Wirtschaft nicht nur auf gleicher Höhe wie bisher zu halten, sondern sie, soweit es irgend noch möglich ist, zu steigern und so eine Entspannung unsrer Wirtschaftslage herbeizu- führen. Der nächstjährige Genossenschaftstag wird in Mitteldeutschland, voraussichtlich in Halle, abgehalten werden. — An die Verhandlungen schloß sich ein gemeinsames Mittagessen im Festsaal der Liederhalle an. Morgen wird die Tagung ihren Abschluß finden mit einer Sonderzugsfahrt nach dem Bodensee, Rundfahn auf demselben mit Besuch von Bregenz und dem Gebhardsberg.
Württemberg
Göppingen, 1. September. DasAlte stürzt. Gestern namittag nach 5 Uhr brach eine der alten Eichen des Schloßgartens unmittelbar über dem Boden mit ungeheurem Krach in sich zusammen. Sie riß mehrere Teile einer Nach- bareiche und eine Linde mit sich zur Erde. Wären ihr diese Hindernisse nicht im Wege gewesen, dann hätten mehrere Menschen dabei den Tod gesundem
Gmünd, 1. Sept. Diebstähle. In Wißgoldingen wurde einem Landwirt, solange er auf dem Felde war, für 20 000 Mk. Anzugstoff und 13 000 Mk. Bargeld gestohlen. — In Straßdorf wurde einem Bauern, der sein Fahrrad vor der Wirtschaft stehen ließ, dieses von einem Unbekannten entwendet.
Erailsheim, 1. Sept. Jugendamtstagung. Die Beamten der Jugendämter des Jagstkreises waren hier versammelt und schlossen sich zu einer Vereinigung zusammen. Zweck der Vereinigung ist der Austausch von Erfahrungen bei der privaten und amtlichen Jugendhilfe.
Tteresheim, 1. Sept. Stillgelegte Autolinie. Vom 1. September ab wurden die Kraftwagenfahrten auf der Strecke Zöbingen—Boxfingen—Neresheim sowie zwei Fahrten der Strecke Cllwangcn—Zöbingen eingestellt.
Alm, 1. Sept. AusLiedeindenTod. Aus Liebeskummer ließ sich lsie ledige 22jährige Kellnerin Augustine Leinhos vom Zug überfahren. Beide Füße wurden ihr abgefahren. Das Mädchen starb im Krankenhaus.
Von der Almer Alb, 1. September. Späte Ernte. Die regnerische Witterung der letzten Wochen hat zu weiterer Verzögerung der Erntearbeiten geführt, so daß zu Beginn des Herbstmonats noch nicht einmal die Hälfte der Feldfrüchte unter Dach ist. Mit dem Schnitt von Haber wird jetzt erst begonnen. Er liefert Heuer auf der Alb den besten Ertrag unter dem Getreide. Auch in Gerste fällt die Ernte noch befriedigend aus, während in Weizen und Dinkel die Ernte weit unter Mittel beurteilt wird.
Lauphelm, 1. September. Tuberkulosefürsor g e. Vom 1. September ab findet hier im Bezirkskrankenhaus jeden 1. Montag des Monats eine unentgeldliche Beratung von Bezirksangehörigen, die an Tuberkulose erkrankt sind, oder bei denen Verdacht auf Tuberkulose besteht, statt.
Schwenningen, 1. September. Unfall. Landwirt Kaiser geriet beim Mähen mit der Mähmaschine in die scharfen Messer und wurde am rechten Fuß schwer verletzt. Er mußte sofort ins Krankenhaus überführt werden.
Heilbronn, 1. Sept. Vom Rathaus. Der Gemeinderat erhöhte die Easpreiss van 6,80 auf 8.80 Mk. für das Kubikmeter, ta ein Abmangel von 8,9 Millionen Mark ent», standen ist. Die Kokspreise wurden auf 170 bezw. .180 Mk. für den Zentner heraufgesetzt. Mit den Stimmen der Demokraten und der Sozialdemokraten wurde bezüglich des Theaters mit der Direktion Steng-Krauß ein Vertrag gutgeheißen, wonach diese Direktion den Spielbetrieb im kommenden Winter aufnimmt, wenn die Stadt die Kosten für Heizung, Beleuchtung und Reinigung im Betrag von 800 000 Mark übernimmt.
Freudenskadl, 1. Sept. Der Verein ehemaliger Angehöriger des Württ. Jnf.-Regts Nr. 126, dessen Garnison bekanntlich Straßburg war, wird den im Weltkriege gefallenen Regimentskameraden ein einfaches, würdiges Ehrendenkmal auf den Höhen des Schwarzwalds errichten mit Blick auf die alte Garnison, und zwar beim Ruhestein auf der Wildseehöhe in der Nähe von Eutings Grab. Für das Denkmal, ein Findling mit Gedenktafel, haben die Offiziersvereinigung und der Mannschaftsverein der ehemaligen 126er aus freiwilligen Spenden bereits etwa ein Viertel der erforderlichen Mittel aufgebracht. Viele Kameraden und Hinterbliebene werde« gerne helfen, um den Rest aufzubringen.
Stu. r.-n-l, 1. Sept. Minister Graf im Amt. Der Min-'er "des Innern, Graf, ist nach mehrmonatigem Erholungsurlaub wieder soweit hergestellt, daß er vorgestern sein Amt wieder übernehmen konnte. Er hält jeden Freitag nachmittag Empfangsstunden.
BaienfuK OA. Ravensburg, 1. Sept. Denunzia t i o n. Eine Ententelommission durchsuchte die hiesige Papierfabrik nach Wanen. snnd aber nichts vor. Wie bekannt w«rd, 'st »er Besuch auf Anzeige eines Parteifanatikers zurückzufuhren.
Lpielplan des Württ. Lank-esiheakers vom Z.—11. Sepk.
Großes Haus: Sonntag, 3. Sept. (Th.-Gem. S. 3): Die Zauberflöte. — Montag, 4. Sept.: Geschlossen. — Dienstag, 5. Sept. (Th.-Gem. S. 5): Salome. — Mittwoch, 6. Sept. (Th.-Gem. S. 7): Neu einstudiert: La Traviata. — Donnerstag, 7. Sept. (außer Miete): Lohengrin. — Freitag, K. Sept. (Th.-Gem. S. 2): La Traviata. — Samstag, 9. Sept. (außer Miete): Die Fledermaus. — Sonntag, 10. Sept. (außer Miete): Die Meistersinger von Nürnberg. — Montag, 11. Sept.: Geschlossen.
Kleines Haus: Sonntag, 3. Sept. (außer Miete): Zum ersten Male: Improvisationen im Juni. — Montag, i. Sept. (Th.-Gem. S. 4): Der Biberpelz. — Dienstag, 8. Sept. (Th.-Gem. S. 6): Stella. — Mittowch, 6. Sept. (Th.- Gem. S. 8): Stella. — Donnerstag, 7. Sept. (Th.-Gem. S. 9): Der Biberpelz. — Freitag, 8. Sept. (Th.-Gein S. 3): Improvisationen im Juni. — Samstag, 9. Sept. (Th.-Gem. S. l0): Improvisationen im Juni. — Sonntag, 10. Sept. (außer Miete): In neuer Inszenierung: Donna Diana. -- Montag, ll. Sept. (Th.-Gem. S. 3): Der Biberpelz.
Schülerrückfahrkarken werden nach neuer Verfügung der Reichsbahnverwaltung von jetzt an auf Entfernungen bis zu 130 Tarifkilometer ausgegeben. Seither betrug die Ent- fernungsgrenze, die in besonderen Ausnahmefällen um zehn Prozent überschritten werden durfte, allgemein 100 Tarif- kilomeisr.
Wiederaufnahme der Flugpost Stuttgarl-Sonstanz. Vom
1. September an wird Konstanz in die Flugpostlinie Furth- Nürnberg-Zürich-Genf einaefckaltet und damit der Flunvolt-
verreyr zwischen Stuttgart und Konstanz, der sel5?Maen Herbst eingestellt war, wieder ausgenommen. Der Flugplan zwischen Fürth-Nürnberg und Gens bleibt unverändert. Der Abflug in Fürth-Nürnberg erfolgt Werktags um 12.30, Kon- stanz an 2.10, ab 2.20, ab Zürich 3.13, an Genf 5.15; der Ruckflug aus Genf 7.15 vorm., ab Zürich 9.30, Konstanz an 9.35, ab 10.05, an Fürth-Nürnberg 11.45. Den Anschluß aus Stuttgart vermittelt das Flugzeug, das auf dem Cannstatter Wasen um 10.15 abfliegt und in Fürth-Nürnberg um 11.45 eintrifst. Der Rückflug aus Fürth-Nürnberg erfolgt wie bisher um 12.30 mit Landung auf dem Cannstatter Wasen um 2 Uhr.
Letzte Meldungen.
Tie Note an die deutsche Regierung.
Berlin, 1. Sept. Die Reparationskommisiion übersandte der Kriegslastenkvmmission gestern abend mit folgender Note die von ihr in der Reparationsfrage getroffene Entscheidung:
Die Reparationskommission beehrt sich anliegend der deutschen Regierung ibre Entscheidung Nr. 2119 als Erwiderung des Scheribens zu übersenden, welches der Reichskanzler an sie am 12. Juli gerichtet hatte Da die Reparationskommission die von der deutschen Regierung beantragte Stundung nicht bewilligen zu sollen geglaubt hat, hat sie es nicht für angezeigt erachtet, sich im Augenblick über die von der deutschen Regierung in Betracht gezogenen Vorschläge zu äußern, welche die genaue Ausführung der von der Reparationskommission vorgeschriebenen Kohlen- und Holzlieserungen sichern sollen. Tie Reparationskommission behält sich aber das Recht vor, die Inkraftsetzung ähnlicher Abmachungen, wie die von der deutschen Regierung vorgeschlägenen, zu fordern, wenn in Zukunft die Kohlen- «nv Ho!7?iefer«ngen nicht in zufriedenstellender Weise ansgesiihrt worden find.
Hierauf folgt die gemeldete Entscheidung.
Kohlenpreiserhöhung.
Berlin, 1. Sept. Nach den von den amtlichen Kohlenstellen genehmigten Vorschlägen des Kohlenshndi- kats sind die Kohlenpreise zunächst ohne Steuer wie folgt festgesetzt worden: Steinkohle, Ruhrgebist 1722 Mk., Niederschlesien 2198 Mk., Sachsen 2906 pro Tonne. Braunkohle aus Ostelbien und Mitteldeutschland als Rohkohle, ungesiebt und unsortiert, erhielt einen Zuschlag von 561 Mark, Vräunkohlenbrikets schlugen 1480 Mark auf, Rheinische Braunkohlen erfuhren eine Steigerung um 289 Mark und Braunkohlenbriketts eine solche von 867 Mark pro Tonne. Der Verkaufspreis für Ruhrkohle stellt sich einschließlich Steuer auf 3993 Mk. pro Tonne.
Ein schwerer deutsch-belgischer Znfamnienstctz.
Düsseldorf, 1. Sept. In der Düsseldorfer Vorstadt Oberkassel auf dem linken Rheinufer kam es in der vergangenen Nacht zu Streitigkeiten zwischen belgischen Soldaten und Ansässigen vor einer Gartenwirtschaft. Zwei belgische Soldaten wurden erschossen. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Täter sind aber unbekannt.
Allerlei
Opfer der Papierkeuerung. „Deutsche Allg. Zeitung" und ,,Tägl. Rundschau" erscheinen heute in der gleichen äußeren Ausstattung und mit dem gleichen Nachrichtenmaterial. Verschieden sind nur die Köpfe und die Leitartikel beider Blätter. Eine vollständige Verschmelzung hat nicht stattgefunden. Das Verhältnis scheint das gleiche werden zu sollen wie zwischen dem „Lokalanz." und dem „Schwarzen Tag". Die bisher verantwortlichen Redakteure der „Tagst Rundschau" zeichnen auch für dieses Blatt weiter. Die „Tagst Rundschau" hat ihrem gesamten Personal gekündigt.
Ihr Erscheinen eingestellt haben neuerdings die „Hallesche Morgenzeitung", das „Fuldaer Tageblatt", die „Leipziger Gerichtszeitung" und das im SO. Jahrgang erscheinende „Cux- haoener Tageblatt."
Drei Fabriken elngeäfchert. EI.i Riesenbrand vernichtete gestern abend in Offenbach die hiesige Rasierapparatefabrik von Lohrber, die Schuhfabrik von Klein und die Metallwarenfabrik von Matches bis auf die Grundinauern.
Munikionsexplosion auf einem üglischen Mortorbvok. Nachts geriet im Hafen von Preßburg das englische Motorboot 196 in Brand. Die Rettungsarbeiten blieben vergeblich, da eine Explosion der Munition die Annäherung erschwerte. Durch eine besonders starke Explosion wurde das Motorboot zum Umkippen gebracht und in der Richtung gegen Kormon abgetrieben.
Eisen bahnzusammensioß. Am Dienstag stieß in Nicolai, Kreis Pleß, ein Güterzug, der das Haltesignal überfahren hatte, auf einen Rangierzug. Bei dem Zusammenstoß wur- den beide Lokomotiven und 10 Güterwagen zertrümmert. Bis jetzt wurden sechs Tote und acht Verletzte gemeldet. Der Sachschaden ist bedeutend.
Zehn Millionen Brandschaden. Auf dem Rittergute Schonseld bei Pillnitz ist in einer großen Scheune, die mit Erntevorräten angefüllt war, ein Feuer ausgebrochen. Der Brand verbreitete sich schnell über das langgestreckte Gebäude. 18 Feuerwehren der Umgegend mußten sich daraus beschränken, die Nachbargebäude zu sichern. Der Brandschaden wird auf 10 Millionen Mark berechnet.
Absturz ln den Bergen. Ein englischer Tourist namens Backhousen ist mit seinem Führer bei der "Besteigung der Leiterspitze tödlich abgestürzt. Es ist seit 20 Jahren das erste Mal, daß ein Führer in der Gegend von Zermatt >ei einer Besteigung zu Tode stürzte.
Ersahgeld aus Stoffen. Die Stadt Bielefeld stellt Cksatz- geld aus Stoffen her. So werden Lsinenscheine iin Nennwert von 25, Seidenscheine von 50 und gestickte Seidenfcheine von 100 Mark ausgegeben. Im Handel werden diese Scheine mit einem Aufgeld von 100 Prozent ungeboten.
Deutschland als Vorbild. Eine belgische Regierungskommission von 85 Mitgliedern, Ministerralbeamren, Abgeordneten, Architekten und Bauunternehmern, traf am Sonmag- vormittag in Berlin ein. Sie wird in den nächsten Tagen verschiedene Siedlungsbauten besichtigen, die nach den von Stadtbaurat Zolltnger in Merseburg begründeten Schlacken- beton-Gnßverfohren hergestellt sind,
halbmonatliche Gehaltszahlung. Im Hinblick aus die große Geldentwertung führte eine Reihe größerer rheinischer Firmen «ine halbmonatlich« Gehaltszahlung «in.
Ich verkaufe nur an Deutsche. Das „Mannheimer Lage- blatt" berichtet aus Darmstadt: In einem hiesigen Geschäft liegt im Schaufenster eine Fünfdollarnote mir folgender Aufschrift: „Für diesen Schein bekam der Ausländer frühe, Waren im Werte von 26,25 Mark, jetzt jedoch solche für 7000 Mark. Ich verkaufe nur an Deutschs." Möge diese Firma recht bald viele Nachahmer finden.
Gestohlene Kriegergedenkkaseln. Das Treiben der Ms- talldiebe wird immer ärger. So wurden in der vergangenen Nacht von dem Denkmal der im Weltkriege 1914—18 gefallenen Krieger im Garten des Leibniz-Gymnasiums am Mariannenufer 1 zwei große, 60 Kilogramm schwere Bronzeplatten gestohlen, die Vor- und Zunahmen der Gefallenen, für die der Gedenkstein errichtet worden 'st, enthieü-n.
Ein bestrafter Amerikaner. Im Hauptbahnhof in Frankfurt benahm sich ein junger amerikanischer Student gegen einen Bahnbeamten sehr ungebührlich und rief ihm dabei in französischer Sprache zu: „Du deutsches Schwein!" Der Flegel — das Wort ist hier wohl am Platze — wurde an Stelle eines gerichtlichen Verfahrens wegen seiner bevorstehenden Rückreise nach Amerika zu einer sofort erlegbaren Straf von 5000 Mark verurteilt, die man wohltätigen Zwek- ken zuführen will. Der Student zahlte sofort. — Warum hat man den amerikanischen Jüngling nicht 5000 Dollars zahlen lassen?
Hausherrn-Satire. Wir lesen folgendes Ausschreiben: „Jeder Salzburger Hausbesitzer, dem es möglich ist, sich für den Jahresreinertrag einer modernen Vierzimmer-Woh- nungsmiete einen Liter Bier zu kaufen, oder sich gar einmal die Haare schneiden zu lassen, möge sich melden unter „Hauszinswucher" bei dem Verein für Lebenskünstler (Schwarzstraße, Hausbesitzerverein).
Untergang eines japanischen Kreuzers. Di« japanische Admiralität gibt bekannt, daß der Kreuzer „Niitaka" am 26. August in einem Taifun an der Küste von Kamtschatka mit fast der gesamten 300 Mann zählenden Besatzung untergegangen ist.
Prozeß gegen die „Aciion Fran^aise". Der Direktor der „Ere Nouvelle", Dubarry, hat einen Prozeß gegen die „Action Fran^aise" wegen Verleumdung angestrengt, die bekanntlich vor einigen Tagen behauptete, die „Ere Nouvelle" habe von deutschen Großindustriellen 50 000 Franken erhalten, um eine deutschfreundlich« Pressekampagne zu eröffnen.
Slapellauf. Auf der Werft von Blohm u. Voß lief gestern der für die deutsche Ostafrika-Lini« in Bau befindliche 8000 Tonnen groß« Passagier^ und Frachtdmnpfer „Usambara" glücklich vom Stapel.
Das deutsche Motto einer englischen Zeitschrift. Th«
Statesman's Jear-Book, eine der bedeutendsten nationalökonomischen Zeitschriften der Welt, führt folgenden Ausspruch Goethes in deutscher Sprache auf der Titelseite: „Man sagt oft: Zahlen regieren die Welt. Das aber ist gewiß, Zahlen zeigen, wie sie regiert wird."
Ein neuer Weltrekord über 3000 Meter. Der bekannte finnische Läufer Nurmi stellte in Helsingfors über 3000 Meter mit 8:28,5 einen neuen Weltrekord auf. Den bisherigen hielt der Schwede Zander'mit 8:33,1. Bei der gleichen Veranstaltung gewann Härö die 100 Meter in 10,8, Tunlos den Dreisprung in 14,74 und lief WUm die 480 Meter in der Staffel in 48,8.
Handelsnachrichten
Der Dollar am 1. Sept., nachm. S Ahr, 1341.60 (1731.80)
Das neue Goldzollaufgeld. Für die Zeit vom 6. bis einschlteß- llch 12. September 1S22 beträgt bas Gol-dzollausgelb 28900 v. H.
Unbefriedigender Meffeaosaang in Leipzig. Die Vorgänge auf der Leipziger Messe geben ein getreues Bild von den Gefahren, in welchen 8Industrie und Handel Deutschlands schweben. Man kann ruhig sagen, daß die Messe, soweit der Inlands- Handel in Frage kommt, wenig günstige Ergebnisse gehabt hat, da zwischen Verkäufern und Käufern keine Einigung erzielt werden konnte. Hinsichtlich des Auslandsgeschäfts hakten öi« auf der Messe vertretenen Firmen noch große Hoffnungen auf di, letzten Messetage gesetzt. Die Verschleppung der Pariser Verhandlungen hakte aber zur Folge, daß nach den inländischen Einkäufern auch das Gros der Ausländer Leipzig schnellstens verließ, ohne diejenigen Aufträge erteilt zu haben, auf die man unter klaren Verhältnissen hätte bestimmt rechnen können. Wohl und Wehe von Deutschlands Industrie und des deutschen Handels ist eben ganz in die Hand des kapitalkräftigen Auslandes gegeben, von dem st« finanziell abhängig sind und auf dessen Aufträge sie der schwindenden inneren Kaufkraft wegen angewiesen sind.
Eingesandt!
(Für die unter dieser Rubrik stehenden Einsendungen übernimmt die Redaktto» nur die preßgesetzliche Verantwortung.
Als Vater einer zahlreichen Familie möchte ich bei der verehrlichen Bäckerinnung anfragen, wie viel Lohn ein Arbeiter mit 6—8 Kindern haben muß, wenn er in unserem wohllöblichen Wildbad auskommen will, wo die Geschäftsleute von einer Stunde zur andern verlangen dürfen, was sie wollen. Z. B. kostet das Brot ohne Marken, (wo ich fast jeden Tag 2 Laibe brauche, sonst reichen mir die Karten nicht), hier in unserer „Großstadt" Wildbad, sage und schreibe 50 Mk., in unserem Nachbarort Höfen 25 Mk. und was noch schöner ist in der Stadt Pforzheim der Laib mit 750 Gramm 14 Mk. Das sind aber noch lange keine 50 Mk. und ich glaube, daß die Bäcker in Pforzheim Holz und Kohlen auch nicht umsonst bekommen. Icy glaube im Sinne aller Arbeiter gesprochen zu haben und bitte auch das Kartell sich mit dieser Sache zu befassen. Um Aufklärung von seiten der Bäckerianung wird gebeten. G. Bott.
Ev. Gottesdienst. Sonntag, 3. Septbr. 9 ',2 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Dr. Federlin. Im Anschluß Beichte und Feier des hl. Abendmahls. Anmeldungen hierzu beim Ev. Stadtpfarramt oder beim Mesner erwünscht. 1 Uhr Christenlehre (Töchter): Stadtvikar Bossert. 8 Uhr abends, Bibelstunde, derselbe. Donnerstag, ,7. September, 4 Uhr nachm., im Katharinenstift, Wochengottesdienst Stadtpfarrer Dr. Federlin.
Kath. Gottesdienst, Sonntag, (3. Sept.) Schutzengelfest. 7 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Predigt u. Amü 2 Uhr Andacht. Werktags: Täglich 7 Uhr hl. Messe Kommunion- Sonntag bei der Frühmesse und um 8 Uhr Werktags: bei der hl. Messe. Beichtgelegenheit: Sonntag in der Früh, Werktags: vor der hl. Messe, Samstag nachmittag von 4 Uhr an.