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üzÄkokMMür Ettder» sind an» dnn besetzen Gebiet aus- «-ssivfvn v.tt» sofort über die GrsnK« spracht worden; in Hachen c ' vierr Regieruntzsprä"dent Dr. Nombach und k)derregierun''orat v. Gör t sch n Ausweisungsbefehl. Zn Trier wurde Landrat o. Daun verhaftet.
Das Post- und Telegraphenamt in Trier ist von den : stramosen besetzt. In Koblenz hat der frarMischs Kommandant die Aufführung von „Wilhelm Tell" im Stadt- thsater verboten. In der Nacht zum Donnerstag drnn- gen junge Lertte in das Gebäude des Sonderbündlerblattes Kortens „Der Rheinländer" und „Der Republikaner" ein. ! . Oie Fensterscheiben wurden eingeschlagen und eine große i, i Zahl Manuskripte vernichtet. Gestern hat sich der Vorgang ! wiederholt, Tische und Manuskripte wurden aus die Straße ^ j c>srvorfen Auch mehreren Anhäng/rn Dorten» wurden die ^ Fenster und dttz Verkaufeläden eingelchlagen. i In Kreuznach wurden Umzüge veranstaltet und vctter-
, indische Lieder gesungen. Es wurde geschossen. Der B e - lagernng, zu stand ist verhängt.
Auch in Köln wurde die Tekl-Aufführung verboten.
2n Treue fest
Wiesbaden, 28. Jan. Die Rheinlandkommkfston hat vier höhere Beamte des Regierungspräsidiums nacheinander auf- xefordsrt, da» Präsidium zu übernehmen. Alle Beamten h«-«r d« Angebot entschieden zurückgewiesen.
presseknebelung
Aachen, 88. Jan. Sämtliche Aachener Blätter wurden von der belgischen Besatzungsbehörde auf drei Tage verboten, weil die Schriftleitungen und Verlage sich weigerten, eine ihnen in französischer Sprache zugegangene Bekanntmachung z« kkEsetzen «ni> unentgelüich zu veröffentlichen.
Die französischen Fahnenflüchtigen
Berlin, 86. Jan. Di« zahlreichen Fahnenflüchtigen, die in, unbesetzte Gebiet herüoerkommen, sind fast lauter 'Ul äff er, denen der Zwangsdienst im französischen Heer verhaßt ist. Die französischen Soldaten erhalten im Monat einen Sold von. 169 000 Mark neben ihrer freien Verpflegung. Dieses Geld benützen viele, um sich Zivilkleider zu beschaffen und oaL Weite zu juchenl
Französischer Acbcrgrjss ln Kehl
Kehl, 88. Jan. Die französische Besatzung des Brückenkopfs» Kehl hat den Bahnhof und das Hafengebiet belegt. Die Beamten und der Betriebsrat erklärten, daß sie di« Arbeit niederlegen werden, wenn die Besetzung nicht «ufgehoben werde. Darüber wird mit dem Kommandanten «och verhandelt. Auf dem Zollamt erschienen ferner französische Beamte und verlangten die K a s se n sch lü ff e l, um Einsicht in die Bücher zu nehmen. Die Schlüssel wurden > verweigert. Nachmittags kamen sie in M ltärkter Zahl wieder und nahmen nun eigenmächtig Einsicht in die Bücher, aus denen sie sich Aufzeichnungen machten. An» Zollamt wurden französische Posten gelegt.
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Britischer kabinettsrat zur Ruhrbesetzung
London, 26. Jan. Wie die Blätter melden, hat Bonar Law mehrere Kabinettssitzungen abgehalten, um die französische Besetzung des Ruhrgebiets zu besprechen. Es werde hie Frage erwögen, ob die englischen Truppen aus dem Rheinland zurück zu ziehen seien, da das Vorgehen Poincares und die von ihm beabsichtigte Lostrennung des Ruhrgebiets von Deutschland den ursprünglichen Plan weit überschritten habe und unmittelbar die englischen Interessen bedrohe. Diese Bedrohung könne nicht länger ertragen werden. Allgemein sei , man überzeugt, daß die französischen Maßnahmen fehlge» j schlagen seien. Die Ber ate der französischen Regierung eien weniger befriedigend als unmittelbar nach dem Abbruch der Pariser Konferenz. Diejenigen Minister, die zugleich Unterhausmitglieder sind, seien für Zurückziehung der englischen Truppen, diessnigen. die Oberhaus- miiglisder sind, seftn für deren Verbleiben in Köln. — Kriegsminlster Derby hatte eine längere Besprechung mit Vonar Law.
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Neue Nachrichten
Das Veamkenrätcgeseh
Berlin, 26. Jan. Im Reichstagsausschuß für Dsamten- cmgelegsnheiten wurde das Beamtsnrätegesetz weiter beraten. Haupt gegen stand der Verhandlungen bildeten die Aufgaben und Befugnisse der Beamtenrät«. Von der Sozialdemokratie waren dazu zahlreiche Anträge eingebracht worden, die von der Regierung als weit über das Ziel hinaus- gchend bezeichnet wurden. Im Verhältni» zu diesen Forderungen erscheine da» Betriebsrätsgesetz direkt als »reaktionär". Nach längerer Aussprache wurde beschlossen, daß die Veamtenvertretungen die Ausgabe haben, die gemeinsamen und persönlichen Dienstangelegenheiten der Beamten bei dem Dienstvorgssetzten wahrzunehmen, nämlich: Anregungen und Anträge der Beamten, die sich auf die Dienst- a igelegenheiten allgemeiner Art beziehen, entgegenzunehmen und bei dem Dienstoorgesetzten zu vertreten, Meinungsverschiedenheiten der Beamten untereinander beizulegen, aus die Bekämpfung von Unfall und Gesundheitsgefahren zu achten, Anregungen für Wohlfahrtseinrichtungen zu geben. Die Beamtenräte haben u. a. das Recht der Mitwirkung bei der Aufstellung von allgemeinen Vorschriften des Dienstbetriebs, bei Wiedereinstellung strafweise Entlassener, bei Unfallunter- suchungen, bei Versetzungen in den Ruhestand, Entlassungen, Urlaubsverweigerungen, bei Unterstützungsgesuchen usw. Ferner wurde festgesetzt, daß der Beamtenrat gutachtlich zu hären ist bei Ausstellung des Entwurfs des Haushaltungs- Plans, sowie bei Vorschlägen zum Haushaltsplan, soweit persönliche Angelegenheiten der Beamten berührt werden. Angenommen wurde ferner ein« Bestimmung, nach der die Beamtenräte einen Beamten bezeichnen können, der bei den Leamtenprüfunen zum stimmberechtigten Mitglied der Prüfungskommission zu ernennen ist. Aus wissenschaftliche Prüfungen soll diese Bestimmung jedoch nicht angewandt werden. Bei der Zusammensetzung der Beamtenräte sind die verschiedenen Besoldungsgruppen nach Möglichkeit zu berücksichtigen. Das Nähere bestimmt die Wahlordnung.
Die Friedenskonferenz schläft ein Lausanne, 26. Jan. Jsmed Pascha erklärte, wenn Lord Curzon nach London zurückkehr«, wolle, so werde auch er
mit der türkischen Vertretung nach Angora abreisen, und, wie die Verbündeten, nur einen Vertreter in Lausanne zurücklassen.
Württemberg
Stuttgart, 26. Jan. Der Finanzausschuß des Landtags nahm einen Antrag an, der die Regierung ermächtigt, der Württ. Volksbühne innerhalb des Rahmens der künftigen Reichszuschüsse lbisher 11,4 Millionen Mark) diejenigen Vorschüsse zu leisten, die zur Fortführung einer beschränkten Betriebs für die laufende Spielzeit notwendig sind und darüber hinaus nach Bedarf einen Zuschuß bis zu 4 Millionen Mark (unter Einrechnung der bisher verwilligten Bor- und Zuschüsse) zu geben. Die Regierung soll dahin wirken, daß die Volksbühne mehr als bisher aus eigenen Kräften und unter Inanspruchnahme privater Hilfe sich erhalte. Für die Württ. Hochschule für Musik kann die Regierung auf Rechnung und im Rahmen der künftigen Reichszuschüss« gemäß dein Finanz- ausgleichsgesetz Vorschüsse zur Ausrechterhaltung des Betriebs leisten und darüber hinaus einen Staatszuschuß bis zu 1 Million leisten unter der Voraussetzung, daß die Stadt Stuttgart einen gleichen Beitrag leistet. Der Beitrag für den Verein zur Förderung der Volksbildung wurde etwas erhöht. Ein Zentrumsantrag, eine entsprechende Summe für die kathol. Volksbildungsvere'ne zu bewilligen, wurde abgelehnt, nachdem der Kultminister auf die weittragenden Folgen aufmerksam gemacht hatte. Man würde dann gleiche Forderungen des Evang. Bolksbunds, der Gewerkschaften usw. nicht abweisen können. Der Minister erklärte, daß seitens des Staats alles geschehen werde, um das gefährdet« Königin Charlotte-Gymnasium (für Mädchen) und di« Frauenschule in Großsachsenheim zu erhalten. Der Beitrag ftir das Auslandsinstitut wurde auf 800 000 -X erhöht.
Der Ausschuß für innere Verwaltung hat einen Gesetzentwurf angenommen, der das Reinigen. Begießen und Bestreuen der Straßen bezw. die Kosten hiefür den Eigentümern ganz oder zum Teil auferlegt, angenommen.
Stuttgart, 26. Jan. Die Straßenbahn fährt weiter. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde einstimmig ein von den Sozialdemokraten ein gebrachter Antrag angenommen: Der Eemeinderat spricht sich grundsätzlich für die Fortführung des Straßendahnbetriebs aus unter Berücksichtigung eines vorliegenden Einschränkungsplans Der weitere Antrag von derselben Seit«, dir Bürgschaft für ein bei der Städt. Girokasse aufzunehmende» Darlehen bi» zu 40 Millionen Mark zu übernehmen, wurde mit 84 gegen 86 Stimmen angenommen. Dafür waren die Sozialisten, Zentrum und zwei Demokraten. Da die Straßenbahner die verlangte Ueberstunde ablehnten, wird der Betrieb so eingeschränkt, daß ebenso viel Personal entlassen werken kann, wie es durch die Ueberllunbe möglich aewordm märe.
Bon Gemeinderat Dr. Dchlinger, Frau Gieie und Frl- Josenhans wird der vom Gemeindsrat bereits einmal asge- lehnte Antrag, die Polizeistunde auf 11 Uhr vorzurücksn, noch einmal eingebracht, nachdem in ganz Preußen die Polizeistunde aus 11 Uhr festgesetzt worden ist.
Stuttgart. 26. Jan. Neuer Berein. Anläßlich des von der Württ. Landwirtschastskammer im Herbst in Stuttgart und Ulm abgehaltenen Vortragskurses wurde ein Verein zur Förderung der Grünlandwirtschaft in Württemberg gegründet. Nach Erläuterung von Zweck und Ziel des Vereins durch den Vorstand der Abteilung Vflanzendau der Landwirtschastskammer, Oekcmomi-erat Dr. Weiß, traten sofort 89 Landwirte dem Berein als Mitglieder bei. Die Geschäftsführung hat die Abteilung Pflanzenbau der Württ. Landwirtschaftskammer übernommen. Der württ. Grün» icmdsverein wird sich dem deutschen Grünlandbund mit dem Titz in Steinach bei Straubing anschsisßen. Das Organ des Vereins sind die Blätter für Eutsreform.
Stuttgart. 26. Jan. Erhöhung der Fleischpreise. Das städt. Nachrichtenamt teilt mit: Die Stuttgarter Metzgerinnung hat die Fleischpreise je für ein Pfund mit sofortiger Wirkung wie folgt festgesetzt: Ochsen- und Rindfleisch 1. Güte 1800 »tt (1600 -k), Rindfleisch 8 . Güte 1560—1580 (1400—1440 ^), Kochfleisch 1. Güte 1860
bis 1320 (1060—1120 ^t), Kuhsleisch 8. Güte S80—1040
Mk. (800—920 -A). Kalbfleisch 1540—1580 (1400—1440
Mk.), Schweinefleisch (unverändert) 2400 -it, Hammelfleisch 1600—1620 -K (1160—1180 ^t), Schaffleisch 1S0O-4360 (980—1040 ^t).
Der Mlchprels im Klelnverkaus wird sich nach der bereits gemeldeten Erhöhung des Stallpreises aus 190 Mark und 10 Mark Bertragszuschlag nunmehr auf 360 Mark das Liter lbisher 240 Mark) stellen. Zur Verbilligung der Kindermilch hat die Stadt Stuttgart aus dem Reichszuschuh sine« Betrag von 30 Millionen Mark erhalten.
Höchstpreise für Zucker. Für den Kleinhandel mit verbrauchszucker (sog. Mundzucker) werden flir den Monat Januar folgende Höchstpreise festgesetzt: für Kristillzucker 400 -A, für Sandzucker 420 Ut, für Würfelzucker 425 für Drotzucker (Zuckerhüte) ohne Verpackung gewogen 486 Mark je Pfund. Di« Kleinhändler (mit Ausnahme derjenigen in der Stadt Stuttgart, sowie in den Oberämtern Stuttgart-Amt, Cannstatt und Heilbronn), di« mit Zucker aus den Fabriken Stuttgart-Cannstatt und Heilbronn be- licsert werden, sind berechtigt, zu den vorstehenden Preisen die entstehenden Bahnfrachtkosten von den Zuckerfabriken di» zu der ersten Empfangsstation de» Großhändlers auszu- rechnen.
Eßlingen, 26. Jan. Leichenländung. Der 88 Jahre alte Fabrikpförtner Gotthilf Nödingrr, der seit Samstag nachmittag vermißt wurde, wurde beim großen Weh: als Leiche aus dem Neckar gezogen. Nödinger ist wohl aui der Suche nach dem ihm entglittenen Stock in den Neckar! gestürzt.
Schwenningen, 26. Jan. Einbruch. Nachts sind zwei Schaukästen der Firma I. G. Stähl« durch Nachschlüssel geöffnet und ihre» Inhalt« im Wert von 220 000 beraub! worden.
Stuttgart, 26. Jan. Keine städl. Wohnungsbau- tenmehr. Um die begonnenen Wohnungsbauten zu Endk zu führen, bewilligte der Gemeinderat 147 Millionen Mark, er beschloß aber zugleich, für 1923 auf weitere Baupläne zu verzichten.
Einbruchsdiebfkahl. Aus einem Aussteuergeschäst kn der Gartenstraße wurden nachts Waren im Wert von mehreren Millionen Mark gestohlen.
ll. G. Sammlung für das Ruhraebiet. Die Württ. Land- wkrtschaftskammer, der Verband Landw. Genossenschaften, der Schwäbische Bauernverein und der Landwirtschaftlichr Hauptverband sind übereingekommen, unter den Landwirten Württembergs gemeinsam eine Hilfsaktion für die Deutschen im RyhrMbiet eiiMlesteu,
T. 0. Pachkpreise. Auf Grund der neuen Pachtfrsisetzung nimmt der thüringische Staat als Pachtsumme für seine 116 Staatsgüter für die Zeit vom 1 Juli 1922 bis zum 80. Juni 1923 300 Millionen Mark gegen 2)4 Millionen Mark im Jahre 1921—22 ein.
Der Viehstaud Württembergs. Am 1. Dezember 1922 ergab sich in Württemberg ein Bestand an Pferden von 103 921 Stück (1. Dez. 1921 104 5901, Rindvieh 983 456 (982 851), davon Milchkühe 472 716 ('80 6401, Schafe 260 128 (268 080), Schweine 440 212 (469 2081, Ziegen 144 838 (146 337), Geflügel 3 302 57? 225 704).
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^ Waldsee, 26. Jan. Zeitgem^O-r Finderlohn. Für einen im Eisenbahnzan van Raßberg '.ach Waldjee verloren gegangenen braun n Muss ist ein Finderlohn von 1 Zentner Weizen oder 10 Pfund Butter ausgeschrieben,
Heilbronn, 26. Jan. Fabrikdiebktahk. Wegen umfangreicher Lederdiebstähle in der -"«ch. Schuhfabrik Sontheim wurde der dort bedienstete 27 Jahr« alte, h er wohnhafte Zuschneider Richard Küble von Flein dem Ge» richt übergeben. Eine Menge Leder im Gesamtwert von «nnähernö 350 000 wurde wieder '.^aebiNcht. >
Lokales.
Wildbad, den 27.jjIan. 1923.
Der Kreislauf von Stoff und Kraft in der Natur war das Thema des Vortrages des Allg. Bildungsoereins am letzten. Montag. Redner war Herr Medizinalrat Dr. Schober. In stark einstündigem Dortrag erläuterte er unter Zuhilfenahme der großen Tafel im Zeichensaal (dem schönsten und hellsten, den wir je gesehen!) der Wilhelmschule sein Gebiet. Um es gleich vorweg zu sagen: meisterhaft und so klar uud deutlich, daß es auch einem Laien ohne jegliche Borkenntnis eingehen mußte. Eingangs wurden einige Beispiele, so der Kreislauf des Wassers, erörtert, dann die Fragen beantwortet: was ist Stoff, was Kraft im naturwissenschaftlichen Sinn. Sein Atem-Stoff geht im Weltall verloren; und Stoff setzt die Natur in Kraft um. Stoff, Kraft und physisches, also organisches Leben ist von einander untrennbar. Und ohne Sonne, das heißt ohne Licht keine Kraft. Ohne Licht kern Leben! Das organische Leben steht und fällt mit dem Vorhandensein von Licht. Es allein ist es,
welches die Grundstoffe der unbelebten Natur, die sogenannten Elemente, die die Pflanzen ausnehmen, innerhalb dieser in andere Stoffe umarbeitet. Zwar sind es die
gleichen Grundstoffe geblieben, aber die Pflanze hat sie in anderer Alemgruppierung, in anderer Aneinanderleg- ung der Urbestandteile zu anderen chemischen Körpern umgemodelt. Das freilich ist nur möglich durch das Blattgrün oder Chlorophyll. Die Pflanze nimmt also gewisse Grundstoffe aus der unbelebten oder anorganischen Natur auf dem Erdreich dem Gestein, der Luft, dem Wasser usw.) und verwandelt sie mit Hilfe des Blattgrün in Stoffe der belebten Natur oder in organische Stoffe. Diese chemischen Wunderwerkstä'.ten befinden sich in den grünen Blättern der Pflanzen. Allein an dem Nachweis dieser ungeheuer komplizierten Vorgänge kleben Millionen Schweißtropfen namentlich deutscher Gelehrter. Doch sie machten hier nicht halt. Weiter ging (und geht) die wissenschaftliche Schürfarbeit durch Generationen in rastlosem deutschgründlichem Streben. Die Hörer erfuhren aus dem Mund des Vortragenden, welch weitere Wandlungen die durch das Blattgrün geschaffenen höherwertigen chemischen Erzeugnisse oder Urstoffoerbindungen in dem Körper der reinen Pflanzenfresser erfahren ; teilweise ein Auseinanderfall, dem Wiederaufbau, doch in anderer Zusammensetzung folgt, wie es für das Tier nötig ist. Es ist abermals ein Naturoorgang, der darin gipfelt, daß der Stoff an sich bleibt; er tritt nur erneut und in anderer Form oder Zusammensetzung in die Erscheinung. Und so geht der Kreislauf des Stoffes, der Kraft und Leben bedingt weiter. Aus dem Körper des reinen Pflanzenfressers gelaugt der Stoff in den der Fleischfresser und in den des Menschen. Ein ewiger Kreislauf, ein stetes sich Neu- oder Umbilden; Immer sind es die gleichen Urstoffe, die in stets neuen chemischen Verbindungen sich unwilden, Leben gebührend; das ist: Wärme, Kraft, Bewegung. Undenkbar ohne das Blattgrün, das Chlorophyll. Erlöscht das Leben der Pflanze, des Tieres, de» Menschen, tritt, um es mit anderen Worten auszudrücken der organische Tod ein, dann beginnt der Verfall. — — In der heiligen Schrift heißt es: Der Körper wird wieder zu Asche. Die Naturwissenschaftler drücken das in ihrer Berufssprache mit Zerfall, Zersetzung aus. Die hochwertigen und kompliziert aufgebauten organischen Stoffe werden abgebaut; nichts geht verloren in der Natur, auch das letzte Atom Stoff bleibt erhalten. Aus den hochwertigen organischen Verbindungen entstehen weniger kompliziert zusammengesetzt^. Diese zerfallen weiter, um sich endlich wieder, auf unmittelbarem oder erst mittelbarem Wege wiederum zu zerlegen, und zwar in die Urstoffe selber, in die Stoffe der unbelebten Natur, deren richtigste sind: Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoff. Ein ewiger Kreislauf des Stoffes, unabänderlich und gesetzmäßig, göttlich, ein dauerndes Aufbauen, Sicheutwickeln, Gebühren von Neuem und ein Abbauen, Zersetzen, Sterben, um immer und immer wieder von neuem im Kreislauf zu beginnen. Ohne Chlorophyll keine hochwertigen organischen Stoffe; ohne Licht kein Chlorophyll: ohne Sonne kein Licht. Um das Verständnis der Hörer weiter zu fesseln, ging Herr Dr. Schober noch in Einzelheiten ein, die hier wiederzugeben zu weit führen würde. Es war der lehrreiche Vortrag eines geborenen Redners. Im Anschluß hieran bittet der Allg. Bildungsverein um gest. Beachtung seiner Anzeige in der heutigen Ausgabe. VV.
Vorsicht in der Annahme von Städtegeld. Die Inhaber von Städtegeld, werden darauf aufmerksam gemacht, daß die öffentlichen Kassen solches nur noch bis einschließlich 31. Jan. in Zahlung nehmen bzw. einlösen.
Zeichnet für die Ruhrhilfe!