t'orium abzulehnen. Die Konferenz von London Hab« wen:g- stens den Vorzug gehabt, die Illusion über den Fortbestand der englisch-französischen Allianz zu zerstören. Es dürfe darum nicht zugelafsen werden, daß die Reparationskommission sich damit begnüge, dieses Hirngespinst wieder aufleben zu lassen. Man müsse auf Poincarö zählen, daß er seine Politik trotz aller Angriffe durchzusetzen wisse.
Reue Vorschläge
Paris, 30. August. Ter „Petit Parisien" sagt, man könne sich nicht auf neue Vorschläge Schröders gefaßt machen. Die große Linie einer zufriedenstellenden Lösung werde darum von anderer Seite erwartet werden müssen. In den gestrigen Besprechungen seien mehrere neue Vorschläge aufgetaucht, wovon einer ein Moratorium und gleichzeitig dis Einsiihrung einer strengen Finanzkontrolle in Deutschland vorsehe, sowie die Deponierung einer Goldsumme im Ausland als Garantie für Sachleistungen.
Das deutsche Angebot
Berlin, 30. August. Die Reichsregierung hat noch gestern abend dem Staatssekretär Schröder das Ergebnis der Verhandlungen mit den Vertretern des Kohlenbergbaues und der Holzindustrie sowie den Arbeitervertretern mitgeteilt. Die Unterhändler, u. a. Stinnes, halten sich zur Abreise nach Paris bereit.
Aus deutscher Seite ist jedenfalls entschieden, daß weder eine Verpfändung von Schußwechseln, noch eine Verpfändung des Reichsbankgoldes in Frage kommt. Es ist die Meinung eines jeden einsichtigen Kaufmannes, daß bei dem so tief herabgesunkenen Wert der. deutschen Mark ihr letzter Standpunkt nicht geraubt werden darf, und man darf heute darauf Hinweisen, daß die Bank von England bereits in einem früheren Stadium der Verhandlungen sich auf denselben Standpunkt gestellt hat.
Frankreich will nicht nachgeben
Paris, 80. August. Der „Neuyork Herald" teilt mit, daß di- neuen Vorschläge der deutschen Regierung in der vergangenen Nacht in Form eines Memorandums von Schröder der Reparationskommission überreicht wurden. „Oeuvre" erklärt, daß im Außenministerium mitgeteilt wurde, die
französische Regierung hoffe, daß das Moratorium abgeleyn
^ t werde, wenn dies auch mit 2:2 Stimmen geschehe. Wenn das Moratorium nicht abgelehnt würde, so würde die französische Regierung sich über den Beschluß der Reparationskommission hinwegsetzen, obwohl sie bedauern würde, sich von der Reparationskommission trennen zu müssen. Sie würde sich also an den Beschluß der Reparationskommission nicht gebunden erachten.
Englischer Druck auf Frankreich
London, 80. August. Der Korrespondent des „Neuyork Herald" in London will wissen, Lloyd George sei entschlossen, im Falle einer Sonderaktion Frankreichs die Loslösung Englands von der Entente zu verkünden. England werde in diesem Falle den gleichen Grundsatz gegenüber dem Kontinent verfolgen, wie Präsident Harding gegenüber Europa, d. h. alle verstrickenden Allianzen abzulehnen.
Zur Schuldsrage
Die Gleichgültigkeit der serbischen Regierung dem geg.müder, was osterreichischerseits der Ermordung des Thronfolgers folgen muhte, die Redseligkeit und Großmannssucht der serbischen Diplomatie, die maßlose Ueberhebung der serbischen Presse weisen mit apodiktischer Gewißheit darauf bin, daß Serbien bereits die Zusicherung von Rußland hatte, daß dic mal Rußl-md Serbien nicht im Stiche lassen werde, and was noch viel wichtiger ist, daß der Krieg gegen Oe st erreich und Deutschland eine beschlossene Sache war, und daß die Ermordung des österreichischen Thronfolgers nur deswegen einen günstigen Vorwand gegeben hatte, weil sich auch Frankreich und England in diesen an und für sich nur lokalen Konflikt zwischen Oesterreich und Serbien durch Rußland haben hinemziehen lassen. (Dr. Bog hitschewitsch, Serbischer Geschäftsträger in Berlin, „Kriegsursachen" Zürich 1919.)
Das Lockende Licht.
Nachrichten
Roman Von Erich Eben st ein.
43) (Nachdruck verboten.)
Hans starrt finster in das harte, braune Gesicht mit dem scharfen Blick. „Da gibt's keine Wahl. Mein Vaterhaus laß ich mir nit nehmen," sagt er schroff.
Er dreht sich um und will die Stube verlassen, aber der Groß-Reicher hält ihn noch einmal zurück. „Wart ein bissel, Bub! Die Sach wär abgetan. Aber sonst sollst mich nit unbillig finden. Ich weiß, du hast es rechtschaffen angepackt und dein Vater war einma' mein Spezi .... hätt' nix dawider, wenn ich dir helfen könnt gegen den alten Wöhrl, Muß ich dir der Mosel ihr Kammectür verschließen, 's Geldladel steht dir offen."
Er hat den Arm vertraulich auf des Burschen Schulter gelegt und in fast herzlichem Ton gesprochen. Aber Hans reißt sich ungestüm los. „Schämen müßt ich mich in die Seel hinein, wenn ich das annehmet!" sagt er heftig. „So hart mir's zusammengeht, nit ein Kreuzer möcht ich von Euch, Groß-Reicher! Behaltet Euer Geld und unser Herrgott verzeih Euch Eure Härten!"
Der Bauer lacht dröhnend aus. Dann starrt er dem Burschen blinzelnd nach, wie er mit großen Schritten den verschneiten Pfad nach dem Licklgrnbcn einschlägt.
„Du verflixter Dickschädel," murmelt er halb ärgerlich, halb befriedigt, „dich wird's reuen, mich n;t. Jetzt sind wir einander wenigstens los und d'Beva kann mir auch nimmer kein Borwurf machen: Die Tirn H b ich ihm antra gen und 's Geld —wann er's nit wollen hat, desto besser,"-
Zwei Tage später kommt die Lexbäurin mit der Stasi aus der Stadt zurück. Beide strahlen und können nicht genug erzählen, wie fein 's die Martina hat und wie sie beide von den Wöhrl'schen „geehrt" worden sind. Beiläufig erwähnen sie auch, daß der Pater Hofmeister vom Stift in der Stadt war und ihnen die Ehre gegeben
Gesehesvorlagen gegen die Teuerung
Berlin, 30. August. Die Besprechungen der Ministerpräsidenten in Berlin haben als Ergebnis die Zustimmung zu ach l Cesetzesvorlagen gebracht, die u. a. die Reichskontrolle über die Preisfestsetzung verschärfen und jeden Lebensmittelwucher, sowie jede spekulative Zurückhaltung von Waren des täglichen Bedarfes mit Gefängnis bis 5 Jahre und sofortiger Entziehung der Handelserlaubnis bestrafen werden. Ueber die Wiederrationierung von Zucker, Milch, Fett und Kartoffeln wird erst die Konferenz der Ernährungs- Minister, die am 1. September in Hamburg stattfindet, endgültig Beschluß fassen.
Maßnahmen zur Sicherstellung der Ernährung Berlin, 30, August. Im Volkswirtschastsausschnh des Reichstags erklärte Reichsernährungsminister Dr. Fehr, die Brotversorgung sei für die nächste Zeit gesichert. Ab 15.' Oktober aber müsse der Brotpreis wesentlich erhöht werden. Jeder organisierten Obstruktion gegen die Getreideumlage werde er mit schärfsten Mitteln entgegentreten. Da die diesjährige Ernte nicht befriedigend ausgefallen sei, sei sparsamster Verbrauch geboten. Man erwäge ein Verbot der Herstellung von Starkbier. Die Ber- arbeituriq von Kartoffeln in den Brennereien müsse mindestens auf das Kontingent des Vorjahres eingeschränkt werden. Ein Verbot der Herstellung von Süßigkeiten, Likören und Branntweinen aus inländischem Zucker werde erwogen.
Teuerung — Löhne — Gehälter Berlin, 30. August. Heute sind die Spitzenorgansiationen der Veamtenoereinigungen uick> der Gewerkschaften zusammengetreten, um über eine neue Aktion der Beamten und Staatsarbeiter zu beraten. Um eine Ungleichung der Beamten- und Stäatsarbeiter-Einkommen an die Teuerung zu erreichen, soll die Reichsindexzisfer zugrunde gelegt werden.
Die Sicherung der kohlen- und Holzlieferungen Berlin. 30. August. Im weiteren Verfolg des der Reparationskommission unterbreiteten Planes einer Sicherung der Holz- und K o h l e n l i e f e r u n g e n an die Allierten durch Lieferungsvsrträge mit den entsprechenden deutschen Industrien hat heute die Regierung mit Vertretern des Kohlenbergbaus und der Holzindustrie verhandelt. Die Vertreter des Kohlenbergbaues erklärten sich damit einverstanden, alsbald mit der Reichsregierung in Verhandlungen über den Abschluß privatwirtschaftlicher Lieferungsverträge einzutreten. Als Unterhändler für den Kohlenbergbau wurden Hugo Stinnes, Peter Klöckner. Dr. Sil- verberg und Direktor Lübsen ernannt. Aehnliche Verhandlungen über Holzlieferungen 'lllen sich unmittelbar anschließen. Eine Besprechung mit den maßgebenden Vertretern der Bergarbeiterverbände nnd mit den Spitzenorganisationen der Arbeiter ergab gleichfalls die grundsätzliche Bereitwilligkeit der Arbeiterorganisationen, an der Durchführung der Lieferungsverträge mitzuwirken. Die Reichsregierung hat von diesem Ergebnis der heutigen Besprechungen ihren nach Paris zu Verhandlungen mit der Reparationskommission entsandten Vertreter für die Koh-, len unterrichtet.
Line außenpolitische Einheitsfront
Berlin, 30. August. Der Arbeitsausjchuß deutscher Verbände legte unter Hinweis auf seine neuerliche Erklärung, daß er sich mit den über 600 ihm angeschlossensn Organisationen als außenpolitische Einheitsfront hinter jede zur Wahrung deutscher Rechte gegen fremde Vergewaltigung entschlossene Regierungstelle, schärfste Verwahrung gegen die Verunglimpfung des höchsten deuschen Gerichts durch die letzte Note der Botschafterkonferenz ein. Der Anwurf könne nicht energisch genug zurückgswiesen werden, da die Note der Botschafterkonferenz die Kriegsbeschuldigtenfcage als Vorwand für weitere Strasmaßnahmen zu benutzen- versuch«.
Deutschland soll zahle«
Berlin, 30. August. „Daily Mail" meldet aus Paris: Die französische Regierung hat beim Votschafterrat beantragt, die Kosten der letzten Retorsionen gegen Deutschland diesem zur Last zu legen, da die Ausgaben des französischen Staa-
hat, bei Martina Kaffee zu trinken. Sie lauschen dabei einen schmunzelnden, vielsagenden Blick, der aber von Hans nicht weiter beachtet wird.
Am nächsten Tag tritt er die Reise nach Barthelinä an. Die Kelblingerin ist jetzt seine einzige — seine letzte Hoffnung. —
Aber als er am dritten Tag müde und erschöpft dem Lexbauernhof zuschreitet, hat er auch die so gut wie begraben.
Am Abend wundert sich Hans, daß die Mutter nicht wie sonst Weihrauch und Weihwasser auS der Kirche mitbrachte, denn morgen ist Dreikönigstag, wozu Haus und Ställe „ausgeräuchert" werden sollen.
Lippl, der schon heimlich die geweihte Kreide vorgs- richtet hat, um den „Drudenfuß" gegen böse Geister an alle Lagerstätten des Häuses und daS Zeichen der heiligen drei Könige an sämtliche Türen zu machen, begreift auch nicht, warum in der Küche nichts vorgerichtet wird für die Dreimahlnacht."
„Immer mehr kommen die guten alten Bräuch ab," raunzt er Seferl vor, „früher hat's dreimal zu essen geben in der Dreikönigsnacht, nachher haben sie ein einzig's Festmahl draus gemacht und jetzt scheint's gar, als wollten sic das auch vergessen! Aus der Weis' ist's, wie liberalisch und unchristlich d'Leut Neuzeit sind!"
Seferl gibst ihm heimlich recht. Da rennt sie alle Fingerlang in die Kirchen, die Bäurin, und nachher denkt sie nit einmal, daß in der Heiligeudrmkönigs- nacht 's Vieh geweihtes Salz und geweihten Knoblauch bekommen muß, wenn's jahrüber gedeihen soll! Ein rechtes Glück, daß Seferl selber daran dachte!
Hans ist in die Küche getreten, wo Mutter und Tante am Herd hantieren. „Was ist denn mit'n Räuchern heut?" fragt er, im stillen verwundert, daß nur die gewöhnliche Sterzpfannc neben dem Topf mit saurer Milchsuppe am Herde steht.
Die Bäurin überhört die Frage scheinbar. „Jeßtl," ruft ste Plötzlich, „kein bissel Holz haben wir mehr das
tes durch die Vertragsverletzung Deutschlands veranlaßt worden sei. Die französische Ausstellung nennt 3 820 060 Franken-Ansprüche an Deutschland. — Also nicht genug, daß man uns vergewaltigt, wir sollen auch die dabei entstehenden Kosten bezahlen.
Von neuen unerhörten Forderungen meldet die „Frankfurter Zeitung": In Höchst a. M. müssen neben umfangreichen Kasernenanlagen und neben etwa 20 Unterosfiziers- wohmmgen eine Unteroffiziersmesse, ein maurisches Cafe, ein Lazarettgebäude, ein Schulschießstand und ein Muni- kionsdepot nach den französischen Wünschen errichtet werden. Der Kreis wird wohl den Wünschen Nachkommen müssen, da andernfalls die Besatzungsbehörde das Projekt für den zur Entlastung der Bevölkerung erforderlich gewesenen Kasernenbau verwerfen würde. Die Gesamtkosten für Neubauten werden sich auf etwa 143 Millionen Mk. belaufen. In Kreuznach wird eine Kaserne für ein Artillerie-Regiment errichtet. Der Trainkasernenbau soll über 17 Millionen kosten. Für die Artillerickaserne sind bisher schon 60 Millionen vorgesehen, doch dürste diese Sa' ' bei weitem nicht ausreichen, um den Anforderungen l:. . satzuug-be- Hörde zu genügen. Andere Kasernenbauten werden in Ems, Königsstein, Langenschwalbach, Kirn, Oberstein und vor-, aussichtlich auch in Nassau errichtet. Uebrigens fährt auch Belgien fort, die eigenen Militärlasten auf das ausgcso- gene Deutschland abzuwälzen und seine Truppenmacht in dem wehrlosen Deutschland zu verstärken. Einer belgischen Meldung zufolge soll nämlich das 9. belgische Artillerieregiment von dem ehemaligen Truppenübungsplatz Elsenborn nach dem jetzigen Gebiete in die Garnisonen Homberg, Nheinkamp, Geldern und Altenrill und sogar teilweise in das „Sanktionsgebiet" nach Duisburg verlegt werden.
Franzosenspihel auf dem Katholikentag
Mobilmachung der kleinen Entente
Der Lippl denkt auch irre auf was, hab's ihm doch auf
getragen voreh... geh, Hans, sei doch so gut und spring in die Holzleg um ein' Arm voll!"
Gutmütig geht Hans in die Holzlege. Als er wi der kommt, ist die Küche leer. In der Stube drin wird eben das Tischgebet gemurmelt, und die Tante raunt dem Eintretenden zu:' „Der Mutter ist nit recht extra heut, sie hat sich niedergelegt. Bald du geg sseu hast, sollst zu ihr kommen, sie will dir was sagen."
Verstimmt und schweigsam wird d s Abmdbro! gegessen. Die Leute wissen nicht, was das bedeuten soil^
Hans aber tritt in die Kammer, wo die Bäurin im Bett liegt und ihn kläglich an ihr Lager kommen heißt. „Bub," sagt die Bäurin unsicher, „jetzt pah aus. was ich dir sagen werd, und sei gescheit. Ein unverhofftes Glück haben wir — die Stiftsherren kaufen unseren Hof und geben bare 150009 Mark dafür. Weihnachten, wie wir in der Stadt waren, haben wir's ausgeredet mit'm Pater Hofmeister und gestern ist im Stift Sitzung darüber gewesen. Der Herr Prälat und der Konvent ist einverstanden, die Liesel und die Martina haben auch schon zugestimmt und übermorgen kommt der' Advokat, der alles schriftlich machen muß. Ich nnd die Mahm behalten ein Stübel da im Haus und 's Stift ist verpflichtet, uns Holz, Milch und Butter zu geben, so viel wir brauchen aus Lebenszeit. Warm haben sie uns gebettet, selb muß ich sagen! Wir können von die Renten leben, da herauße» wie Städtische. Zahlt mer die Schulden ans, so bleibt mir genug. Auf dich kommmen auch ein paar Tausender. Kannst dir was pachten damit oder gar ein eigen Häusel kaufen, wenn... aber mußt nit so wild dreinschauen, Hans! Schau, wirst deiner Mutter doch das Glück vergönnen...? Sei g'schcit, Bub! Aendern kannst nix mehr dran... und weißt, weit wir gleich übergeben müssen, Hab ich auch 's Räuchern sein lassen. Was brauch ich mich noch um ein' Segen zu bekümmern für fremden Leuten ihr Sach?"
(Fortsetzung folgt.) , - . '
München, 30. August. Die Münchener Polizei verhaftete einen gewissen Pasquier als Spitzel, der sich am Montag abend zu einer Versammlung der Pfälzer Landleute im Maltheser-Bräu Zutritt verschaffen wollte. Pasquier ist, wie die „Münchner Neuesten Nachrichten Mitteilen, Mitglied der Rheinlandskommission. Die Polizei stellte fest, daß Pasquier sich in München weder angemeldet noch die Genehmigung und Aufenthaltsbewilligung eingeholt hatte. Er wurde am Dienstag dem Amtsgericht zur Entscheidung der Haftfrage überwiesen. Bei der Vernehmung ergab sich, daß Pasquier aus Rappenheim im Unterelsaß stammt und vor dom Kriege Oesterle hieß.
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Serbien greift militärisch ln Oesterreich ein
Rom, 30. August. Hier ist die Meldung eingetrofsen von einem Eindringen südslavischer Truppen in österreichisches Gebiet, was mit der evtl. Besetzung von Kärnten und Steiermark und einigen österreichischen Städten enden könnte. Die italienische Regierung ließ daraufhin telegraphisch mitteilen, daß Italien sich jeder jugoslaoischcu Intervention widersetzen würde. Die serbische Antwort scheint die geheime Mobilmachung zu sein. Die italienische Regierung glaubt daher, daß eine militärische Intervention Italiens notwendig werden kann. Der Ministerrat wird beschließen, welche Mächte zu einem gemeinsamen Schritt einzuladen seien. Diese Entschließung wird voraussichtlich morgen den Alliierten, Oesterreich und Jugoslawen übermittelt werden.
Italienischer Ministerrat
Rom, 30. August. De Facta traf gestern wieder in Nom ein, worauf sofort ein Ministerrat zusammengetreten ist. Kriegsminister Soleri erörterte mit Schanzer bereits die militärische Seite. Die Lage gilt als ernst. Auf dem Kriegsministerium ist zwar noch keine Bestätigung über eine jugoslawische Mobilisation eingetroffen, jedoch lausen Meldungen über die Bewegung irregulärer Banden ein. Auf der jugoslawischen Botschaft war nichts zu erfahren, da man dort größte Reserve beobachtet.
Pilsudski in Polnisch-Oberschlesien
katlowih, 30. August. Staatschef Pilsudski empfing den Vorsitzenden des deutschen Volksbundes, v. Neitzenstein, zu
einer Aussprache. Dieser betonte, daß die deutsche Bevölkcr-
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