bekanntlich in der Stuttgarter Bildergalerie das sehr wert­volle Bild NembrcmbtsPaulus im Gefängnis" gestohlen. Wegen dieses Diebstahls und der Hehlerei standen nun 7 Per­sonen vor der hiesigen Strafkammer. Das Gericht verurteilte den 23 Jahre ,en Provisionsreisenden Karl Hauff von Cannstatt, den Techniker Hugo Schmidt und den Kauf­mann Karl Gutekunst hier zu je 3 Jahren 6 Monaten, den Bäckergesellen Karl Walker von Wankheim zu 1 Jahr 8 Monaten, die Anna Blascheck, die Chefrau Alma Gute- kunst und die Freya Bla sch eck zu je 1 Monaten Ge­fängnis.

Fekbach, 4. Sept. Erfolge In der Blumenzucht. Bei der Jahrhundert-Ausstellung der deutschen Gartenbau- Gesellschaft in Berlin hat die Firma Wilhelm Pfitzer, Großgärtnerei in Stuttgart-Fellbach durch ihre staunen- erregenden Neuzüchtungen in Gladiolen und Rosen die Be­wunderung aller Besucher, Fachleute und Liebhaber des Jn- und Auslandes erregt.

Waiblingen, 4. Sept. Leichenträger streik. Bei Finer Bestattung fehlten die bestellten Leichenträger. Einige auf dem Friedhof beschäftigten Arbeiter, darunter ein Mann mit künstlichem Fuß, sowie der begleitende Schutzmann, er­füllten den Dienst der streikenden Leichenträger.

kirchheim u. T., 4. Sept. Denkmalsenthüllung. Am gestrigen Sonntag wurde hier das Ehrenmal für die Gefallenen des Neserve-Jnf.-Regts. 248 mit einem Feld­gottesdienst, der in seiner ergreifenden Weihe allen Teil­nehmern unvergeßlich bleiben wird, enthüllt. Das Denkmal, ein Werk des Stuttgarter Bildhauers Kiemlen, fand die ungeteilte Bewunderung aller Anwesenden. Die Kamera­den hatten sich aus dem ganzen Land in großer Zahl zu der schönen Feier eingefund.n.

Kusterdingen, OA. Tübingen, 4. Sept. Unglücks­fall. Farrenwärter Moger wurde von einem losge­wordenen FMen so' übel zugerichtet, daß an seinem Aus­kommen gezüMfelt wird.

Unterjesingen, OA. Herrcnbsrg, 4. Sept. Einbruch. Dem Landwirt Maier wurden bei einem Einbruch 6000 Mark, 300 Schweizerfranken und eine Taschenuhr gestohlen. Vom Täter fehlt jede Spur. Auch im Vorjahr wurde bei Maier eine größere Geldsumme entwendet.

Rellingen, OA. Blaubeuren, 4. Sept. Diebstahl. Den beiden Töchtern der Schmiedmeisters Witwe Auch wurde die ganze Aussteuer, die nach einem alten schönen Brauch in einer Truhe auf der Kirchenbühne aufbewahrt war, gestoh­len. Eine Bürgerstochter wurde als Diebin festgestsllt. Die gestohlenen Gegenstände wurden wieder beigebracht.

Baden.

Vretten, 4. Seht. (Konflikt.) Zu einem Konflikt im Gemeinderat hat der Bezug von Saarkohle geführt. Wie dasBrettener Tagblatt" berichtet, hatte die Stadt­gemeinde die Bezahlung von 15 Waggon SaarVohle ver­säumt uud durch das stetige Ansteigen des Dollars er­wuchs schließlich der Gemeinde eine Mehrausgabe von Bch Millionen Mark. Im Gemeinderat herrschen nun die größten Mcinnngsverschiedcnheiten, wer für dieMehr- anslvendung verantwortlich ist. Ter Gemeinderat be­schloß nun in seiner letzten Sitzung, in dieser Angelegen­heit ein Disziplinarverfahren bei der Staatsaufsichtsbe­hörde zu beantragen.

Gschsheim (bei Breiten), 4. Sept. (Hohe Pacht.) Tie hiesige Winterschasweide wurde um den Preis von 310 000 Mk, verpachtet. Pächter ist der Schäfer Johannes Hörper, der im vorletzten Jahre die Schafwcide der.Stadt Breiten in Pacht hatte. Ta Gochsheim durch das Fehlen größerer Waldungen nicht allzvhohe Einnahmen h-at, kommt ihm der immerhin hohe Erlös der Weide gut zu statten.

HistdelbökA, 4. Sept. (Ausländer-Maßnah­men.) Tie vom Ministerium des Innern angeordnetc Verschärfung der Maßnahmen gegen unerlaubte einrei­sende Ausländer hat in der hiesigen Gegend großen Er­folg gehabt. Hänptsäcklich an den besonders in Be­tracht kommenden Verkehrspl unkten ist die Kontrolle von Vorteil gewesen. Eine große Anzahl von Ausländern hat hohe Geldstrafen w. gen'Pas-vergebens zu erwarten. Auch sind viele Ausweisungen erfolgt. Ferner wurden die Ge­schäfte von Zivilbeamten überwacht.

dessen Verlauf er seinem Gegner einen Messerstich in die Halsgegend versetzte. Tie Schlagader wurde durch­schnitten, so daß Zimmermann schon nach wenigen Mi­nuten an Verblutung starb. , .

Bomhach lbei Kenzingen), 4 Sept. (Wiederwahl.) Bei der Vürgermeisterwahl wurde der bisherige Bürger­meister Karl Rieger einstimmig wiedergeivählt. Bür­germeister Rieger dürste mit einem Alter von 70 Jahren und einer Dienstzeit als Bürgermeister mit 40 Jahren zu den ältesten Bürgermeistern des Landes zählen.

FreiSurg, 4. Sept. (Geden ktag.) Am gestri­gen Sonntag, den 3. Sept., jährte sich der Lag des furchtbaren Eisenbahnunglücks bei Hugstetten zum 40. Male. Von dem Unglück wurde ein Sonderzug betroffen, der vorwiegend Reisende ans Kolmar und dem elsässischen Münstertal nach Freiburg gebracht hatte und die im Begriff warm, am Sonntag abend in ihre Heimat zu ruck­zukehren. Ter Unglückszng verließ Freibnrg mit etwa 1200 Personen besetzt kurz nach 8 Uhr abends; ferne Ge­schwindigkeit aus freier Strecke soll eine außergewöhnliche gewesen sein. Tie Katastrophe ereignete sich etwa 20 Mi­nuten vor der Station Hugstetten. Das Fundament des Bahnkörpers war dort durch heftige Regengüsse untev- wühlt, die Schienen gaben nach, der Zug entgleiste und 15 Wagen, dichtbesetzt mit Menschen, Mrzten über- und ineinander und bildeten im Augenblick eine furchtbare Trümmerstätte. 10 Wagen blieben unversehrt. Für dre Betrogenen die Verletzten, die Helfer und die Augen- M«, w«'di- Nacht L° Nacht L Schreck---. Mt d-- N-7 an «>--- B-rl-tzimM Vech-riem- b-k»ck du Zahl der Todesopfer etwa 80.

Aus der Heimat.

Wildbad, den 5. Sept. 1922.

Richard Wagner-Abend. Der vergangene Künstler- Abend hat gezeigt, daß man auf einen guten Besuch sehr wohl rechnen kann, wenn man dem Publikum auch etwas Gutes bietet. Herr Kammersänger Hensel, einer der besten deutschen Heldentenöre, bot dafür Gewähr. Seine Stimme ist weich und biegsam im piano, glänzend und tragfähig im forte. Am besten gelingen ihm die lyrischen Partien Das Preislied ans den Meistersingern, sowie die Grahlserzähluttg wurden vorzüglich.^gesungen, während wir uns die Schmiedesieder etwas lebhafter dachten. Für die zwei fast unbekannten Lieder aus Wagners Jugend­zeit sei ihm besonderer Dank. Wenn sie auch noch wenig Selbstständigkeit des Meisters verraten, so sind sie doch, besonders dasLied der Soldaten" sehr charakteristisch geschrieben. Und dann HM Herr Hensel einen Begleiter mitgebracht, der ihm ebenbürtig war. Schon durch die Wahl seiner Vortragsstücke hat Herr Michael Nossert aus München seine hohe Künstlerschast bewiesen.Sposa- lizio" und dieLegende Nr. 2" von Liszt sind keine Stücke, mit denen man leichte Erfolge erringen kann. Sie erfordern eifriges Studium und liebevolle Hingabe. Eine Glanzleistung war die Wiedergabe des Trauermarsches aus der Götterdämmerung. Die Begleitung der Gesänge fanden wir dagegen etwas zu zurückhaltend. Der zahl­reiche Besuch und der lebhafte Beifall werden die Bad­verwaltung gewiß veranlassen, auch in Zukunft bekannte Künstler zu verpflichten. II. ö.

Kursaal. Im gestrigen Konzert der Kurkapelle kam eine Neuheit:Erinnerungen an Wildbav" zu Gehör. Dieser Walzer hat Inhalt und dokumentiert nicht alltäg­liche Qualitäten, um so bemerkenswerter, als der Kom­ponist im Hauptberuf Schauspieler ist. Wir haben schon oft Gelegenheit gehabt Herrn Klein als Bühnenkünstler zu bewundern, er leistet in seinem Beruf unstreitig Erst­klassiges. Nun haben wir ihn auch als Musiker kennen gelernt und gehört, daß er auch in dieser Kunst seinen Meister stellt und etwas zu sagen hat! Wir beglück­wünschen die Theaterdirektion zu solchen fähigen, vielsei­tigen Mitgliedern. Wie wir noch aus sicherer Quelle erfahren haben, ist das Werk Herrn Musikdirektor F r a n tz gewidmet und zwar anläßlich seines 60. Geburtstages, den der Jubilar in aller Stille vor einigen Wochen be­ging. Dazu einige Worte: Wer den stillen, vornehmen Menschen Frantz kennt, wird sich von Herzen über diese Ehrung freuen. Bescheiden und vornehm ist unser Leiter der Kurkapelle auch als Künstler! Bewundernswert in reinem Schaffen, immer mit gleicher Lust und Liebe tätig. Möge es ihm vergönnt sein noch recht lange seiner Herr­lichen Kunst zu dienen, zu seiner und unser aller Freude, dies unser Wunsch, der aus innerstem Herzen kommt!

Einer für viele!

Robert und Bertram im Landeskurtheater. Zwei lustige Vagabunden, dieser Rodert und dieser Bertram, die es fertig bringen, allen ein Schnippchen zu schlagen und sie noch zu erleichtern. Im Gefängnis finden sie sich zusammen und gemeinsam brechen sie aus, wie sie auch gemeinsam alle Streiche ausführen. Robert, der echte Typ eines Sträflings und Verbrechers, wurde von Wal­ter Bill mann großartig gespielt. Mümann bewies hier wiederum, daß er ein routinierter Schauspieler, be­gabt mit einer wunderbaren Mimik und ausgcstatcet mit großem Können ist. Bertram, von H er mann K lein gespielt war ein ebenbürtiger Partner. Leo Thurau, als Gefängniswärter Strambach zeigte gutes Können. Adolf N. Witt, als Michel, dürfte in seinen Beweg­ungen etwas weniger eckig sein, war aber sonst ganz gut. Adotf Demuth als Jpelmayer spielte seine Rolle aus­gezeichnet und verdiente voll den ihm gespendeten Applaus.

Diese Gesaugsposse, die mit großem Beifall ausge­nommen wurde, wird am Samstag wiederholt werden.

Heute abend Abschiedsvorstellung Karl Mahlau imW alzertrau m". MittwochDer fidele Bauer".

Teuerungszulagen für Gemelnderäle und Körperschaft» beamte. Nach einem Erlaß des württ. Ministeriums des Innern können zu den Taggeldern der Gemeinderäte für Dienstverrichtungen außerhalb der Sitzungen Teuerungs­zulagen gewährt werden mit dem Höchstbetrag in großen Städten von 305 Ot (mit dem Taggeld zusammen 320 °K), in mittleren Städten 280 Ol (300 Ot) und in den übrigen Ge- meinden 273 Ot (280 0(). Die gleiche Teuerungszulage kann Gemeinde- und Amtskörperschaftsbeamten gereicht werden. Die Sitzungstaggelder der Gemeinderatsmitglieder, die bis­her IS. 10 bezw. 7 Ol betragen für den vollen Tag, können durch Zulagen ergänzt werden, so daß das Taggeld samt Zu­lage höchstens 256 Ol bezw. 210 bezw. 168 Ol beträgt, das sind 80, 70 oder 60 Prozent der für Verrichtungen außerhalb der Sitzungen gewährten Bezüge. Zu der Belohnung der nebenamtlichen Verwaltungsnktuare mit 9 Ol Taggsld tritk eine Zulage bis 75 Prozent der jeweiligen Bezüge der Gs« meinderäte. Die Diäten und Reisekosten der Gemeinderäte und Körperschastsbeamten sollen ebenfalls neu geregelt werden.

Verkeilung des Marccnbrols. Wie Berliner Blätter mek«' den, sollen von der Zuteilung von Brotmarken Personen ausgeschlossen " in, deren Einkommen im Jahr 1921 für Alleinstehend: 000 Mark, für einen Haushaltungsvorstand

30 0000 uE ,ede weitere Person !m Haushalt 10 000 Ol überstiegen hm. Wer Nachweisen kann, daß sein Einkommen 1922/23 das Dreifache des genannten Einkommens nicht über« steigt, bleibt versorgungsberechtigt. Den Kommunalverbänden soll freie Hand gelassen werden, wie sie den Ausschluß der Höherbemittelten vom Anspruch auf das Markenbrot durch« führen wollen. Gewöhnlich dürfte die Vorlegung des Cin- kommensteuerzettels verlangt werden.

Volksntussenspeisnngcn. Der in Halle versammelte Deutsche Stadtetag sprach in einer Entschließung aus, daß die Volksmassenspeisungen, wie sie während des Kriegs be«i standen, sofort wieder eingeführt werden sollen. 0

Frachtermäßigung für Kartoffeln. Vom 1. Sepkemdek 1922 bis 15. Mai 1923 wird für die Versendung von Kar­toffeln der neuen Ernte als Stückgut auf den Reichsbahnen' eine Frachtermäßigung in der Art eingeführt, daß nur die Halste des wirklichen Gewichts nach den Sätzen der er­

mäßigten Stückgutklafse für die Sendungen berechnet werden. Eine ähnliche Vergünstigung soll später auch auf den Prioat- bahnen zur Anwendung kommen.

Schülerrückfahrkarten. Mit sofortiger Gültigkeit ist die Entfernungsgrenze für Schülerrückfahrkarten allgemein auf 150 Kilometer ausgedehnt worden.

Auskunft an Reisende. Das Reichsverkehrsministerium hat erneut die Anweisung erlassen, daß den Reisenden auf ihre Anfragen von den Bahnbeamten richtiger Bescheid in höflicher Art zu geben ist. Dienststellen, die einen derartigen Verkehr mit den Reisenden mit sich bringen, sind nur mit solchen Beamten zu besetzen, die genaue Kenntnis der ein­schlägigen Dinge, wie Fahrplan usw., besitzen.

Tausendfache Rahfadenpreise. Infolge der Preiserhöhung des Nähgarnsyndikats vom 29. August um 95 Prozent kostet eine Rolle Nähfaden von 1000 Metern vierfach Obergarn ab Fabrik 295 Mk., d. h. etwa das Tausendfache des Vorkriegs- preises. Rohbaumwolle ist dagegen nur um das 600- bis 700fache gestiegen.

Fernbeben. Am Samstag abend von 8 Uhr 29 an ver- zeichnete die Warte in Hohenheim ein starkes Beben, dessen Herd in einer Entfernung von etwa 9200 Kilometer (Japan) liegt.

Halbmonaksbezug für Zeitungen. Verschiedene Zeitun­gen in Norddeutschland haben bei der unvermeidlichen Ver­teuerung den Halbmonatsbezug eingeführt. Je nach dem Fallen oder Steigen der Papierpreise sollen dann die Halb- monatsbezugsgebühren ermäßigt oder erhöht «erden-

Mutmaßliches Wetter.

Unter dem Einfluß eines vom Westen vorrückenden Hochdrucks ist mit dem Nachlassen der Niederschläge bet anfangs noch trübem nebligen Wetter für Mitt­woch und Donnerstag langsame Aufheiterung und Wiedererwärmung zu erwarte». .....

Allerlei

Dis sterbende Zeitung. Don überallher aus dem Reiche ioinmsn die Nachrichten, daß unter der Last des unerhört when Papierpreises alte angesehene Zeitungen ganz zu- ammenbrechen, oder sich in ihrer Erscheinungsweise aufs iußsrste beschränken müssen. Eine der Sterbenden, dieWest- älische Morgenzeitung", widmet in ihrere letzten Nummer hren Lesern folgenden Abschiedsgruß:

Die Finger tippen zum letztenmal,

Die letzte Matritze raffelt zu Tal,

Der letzte Schlag. Hei! Wie er traf . .

Still steht nach Jahren der Typograph.

Die letzte Seite wird kalandriert Die letzte Marter zum Guß geführt.

Herab zur Maschine. An jagt sie schrill.

Din Ruck. Halb vier. Die Maschine steht still.

Heraus aus dem Haus! Die Zeitung ist tcm Sie starb an verbissen ertragener Not.

Ein herzloser Draht verkündet die Mähr:

Eine Zeitung erledigt!" Nicht mehr, nicht mehr? Die Zeit ist schwer, die Not ist groß.

Und unser Geschick ist ein Stucklein bloß.

Wir folgen den vielen, die von uns genommen,

Und warten auf jene, die nach uns kommen.

Der Schlag traf hart, wir klagen nicht.

Wir taten getreulich unsere Pflicht.

Was will der nie rastende, strebende Geist,

Wenn ein grausames Schicksal zusammenreißt?

Die Presse stirbt. Wild lodern die Flammen.

Da steht man und steckt noch die Köpfe zusammen.

Es kommt ein Tag, der bringt Erwachen.

Dann ist es zu spät, wieder gutzumachen.

Sinniges Geschenk für den Papst. Die englische Gesell­schaft, die in diesem Sommer unter Führung des General; Bruce ihren zweiten Versuch der Besteigung des noch nie erreichten Gipfels des Gaurisankar unternommen hatte, hat dem Papst ein Stück des Felsens, den sie auf dem höchsten erreichten Punkt fanden, als Geschenk gewidmet. Das Fels- stück ist auf einer mit Silber geschmückten Unterlage von Ebenholz befestigt, auf dem eine Widmung angebracht ist. Der Papst war bekanntlich in früheren Jahren selbst ein begeisterter Bergsteiger. Er ließ als Gegengabe dem General Bruce eU»e goldene Medaille übersenden, die auf seine Be­steigung des Heiligen Stuhls geprägt war. (Der Gaurisankar im Himalayagebirge ist 8837 Meter, also fest doppelt so hoch als der Montblanc. Er wird in England nach dem englischen Obersten Everest, der vor vielen Jahren ihn zum erstenmal zu besteigen versuchte und fast bis zur Hauptspitz« vordrang. Mount Everest genannt.)

Die erste Staatsanwältin. Dieser Tage erschien be! einer Verhandlung der 7. Ferienstrafkammer des Landgmichts 1 in Berlin zum erstenmal ein weiblicher Staatsanwalt in der Person des Rsferendarfräuleins Dr. Sußmann. Das Publi­kum fühlte sich durch diese Errungenschaft etwa so angehei­melt, wie durch die AmtsbezeichnungStaatsanwältin".

Pferdeskeuer. Die Stadt Berlin hat eine Steuer aus Pferde eingeführt. Sie beträgt für gewerbliche Zugpferde je 400 Mk., für Luxuswngenpferde 1600 Mk. und für Reit­pferde 4000 Mk. jährlich.

Eine Lchandarbeit. Ein gewisser Schriftsteller Ein­stein in Berlin hat als Gegenstück zu dem Oberammer- gauer Passionsspiel bzw. zum Evangelium überhaupt ein so- enanntes TheaterstückSchlimme Botschaft" geschrieben, in em Christus und Maria in der unflätigsten, nicht einmal andeutungsweise wiederzuaebenden Weise herabgewürdigt und lächerlich gemacht werden. Der Staatsanwalt hat sich übrigens mit dem üblen Machwerk bereits befaßt.

Großseuer. Die bedeutenden glastechnischen Werke Ro­bert Schicketanz in Neudobra (Thüringen) sind fast ganz ab­gebrannt.

Mekallschiebung. In Nürnberg wurden 18 Kisten Gold- und Aluminiumbronze im Wert von 875 000 Mk beschlag­nahmt, die ein Händler nach Argentinien verschieben wollte.

Diebstahl. In dem Warenhaus Aithoff in Leipzig wur­den für etwa 4 Millionen Mark Gold- und Silberwarcn ge­stohlen.

Eine Fälscherbande von 20 Personen wurde am Sonntag in Berlin verhaftet, als sie nach Polen abreisen wollte. In den Koffern fand man gestohlene Schmuckfachen von hohen,! Wert, ferner Pelz- und Seidewaren.

Kircheneinbruch. In der russisch-orthodoxen Kirche in Paris wurden verschiedene Gegenstände gestohlen. Auch in der Wohnung des-^ufsifchen Botschafters und in dem Ge- bäude, in dem dierussische Nationalversammlung" in Paris zu tagen pflegt, sind Einbrüche verübt worden. Man ver­mutet, daß alle diese Diebstähle bolschewistischen Ursprungs

Geplünderte Bibliothek. Wie PMex Blätter melden