwunden. WaS ich bei diesen unerwarteten Eröffnungen des jungen Mädchens empfand, ist kaum zu beschreiben. Indem Olga sich mit allen Kräften bemühte, Ussolzew vor der ihm drohenden Gefahr zu retten, war sie selbst dem Verhängnis so nahe getreten, daß es nur noch eines Schrittes bedurfte, um in den Abgrund zu stürzen. Nur mit großer Mühe gelang es mir, dem Untersuchungsrichter gegenüber meine Ruhe zu bewahren.
„Nun, das Rätsel löst sich auf eine einfache Art", sagte ich. „Alles führt auf einen Selbstmord zurück."
Kotorgow blickte mich schweigend an, indem er die Lippen fest aufeinander Preßte.
«Fortsetzung folgt.)