.Klipper.^:!« b:ü Rostatl, 7. April. Wegen einer Vermögen Vülungssach:- kam es in der lFamilie R. zu einem Streit, wobei der als gewalttätige Sohn bekannte Konstantin seiner Mutter mit Erschießen drohte. Daraus geriet auch der Sohn Erwin mit seinem Bruder in heftigen Streit, ln dessen Verlauf er den Konstantin niederschoß. Erwin ist als fleißiger, ruhiger Mensch allgemein geachtet. Nach der Lat stellte er sich freiwillig der Polizei.
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Allerlei
Der 1. Mai. In Thüringen soll der 1. Mül nach einem sozialistischen Antrag im Landtag zum gesetzlichen Feiertag gemacht werden.
Der Belukaunkerschied. Nach Keutesheim, badischen Amts Kehl, kehrte eine aus dem Ort stammende Familie, die aus Rußland ausgewiesen war, zurück. Sie führte 11L Millionen Rubel bei sich, die ihr bei der Bank mit 18 000 Mk. umgewechselt wurde.
Die Nobelpreise wurden für das Jahr 1922 für alle fünf Abteilungen auf je 122 482 schwedische Kronen festgesetzt, ll Krone gleich 81 Mark.)
Ls ist nichts so fein gesponnen. Aus Weinheim (Baden) wird berichtet: Auf eine eigenartige Weise fand hier der am 26. Dezember 1920 verübte Raub üb erfüll in der Maisenbacher Mühle beim Gamburg seine Aufklärung. Einer der Täter hatte von den gestohlenen Schmuckgegenständen einen Ring an sich genommen. Diesen Ring veräußerte er in Frankfurt seiner Hauswirtin. Als diese anläßlich eines Einkaufs m der genannten Mühle gezwungen war, da ihr Geld zur Zahlung der Schuldigkeit nicht ausreichte, ein Pfand zu hinterlegen, gab sie als solches den Ring. Die Müllersleute erkannten ihn als den seinerzeit gestohlenen und benachrichtigten die Polizei, die auf diese Weise Licht in eine Angelegenheit brachte, an deren Lösung man fast nicht mehr denken konnte.
Schwindler im Großen. In der Großbeerenstraße in Berlin betrieben zwei angebliche Kaufleute Onlowski und Wehmann einen-Warenschwindel großen Stils. Sie kauften Waren der verschiedensten Art- zusammen, ohne die Lieferanten zu bezahlen, und verkauften die Waren sofort wieder ins Ausland. In ihrem Lager wurden noch Waren für etwa 100 000 Mark gefunden. Die Schulden der beiden Betrüger, die sich inzwischen geflüchtet haben, dürften aber Z Millionen betragen.
Auch die Parlamente werden teurer. Sämtliche Parteien des Reichstags, mit Ausnahme der Kommunisten, haben einen Antrag eingebracht auf Erhöhung der Diäten, die gegenwärtig monatlich 300 Mk. für in Berlin ansässige und 3500 Mk. für auswärtige Abgeordnete betragen. Diese Bezüge sollen auf 6500 Mk. und 7000 Mk. erhöht werden. Gleichzeitig soll zu dem Tagegeld von 50 -4t ein Zuschlag von 200 v. H. erhoben werden, so daß das Tagegeld (für Beteiligung an Ausschuß-Sitzungen) zukünftig 150 Mk. beträgt. — Im preußischen Landtag werden 5000 Mk. mo» natlich (bisher für die Berliner Abgeordneten 3000 Mk., für die Auswärtigen 3500 Mk.), ein Tagegeld für Ausschüsse von 120 Mk. und einen Versäumnisabzug von 150 Mk. gleichmäßig für ülle Abgeordneten verlangt.
Der Engländer in Oberammergau. Die „Times" vom 27. März geben ihren Lesern die Preise in Oberammergau bekannt. Für Logis und Verköstigung zahlt man vom Nachmittag vor der Vorstellung bis zum nächsten Morgen, in 1. Klasse 6,8 Shilling, 2. Klasse 5,10 Shilling und 3. Klasse 4,10 Shilling. Die Preise der verschiedenen Plätze bewegen sich von 1,4 Sch. für dÄ 1. Platz bis zu 2 Sch. In London zahlt man seit Anfang März — vorher waren die Preise höher — in den Gord'on Hotels für ein Zimmer mit einem Bett 8,6 Sch. und ein einfaches Frühstück dazu kostet 2,6 Sch. Der Engländer kann also im „teuren" Oberarnmergau 1. Kl. absteigen und noch dazu rund 309 -4t verzehren, bis er den Betrag ausgibt, den er in London für Uebernachten bezahlt.
Aus dem dunkelsten Afrika. Der katholische Missionar Dr. Bergh, der nach mehrjährigem Aufenthalt in Ostafrika jetzt nach den Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist, hat ein Werk erscheinen lassen, das eine Fülle interessanter Einzelheiten aus dem Leben der Negerstämme enthält, die er aus leinen Reisen am Kongo und durch die sonnenlosen Wälder, m denen die Pygmäen (Zwerge) umhersch weifen, beobachtet hat. So erzählt er beispielsweise, daß die Wakamba, die ostwärts von Nairobi wohnen, in der Zahnheükunde bemerkenswerte Leistungen aufweisen. Die verlorenen Oberzähne werden dort durch neue ersetzt, die man einer Hirschantilope entnimmt. Nahe bei Nairobi befindet sich der sehr religiöse Stamm der Kikuyu; sie hegen die Vorstellung, daß die „Sünde die Wurzel alles Uebels ist und den Tod zur Folge hat". Sie glauben auch fest daran, daß der Tod mrsteckend sei und daß man es deshalb vermeiden muß, eine Leiche anzufassen, um nicht durch die Berührung den Todeskeim auf sich zu ziehen. Seltsame Hochzeitsgebräuche hat der Stamm der Wakikuyu. Wenn der Bräutigam dem zukünftigen Schwiegervater die erste Anzahlung von zehn Ziegen geleistet hat, so sendet er drei seiner Freunde ab, die den Auftrag haben, in einem Hinterhalt die vom Hause des Vaters kommende Braut abzufangen und trotz ihres Geschreis nach der Hütte seiner Mutter zu tragen, wo sie acht Tage damit zubringt, beständig zu weinest, während der Bräutigam auswärts weilt. Die eigentliche Hochzeit findet zehn Tage später statt. Am Morgen erscheinen die Freundinnen der Braut, um durch zahlreichen Tränenguß und lautes Wehgeschrei ihrem Schmerz über den Verlust der Spielgefährtin Ausdruck zu geben. Sie bleiben drei Tage in der Hütte und weinen während dieser Zeit beständig. Wenn diese Klagemädchen endlich wieder ihres Wegs gezogen sind, ist die Sache beendet. Der Ehemann baut seine eigene Hütte und das eheliche Leben beginnt. Die Pygmäen beschreibt der Missionar als ein schestes, für sich lebendes Volk, das es streng vermeidet, mit den Angehörigen anderer Stämme in Berührung zu treten. Auch haben sie keine festen Wohnsitze. Sie leben niemals länger als vierzehn Tage in ihren Dör- fern, die entsprechend der Körperbeschaffenheck ihrer Bewohner winzig klein sind. Als ihnen Fleisch und Hühner ange- boten wurden, lehnten sie beides mit der Bemerkung ab, daß sie kein Tier essen dürfen, das sie nicht mir eigener Hand im Wald erlegt hätten.
Me Post braucht Geld. Die Reichspostverwaltnng hak vor stniger Zeit die Abstempelung von Karten und Briefumschlägen zur Ersparnis der Arbeit des Frankierens der Sendungen durch den Absender eingesührt. Die Gebühren sür die Abstempelung derartiger für Massenauslicferungen bestimmter Sendungen werden jetzt nach sincr Bekanntmachung deS Reichspoflministeriumms erhöht. DaS Versehen mit dom Freimarkenstempel der gleichen Werkgakkung kostet jetzt sür das erste Lausend 200 Mark, für jedes weitere, auch angefangene Tausend 100 Mark Gebühr.
Postschnüffelei der Muzoscn. Der Mauicheimer General- Anzeiger erfährt aus zuverlässiger Ouelle, daß die in Mainz
oou der französischen Zensur behandelten Briefe zum großen Teil nicht als solche kenntlich gemacht, sondern heimlich geöffnet und wieder geschlossen werden. Auch in Worms soll sine solche Geheimzensur durch die französischen Besatzungs- sehörden eingerichtet worden fein.
Der Saatenstand in Württemberg, lieber den Saaten- stand in Württemberg,zu Anfang April teilt das Statistische Landesamt mit: Da zu Anfang April noch in weiten Gebieten des Landes eine dichte Schneedecke die Felder bedeckte, läßt sich ein genaues Urteil über den Stand der Saaten noch nicht geben. Auch läßt sich noch nicht sagen, ob und welcher Schaden durch den so spät noch eingetretenen Nachwinter entstanden ist. Da die pflanzliche Entwicklung selbst in den mildesten Gegenden noch ganz wenig vorangeschritten war, ist anzunehmen, daß die günstigen Folgen des Nachwinters, vor allem die durch die reichlichen Vchneefälle bewirkte Versorgung des Erdreichs mit genügender Winter- feuchte, gegenüber den etwaigen nachteiligen Folgen überwiegen. Die Wintersaaten haben im allgemeinen gut überwintert. Späte Saaten sind allerdings, da der Winter früh einsetzte, vielfach noch sehr zurück. Die Sommersaat wurde in der ersten Hälfte des Monats März zu einem großen Teil ausgeführt, die Weiterführung und Vollendung der Aussaat ist dann aber durch das darauffolgende winterliche Wetter vollständig unterbrochen worden. Der Reps ist schlecht durch den Winter gekommen und vielfach erfroren; zumeist muß er umgepflügt werden. Landesdurchschnitt: (1 gleich sehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering, 5 gleich sehr gering) Winterweizen 3,2 (>m Monat Dezember vorigen Jahres 3,2), Winterdinkel 3,1 (3,2), Winterroggen 2,7 (2,7). Die Ob st bäume sind Heuer — glücklicherweise — noch weit in der Entwicklung zurück.
Hagelversicherung 1921 in Württemberg.
Nach dem Bericht der Norddeutschen Hagelversicherungsanstalt über den Verlauf des Geschäftsjahrs 1921 in Württemberg hat die Versicherungsnahme wiederum eine erfreuliche Weiterentwicklung erfahren. Neu beigetreten sind der Gesellschaft 1424 Landwirte, so daß die Mitglioderzochl nunmehr die stattliche Höhe von 121988 erreicht hat. Die Versicherungssumme, die sich 1919 noch auf 220,8 Milt. Mk. bezifferte, beträgt heute 662,5 Milt. Mk., hat sich also verdreifacht. Die letztjährige Schadenzeit ist äußerst verlustbringend verlaufen.
Die Zahl der Schadentaxe blieb zwar hinter derjenigen vom Vorjahr zurück, doch waren andererseits die Hagelschläge ungleich schwerer als 1920. Den ungünstigen Jahresabschluß führten hauptsächlich die Hagelstürme vom 29. und 30. Juni in Oberschwaben herbei. Die Oberämter Ulm, Ehingen, Blaubeuren, Laupheim, Biberach und Riedlingen führten an Mit- gliederbeiträgen 2 308 350 -4t an die Gsfellschaftskasse und den Staatshagelversicherunasfonds ab und bezogen an Entschädigung 14 330 946 -4t. Die Hagelschäden von 1921 haben wiederum bewiesen, daß es sogenannte hagelstchere Bezirke nicht gibt.
Wirtschaftliche Wochenschau
Geldmarkt. Auch, in dieser Woche hat sich die deutsche Mark wieder etwas erholt. . Bor 14 Tagen kostete der Dollar noch 870, vor 8 Tagen 330 und jetzt 310. Inwieweit diese Erholung sachlich begründet und dauerversprechewd ist, entzieht sich solange der Beurteilung, wie die Meinungen über die bevorstehende Konferenz von Genua völlig, auseinandergehen. Eine erleichternde Einwir- kuHLHUf die übrigen Marktgebiete war aber von der. Verbilligung der stkemde-n Devisen nicht zu verspüren, Im einzelnen- notierte»
10V deutsche Mark am 6. April ln Zürich 1,66 (am 3V. März 1.57ZL)
Franken: in Amsterdam 0,86 (08114) Gulden: in Kopenhagen 1,5S (1,50), in Stockholm 1,25 (1,48) Kronen: in Wien 2495 (2332,50). in Prag 1720 (1675) Kronen und in Neuyork 0,32)4 (0,31)4)
Dollar.
Börse. Trotz der Erleichterung im Devisenverkehr zeigt sich die Effektenbörse andauernd verstimmt und vertraufstnstig. ES herrscht eine sichtbare Nervosität wegen der zunehmenden Geldknappheit, die zum Teil auch als eine Folge der Aufhebung de«
Bankgeheimnisses anzusehen ist. Aber auch die UnsicheF^rk in den politischen Verhältnissen legt dem .gesamten Börsengest st Zurück
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zentige Reichsanleihe stiegen sogar um weitere m Prozent 145. Dagegen sind 4prozentige Zllürtt. Skaatsödligationen 79.50 gefallen. ck^ah.k.
Weinverstetgerung in Offenburg. Die von der Badischen Land- V4"
Wirtschaftskammer am 5. April hier veranstaltete Weinversteigerükßji. war außerordentlich stark besucht. Für sehr gute Weine wurden - hohe Preise bezahlt. Dursbacher Bergwein der N-ever'schen Guts- - Verwaltung kam auf 7500 -4t sür den Hektoliter, Weißherbst deS - Obgleich der deutsche -Viehsiand in überraschend kurzer gleichen Versteigerers auf 9200 -4t. lieber diese hohen Preise kam /Zeik sich wieder-auf eibe ganz ansehnliche Höye gehoben hak
eine — hie Stärke der «Vorkriegszeit hak er allerdings noch nicht
lich hohe (Inanspruchnahme der ReichLbank sowohl cm Kreölken als auch besonders an Zahlungsmitteln festzustellen. Die Banknotenausgabe ist um den niemals vorher in einer Bankwoche auch nur annähernd erreichten Betrag von 7767,8 Millionen Mk. aus 130 761,4 Mill. Mk. angeschwollen. Der Umlauf an Darlehnskassen ich einen erhöhte sich um 728,7 Mill. Mk. auf 8700,6 Mill. M«M Insgesamt sind also in der Ultimowoche 8496,2 Mill. Mk. an papiernen Zahlungsmitteln neu in den Verkehr abgeflossen. Die bisher höchste Umlaufskeigerung zum letzten Iahresschluß hakt« demgegenüber nur 5 Milliarden Mark betragen, in der Vergleichswoche des Vorjahres hatte der Verkehr 1,7 Milliarden Mark an Noten und Darlehnskassenscheinen neu gefordert.
Stuttgarter Börsenbericht vom 7. April. Die Widerstandskraft an der heutigen Börse war sehr klein. Die Folge davon war, daß das auf den Markt gekommene Material nur zu stark fallendes Preisen Absatz fand. Die Kursermäßigungen gegenüber gestern waren zum Teil recht ansehnlich: man bleibt schwach. Bou den Bankaktien waren Bankanstalt 300 gegen 310, Notenbank 531 gegen 521, Hypothekenbank und Vereinsbank dagegen unverändert 210 und 280. Auf dem Markt der Brauereiaktien gingen Ravensburg und Eßlingen auf 380 und 290 zurück, Pfauen blieben auf 460, Hohenzvllern auf 440, während sich Wulle auf 410 und Zahn auf 210 abschwächten. Von den Textilaktien gingen Bietigheim von 1750 auf 1700 zurück, Koktecn von 2190 au? 2100, auch Kuchen schwächer bei 1539, Ehlingen schwächer bei 1500: dagegen behaupteten sich Erlangen auf 1750. Filz verloren 100 und notierten 1650. Bei den übrigen Texkilwerken gab es keine Veränderung. Unter- Hausen 2750, Kolb und Schüle 2325, Pfersee 2600, Kattun 2800. Von den Metallaktien gaben Feinmechanik bis auf 1360 nach, Hohner sanken auf 1375, Iunghans auf 605, gegen 625 gestern. Metallwarenfabrik waren 40 niedriger bei 1500. Bon Maschinenaktien büßten Daimler weitere 37 ein und schlossen 510, Laup- heimer ermäßigten ihren Kurs auf 845, Eßlingen 1013 gegen 1050, auch Hetzer und Weingarten schwächer bei 900 und 970. Necka» sulmer gingen um 60 auf 750 zurück. Don den sonstigen Werke« waren Anilin 33 unter dem gestrigen Kurs bei 739, Bremen-Beflg- heimer schlossen 2150, dagegen Heidelberger Cement gut gehalten bei 852. Verlagsanstalt konnten auf 1390 anziehen, wogegen Köls- Roktweiler auf 920, Krumm auf 450 nachgeben mußten. Salzwerk Heitbronn verloren weitere 105 und blieben 1460, ebenso wäre« Bäckermühle rückgängig bei 1630. Stuttgarter Straßenbahn ohne wesentliche Veränderung 260, Zucker niedriger bei 819, desgleichen Ziegelwerke bei 800. Bezugsrecht Bankanstalt notierte wieder 1i.
Würtk. Vereinsbank,
EierpreiS. Nach den amtlichen Feststellungen der Würtk. La«- despreisstelle betrug zu Beginn der laufenden Woche in den länd lichen Bezirken der Preis für ein Ei 2.50—3.20 -4t. . .
Kapitalserhöh-rng bei L. H. Knorr in Hellbraun. Bei d« Firma Knorr steht eine wesentliche Kapitalserhöhung bevor. Dt, neuen Mittel sollen u. a. zur Finanzierung der neuen Niederlassung in Berlin dienen, für die bereits vor einiger Zeit eine lere. Ziehende Fabrik erworben wurde.
Ein Goldbergbau in Kärnten. Das «Salzburger BolkSblakk' neidet: Den Tiroler Montanwerken, G. ni. b. Z. in Innsbruck wurde von der Berghanptmannschaft Klagenfurt das GrubenfrÄ «Sk. L bastian', bestehend aus vier eins«Aen Gruppenmatzen ir )er Katastralgemeinde St. Peter, Kat-schkal '(Kärnten)'--verlieh«, und im Bergbuch« des Landes- und BerggerichteS in mlagensuck mrt-er der Entitäkenbezrichnung .Goldbergbau Katschtal' als erst« Bestandteil eingetragen. Die Analysen der Erzproben ergaben einer Tonne Erz 24.7 Gramm Gold und 110 Gramm Silber.
Märkte
Stuttgarter Schlachlviehmarkt. Der Stuttgarter Schlachkvieh- markt findet in der Karwoche am Dienstag und Mittwoch, de, II. und 12. April statt. Der Gründonnerstag-Biehmarkk fällt aus an der Osterwoche werden die Biehmärkte am Mittwoch und Donnerstag, den 19. und 20. April, abgehalten.
Crailsheim, 7. Apri^ (N a d e l st a m m h o l z p r e i s e.) BÄ »erkauf hakte das Forstamt Crailsheim ksir Prozenten der Landesgrundpreis« Worchcn 882 (die Forstamtmannssteü« kforchen 831 v. H.
Mürrfinger Mehmarkt vom 7. April. Auf dem Aprllviehmartzi wurden für Ochsen Sl 500—28 000, für Kühe 9600—18 000 -4t. für Kälber 500—lOMlO -Ä je pro Stück erlöst. Milchschweine kosteten 2400—30tH) «4t, Lüuferschweine 4000—5500 ^ pro Paar.
HolzveÄmuf in Lai«. Das städtische Stammholz (670 Fcstmkrck wnrdeLn.Ke Firma Kraut u. Co. in Rotenbach. OA. Neuenbürg.
-4t abgegeben. Für Tannen und Fichten wurden Prozent, für Forchen 883 Prozent der staatlichen Forstkax«
dem letzten Nadelstamn olgenöe Durchschnitts^ -rzij-tk: für Fichten 863/. Schrozberg 961), für WSj
Die Milchnot
es lt. Offenburger Dagblakk zu einem Mordskrach, der nahezu'eine Stunde lang die Gemüter in Bewegung hielt. Für Klingeiberget wurde 12 000—14 800 -4t. sür MaltÄlmer, Burgunder Beerenasslese 17 900 -lt bezahlt. Noch höhere.Preise erzielten Klingest«ger- auslese, nämlich 20000 Vt und Wastulmer Pfarrberg-Nulander- cmslefe 20 700 -4t, sür RiesiingauSlestz wurde 30 100 »lt bezahlt
Produkkenmarkt. Der Höhepunkt'der Gekreldekeuerung scheint seht überschritten zu sein. Die Prelle sind in dieser Woche nicht weiter gestiegen, sondern haben unlbr dem Druck von Abgaben etwas nachgelassen. Die ausgiebiger'Niederschläge der letzten Zeit haben den Boden genügend durchfeuchtet und die Hoffnungen auf dis heurige Ernte .etwas belebt. Am 6. April wurden bezahlt in Berlin für Weizen -830—840 (minus 20), Roggen 620—624 (minuS 15), Gerste 70lb-7L0 (minus 15), Hafer 614—625 (minus 6), Mais 508—512 (minus 32) Mark. An-der letzten Stuttgarter Landespro- dukkenbörse sind die Heupreise mit 440—460 und die Strohpreise mit 170—180 per Doppelzentner unverändert geblieben.
Warenmarkt. Der Verlaus der Frankfurts- Messe brachte neue Preissteigerungen mit sich. Alles wurde weder teuerer bezahlt, am meisten die Texkilfabrikake. Aber auch Kchle, Eisen, sämtliche sonstigen Metalle und Metallerzeugnitze, Häute, Leder usw. ziehen weiter an. Auffallend ist die gewaltige Preistreiberei im Weinhandel, die es den Wirken nicht mehr möglich macht, ihre Vorräte ohne eine bedeutende Erhöhung der Verkaufspreise zu ergänzen 1921er Landweine kosten in Rhginhessen jetzt mindestens 50 000 Mark die 1200 Liter. Auf der letzten Würzburger Weinversteigerung wurden geradezu Phankastepreise erzielt. Auch in Württemberg ist kein Liter Wein mehr unter 30 -4t im Handel, natürlich nur die einfachsten Sorten. Von Hopfen verlautet, daß jetzt der Zentner bis zu 18 000 -4t bezahlt wird, das ist das Dreifache des Herbstpreises.
Mehmarkt. Knappheit und Teuerung gehen Hand in Hand. Man hak jetzt in Stuttgart mir einer Erhöhung der Ladenpreise auf 40 -4t zu rechnen.
Holzmarkt. Die Preissteigerung bei den Holzauktionen dauert fort. Das gilt sür Landhoiz sowohl wie für Brennholz. Unsortierte sägefallende Bretter ab SLgwerksplätzen im Schwarzwald und Bayern sind nicht mehr unter 3000 -4t für den Kubikmeter zu haken.
erreicht — ist der Mllchmangel leider immer noch außerordentlich groß und drückend. Vielfäch wird der Landwirk- schafk der Vorwurf gemacht, die verminderte Anlieferung sei darauf zurückzuführen, daß zu viel Milch verbuttert und dieses Erzeugnis bei seinem hohen Preis ausgeführk werde. Wie nHiriglstichhalkig diese Beschuldigung ist, führte Ockono- mierat/ K e i s e r in einem Vortrag aus, den er dieser Tage auf Veranlassung des Reichsausschusses der deutschen Landwirtschaft über das .Hilfswerk der deutschen Landwirtschaft' HMkl Er wies darauf hin, daß die deutsche Milchversorgung ln der Vorkriegszeit zu 67 Prozent, die Fleischverforgung zu 40 Prozent auf der Einfuhr den Futtermitteln und Krafi- fukterfabrlkaten beruht haben. Diese Futermikkel müssen jetzt von der deutschen Landwirtschaft selbst geschaffen werden, da der Bezug vom Ausland der hohen Kosten wegen fast ganz unmöglich geworden ist. Die deutsche Landwirtschaft wird daher mit aller Kraft auch auf diesem Gebiet die Produktionsvermehrung betreiben müssen. Solange dies aber noch nicht erreicht und die Währung für Auslandskäufe nicht wesentlich günstiger geworden ist, kann die Menge von Milch, die wir vor dem Krieg zu haben gewohnt waren, auch nicht erzeugt und erwartet werden. Derartige Betriebssteigerungen lassen sich nun einmal nicht von heute auf morgen machen, erst recht nicht in der Landwirtschaft. So werden sich denn die Verbraucher noch einige Zeit mit der Milchnot abfinden müssen. Es nützt nichts, auf die Landwirtschaft zu schimpfen, vielmehr sollte ihr von allen Seiten Unterstützung werden, die Produktion zu steigern.
Handelsnachrichten
DollarkurS am 7. April: 306.90 (316.13) Mark.
Der Auslandswerl der Mark in Pfennigen am 7. April in: Holland 1.4, Belgien 3.0, Norwegen 1.9, Dänemark 1.7, Schweden 1.4, Italien 4.9, England 1.5, Amerika 1.3, Frankreich 2.8, Schweiz 1.3, Spanien 1.7, Tschechoslowakei 14.5.
Außerordentlich starkes Ansteigen des AahlungSmitkelumlaufeS. Am Schluß des ersten Vierkeliabres 1922 war eine autzeraewöbn-
Letzle Nachrichten
Heilbronn, 7. April. Vereitelter Raubüber- all auf die Stationskasse. Donnerstag abend Uhr kam ein maskierter Bandit in das Dienstzimmer des Südbahnhofs und forderte von dem diensthabenden Beamten mit vorgehaltenem Revolver die Herausgabe der Kassengelder. Der Beamte hatte die Geistesgegenwart, dem Räuber in Ruhe zu erklären, daß nicht viel da sei und es sich nicht „rentiere", da die Kastengelder täglich zur Bank gebracht würden. Nach dieser Erklärung zog sich der Bandit, immer noch den Revolver vorhaltend, rückwärts aus dem Zimmer zurück und zog unverrichteter Sache ab, ohne erkannt zu werden. , --