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klärt, daß Prä- aufgestellte Be- m ständigen in« Staaten unmit- cichtig erkannte, ze des Beitritts ichtshof von den es Licht gestellt >ge die Möglich- zu bringen. Die egirrung gegen« Amerika bleibt d fern.
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Gütertarife.
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Aushebung der Strafverfolgung gegen Pfarrer Traub.
Leipzig, 1t. April. Zm Prozeß vor dem Staatsgerichtshof gegen Pfarrer Traub sDeutschnational) haben die von dem Vorsitzenden angeregten Vergleichsverhandlungen zu dem Ergebnis geführt, daß der Angeklagte Traub folgende Erklärung abgab: Ich habe mich nach den Aussagen von Zeugen überzeugt, daß die von mir aus dem „Reichswart" in meinem Auftrag in die Münchener „München-Augsburger Abendzeitung" vom 6. 3. übernommenen Mitteilungen die Vorgänge beim Empfangsabend am 2. Februar 1921 in vollständig entstellter Weise wiedergegeben haben und daß deshalb der aus dieser Darstellung gezogene Schluß, der Herr Reichspräsident habe bei jener Gelegenheit eine vaterlandswidrige Gesinnung an den Tag gelegt, der Wirklichkeit widersprechen ist und eine schwere Kränkung des Reichspräsidenten enthält. Ich erkläre mein Bedauern darüber, daß ich diese Mitteilungen übernommen habe. Ich bin bereit, diese Erklärung in einer der nächsten Nummern der „München-Augsburger Abendzeitung" abzugeben. — Weiter erklärte der Angeklagte, die Kosten des Verfahrens übernehmen zu wollen. Im Anschluß hieran wurde das Verfahren ausgefetzt, bis vom Reichspräsidenten die formelle Zurücknahme des Strafantrags vorliegt.
Leipzig. 12. April. Nachdem der Reichspräsident erklären Uetz, datz er sich mit der Erklärung des Pfarrers a. D. Traub begnüge und von einer Strafverfolgung absehe, hat der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik das Verfahren gegen Traub eingestellt.
Das Programm der sächsischen Negierung.
Dresden, 10. April. In der heutigen ersten Sitzung nach den Osterferien gedachte Landtagspräsident Winkler im Landtag der blutigen Vorkommnisse in Essen am Osteriamstag und gab der Trauer und dem Mitgefühl des sächsischen Volkes mit den Opfern der Gewalttaten des französ'"hen Imperialismus Ausdruck. Bei den Worten des Präsidenten hatten sich sämtliche Abgeordneten, etnschlbßl'ch der Kommunisten, von den Sitzen erhoben. Nach einer Erklärung des kommunistischen Abgeordneten Böttcher, der die Schuld an den Essener Vorgängen dem französischen und deutschen Kapitalismus zuschreibt und eine gemeinsame Abwehrfront des internationalen Proletariats verlangt, ergr'ff der neue Ministerpräsident Dr. Zeigner das Wort zu einer Regierungserklärung. in der er zunächst die Zusammensetzung des neuen Kabinetts bekannt gab. Das Ministerium des Innern habe der Landtagsabgeordnete Liebmann, das Arbcitsministerium der Landtagsabgrordnetc Graupe ülernommm, während er das Justizministerium beibehalten werde. Die Minister Fleischer, Fcl- lisch und Heldt bleiben auf ihren Posten Hierauf entwickelte der Ministerpräsident sein Negierungsprograwm auf Grund der rechtmäßigen, seiner Wahl vorongeqangenen Vereinbarungen zwischen der sozialdemokratischen und kommunisti'chen Partei. In Bezug auf die Rubra'ti.m br^te der Ministerpräsident zum Ausdruck, daß die sächsische Regi e nq » .bedingt darauf bestehen «erde, daß die Reichsregier! ng ke'ue Gelegenheit unbenutzt laste, «m in Verhandlungen mit dem Fenn äsen und Belgiern einzntreten. Ferner sagte er, der Besitz müsse in weit höherem Maße als bisher herangezoqen werden, um die Reparationsvervflichtungen des Reiches und die damit zusammenhängenden Köllen zu decken. Auch darauf werde die sächsische Regierung mit größter Energie drängen.
Der Abmangel des Berliner Haushalts.
Berlin, 12. April. In der heutigen Sitzung des Berliner Magistrats gab der Kämmerer einen Ueberblick über den Haushaltsvoranschlag der Stadt Berlin für 1923. Darnach betragen die Ausgaben nach dem heutigen Geldwert 517 Milliarden, denen nur 517 Milliarden lausender Verwvttunpseinnahmen gegenüber stehen. Es bleibt also ein ungedeckter Betrag von 80 Milliarden.
Amtliche Bekanntmachung
Handel mit Fleisch.
Diejenigen Metzger des Oberamtsbezirks Calw, welche Fleisch an andere Metzger, Wirtschaften und Pensionen nach außerhalb ihres Wohnortes insbesondere nach Pforzheim Weiterverkäufen, bedürfen hiezu auf Grund der Verordnung des Reichskanzlers von 24. Juni 1916 Letr. den Handel mit Lebens- und Futtermitteln in der Fassung vom 10. Jan. 1923 — R.EBl. S. 111 — der Erotzhandelserlaubnis durch das Oberamt Calw.
Zuwiderhandlungen hiegegen werden als Vergehen mit Gefängnis oder Geldstrafe bis zu 100 000 -ll bestraft.
Die beteiligten Kreise werden darauf hingewiesen.
Calw, den 11. April 1923.
Oberamt: Vögel, Amtmann.
Aus Stadt und Land.
Calw, dm 12. April 1923.
Liebe Buben und Mädchen von Calw.
Es ist doch gut, wenn Ihr von Zeit zu Zeit in das Tagblatt hineinscht. Sonst hättet Ihr meinen letzten Brief nicht gelesen und unsere 23 Karlshöher Kinder hätten keine Einladung bekommen, vier so schöne Vakanztage in Calw zu erleben. Es gingen ja viel mehr Einladungen ein, doch hatten wir nicht so viele brave Kinder, die wir schicken konnten, ohne in Gefahr zu laufen, datz sie unartig sind. Wir Alten waren zwar als Kinder auch nicht immer so arg brav, haben gelacht, wenn wir ernst sein sollten, haben uns beim Spazierengehen nicht gerne an der Hand führen lasten und haben beim Eisenbahnfähren trotz aller Warnungen zum Fenster hinausgeguckt, bis wir eine Ladung Kohle in den Augen hatten, datz wir sie drei Tage lang verbinden mutzten. Wenn wir Alten jetzt auf der Eisenbahn fahren, sehen wir vorsichtig zum Fenster hinaus, weil wir schlauer geworden sind. Ihr Kinder begreift es oft nicht, warum die Eltern dieses so und jenes anders wollen, auch unsere Kinder in der Anstalt nicht. Aber später seht Ihr es vielleicht einmal, datz es doch gut und bequem war, wenn die Eltern oder Erzieher Euch vom Schmutz fernhalten wollten, vom Kohlenstaub und von noch größerem Schmutz, der oft Kindern droht. Unsere Ai staltskinder, die ja meist vatee- und mutterlos sind, haben einen starken Schutz und liebevolle Fürsorge doppelt nötig. Cie haben zum großen Teil als einziges Erbe von zu Hause schwie-
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Rur Lw geschlossene Widerstund Deulschlunds da«» siege». Slitrdt ihn durch Eure» AMeilrag zum Deutsche» Bridsopser.
Sammelstellen i« Calw: Calwer Tagblatt, Lederstratze; Kaufmann Dreitz und Kaufmann Riiuchle, Marktplatz; Kaufmann Serva, Lederstratze; Oberamtspflege Calw; sowie Kastenstelle der Vereinigten Dcckenfabrikea.
rige Eigenschaften mitbekommen, so datz viel Geduld unds Mut dazu gehört, wenn man aus ihnen rechte, brave Mem scheu machen möchte. Nach Calw haben wir aber unsere Bravsten gesandt. Sie sind so voll Freude, voll schöner Erinnerungen und überaus reich beschenkt zurückgekommen. Das Familienleben, der „Vater" und die „Mutter", die Tannenwälder und ganz besonders die guten, reichlichen Mahlzeiten, die bei Heranwachsenden Kindern eine große Rolle spielen, alles zusammen gefiel den kleinen Gästen. Allen Calwer Kindern, deren Eltern, ebenso den Liebenzeller und Oberreichenbacher Gastgebern einen frohen herzlichen Dank. Wir Karlshöher grüßen Euch und den schönen Schwarzwald! Auf Wiedersehen!
Vertretertag des Ev. Volkskunde«.
ep.- Der jährliche Vertretertag des Ev. Volksbundes, zu dem sich in Stuttgart rund 250 Abgeordnete aus dem ganzen Land einfanden, wurde am Osterdienstag abend durch eine in der Markuskirche abgehaltene Lichtbilderandacht über das Leben Jesu nach Wilhelm Steinhausen und durch einen Begriißungsabend im neuen Dereinshaus eröffnet. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden Staatsrats a. D. Dr. v. Mo st ha f berichteten dabei Oberregierungsrat Egerer aus Stuttgart und Stadtpfarrer Roller aus Welzheim über Volksbundsarbeit in Stadt und Land. Bel der Haupttagung am Mittwoch, die mit einer religiösen Ansprache von Stiftsprediger Groß aus Stuttgart begann, Lberbrackte Prälat v. Holzinger aus Ludwigsburg die Grüße und Wünsche der Oberkirchenbehörde. In den Landesausschuß wurden die ausgetretenen Mitglieder wieder- und Frau M. Maisch neugewählt. Bei der Beratung über den Miigliederbeitrag, der nach dem Vorgang anderer Vereine für das Vierteljahr auf den Mindestwert einer Fernbriefmarke festgesetzt wurde, wurde unter lebhaftem Beifall festgestellt, daß nicht Abbau, sondern Ausbau des Ev. Volksbunds die zeitgemäße Losung sei. Den Höhepunkt des Tages bildete «in Vortrag von Sekretär Springer über die Frage: „Was können wir tun zur Förderung un'erer Volkseinheit?" Im Anschluß daran wurde einstimmig eine Entschließung gefaßt, worin bei der gegenwärtigen Lage unseres Volkes die Mitglieder des Ev. Volksbundes mit be'onderem Ernst gebten werden, im Geist des zu innerster Gemeinschaft verbindenden Evangeliums Christi alles zu tun und zu fördern, was die innere und äußere Kraft unseres Volkes stärken kann, alles zu Unterlasten, was de» Volksgenossen und einen Stand wider den anderen mit Recht erbittert «nd unvermeidliche Kämpfe jedenfalls nicht anders als mit redliche« Waffen «nd im Blick a k »n r Wohl des Ganzen z« führen. Ferner werden alle Kreise ' rdert, durch freudige Beteiligung am Volksopfer und Ausn e von Nuhrkindern den Gedanken der Volkseinheit Ansdruck zu verleihen. Die Tagung hinterließ den Eindruck, daß sich in der Not der Zeit der Ev. Volksbund gefestigt hat und sich zu neuen verheißungsvollen Aufgaben führen läßt. — Der Ev Volksbund für Württemberg zählt nach dem soeben für seinen Vertretertag in der Osterwoche mitgeteilten Jahresbericht in 752 Ortsgruppen 223 000 Mitglieder.
Unterbringung von Kindern
aus dem Ruhr- und Rheingebiet.
Nach dem Einbruch der Franzosen und Belgier in das Ruhr- und Nheingebiet wurde für die Unterbringung von Kindern aus dem neubesetzten Gebiet zunächst das große Kinderheim Heuberg zur Verfügung gestellt. Cs find im Laufe der letzten 14 Tage 2000 Kinder, darunter über 1000 Kinder aus Buer, eingetrofsen. Wegen der Unterbringung von Kindern in Familienpflegestellen wurde beschlosten, daß die Zentralleitung für Wohltätigkeit im Benehmen mit dem Ministerium des Innern und im Verein mit
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Das Entenhaus.
Roman von E Marlitt.
Der Herzog, der sich bereits der Tür genähert hatte, kam plötzlich zurück. Frau von Katzensiein stützte die Kraule, die sich gehorsam erheben wollte. Sie winkte freundlich zu Klaudine hinüber: „Auf Wiedersehen! Ich werde Sie bald rufen lasten, Liebste! Gute Nacht, mein Freund." wendete sie sich dann zum Herzog; „morgen bin ich wieder ganz wohl."
Der Arzt trat, nachdem die Kranke hinter dem Vorhang verschwunden war, zum Herzog.
„Hoheit, es ist nichts Aengsiliches; nur muß die hohe Kranke sehr geschont werden — keine aufregenden Gespräche, keine geistreichen Debatten, wie Ihre Hoheit es lieben. Das Temperament Ihrer Hoheit spielt mir ohnehin schon böse Streiche; ebenmäßig langweilig soll die Kranke leben."
„Bester Herr Medtzinalrat, Sie kennen ja die Herzogin — eben hat sie übrigens bloß ein wenig gelachl."
„Ich erlaube mir nur, Eure Hoheit nochmals darauf aufmerksam zu machen," erwiderte der alte Mann sich verbeugend.
Der Herzog winkte sichtlich zerstreut und ungeduldig mit der Hand. „Guten Abend, lieber Westermann."
Klaudine erschrak; sie preßte sich tiefer hinein in die Dämmerung der Fensternische und blickte dem sich entfernenden Arzte mit seltsam bangen Augen nach. Sie war allein — allein mit dem Herzog. Das, was sie stets klug zu vermeiden gewußt, was er unverkennbar gesucht, heiß gesucht, war geschehen. Aber — vielleicht hatte er ihre Gegenwart vergessen; er schritt so erregt ouf und ab im Zimmer. O, er würde sie nicht bemerken; das einzige Licht des Armleuchters, das man vorhin so eilig angezündet hatte, genügte kaum, den nächsten Umkreis des Kamins zu erhellen, und sie stand geborgen hinter dem seidenen Vorhang der Fensternische.
In atemloser Angst verharrte sie, wie ein verfolgtes Reh, das dem Jäger nicht mehr zu entrinnen weiß. Sie hörte das Klopfe» ihres Herzens so deutlich, wie sein« gedämpften Schritte dort auf dem weichen Teppich. Dann zuckte sie empor — die Schritte näherten sich; eine hohe Gestalt war unter den Vor- ibauck aetrete» und eure Stimme, welche von einer leidenschaft
lichen Aufregung seltsam klanglos gemacht wurde, nannte ihren Namen: „Klaudine".
Sie trat furchtsam einen Schritt seitwärts, als wollte sie eine Gelegenheit erspähen zu fliehen.
„Klaudine," wiederholte er und bog sich herab zu ihr, daß sie trotz der tiefen Dämmerung den flehenden Ausdruck seiner Augen sehen mußte. „Die Szene tat Ihnen weh? Sie war nicht meine Schuld — ich möchte Sie um Verzeihung bitten."
Er wollte nach ihrer Hand fasten; sie barg sie in den Falten ihres Kleides. Kein Wort kam aus ihrem fest geschlossenen Munde; so stand sie in stummer Abwehr, mit den schönen zornigen Augen ihn anbltckend.
„Wie soll ich das verstehen?" fragte er.
„Hoheit, ich habe den Vorzug, die Freundin der Herzogin zu sein!" sagte sie dann verzweiflungsvoll.
Ein trauriges Lächeln flog einen Augenblick über sein Gesicht. „Ich weiß es! Sie sind im allgemeinen nicht dafür, von heut auf morgen Freundschaft zu schließen; indessen — Sie meinen, man müsse alles benutzen?"
„Co scheinen Eure Hoheit zu denkenI"
„Ich? Ans Ehre nicht, Klaudine! Aber Sie, Sie haben sich mit wahrer Sturmeseile hinter die Schranke geflüchtet, die diese Freundschaft zwischen Ihnen und mir errichtet."
„Ja!" sagte sie ehrlich, „und ich hoffe, datz Hoheit diese Schranke achten — oder —
„Od-r? — Ich ehre und anerkenne Ihre Zurückhaltung, Klaudine." unterbrach er sie, in respektvoller Entfernung von ihr stehen bleibend. „Glauben Sie nicht, daß ich Ihnen wie ein verliebter Page nachschleichen werde. Nichts soll sie daran erinnern, datz ich sie liebe, so leidenschaftlich, wie je ein Mann ein Mädchen geliebt hat. Aber erlauben Sie mir, daß ich in Ihrer Näh« sein darf, ohne dieser eisigen Kälte begegnen zu müssen, hie Sie mir gegenüber zur Schau tragen: lassen Sie mir die — Hoffnung auf eine Zukunft, in der die Sonne auch für mich scheinen wird, nur diese Hoffnung, Klaudine."
„Ich liebe Sie nicht, Hoheit!" sagte sie stolz und kurz und richtete sich auf; „gestatten Sie, daß ich mich zurückziehen darf."
„Nein! Noch ein Wort. Klaudinel Ich verlangt kein Zugeständnis Ihrer Neigung; es ist weder die Zeit dafür nach der
Ort; Sie haben recht, mich daran zu erinnern! Daß ich die Herzogin nicht aus Liebe gewählt'habe, daß meine erste innige Lie- besleidenschaft Ihnen gehört — kann ich dafür? Ich meine, das geschieht Besseren als mir! Es kommt ohne unser Zutun, ist da und wächst mit jeder Stunde, je mehr wir dagegen ankämpfe». Ich weiß nicht, ob Sie so fühlen wie ich? Ich hoffe es nur und will ohne diese Hoffnung nicht leben." Er trat näher und bog sich zu ihr nieder. „Nur ein Wort, Klaudine," bat er leise und demütig, „darf ich hoffen? Ja, Klaudine? — Sagen Sie ja! und kein Blick soll verraten, wie es um Sie und mich steht."
„Nein, Hoheit! Bei der Liebe zu meinem Bruder schwöre ich Ihnen, ich fühle nichts für Sie!" preßte sie hervor und wich zurück bis an das Fenster.
„Für einen anderen, Klaudine, für einen anderen? Wenn ich das sicher wüßte!" tönte es leidenschaftlich.
Sie antwortete nicht.
Er wandte sich mit einer verzweiflungsvollen Bewegung und ging zu der gegenüberliegenden Tür; dann kam er noch einmal zurück.
„Glauben Sie denn, datz nicht allen Rücksichten der Ehre genügt werden würde? Glauben Sie, ich könnte Sie erniedrigen?" fragte er, „glauben Sie —"
„Hoheit beginnen bereits damit," unterbrach sie ihn, „indem Sie mir in dem Zimmer Ihrer kranken Gemahlin von Lieb« sprechen."
„Wenn Sie die Sache so auflasten..." sagte er schmerzlich.
„Ja, das tue ich, Hoheit, bei Gott, das tue ich," rief das schöne Mädchen fassungslos.
„Klaudine, ich litte Sie!" flüstert« er, und wieder schritt er hastig im Zimmer auf und ab, daß die Flammen des Armleuchters auf dem Kamin sich im Zuge seitwärts legten und dunkler brannten. Und abermals trat er vor sie. „Sie wissen, daß mein Bruder, der Erbprinz, plötzlich starb, kurz vor meiner Vaters Tode, vor nunmehr zwölf Jahren?" fragte er^
Eie neigte bejahend den KoL
(Fortsetzung folgt.)