s Intermezzo ergaH' ürkische Souveräni- ,erzustellen. Dabei achträglich der Tur­an Rumänien ab» infolge eines Ver» in türkischer Kadi, Insel erschien, um k)!e türkische Forde» z des Komitees, die der Kapitulationen, und starken Gegen-

senspekulatkori.

rden Maßnahmen it, daß vorgestern o. Trendelenburg iter Hinzuziehung eingehende Be­aus dem Devisen- Naßnahmen kom- racht: die Erwei- weit ausgedehnte Verschärfung des d. wie das Blatt allem im Reicks- itinisterium, Be- r einzelnen Maß,

ngen

«lagen.

tnd die Verhand» )ie örtlichen San» ger Dauer abge- er verschiedenen ckwirkender Kraft zu dem gesetzlich rg Sätze von 26 en. Die höchsten biet, wo für die r Einteilung der

Herzogin Luise

n der Großherzo- gen über die Bei- Zriedrich zunächst die Ankunft der weilt, noch nicht chlotz Baden auf- -> 6 Uhr und am nachmittags von )keit freigegeben. iaden-Baden eine lg der Leiche ins er Stille in der vie Beisetzung ist ivmmen.

er Eroßherzogin- ;rium mitgeteilt: h einen Ministe­ligen großherzog- um sich über die enen nach Karls- ntieren. Gestern er Beratung zu- jherzoglichen Fa- Beileid ausspre- denten mitteilte, Zoche, unter Um­erfolgen.

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Aus Stadt und Land.

Calw, den 25. April 1923.

Zugverkehr.

Der Schnellzug 281 Basel-Frankfurt hält von heut« ab auch in Calw, und zwar 2.15 morgens.

Württ. Kriegerbund Bezirk Calw.

Am letzten Sonntag fand im Gasthaus zumRößle" in Calw die Bezirksvorständeversammlung der Kriegervereine statt. Der EeMftsführende, Bezirksobmann Küchle, leitete die Versammlung und erstattete Bericht über die Tätigkeit innerhalb seines Bezirks und die Veranstaltun­gen, die seit Herbst v. I. in den Vereinen stattgefunden haben. Die Verhandlung über die Cterbekasse ergab nach längerer Debatte eine wesentliche Erhöhung des Beitrags vom 1. Juli d. I. ab, aber auch eine den jetzigen Verhält­nissen einigermaßen entsprechende Auszahlung bei Todes­fällen. Der Rechner der Vezirkssterbekasse, Kamerad Niethammer, erstattete Bericht über das letzte Rech­nungsjahr. Eine Anregung des Vorsitzenden bezügl. Ab­stattung eines Vezirkskriegertages für Herbst d. I. fand allgemeinen Anklang. Nach einem kernigen Schlußwort des Präsidialmitglieds Herrn Dekan Zeller und einem Hoch auf unser von übermütigen Siegern geknechtetes und ge­knebeltes Vaterland schloß d. Vorsitzende die Versammlung.

Milchpreisverhandlungen ohne Einigung.

DieLandwirtschaftliche Korrespondenz" schreibt: Am Diens­tag vormittag fanden imHans der Landwirte" Verhandlungen über die Festsetzung des.Milchpreises siir Mai statt. Anwesend waren Vertreter der Bedarfsgemeinden, der Landwirtschaftskam­mer, der Milcherzeuger und' des Landwirtschaftlichen Hauptver­bandes. Die Enniger beanspruchten eine Erhöhung der geaen- wärtig geltenden Preise um 25'». Sie begründeten diese For­derung damit, daß entsprechend dem Fortschreiten der allgemeinen Teurung auch die Erzeugungskosten für Milch sich erhöht haben und daß anch die Preisregclung für Milch in den Nachbarstaa­ten sich schon in einer diesen Forderungen entspreche iden Weise bewegt habe. Es ist im Interesse der Erhaltung der Er­zeugung wünschenswert, daß hier eine gewisse Parität erzielt wird. Auch die Preise für die aus der Milch hergestellten Er­zeugnisse wie Butter und Käse würden ganz wesentlich erhöht. Die Vertreter der Landwirtschaft trugen bei ihren Forderungen der gespannten wirtschaftlichen Lage sehr weitgehend Rechnung, denn der geiorderte Ausschlag bleibt weit Himer dem zurück, was die wirtschaftlichen Verhältnisse zu einem Ausgle ch fordern wür­den. Die Verbrauch roertreter stellten sich jedoch auf den Stand- Punkt, daß sie eine Erhöhung überhaupt nicht annehmen wollten, vielmehr wünschten.sie, daß die Verhandlungen um 14 Tage verschoben werden sollten. Bis auf weiteres sollten dann die seitherigen M lchpreise in Geltung bleiben. Ein Schiedsgericht, das paritätisch von Verbrauchern und Erzeugern betetzt ist, wird nun über die Neugestaltung der Milchpreise entscheiden.

Die Frage der Ortsk.asseneinteilung.

Auf die Anfrage des Abg. Nesper (Soz.) an das Württ. Staatsministerium wegen der Ortssonderzuschläge, Ortsklaffen­einteilung usw. ist folgende Antwort ergangen: Die württ. Re­gierung hat bei den Verhandlungen über di« Neichung von ört­lichen Sonderzuschlägen an Beamte im Reichsfinanzministerium immer betont, daß Württemberg das System der Gewährung ört­licher Sonderzulagen grundsätzlich ablehnen müsse, hat aber zu­gleich in allen Fällen nachdrücklich sich dafür eingesetzt, daß bei der Festsetzung der Sonderzuschläg« die württembergischen Orte im Vergleich zu denen der anderen Länder nicht ungünstiger behandelt werden. Die Vorbereitungen für die zurzeit schwe­benden Verhandlungen über eine mögliche Ausdehnung der Sonderzuschläge sind von der württ. Regierung von langer Hand getroffen, auch Vertreter der württ. VSamtenorganisationen vor Beginn der Verhandlungen von dem Finanzministerium zu einer unverbindlichen Aussprache zugezogen worden. Gleichzeitig zu den grundsätzlichen Fragen des sog. Preisabbaus und der hinter den Jndustrielöhnen zurückgebliebenen Beamtenbesoldungen Stellung zu nehmen, lag kein Anlaß vor, da diese Fragen mit der Gewährung von örtlichen Sonderzuschlägen nur in einem losen Zusammenhang stehen und in erster Linl« von dem zustän­digen Arbeits- und Ernährungsministerium vertreten werden Was endlich die Ortsklaffeneinteilung betrifft, so hat die Re­gierung bei mehrfachen Anlässen erklärt, daß sie die Einstellung in fünf Ortsklaffen als den württ. Verhältnissen nicht entspre­chend eracktet und bei einer künftigen Aenderung der Ortsklassen auf eine Verminderung der Zahl, sowie auf eine Verringerung der Spannungen zwischen den Grundgehalten innerhalb der ein­zelnen Ortsklasse hinwirken wird.

Ein Bogelmaffensterben.

(L. T.) Die Vogelwarte Rosiitten berichtet: In letzter Zeit wurden am Ostseestrand große Mengen von Vogel­leichen angespült. In der Hauptsache waren es Feldlerchen, Buchfinken, Drosseln, Stare und Hänflinge, die sich jetzt gerade auf dem Wege befinden. Die Tiere sind ohne Zwei­fel bet ihrer Wanderung über die See in feuchte N und Eisregen gerate» und mit zusammengefrorenen Glie­dern zu Tausenden in die Wellen gefallen und ertrunken. Wetter für Freitag und Samstag.

Im Westen entwickelt sich ein kräftiger Hochdruck, der auch mit den Störungen in Süddeutschland vollends auf­räumt. Am Freitag und Samstag ist noch zeitweilig be­decktes und kühles, aber trockenes Wetter zu erwarten.

Ein Radiumprozetz.

(SEB.j Stuttgart. 25. April. Der oldenburgische Pri­vatgelehrte Wempe hatte von Professor Curie in Paris, dem Entdecker des Radiums, 453 Milligramm dieses außer­ordentlich raren Elementes erhalten und lange damit ex­perimentiert, bis er sich veranlaßt sah. den kostbaren Be- sitz, der heute 3 Milliarden Mark wert ist, zum Kauf aus» -ubieten. Unter anderen trat ein Schweizer als Käufer auf, dem der Schwiegersohn des Professors, Joanning. die.

Ware in Stuttgart übergeben sollte. Es kam jedoch nicht dazu, da der angebliche Schweizer ein Polizeispitzel war und die Herausgabe des Radiums erzwang. In einem daran geknüpften Strafverfahren wurde das Radium wie­der freigegeben, aber als es zurückerstattet werden sollte, fehlten 450 Milligramm, also fest alles. Man suchte die Sache mit Rücksicht auf die Ersatzpflicht des Reichsfiskus zu vertuschen und strebte die Einstellung des Verfahrens an, wozu es aber nicht kam, vielmehr erging ein Straf­befehl, der einen anderen Schwiegersohn des Professors, den Rechtsanwalt Portius in Dresden bewog, an die Stutt­garter Staatsanwaltschaft einen scharfen Brief zu schrei­ben, worin diese wiederum eine Beamennötigung erblickte und abermals Strafantrag stellte. Das Schöffengericht sprach indessen Portius von dieser Beschuldigung frei. Die Strafkammer hat in der Radiumsache selbst ihr Urteil noch nicht gefällt. Der Reichsfiskus behauptet, die fehlenden 450 Milligramm des Radiums hätten schon bei der Be­schlagnahme gefehlt.

Ellwangen imAufruhr- wegen der Zuweisung des Stuttgarter Waisenhauses.

(SCB) Ellwangeu, 24. April. Das Gerücht, daß eine Kom­mission, bestehend aus Vertretern des Ministeriums des Innern, des Kultministeriums und des Landesfinanzamts nach Ellwangen komme, um über die Hierherverlegung des Stuttgarter Waisen­hauses endgültig zu bestimmen, hat lt.Zpf- und Jagstzig " in der Bevölkerung, vor allem unter der Geschäftswelt, große Er­regung hervorgerufen. Der Stadtvorftand wurde veranlaßt, eine außerordentliche Eemeinderatssitzung behufs erneuter Stellung­nahme zu der Frage anzuberaumen. Es gab eine scharfe De­batte, in der Stadtschultheiß Ettensperger mitteilte, die Kom­mission wolle zwischen dem Waisenhaus und der Polizeischulab­teilung im Gebäudekomplex die Grenze ziehen. Der Kultmini- sier Hieber komme gar nicht mit. Eemeinderat Burger erklärte, wenn sich der Minister scheue, selbst nach Ellwangen zu kommen, so fei das ein Beweis, daß er an der Stadt nicht richtig gehan­delt habe. Gemeinderat Bofinger bemerkte, an der früheren Stellungnahme habe sich nichts geändert. Wir brauchen keine zwei Waisenhäuser hier. Warum finde man in ganz Württem­berg keine Stadt, die dieses Waisenhaus wolle? Wenn es aber doch kommen solle, dann heraus mit der Entschädigung! Man habe schon von 7 Millionen sprechen hören, während wir 298 090 Goldmark ausgeben mutzten. Gemeinderat Eiberger sagte: Wir beanspruchen nur unser Recht, und dies besteht darin, daß wir uns gegen das Unrecht wehren, das uns von der eigenen Lan­desregierung zugefiigt wird. Nur mit Zähneknirschen und der Faust im Sack werden wir uns fügen. Der Vorsitzende regte an, daß der Gemeinderat die Herren erwarte. Dazu sollen wieder alle Kreise der Bevölkerung sich einfinden und so der Kommission gegenüber zum Ausdruck bringen: Hier Waisenhaus hier Volkswille; wählen Sie! Die Anregung des Gemeinderats Baumgärtner, nach Stuttgart zu telephonieren, die Bevölkerung wünsch«, daß der Staatspräsident morgen selber komme, fand stürmische Zustimmung. Zum Schluß einigte man sich dahin, sich morgen vormittag in der Unteroffizier-Vorbildungsanstalt ernzufinden. Ein Ausscheller forderte in den Nachmittagsstunden auf: Bürger und Einwohner, erscheint in Massen! Der Stadt­vorstand mahnte ernstlich zur Ruhe und Besonnenheit. Straf­bares dürfe nicht Vorkommen.

(STB) Ellwangen, 25. Apiül. Als der Stuttgarter Schnell­zug vormittag S Uhr an der Unteroffiziervorbil­dungsanstalt voriiberfuhr, hatte sich bereits eine stattliche Menge von über 509 Ellwangern, Männer und Frauen aus allen Kreisen, hauptsächlich Gewerbetreibende, auf der Landstraße vor dem Gebäude eingefunden. Das demonstrativ« Auftreten der Bevölkerung, zu dem der Ausscheller, wie wir derJpf- und Jagstzig." entnehmen, in der Früh« in den Straßen der Stadt nochmals aufforderte, sollte der Bestchtigungskommission di« Er­regung über die Hierherverlegung des Stuttgarter Waisenhauses zum Ausdruck bringen. Dies geschah bei Ankunft der Kommis­sion durch kräftige Zurufe. Die Bestchtigungskommission setzt« sich zusammen aus Staatsrat Hegelmater vom Staatsministe- rium, Präsident v. Haag vom Ministerium des Innern, Präsi­dent v. Bälz vom Kultministerium mit Oberregierungsrat Schanz. Ministerialdirektor Groß vom Finanzministerium, Prä­sident Tafel als Vertreter des Retchsfiskus, Polizeioberst Ruof nebst wetteren Herren aus Stuttgart. Der nachfolgende Teil der Kommission hatte alle Mühe, durch die erregt« Menge hindurch zum Eingangstor zu gelangen. Man ließ di« Menge gewäh­ren, die Ausschreitungen vermied. Stadtschultheitz Etten­sperger trug bereits im Hofraum der U.V.A die Bitte vor, die Wünsche der Stadt Ellwangen nocheinmal zum Ausdruck bringen zu dürfen. Die Herren wollten sofort zur Besichtigung schreiten, aber schließlich schenkte Präsident v. Haag dem Stadt­vorsteher beim Haupteingang Gehör. Di« Stadt wünsche eine bindende Erklärung, daß die Polizeischulabteilung jetzt und spä­ter hier belassen werde. Präsident v. Haag erwiderte, die Kom­mission sei lediglich gekommen, um die Räume unter den ver­schiedenen in Betracht kommenden Einrichtungen zu verteilen Für das Waisenhaus sei er nicht zuständig. Hinsichtlichder Polizeischulabteilung aber könne er Mittei­len. daß das Ministerium nicht daran denke, diese zu verlegen. Dieselbe Erklärung gab Oberst Ruof. Die Menge konnte durch gütliches Zureden bald beschwichtigt werden und verlief sich allmählich, so daß dte Umgebung der U.V.A. um 10 Uhr wieder das gewöhnliche Bild zeigte. Wie dieJpf- und Jagstzeitung" erfährt, wurde bei der Verteilung der Räume ein« Einigung erzielt. Nachmittags S.1V Uhr reiste bereits «in Teil der Kommission wieder ab.

Bad Liebenzell, 84 April. Unter überaus zahlreicher Teil­nahme der hiesigen Einwohnerschaft, von Lalw und anderen Orten veranstaltete am letzten Sonntag abend der ev. Kir- ch en cho, in dem nun endgültig fertiggestellte« Kursaal ein

nach jeder Hinsicht zufriedenstellendes Wohltätigkeits­konzert zu Gunsten der Ruhrhilfe. Musikbegeisterte und mustkbeflisiene Dilettanten waren di« Ausführenden. Aber nichts von Dilettantismus! Unter dem sicher führenden Stab des Dirigenten, Herrn Hauptlehrer H a u g - Ernstmühl, hörte man nur vollendet Gutes. Die feierlichen Klänge aus Richard Wag­ners MeistersingerWach auf", von Chor und Orchester klang­schön vorgetragen, bildeten den Auftakt. Es folgte dann die 1. Symphonie 1. Satz von Beethoven durch das gutgeschulte Or­chester. Im Mittelpunkt des Abends stand die musikalische Auf­führungDie Zwerge im Hübichenstein", ein« Harzmär von A. Klages. Der Prolog wurde von Frau Hauptlehrer Haug- Ernstmühl stimmungsvoll vorgetragen. Als Solistinnen wirkten Frl. Leonhardt-Hirsau und Frl. Frida Deker-Lie- benzell. Frl. Leonhardt weiß mit ihrer schönen, vollen und wohllautenden Sopranstimme einen guten Vortrag und vorzüg­liche Aussprache zu verbinden. Frl. Deker kam mit ihrem Mezzo­sopran schön zur Geltung. Chor und Orchester trafen auch hier in jeder Weise das Richtige. Ein besonderes Wort dem trefflichen Begleiter am Flügel, Herrn Amtmann Bögel-Calw, der den hohen Anforderungen der Begleitung vollauf gerecht wurde. Allen Mitwirkenden von hier und auswärts sei auch an dieser Stelle besonderer Dank ausgesprochen dafür, daß sie sich in selbst­loser Weise der guten Sache zur Verfügung gestellt haben Der Hauptdank gebührt jedoch dem unermüdlichen und tüchtigen Dirigenten, Herrn Hauptlehrer Haug, und es ist nur zu wün­schen, daß der volle Erfolg und der reiche Beifall der zahlrei­chen Zuhörer dem Kirchenchor ein Nn'''-rn zu weiterem künst­lerisch-musikalischem Wirken sein möge. Auch der finanzielle Er­folg blieb'nicht aus, denn es war möglich, der Ruhrhilfe die schöne Summe von 100 000 -/tl überweisen zu können.

(SCB.) Weilimdorf» 25. April. In der hiesigen chemi­schen Fabrik explodierte eine bei der Sodafabrik verwendete Trommel, wobei der daran beschäftigten Arbeiterin, der 36jährigen Frau Alp, der Kopf vom Leibe geris- s e n wurde.

(SCB.) Stuttgart, 24. April. Die unter den Angehöri­gen des Polizeipräsidiums Stuttgart veran­staltete Sammlung für die Ruhrspende hat als zweite Gabe den Betrag von über 1 Million Mark ergeben. Der Be­trag ist an den Württ. Beamtenbund abgeliefert worden.

(SED.) Stuttgart, 25. April. Im Fremdenzimmer eines Hotels in der Firedrichstratze erschoß sich heute Nachmittag ein 28 Jahre alter Bankbeamter, angeblich wegen Arbeits­losigkeit.

(SCB.) Oberndorf, 25. April. Die W a ff en f a b r i k sieht sich genötigt, die Kurzarbeit einzuführen. Vor­erst wird nur an einem Tag der Woche gefeiert. Mit der Neuregelung verbunden ist die Entlassung von 400 Arbei­tern. in erster Linie solcher vom Lande, die auf eigener Scholle sitzen.

(STB.) Heilbronn. 25. April. Der Fuhrknecht Hang Kittel hat in der Karfreitagnacht den Feuermeldeapparat in Tätigkeit gesetzt und die Feuerwehr dadurch bübisch ge­täuscht. Kittel wurde verhaftet. Er will sinnlos betrunken gewesen sein, war aber nur angeheitert und erhielt

5 Monate Gefängnis.

(SCB.) Bartenstein, 25. April. Auf dem Rathaus sind standesamtlich aufgeboten: der 29jährige Hauptlehrer in Vollmaringen, Oberamt Horb Josef Hugo Walden- maier aus Salach OA. Göppingen und die 19jährige Marie Rose Prinzessin zu Hohenlohe-Barte li­stet n, Tochter des verstorbenen Fürsten Johannes zu Hohenlohe-Bartenstein und Jagstberg und der Fürstin Anna zu Hohenlöhe-Bartenstein und Jagstberg, geb. Erz­herzogin von Oesterreich und Prinzessin aus dem Hause Toskana. Die Trauung findet im Monat Mai in Stutt­gart in der Eberhardskirche statt.

(SCB.) Ellwangen» 25. April. Im Amtsgerichtsgefäng- nis hat sich der verheiratet« Straßenbahnschaffner Adam Trautmann von Darmstadt erhängt. Er kaufte im Ober­amt Ellwangen Eier und Butter auf. wobei ihm lleber- schreitungen der Eierpreise nachgewiesen wurden. Auch hatte er keine Erlaubnis zum Butteraufkauf.

(SCB.) Buchau, 24. April. In letzter Zeit sind in Stutt­gart 2 von hier gebürtige Burschen festgenommen worden. Die vielversprechenden Jünglinge fertigten falsche 500 Scheine (Ausgabe vom 7. 7. 22) an, setzten sie in Umlauf und verschafften sich so auf leichte Weise einen angenehmen Zuschuß zu einem flotten Leben. Die Falschscheine waren aber so plump angefertigt, daß sie bald zur Ergreifung der Täter führten.

(SCB.) Leutkirch, 25. April. Dem Käsereibesitzer Christ in Truiolz wurden nachts 130 Pfund Butter ge­stohlen. Die Täter sind noch nicht ermittelt.

(SCB.) Vom Bodensee, 25. April. Aus dem Konstanzer Kreisgesängnis ist der erst kürzlich wegen Meuterei mit

6 Monaten und wegen Einbruchs in Singen zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilte Richard de Rosst aus Reutlingen ausgebrochen. Er sollte in die Strafanstalt Freiburg über­führt werden, wo er noch 2)4 Jahre Gefängnis zu ver­büßen hat. Als Ausbrecher bekannt, war er mit besonderer Vorsicht behandelt worden. Er war Tag und Nacht in Ket­ten gelegt. Das Eßbesteck wurde ihm nach jeder Mahlzei herausgenommen, ebenso bei Nacht die Kleider. Trotzdem gelang ihm die Flucht. Die Stäbe des Eisengitters vor seinem Fenster waren durchsägt und die Zelle leer. Ti: Kette lag unaufgeschlossen auf der Pritsche. Danach schei": sich der Verbrecher mit den Händen nach Art der Entfess: lungskünstler durchgewunden zu haben. Die Wolldecke und Leintuch hatte er zusammengeknüpft und scheint sich so aus den Hof herunter gelassen zu haben. So viel ist sicher, daß er nur mit dem Hemd bekleidet in die Freiheit kam.