an der letzten Stuttgarter Landesprodnktenbörse unver­ändert geblieben.

Warenmarkt. Alles steigt im Preis. Die Waren werden immer knapper. Der Ausverkauf an das Aus­land nimmt rolle formen an. Stadt und Linb ist mit Schweizern und Amerikanern überschwemmt, die zn- sammenrafsen, was irgendwie erreichbar ist. Die Ver­suche der Fabrikanten und Kauflenre, diesem Unsug durch einen Valutaaufschlag von 100200 Pro ent zu steuern, scheitern daran, das; die ausländischen Schieber bereit­willig deutsche Helfershelfer finden, die ihnen die Ein­käufe besorgen. Textilsachen, Schuhwareu, Chemikalien usw. iteigen im Preis von Woche zu Woche.

Viehmarkt. Das Geschäft wird etwas schleppender, grössere Preissteigerungen waren diese Woche nicht mehr zu verzeichnen. In Schweinen kimdigt sich eine Ueüer- peoduktion an, von der aber zweifelhaft ist, ob sie zu einem nennenswe-ten Preisabschlag führt. Zuchtvieh steht immer noch gut im Preis, aber Schlachtvieh ist eher angeboten. Milchschweine sind jetzt unter 200 Mk. zu haben.

Holzmarkt, In Langholz herrscht schon wieder Hausse. Die Nachfrage ist plötzlich so groß geworden, daß wir von denselben Uebcrtreibungen wie vor zwei Jahren nicht mehr weit entfernt sind.^ Auch die Nach­frage nach Brettern nimmt bei lebhaft steigenden Um­sätzen rasch zu. Grubenholz und.Papierholz folgen etwas langsamer.

Neues vom Tage.

Deutscher Sparkassentag.

Nürnberg. 3. Nov. Auf dein Allgemeinen Deut­schen Sparkassentag hier wurde eine Reihe interessanter Fragen behandelt. Bürgermeister Dr. Eberle-Tres- den berichtete überSparkassen und Banken". Er hob hervor, daß die Sparkassen ein Gegengewicht zu der immer weiter um sich greifenden Zusammenballung der Banken bildeten. Regi'ernngsrat Ott-Bnnzlau führte aus, daß die Nachfrage nach den zweiten Hypotheken mit der bald zu erwartenden Wiederbelebung der Bau­tätigkeit eine erhebliche Steigerung erfahren werde, wo­für die Sparkassen sich beizeiten rüsten müßten. Direktor Bel-Köln forderte engere Fühlungnahme der Spar­kassen mit den Parlamenten, sowie größere Bewegungs­freiheit. In einer einstimmig gefaßten Entschließung wurde auf die Hemmungen hingewiesen, die durch die Steuergesetzgebung dem Sparkassenwesen bcrei et werden.

Englands Verwarnung an SowjeLrußland. London, 4. Nov. Im Unterhaus teilte Lloyd George mit, die britische Regierung bereite eine neue Note an Rußland vor, in der die britischen Beschwerden über das Weiterbestehen bolschewistischer Wühlerei, feindlicher Um­triebe in Miltelkleinasien und anderen Gegenden durch­aus begründet seien. Das künftige Verhältnis Englands bezüglich des englisch-russischen Handelsabkommens werde davon abhängen, wie die Sowjetregierung aus den eng­lischen Einspruch antworten werde.

Vom klei,»asiatischen Streitapfel- London, 4. Nov. DieTimes" deuten an, daß neben dem von Frankreich der englischen Negierung mit­geteilten französisch-türkischen Vertrag nach ein Geh.im- vertrag bestehe, der England nicht zur Kenntnis gebracht sei und der nach den vorliegenden Berichten teineswegs geeignet sei, den Weg der verbündeten Vertreter in der Türkei zu ebnen. Nach demDaily Telegraph" beanstanden die militärischen Sachverständigen besonders die Bedingungen über die Bagdtldbahn und das Recht der Türkei, Truppen zu fordern. Außerdem sei das große Gebiet, das Frankreich der Türkei zurückerstatten wolle, von den Engländern mit arabischer Hilfe erobert worden and bisher sei der französische Kommandant über dieses Gebiet noch nicht einmal bestätigt, was die Handlungs­weise der Franzosen, über dieses Gebiet zu verfügen, noch zweifelhafter mache. Ein Begleitschreiben Mustafa Kemals zum Vertrag mache einen noch peinlicheren Ein-

Lore".

Roman von Emma Haushofer-Merk.

30. (Nachdruck verboten.)

Sie haben gehört, daß der böse Mensch mir das angetan-hat und so weit von mir fortging!" klagte die Mutter.Mein Gott, man weiß ja, daß inan seine Söhne nicht immer in der Nähe behalfen darf. Abex muß er denn gerade in einem andern Weltteil eine Stellung suchen? In Deutschland wäre doch gewiß auch noch Platz für ihn gewesen!"

Ja, das war nicht recht, mischte sich nun auch der Onkel ein und schüttelte bedächtig den schmalen, grauen Kops mit der hohen Stirn.So wenig ich mich sonst in das tun und lassen meiner Neffen einmische, ich mußte es in meinem letzten Brief an Albert wirklich eiymal sagen, wie hart er gegen seine Mutter ist, die doch keine andere Freude hat, als die beiden großen Buben. Vielleicht macht ihm das doch Eindruck!"

Ich kann mir nicht helfen, Albert ist mit einem Male ein anderer geworden," warf Leo ein.Im Sommer vor drei Jahren, da kam e: so erbittert und verstimmt heim, daß ich mir gleich dachte, er hätte irgend ein schlim­mes Erlebnis hinter sich. Und seitdem ist er ein solche-: Wildling"

Lore hörte nicht zu, sie schaute finster und zerstreut vor sich hin. Der Gedanke an Albert machte sie immer bitter und trotzig. Er sollte doch bleiben, wo er war! Sie fand es trostreich, daß ein Weltmeer zwischen ihnen lag!«

Laura klagte sich einer Unhöslichkeit an, weil sie ihrem jungen Gast mit häuslichem Leid die Laune verdorben.

Kommen Sie, Lorel Stoßen Sie mit mir an!" sagte sie in fröhlichem Tone.Aber an diesesSie" kann ich mich nicht gewöhnen. Hast ja oft auf meinem Schoß gesessen, als kleines Mädel! Wir wollen Du zueinander sagen wie vor Zeiten, nicht wahr, mein Lorle!"

Aber das junge Mädchen zögerte, die Lippeü zu küssen, die sich ihr zuneigten. Albert hatte sie schroff verteilt.

, druck, als der Vertrag lewst. Dieser Brief bedeute, daß ' Frankreich sich die wirtschaftliche Vorzugsstellung rm ganzen türkischen Reich sichern wolle. Die italremsche ^ Vertretung in Angora beabsichtige, Schritte für die Ver- j Widmung der italienischen wirtschastlichen Jntere,! uzone,

^ die von'dem sranz esisch-kemalistischen Abkommen bedroht ^ sei, zu unternehmen.

s Zur preußischen Regierungskrise,

s Berlin, 4. Nov. Die Fraktionsvorsitzenden der bür­gerlichen Parteien des preußischen Landtags traten in einer Besprechung beim Landtagspräsidenten Leinert für die Bildung der großen Koalition ein. Die So'ialdemo- l traten erklärten, nach den jüngsten Vorkommnissen im j Reichstag erscheine die große Koalition noch nicht mög- i lich. Die Verhandlungen - werden heute^ fortgesetzt.

; Die Unabhängigen und Kommunisten sprechen sich für ^ eine rein sozialistische Regierung ans. Sie stellen eine Reihe von Forderungen auf; die Kommunisten rich- i ten an die Mehrheitssozialdemokraten und an die Un- ; abhängigen die Frage, ob sie bereit seien, unter den ! angegebenen Bedingungen die Regierung in Preußen zu übernehmen; sie würden von den Kommunisten im Parlament und außerhalb unterstützt werden.

Ueberführung der badischen Bodeusee- darnpfschisfahrt in den Privatbetrieb.

Konstanz, 4. Nov. Nach einer derKonstanzer Zei­tung" von zuverlässiger Seite zugegangeilM Mitteilung . schweben gegenwärtig Verhandlungen wegm Ueberfüh- ! rnng der Bodenseedampfschisfahrt in.PrivalbettriH. Die Verhandlungen dürften in den nächsten Tagen zum Ab- I schluß kommen.

! Aufhebung des Achtstundentags in der Schweiz.

^ Bern, 4. Nov. Schweizerischen Blättern zufolge liegt dem Nationalrat ein Antrag vor; nach welchem für alle dem Fabrikgesetz unterworfenen Unternehmungen die all­gemeine Einführung des Neunstnndentags, sowie dessen Verlängerung bis auf 19 Stunden für alle Saison­industrien verlangt wird.

Mutige Mobilmachung in Tschechien.

Wien, 4. Nov. Nach demExtrablatt" kam es in Budweis am Mittwoch früh zu Zusammenstößen zwi­schen deutschen Militärpflichtigen und der Polizei. Ueber die Zahl der Toten fehlen zuverlässige Angaben. Die Eisenbahnzüge sind am Mittwoch nicht in den Bahnhof von Budweis eingefahren.

Reichstag.

Die neuen Steuern.

Berlin, 4. Nov.

Nach Erledigung einer großen Rühe von Anfrag n führte Reichsfinanzminister Dr. Hermes aus: Tie vorliegenden Stenergesetzentwürfe suchten dem Gedanken ! Rechnung zu tragen,- daß alles versucht werden muß, durch die Tat zu beweisen, daß unsere ganze Leistungs­fähigkeit in den Dienst der Erfüllung unserer Verpflichtungen gestellt werden soll. Jede vor­handene Steuerqnelle muß bis aufs mch-rste ausgeichöpst § werden. Ich bin aber der Zuversicht, daß die ganzen ? Steuerlasten vom deutschen Volk getragen werden können, wenn alle Kräfte vereinigt und zur höchsten Leistungs­fähigkeit angespannt werden.

j Ans den Ausbau der Umsatzsteuer und der K o h -- ! lensteuer bis an die Grenze des Möglichen kann nicht ! verzichtet werden. Den Hanvtteil der Besitzstener bildet die Vermögenssteuer. Anstelle des in Wegfall kam-' , menden Teils des Reichsnotovfers soll auf die Dauei ! von 15 Jahren ein Zuschlag zur Vermögens- / st euer treten, der einen vollwertigen Ersatz für das ! Reichsnotcpfer blldell Für das neuungericht-te Buch- j und Betriebsprüfungsamt werden jetzt 25 Mil- ^ lionen und für das Jahr 1922 rund ^'cnouen an- l gefordert. Den Ländern und Gemeinden ist im Kapital­verkehrssteuergesetz, bei der Gewerbcanschaffnngsstener und bei der Kraftfab'-'-'nasteuer eine Beteiligung zugestanden.

Der Notlgge der Kleinrentner ist Rechnung ge­tragen, indem sie nicht nur von der Vermögens­steuer freigelassen werden, sondern ihnen das be­reits entrichtete Notopfer wieder erstattet wer- oen kann. Der Mehrertrag der vorgeschlagenen Steuer wird mit 40 bis 42 Milliarden zu veranschlagen Bisher waren an Ausgaben ans dem ordentlichen Etat bewilligt 48r/2 Milliarden, dazu werden nunmehr neu an gefordert 65,8 Milliarden, sodaß die Aus­gaben für 1922 sich ans rund Ulyst Milliar­den belaufen. Es werden u. a. gesordwt: 55,1 Mst- liardeck für die Ausführung des Friedensvertrags, 2 9 Milliarden für die Erhöhung der Teuerungszüschläge 6,6 Milliardeü an Mehrübe'-meisungen an die Länder

und Gemeinden. Nach den bisb<-w-"r m'-.

für 1921 wurden erwartet 44,2 Milliarden; nach deu Ansätzen des dritten Nachtragsetats werden 17 Milliar­den erwartet, sodaß sich zusammen 6l,2 Milliarden an Einnahmen für 1921 ergeben. Im ordmtllcbcn Etat bleibt also allein ein Fehlbetrag von 53 Mil­liarden Mark. Von den Kosten für die Aus­führung des Friedensvertrags, die mit 26,6. Mil­liarden eingestellt waren, sind rund 20 Milliarden ans den ord. Haushalt übergegangen. Von den Mehraus­gaben entfallen allein 19 Milliarden auf die Rcichs- eisenbahnen.

Der Anleihebedarf des Reichs für das Rechnungs­jahr l921 beläuft sich insgesamt ans die gewaltige Summe von 110 Milliarden Mark. Der ord. Haushalt für die allgemeine Reichsverwaltung soll für 1922 be­reits einen lleberschnß von 28,7 Milliarden ergeben. Dieser Üeberschuß wird aber völlig verschlungen durch die ord. Ausgaben für die Leistungen an die Verbandsmächte, die einstweilen mit 7 7,6 Milliarden angesetzt sind, sodaß sich hierdurch ein Fehlbetrag von 48,9 Mil­liarden erg ben würde.

Berlin, 4. Nov. Im Rechtsansschuß des Reichstags wurde ein Antrag dm Deutsch-Nationalen, der Tcutsch.m Volkspartei und der Kommunisten ans Aushebung der Verordnung des R ichsp'äsidenten vom 29. August mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt.

Zum ..nütron'fest.

ep Vor 400 Jahren nahm nach den weltgeschicht­lichen Tagen von Worms in der Stille der Wartburg Luthers wichtigstes Schriftwerk den Anfang, seine deutsche Bibelübersetzung.Wollte Gott, es wäre nur dies Buch allein in aller Zungen, Händen, Augen, Ohren und Herzen" das ist sein glühender Wunsch, nachdem er in diesem Buch sein Heil gefunden, und Für meine Deutschen bin ich geboren, ihnen will ich dienen" so denkt er als Kind und Freund des Volks. Darum macht er sich an die geistige Riesen­arbeit und vollendet sie mit ungeheurem Fleiß und mit Hilfe gelehrter Freunde in l3 Jahren, um sodann noch bis an sein Lebensende an ihr zu feilen. Man zählt 14 deutsche Bibelübersetzungen schon vor Luther, aber keine gibt ein so getreues Spiegelbild des Urtextes, keine ist so aus dem Geist der Bibel selbst geschöpft und keine redet so die Sprache des Volks wie dre/enrge Luthers.

Und die Wirkungen dieser Geistestat? Die Lu­therbibel bildet die Grundlage unserer heutigen deut­schen Sprache und hat ein geistiges Band der Einheit um unser Volk geschlungen. Die Lutherbibel ist zu­gleich die Grundlage unserer Vo ksbildung geworden, da sie, um vor aller Augen zu kommen, den kräftigsten Antrieb zur Gründung der Volksschulen gab und ihr erstes Lehrbuch wurde. Auch der Quell des evange­lischen Kirchenlieds ist die Luthsrbibel. Es ist unmög­lich den Segen zu schildern, den sie ungezählten ein­zelnen, berühmten und einfachen Menschen, im Lauf der Jahrhunderte gebracht har; aber was bedeutet sie uns heutzutage? Luthers Bibelübersetzung hat Schule gemacht, znma' in der Hcidenmission des letzten Jab Hunderts; für drei Viertel der Menschheit ist nun die ' in ib-e Muttersprache übersetzt, und

Wußte sie denn, ob sie nicht den Platz in diesem Heim nur seinem Schweigen verdankte, ob nicht auch seine Mutter sich von ihr abwenden würde, wenn sie erfuhr, daß sie keine Heimat mehr hatte.

Liebe Frau Martinger," sagte sie beklommen,Sie haben seit Jahren nichts mehr von mir gehört, nichts von all' dem Schlimmen und Bösen, was man in meiner Vaterstadt von mir redet. Ich bin einfach davongelausen! Ich siche ganz allein in der Welt! Mein Vater will nichts von mir wissen niemand kümmert sich um mich. Es käme mir wie ein Unrecht vor, eine Vertraulichkeit anzu­nehmen, die Sie vielleicht einmal bereuen könnten."

Aber Kind! Kind!" unterbrach Laura die leise zitternde Stimme und schlang ihren Arm um den Hals des jungen Mädchens.Mir hat es ja fast das Herz zerrissen, als Du damals nach dem grausamen, jähen Ende Deiner Mutter fortgeschickt wurdest in die Pension! Und als ich. dann hörte. Du habest eine Stiefmutter bekommen, und lebtest bei den Großeltern! O Gott! Ich weiß ja, was Mutter ihr Haus verschlossen haben! Wenn Du als armes, verlorenes Geschöpf zu mir gekommen wärst, ich durfte Dich nicht verurteilen, ich müßte mich nur schämen vor der toten Freundin, daß ich Dich nicht zu retten ver­mocht! Aber nun, da etwas aus Dir geworden ist, Lore, aus eigener Kraft, da ich so stolz aus Dich sein muß, nun freue ich mich doch von ganzem Herzen, daß Du ihnen davongelausen bist, daß Du Dich nicht hast einfangen lassen von ihrem dummen Geld und ihrem langweiligen Luxus!"

Lächelnd, aber mit feuchtglänzendcn Augen hatte sie gesprochen und Lore hatte ein neues, wonniges Gefühl der Geborgenheit, als sie ihren dunklen jungen Kopf zu dem grauen Frauenhaupt herabneigte.

-Ach, Laura liebe Mama Martinger ich wollte, ich wäre früher zu Dir gekommen! Ich wollte, ich dürfte immer bei Dir bleiben!" sagte sie so weich und an­schmiegend und zärtlich, wie iie's seit ihrer Kinderzeit nW Mhx LewLW-.,

Wenn Du mich einmal brauchst, Kind, ruse mich nur. Zu jeder Stunde komme ich, und wenn Du aus­ruhen magst bei uns, Dein Zimmer steht Dir immer bereit!"

Das waren die herzlichen Abschiedsworte, die sie Lore mit aus den Wec> gab, als sie am nächsten Morgen schweren He ^ens scheiden mußte. Leo war mit an die Bahn gewonnen und hals die Blumen unterbringen, die siir die Künstlerrn am Morgen geschickt worden und bellte ein Körbchen mit Erbee eu neben sie und sagte be­scheiden:Sie sind aus unserem Warmhaus! Ich habe sie selbst frühmorgens geholt, weil ich mich erinnerte, daß Sie als Kind die Erdbeeren so liebten, Fräulein Lore. Und nun recht, recht viel Glück aufm Weg!"

Fast schüchtern, mit einem ganz mädchenhaften Er­röten küßte er ihr die Hand.

Die freundlichen Stimmen klangen ihr noch lange im Ohr und durchwärmten und durchsonnten ihr das Herz.

Die Welt schien ihr mit einem Male so schön und lustig, trotz der grauen Regenwolken. Der Bericht über ihren Erfolg war auch nach München gekommen. Trotz der vorgerückten Jahreszeit liefen noch Einladungen zu Konzerten für sie ein. Ihr Lehrer, der sie nun mit beson­derer Huld auszeichnete, drang darauf, daß sie vor dem Sommer auch noch in München singen müsse. Also neues Studiuni, neue Aufregung, neue Ängstqualen, beun­ruhigende Gerüchte; es sollten Intrigen gesponnen werden, mehr gegen ihren Lehrer, als gegen die junge Sängerm; einige neidische Kolleginnen bereiteten eine Opposition vor und vor allem ^ der Saal würde an einem schönen Junitage klaffend leer bleiben. Aber das Niedagewesene geschah. Die Billetts wurden alle verkauft es regnete allerdings an demschönen Junitag" wie im November ' und das Publikum freute sich sichtlich,w ede r - Musik zu hören".

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