Finanzamt Neuenbürg.

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Oeffentliche Aufforderung

zur Abgabe der Steuererklärung für die Körperschafts­steuer und Kapitalertragssteuer 1921.

1. Zur Abgabe einer Körperschaftssteuererkläruug werden aufgefordert :

a. Juristische Personen des öffentlichen und bürgerlichen Rechts sowie alle Berg­gewerkschaften ;

b. nicht rechtsfähige Personenvereinigungen, Anstalten, Stiftungen und andere Zweckvermögen mit Ausnahme offener Handelsgesellschaften, Kommandit- und sonstiger Gesellschaften, bei denen die Gesellschafter als Unternehmer des Be­triebs anzusehen sind.

Ausländische Gesellschaften sind mit ihrem Einkommen aus inländischem Grund­besitz und aus einem Gewerbebetriebe, für den im Inland durch die Gesellschaft selbst oder einen ständigen Vertreter eine Betriebsstätte unterhalten wird, steuerpflichtig.

Die Steuererklärung hat zu umfassen:

1. Das Einkommen des Geschäftsjahrs (Wirtschaftsjahres), dessen Ende in dieKeit vom 1. April 1921 bis 31. Dezember 1921 fällt;

2. in Ermanglung eines besonderen Geschäftsjahrs (Wirtschaftsjahres) das Ein­kommen des Kalenderjahres 1921.

Zuständig für die Veranlagung ist das Finanzamt, in dessen Bezirk der Ort der Leitung liegt.

Die Steuererklärung ist in der Zeit vom 1. Juli bis 31. August 1922 bei dem Finanzamt einzureichen.

Vordrucke können beim Finanzamt empfangen werden.

Die Pflicht zur Abgabe der Steuererklärung besteht auch dann, wenn ein Vordruck nicht zugesandt worden ist. Den Steuererklärungen find beizufügen: ^Bilanzen mit Ge­winn- und Verlustrechnungen, Geschäftsberichte, Mitgliederversammlungsprotokolle.

Wer die Frist zur Abgabe der Steuererklärung versäumt, kann mit Ordnungsstrafen zur Abgabe angehalten, mich kann ihm ein Zuschlag bis zu 10 v. H. der endgültig fest­gesetzten Steuer auferlegt werden (HZ 170, 202 der Reichsabgabenordnung).

Wer die Körpecschaftssteuer hinterzieht oder zu hinterziehen versuche, oder wer eine derartige Handlung seines Vorteils wegen begünstigt oder hierbei hilft, wird mit einer Geldstrafe bis zum zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Neben der Geldstrafe kann auf Gefängnis erkannt werden (HZ 30 30 kk. des Körperschaftssteuer­gesetzes, 359 st der Reichsabgabenordnung).

II. Erwerbsgesellschaften haben innerhalb eines Monats nach Feststellung der Bilanz ohne besondere Aufforderung eine vorläufige Zahlung auf die Körperschaftssteuer zu entrichten. Diese Zahlung, die bisher 10 v. H. des Reingewinns betrug, ist für die nach dem 31. Dezember 1921 abgelaufenen Geschäftsjahre aus l5 v. H. erhöht worden. Ge­sellschaften, die die vorläufige Zahlung bereits in der bisher vorgeschriebenen Höhe ent­richtet haben, haben den Mehrbetrag alsbald oder, falls der Abschluß noch nicht fest­gestellt ist, den erhöhten Gesamtbetrag binnen einem Monat nach Feststellung des Ab­schlusses zu zahlen.

6. Die unter Nr. ^ I u, b genannten körperschaftssteuerpflichtigen Personenvereinig- ungen und Zweckvermögen werden aufgefordert, gleichzeitig mit der Körperschaftssteuer­erklärung eine

Kapitalertragssteuererklärung

abzugeben. *

Die Kapitalertragsteuererklärung hat zu umfassen:

1.. Diskontobeträge von Wechseln und Anweisungen einschließlich der Schatz­wechsel, soweit es sich um Kapitalanlagen handelt,

2. alle Erträge aus ausländischen Kapitalanlagen, die im Kalenderjahr 1921 bis zum Ablauf des Geschäftsjahrs (Wirtschaftsjahrs) bezogen worden sind, dessen Ende in die Zeit vom 1. Januar 1921 bis zum 31. Dezember 1921 fällt. In Ermanglung eines besonderen Geschäftsjahrs (Wirtschaftsjahrs) sind die im Kalender­jahr 1921 bezogenen Kapitalerträge anzugeben.

Der Anschaffung und der Darleihung Ivon Geld dienende Unternehmungen die auf Grund des H 76 des Reichsstempelgesetzes angemeldet oder einer angemeldeten Unter­nehmung gleichgestellt sind, haben nur die Erträge aus ausländischen Wertpapieren (ins­besondere Dividenden, Anleihezinsen u. dergl.) anzugeben.

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