Mietpreisen aMWkMren. da dkünrrch die stssichrfi-mmzen
in unerhörirr Weise Schaden erlitten hatten. An der Spende für dar Ruhrgebiet wird sich die Holzwirtschaft nachdrücklich beteiligen; jedes Sägewerk soll pro Arbeiter 1000 ^it und jede Holzhonklung 1 Prozent des Dezemberumsatzes leisten. Der Geschäftsbericht befaßte sich weiter mit der Frage des wilden Händlertums im Holz; ein Antrag auf Einführung der Holzhandelserlaubnis in Württemberg müsse Erfolg haben. Der Schnittlohntarif, den der Verein aufgestellt habe, müsse allgemein durchgeführt werden.
Stuttgart. 1. Febr. Ein Paar Wecken 100 Mark. Die Bäckerinnung macht bekannt: Vom Donnerstag, 1. Febr., ab gelten folgende Preise: 1 Kilo markenfreies Schwarz- oder Roggenbrot 950 Mk., 1 Kilo Weißbrot 1060 Mk-, 1 Paar Wecken 100 Mk.
Reutlingen. 1. Febr. RuhrhIlfe. Die Handwerkskammer Reutlingen hat dem Staatspräsidenten 50 000 -4t zur Verfügung gestellt.
Heilbronn, 1. Febr. Ruhrhilfe. Der Ruf zur Hllfe für »i« Ruhubevölkerung ist auch in den Gefängniszellen gehört worden und hat dazu geführt, daß eine im hiesigen Zelien- gefängnis unter den Strafgefangenen veranstaltete Sammlung den Betrag von 20 065 -4t ergeben hat.
Tomerdisgen. OA. Blaubenren, 1. Febr. Schwerer Einbruch. An einem am Ende der Ortschaft gelegenen Laufs w de eingebrochen und eine Damenuhr, Wäsche imd MNgsk» im Wert von 600 000 Mk- gestohlen. Dom Täter fehlt jede Spur. ^
Dettingen i. Hohem., 1. Febr. Saudiebe. Einer Witwe wurde ein geschlachtete» Schwein gestohlen. Die Täter sind noch nicht ermittelt.
Würltembergischer Landtag
Stuttgart, 1. Febr.
Zu Beginn der gestrigen Sitzung des Landtags hatten die Kommunisten 3 Entschließungen eingebracht über Amnestie für Verfehlungen anläßlich des Metallarbeikerstreiks, Einsetzung einer Kommission für Mucherbekämpfung und betr. Regierungserklärung über die Ablehnung des Darlehens für die Süddeutsche Arbeiterzeitung. Mit den Stimmen der Rechten und der Soz. werden die Entschließungen zugelassen. Dann tritt das Haus in die 2. Beratung des Nötetatgesetzes ein. Bürgerparkei und Bauernbund lehnen die Vervierfachung der Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer samt den Zusatzanträgen des Finanzausschusses ab Die Sozialdemokraten treten dafür ein, daß auch diese Steuern der Geldentwertung angepaßt und erhöht werden. Die Demokraten stimmen dem Entwurf zu; Abg. Henne erklärt, die Not verlange, daß die Interessen des Handwerks und Kleingewerbes hinter die Forderungen des SkaatswohlS treten. Zentrum und Deutsche Volkspartei stimmen der Erhöhung zu mit Rücksicht auf die mißliche Lage der SkaakS- finanzen. Das Noketakgesetz als Ganzes wird dann auch von der Rechten angenommen. Die Erhöhung der Gemeinde- nmlage wird noch zurückgestellt, da sich die Gestaltung der Gemeindefinanzen noch nicht übersehen läßt. Rasch wird dann noch das Gesetz über das Reinigen der Straßen in 1. und 2. Lesung gegen die Stimmen der Soz. angenommen. Das Gesetz über Volksbegehren und Volksabstimmung wird in den staatsr. Ausschuß verwiesen. Schließlich wird noch Vas Gesetz über die Beiträge der Gemeinden für Schularzt- «usstchk und Impfung ohne Widerspruch in 1. bis 8. Lesung angenommen.
Die Fortsetzung der 2. Beratung des Etats für 1822 ergab heute zunächst die einstimmige Annahme der Anträge des Finanzausschusses im Kapitel Landtag. Angenommen wurde auch der Titel Presseabteilung, dieser aber nur gegen die Stimmen des Bauernbundes, der Bürgerpartei und der Kommunisten, die die Notwendigkeit der Einrichtung bestritten. Auch die Annahme des Titels Gesandtschaften ergab Schwierigkeiten, weil die Kommunisten widersprachen. Umso glatter gingen die folgenden Kapitel von statten, bis man zu Kapitel 5 (Justizverwaltung) kam. Hier setzte eine ausgiebige Kritik ein, an der sichRoth (BB) bezüglich der Ausbildung der Referendare und Assessoren und der allzu eingeschränkten Zuständigkeit der Amtsgerichte, ferner hinsichtlich der veralteten Einteilung der Landgerichtsbezirke, des Vergehens der Mucherkammern und der Landespreissielie, der demokratische Abg. v. Mülberger im Hinblick auf die Abwanderung von tüchtigen Juristen aus dem Iustizdienst, ferner der Kommunist Schneck unter Hinweis auf die Beschlagnahme von Zeitungen und des scharfen Borgehens gegen politische Vergehen, der Sozialist Eggert unter Bezugnahme auf Klassenjustiz gegen Arbeiter und die scharfe Führung der Äbtreibungsprozesse, der Zentrumsabgeordnete Bock unter Hinweis auf die verspätete Anstellung von Assessoren,^ aus die große Not der Rechtsanwälte und auf die Verschleppung von Prozessen, schließlich der Bauernbündler Hornung mit der Feststellung beteiligte, daß man den Wucher nicht immer in den Landwirkekreisen, sondern da suchen solle, wo er wirklich sitze. Iustizminister Bolz setzte sich mit allen seinen Vorrednern auseinander und stellte einen großen U ^ erfluß von Assessoren fest, sagte bezüglich der Zuständigkeit. der Amtsgerichte und der Not der Anwälte Entgegenkommen zu und verwahrte sich dagegen, daß ein Unterschied in der Behandlung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bestehe. Die Wucherbekämpfung sei schwierig, weil niemand die Frage beantworten könne, was Wucher sei; aber es müsse doch eine Stätte da sein, die Grenzen zieht und Ueberschrei- kungen bestraft. Nach weiteren Bemerkungen deS Abgeordneten Groß (Zkr.) gegen den Bauernbund wurden noch die Kovikel 6—12 erledigt und damit die Beratung des Iustizetals zu Ende gebracht.
Die neue Postgebührenoorlage
die zum 1. März durchgehend eine Verdoppelung der Postgebühren vorsieht, bringt neben den Erhöhungen auch eine Reihe von Neuerungen. So wird für die Grenze im Orts- und Fernverkehr eine neue G e w i ch t s st a f f e l bis zu 500 Gramm eingeführt. Das bisher zulässige Höchstgewicht betrug nur 250 Gr. Während der Brief im Ortsverkehr bis zu 250 Gr. am 1. März 100 -4t und im Fernverkehr 150 -4t betragen soll, kostet der Brief bis 500 Gr. nur 120 Mark und im Fernverkehr 180 -it. Bei denDrucksachen ist die Verdoppelung der bisherigen Gebühren vorgesehen bis zu 250 Gr. B':s zu 500 Gr. beträgt die neue Gebühr dagegen 120 -4t und bis zu 1 Kg. 150 -ll. Das Porto Nr Pakete ist durchweg nicht um 100 Prozent -rhöht. Die Erhöhung beträgt in den niedrigen Gewichisstufen ein Drsttsl des bisherigen Portosatzeg und steigert sich bei den höheren Ge- w chtsstufen big zu zwei Drittel des >üs5»rchcn Satzes. Un- Ecindert geblieben sind die Sätze der Versicherungegebühr für Wertbriefe und Wertpakete. Die Gebühren für Auslandspostsachen sind sö.mtl'ch um 1000 Proz. erhöht, desgleichen die T e l eg r a p h en g e b ü h r e n. Im Gegensatz zu den übrigen Postgebühren ist im Polisch eck ve,r,
kehr, abgesehen von den niedrigeren Sttlln,, bis zu 50 000 Mark, wo eine geringe Erhöhung vorg sehen ist, eine recht erhebliche Ermäßigung der bishc '-en E'bührensttze vorge- schlasen. So ermäßigt ' h iio i Nei ühr i. i Zählkarten bis zu 100 000 -4t vo-- -10 oui 150 .ii. bis zu 200 000 -4t von 410 c.uf 251 „ei 300 000 -it non 6!0 auf 250 -4t, bis 409 000 -4t von 810 aut 300 -4t. bis -u 500 000 -4t von 1010 auf 350 -4t, bis 750 000 -4t von 1510 auf 400 .4t und bis zu 1 Million Mark von 2010 auf 450 ii. Neu zugelassen sind Zahlkarten im Betrage von über 1 Million Mark. Die Ge- bühr dafür beträgt 800 -4t. Im ^Fernsprechverkehr bleibt d'e Grundgebühr unverändert^ Dagegen wird die Gesprächsgebühr um 100 Prozent erhöht.
Allerlei
Die Martburg bei Eisenach ist für den Besuch von Franzosen und Belgiern gesperrt, worden.
Die diesjährige Tagung des Reichslandbundes findet am 17. Januar in Frankfurt a. M. statt.
Weitere Kakaosluben hat der dänische Hilfsausschuß in BerliG eingerichtet, diesmal für 300 Schüler der höheren Schulen. Gleichzeitig wurden dänische Kakaostuben aüfgetan für 600 Kinder in Hamburg und 900 Kinder in Thüringen.
Strafprozeß um 4.60 Mark. Die Bciefannahmestelle des Berliner Anwaltvereins „Basta" hatte einer Sammelsendung an ein Berliner Amtsgericht für das Änwaltsbureau im Gerichtsgebäude 6 Briefe beigefügt. Die Postbehärde, die davon Kenntnis erhielt, erstattete bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Hinterziehung von Postporto im Betrag von 4.60 Mark, außerdem klagte sie den Betrag von 1.30 „4t ein für entstandene Verwaltungskosten. Das Schosfengerichr erkannte auf Freisprechung, da die Briefbeförderung nicht gegen Entgelt stattgefunden habe. Die Oberpostdirektion will gegen das Urteil Berufung einlegen. Der Prozeß spielt seit Sommer 1921.
Ein weiblicher Sonderling ist dieser Tage in Groß-Cor- betha (Kreis Weißenfels) tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Die Frau lebte in dem Wahn, daß ihre Mittel nicht zum Lebensunterhalt reichen. Sie lebte nur von Brot und rohen gelben Rüben. Dabei hinterließ sie eine Doppelvilla mit größerem Garten, eine Einrichtung für 10 Zimmer, viel Gold und Silber, silberne Bestecke, Schmucksachen und dergl. In einem Komposthausen fand man 1 Zentner Kaffee, Erbsen und Bohnen, unter den Betten 1 Zentner Wurst, Kakao, Schokolade usw. .
Aeberfahren. Auf dem Bahnhof Nou-Offingen (Schwaben) wurde Oberbahnmeisier Wanner vom Orientexpreßzug überfahren und tödlich verletzt. Er hinterläßt eine Familie mit 9 Kindern.
Schieber. Die Kriminalpolizei in Frankfurt a. M. verhaftete zwei Händler aus Ungarn, die große Mengen Edelsteine, die sie in Deutschland gekauft batten, mit sich führten. Außerdem waren sie im Besitz von 15 Millionen Mark Bargeld und von Schecks in hohem Betrag.
Großfeuer entstand in dem Lager der deutscben Textil- aktiengesellfchaft und der Wäschefobrik Eischer u. Co. in der Zimmerstraße in München. Vorräte an Leinen, Wollstoffen und Wäsche wurden im Wert von 150 Millionen Mk. zerstört.
Eine große Feuersbrunst zerstörte einen Teil des Haupt- bahnhofs in Mailand.
Wie macht man das Dorf ü-ch'Wcni? fragt Wilhelm Stapel in seinem cw^-zeichneien .Deutschen Volkstum' (Monatsschrift . -..s deutsche Geistesleben, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg). Der Zug der Zeit, so stellt er fest, zieht durchs Land. Darum ist es plötzlich .langweilig" in den Dörfern geworden, man muß sie mit Hilfe großstädtischen, am besten reichshaupkstädkischen Firlefanzes .interessant" machen. Es lebe der Film aus dem Lande! Jedem Dorf sein Kino! Jedem Dorf sein Zigarettenladenl Jedem Dorf seine Mokkadiele mit Schiebetänzen! Wie unklug sind die Menschen, die da olauben, das Dorf könne auf diesem Gebiet mit der Großstadt wetteifern! Der Bauer reicht dem Großstädter den kleinen Finger, in wenigen Jahren hat der Großstädter des Bauern arglose Hand fest umkrallt, dann ist das Land in der geistigen Hörigkeit der Schlauen von Berlin. — Das Dorf kann nie und nitnmer durch blendenden Großstadt- Kitsch .interessant" gemacht werden. Das Dorf Ist viel interessanter als die Stadt, wenn man «ur die Augen aufmacht für seine Schönheit. Lehrt die Leute d'.e lebendige Natur, Pflanze und Tier sehen, lehrt sie Berge und Tal, Miese und Feld betrachten, lehrt sie die Würde bäuerlicher Sitte erkennen, laßt sie Heimatfreude und Skandesfreude auf echten Volksfesten bewähren. Bewußte Helmatsreude braucht das Land, aber nicht die Filmfritzen aus Berlin und ihre Ableger in der Provinz.
Neue Steuermarken. Bereits Mitte Dezember hatte die Reichsdruckerei mit der Ausgabe von Marken zu 600, 1000 und 2000 -4t und Anfang Januar mit der Ausgabe von Marken zu 3000, 4000 und 5000 °4t begonnen. Von diesen Markenwerten sind in der Zeit vom 14. Dezember 1922 bis zum 23. Januar 1923 insgesamt Einkommensteuermarken nn Wert von über 158 Milliarden Mark an die Postanstalten versandt worden. Die Herstellung von Marken zu 6000, 7000, 8000, 9000^ 10 000 und 20 OOst -4i wird vorbereitet.
ep. Das meistübersehle Buch. Die Bibel ist heule ganz oder abschnittweise in 713 Sprachen überseht, die von ungefähr sieben Zehntel der Bewohner der Erde gesprochen werden. Ueberkragungen ln chinesische Mundarten gibt es allein 32. Bon den sonst meistverbreiteten Büchern der Weltliteratur ist beispielsweise Homer in 30, Shakespeare ln 35, Bunyans .Pilgerreise^ in einig» 80 Sprachen übersetzt.
' Die Deutsche Gewerbeschau in München im vorigen Jahr war von 3)4 Millionen Personen besucht. Der Einnahmeüberschuß beträgt 18,4 Millionen Mark, wovon für Pacht, Enkschädigungszahlung an die Reichspost für die ausgegebenen Gewerbeschau-Briefmarken usw. etwa 2,9 Millionen abgehen. Ter Reingewinn von rund 15)4 Millionen Mark' soll zu einer Stiftung zur Förderung des Kunsthandwerks verwendet werden.
Fastnacht. Die freien Faslnachkkage (Montag und Dienstag) kommen in diesem Jahr für die Schulen in Wegfall. Der Unterricht am Mittwoch kann um 10 Ahr be- gonnnen werden.
Der schwedische Gesandte Frhr. v. Essen ist nach längerer Krankheit im Alter von 50 Jahren in Berlin gestorben; Essen war nachdrücklich für eine deutschfreundliche Politik in Schweden tätig.
Freispruch. Die Strafkammer München hat als Berufungsinstanz den Obersten v. Tylander, der wegen „unbefugten Tragens der Uniform" verurteilt worden war, freigesprochen. Sämtliche Kosten des Verfahrens hat die Staatskasse zu tragen.
Scheußlich« Zustände. Der dieser Tage vor einem Gericht in Berlin zum Austrag ell-^mmene sogenannte Nopack-Prozeß enthüllt» zntsehliche Tatsachen aus den ekelhaftesten Winkeln des Verbrechertums. Gewisse Betäubungsmittel, die außerhalb der chemischen Fachkreise überhaupt so gut wie unbekannt waren, spielen in den letzten --ähren eine zunehmende Nolle, und sie sind die Waffe für solche männliche und weibliche Mordgesellen geworden, die für die Handhabung von Stock, Dolch oder Pistole zu feig, dafür aber für die öffentliche Sicherheit um so gefährlicher sind, schon weil sie sich vor Entdeckung und Verfolgung leichter schützen können. In dem genannten Prozeß wurde ermittelt, daß von einer Verbrechergesellschaft, an deren Spitze ein ausländischer Arzt stand, eine ganze Reihe von Raubmorden mit Hilfe der Betäubungsmittel verübt worden ist. Biel größer mag noch die Zahl der Raubfälls dieser Bande sein, bei denen die ausgeplünderten Opfer aus der Betäubung wieder erwachten. Mit Betäubungsmitteln und . Hypnose" oder Willensbeeinflussung werden die „Menschenjagden" betrieben, die zum öffentlichen Skandal in der Provinz Sachsen geworden sind. Die im Auto reisenden Menschenjäger hat man noch kaum einmal erwischt; die Beute bleibt meist verschollen. In Frankfurt a. M. ist es nun einmal auf merkwürdige Weise gelungen, ein solches Berbrechernest zu entdecken. In einer Dezember- nachk war dort ein 21jahrigeS Dienstmädchen bewußtlos auf der Straße gefunden worden. In den ersten Tagen konnte sie noch nicht sprechen, sie war offenbar stark hypnotisiert. Allmählich kehrte das Bewußtsein, wieder und sie konnte erzählen, sie sei im Eisenbahnzug von einem etwa ^jährigen Männe lange scharf angesehen worden und habe dadurch ihren Willen verloren. Der Mann Habs sie dann kn Frankfurt in eine Wohnung geschleppt, wo noch mehrere andere wüste Gesellen gewesen seien. Das Mädchen konnte das Zimmer und dessen Einrichtung ganz genau beschreiben. Auf Veranlassung der Kriminalpolizei verseht« ein Arzt daS Mädchen abermals in Hypnose und es wurde ihr aufgetragen, in das VerbrecherhaüS zu gehen. DaS Mädchen führte den Arzt und die Polizeibeamken in die Wohnung und in den Arbeiksraum eincS Dentisten oder Zahnkundigen. Die Räumlichkeiten und die Einrichtung stimmten genau mit der Beschreibung überein, die das Mädchen vorher gegeben hatte.
Württ. Landessparkaste. Der Bestand an Spareinlagen der Württ. Landessparkasse ist im Lauf des Jahrs 1S22 von 517 Millionen auf 756 Millionen angewachsen. Auch im laufenden Jahr ist der Zufluß an Spareinlagen reichlich, so daß nach dem neuesten Stand über 600 Millionen Sparguthaben der Anstalt anvertraut sind.
Die Gebühren der offenst-chen Feldmesser sind' rble folgt festgesetzt worden: in Ortsklasse K für Dezember auf 740 -4t, für Januar auf 1040 -4t, vom 1. Februar ab auf 1120 -4t, i« Ortsklasse 8 auf 710, 1010 und 1080 -4l, in Ortsklasse 6 m» 700 -4t, 990 -4t und 1060 -ll, in Ortskl. v auf 680 °4t, V70 «ä und 1040 -4t, in Ortsklasse 8 auf 670 -4t, 950 und 1020 -4t, je für die Arbeitsstunde. Bei der Festsetzung der Gebühren ist auch der Aufwand für Geschäftsräume, Arbeitsgeräte, Schreib- und Zeichenmittel, Fernsprechanschluß usw. berücksichtigt worden. Ein Teuerungszuschlag tritt zu den Gebühren nicht hinzu.
Aus cem Tyealerleven d"s 17. und 13. Jahrhunderts sind uns so manche Merkrrürdigke ton überliefert, die oft höchst bezeichnend für die damalige Zell, ihre künstlerischen Anschauungen und Gepflogenheiten sind. Mit zum Hübschesten in dieser Hinsicht gehört wohl ein^Theaterzettel, der uns von einer alten niedersächstschen Wanderbühne oder Schmier«, die um 1680 m Deutschland herumreists^ erhalten rst, und auf dem sich handschriftlich folgende rvohlMMend« Ratschläge befinden: „P. T. Zur Bekmemlickkeit des PAW>! kums ist angeordnet, das die Erst? Reihe sich hinlegt, Dis zwende kniet, Dis drüdds sitzt. Die vürde steht So können» alle sehn! Das Lachen ist oerbotten — Wells ein Drausrfpiel isl" Felix von Lepel.
Eugen Richters Düste gestohlen. In einer der letzten Nächte wurde vom Luisenstädtischen Kirchhof in Berlin die Bronzebüste des verstorbenen freisinnigen Abgeordneten Eugen Richter gestohlen. — Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof entwendeten Diebe von dem Erdbegräbnis der Familie v. Pommer-Encke die Bronzefigur eines Engels. — Am Denkmal Johann Georgs in der Siegesallee zutrümmorten Strolche eine Krone aus Marmor, welche auf der Umfassungsmauer stand. Außerdem wurde vom Denkmal Joachims II. ein Marmorbildnis abgeschraubt und gestohlen.
Grubenunglück. Auf der Zeche .Schlägel und Eisen" in Recklinghausen (Wests.) sind fünf Bergleute durch herabstürzende Gesteinsmassen erschlagen worden.
Hokeldiebe. In Hamburg wurden fünf Berliner HotÄ- diebe verhaftet, die in fünf Koffern wertvolle Pelze» Schmucksachen, ausländische Schecks und Banknoten im Werk von vielen Millionen mit sich führten. Die Bande machte in ganz Deutschland die Hotels und Pensionen unsicher. Die Beute wurde gewöhnlich nach Berlin gebracht und dort an ausländische Händler verkauft. Der Gesamtwert der gestohlenen Sachen soll sich auf 300 Millionen Mark belaufen.
ipelzdiebskahl. In München wurde in ein Pelzgeschäft ini Block des Kaffee Luitpold eingebrochen und Pelzwaren im Wert von 48 Millionen Mark gestohlen.
Der „Prophet" Haenßer im Irrenhaus. Der Manderredner Haeußer, der unlängst durch feine „Verlobung" von sich reden machte, wurde, wie dem .Berl. Lok.-Anz." gemeldet wird, in Hannover von der dortigen Polizei ver- hafkek. Nach seiner Vernehmung durch den Untersuchungsrichter wurde er der Provinzial-Heilanstalt für Geisteskranke in Langenhagen bei Hannover zur Beobachtung überwiesen.
Der Easpreis ln Berlin wird auf 500 -4t für das Kubikmeter erhöht. Für den einfachen Haushalt mit nur einer Lichtflamme wird das eine Ausgabe von 1000 -4l für den Abend ausmachen.
Vorbildliche Opferbereitschafk. Um sich durch eine Spende an der Hilfsaktion für die Ruhrbewohner beteiligen zu können, hat ein pensionierter Offizier, der durch ein körperliches Leiden hart betroffene Oberst a. D. v. Süßmilch in Chemnitz, sich einiger Erbstücke enkäußerk. Den daraus erlösten Betrag von 100 000 -4t zahlte er mit folgendem Begleitschreiben an die Ruhrhilfe: „Als alter Offizier möchte ich mit meiner Frau die notleidenden und skand- haltenden Arbeiter im Ruhrgebiet unterstützen helfen, di« gewiß auch im Weltkriege zu vielen mikkämpften. Ein Mansfelder Taler sowie Porzellanteller (Meißen) aus der Zeit von 1816, die als Gehalt damals ausgezahlk wurden, sind dabei verwendet worden." !
Die Haben für den Berliner Tiersarten sind so ergiebig