"" KtukkgM, 15. AM. Schon wleLer eine Fl e i s'ch- preiserhvhung. Die Stuttgarter Metzger-Innung hat mit Wirkung vom Freitag den Preis für 1 Pfund Schweineileisch auf 3700tt (vor 2 Tagen 3500st), Hammel- i fleisch 3460-3500 (30603100), Schaffleisch 29003000 ! (25002600)st erhöht.

s Ravensburg, 15. Febr. Ruhrhilfe. Die beim In-

- dustrieverband Oberschwaben, dem auch die größeren Han- ! üelsfirmen angeschlossen sind, angemeldeten Zeichnungen

belaufen sich nunmehr auf 10 375 500st.

Rahenried, OA. Wangen, 15. Febr. Zugentglei­sung. Bei dem Einfahrtssignal entgleiste eine Lokomotive. Sie grub sich tief in den Loden ein und riß eine längere Strecke Gleis aus dem Boden. Man glaubt, daß der Spur­kram der Maschine nicht mehr in Ordnung war.

^ Ziegelbach, OA. Waldsee, 15. Febr. Pferdedieb- t stahl. Dem Gastwirt H. wurde nachts eine 2 Jahre alte Stute aus dem Stall gestohlen.

i Stuttgart, 15. Febr. Berufung. Das württ. Kult- j Ministerium hat dem Vorschlag der evang.-theol. Fakultät

- Tübingen, auf den durch den Weggang des Prof. v. Schlatter erledigten Lehrstuhl für neutestamentliche Theo-

' logie den Prof- v. Wilhelm Heitmüller-Bonn zu be­rufen, zugestimmt. Die Evang. Oberkirchenbehörde und die positiven kirchlichen Kreise hatten gegen den Vorschlag Einspruch erhoben.

Stuttgart, 15. Febr. Staatsdarlehen für Ju­gendfürsorge. Dem Landtag wird ein Gesetzentwurf zugehen, der den Finanzminister ermächtigt, der Zentral- leituna für Wohltätigkeit mäßig verzinsliche Darlehen bis zum Betrag von 50 Millionen für Zwecke der Fürsorge­erziehung in den verschiedenen Anstalten des Landes zu geben.

Schramberg. 15. Febr. Fabrikdiebstähle. In hies.

- Uhrenfabriken wurden seit einiger Zeit von Arbeitern ge­schliffene Gläser, Weckeruhren u. a. gestohlen und an einen auswärtigen Händler zu billigen Preisen verkauft. Die Täter sind ermittelt.

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ep. Das Opfer am Landesbußkag ist, wie alljährlich, be- timmt für die in der Verwaltung der Oberkirchmdehörde tehende Evang. Studienhilfe, die tüchtigen Söh­nen den Zugang zum Kirchendienst finanziell erleichtern soll. Infolge des erschreckenden Steigens der Kosten für alle Lebensbedürfnisse sieht die Studentenhilfe sich vor neue große Aufgaben gestellt und bedarf deshalb der unermüdeten und vermehrten Unterstützung de? evang. Kir­chengenossen. _

Württembergijcher Landtag

Stuttgart, 15. Februar.

Gestern nachmittag wurde in der 180. Sitzung die Bera­tung des Haushalts-, des Ernährungs- und Arbeitsministe­riums begonnen. Zu dem vorliegenden Antrag, die staatliche Bürgschaft für den Verband landwirtschaftlicher Genos­senschaften und den Schwab. Bauernverein (Ulm) auf 3 Mil­liarden Mark zu erweitern, bemerkt Minister Keil: Bei längerer Dauer des Franzoseneinbruchs werde man mit zu­nehmenden Schwierigkeiten in der Lebensmittelversorgung zu rechnen haben. Es müsse aber verhütet werden, daß die Preise der notwendigsten Lebensmittel und Bedarfsgegen­stände ins Ungemessene steigen- Es liege kein sachlicher Grund vor, daß die Preise ohne weiteres dem Dollarstand folgen. Es wäre erwünscht, wenn durch Reichsgesetz das stark über­setzte Händlertum vermindert würde. Preistrei­berei und W u cher müssen bekämpft werden. Man müsse sich angesichts des Spekulationsfiebers fragen, ob nicht Bör­se n und B a n k e n zu einer Gefahr für unser wirtschaftliches Leben geworden sind.

Abg. Ganser (Zentr.) verlangt eine raschere Auszah­lung für das Umlagegetreide und Verminderung des Be­amtenapparats.

Abg. Körner (Bauernd.) weist nach, daß die Lsbens- mittelpreise, an der Goldmark gemessen, billiger sind als früher. Die Teuerung sei eine Folge der Papiergeldflut. Der Minister hätte sich auch die Frage vorlegen sollen, ob an un­srem wirtschaftlichen Zusammenbruch neben der Erpressungs­politik Frankreichs nicht auch die falsche Ernährungspolitit chuld sei. Bei der Einschränkung des Handels müsse vor- ichtig voraegangen werden, damit nicht einzelnen ein Mono­pol geschaffen werde. Das württ. Arbeits- und Ernährungs­ministerium lehne seine Partei als überflüssig ab- Er frage, ob die Berichte über Keils Rede in Marbach richtig seien.

Abg. Schermänn (Ztr.) erklärt, Süddeutschland werde durch die Preispolitik der Eisenbahn geschädigt.

Abg. Schmid - Schöckingen (Bauernd.) wendet sich gegen die Getreideumlage und die Preisbildung durch die Reich s- g e tr e i d e st e ll e, in der die größten Wucherer und Schie­ber sitzen. (Glocke des Präsidenten.)

Während der Rede des Ministers kam es wiederholt zu Zwischenrufen, die der Präsident rügen mußte. Besonders Darf wandte sich der Abg. Körner (B.B-) gegen den Minister. Er stellte einen Antrag auf sofortige Ent­lassung Keils und begründete diesen Antrag mit den Marbacher Ausführungen des Ministers. Im Haus ent­stand darob große Erregung auf der Linken.

Staatspräsident Dr. Hieb er erklärte, daß durch die Begründung des Antrags Körner die Einheitsfront nicht be­festigt werde, daß auch kein Grund bestehe, daran zu zwei­feln, daß Keil nichts getan oder gesagt habe, was die Politik der Reichsregierung schädige und daß Keil auf dem Boden der Reichsverfassung sowie hinter der Politik der Reichs­regierung stehe. Redner der Sozialdemokratie, der Demo­kratie und der Kommunisten wandten sich gegen den An­rag Körner, während Dr. Egelhaaf (D. Vp.) betonte, eine Partei wolle erst abwarten, was die nähere Prüfung »er Begründung des Antrags Körner ergebe.

Beantragt wurden im Lauf der Sitzung von dem Abg. Pflüger (Soz.) ein Kredit von 3 Millionen Mark für die Landwirtschaft zur Düngemittelbeschaffung, vom Abg. Mitt­wich (Komm.) ein Kredit in gleicher Höhe für die Konsum­vereine, und vom Abg. Groß (Ztr.) die Beseitigung der Mißstände auf dem Stuttgarter Schlachtviehhof, die vor­zugsweise Fleischversorgung der einheimischen Bevölkerung und die Verpflichtung der Ladengeschäfte, die Preise für ihre Waren sichtbar anzuzeigen. Die Abstimmung findet Morgen statt.

Der Landtag setzte in der heutigen 181. Sitzung die Ans­prache über den Etat des Arbeits- und Ernährungsmini- teriums fort. Von Rednern des Bauernbunds und der Vürgerpartei wurde hauptsächlich die Getretdeum- lage bekämpft und die Abschaffung des Achtstun- dentags verlangt, sowie die jetzige Währung als der Ausfluß einer sinnlosen Politik bezeichnet, die die marxisti­schen Lehren in di? PrUtz» unM?n Malle-

''Minister Keil erklärt, daß er kein Feind der Land­wirtschaft sei und nur eine Agitation bekämpfe, die die miß­bräuchliche Ausnutzung der Monopolstellung der Landwirt­schaft anstrebe. Ob im Iabr 1923 das Getreide freigcgeb.n werden könne, lasse sich noch nicht sagen. Die Getreideablie­ferung mit 73,5 Proz. des Umlagesolls sei befriedigend. Ewer Kontingentierung der Viehausfuhr ständen unüber­windliche Schwierigkeiten entgegen. In seiner Marbacher Rede habe er sich jeder kritischen Bemerkung gegen die Poli­tik des Reichskanzlers. enthalten und nur die Arbeiter vor einer Geistesgemeinschaft mit den Parteien der Rechten ge­warnt, weil er deren Nationalismus für schädlich halte.

Allerlei

Der letzte Kampfer von Rtars-la-Tour. der Weichensteller Karl Kraus in Uthleben, Kreis Sangerhausen, ist im Al­ter von 79 Jahren gestorben. Er war der letzte Ueberlebende, der 1870 den berühmten Todesritt mitgemacht hatte.

Der SchiKerpreis wird nab einem Beschluß des preuß. Staatsministeriums Heuer nicht verteilt, dagegen soll der Preis für die nächste Zuerkennung verdoppelt werden. Mit dem Schillerpreis, der seit 1859 besteht, sind u. a. die Dichter Friedrich Hebbel, Lindner, Emanucl Geibel und im Jahre 1895 Ernst v. Wildenbruch «Okrönt worden. Die Verleihung ist schon öfter ausgesetzt morden. In den Jahren 1869 bis 1889 ist der Schillerpreis überhaupt nicht verliehen worden, weil der Ausschuß kein Werk für vollkommen geeignet hielt. Der für die diesmalige Verteilung des Schillerpreises ge­bildete Ausschuß hat sich in seinen Vorschlägen nicht einigen können. Während der engere Ausschuß die TragödieSee­schlacht" von Reinhard Göriug krönen wollte, ist von mehreren Mitgliedern des Eesamtausschusses der Dramatiker Burke für das SchauspielKatte" in Vorschlag gebracht wor­den. Vier von den sieben Mitgliedern der Kommission spra­chen sich auch für eine Teilung des Preises zwischen Fritz v. Unruh und Göring aus.

Verbrannter Flieger. Der Flieger Schulz streifte bei einer Landung in Magdeburg, wodurch sich das Flugzeug überschlug und Feuer sing. Schulz ist verbrannt.

Das heule ein Wohnraum kostet. Nach der Berechnung des Stadtbaurats in Lüdenscheid über die Wohnungsbauten muß im Jahr 1923 ein Wohnraum mit über 3 Millionen Mark Baukosten in Ansatz gebracht werden.

Der Hungertod in Deutschland. Der berühmte Lehrer der- medizinischen Fakultät an der Universität Halle, Geheimrat Prof. Dr. Emil Abderhalden, erklärte in einem Vortrag, in Deutschland seien im Lauf dieses Winters viele Tausende von Menschen buchstäblich verhungert. Die sogenannte Alters­hilfe komme für die verschämten Armen meist viel zu spät. Es werde in Deutschland viel zu wenig für die hungernden alten Leute getan. In nächster Zeit werde er in Bern, Zürich und Bafel Aufklärungsvorträge halten, um dem Ausland einen Begriff von dem Zustand im Deutschen Reich zu geben.

Professor Abderhalden ist geborener Schweizer und hat früher an der Universität Basel gewirkt.

Tiefer Schnee auf dem Riefengebirge. Auf dem Riesen­gebirge liegt der Schnee jetzt vielfach 6 Meter hoch, so daß viele Bauden (Unterkunstshäuser) buchstäblich im Schnee be­graben sind. Unter der Last dieser durch das beginnende Tau­wetter noch schwerer gewordenen Schneedecke ist das flache Dach des während des Kriegs erstellten Neubans der bekann­ten Wiesenbaude, hart an der böhmischen Grenze, zusammen­gebrochen. .Die unteren Stockwerke wurden durchschlagen. Die Baude hatte 100 Fremdenzimmer.

In Bulgarien ist einVerein von Freunden der deutschen Kultur" gegründet worden. An der Universität Sofia hat Prof. Dr. Gawriiski Vorlesungen in deutscher Sprache über Kant, Schopenhauer, Nietzsche und die neue Philosophie be­gonnen.

20 Schulen geschloffen. Wegen Kohlenmangels hat der Magistrat von Berlin 20 Gemeindeschulen geschlossen. Dem Schulausschuß und dem städtischen Maschinenamt wird der Vorwurf gemacht, daß sie sich um die Kohlenversorgung nicht bekümmert haben.

Handelsschulschiffe wird der Deutsche Schulschiffverein wie­der einrichten, auf denen junge Leute für die Handelsschiff­fahrt herangebildet werden. Zunächst ist ein 2014 Tonnen großes Segelschiff angekauft worden, das in Hamburg für feine Zwecke ausgerüstet wird.

Plakkdeuksches Sprichwort. «Wo Ilsen ligk un Gellen waßt, de maßt voll Lüd, dei dorkau paßt". (Wo Eisen liegt und Eichen wachsen, da wachsen auch Leute, die dazu passen.)

HanLelsnachrichLen

Dollarkurs am 15 Februar: 19 749.26 (23 558 75).

1 Psd. Sterling 9!) 523.10, 100 holl. Gulden 765 581, 100 Schw. Frauken 361 598, 100 französ. Franken 115 211, 100 belg. Franken 100 747, 100 ikal. Lire 91271,100 öslerr. Kronen 27.08, 100 tfchech. Kronen 57 356, 10Y poln. Mark 43 -3t.

Der Wert von 1000 Papiermark in Pfennigen am 14. Febr. In Holland 16, Belgien 55, Dänemark 22, Schweden 16, Italien 60, London 17, Nenyork 16, Paris 48, Schweiz 16, Spanien 20.

Der Goldpreis der Reichsbank. Die Reichsbank seht bekannt­lich ihre Goldankaufspreise von Woche zu Woche fest. Bom 12. bis 19. Februar wurde der Preis von 140 000 -3l für ein Zwanzig- markskück ausgeboken. Infolge des starken Rückgangs der aus­ländischen Devisenkurse ist nun aber der Marktpreis für Gold an der Börse unter den Goldankaufspreis der Reichsbank gesunken, während dieser bisher stets weit unter dem Marktpreis geblieben war, was zur Folge häkle, daß das deutsche Gold auf den Weg des Schleichhandels geriet und meist ins Anhand abwanderie. Das englische Pfund, daS man dem Zwanzigmarkstück ungefähr gleich­setzen kann, sank am 10. Februar auf 144 000, am 12. Februar auf 130 000 und am 14. Februar auf 109 000 -31. An den Kassen der Reichsbank gab es einen starken Andrang. Es ist erstaunlich, wie viel Gold zum Vorschein kam. Die Reichsbank nahm alle An­gebote schlank auf.

Herabsetzung deS Goldankaufspreises. Dem veränderten Devi­senkurs entsprechend mußte die Reichsbank den Ankaufspreis für daS deutsche Gold herabsehen. Er beträgt ab 15. Februar für ein Zwanzigmarkstück 100 000st, für ein Zehnmarkstück 50 000 -3l. Für Reichssilbermünzen wird der 2000sache lvorber 3000- bzw. 2900fache) Betrag des Nennwerts bezahlt. Der Marktpreis kür Barrengold ohne Kupferzusatz beiräak 1618000 -31, für Silber 900 fein 450460 -31 das Gramm. Zwanzigmarkstücke werden im Börsenhandel mit 121122 000st bezahlt.

Die Stuttgarter BäckermÜble in Eßiinaen beabsichtig, das Kapi­tal um 13 ans 20 Millionen Mark zu erhöhen.

TOprozenkige Kalipreiserhöhnna. Mit Zustimmung des Reichs- wirtschaftsministernims wurde der Kalivreis um 70 Prozent erhöbt, jedoch werden auf Bestellunnen, die bis 26. Februar beim Kali- svndikak einaeben, erhebliche Rabatte gewährt und etwas geringem Rabatte auf Aufträge, die vom 27. Februar bis 5. März eingehen.

Weitere starke Erhöhung der Zemenkpreise. Durch Verordnung des Reichswlrkschastsminiskers vom IE d. M. werden mit Wirkung vom 12. Februar die Höchstpreise für Zement wie folgt festgesetzt: für 10 060 Kilogramm Zement ohne Fracht und Verpackungi-im Lrbfetz jM Süddeutschen Zemenkverbanhes

11. 2. 855 664 -3t). Die Vergütung für den Wandel ist in diesen Preisen enthalten. Beim Kl e i n v'e r k a u f dürfen zu den Höckff- preisen und der krackt lwi» b'sberi ^vaeicklaaen werden: bei Ab- aabe bis zu 2500 Kg. 30 v. H., bis zu 5000 Kg. 20 v. H., bis 9950 Kg. 10 v. H.

Ermäßigte Rähgarnpre-se. Ab 10 Febr werden die Näbgarn- preise ermäßigt. Es kosten: Lw--gr>..n 1000 Meter zweifach Nr. 40 und feiner 4520 -3t, Glanz --nd Mattgarn 100 Meter Nr. 4L 945 -1t, 500 Meier Nr. 8 und 12 4250 -3t, 500 Meier Nr. 24 3300st, Nr. 30 und feiner 2870 -3t, dreifach matt sekunda 200 Mir. 1010st, 1000 Meter 4790st, Obergarn 200 Meter vierfach Nr. 36 und feiner 6210st, 50 Meier farbig 540st, Heftfaden Nr. 24 roh 20 Gramm 1060 -3t, 50 Gramm 2600 -3t.

Weizenmehlprcis der Südd. Mühlenvereinigung am 15. Febr.: 220 000 -st die 100 Kilo. ^

Märkte

Stuttgart, 15. Febr. Schlachkoiehmarkk. Dem Doniters- lagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 83 Ochsen, 41 Bullen, 284 Iungbullen, 298 Iungrinder, 407 Kühe, 461 Kälber, 65S Schweine, 244 Schafe. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht in tau- seno Mark: Ochsen 1. Sorte 225250 (letzter Markt 225245). 2. Sorte 170210 (unverändert), Bullen 1. Sorte 195210 (unv.). 2. Sorte 185185 (170188), Iungrinder 220250 (220245) 2. Sorte 190210 (185210), 3. Sorte 160175 (155175), Kühe 1. Sorte 165180 (155175), 2. Sorte 135155 (125-150), 3. Sorte 100120 (90110), Kälber 1. Sorte 290305 (265-290), 2. Sorte 260280 (250260), 3. Sorte 220250 (220245), Schwein« 1. Sorte 299305 (280290), 2. Sorte 260280 (255270), 3. Sorte 225255 (215250) Mark. Verlauf des Marktes: Bei Kälbern lebhaft, sonst mäßig belebt.

Ludwigsburg, 15. Febr. Dem Schweinemarkt waren uemr Läufer- und 82 Milchfchweine zugeführt, wovon 48 Milchschwetne verkauft wurden. Der Preis für ein Milchfchwein betrug 100 00» bis 135 000 -3t.

Tettnang, 15. Febr Dem Schweinemarkk waren 34 Fer­kel und 2 Läufer zugeführt, die alle verkauft wurden. Ferkel 90 000150 000, Läufer 180 000st, je das Stück.

Lokales.

Wildbad, den 16. Febr. 1928.

Die Verteuerung der Lifenbahnpreise. Zum 1. März werden wie berichtet, die derzeitigen Eisenbahafahrvceise und Frachtgebühren verdoppelt, d. h. die Januarpreise wer­den vervierfacht.Wegen des Mangels an Kleingeldschcinen" die Begründungen der Eisenbahnoerwaltung, zeichnen sich immer durch Humor aus werden nach amtlicher Mit­teilung die Fahrpreise bis 500st immer auf volle 10 -st aufgerundet. Die Preisverdoppelung erstreckt sich selbstver­ständlich auch auf Zuschlagskarten, Militärkarten. Die Ge­päckfracht beträgt 4 °3t für je 10 Kg. und 1 Klm., die Mindest­fracht 400st.

Die neuen Postgebühren sind nun auch vom Reichstags- ausschuß angenommen worden. Sie bringen bekanntlich auf 1. März im allgemeinen eine Verdoppelung mit Ausnahme der Pakete und Fernkarten (letztere 40 Mk.). Für Briefe wird eine Gewichtsstufe von 250500 Gramm neu eingeführt. Die Nachgebühr für nicht oder unzureichend freigemachte Briefsendungen wird auf das Anderthalbfache des Fehlbe­trags (bisher das Doppelte) herabgesetzt. Der Höchstbstrag für Postanweisungen beträgt künftig 100 000 Mk. Die Fern­sprechgrundgebühren bleiben unverändert, die Cinzelge» sprächsgebühren werden dagegen verdoppelt. Die Abholungs­gebühr wurde von 25 auf 30 Mt. erhöht- Pfennigbeträge gibt es im Postwefen nicht mehr.

Zweihundertmarkstücke. Wie ein Berliner Blatt meldet, wird der Neichsfinanzminister dem Reichsrat die Herstellung von Zweihundertmarkstücken aus Aluminium vorschlagen.

ep. Nicht noch Hollandl Das Nachrichtenblatt des Rcichs- wanderungsamts teilt eine in derDeutschen Wochenzei­tung für die Niederlande" kürzlich veröffentlichte dringende Warnung vor der Einwanderung nach Holland mit. Dar­nach führt infolge der in Holland um sich greifenden Arbeits­losigkeit der Weg der deutschen Einwanderer, die nicht eine völlig gesicherte Stellung in Aussicht haben, unbedingtins Elend, zur Schande". Das gilt von deutschen Erzieherinnen ebenso wie von früheren Offizieren und stellenlosen Kauf­leuten, namentlich aber auch von den Dienstmädchen. Die holländischen Dienstmädchen, die in die Kontors und Fabri­ken abgewandert waren, kehren jetzt infolge der allgemeinen Geschäftskrise scharenweise in ihre frühere Arbeit zurück und werden vor den deutschen Dienstmädchen bevorzugt. Reisen diese dann nicht sofort heim, so gehen sie entweder zu Grunde oder fallen den deutschen Hilfsvereinen, die sie mit schweren Opfern heimbefördern müssen, zur Last.

Das Veilchen in der Volkssage. Wie sehr das Veilchen vom deutschen Volke schon in alter Zeit geliebt wurde, zeigt die mittelalterliche Sitte, daß man das erste Veilchen, das man draußen fand, an eine Stange band, die aufrichtete und den Lenzesreigen um sie tanzte, wie auch jetzt noch der Volks­glaube allgemein herrscht, daß derjenige, der das erste Veil­chen findet und ißt, das ganze Jahr von Krankheit verschont bleibe. Die Vvlksfage hat sich vielfach mit dem Veilchen be­schäftigt. Eine orientalische Sage berichtet, daß Adam nach seinem Fall im Paradies sich auf den höchsten Berg von Cey­lon geflüchtet und Tränen bitterer Reue vergossen habe. Da jagte ihm Gott seine Gnade zu, und aus den Tränen der Freude und Demut entsproßten duftende Veilchen. In der nordischen Sage war das Veilchen dem Gott Tys oder Tyr geweiht und hieß daher Tysiolis. In Sachsen geht die Sage, daß der Gott der Wenden, der eine herrliche Burg besaß, bei der Verbreitung des Christentums samt seinem Schloß in einen Felsen verwandelt wurde. Aus seiner lieblichen Toch­ter aber wurde ein liebliches Veilchen, das alle 100 Jahre nur einmal blühen soll. Wer es dann findet und pflückt, gewinnt die schönste und reichste Maid des Landes. In Italien würzt man den Wein gern mit Veilchenblüten.

Linden-Lichtspiele. Am Freitag und Sonntag läuft in den Li-Li ein orig, omerik. Programm. Das erste Stück betitelt sichDie Maske". Das Stück schildert dem Publikum das Spiel skrupelloser Intrige, wie sie in den Kreisen der Finanzaristokratie Amerikas nicht selten ist. Verbunden mit einer rührenden Schilderung glücklichen Familienlebens ist das glänzend ausgestattete Fitmwerk ein treffendes Spiegelbild aus den ersten Gesellschafts­kreisen der U.S.A. Eine besonders anziehende Note hat der Film durch die Mitwirkung des jüngsten Schauspielers der Welt, der fabelhafte mimische Leistungen vollbringt, erhalten. Er heißt Mtckey Moore und wird in Amerika Jedermanns Liebling genannt. So wird man ihn auch in Deutschland nennen. Als Beiprogramm läuft eben­falls ein amerik. Stück mit dem TitelDie ägyptische Tänzerin. Zwei amerik Studenten befinden^sich in arger Geldverlegenheit Sie ziehen sich dadurch aus dieser für sie sehr fatalen Klemme, daß der eine von ihnen