lNfft Mt don den Engländern veranlaßten vmlSufigen Vv» bruch der Meerengenverharidlungrn in Kauf. Dt, Türken rechtserii-'m ihre Haltung damit, daß sie, al« natürliche Besitzer der >R-gen, keine Vorschläge zu machen häk- ten und erst hören wollen, was die anderen Möchte von ihnen wollen. Die englisch-türkischen i. useinandersetzungen führten zu scharfen Zusammenstößen.

Nach Abbruch der Konferenz haben sich die Verbündeten unter sich über die Lage besprochen. Es heißt, daß eine volle Einigkeit zwischen ihnen hergestellt fei. Allerdings verlautet aus der anderen Seite, daß die italienische Abordnung eine gewisse Sonderstellung einnehme und mit den von Rußland vertretenen Forderungen hinsichtlich der Meer­engen einig sei. Es läßt sich überhaupt ein gewisses Hinneigen Italiens zu Rußland feststellen.

Am Dienstag übergaben die Verbündeten eine auch von dem Vertreter Italiens Unterzeichnete gemeinsame Note den Vertretern Rußlands und der Türkei. Der Meerengen- Ausschuß wird heute seine Satzungen wieder aufnehmen. Der englisch-türkische Zwischenfall gilt vorläufig als erledigt.

Wie verlautet, verlangt di« gemeinsame Note die freie Durchfahrt durch die Meerengen für Handelsschiffe. Do aber Handelsschiffahrt ohne militärischen Schutz nicht denk­bar sei (I), müsse auch die Durchfahrtsfreiheit furKriegs- schiffein etwas beschränktem Maß gefordert werden. An der Bestimmung, daß die Küsten der Meerengen von türki­scher Bewehrung frei bleiben sollen, muffen die Verbündeten festhalten; die Meerengen sollen von einer intern ui analen Kommission verwaltet werden, in der die Verbündeten Ruß­land, die Türkei und die llferstaaten, etwa unter Vorsitz der Türkei, vertreten seien. Außerdem solle ein« vertragsmäßige Sicherheit für den Schutz von Kcmstantinopel gegen militä­rische Angriffe ins Auge gefaßt sein.

Paris. 6. Dez. Hier ist man über den Gang der Verhand­lungen in Lausanne in der Meerengenfrage beunruhigt. Man befurchtet, daß die zwei Milliarden Franken, die teils als An- leihen, teils in geschäftlichen Unternehmungen in der Türkei angelegt sind, verloren sein könnten, wenn Frankreich seine seit zwei Jahren befolgte türkenfreundliche Politik aufgebe. Andererseits will man es nicht mit England verderben, mit dem eine Einigung in der deutschen Entschädigungsfrage an- qestrebt wird. Die dauernde Unterhaltung einer englischen Besatzung in den Meerengen bält man für unmöglich.

Wie verlautet, will Lord Curzon an den Besprechun­gen in London teilnehmen und wird seinen Aufenthalt in Lausanne einige Tage unterbrechen.

Note des Vatikans

Lausanne, 6. Dez. Der Vatikan hat der Friedsnekon- ; ferenz eine Note übergeben lassen, in der auf die Not der s christlichen Bevölkerung, besonders der Armenier, in der Türkei, hingewiefen wird. Der Vatikan bittet, schnell und wirksame Maßregeln zum Schutz der christlichen Bevölkerung zu ergreifen.

Der päpstliche Nuntius in Bern, Maglione, erhielt auf seine Vorstellungen weyen des Bluturteilr in Athen von Venizelos beruhigende Zusicherungen.

Der Austausch der Bevölkerung

Lausanne, 6. Dez. Jsmed Pascha erklärte vor Pressever­tretern, die Türkei könne sich auf den Vorschlag, die christ­liche (griechische) Bevölkerung in Kleinasten gegen die mo­hammedanische in Europa auszutauschen, nur einlassen, wenn Konstantinopel ebenfalls von den Griechen geräumt würde. Das aber wolle Griechenland nicht.

Die türkische Polizei m Konstantinopel verhinderte die Landung griechischer und armenischer Auswanderer aus 5leinasien. Die Oberkommissare der Verbündeten beraten über den Vorfall.

Stuttgart, 6. Dez. Die Zahl der Waklberech- iiglen für die Gemeinderatswahl ist gegen früher ganz beträchtlich gestiegen: mit Einschluß der neneingemeindeteu Orte betragt sie 211 604. Das ist gegen di« Eemeinderats- wähl von 1919 mit 179 236 Wahlberechtigten em Mehr von 88 368, gegen die Stadtverordnetenwahl von 1921 mu 188 433 ein Mehr von 23171. ^ ^ .

Walddorf OA. Nagold, 6 .Dez. Spen d e. Der Schmied Johann Volz in Arbor (Amerika) hat 220000 -R über- wiesen zur Beschaffung einer dritten Glocke, die Weihnachten hier eintreffen soll.

Sk^rndorf, 6. Dez. Auslandsspend s.

Staate Nebraska lebender Landsmann namens

Ein im Christian

kirchlich« und Armenzwecke 475 000

Sch aal hat

^Geklingen a. St., 6. Dez. Ueberfahren Auf der Haltestelle Regendach im Täle wollte der 50,ahrige Stem- bauer Lorenz Venkert emer Frau b°:m Hereinnehmen eines Korbs in den Eisenbahnwagen behilflich sein. Er stürzte ab und kam urtter die Räder. Beide Beine wurden ihm abgefahren, so daß er verblutete.

Blaubeuren. 6. Dez. Brauch Am Sonntag abend

brannte die große Syrier des Baumwirts Müller in Bermaringen mit allen Erntevorräten, eurer Dreschmaschine und anderen Geräten vollständig nieder. Der Schaden geht in die Millionen. Müller ist nur ungenügend versichert. Die Brondursache liegt nach im Dunkeln.

Saulgau. 6. Dez. Neues Geläute. Für Stadtyfarrde wurde in letzter Zeit em neues Geläute aus vier Gußstahlalocken beschafft m^s ^ettstattt ^ Vockumer Vereins für Bergbau "nd Gnbl - abrikation in Böckum. Die Glocken baben ein Gewicht m je »8,96, 25,98, 80,60 und 15,20 Zentner.

Leulkirch 6. Dez Em v fi n d l I ch er V e rlu st. Einer Bauersfrau aus Ottobeuren wurde als ste am B^nhof die ssabrkarte lösen wollte, die Brieftasche m-t 80 000 -tt ge-

^Äuttaart. 6 Dez Heimatnot. Die Büchsensammlmrg

280 000 überwiesen. ,, gp<>dasr-Jnnunü

hat mit Wirkung aonr 7- Dezember A Aegqp ^

des Wertes auf strSrMrte M - t w« vor, «e nach »m «erMlttz-

ten Staaten exportiert werden, ohne mit dem Ursprungs­landGermany* oderMade in Germany" markiert zu fein. Geschieht dies nicht, so muß die Markierung in Amerika angebracht werden, bevor die Freigabe der Ware seitens der Zollbehörde erfolgt, war bedeutende Extrakosten und Dqf'zögerungen verursacht.

^ klingenberg OA. Brackenheim, 6. Dez. Leichen- ländung. Der Landwirt Michael Münch, der seit vier Wochen vermißt ist, wurde bei Sontheim aus dem Neckar gelandet.

Sulzbach a. K., 6. Dez. Vermißt. Die 40 Jahre alte Landwirtsfrau Rosine Moser von liier wird seit 11. Nov. vermißt. Sie litt in letzter Zeit an Geistesgestörtheit.

Tübingen, 6. Dez. D a s R e i t i n st i tut ist nun auch der Not der Zeit zum Opfer gefallen. Die Pferde wurden oer­kaust. Zurzeit schweben Verhandlungen betreffs lleberuahme des Reitstalls durch die Reichswehr.

Von der Schüsse«, 6. Dez. Weißer Re-bock. In den Wäldern östlich der Schöffen, im sog.Einschlag* bei Sassen, wird seit einigen Jahren ein weißer Rehbock ge­sehen. Es ist bis setzt noch keinem Rimrc^ vorsichtige Tier vor den Laut zu kriegen.

' Jsny, 6. Dez. Eine neue Krankheit. Hier trstt xurzeit in zahlreichen Fällen eine ArtUmgang* aus, der sich in heftigen Maaenkrämpftn äußert, von denen Ae Pa­tienten plötzlich befallen werden. Hiezu kommen starke Rücken-, auch Unterleibsschmerzen, häufig mit Durchfall o«. bunderr. Da ganze Familien davon bef«Mu werde», scherst die Srankheit WMWOar.

Baden

Karlsruhe, 6. Dez. Der L4jcihrlge Kaufmann Ernst Krauß au« Mühlacker bestellte vor einiger Zeit durch den Fernsprecher bei einer Schmuckwarenfirma In Pforzbeim verschiedene Gegenstände von beträchtlichem Wert, indem er sich als Vertreter einer Firma ausqab. Das Pforzbeimer Ge­schäft fiel aber auf den Schwindel nicht herein. Krauß kam nunmehr auf den kindlichen Einfall, zu der Firma einen Buben mit einem Schreiben zu schicken, um die Waren ab­holen zu lasten. Bei diesem Versuch wurde Krauß festgenom­men. Er gab an, er babe in seiner völligen Mittellosigkeit auf dem Babnbof übernachtet und dabei sei chm eine Zeitung in die Hand gekommen, in der über einen Pforzheimer Ju» welendiebstabl ausfübrlich berichtet wurde. Beim Lesen lei kn ihm der Gedanke auigestiegen, auch einmal etwa» derartiges zu versuchen und so sei er zum Verbrecher gewor­den. Die Strafkammer scheint da« Vorbringen für bedeutungs­voll genug angeseben zi? baben, d'vn «» ki,h e, trotz der An- klage der erschwerten Urkund-nsi, r Betrug»- versuchs bei einer Eew'mnirstrafe von drei Monaten be­wenden. Zweifels haben die mit behaglicher Breite aus- gesponne'eu Berichte mancher Sensatirmsblätter über ver­gehen und Verbrechen schon manchen Armen schuldig werden lasten. Der vorliegende Fall, der ohne Zweifel durchans ernst zu nehmen ist, sollte wieder zur Warnung dienen.

Mannheim, 6. Dez. Trotz der ungünstigen Lage durch den Streik hat die Direktion der Badischen Anilin- und Soda- fabrik in Ludwigshasen für die Winternothilfe «men Be­trag von 6 Millionen Mark gespendet.

Lokales.

Wildbad, den 7. Dez. 13L8.

Sitzung des Gemeinderats am 28. November 1922.

Erweiterung des Elektrizitätswerks. Da es sich im Laufe der weiteren Verhandlungen zeigte, daß die Maschinenfabrik Eßlingen auf die Lieferung eines Dieselmotors samt entsprechender Dynamomaschine zu einem Festpreise nicht eingehen will und auch feste Abmachungen über die Lieferzeit für die Dynamomaschine nicht zu erreichen waren, wurde vom Württ. Revisions­verein in Stuttgart noch mit anderen Fabriken wegen Lieferung der zur Erweiterung des Elektrizitätswerks er­forderlichen Maschinen verhandelt. Zugleich wurden an­gesichts des zu erwartenden großen Aufwands noch mehr­mals Untersuchungen angestellt, ob es nicht doch möglich ist, mit der vorhandenen Maschinenanlage des Elektrizi- zitätswerks über die kommende Badesaison wegzukommen. Hiebei wurde festgestellt, daß eine Sicherheit hiefür nicht vorhanden ist, daß vielmehr die Gefahr vorliegt, daß das Elektrizitätswerk während der Badezeit versagt und der ganze Kur- und Badebetrieb dadurch in Frage gestellt würde. Infolge der Bemühungen des Württ. Revisions­vereins wurde dann der hiesigen Stadtgemeinde von den Motorenwerken A.-G. vorm. Benz u. Eo. in Mannheim ein Dieselmotor von 400 P.-S. komplett betriebsfertig mit direkt gekuppelter Gleichstrom-Dynamomaschine zum Festpreise von 35 Mill. Mark angeboten. Nach eingehen­der Erwägung wird beschlossen, den Ankauf dieser Ma- schinenaniage zu dem genannten Preise, der gegenüber den Angeboten von Augsburg und Eßlingen eine Er­sparnis von 2030 Millionen bedeutet, zn genehmigen und die Aufstellung der Maschinen im Elektrizitätswerk mit möglichster Beschleunigung zu bewerkstelligen, so daß das Elektrizitätswerk künftig allen Anforderungen ge­wachsen ist.

Da sich Gelegenheit bietet, ein zum Verkauf bereit liegendes Quantum Langholz vom 414 Fm. zu dem gün­stigen Preis von 500 °o der neusten Taxpreise für Fich­ten und Tannen und 460 "/» für Forchen abzusetzen, kann der Preis für die Maschinenaniage mit 35 Millionen Mark sofort bar bezahlt werden, so daß ein weiteres Risiko für die Stadtgemeinde infolge der Gestaltung des Geld­marktes und anderer Umstände ausgeschlossen erscheint.

Breunholzversorgung. Die Versorgung der hiesigen Einwohnerschaft mit se 3 Rm Brennholz für 1 Familie für 1922 ist jetzt durchgeführt. Da die Brenn- hoiznol hier immer noch sehr groß ist, so soll in mög­lichster Bälde mit der Brennholzbelieferung für 1923 be­gonnen werden. Es sollen für 1923 an jede Familie wieder 3 Rm. Nadelholzprügel oder Reisprügel verabfolgt werden. Der Preis richtet sich nach der Höhe des Holz­hauerlohnes, der für 1923 noch nicht festgesetzt werden konnte. Die Verabfolgung einer größeren Menge als 3 Rm. ist nicht möglich, da schon diese Menge das ordern- liche Erträgnis des Stadtwaides an Brennholz übersteigt. Es besteht nun aber die Möglichkeet, statt Brennholz

Grubenholz aufzubereiten und dieses zu günstigen Preisen an eine Zeche abzusetzen gegen Lieferung von Koks. Es soll deshalb den hiesigen Verbrauchern die Wahl gelassen werden, ob sie an Stelle von Brennholz Koks beziehen wollen und zwar kann nach den derzeitigen Verhältnissen an Stelle von 1 Rm. Brennholz ca. 10 Zentner Koks beschafft werden. Der Einwohnerschaft wäre hiedurch Ge­legenheit geboten, sich an Stelle des seither gelieferten Brennholzes eine erheblich größere Menge hochwertiger Brennstoffe zu billigem Preis (ca. 500 Mk. für 1 Ztr.) zu verschaffen. Es wäre also dem einzelnen Einwohner freigestellt, ob er 3 Rm. Brennholz oder an Stelle des Brennholzes für 1 Rm. je 10 Zentner Koks beziehen will.

Milchversorgung. Der Erzeugerpreis (Stallpreis) für 1 Liter Vollmilch beträgt ab 1. Dezember 1922 85 Mk., der Fuhrlohn für 1 Liter 24 Mk., hiezu kommen noch Sammelkosten, Berkaufskosten, Umsatzsteuer usw. Der Milchverkaufspreis an der Sammelstelle muß deshalb auf 115120 Mk. festgesetzt werden.

Sargbretter. Insolange das Lager für die Ab­gabe von Sargbrettern nicht hergestellt ist, soll an die An­gehörigen von verstorbenen Einwohnern anstelle der Sarg­bretter ein Beitrag zu den Beerdigungskosten von 4000 Mk. aus der Stadtkaffe bezahlt werden.

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Warnung. Durch das verbotene Aus- und Abspringen im Etsenbahnzug, bevor der Zug stillsteht, sind in letzter Zeit wie­der viele Ünglücksfälle verschuldet worden. Es wird wieder­holt darauf aufmerksam gemacht, daß in solchen Fällen keiner­lei Anspruch auf Schadenersatz durch di« Bahnverwaltung besteht.

Der Dlitzfunkkelegrammyerkehr, der sich steigender Be­nutzung erfreut, ist neuerdings auf Anregungen aus der Ge­schäfts- und Handelswelt aus eine Reihe weiterer Orte aus­gedehnt worden. Er ist jetzt von und nach allen bedeutenden Orten des Reiches zugelassen.

I..S. Düngemiltelbezug der Landwirtschaft. Der Mnge- mittelbezug durch die Landwirtschaft ist 'm Monat Septem­ber nicht zurückgegangen-, trotz der damals erfolgten Preis­erhöhungen sind Bestellungen nur in ganz geringem Umwog rückgängig gemacht worden. Man wird allerdings damit rechnen müssen, daß im Oktober infolge der unvergleichlich stärkeren sprunghaften Preissteigerungen doch ein Rückgang eingetreten ist, zumal sich im Zusammenhang mit den niedrigen Umlagepreisen die Kredituat in der Landwirtschaft in wachsendem Maß bemerkbar macht.

T.L. Was ist Erlragswerk? Zwei neue Entscheidungen des Reichsfinanzhofs über die Ermittlung des Erlragewect» bei den landwirtschaftlichen Grundstücken für die Erbschafts­steuer sind von grundsätzlicher Bedeutung. Der Reichsfinanz­hof hat entschieden, daß als Ertragswert für die Berechnung der Erbschaftssteuer der in der Zukunft als sicher an­zunehmende Ertragswert anzunehmen ist. Dies? Entscheidung steht im Widerspruch zu der Auslegung desErtragswerts , wie sie in den Verhandlungen des Reichstags über die Erb­schaftssteuer allgemein gegeben wurde. Bisher hat man a?« Eitragssteuer den Ertrag des letzten Jahrs bezw. de» Durchschnitts der letzten Jahre angenommen und danach hatte sich auch die Rechtsprechung gerichtet. Abgesehen davon darf bezweifelt werden, ob es unter den gegenwärtigen Verhält­nissen des schwankenden Geldwerts und der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit überhaupt möglich rst, auch nur mit annähernder Sicherheit einen zukünftigen Ertragswert zu schätzen.

Freigabe des deutschen Vermögens ln Amerika. Ein

besonderer Fall gibt dem Hansa-Bund Veranlassung, darauf hinzuweifen, daß der Gesetzentwurf, betreffend die Freigabe des sogenannten Kleinvermögens in Amerika, welcher dem am 20. ds. Mts. zusammengetretenen Repräsentantenhaus bereits vorliegt, als höchstzulässige Vergütung für Wahr­nehmung der Rechte des Gläubigers 10 Prozent vorsieht. Es ist daher gesetzwidrig, wenn amerikanische Institute, w e die» jüngst geschehen ist, 50 Prozent des freigegebenen Be- traas als Vergütung für ihre Dienste beanspruchen. Bei dieser Gelegenheit macht der Hansa-Bund nochmals darauf aufmerksam, daß er eine Amerika-Abteilung ins Leben ge- rufen hat, die den deutschen Gläub'gern kostenlose Aus­künfte erteilt und ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. , -

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Allerlei

«p. wem gehört der deutsche Veden? Der deutsche Lo­den kommt immer mehr in fremde Hände. Ln Köln ge­hört nach Zeitungsberichten »in Fünftel de» Grundbesitzes Ausländern. Aus Echternachbrück wird berichtet, daß da» gesamte unbebaute Land in ausländischen Händen, ein Sied- lungsunternehmen daher zwecklos ist.Der Ausländer ver- kauft nichts, läßt kein Stückchen als Pachtland ab.* In Otterndorf an der Weser müssen Familien in ehemaligen Hühnerställen wohnen; aber städtisches Land wird an Aus­länder verkauft 15 Ri je Quadratmeter. Dagegen hat in Sachsen ein Bodensperrgesetz dem Vodenwncher einen Nie- gel vorgeschoben-, namentlich hat sich dabei das Vorkaufs­recht der Gemeinden bewährt.

Ein deutsches Goldland befindet sich zurzeit in der alten Reichsstadt Gelnhausen. Dort brannte im Jahr 1890 eine Glühlampenfabrik nieder, ohne wieder aufgebaut zu werden. Einige Goldarbeiterlehrjungen kamen nun ans den Gedanken, den Brandschutt nach Platindrähten und -stiften, wie sie damals zur Herstellung von Glühlampen benutzt wurden, zu durchsuchen. Und in der Tat fanden sie täglich mehrere Gramm, die sie zu 10 000 und mehr Papiermark in Frankfurt umwandelten. Diesen Geldwert geheimzuhalten^ gelang ihnen sedoch nicht; ihre großen Ausgaben führten zu polizeilichen Nachforschungen. Dadurch wurde die Sache bekannt und seitdem herrscht eine wahre Völkerwanderung aus allen Orten des Kinziqtals, ja, aus Hanau, Offenbach und Frankfurt nach Neu-Klondike. Versuche der Besitzerin des Grundstücks, einer Holzhandlung, die Platinsucher fern­zuhalten, waren vergeblich: auch dis Ortspalizei war den 600 bis 800 Menschen aegenüber ohnmächtig, die stck- täa- lick einfanden. So blieb nur der Ausweg, einSchurtgcld von 1000 Mark am Tag, nack-ts etm«s weniger, zu nehmen, denn auch in der Nacbt w-rd mit Karbid- und Petrole'-m- lampen Kerzen und Talctzenlaternen emsig gesucht. Der Frankfurter Teneral-Aneeiaer weiß zu b-r-Rten, kw'' tcm- licbe Funde einzelner Platinsi'ck'er im Wert von 30- bis 40 000 Mark keine Seltenheit ftien- ein altes und sehr de- bünstiges Ehepaar habe vor einigen Tagen sogar 18 Grw n gefunden «yd dafür 800 000 Mcrk erhalten. Das in Geln-