Tank» und Reitpeitschen
Recklinghausen. 8. Febr. Als gestern abend die Bevölkerung auf dem Marktplatz sich versammelte und > aterländische Lieder sang, rückten französische Panzerkraftwagen gegen die Menge an; französische Infanterie ging mit gefälltem Basa- nett vor. Offiziere drangen in ein Wirtshaus ein und schlugen mit Reitpeitschen auf die Gäste los, die sie mit Peitschenhieben auf die Straße verfolgten. Dann zogen die Offiziere ins Theater, sangen wäbrend der Vorstellung das französische Rachelied uno trieben die Zuschauer niit Len Reitpeitschen aus dem Theater. — Die Ladengeschäfte werden durch die Franzosen zwangsweise sämtlich ausvsrkauft.
Bochum, 8. Febr. Französische und belgische Ingenieure verlangten die Achsendreherei des Bochumer Vereins zu besichtigen. was ihnen verweigert wurde. Da man damit rechnet, daß sie mit militärischer Gewalt die Besichtigung vornehmen werden, beschloß das ganze Personal, in diesem Fall sofort dis Arbeit niederzulegen.
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Einspruch der Presse
Münster i. 8. Febr. Eine Versammlung von Presse- Vertretern unter dem Vorsitz des Obervräsidenten Oronowsk! erhob Widerspruch gegen die Unterdrückung der Pressefreiheit durch Zensur und Zeitungsverbote.
Der Papst an kardinal Schulte
Köln, 8. Febr. Der Staatssekretär des Papstes, Kardinal Gasvarri, richtete, wie die „Kölnische Volkszeitung" meldet, an den Kardinal Schulte ein Antwortschreiben, worin versichert wird, daß dem Heiligen Vater die Ereignisse am Rhein und an der Ruhr tief zu Herzen gehen, und daß der Papst in seinem väterlichen Bemühen, den Frieden zu fördern uni» das Leid zu lindern, fortgesetzt alles aufbiete, war nur möglich ssi.
Französischer Spion
München, 8. Febr. Hier wurde sin gewisser Lübecks, angsblich mexikanischer Staatsangehöriger, verhaftet, der sich seit einiger Zeit durch große Geldausaaben verdächtig gemacht hatte. Er versuchte verschiedentlich gewisse Papiere, die sich auf das deutsche Militärwessn beziehen, zu erlangen. Auch an die Nationalfozialiften suchte er als „deutscher Patriot" heranzukommen, man traute ihm aber nicht, obgleich er sich in Beiträgen freigebig zeigte. Bei Lübecks wurde eine hohe Summe in französischen Franken gefunden.
Das Rots Kreuz in Schweden hak beschlossen, 12 000 Kronen (etwa 120 Millionen Mark) für das Ruhrgebiet zu sammeln.
Die Franzosen in Baden
Offenburg. 8. Febr. General Michel hak die Bestimmungen über den Verkehr in der Stadt wieder verschärft. Zwischen 9 Uhr abends und 3 Uhr früh ist jeder Straßenverkehr verboten, Wirtschaften müssen um 8 Uhr geschlossen werden mit Ausnahme derjenigen, in denen Franzosen verkehren. Die Verhandlungen mit den Angestellten und Gewerkschaften hat der General abgewiesen. Schütten- wald, südlich von Offenburg, ist nun auch besetzt worden. Der Bahn» und Fernverkehr ruht vollständig.
Französische Reiterei hat in Legelhurst. nordwestlich von Appenweier, Quartier bezögen. Die Besetzung dehnt sich also nach Norden und Süden aus.
Mannheim. 8. Febr. Große Aufregung verursachte gestern früh das Erscheinen von Panzerwagen am Brückenaufgang auf der Ludwigshafener Seite. Ein Tank fiel um und behinderte den Verkehr außerordentlich. Ueber den Zweck ist nichts bekannt geworden.
Konstanz, 8. Febr. Eine Versammlung von über 2000 Personen erhob im Konzilsaal feierlichen Einspruch zegen die Besetzung des Ruhrgebiets und der badi- chenStädte. Münsterpfarrer Geistlicher Rat Dr- Gr 8- ler hielt eine zündende Ansprache. Er erwähnte alle Schmach, die seit dem Vertrag von Versailles bis zur Besetzung der badischen Städte auf Deutschland gehäuft wurde. Der Zusammenbruch des Reichs sei das Ziel der Feinde. Der' Ruhreinfall sei die Frucht der bisherigen Erfüllunas- volitik. Aber Deutschland werde einig bleiben. Wir müssen schwören, jeder einzelne, fest zu stehen trotz aller Anfechtung. Die Rede entfesselte einen Stu.-m der Begeisterung.
Gerechtigkeit.
Roman von Eduard Appel.
S. (Nachdruck verboten.)
„Wir sind es einmal, da er seine Unschuld behauptet, seiner und unserer Ehre schuldig, die Sache noch einmal zu untersuchen. Was schadet es denn schließlich? — Beier ist Privatdetektiv; es bleibt also ganz unter uns, falls es dennoch erfolglos wäre."
„Aber — was es kostet."
„Beter ist unser Freund und wird uns nicht auS- rauben Auch brauchen wir eS ihm nicht auf einmal zu zahlen. Uebrigens dürfen wir darnach nicht fragen. Denke dir, wenn wirklich seine Unschuld an den Tag käme; wir hätten dann unseren ehrlichen Namen wieder und du könntest dann ohne Gewissensbisse Borrs Frau werden."
„Klara erhob ihre Augen zum Himmel. „Ja, das wäre freilich schön," sagte sie mit einem schweren Seufzer.
„Wie steht ihr denn eigentlich miteinander? Hat er sich schon ausgesprochen?"
„Mein Gott, so viel wissen wir beide, daß wir einander gern haben."
„Na, vielleicht! vielleicht macht sich doch alles noch. Ich geh frühstücken."
»Ja, geh nur. Der Kaffee wird ohnehin schon kalt sein."
Klara war allein. Gedankenvoll starrte sie ins Leere und aus ihren Augen rollten kleine, glänzende Kügelchen. Der arme Vater! Wie dauerte er sie. Und ihr eigenes Glück floh ihr ins Unendliche.
^ Wie sie so dastand, in ihre düsteren Gedanken versunken, ward hinter ihr leise die Tür geöffnet und «in Herr betrat das Wohnzimmer. Sein ganzes Benehmen war hastig und geheimnisvoll und erschreckt wandte Klara sich nach ihm um, als er seinen Guten MorgtznMnschte. .
Den», 8. Febr. Eine Abordnung der Basler Regierung wurde beim schweizerischen Bundesrat vorstellig wegen der ernsten Folgen, die aus der Sperrung des Zugsverkehrs in Baden für die Schweiz entstehen. Die Bundesräte Motta und Dr. Haab sagten zu, daß sie unverzüglich in dieser ernsten aber heiklen Angelegenheit in Paris und Berlin zugleich Vorstellungen erheben werden.
Neue Nachrichten
Abschaffung der Dolksgerichle München, 8. Febr. Im bayerischen Landtagsau s- schuß teilte Justizminister Gürtler mit, daß die neue Schöffengerichtsordnung noch in diesem Jahr Gesetz werden soll, und daß damit die bayerischen Bolksgerichte aufgehoben werden. Mit dem Staatsgerichtshof zum Schutz der deut- fchen Republik habe man die Erfahrung gemacht, daß ein großer Teil der an den Staatsgerichtshof kommenden Anzeigen auf andere Beweggründe zurückzuführen seien, als auf die Sorge für den Bestand der Republik. Die Praxis des Staatsgerichtshofes gehe dahin, sich mit Kleinigkeiten nicht zu befassen. Hinsichtlich der national-sozialistischen Sturmtrupps und des jüngsten Auftretens Hitlers werde geprüft, inwieweit Strafgesetze verletzt wurden. Man werde sich aber bei dieser Prüfung frsihcüten von Uebertreibungen. Weiter soll geprüft werde», ob der frühere Polizeiprsident Pübner eine strafbare Handlung dadurch begangen habe, daß er dem Kapitänleutnant Ehrhard einen sog. Deckpaß ausstellte.
Mittelsbacher Ausgleichsfonds
München, 8. Febr. Dein bayer. Landtag ist nunmehr vsm inanzministerium eine Gesetzesoorlage über Bildung einer rundstocks („Wittelsbacher Ausgleichsfonds") zugegangen, der zur vermögensrechtlichen Auseinandersetzung mit dem Königshaus dienen soll. Nach dem Entwurf sollen die Wittelsbacher auf alle Ansprüche an die früher zum Hausfidei- kommitz gehörenden beweglichen und unbeweglichen Sachen, soweit nicht im Vertrag Ausnahmen vorgesehen sind, verzichten. Die Annahme des Gesetzes durch die bürgerliche Mehrheit ist gesichert.
Einweihung der Münchner Garnisonkirchr München, 8. Febr. Anker großer Feierlichkeit wurde die neu erbaute Garnisonkirche eingeweiht. Eine Ehrenkompagnie der Reichswehr empfing den Erzbischof Kardinal Dr. Faulhaber mit dem Präsentiermarsch. Zn der Weihepredigt bezeichnete der Kardinal, den Dienst in der Reichswehr als Gottesdienst für die Ruhe des Staats und die Sicherung der öffentlichen Ordnung.
Plänkelei im Orient
London, 8. Febr. Der Vertreibt der türkischen Regierung in Angora, Aduan Bey, hat den Oberkommissaren der Verbündeten in Konstantinopel auf Befehl seiner Regierung in Form eines 24stündigen Ultimatums die Forderung überreicht, alle über 1000 Tonnen großen Kriegsschiffe aus dem Hafen von Smyrna zu entfernen, widrigenfalls die türkischen Batterien das Feuer auf sie eröffnen werden. Der französische Konsul veranlaßte die Einschiffung der französischen Kolonie. (In dem Hafen liegen nach englischer Darstellung ein englischer und ein französischer Kreuzer, verschiedene Torpedobootszerstörer und „Handelssch'ffe der Verbündeten.) Nach dem Eintreffen der Meldung in London und Paris verständigten sich die britische und die französische Regierung über die Antwort, die laut Havas die türkische Forderung ablehnt und erklärt, die Schiffe der Verbündeten werden sich verteidigen, wenn sie beschossen werden sollten.
konftantinopel, 8. Febr. Die Nachricht vom Abbruch der Friedenskonferenz hat in der Türkei sehr verstimmt. Die türkischen Blätter veröffentlichen bittere Artikel gegen England und Frankreich.
Nachdem vor einiger Zeit in Konstantinopel zwei englische Soldaten ermordet worden waren, ist vorgestern ein neuer Anschlag auf einen Engländer verübt worden. Die Bewohner des Stadtteils sind vom britischen Oberkommissar mit schweren Geldbußen belegt worden.
Das Parlament unter dem «Schuß der Bajonette* ,Rom, 8. Febr. Die Eröffnung des Parlaments fand
„Sie — Herr Beier!" ries Klara überrascht und streckte ihm die Hand entgegen — „was bringen Sie?"
„ES ist mir sehr lieb, gerade Sie zu treffen," erwiderte er.
„Sie sind so erregt — aber bitte, nehmen Sie Platz."
Klara schob ihm einen Sessel hin und forderte ihn zum Sitzen auf.
„Sehr wichtige Mitteilungen," sagte er, ohne sich zu setzen.
„Haben Sie etwas entdeckt?" fragte Klara in höchster Spannung.
„Fassen Sie sich, liebes Fräulein."
„Um Gottes Willen!" rief sie und schlug die Hände zusammen.
„Mut' - Mut!"
Klara erfaßte die Hände BeierS. „Was wissen Sie?"
Leise, langsam und gewichtig kam es dann von seinen Lippen:
«Ihr — Vater — ist — unschuldig."
Klara stieß einen schmerzhaften Schrei ans und sank auf einen Sessel nieder.
„Unschuldig!" rief sie, schluchzend das Gesicht in ihre Hände verbergend, — „unschuldig! — und sie haben ihn verurteilt!"
„ES lagen so viele Scheinbeweise vor."
„Scheinbeweise!"
„Die Richter urteilten nach menschlicher Einsicht."
„Wenn sie über Recht und Ehre eines Menschen urteilen wollen, müssen sie eben mit höherer als menschlicher Einsicht begabt sein."
Und erneut in heftige Tränen ausbrechend, ries sie mit tiefem Jammer:
„Unschuldig! — und sie nahmen uns unsere Ehre — unser Glück."
Beier ergriff ihre Hände und sagte, ihr in die treuen Augen blickend, mit warmer Teilnahme:
gestern statt. Eins stark« Abteilung der Faszistenpolirei. k ? die überall im Haus und vor dem Parlament verteilt ist. yas k h den «Wachtdienst' übernommen, eine ernstliche Opposition f im Parlament ist daher ausgeschlossen. Mehrere hunder !
Sozialisten wurden verhaftet, die einen von Moskau stam menden Aufruf verbreiteten.
in
Württemberg
Stuttgart, 8. Febr. Erhöhung der Rente d«r Herzogin Charlotte. Dem Landtag ist ein Antrag auf Erhöhung der Rente der früheren Königin Charlotte zugegangen. Auf Grund des Abkommens vom 29. Nov. 1918 hat der Staat dem König auf Lebenszeit ein« Jahresrente von 200 000 Mark, der Königin als Witwe auf Lebenszeit eine Rente von 100 000 Mark zu zahlen. Außerdem wurde dem König und der Königin bas Schloß Beben- Hausen samt dem zum Krongut gehörigen Mobiliar „auf Lebenszeit" überlassen. Am 29. Mai o. I. hat der Bevollmächtigte der Königin ersucht, die Rente mindestens in demselben Verhältnis, wie dies bei den Pensionen der höheren Beamten geschehen ist, vom 3. Oktober 1921 an entsprechend der Geldentwertung zu erhöhen. Die Rente ist tatsächlich alr eine staatsrechtliche Pension anzusehen, daher muß sie ebenso behandelt werden, wie die Bezüge der Hinterbliebenen staatlicher Beamten. Im Haushaltplan 1922 ist deshalb vorge- schlagen, an Stelle der ursprünglichen 100 000 Mark ein« Grundrente von 300 000 Mark zu setzen, wozu ein aus 300 000 Mark zu berechnender Teuerungszuschuß in der Höhr der Hälfte des jeweiligen Prozentsatzes der Teuerungzzu- schlage der Beamten treten. Das würde ergeben für Oktober 1921 133 750 Mark, November 230 625 Mark, Dezember 108 750 Mark, Januar bis März 1923 je 643 750 Mark. Die Einkünfte der übrigen Mitglieder des Königshauses kommen durch Verfügung der prov. Regierung vom v. Dezember 1918 egfall. Die spätere Auseinandersetzung hat gezeigt, daß ehr wertvolle Gegenstände der Einrichtungen in den Schlös- ern Privateigentum des Königs oder Hofkammergut sind, deren Erwerb durch den Staat notwendig oder wünschenswert ist. Dazu gehören zahlreiche Kronleuchter im neuen Schloß, die beweglichen Sachen und Gemälde in Schloß Rosenstein und Wilhelm«, sämtliche Marmorgruppen in den Anlagen, Wandteppiche im Neuen Schloß, der wichiigst« Bestandteil der Altertümersammlung, des Münz- und Naturalienkabinetts, der Gemäldegalerie usw., während über viele andere wertvollen Sachen das Eigentumsrecht noch nicht entschieden ist.
Stuttgart, 8. Febr. Aus dem Musikleben. Staats- kapsllmeister Erich Band hat sich im Hinblick auf seine immer mehr anwachsenden sonstigen beruflichen Verpflichtungen veranlaßt gesehen, die Leitung des Vereins für klaMche Kirchenmusik mit Ablauf dieses Vereinsjahrs am 1. März niederzulegen. Die Stuttgarter Choroereinigung hört damit auf zu bestehen, der Lehrergefangverein mit seinem Männerund gemischten Chor bleibt unter Erich Bands Führung.
Stuttgart, 8. Febr. Brotpreiserhöhung. Die Bäckerinnung von Groß-Stuttgart hat folgende Preise für markenfreies Brot festgesetzt: Schwarzbrot (Kilo) 1400 Mark,, Weißbrot 1700 Mark, ein Doppelwecken 160 <^t, eine Brezel 80 ,4t.
Ieitungsbeschlagnahme Die Nummer 32 der kommunistischen „Süddeutschen Arbeiterzeitung" vom 8. Februar ist beschlagnahmt worden.
Lauffen a. N., 8. Febr. Leichenfund. Am Samstag mittag wurde eine schon stark in Verwesung übergegangene weibliche Leiche im Alter zwischen 20 und 30 Jahren au» dsm Neckar gezogen.
Arach, 8. Febr. Der Brandstifter. Die Annahme, daß der große Brand in der Spinnerei Kolb u. Schüle nur durch vorsätzliche Brandstiftung entstanden fein könne, hat sich bestätigt. Der in einer Holzwarenfabrik beschäftigt gewesene Arbeiter Eugen Belz hat das Feuer gelegt aus Rache, daß seine beiden Schwestern, die bei Kolb u. Schüle arbeiteten, mit der Firma in Lohnstreit kamen. Anonyme Briefe, die Belz selber schrieb, lenkten auf seine Spur. Den Brand rief er dadurch hervor, daß er eine brennende Zigarette in das Flachsmagazin warf. Das Feuer hat einen Schaden von weit über 100 Millionen Mark, nach heutigem Markstand etwa 250 Millionen verursacht.
Füramoos. OA. Viberach, 8. Febr. Einbruch. In der Nacht vom 3. auf 4. Februar wurde beim Landwirt Georg Scbmid einaebrockien. Dem Dieb fielen 8 Zentner Gerste,
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„Es ist hart — gewiß, aber denken Sie, Sie wären ' g selbst der Richter gewesen — hätten Sie anders ur- i k teilen können? Als man Ihren Vater festnimmt, findet s d man bei ihm einen großen Geldbetrag und er behauptet, i s diesen von Olbrich als Darlehen empfangen zu haben. : ?
Er will auch darüber einen Wechsel ausgestellt haben - !
— und — dieser — Wechsel — ist nirgends zu finden, i ^
Man kann sich eine unglücklichere Verkettung von Um« ; ständen, um einen Menschen schuldig sein zu lassen, ! ;
gar nicht denken." i t
„Ja-wohl!" seufzte Klara. l §
„Und den wirklich Schuldigen — haben Sie ihn ; l gefunden?" ! ;
»Ja."
„Ja?" fragte Klara in höchster Erregung. „Wer? '
- Wer?" ,
„Es wird mir schwer, es Ihnen zu sagen." z
„Warum?"
„Weil es Ihnen ebenfalls sehr nah gehen wird."
Klara erfaßte Beiers Hände und fragte mit weit ausgerissenen Augen, fast schreiend:
„Wer?" '
„Borr!" antwortete Beier dumpf. '
Klaka wurde kreidebleich und streckte, als wollte sie ein Gespenst abwehren, die Hände weit von sich. .
„Borr? — Doktor — Borr?" fragte sie, die Züg« v j von Entsetzen verzerrt. ' «
„Bst!" ermahnte Beier zur Vorsicht, während er sich i : besorgt umschaute. „Es tut mir leid, Fräulein Klara, ! Ihnen so weh tun zu müssen." '
„Aber das ist ja entsetzlich — fürchterlich." j
„Verdammen Sie ihn nicht!" ,
„Und ich hielt ihn für einen vollkommenen Ehren- «
mann." <
„Das ist er auch." ,
„Wie? - Ein Mörder?" ^
„Verurteilen Sie ihn nicht, bevor Sie nicht alle- ' '
gehört haben." (Fortsetzung folgt.) ^ i