- Ernennungen. Zum Vorstand der Weinbauversuchs- anstalt in Weinsberg wurde der seitherige Verweser Dr. Kramer, und zum Vorstand der landw. Winterschule in Kirchheim u. T. Landwirtschaftsinspektor Hieberin Weins­berg je mit dem Titel Oekonomierat ernannt.

Beleidigungsprozeß. Wegen Beleidigung der Geistlich­keit durch einen Artikel in derSüddeutschen Arbeiterztg." wurde deren Redakteur Queck zu einer Geldstrafe von 400 Mark oder 40 Tage Haft verurteilt.

Bibliothek des Landesgewerbemuseums. Die Bibliothek des Württ. Landesgewerbeamts hat in letzter Zeit ihren Zeit­schriftenbestand ganz wesentlich bereichert. Durch größere Geschenke ist es ihr möglich geworden, die wichtigsten aus­ländischen technischen und kunstgewerblichen Zeitschriften zu beziehen.

Stuttgart als Tagungsort. Im kommenden Jahr ist Stuttgart wieder für eine größere Zahl von Tagungen, Aus­stellungen und künstlerischen Veranstaltungen in Aussicht ge­nommen und teilweise schon fest bestimmt. Um zu vermeiden, daß Schwierigkeiten wegen der Lokalfrage und wegen Unterbringung der Teilnehmer entstehen, bittet das städtische Nachrichtenamt um Anmeldung aller Tagungen vor Fest­legung der Termine.

Aus dem Lande

Eßlingen, 23. Okt. Fehlende Wohnungen. Am 1. Oktober waren insgesamt 419 Familien ohne selbständige Wohnung.

Auf der -Straße Plochingen-Zell scheute durch den heran­brausenden Schnellzug Las Pferd eines Einspännerfuhr- werks und sprang in ein daherkommendes Personenauto. Das Pferd wurde auf die Seite geschleudert und brach den Fuß. Das Auto wurde beschädigt. Trotzdem die Insassen bei dem Unfall keinerlei Schuld trifft, übergaben sie dem Fuhrmann einen namhaften Betrag zur Deckung seines Schadens.

Obereßlingen, 23. Okt. Tödlicher Sturz. Der pen- sionietre Feldwächter Aug. Mangold fiel vor zwei Tagen auf der Treppe so unglücklich, daß er einen Schädelbruch er­litt, an dessen Folgen er starb.

^ Reckarweihingen. 23. Okt. Unglücksfall. Der 13- jährige Walter Dambach von hier durfte auf Erlaubnis des Führers auf dem Trittbrett eines Kraftwagens eine Strecke mitfahren. Der Knabe fiel während der Fahrt herunter und trug eine Gehirnerschütterung und einen Schädelbruch davon.

Hall, 23. Okt. Zollhinterziehung. Die Kauf­leute Löb, Vater und Sohn in Crailsheim, jetzt in Berlin wohnhaft, waren vom Amtsgericht Crailsheim wegen Hin­terziehung des Einfuhrzolls für Webwaren zu rund einer halben Million Goldmark Geldstrafe verurteilt worden. Die der Verzollung entzogenen Waren im Wert von 125 000 Eoldmark wurden zugunsten der Staatskasse eingezogen. Auf die von den Verurteilten eingelegte Berufung hat die Strafkammer in Hall das Urteil bestätigt. Zu den Strafen des Erstgerichts kommen nun noch die sehr bedeutenden Ge­richtskosten in Höhe von 20 Prozent, also ein Fünftel der genannten Strafen.

Tübingen, 23. Okt. Vom Schwurgericht. Der '48 Jahre alte ledige Säger Friedrich Bäßlsr von Neumühle Cde. Beuren kam im Juli Ls. Js. in Altensteig in Streite­reien mit dem 35 Jahre alten Polizeiwachtmeister Hart­mann, in deren Verlauf Wähler dem Polizeiwachtmeister mit einem Holzscheit auf den Kopf schlug, so daß dieser be- wußlos zusammenbrach und andern Tags starb. Bäßler wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Ergenzingen, OA. Balingen, 23. Okt. Unfall. Als, ein Kra f t w a g e n an dem Fuhrwerk des Christian Fuoß vorbeifuhr, scheute ein Pferd, wodurch Fuoß auf die Seite geschleudert wurde und schwere innere Verletzungen erlitt.

Geislingen a. Ast. 23. Oft. Guter Fang. Auf einer Streife erwischte die Kriminalpolizei einen mehrfach steck­brieflich verfolgten, viel vorbestraften Schwerverbrecher, in dessen Besitz sich wertvolle goldene Uhren, Ringe Münzen, ein erheblicher Betrag Bargeld usw. vorfanden. Nachts versuchte er aus dem Ortsarrest auszubrechen, was ver­eitelt werden konnte. Erst kürzlich ist er aus dem Gefäng­nis in Günzburg ausgebrochsn.

Schussenried, 23. Okt. Folgenschwere Explosion. Mittwoch vormittag wurde im Anwesen des Wirts und Ge- meinderats Knapp im nahm Kleinwinnaden infolge der Ex­plosion einer Azethylenapparats der Besitzer Knapp vier Meter in die Höhe geworfen. Er hat sich dadurch schwere innere Verletzungen zugezogen. An seinem Abkommen wird gezweifelt. Vor kurzem ist die Scheuer des Knapp abgebrannt.

Oberteuringen, 23. Okt. Unglücklicher Sturz. Beim Obstpflücken ist der Knecht Knobelspieß etwa 7 Meter tief vom Baum gestürzt und hat die Wirbelsäule gebrochen.

Watdsee. 23. Okt. F a h rr ad m a r de r. In B-iberach wurde ein Mann namens Joos festgenommen. Bei ihm und verschiedenen Hehlern wurden vier Fahrräder, die aus Wald­see stammen, vorgesunden.

Ariedrichshafen, 23. Okt. Rückkehr der Besatzung des Z. R. 3. Die Rückkehr der Besatzung des Z. R. 3 dürste erst um die Mitte des November erfolgen. Bei ihrer Ankunft wird ihr die Stadtverwaltung einen festlichen Empfang be­reiten.

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Beschäftigung ausländischer Arbeiter. Die von den Lan­desämtern für die Arbeitsvermittlung erteilten Genehmi­gungen zur Beschäftigung ausländischer Arbeiter laufen zwi­schen dem 15. und dem 31. Dez. ab. Die Anträge auf Er­teilung der Genehmigung zur Beschäftigung ausländischer Landarbeiter im Jahr 1925 sind sofort spätestens bis Ende Oktober bei dem für die Arbeitsstelle zuständigen öffentlichen Arbeitsnachweis einzureichen, wobei auch Antragsvordrucke erhältlich sind. Die Beschäftigungsgenehmigung ist auch für solche ausländische Arbeitskräfte zu beantragen, die sich be­reits an der Arbeitsstelle befinden, und 1925 weiter beschäf­tigt werden sollen. Die unerlaubte Beschäftigung ausländi­scher Arbeiter ist strafbar. Verspätet eingereichte Anträge laufen Gefahr, nicht mehr berücksichtigt zu werden.

Baden

^ Karlsruhe, 23. Okt. DieKarlsruher Zeitung" weist halbamtlich die Klagen wegen Verbots der Straßenumzüge des ReichsbannersSchwarz-Rot-Gold" zurück mit dem Be­merken, daß die Bewilligung zu Versammlungen unter freiem Himmel und Straßenumzügen nur ausnahmsweise dei besonders wichtigen Anlässen erteilt wird.

Das Stadttheater in Dortmund bringt diesen Winter Hermann BurtesSimson" mit der Musik von Franz Phi­lipp, dem jetzigen Direktor des Badischen Konservatoriums, zur Aufführung.

Zehnprozentige Erhöhung des Mietzinses in Baden. Mit

einer im Staatsanzeiger veröffentlichten Bekanntmachung hat der Minister des Innern die gesetzliche Miete mit Wir­kung vom 1. November für alle Gemeinden des Landes auf 75 o. H. der Friedensmiete festgesetzt. Von dieser Erhöhung entfallen 5 v. H. aus die in der gesetzlichen Miete enthaltenen Sätze für laufende und große Jnstandsetzungsarbeiten. Diese Sätze werden demnach auf 23 v. H. der Friedensmiete, ge- genüber 18 v. H. bisher erhöht.

Wössingen bei Durlach, 23. Okt. Die Leiche des in Söh­lingen überfahrenen Unbekannten wurde als die des ver­heirateten 68 Jahre alten Maurers Franz Daverner von Wöschbach erkannt, der sich in selbstmörderischer Absicht aus die Schienen gelegt hatte.

Bauschlott bei Pforzheim, 23. Okt. Im hiesigen Schloß, dem Besitztum des Prinzen Max von Baden, wird dem­nächst, nachdem die erforderlichen Umbauten beendet sind, eine Haushaltungsschule eröffnet. In den übrigen Räumen soll ferner eine Kochschule für die Fortbildungsschülerinnen von Bauschlott und Umgebung eingerichtet werden.

Mannheim, 23. Okt. Am Montag abend wurde der Schaffner der Rhein-Hardt-Bahn Joseph Dick von hier in Bad Dürkheim von einem Auto überfahren und lebens­gefährlich verletzt. Hier wurde vorgestern ein angeblicher Arzt wegen Brandstiftung verhaftet. Er ist Besitzer eines kleinen Bauernhauses bei Säckingen. Am Samstag war er dort und Sonntags ging das Anwesen in Flammen auf. Auf telephonische Anweisung der Staatsanwaltschaft in Säckingen wurde der Arzt gestern festgenommen. Am Samstag abend stürzte in Ludwigshafen eine 48 Jahre alte Ehefrau aus dem dritten Stock eines Hauses in den Hof und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu.

Baden-Baden. 22. Okt. Gestern nachmittag scheuten in der Kl. Dollenstraße die Pferde der Güterbestätterei I. G. Devant und gingen durch. Der mit Fässern beladene Wagen fiel um, so daß die zwei Fuhrleute unter den Wagen zu liegen kamen. Ein verheirateter Mann, Vater mehrerer Kinder, erlitt einen Schädelbruch und starb an den Ver­letzungen. Der zweite wurde erheblich verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.

Tennenbroun bei Villingen, 23. Okt. Beim Fußballspiel am Sonntag verunglückten die Fußballspieler Oskar Weißer und Wilh. Broghaber. Elfterer erlitt einen leichten Bein­bruch, letzterer erhebliche Verletzungen am Knie.

Gukmadingen bei Villingen, 23. Okt. Bei der Bürger­meisterwahl wurde Landwirt und Maurermeister Thomas Burger als Bürgermeister gewählt.

Todtmoos, 23. Okt. Im Weratal verbrannte der Lastkraft­wagen des Fuhrhalters Zimmermann von Todtmoos voll­ständig. Der Wagenbesitzer verbrannte sich bei den Lösch­versuchen an beiden Armen.

Freiburg, 23. Okt. In einem Hinterhause in der Basler- straße fiel ein 65 Jahre alter Stadtarbeiter eine sehr steile Holztreppe hinunter und blieb bewußtlos liegen. Der Ver­unglückte ist wenige Stunden nach seiner Einlieferung in die Klinik gestorben.

Waidshut, 23. Okt. Die Eingabe des Bürgermeisteramts Waldshut und der anderen am Oberrhein liegenden

Gemeinden bei der Reichsbahndirektion,, wenigstens eins be­schleunigte Verbindung von Basel nach Konstanz und umge­kehrt im Winterfahrplan aufrecht zu erhalten, ist abschlägig beschieden worden. Wenn nun als letztes Mittel die in Ber­lin mit Unterstützung von badischen Abgeordneten und der badischen Eesandschaft zu unternehmenden persönlichen Schritte auch zu keinem Erfolg führen, so will man sich am Oberrhein dazu entschließen, zwecks günstigerer und schnel­lerer Erreichung wichtiger oberrheinischer Plätze die schwei­zerischen Verbindungen zu benutzen.

Lokales.

Wildbad, 24. Okt. 1924.

Dem Bericht der am Samstag stattgehabten General- Versammlung des Liederkranzes Wildbad ist noch nach­zutragen, daß der Verein nach langer Debatte und reif­licher Ueberlegung der Gründe nun endgültig am Mitt­woch abend in der Singstunde beschlossen hat, nur noch seinen Mitgliedern bezw. deren Angehörigen (aktiv und passiv) bei Beerdigungen zu singen. Begreiflicherweise hält es immer sehr schwer, die nötige Anzahl Sänger zusammen­zubringen, weil doch die meisten beruflich abgehalten sind. Diese Schwierigkeit erhöht sich künftig infolge der weiteren Entfernung des Friedhofs noch mehr, weil der Zeitverlust noch größer ist, sodaß notgedrungen obiger Beschluß ge­faßt werden mußte. Der Gesang bei aktiven Mitgliedern bezw. deren Angehörigen erfolgt kostenlos, während bei den passiven Mitgliedern nebst Angehörigen als Entschä­digung für die Sänger an Zeitaufwand eine kleine Ver­gütung in Anspruch genommen werden muß.

Linden-Lichtspiele. Nach vierzehntägiger Pause kommt in den Li-Li wieder ein erstklassiges Programm zur Vor­führung und ist dieses Programm besonders abwechslungs­reich zusammengestellt.Der Mann im Nebel" be­titelt sich der erste Film, ein Detektivdrama voll spannender Momente von Anfang bis Schluß. In den wilden Westen führt der zweite Film mit dem TitelDie Cow­boys vom Apachenfort". Atemberaubende Kämpfe zwischen Indianern und Cowboys und waghalsige Reiter­stückchen der Letzteren lassen einen aus der Spannung nicht herauskommen. Um auch den Freunden eines gesunden Humors etwas zu bieten, wurde als dritter Film ein Aatty-Lustspiel:Fatty's Zauberhose" gewählt, ein Lustspiel voll zwerchfellerschütternder Komik. Wer also einige Stunden des Alltags vergessen will, sehe sich das erstklassige Programm an; niemand wird es zu bereuen haben.

Abschiedsfeier. Eine stattliche Anzahl von Freunden und Bekannten des Herrn Oberinspektors Zepf hatte sich gestern abend in der Rennbachbrauerei eingefunden, um noch einige Stunden mit diesem leider in den nächsten Tagen von hier scheidenden Beamten verbringen zu können. Die Abschiedsfeier legte beredtes Zeugnis ab von der all­seitigen Beliebtheit und Hochachtung, deren sich der Schei­dende infolge seiner Leutseligkeit, jederzeitigen Hilfsbereit-

schüft und Tüchtigkeit in den acht Jahren seiner ersprieß­lichen Tätigkeit als Vorstand der Station Wildbad zu er­freuen hatte. Er war seinen Untergebenen jederzeit ein vor­bildlicher, humaner Vorgesetzter, unserer Badestadt ein für gute und genügende Zugsverbindungen besorgter Mitbürger, der kleinen katholischen Gemeinde und seinem Kirchenchor ein opferbereites Mitglied und jedermann ein freundlicher', hilfsbereiter Beamter und Mensch. Dies kam auch im Laufe des Abends seitens aller Herren, die das Wort er­griffen, zum Ausdruck. Es sprachen nach einleitenden Worten des Herrn Oberkasssnvorstehers Weber, welcher wohl den Abschiedsabend arrangiert hatte: Stadtpfarrer Fischer für die kath. Gemeinde, Hauptlehrer Geray für den Kirchen­chor, Direktor Britzelmaier für die Industrie, Obersekretär Hörner für die Beamten, Herr Karl Löffler für die Unter­beamten (unter Ueberreichung einer Edeltanne als sym­bolisches Andenken an den Schwarzwald), Obersekretär Recktenwald für die Ausgewiesenen, Herr Wiber für die Geschäftsleute, bedauernd, daß nicht auch der Kurverein vertreten sei. Herr Josef Eitel fügte seinen Abschiedsworten ein schönes Solo bei. Herr Eisenbahnoberinspektor Zepf, der von so viel Dankes- und Verehrungsbezeigungen sicht­lich gerührt war, dankte bewegt, erklärte aber, daß er alles, was er in Wildbad getan und geleistet, als selbstverständ­liche Pflicht betrachtet habe und betonte, daß er Wildbader Bürger sei und bleibe und einst nach seiner Zurruhesetzung in Wildbad seinen Lebensabend zu verbringen gedenke; das Plätzchen hiefür habe er sich schon auserkoren. Auch wir verlieren in dem nun nach Biberach a. R. versetzten Scheidenden einen liebenswürdigen Gönner und hochge­schätzten Mitarbeiter und glauben zugleich im Namen der gesamten Einwohnerschaft ihm aufrichtigen Dank und die besten Wünsche für sein und seiner werten Familie fer­neres Wohlergehen öffentlich darbringen zu sollen. -m

Allerlei

Der erste Schnee ist auf den Höhen des Thüringer Walds in der Nacht zum Mittwoch gefallen.

Rundflug desZ. R. 3". Das neue LuftschiffLos Ange­les" wird nach einer Mitteilung des Staatssekretärs für die Marine, Wilbur, seine PatenstadtLos Angeles" besuchen und bei dieser Gelegenheit voraussichtlich einen Rundflug über die Vereinigten Staaten ausführen.

Ein neuer Flugplatz. Koburg erhält einen Flugplatz und eine Flughalle. Die Vorbereitungen sollen so beschleunigt werden, daß noch in allernächster Zeit die Einweihung statt­finden kann.

Alugzeugpanne. Auf dem Flug Rom-München mußte der deutsche Flieger Met wegen eines Motorschadens bei Parma «ine Notlanduna vornehmen, wobei des Flugzeug beschädigt wurde. Die fassen blieben unverletzt.

Kunstverkäufe auf der Wartbur . Wie von dem Vor­stand der Großh. Hofhaltung mitgeteilt wird, hat der gemel­dete Verkauf der beiden VildteppicheWilde Männer" nicht stattgefunden. Die beiden Kunstwerke sind im Schloß Hein- richau in Schlesien aufbewahrt.

Eine altbabylonische Prinzessin im Britischen Museum.

Ein kleines frühsumerisches Marmorstandbild einer Prin­zessin oder Priesterin, die um 2800 v. Ehr. lebte, ist die neueste Erwerbung des Britischen Museums. Das Werk wird von Sachverständigen für die schönste bisher bekannte Arbeit der altbabylonischen Kunst gehalten. Besonders in­teressant ist ihre Tracht, die auf di« Mode jener Tage Licht wirft. Die Frau trägt um die Schultern ein wollenes, mit Fransen besetztes Kleidungsstück, nicht unähnlich den Schals, die noch heute die Nationalkleidung der spanischen Bäuerin­nen bilden. Ihr Haar ist über jedem Ohr in Knoten zusam­mengerafft, so daß eine Aehnlichkeit mit der bei uns noch vor kurzem beliebtenSchnecken-Frisur" vorhanden ist.

Sarge Staakspensionen in Italien. Der Vorstand der ita­lienischen Pensioniertenvereinigung bittet denMessagero", die Aufmerksamkeit aus die traurige Lage der pensionierten Staatsbeamten zu lenken. In Rom gebe es Generäle, die im Kriege Armeen befehligt hätten und dann mit 8000 Lire pen­sioniert wurden, während heute ein pensionierter Feldwebel 9000 Lire beziehe. Die Ministerialdirektoren seien mit 7500 Lire pensioniert, während das untere Dienstpersonal in den Ministerien mit über 8000 Lire pensioniert werde. Alte Majore und Beamte ähnlichen Ranges bezögen zum Teil Pensionen von 3000 Lire, während jeder Vahnausseher über 7000 Lire Pension erhalte. Noch schlimmer seien die Hinter­bliebenen der pensionierten Staatsbeamten daran.

Die Politik im Heer. Bei den Wahlen der Soldaten- vertrauensleute in Oesterreich erhielt der freigewerkschaftliche (soz.) Militärverband 225, der christlichsoziale Wehrbund 23 Sitze.

Aus dem englischen Wahlgekriebe. In den englischen Wahlversammlungen geht es zum Teil toll zu. Der frühere konservative Kriegsminister Evans wußte sich aber gegen die Versuche, ihn niederzuschreien, zu helfen. Er hatte in der Halle zehn Lautsprecher aufstellen lassen, und als die Gegner durch Lärm seine Rede stören wollten, sprach er in ein so­genanntes Mikrophon hinein, wodurch seine Worte so ver­stärkt wurden, daß sie jeden Lärm übertönten.

Einbruch bei einem früheren Minister. Ein schwerer Ein­bruch wurde in der Villa des Staatsministers Bauer verübt. Es wurden Gegenstände im Gesamtwert von etwa 5000 Goldmark entwendet.

Tokgefahren. In der Beusselstraße in Berlin w»"de abends der Schankwirt Gierke überfahren und getötet. Der Chauffeur flüchtete in rasender Fahrt.

sonen fest, darunter drei Zollbeamte unter der Beschult, gung des Betrugs, des Vergehens gegen Las Tabaksteue gesetz und der Beamtenbestechung. Die Höhe des zum Sch den des Reichs unterschlagenen Betrags ist noch unbekam

Verhafteter polizeimajor. In Saarbrücken wurden dur den Oberstaatsanwalt der Kommandant der Schutzman schaft Polizeimajor Dörffertund sein Adjutant R e i n bacher verhaftet. Beiden wird eine große Zahl schwer Vergehen zur Last gelegt. Sie haben in erheblichem Umfai Urkunden- und Paßfälschungen verübt, große Schiebung m Gold, Silber und Wertpapieren gemacht und die Flui der Schuldigen an dem betrügerischen Bankrott der Saa ländischen Effekten- und Wechselbank begünstigt. Bis zu Waffenstillstand waren sie einfache Schutzleute gewese Dörffert war dann aber von der feindlichen Regierung kommission für das Saargebiet zum Kommandanten ui Polizeimajor ernannt worden.