Gerichtsverfahren wegen Diebstahls schwebte, wurde m seiner Wohnung in der Poststraße in Berg bewußtlos auf- aefunden. Es 'lag Selbstmordversuch durch Gaseinatmung vor. Der Lebensmüde wurde ins Krankenhaus verbracht. — Durch den Sauerstoffapparat wurde eine 17jährige Arbeiterin ins Leben zurückgerufen die in einem Haus der Ulmerstraße in Wangen ebenfalls mit Gas sich zu vergiften versucht hatte.
Aus dem Lande
Eßlingen. 10. März. Ehrenvolle Berufun g. Der Dozent für Mathematik an der höheren Maschinenbauschule Eßlingen, Werkmeister, zugleich Privatdozent au der Technischen Hochschule in Stuttgart, wurde an die Technische Hochschule in Dresden als Professor für Geodäsie und angewandte Astronomie berufen. Er wird der ehrenvollen Berufung auf 1. April d. I- Folge leistem Für die Maschmen- bauschule, ebenso wie für die Stadt Eßlingen bedeutet fern Weggang einen schweren Verlust.
Eberstadt. OA. Weinsberg, 10. März. 100 Jahre alt- Am 9. März feierte die im Jahr 1825 geborene Wemgart- nerswitwe Katharine Seng, geb. Wieland, in ziemlicher Rüstigkeit ihren 100. Geburtstag. Heute leben noch 75 unmittelbare Abkömmlinge, nämlich 2 Kinder, 22 Enkel, 4? Ur
enkel und 4 Ururenkel.
Tübingen. 10. März. Wahlrechts mißbrauch. Drei Studierende der Universität Tübingen haben bei der leisten Reichstagswahl am 7. Dezember 1924 mit Hilfe von Wahlscheinen doppelt gewählt. Für dieses Vergehen wurden sie vom Amtsgericht zu 300 Geldstrafe verurteilt.
Hellbraun. 10. Mürz. Ein Protest. Infolge des mangelhaften Zugsverkehrs aus der Strecke Heilbronn-Oster- burten haben die Gemeinden Adelsheim, Sennfeld, Roig- heim, Bittelbronn, Möckmühl, Züttlingen, Siglingen, N§u- denau, Herbolzheim, Untergriesheim, Höchstberg, Oöergries- heim, Duttenberg, sowie mehrere Jagsttalgemeinden ein Gesuch an die Reichseisenbahndirektion abgehen lassen, in dem es heißt: Wir können diesen Zustand ohne dauernde wirtschaftliche Schädigung nicht mehr ertragen und müssen im Interesse unserer Gemeindeglieder gegen die Abschnürung vom Industrie- und Handelszentrum Heilbronn-Neckarsulm entschiedenen Widerspruch erheben.
Dellwensingen OA. Laupheim, 10. März. Br an d. Der zum Gasthof zum „Hirsch" gehörige Eiskeller, in dessen Dachstock Schlitten, Fässer, Flaschen und auch Stroh lagerten, war in Brand geraten. Das Feuer blieb auf den abgebrannten Dachstock beschränkt und konnte bald gelöscht werden. Immerhin erleidet der Besitzer nicht unbedeutenden Schaden. Ein Schaden in der elektrischen Leitung dürfte die Ursache des Brandes sein-
Baden
Karlsruhe, 10. März. Ein verheirateter Kanzleibeamker gab in stark angetrunkenem Zustand auf der Straße nach kurzer Auseinandersetzung auf einen verheirateten Kaufmann drei scharfe Revolverschüsse ab, ohne zu treffen. Der Held wurde vom Publikum entwaffnet und verprügelt.
Alehingen bei Breiten, 10. März. Die Neubautätigkeit hat hier beinahe ein ganzes Dorfviertel erstehen lassen. Es sind jetzt bis zu zehn neue Häuser gebaut worden, Lue zur Hebung der Wohnungsnot beigetragen haben.
Landshausen bei Cppingen, 10. März. Hier brach in dem Anwesen des Landwirts Müller Feuer aus, das in kurzer Zeit Wohnhaus und Scheuer in Asche legte. Die Brandursache ist noch unbekannt.
Heidelberg» 10. März. Hier wurde ein städtischer Beamter wegen Unregelmäßigkeiten entlassen. Bei einer Ueberprü- fung stellte sich ein Abmangel von einigen 1000 Mark heraus, deren Verbrauch für Privatzwecke der Beamte, der nahezu 20 Jahre in städtischen Diensten steht, sofort zugegeben hat. Der fühlende Betrag wurde gedeckt.
Mannheim, 10. März. Im Bayerischen Landtag ist ein Antrag über den Bau einer zweiten Rheinbrücke zwischen Mannheim und Luüwigshafen eingsbracht worden, in dem gefordert wird, die bayerische Regierung solle deshalb mit dem Reich, Baden und den beteiligten Städten in Verhandlungen treten, Dieser Antrag steht offenbar mit den Eisen- bahnplänen für Ludwigshafen und Mannheim in engstem Zuchmmenhang. Ludwigshafen soll ebenfalls einen neuen Bahnhof erhalten. Somit wird es aus verkehrstechnrschen Gründen erforderlich, beide Bahnhofspläne gemeinsam zu lösen. In diesem Rahmen wird auch eine zweite Rhein- brilcks erforderlich. (Der Bürgevcmsschuß Mannheim hat kürzlich der Errichtung einer dritten Neckarbrücke zu- gestimmt.)
Mannheim, 10. März. Ein 52 Jahre alter Hafenarbeiter stürzte in angetrunkenem Zustand beim Nachhausegehen im Treppenhaus feiner Wohnung und zog sich erhebliche Kopfverletzungen zu. — Der 29jährige verheiratete Arbeiter L-eonhard Biegel aus Seckenheim erhielt wegen Betrugs eine Geldstrafe von 100 Mark. Im Juli und Oktober v. I. be- stimmte Biegel aus dem Wochenmarkt zwei Händler unter falschen Boraussetzungen Uir Hergabe von Obst zu Händler- Preisen.
Hockenheim. 10. März. Infolge FamilienzwWgkeiten hat sich der 18jährige F. Wolf durch Einatmen von Leuchtgas vergiftet.
Tauberbischofsheim» 10. März. In Hardheim wurde das Kind des Landstraßenwärters Schmitt» als es mit einem Jagdhund spielen wollte, von diesem so schlimm ins Gesicht gebissen, daß es sofort zur Operation in die Klinik verbracht werden mußte.
Bad Dürrheim, 10. März. Gestern fand -die feierliche Eröffnung des von der Vereinigung Oberbadischer Krankenkassen neuerworbenen Kurhauses WaLdblick statt- Das Kurhaus enthält 60 Fremdenbetten. Geleitet wird das neue Heim von Franziskanermnen aus Gengenbach.
Ettlingen. 10. März. Infolge der Ungunst der Zeit geht ber Schot dazu über, die bisher von ihm vorbehaltenen Staatsjagden der Forstämter an Jagdliebhaber zu vergeben. So wurden dieser Tage dis bisher zum Forstamt Hekdel- gehörigen 600 Morgen Jagdgebiet um 6000 Mark
Konstanz, 10. März. Die Leiter eines hiesigen Immobilien- und Finanzierungsbüros, August Denzrvein und Denzel, wurden wegen dringenden Verdachts des fortgesetzten Betrugs verhaftet.
in, ."erheiratete Werkführer Franz Wopen aus Rümpen Rheinland war Geschäftsführer in einem kleinen Fabrik- lneb Kanton Thurgau. Als er dort entlassen wurde, ym er wichtige Maschinenteil« mit, so daß her Betrieb ein
gestellt werden mußte. Gegen Zahlung von 3000 Franken erklärte er sich zur Rückgabe der entwendeten Maschinenteile bereit. Er wurde in Konstanz wegen Erpressungsversuchs verhaftet.
Zwei Handwerksmeister in Wollmatingen ließen sich durch den früheren Bankier Manz in Singen durch betrügerische Vorspiegelungen -dazu verleiten, Wechsel im Betrage von 10 000 und 8000 Mark zu unterschreiben, für die beide jetzt bezahlen sollten. Dieser Schlag hatte die beiden Betrogenen so hart getroffen, daß sie nach der Heil- und Pflege- nnstalt Reichenau verbracht werden mußten.
Lokales.
Wildbad, 11. März 1925.
Gebäude-Entschuldungssteuer. Ueber die Erhebung der Gebäude-Entschuldungssteuer bestehen vielfach Unklarheiten und es ist insbesondere in weiten Kreisen der Gebäude-Eigentümer die irrtümliche Meinung verbreitet, daß die im Jahre 1914 unbelastet gewesenen oder auch jetzt noch hypothekenfreien Gebäude von der Steuer befreit seien, oder daß in diesen Fällen ein Anspruch auf Steuer-Ermäßigung bestehe. Nach der dritten Steuer- Notverordnung sind die Länder und nach näherer Bestimmung des Landesrechts die Gemeinden verpflichtet, im Zusammenhang mit der Regelung des Mietwesens von dem bebauten Grundbesitz eine Steuer zu erheben. Das Aufkommen der Steuer soll zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs der Länder und Gemeinden, sowie des ihnen zur selbständigen Regelung zugeschobenen Aufwands für die Wohlfahrtspflege des Schul- und Bildungswesens usw. dienen, außerdem sind 15"/« der Steuer zur Förderung des -Wohnungsneubaues zu verwenden. Für die Steuer kam der Name Mietzinssteuer deshalb auf, weil ihre Entwicklung sich nach derjenigen der gesetzlichen Miete richten sollte. In Württemberg wurde sie „Gebäudeentschuldungssteuer" genannt, tatsächlich aber durch ihre Gestaltung auf Grund des Württembergischen Landesrechts und durch die Entwicklung, welche die gesetzliche Miete im Jahre 1924 in Württemberg nahm, zu einer rein zusätzlichenGebäude- k ata st er st euer gemacht, wie sich das eben in der darzulegenden Unmöglichkeit von Steuer-Ermäßigungen wegen Eigenkapitals aussprichl. Nach Z 28 Abs. 4 der dritten Steuer-Notoerordnung soll auf Antrag eine Ermäßigung der Steuer um einen Bruchteil eintreten, der durch das Verhältnis des um ein Drittel gekürzten Eigenkapitals zum Gesamtkapital (Gebäudewert) bestimmt wird. Dieser Ermäßigungsanspruch greift erst Platz, wenn die gesetzliche Miete 70 °/v der Friedensmiete übersteigt. Trifft aber diese Voraussetzung zu, so ist zur Zeit ein Ermäßigungsanspruch im Hinblick auf Satz 2 des genannten Absatzes nicht vorhanden, weil die Gebäude-Entschuldungssteuer auch bei einer höheren gesetzlichen Miete gegenwärtig in gleichem Betrage erhoben wird, wie bei einer 70°/»igen Friedensmiete. Nach § 28 Abs. 5 soll denjenigen Gebäude-Eigentümern ein Ermäßigungsanspruch zustehen, deren Gebäude am 1. Juli 1914 entweder unbelastet waren oder die dingliche prioatrechtliche Belastung nicht mehr als 20 tz» des Gesamtwerts betrug. Ein Ermäßigungs-Anspruch ist aber nur dann gegeben, wenn die Gebäude-Entschuldungssteuer mehr als 20°/» der Friedensmiete ausmacht. Die Gebäudekataster bestehen in Württemberg in einer 3°/„igen Rente des Steueranschlags. Die Friedensmiete beträgt aber im allgemeinen etwa 5 bis 6 o/h des Steueranschlags. Bei einem Gebäude mit 30000 Mk. Steueranschlag beläuft sich die Friedensmiete auf etwa 1500Mk., würde sie aber selbst nur 1200Mk. betragen, so wären 20 °/o hieraus 240 Mk. Die Gebäudeentschuldungssteuer berechnet sich aber aus der 3°/oigen Rente des Steueranschlags, nämlich aus 900 Mk. zu 7,2 °/» für den Staat und ebensoviel für die Gemeinde, zusammen zu 14,4 °/o auf nur 129 Mk> 60 Pfg. pro Jahr. Sollte sich die Friedensmiete eines Gebäudes, was aber ganz ausnahmsweise Vorkommen mag, nicht höher als auf den Betrag des Stsuerkapitals (3°/oige Rente), in diesem Beispiele also auf 900 Mk. belaufen, so beträgt die Gebäudeentschuldungssteuer (129 Mk. 60 Pfg.) immer noch lange nicht 20 °/o der Friedensmiete (180 Mk.). Auf Grund des Z 28 Abs. 4 und 5 der dritten Steuernotverordnung besteht somit gegenwärtig kein Anspruch auf Steuer-Ermäßigung. Nur gemäß Absatz 3 wegen der dort genannten wertbeständigen Lasten und aufgewerteter Hypotheken kann in Höhe der sich ergebenden laufenden Geldverpflichtung Steuer-Ermäßigung beantragt werden. Es finden aber dabei nur die Bestimmungen des Absatz 3 Anwendung. Wegen der auf Grund des Gesetzes vom 23. Dez. 1924 zustehenden Befreiungen wird auf die Bekanntmachung des Stadtschultheißenamts in Nr. 35 dieser Zeitung hingewiesen. Zck.
Ar<er§ang von der Grundschule in die höhere Schule.
Unter Hinweis auf die Entschließung des Württembergischen Landtags vom 10. Februar 1925 hat das Kultministerium in einer Verfügung im amtlicki-en Teil des Staatsanzeigers bestimmt, daß im Frühjahr 1925 Schüler und Schülerinnen, die im Schuljahr 1924/25 die zweite Grundschulklasse beluden und bei hervorragender Befähigung, vorzüglichem Fleiß und einwandfreiem Gesundheitszustand gute bis sehr gute Kenntnisse aufweisen, auf Antrag der Erziehungsberechtigten mit Beginn des Schuljahrs' 1925/26 ohne Prüfung probeweise in die 4. Grundschulklasse versetzt werden können. Ebenso können ausnahmsweise C-chüler und Schülerinnen, die im Schuljahr 1924/25 dis dritte Grundschulklasse besuchen, unter denselben Voraussetzungen probeweise in die erste Klasse einer höheren Schule oder Mittel- schule ausgenommen werden. In beiden Fällen muffen die Anträge bis spätestens 20. März 1925 schriftlich oder mündlich bei dem derzeitigen Klassenlehrer gestellt werden. Die Regelung gilt zunächst nur für das Frühjahr 1925. Für die späteren Jahre wird voraussichtlich-eine Abkürzung des Lehrgangs der Grundschule nur in der Form gestattet werden, daß Schüler unter gewissen Voraussetzungen die dritte Grundschulklasse überspringen dürfen. Eine Abkürzung der Dauer der gesetzlichen Schulpflicht kann jedoch dadurch keinesfalls erreicht werden.
Das kleben der Bügeleisen heim Plätten wird vermieden, wenn man die Stärke mit kochendem Seifenwasser anrührt. Dadurch erhält die Wäsche zugleich weit mehr Glanz-
^Calmbach, 9. März 1925. Vom 12.—22. März wird Evangelist Carl Röder in der Kirche in Calmbach öffentliche Vorträge über brennende Fragen des persönlichen Lebens halten mit denen jeder denkende Mensch von heute sich beschäftigt. Derselbe hat schon an vielen größeren Plätzen Württembergs und außerhalb gesprochen und genießt den Ruf, diese Fragen klar und faßlich für jedermann zu beantworten. Ein womöglich regelmäßiger Besuch der Vorträge dürfte gewiß zur Vertiefung religiösen Lebens beitragen. Auf die Anzeige wird ausdrücklich hingewiescn.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Die Pension der Frau Eberl. Entgegen der Meldung Berliner Blätter, daß die Witwe des Reichspräsidenten eine Pension von 33 980 beziehen werde, erfährt die „Voss. Ztg.", daß die Pension 7104 »K jährlich betrage.
Aufhebung eines Zeikungsverbols. Der preuß. Minister, des Innern, Severing, hat das Verbot der kommunistischen „Roten Fahne" in Berlin mit Rücksicht auf die Präsidentenwahl wieder aufgehoben. «
Die Königin mik dem Bubikopf. Die Königin der Belgier (Prinzessin Elisabeth in Bayern) hat sich auch der Bubikopfmode unterworfen und sich die Haare abschneiden lassen, trotzdem die Hofdamen dringend abgeraten hatten, weil der königliche Bubikopf unliebsames Aufsehen erregen könnte. Zum Entsetzen der Hofgesellschaft erschien die Königin eines Morgens mit dem Bubikopf.
Der jährliche Zuwachs von Berlin beträgt 70 bis 90 000 Menschen im Durchschnitt. Im Jahr 1890 zählte Berlin 2,114 Millionen, heute sind es über 4 Millionen. Die Vermehrung ist nicht so sehr auf Geburtenüberschuß, als auf starke Zuwanderung zurückzuführen. Die Reichshauptstadt hat dafür aber auch schon in starkem Maße ein ausländisches Aussehen angenommen, ist „Weltstadt" geworden, wie man solche Schmelztiegel zu nennen pflegt.
Bayerns Wasserkräfte. Im Haushaltausschuß des bayerischen Landtags wurde vom Ministerium des Innern Mitteilung über den Stand der Wasserkräfte-Ausnutzung und Elektrizitätsversorgung in Bayern gemacht. Danach beträgt die mittlere Gesamtleistung der ausgebauten und noch auszubauenden Wasserkräfte rund 2 Millionen BS- mit einer mittleren Arbeitsleistung von 12 Milliarden Kw.» Stunüen im Jahr. Ausgebaut sind bisher 540 000 PS-, im Bau befinden sich Anlagen mit 50 000 PS-, in Behandlung und Vorbereitung 154 Anlagen mit zusammen über 400 000 PS., so daß die Hälfte aller ausbauwüröigen Wasserkräfte erfaßt ist,
Heilauellenforschung. Auf amerikanischen Universitäten sollen Lehrstellen für Heilauellenwissenschast errichtet und vornehmlich mit deutschen Sachverständigen besetzt werden-
Lcichenverbrennung. In Deutschland sind jetzt 66 Leichenverbrennungsösen im Betrieb, 14 weitere sind geplant.
Strandung eines Frachtdampfers. Bei Hoek van Holland ist der 7000 Tonnen große Frachtdampfer „Soerakata" des Rotterdamschen Lloyd an derselben Stelle gestrandet, wo im Jahr 1907 der Dampfer „Berlin" dasselbe Schicksal erlitt. Das Schleppboot „Schelde" ist bei dem Versuch, der „Soerakata" zu Hilfe zu kommen, ebenfalls aus Grund geraten. Da ein starker Nordwestwind weht und eine starke Brandung herrscht, wird für das Leben von 17 holländischen Seeleuten gefürchtet. Gegen 11 Uhr abends waren die Lichter des Schiffs nicht mehr zu sehen, wahrscheinlich ist das Schiff umgeschlagen.
Des größte Teil der Mannschaft des gestrandeten Frachtdampfer „Soerakata" wurde durch Rettungsboote an Land gebracht, nur die Offiziere und wenige Mann blieben an Bord. Das Schiff ist nicht mehr zu retten, aber man wird versuchen, bei ruhigem Wetter die Ladung zu bergen. HU
Bei der Rettung verunglückt. Der holländische Schleppdampfer „Schelde", der ausgefahren war, um einem gestrandeten Frachtdampfer Hilfe zu bringen, ist untergegangen. Zehn Mann der Besatzung sind ertrunken.
Die Mlikärschule in Dublin (Irland) ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden. si
Die Sankt Pauls-Kathedrake in London, von deren -Bau- sälligkeit wir kürzlich berichtet hatten, ist für die Oessentlich- keit ganz geschlossen worden.
hoher Verlust. Ein portugiesischer Kaufmann verlor auf der Messe in Leipzig seine Brieftasche mit 3 englischen Pfundnoten, 240 Mark deutschem Geld, 204 500 Reis portugiesischem Gsid, 1000 franz. Franken und einem Reisepaß. Der ehrliche Finder hat sich bis jetzt noch nicht gemeldet.
Vermißt. In Leipzig wird dsi amerikanische Studentin der Musik Helene Reichert seit 17- Februar vermißt. — Die sitzt 15jährige Tochter einer Familie in Kassel ist seit 26. September verschwunden. Alle Nachforschungen blieben bis jetzt erfolglos.
Vernichtete Bücherei. Wie die Moskauer „Prawda"' meldet, hak die Sowjetregierung die 100 000 Bände zählende überaus wertvolle Bücherei der ehemaligen höheren technischen Militärschule zum Einstampfen an eine Papierfabrik um 5 -Z das Kilo verkauft. j,
Alkoholjagd in Reuyork. Eine plötzliche Jagd der Alkoholpolizei in Neuyork hat das Ergebnis gehabt, daß durch Verordnung des Staatsanwalts 500 Restaurants, Bars und Kabaretten auf dem Broadway geschlossen werden müssen, darunter 14 der elegantesten und teuersten Nachtklubs. Die Wirte wollen sich vom Sck^mlotz ihrer Tätigkeit zurück- ziehen, bis der Sturm vorüber ist.
Verhaftung. In Berlin wurde der Brauereiarbeiter Wörpel verhaftet, der in voriger Woche eine Dirne in ihrer Wohnung ermordet und zwei Tage daraus einen Ueberfall auf eine' Briefträgersfrau gemacht hat, wobei er von zu Hilfe eilenden Männern festgehalten wurde, Wörpel hat sich im Untersuchungsgefängnis erhängt.
Marder und Ratten im Storchennest. Weil man seit drei Jahren bei dem Storchennest auf dem Dache des Pfarrhauses in Stein, Amt Breiten, keinen Storch mehr sah, sollte das Nest am letzten Freitag abgetragen werden. Als die Maurer oben anlangten, sprang plötzlich ein Marder aus dem Nest, dem noch vier weitere folgten. Im Nest selbst fand man zwei tote Störche, einige Ratten und einen — Zylinderhut. Die Suche nach dem Verbleib der fünf Marder war bisher vergeblich,