Me der erste Tag im Jahr...

Der Neujahrstag ist nach uraltem Volksglauben ein Glückstag ersten Rangs. Wie der erste Tag, so bas ganz« Jahr, und so ist es keineswegs bloß die Lust am Festefeiern, die den Neujahrstag beherrscht, sondern die geheime Mei­nung, daß das ganze Jahr fröhlich und sorgenlos sich gestal­ten werde, wenn sein erster Dag in seitlicher Weise began­gen wird Durch so manche Neujahrssitten, deren Ursprung und Natur sonst kaum durchsichtig ist, zieht sich als tieferer Sinn der alte Glaube, daß der Neujahrstag das ganze Jah­resleben bedingt. Dahin gehört die alte, schon aus dem rö­mischen Altertum bekannte Gewohnheit, daß man des Jah­res ersten Tag nicht ganz feiert, sondern dem gewohnten Geschäft, wenn auch nicht für ganze Zeit, nachgeht. Wer am Neujahrsmorgen spät aufsteht, der tut es während des gan­zen Jahres (eine Warnung, die sich alle Siloesterschwärmer wohl einprägen mögen!), wo es am Neujahrsmorgen un­sauber oder unordentlich ist, wo Reste und Ueberständs an Arbeit aller Art Zurückbleiben, da wird das ganze Jahr aus Ordnung und Sauberkeit nicht zu rechnen sein.

Sehr natürlich, daß im Licht dieses Glaubens die erste Begegnung im neuen Jahr von großer Bedeutung ist. Frei­lich, was da als glückbringend, was als unheilverbreitend zu beurteilen sei, darüber gehen die Volksüberlieferungen weit auseinander. Aber darin sind die Volksüberlieferungen in der Hauptsache einig, daß es eine glückliche Vorbedeutung hat, wenn der erste Besucher im neuen Jahr freudige Bot­schaft oder gute Gabe bringt, zum Beispiel der Geldbrief­träger. Die Freude am reichlichen Gelage, ja selbst an Ueber- schwang in Speise und Trank, die zu den alten Gebräuchen des Neujahrstags zählt, geht gleichfalls darauf zurück, daß dies Ueberfluß fürs ganze Jahr prophezeit. Dabei gelten von alters her gewisse Speisen, wie quellende Gerichte oder Süßspeisen, als besonders glückbringend; gelbe Rüben brin­gen Gold, Weißkraut bedeutet Silber. Und was muß man essen, um recht viel Papi zu kriegen?

Ist es so am Neujahrstag Ute Sitte, sich auf jede mög­liche Weife guter Vorbedeutung fürs neue Jahr zu ver­sichern, so galt es von jeher c ich für geboten, an diesem wichtigen Tag die Unholds und üblen Geister zu verscheu­chen.. Daher ist denn der erste Tag des Jahrs von jeher mit weidlich viel Lärm gefeiert worden- Lärmhafte Umzüge, Peitschenknallen, Schießen, Scheibenwerfen: all das soll den üblen Geistern verschlagen, sich zu näl>ern und ihre Wirk­

samkeit auszuüben. Auch hält man in der Neusahrsnacht das Feuer lebendig, die Lichter brennend, die Oefen in star­ker Glut. Die Obftbäume werden geschüttelt und geschlagen, die Pumpenschwengel werden festgebunden kurz, überall, wo die Unholde ihre Tücke etwa ausüben könnten, müssen sie auf Vorsichts- oder Abwehrmahnahmen stoßen.

Sport

I. FK. Nürnberg siegle über Basas-Budapest, deren ungehobel­tes Spiel allgemein aufsiel, nach kurzer Halbzeit mit 1:0.

1. FK. Freiburg unterlag dem FK. Gradjanski Agram mit 2:3.

Dochenvortragssolge der Sudd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Lonntaa, 4. Jan.; 11.3012.39 Uhr: Literarisch-musikalische Morgenfeier sGerrrud Hepp, Mezzosopran, Leonard Walther, Bariton, am Flügel: Artur Haagen, Rezitationen: Georg Ott): 4 Uhr: Zeitsignal: 4s Uhr: Nachmittags, konzcrt; 8 Uhr: Sportnachrichten; 89 Uhr: Mandolinen- und Guittaren- Konzcrt des 1. Stuttgarter Mandolinen- und Guitarranklubs (Dirigent: Leo Hantz): s 1519.19: Nachtkonzert (Rundfunk-Orchester, Hans Werder, Humo- ristisches, Max Hepe, Gerda Hans:): 19.15 Uhr: Sportnachrichten.

Montag, 5. Jan.: 7 Uhr: Neueste Nachrichten; 7.398 Uhr: Kosmos-Vor­trag von Toni Hellen UberDer deutsche Wald im Winter": 89 Uhr: Rich. Wagner-Abend (S. Tappolet, Baß-Bariton, vom Landestheater Stuttgart: dazwischen Romanzen, Legenden und Balladen aus neuer Dichtung: Econt Ott); 9.1519.12 Uhr: Die besten Feuilletons der Zeit (Rundfunkorchester, Max Heye).

HandelsnaKrichien

Dollarkurs Berlin. 2. Zan. 4,205 Bill. Mk. Newyork 1 Dollar 4,20. London 1 Pfund Sterling 19,95. Amsterdam 1 Gulden 1,702. Zürich 1 Franken 0,819 Bill. Mk.

Dollarschatzjcheine 89,87.

Neichsanleihe 0,880.

Franz. Franken 84,25 zu 1 Pfund Sterling. 18,40 zu 1 Dollar.

*

Skutkgarker Börse. 2. Jan. Das neue Jahr hat mit einer festen Börse begonnen. Die Kurse konnten auf der ganzen Linie an- ziehen, das Geschäft war recht lebhaft. Die Berliner Vorgänge und Verhaftungen von Finanzleuten'haben die Börse bis jetzt in keiner Weise beeinflußt. Der Rentenmarkt lag ruhig und unverän­dert. S° vozentige Reichsanleihe 0,870. Wärst. Vereinsbank.

Berliner Gekreidepreise, 2. Aan. Weizen märk. 23,4024, Rog­gen 2323,60, Sommergerste 26,3028,50. Haler 17,5018.50, Weizenmehl 32,5035, Roggenmehl 32,5035. Wsizenkleie 15,50 bis 15,80, Roggenkleie 14,5014,80, Raps 400, Leinsaat 420425.

Stuttgarter Edelmekollpreise. Platin 14,30 Geld, 14,86 Brief das Gramm Feingold 2,81 bezw. 2,82, Feinkornsilber 93,50 bezw. 94,50 das Kg. Silber in Barren 1000 sein 02,50 bezw, 93,50.

Märkte

Schweinepreise. Giengen a. Br.: Saugschweine 3252 d. P., Läufer 5590. Rottweil: Mllchschmeiue 4660

Fruchkpreise. Aulendorf: Gerste 12,8013. Waldsee: Gerste 12,29, Ricdlingen: Weizen 11,40, Roggen 11, Gerste 12,6013,40, Haber 9. Giengen a. Br.: Kernen 11,40, Wei- zen-Gerste 13,30 und Haber 6,90 d. Ztr.

Gernsbach, 2. J«r»>. Wegen Maul- und Klauenseuche fällt der Schweinemarkt bis auf weiteres in Gernsbach aus.

Sprechsaal.

Zu dem gestern erschienenen ArtikelZum neuen Jahr" sendet uns ein anderer Handwerksmeister nachfol­gende Zeilen als Ergänzung:

Es ist leider wahr, daß Handwerker aus Calmbach und Pforzheim in hiesiger Gemeinde bevorzugt werden. Ob dies in derIntelligenz" oder in der Preisdrückerei liegt, können nur die Auftraggeber wahrnehmen, denn neuer­dings finden vor den versammelten Bewerbern keine Offert- Eröffnungen mehr statt, mit Ausnahme der Stadtgemeinde. Wie interessant oft solche sind, zeigen die verschiedenen Unkostenberechnungen und Gewinne, wie z. B. bei einem Unternehmer: 10 °/o Geschäftsunkosten, 5 "/o Gewinn. Daß gegebenes Beispiel Schmutzkonkurrenz ist, ist klar, und dies sogar am Platze also hierl Ich möchte nicht ver­säumen, zu erwähnen, daß ein hiesiger Handwerker in Calmbach eine Arbeit übernahm, den Platz aber wieder räumen mußte infolge des energischen Eingreifens der dor­tigen Unternehmer. Also auch ein Beispiel für hier und Umgebung. Handwerksmeister 3.

Evang. Gottesdienst. Sonntag, 4. Jan. 9^ Uhr Predigt: Stadtpfarrer vr. Federlin. 1 Uhr Christenlehre (Töchter): Stadtvikar Dippon. Keine Bibelstunde. Diens­tag, 6. Januar. Erfcheinungsfsst. 9^ Uhr Predigt: Stadtpfarrer Or. Federlin. 5 Uhr Predigt: Stadtvikar Dippon. Opfer für die Busler Mission.

WWebrMerMeriW.

Mit Wirkung vom 1. Januar d. I. an wird den Ge­bäude-Eigentümern im Schadensfälle zu der nach Friedens­preisen berechneten Entschädigungssumme ein Zuschlag bis zu 20 gewährt, so daß bei einem Vollschaden eine Ent­schädigung bis zum 1,2sachen des Friedensversicherungs- anschtags verwilligt wird. Da aber diese Deckung bei der gegenüber der Vorkriegszeit höhere Baupreisen in manchen Fällen nicht ausreicht, kann durch eine Teuerungsversicher­ung höhere Deckung gewonnen werden. Die Teuerungs- Versicherung ist nach Hundertsätze des Friedensversicherungs anschlags bei dem Verwaltungsrat der Gebäudebrandver sicherungsanstalt in Stuttgart urkundlich zu beantragen u nd ses wird jede weitere Auskunft auf dem Rathause,

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Stadtschultheißenamt.

Forstämter Wildbad und Meistern.

MeWmhslz- Md NeW-Maus.

Am Mittwoch, den 7. Januar 1928, nachmittags 5 Uhr in Wildbad im Rathaussaal.

1. Forstamt Meistern.

Scheidholz aus Distrikt 1 Meistern. Tann. Langholz 112 St. mit Fm. 42 I., 46 II., 28 III., 15 IV., 7 V. Klaffe. Tann. Sägholz 50 St. mit Fm. 32 I., 19 II., 4 III. Klaffe. Losverzeichniffe vom Forstamt.

2. Forstamt Wildbad.

Anschließend an obigen Verkauf kommen aus Staats­wald Abt. Rennbachhalde, Blollhausebene und Pflanzgarlen <'"" gofchittzrr. Nuvelhvrzw rllen zam Beikuus.

in groksr Zusvnlil kur sacken 3tanck liefert unter Zünsti^en ^ulklunZs-LsckinZunMn unck billipten Preisen

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haben weiter gelöst:

Frl. Geschwister Bätzner, Walter Fritzsche, Hotelier und Frau, Rudolf Linder und Frau, Baumeister Schanz u. Frau.

Insgesamt gingen für Neujahrswunschenthebungskarten ein 246 Mk. 50 Pfg., wofür dankend bescheinigen Wildbad, den 3. Januar 1924.

Stadtschultheiß: Bätzner.

Ev. Stadtpfarrer: Kath. Stadtpfarrer:

vr. Federlin. Fischer.

foosleml Willibsci.

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Singstunde

im Lokal. Der Dirigent.

(IVieckerverliuus yve^u iVick t be^ uiklun);)

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m Wilckbsck im Nstbsussssl aus 8taatsvvalck ZbteilunZ paulinenköks unck Mlckbackerkopk:

Tsnnsn-I-sngbolr

18 8tück mit ?m. 6 I., 7 II., I III., 2 IV., 3 V., I VI. KI.

Tsnnsn-LZgbolr 4 8tück mit ?m. 3 I. u. I III. Kl.

^onolisn-l.sngbol2 6 8tück mit?m. 8 I., 4 II. u. I IV. KI.

Pnrebsn-Lsgbolr:

II 3tück mit ?m. 4 I. u. 6 II. KI. siosverreiclinisse vom korstamt.

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beginnt

Montag den 5. Januar.

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