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(SCB.) Stuttgart, F. Juni. Am l. Juni wurde in den Unteren Anlagen, unterhalb der Villenstratze, ein unbekannter Mann erhängt aufgefunden, der sich z weifellos selbst das Leben genommen hat. Aus einem Vorgefundenen Brief geht hervor, daß er geborener Stuttgarter ist, zuletzt als Eisenbahnschaffner in Essen tätig war und aus dem Ruhrgebiet ausgewiesen wurde. Sonstige Auswes- papere über seine Persönlichkeit fehlen.
(SCB.) Stuttgart, 6. Juni. Bei der im Bürgermuseum stattgefundenen Weinversteigerung der Landes-Weingärt- nergenossenschaft wurden für das Hektoliter Jahrgang 1922 die Preise von 620 000 bis 630000 M. erzielt.
(SCB.) Stuttgart, 6. Juni. Am Dienstag nachmittag verübte in einem Hause der Augustenstratze ein 69 Jahre alter Ingenieur durch Vergiften Selbstmord. In einem hinterlassenen Briefe bezeichnet« er als Beweggrund zur Tat Lebensmüdigkeit.
(SLB.) Schramberg. 6. Juni. Der Mitte der 20er Jahre stehende Eisenbahnarbeiter Baumann von Hau- sach suchte am Samstag während eines Gewitters am Gummenwald Schutz unter einem Baum. Der junge Mann hatte sich kaum unter den Baum gestellt, als ein Blitzstrahl niederfuhr und ihn sofort tötete.
(SCB.) Dischingen OA. Neresheim, 6. Juni. Von dem von Dillingen kommenden letzten Zug der Härtsfeldbahn wurden nachts auf der Strecke zwischen Euldesmühle und Dischingen dem Schafhalter Schabe! 18 Stück Schafe, die von seiner Herde ausgebrochen waren, überfahren. Der Schaden ist groß.
Dezirksfest des ev. Bolksbundes.
Am Sonntag fand das Bezirksfest des ev. Volksbunds unter Leitung von Stadtpfarrer Sandberger statt. Warum hält der Volksbund alljährlich dieses Fest? Will er damit machtvolle öffentliche Kundgebungen veranstalten? Bezweckt er damit eine Heerschau über seine Kräfte? So kann man's hören. Aber solch ein Fest wird nicht als Demonstration gefeiert, sondern es ist einfach eine innerlich notwendige Lebensäußerung der christlichen Gemeinde. Warum wurde das Fest im Wald gehalten? Weil das Zusamensein im Freien mit dazu dient, unsere Gemeinden beweglicher zu machen, ihre alten Versammlungssormen durch neue, mannigfaltigere zu ergänzen und dadurch die alten vor Steifheit zu bewahren. Freilich ist ja das alles nur Form, die ohne Inhalt wertlos ist. Und der Volksbund muß energisch gegen den Vorwurf in Schutz genommen werden, daß er die Form überschätze und den Inhalt zu kurz kommen lasse. Das wurde bei dem diesjährigen Fest sofort aus den Begrüßungsworten von Stadtpfarrer Lang klar. Er begründete das Zusammenkommen im Wald in tieferer Weise, nämlich damit, daß der Christ in dem schönen Wald das Werk Gottes sieht. Die Natur ist ihm nicht bloß ein würdiger Rahmen des Festes, sondern sie zeigt ihm Gott. Und daß der Gott, der den Wald schmückt, uns als Vater gegenübertritt, wird für uns zur ernsten Verpflichtung, uns zu ihm zu bekennen. Damit war das erste Thema des Festes genannt: Mehr Bekennermut! Als Redner darüber war Prälat Schöll gewonnen. Die Gemeinden müssen ihren zuständigen Prälaten kennen, wie der Katholif seinen Bischof kennt. Schon aus diesem Grund war es sehr erfreulich, daß Prälat Schöll sprach. Aber auch abgesehen davon durften wir dankbar sein, einen wirklich volkstümlichen und durch beneidenswerte Klarheit seiner Ee- dankenführung ausgezeichneten Redner hören zu können. Wir brauchen, führte er aus, mehr Bekennermut 1. zum'Christentum überhaupt! Diese Forderung hat heute gegenüber früher einen besonderen Klang bekommen. Unsere Ahnen waren — keine Heiligen, gewiß nicht; aber sie zeichneten sich durch ein« wenigstens grundsätzliche Anerkennung der zehn Gebote aus. Auch wer sich verging, hat im Grund seines Herzens zugegeben, daß das nicht
Das Eulenhaus.
Roman von E. Marlitt.
Sie nahm das kleine Gebetbuch, aus dem ihre Mutter schon allabendlich ihr Sprüchlein gelesen, und schlug irgend eine Seite auf: „Behüte mich, Herr, vor böser Nachrede und wehre meinen Feinden! Laß kein Uebel mir und den Meinen begegnen und keine Plage unserer Wohnung sich nahen —" las sie und ihre Gedanken flogen nach dem friedlichen Hause, aus dessen Turmgemach die Studierlampe des Bruders in den Wald hinausschimmerte. Und von dort wandelten sie an das Bettchen des mutterlosen Kindes in Neuhaus. „Beschirm« es auch ferner, lieber Gott, wie du es gestern behütet hast!" flüsterte sie und senkte die Augen wieder auf das Buch. „Erbarme dich der Kranken, die schlaflos auf ihrem Lager nach Linderung schmachten," las sie weiter, „und aller Sterbenden, denen diese Nacht die letzte sein soll."
Das Buch entglitt ihren Händen, eine eiskalte Furcht erfaßte sie — das entstellte Antlitz der Herzogin schaute sie plötzlich an. Sie barg den Kopf in die Kissen — wie kam sie auf so Schreck-- liches? —
Erst nach einer langen Weile richtete sie sich auf und hüllte sich fröstelnd in die Decken. Und sie ließ die Lampe brennen auf dem Tischchen, sie mochte nicht im Dunkeln bleiben.
23.
Der andere Morgen war so golden, so klar, von so köstlicher Frische. Die Sonne funkelte in Millionen Tautropfen auf den weiten Rasenflächen des Altensteiner Parkes, wo eine Schar Arbeiter die Vorbereitungen zu einem Feste traf; wie lustig und bunt das alles erschien! Eine Stange hatten sie errichtet mit einem buntgemalten Vogel daran, ein Karussell aufgestellt, dessen Pferdchen purpurrote Decken trugen, ein Kasperletheater und ein rot und weiß gestreiftes Zelt, von dessen Dache lustig eine Menge Purpurfähnchen und Wimpel wehten. Im Schatten der Mume
recht sei. Aber heute ist die Geltung der 10 Gebote im öffentlichen, Bewußtsein grundsätzlich erschüttert. Darum: Heraus mit dem Bekenntnis zu den Christlichen Lebensgrundsätzen! Weg mit der Feigheit! Die Zivilkourage ist uns nötig, die uns nicht nur als Deutschen, sondern auch als Christen fehlt. 2. Mehr Bekennermut zum ev. Christentum! Die Lage der ev. Kirche ist so ernst, daß vielleicht einmal das Jahr 1929 in einem Atem mit dem Jahr 1629 genannt werden muß. Was war im Jahr 1629? Damals hing das Schicksal der ev. Kirchen in Deutschland an einem Faden. Es war der kritischste Zeitpunkt im 30jährigen Krieg. Auch heute ist die römische Kirche wieder im Vordringen. Dazu ist das ev. Christentum innerlich bedroht. Hier sprach Prälat Schöll über die katholische Bewegung im Protestantismus der Gegenwart. Gegenüber dem Liebäugeln mit katholischen Formen, mit dem Stimmungsgchalt des römischen Kultus, wurde mit großem Nachdruck die Wahrheitsfrage aufgeworfen. Die katholischen Neigungen der Gegenwart entspringen vielfach nicht dem Ringen um die Wahrheit, sondern dem Durst nach Schönheit. Der fromme Katholik hält an seinem Glauben fest, weil er ihm Wahrheit ist; bei dem vom Katholizismus begeisterten Protestanten liegt oft der Grund seiner inneren Stellung in ästhetischen Stimmungen. Demgegenüber müssen die bewußten Evangelischen mehr Stolz auf ihren Glauben zeigen, mehr Bekenntnis oblegen. 3. Mehr Bekennermut zum kirchlichen Christentum! Es gibt viele Leute, die man mit einem gelehrten Ausdruck religiöse Individualisten nennt. Deutlicher wird die Sache, wenn wir sie auf schwäbisch fromme Eigenbrödler heißen. Die suchen mit Ernst Gott zu dienen, aber sie sind um keinen Preis in die Kirche zu bringen. Für kirchliche Gemeinschaft haben sie einfach kein Verständnis. Dann gibt es viele andere, die haben Sinn für Gemeinschaft, aber an der Kirche lassen sie keinen guten Faden. Niemand behauptet, daß die ev. Kirche ohne Tadel sei. Aber es ist Tatsache, daß die Evangelischen die Neigung haben, an ihrer Kirche nur die Schattenseiten zu sehen. Mehr Treue zur Kirche, die unsere Mutter ist! Mehr Mitarbeit statt Kritik! Auch solche Volksgenossen gibt cs, die sich aus Angst nicht zur Kirche bekennen. Der Redner erzählte von einer Frau, die ihr Gesangbuch in ein Körbchen legte und so zum Gottesdienst ging, damit's niemand merkte. Aber wenn wir nicht den Mut haben, uns auch da zur Kirche zu bekennen, wo's Kampf gibt, dann sind wir verloren. Mehr Bekennermut zum kirchlichen Christentum! — Die zweite große Rede hielt Volksbundsekretär Springer über das Thema: Wie werden wir ein Volk? Was war das Große an dieser Rede? Die glänzende rednerische Begabung Springers? Seine packende Sprache? Das ist alles sehr schön. Aber die Bedeutung der Rede liegt anderswo. Hier wurde der Versuch gewagt, eine christlich-politische Rede zu halten, in völliger Unabhängigkeit von jeder Parteipolitik. Wir haben den Eindruck gehabt, daß da viele der gespannt zuhörenden Männer vor etwas ganz Neuem standen. Springer hat mit großer Kühnheit Dinge angepackt, die in christlichen Kreisen oft mit einer unbegreiflichen Oberflächlichkeit erledigt werden. Der Redner begann mit einer ergreifenden Schilderung unserer sozialen Zerrissenheit. Vor 100 Jahren waren wir ein Volk von Bauern und Handwerkern. Heute haben wir genau soviel Bauern wie damals. Der ganze Volkszuwachs seither ist in andere Stände geflossen:, vor allem in den Arbeiterstand. Mehr als 50 Prozent der Deutschen gehören heute diesem Stand an. Die Schwierigkeiten, die mit diesem Umschichtungsprozeß verknüpft waren, sind deshalb schlimm geworden, weil gleichzeitig die Entgöttlichung des Denkens und Lebens unser Volk ergriff. Durch die Gottlosigkeit das soziale Unglück und dadurch unsere heutige Lage, auch der verlorene Krieg! Was ist nun in dieser Lage die politische Pflicht der deutschen Christen? 1. Der entschiedene Kampf gegen die, die den Haß in die Volksgemeinschaft hereintragen und den politischen Kamps mit giftigen Mitteln führen. Die Deutschen befehden einander mit Worten, die sie dem Feind nicht zu sagen wagen. Sie streiten wider einander mit Attentaten und Schlä-
befand sich ein Aufbau für die Musikanten und ein gedielter Platz zum Tanz, alles für kleine Leute berechnet.
Der Erbprinz feierte heute seinen Geburtstag, und dies war die Ueberraschung seiner Großmama väterlicherseits, außer dem reizenden kleinen Schimmel, der gestern abend heimlich in den Pferdestall geführt wurde und sich dort an der Krippe wohl sein ließ, obwohl er kaum recht hinaufreichen konnte.
Die Herzoginmutter wurde gegen Mittag erwartet laut einer Depesche, die in aller Morgenfrühe eingetrosfen war. Um zwei Uhr sollte die Familientafel stattfinden, und zum Nachmittag war eine Menge Einladungen ergangen, besonders Kindereinladungen. Selbst die kleine Elisabeth aus dem Eulenhause und Leonie, Baronesse von Gerold, waren mittels großer feierlicher Karten befohlen.
Das Unwohlsein der Herzogin, dazu das gestrige Unwetter, hatte mancherlei Bedenken erregt. Würde das Fest stattfinden können? Aber, Gott sei Dank, die gefürchtete Absage war nicht erfolgt, Ihre Hoheit befanden sich wohler, und das Wetter war unvergleichlich. Man durfte ungetrübt sich auf den interessanten Nachmittag freuen als auf eine Fortsetzung von neulich. Es sei ja da in Neuhaus einfach „göttlich" gewesen, äußerte Exzellenz Plassen zur Gräfin Lilienstein, als sie ihre Morgenpromenade im Walde machten, und dann wisperten sie sich geheimnisvoll in die Ohren und Ihre Exzellenz verdrehte die Augen.
„Wenn sie nur schlau genug ist, heiratet er sie auch noch einmal, die Nachfolge ist ja gesichert," meinte die Dame endlich.
„Keine Sorge, meine liebe Gräfin, die Gerolds verstehen alle ihren Vorteil. Der Baron bekommt auch noch die zweite Prinzessin — er tut zwar gewaltig spröde —"
„Schlauheit, liebste Plassen."
„Ah! Sie verkehren ja schon wie intime Familien; der Herzog nennt ihn verschiedentlich .Vetter'."
„Kann er auch — doppelte Verwandtschaft!" Und sie lachte über ihren Witz. —
gereien. Aber nicht bloß die sind Volksverräter, die aktiv auf Putsche hinarbeiten, sondern auch die, die mit solchen Putschen liebäugeln. Viele schwätzen, es müsse eben eine „Schweinerei" kommen; vorher werde es nicht anders. Sie selber wollen ja nichts machen, aber es zulassen, wenn andere zur Gewalt greifen. Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Gegensätze müssen sein; aber sie müssen ohne Haß ausgefochten werden. Die Kirche muß hier ein Vorbild werden. Auf dem Stuttgarter Kirchentag zeigten sich zwei politische Strömungen nebeneinander. Die eine hängt mit heißem Heimweh am alten Staat, und es wäre ihr Verrat ihrer Ueberzeugung, wenn sie das alte Reich verleugnete. Die andere sagt ein freudiges Ja zum neuen Staat. Diese Störmungen müssen sich aneinander reiben und miteinander kämpfen; aber das ist ein Streit von Brüdern um das beste Mittel, ihrem Vaterland zu helfen. Und von der Kirche muß dann die Reinigung des Kampfes der Ueberzeugungen ins Staatsleben hineingetragen werden. Das fordert Gott von den deutschen Christen. Warum steht der Christ von vornherein den politischen Fragen freier und leidenschaftlicher gegenüber? Weil ihm der Staat nicht das höchste Gut ist. Er ist in erster Linie Christ, in zweiter Linie Staatsbürger. Aber da droht nun eine furchtbare Gefahr. Es gibt Christen, die sich auf das „Nur selig" zurückziehen und ihr Vaterland dem Teufel überlassen. Das ist keine gesteigerte Frömmigkeit, sondern kranker Glaube. Wenn ich Christus dienen will, ohne meinem Vaterland zu dienen, so verrate ich Christus. 2. Die zweite große Pflicht des christlichen Staatsbürgers ist der Kampf gegen die Verhöhnung des Dienstgedankens im politischen und wirtschaftlichen Leben. Nicht dienen, sondern verdienen! Diese Losung kam als schleichendes Gift von England herüber, zuerst in unsere Städte, dann auf unsere Dörfer. Die Folgen sehen wir klar: Wenn der Dollar steigt, steigen die Preise; wenn er fällt, fallen die Preise nicht. Ein Stand verlangt vom andern die Anerkennung einer Dienstpflicht gegenüber dem Volksganzen, ohne aber bei sich selbst damit anzufangen, das Nur-Verdienen-Wollen zu lassen. Freilich, woher sollen wir die Kraft haben, den Kampf für das Dienen gegen das Verdienen zu führen, einen Kampf, der nicht in erster Linie gegen andere, sondern gegen das eigene Ich geht? Nur Gott kann sie geben. Und er will sie geben. Christus geht durch Deutschland, um die Hände der Volksgenossen ineinander zu legen. Und der tiefste Klang in den Hilferufen unseres Volkes ist der Schrei nach christlichen Persönlichkeiten. — Neben den Reden durfte das Lied nicht fehlen. Immer wieder klangen Choräle durch den Wald. Sie wurden von dem Posaunenchor der Liebenzeller Kirchengemeinde, dem wir sehr dankbar sind, begleitet. Der Kirchenchor von Stammheim unter Leitung von Herrn Hausvater Eugeler hat trotz mancher Hindernisse seinen Dienst nicht versagt und durch seine Lieder wacker mitgeholfen. Jugendliche Kräfte unterstützten das Fest auf die verschiedenste Art. Gedichte wurden vorgetragen. Calwer Mädchen erfreuten mit hübschen Kinderreigen, ebenso Stammheimer Mädchen mit Reigen zu Volksliedern. Eine Aufführung mit Elfen und anderen Märchengestalten, für die der grüne Wald zum prachtvollen Hintergrund wurde, zeigte, wie ein Mädchen den „Weg zum Glück" findet. Dieses Stück war durchaus nicht bloße Unterhaltung, sondern eine Predigt im Gewand der Kunst. Es wird darüber nach der Wiederholung noch berichtet werden (Anzeige wird erscheinen). Solche Spiele sind geeignet, den Sinn für das edle Schöne und einen reinen christlichen Stil der Geselligkeit zu wecken. Das rechnet der Volksbund nebenbei — nicht hauptsächlich, aber nebenbei — auch zu seinen Aufgaben. Am Schluß des Festes mußte noch ein Abschied gefeiert werden. Der Bezirksvorstand des Volksbunds, Stadtpfarrer Sandberger, wird bald nach Metzingen ziehen. Er hat seine volle Kraft für den Volksbund eingesetzt. Dekan Zeller dankte ihm mit warmen Worten. Stadtpfarrer Sandberger grüßte noch einmal die Festversammlung und schloß mit herzlichen Wünschen für den weiteren Ausbau des Volkskunde, im Calwer Bezirk. E.
„Ahnt die Herzogin wirklich nichts?" fragte einer der Herren kn der Kegelbahn zur „Forelle", wo man eine kleine Partie zum Frühschoppen machte, „oder übersieht sie es geflissentlich?"
„Möglich, sie ist eine gescheite Frau," meinte Baronin Elbenstein und wog eine Kugel in der Hand.
„Warum nicht gar!" widersprach der dicke Major Baumberg: „die arme Frau sieht, was ihren Gemahl anlangt, in einen goldenen Becher — sie hat keine Ahnung — sie vergöttert ja den Herzog."
„Eben deshalb — sie gönnt ihm sein Glück!"
„Verteufelt hübsches Weib, die Gerold!"
„Reizend!"
„Ueber alles erhaben!"
„Und grundkokett!"
„Und schlau, schlau! Welch ein feiner Schachzug — läuft aus der Hofdamenstellung in diese Wildnis gerade in dem Augenblick, wo das väterliche Gut versteigert wird. Famos, nicht?" „Und er biß an!" sagte ein melancholischer Herr von der Gesandtschaft.
Die alte Exzellenz mit dem ehrwürdigen weißen Haupt zog mißbilligend die struppigen Augenbrauen in die Höh«. „Ihre Hoheit ist eine feinfühlende Dame," sagte er mit seiner vor ständiger Heiserkeit kaum vernehmbaren Stimme. „Meine Herren, ich muß bitten!"
Er wurde nicht gehört.
„Alles schon dagewesen!" rief einer, der eben „Acht um den König" geworfen.
Noch einmal trat Seine Exzellenz für die so hart Beurteilte ein und suchte zu beweisen, daß es eine ganz nichtswürdige Klatscherei sei; aber mitten darin schnappte ihm die krähend- Stimme über; er pustete noch ein paarmal, trocknete sein dunkel- rotes, feuchtes Antlitz ab, trank zornig sein Bier aus und verließ die Lästermäuler.
(Fortsetzung folgt.)