Sache der Verbündeten zu der'ihrigen zu machen. Amerika sei in den Krieg gegangen, um die fremden Anlagen der Geldleute von Wall Street zu schützen und den großen Waffenschacherern neue Profite zu sichern. Der Staatssekretär Hughes sei nichts anderes als ein Werkzeug der Standard- Oel-Gesellschaft. _
^Zur Beschlagnahme-der linksrheinischen Forsten.
Von sachverständiger Seite wird der „Köln. Ztg." geschrieben:
Wie bekannt, beabsichtigt die französische Negierung schon seit längerer Zeit die Beschlagnahme der im besetzten Gebiet gelebenen deutschen Staats- und Gemeinde--- forsten. Die Beschlagnahme ist nunmehr ausgesprochen; von einzelnen Forstk'assen ist bereits Besitz ergriffen worden. Wie bei der widerrechtlichen Besitzergreifung der Kohlengruben im Nuhrgebiet, handelt es sich! auch hier um eine „Sanktion", die zu den vom Wiederherstellungsausschuß festgestellten „Verfehlungen" hinsichtlich der Holzlieferungen in gar keinem Verhältnis steht. Von der neuen Gewaltmaßnahme werden ausgedehnte und äußerst wertvolle Waldbestände betroffen. Allein die Fläche der Staats- und Staatsanteilforsten, also unter Ausschluß der gerade im Rheinland sehr zahlreichen Gemeindesorsten, beläuft sich im besetzten Gebiet auf rund 271500 Hektar. Davon entfallen auf Preußen rund 140 000 Hektar, Bayern rund 115 000 Hektar, Hessen rund 10 000 Hektar und Oldenburg (früher Fürstentum Birkenfeld) rund 6500 Hektar. Das dem Zugriff des Feindes preisgegebene, in den Forsten steckende Nationalvermögen ist ganz außerordentlich hoch und geht nach dem heutigen Wert in die Billionen Mark. Es handelt sich in der Hauptsache um Fichten- und Buchenbestäude, zum geringem Teil auch um Eichen, also alles Hölzer, die, abgesehen von dem verhältnismäßig geringen Lokalverbrauch, für Industrie und Wirtschaft auch des ganzen unbesetzten Deutschlands von größter Wichtigkeit sind. Dies gilt in erster Linie für die Versorgung der Papie r- und Zellstoffindustrie .mit Schleifholz (Fichte), dann aber auch für alle andern holzverarbeitenden Industrien und Gewerbe, wie Holzverkohlungsindnstrie, Faßfabriken, Möbelfabriken, Schwellenimprägnieranstalten, Sägewerke usw.
Am schwersten wird natürlich auch hier zunächst die Bevölkerung im besetzten Gebiet selbst getroffen, so zahlreiche kleine Dörfer im Hunsrück und in der Eifel, die fast ausschließlich vom Walde und der Arbeit im Walde bestehen. Leider müssen wir uns darüber klar sein, daß der Zugriff zu den Forsten sich viel leichter und einfacher ins Werk setzen läßt, als der Raub der Kohlen. Hierbei haben wir es mit einer technisch aufs höchste entwickelten Organisation zu tun, die, wie die Tatsachen zeigen, die französische Gewalt auf Granit beißen läßt. Die Forstwirtschaft dagegen ist, entsprechend der ihr innewohnenden Eigenheiten, ein arbeitsextensiver Betrieb, der im Verhältnis zu feiner räumlichen Ausdehnung und zu dem investierten Kapital mit wenigen Beamten und Arbeitern geleistet wird. Auf deren Hilfe sind die Ausbeuter hier nicht angewiesen. Eine Kompagnie Soldaten genügt, um in kurzer Zeit mit der Axt Milliardenwerte auf weiten Flächen nutzlos zu vernichten, nutzlos — denn die Schwierigkeiten des Abtransports des geschlagenen Holzes find mindestens ebenso groß, in abgelegenen Gegenden sicher größer, wie bei der Kohle, und hier ist der Punkt, wo der Widerstand erfolgreich einsetzen kann und muß. Kein Beamter, kein Arbeiter letze die Axt an den deutschen Wald, soweit es gegen die Anordnungen der Regierung von ihm erzwungen werden soll. Vor allem aber: keiner leiste Hilfe beim Abtransport. Der Schaden wird auch ohne-
Bekanntmachung.
Ne AnterMmgen für die Notstandsrentner
werden am Dienstag, den 6. Februar 1923 von vorm. 9—11 Uhr auf dem Meldeamt ausbezahlt.
Vom 1. Dezember 1922 an sind die Unterstützungen je nach den Umständen und im Höchstbetrage so zu bemessen, daß das Gesamtjahreseinkommen erreicht:
bei Invaliden-, Kranken- oder Altersrenten . 43 200 Mk. bei Witwen- oder Witwerrenten . . . . . 34200 Mk. bei Waisenrente.. 19200 Mk.
Das jährliche Arbeitseinkommen bleibt künftig bis zu 36000 Mk., die Bezüge nach ß 2, Abs. 5 des Gesetzes bleiben bis zu jährlich 9600 Mk. außer Ansatz.
Auf das Gesamtjahreseinkommen ist die als Teuerungszulage gewährte Rentenerhöhung anzurechnen.
Für die bereits in Unterstützung stehenden Rentenempfänger wird die Erhöhung von Amtswegen festgesetzt und nachbezahlt. Rentenempfänger, die erst durch die Erhöhung unterstützungsberechtigt werden, haben Antrag beim Stadtschultheißenamt (Meldeamt) zu stellen.
Wildbad, den 5. Februar 1923.
Stadtschultheißenamt: Bätzner.
Für Depositengelder
in Höhe von mindestens 50000 Mark, welche auf einen, drei, sechs oder zwölf Monate fest bei uns angelegt! werden, vergüten wir
8—10 Proz. Zinsen.
" Neuenbürg.
AMpsfM WWO. ^
hin' unermeßlich groß sein, denn der Wald ist ein lebender Organismus. Ist er zerstört, so läßt er sich nicht wieder aufbauen, sondern braucht IM und mehr Jahre, bis er wieder zu schlagreifem Holz herangewachseu ist. Was wir zu erwarten haben, zeigt ein kurzer geschichtlicher Rückblick. Noch heute zeigt der Wald im Preußischen und süddeutschen Rheinland die Spuren der französischen Waldverwüstung von 1806/1813. Die „Franzosenforsten" sind bei den Forstleuten und der Bevölkerung noch jetzt als minderwertig bekannt. Wir werden in kurzem einer Waldverwüstung gegenübersteheu, die schlimmer ist als damals, die unserm Volksvermögen auf viele Generationen nur ganz langsam heilende Wunden schlagen wird. Unter dem Druck des Versailler Diktats hat der gesamte deutsche Wald schon hergeben müssen, was er irgend hergeben kann. Auf die Einfuhr vom Ausland, die vor dem Krieg jährlich rund 15 Millionen Kubikmeter Holz, etwa ein Drittel unsers gesamten Holzverbrauchs, betrug, müssen wir nach wie vor verzichten. Wird uns nun die Verfügung über das linksrheinische Waldgebiet entzogen, so steht der gesamte deutsche Wald- vor weiteren unerträglichen Eingriffen in die Nachhaltigkeit seiner Nutzung, deren Folgen auch ihn auf Generationen aufs schwerste schädigen müssen.
Allerlei
Prinz Egon Karl Hohenlohe, der bis zur rumänischen Besetzung Siebenbürgens erzbischöflicher Vikar und Pfarrer in Hermanstadt war, ist, wie aus Budapest gemeldet wird, zur evangelischen Kirche übergetreten und hat vor einigen Tagen die Tochter eines Budapester Gymnasialprofessors zum Altar geführt. Hohenlohe stand kurz vor der Ernennung zum Bischof.
Die Stiftungen für den Deutscher, Segelflug aus dem Jn- und Ausland haben den Betrag von 30 Millionen Mark überschritten.
Das letzte Mittel. Die Propsteigemeinde in Bochum hat beschlossen, die durch den Brand der Propsteikirche erwachsenen Schulden von rund 3 Millionen Mark durch den Verkauf von Juwelen der Monstranz zu decken.
Wegen Lawinenstürzen am Arlberg mußte der ganze Zugsverkehr auf der Strecke Bludenz—Langen bis aus weiteres aufs neue eingestellt werden.
Eifenbahnunfall. Auf der Strecke Hensenfeld—Ottensoos bei Nürnberg wurde ein Güterzug auseinander gerissen. Ein Teil durchfuhr die Station Ottensoos, der zweite Teil blieb auf der Strecke liegen. Auf diesen fuhr ein Personenzug, dem aus Versehen die Strecke freigegeben war, auf. Zwei Bremser wurden verletzt, Reisende sind nicht zu Schaden gekommen.
Die Schlacht bei Mühldorf in Oberbayern, allerdings nicht diejenige von 1322 zwischen Kaiser Ludwig IV. von Bayern und Friedrich von Oesterreich, wird in der B. Z. in einem Gedicht besungen. Es handelt sich um die Hochzeitsfeier eines Holzhändlers aus Plattling, bei der für 70 000 „4( Gläser zerschlagen und für 2 Millionen Mark verzehrt und vertrunken worden sein soll.
Die bayerischen Badeorte werden eine gemeinsame Erklärung abgeben, daß in diesem Sommer keine Franzosen und Belgier ausgenommen werden.
Genera! Rollet allein. Im Hotel Adlon in Berlin wohnt der Herr „Ober" der feindlichen Militärüberwachungskommission mit seinen Offizieren. In letzter Zeit fiel es nun auf, daß die in diesem Hotel verkehrenden Gäste aus Amerika, Norwegen, Schweden, Holland, Rußland, und selbstverständlich erst recht die deutschen Gäste ihre Plätze derart wechselten, daß um dis Franzosen herum ein immer größerer leerer Raum entstand. Die Leitung des Hotels wandte sich in ihrer Verlegenheit an das Auswärtige Amt und'dieses an die französische Botschaft, und diese beiden scheinen nun auf den tapferen General eingewirkt zu haben, denn die Franzosen sind zur Freude der übrigen Gäste im Speisesaal nicht mehr zu sehen, sondern essen auf ihren Zimmern. — Frankreich versteht eben, sich beliebt ,m machen.
Markenfreies Brok kostet in Berlin 2200 °4( der Laib (1900 Gr.), die Milch 560 „4( das Liter.
Explosion. In Springfield (Vereinigte Staaten) ist die Gasanstalt in die Luft geflogen. 50 Personen sind verletzt, die Zahl der Toten ist noch nickt festaestellt.
Bei den schlagenden Wettern der Heinitz grübe bei Beuthen sind nach den bisherigen Feststellungen 117 Bergleute umgekommen, 24 werden noch vermißt.
Das Acetylenwerk Horn bei Luzern (Schweiz) wurde durch die Entzündung von Leuchtgas großenteils zerstört.
Gerechte Strafe. Im Oktober v. I. verkaufte ein Handelsmann in Leipzig „frische Landeier" das Stück zu 16 „4(. Tausende von Eiern fanden reißenden Absatz — aber sie waren alle faul. Der betrügerische Verkäufer wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt.
Hackepeter. In Freienwalde a. Oder erkrankten 300 Personen unter Vergifiungserscheinungen nach dem Genuß von Pferdefleisch oder „Hackepeter", wie das Fleisch im Volksmund genannt wird. 5 Personen sind gestorben. Der Metzger bestreitet, daß er kranke Tiere geschlachtet habe.
Erdbeben. In Absrt llery in der engl. Grafschaft Mim- nouth sind starke Erdstöße verzeichnet worden.
Herzensgute
Kann der Mensch je mit den Augen des Geistes oder der Sinne mehr sehen, als andere; kann er je ein geistiges und leibliches Sonntagskind werden: so ists gewiß aus dem Weg der Unschuld, der Kindeseinfalt, der reinsten Güte des Herzens und bei der höchsten moralischen Vollkommenheit, zu der Menschen Diesseits gelangen können. Hippel.
Handelsnachrichten
Dollarburs am 3. Febr. 37 343.10 (40 150.15) Mark. ' "
1 Pfb. Stert. 172 563.—, 100 holl. Gulden 1 556 350.—, 100 schw. Fr. 608 250.—, 100 franz. Fr. 234 412.—, 100 belgische Fr. 201 495.—, 100 ital. Lire 178 552.—. 100 österr. Kr. 55.64, 100 tschech. Kr. 107 430.—, 100 poln. Mark 105.—.
Das GoldzollaufMld beträgt für die Zeit vom 6. bis 13. Febr. 474 900 »1t (nicht 444 900, wie durch Druckfehler irrtümlich gef meldet).
Eoldankauf der Reichsbank. Reichsbauk und Postst-llen bezahlen in der Woche vom 5. bis 1l. Februar für ein Zwanzigmarkstück 150 000 „4t, für ein Zehnmarkstück 75 030 „4t, für ausländische Goldmünzen entsprechende Preise. Reichsstlbermünzm werden zum 3000facheu Betrag des Nennwertes angekauft.
Lßlingcr Lkaudtanleihe. Die Stadt Eßlingen legt vom 5. bi-i 20. Februar eine lOprozentigs Anleihe von 20 Millionen Mart zur Zeichnung auf.
Vertreter englischer Kapitalisten sind in Berlin eingetroffen, um über die Erwerbung eines großen Teils der Aktien der Laura, Hütte Verhandlungen zu führen.
Die kraftfahrzeugsteuer wird der Geldentwertung entsprechend mit einem Zuschlag von 19 v. H. belegt. Es wird also die 20fachj Steuer erhoben.
Eine Schreibmaschine 630 OOS °4t. Der Verband deutscher Schreibmaschinenfabriken hat den Preis für eins gewöhnlich« Schreibmaschine von 462 000 auf 630 000 -4t erhöht.
Der Preiszuschlag auf Nähgarn ist von der Vertriebsgesellschaft deutscher Baumwollnähfadenfabriken auf 3650 Prozent festgesetzt worden.
Aarbeninlandpreise. Die Interessengemeinschaft der Chemischen Industrie (Köln) hat die am 20. Januar verdoppelten Farbenpreise abermals um das Doppelte erhöht.
Weizenmehlpreis der Südd. Mühlenvereimgung 260 000 „st füg 100 Kilo.
Süddeutscher Produkkenmarkl, Mannheim, 3. Febr. Die Bezugspreise für AuÄandsgelreide stellen sich immer noch erheblich höher als die freien stnlandpreise. Kostet doch Buenos-AireS cif Rotterdam 226 000 „4t, Manitoboweizen I 238 920 °4t bahnfrei Hamburg je 100 Kg. Mit der Vorwoche verglichen stiegen die PreisH für Weizen 55 000 „4t, Roggen 50 000 „st, Gerste 37 000—47 000 „4t. änlandhafer 30—35 000 „4t, Wiesenheu 7—9000 -4t, Luzernekleeheu! 8000 -4t, Stroh 7000 „4t, Weizenkleie 30 000 -4t se Doppelzentner, Zum Wochcnabschtuß war die Tendenz unregelmäßig. in Hülsen- früchten blieb das Geschäft völlig unentwickelt, da es an größerem Angebot fehlte. '
Süddeutscher Tabakmarkk. Mannheim. 3. F-br. 3n letztes Wo-che wurden einige Posten letzter Ernte dis zu 150 000 Mk. deis Zentner verkauft. /
Danksagung.
Für hiesige notleidende ältere Leute sind weiter folgende Gaben eingegangen:
am 29. 1. 1923 von Familie Ecaubert in New-Pors
80000 Mk.,
am 29. 1. 1923 von Frau Marie Baumgartner, geb Bolz, m Schenectady 55 714 Mk.,
(darunter 10 000 Mk. f. Glockenfonds usw.),
am 29. 1. 1923 von Frau Luise Schantel, geb. Eitel, in New-York „ 156990 Mk.
Die Verteilung ist bereits erfolgt.
Für diese reichen Gaben spreche ich den verehrten Spendern namens der bedachten Armen Wildbads den herzlichsten Dank aus.
Wildbad, den 3. Februar 1923.
Stadtschultheiß Bätzner.
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in schönster Auswahl sus bssisn i,s- ckErsonisn gut gearbeitete Leiiuliwsi'sn sllsr» von einfachst bis feinst in allen Größen zu äußerst mäßigen Preisen.
Alleinverkauf der
im Schuhgeschäft
llsms«« I,iitr. MISböü.
Da weitere Preisaufschläge bevorstehen, empfehle ich jetzt schon seinen Frühjahrsbedarf zu decken.
In der Alten Steige kann
Suchholz
geholt werden.
Wildbad, den 3. 2. 1923. Stadt. Forstamt.
Verloren
ziWgMtsteMllllg.
4000V Mark
am Skifest 1 Paar Fausthandschuhe aus Segeltuch, grau, 1 Paar Fausthandschuhe, grau, wollgestrickt.
Abzugeben Buchhandlung Löbich.
Im Wege der Zwangsvollstreckung kommt am 6. Febr. 1923 nachmittags 3 Uhr im Pfandlokal
ei« SpieMmk
zur Versteigerung.
Höhle, Gerichtsvollzieher.
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„«impf"
hat abzugeben.
Wer, sagt die Tagblatt-
As V'sl
Altpapier, Lumpen, Knochen
kaufen, laufend zu höchsten Tagespreisen.
Eeschrv. Flum,
Wilhelmstr. 117.
zahlen mir für gebrauchte alte
große AmseWolea
Kal. 7,63 mit Holzfutteral, ohne solches 33000 Mark und erbitten sofortige Nachnahmezusendung ohne Anfrage. Beschreibung : 30 cm lang, zehn- schüfsig, von oben zu laden, Stempel: WaffenfabrikMauser Oberndorf am Neckar, Visier 1000 m. Alle anderen Pistolen, auch Mauser 9 mm, Visier 500 m, werden nicht gekauft.
' I . Mersu.BolL
Königsberg Pr. 5.
8öWW. 8vd»«IIer. KummilieMolk,
m glltvr yusIiM. n. l>. V. 8elimtt, ßseck-viMkrle.
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