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Nr. 35

Amts, und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

98. Jahrgang.

Erscheinungsweise: «mal wSchentl. Anzeigenpreis: Die Zeile 80 M.. Famittenanzcigen VO Mt., Reklamen 220 M. Aus Sammelanzeigen kommt ein Zuschlag von 100- Fernspr. 9.

Montag, den 12. Februar 1923.

VezngSprelS: In der Stadt mit TrSgrrlohn 1200 Mk. monatlich. PostbezugSprelS 1209 Mk.

mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittag-.

Neueste Nachrichten.

Der seitherig« Mißerfolg der französischen Eewaltaktion im Nuhrgebiet hat die französische Negierung veranlaßt, einen neuen unerhörten Eewaltschritt vorzunehmen. Sie hat »er deutschen Negierung mitteiten lassen, das, nicht nur keine Kohle ^ mehr ins unbesetzte deutsche Gebiet gelassen werde, sondern datz jetzt auch die metallurgische« und andere Produkte des Ruhr- < gebiets zurückgehalten würden. Antzerdem geht der Raub von ' Privateigentum, Lebensmitteln und die schwerste Drangsalie­rung der Bevölkerung fort.

Mussolini, der »Napoleon- Italiens, hat sich nach der in Italien üblichen großen Geste wieder der Situation angepatzt. Er hat erklärt, daß Italien nicht vermitteln könne, wenn es nicht darum ersucht werde, und wenn es einmal so weit wäre, so müsse eine Aenderung der italienisch-französischen Abmachun­gen eintreten, d. h. Italien will dafür, daß es zu Gunsten Frankreichs »vermittelt-, sein Trinkgeld haben, ein Stand­punkt, den der Italiener mit Pathos als »heiligen- Egois­mus bezeichnet.

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Die englische Regierung hat die geradezu erschütternde Feststel­lung gemacht, daß sich inbezug auf die Ruhrgebietslage noch nicht» geändert Hab«, also ändert man seine bisherige Ruhe­lage ebenfalls nicht. Die Alliierten schaue« sich also da» »Schauspiel- im Ruhrgrbiet weiter an.

t 2er Führer der türkische« Abordnung in Lausanne hat erklärt, daß er die Verhandlungen mit der Entente nicht als vollstän­dig abgebrochen betrachte. In der Mosinlsrage habe man sich geeinigt, (lj

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Nettet das Reich.

-> Von Wilhelm Sollmann (Köln).-

Bis in die allerjüngste Vergangenheit haben wir Deut­schen uns um die Staatsform die Köpfe blutig geschlagen. Für die Monarchie, für die Republik, für die Diktatur des Proletariats sind Deutsche im Bürgerkriege gefallen. Seit die französisch-belgische Armee in das Herz unseres Wirt­schaftskörpers vorrückt, geht es nicht mehr um die Staats- sorm, sondern um diesen Staat, um das Deutsche Reich selbst. Der Stotz, den Poincare und Fach im unsere west­liche Flanke führen, kann zum Todesstotz für Deutschland werden, wenn ihn die Massen unseres Voltes nicht zu pa­rieren verstehen.

Frankreich steht vor seinem in Jahrzehnten von Mili­tärs und Wirtschaftssiihrern erstrebten Ziele. Es hat den Rhein, es hat die Kohlengruben an der Saar und jetzt auch der Ruhr in bewaffneter Hand. Wie ungeheuer schwer wird es für Deutschlands wassenlose Politik werden, den französischen Imperialismus im letzten Augenblick zurück­zuweisen. In welcher Form Frankreich und sein belgischer Freund die Rhein- und Ruhrgebiete sich dienstbar machen werden, ist von geringer Bedeutung. Jedenfalls haben wir in diesen Januartagen 1923 die für die deutschen Wirt­schafts- und Staatspolitiker wahrhaft furchtbare Tatsache ins Auge zu fasten, datz der Verlust unserer westtlichen Ge- l>'^e nie so unmittelbar beoorstand, nie so zur starken Möglichkeit geworden war wie jetzt. Männer und Frauen der deutschen Republik: Vielleicht stehen wir vor dem Ende.

Vor dem Ende? Gewiß, es werden, wenn das Reich zerfällt, auch dann noch Menschen im Rheinland und West­falen, in Berlin und Hamburg und München, im Norden und Süden Deutschlands noch leben; manche sogar recht Hut. Roch ist kein Unglück über unser Volk gekommen, an dem nicht Leute mit listigen Augen und schmutzigen Hän- "k" sich raffgierig bereichert hätten. Dieses Geschmeitz

- Sollmann ist sozialistischer Reichstagsabgeordneter.

würde auch Deutschlands Ende nur mit dem Rechenstift und schmieriger Brieftasche erleben.

Wir anderen aber, die wir irgendwo und irgendwie in Deutschland von redlicher Arbeit leben müssen? Wir wer­den noch ärmer werden, als wir jetzt schon sind, wenn Frankreichs kapitalistische Pläne am Rhein und an der Ruhr gelingen. Jedes nationale Unglück dieser schwarze« Jahre hat uns, den breiten Unterbau des deutschen Vol­kes, tiefer hinabgedrückt. Darum haben wir, die Arbeiter der Hand und des Kopses, uns zäher, entschiedener, leiden­schaftlicher, entschlossener zu wehren als die deutschen Ober­schichten.

Das gilt für die von der Losreitzung bedrohten Ge­biete wie für das übrige Deutschland. Kein Rheinstaat, keine Frankenlöhnnng, keine Schmeichelei französischer Sprachknechte kann die Deutschen am Rhein und an der Ruhr davor bewahren, datz ihre besten Wirtschaftsbezie­hungen zu Deutschland zerrissen und datz sie als Ausbeu­tungsobjekt für das finanziell erschütterte Frankreich die­nen sollen. Nie wird das gewaltige Industriegebiet in einem eigenen Staat und unter französischen Fittichen das wieder werden können, was es einmal als Glied der gro- tzen deutschen Wirtschaftsgebiete war und einmal wieder werden könnte.

Das innere Deutschland aber würde nach dem Verlust der Gruben und Hütten an der Saar und in Oberschlesien die letzte grotze Kraftquelle seiner Wirtschaft verlieren. Ob wir kapitalistisch denken oder sozialistisch: Ohne Kohle und Erz» ohne Schacht und Hochofen kann keine moderne Wirtschaft gedeihen. Klägliche Verkümmerung Deutsch­lands, dauernde Verarmung wird unser Los, wenn der »Siegcsznq- des französischen Imperialismus wirklich zu seinem Ziele eilte.

Darum geht es jetzt. Jeder wird seine besondere An­sicht haben über Schuld und Mitschuld, von Kreisen und Parteien an des deutschen Volkes grenzenlosem Unglück. In diesen Tagen aber können Systems weder diskutiert noch klar gelöst werden. Nur auf festem Grunde sind Ge­bäude zu errichten, sie seien, wie immer. Um die letzten Grlindlaaen der deutschen Wirtschaft kämpfen wir nun.

Deutsche, einmal in eurer an Allzukleinl'chem überrei­chen Geschichte, zeigt euch einer entscheidenden Stunde ge, wachsen! Nettet das Reich!

Sie Riuiö- md ErWÜWiMIK geht fort.

Verbot der Ausfuhr von Produkten aller Art ans dem befehlen Gebiet «ach Beutfchtand.

Paris» 11. Febr. (Haoas.) Die französische Regierung hat dem deutschen Geschäftsträger in Paris eine Note zu- gehcn lasten, in der mitgeteilt wird, datz vom 12. Februar ab metallurgisch: und andere im besetzten Gebiet fabrizierte Produkte nicht mehr nach dem unbesetzten Deutschland ab- gesiihrt werdrn dürfen. Anlatz zu der Maßnahme hätten Befehls gegeben, die die deutsche Regierung ihren Beamten im Nuhrgebiet erteilt habe, durch diese Befehle versuche die deutsche Regierung Unruhen aller Art hervorzurusen. Ter belgische Autzenminister hat nach einer Meldung der Agence Belge dem deutschen Geschäftsträger in Brüssel eine entsprechende Note überreichen lasten.

Weitere Maßnahmen!

Esten, 12. Febr. Da die Kohlen- und Materiallieferungen an die französischen Desatzungstruppen angeblich nicht gesichert sind, hat General Fournicr dem hiesigen Oberbürgermeister mit­geteilt, daß die Truppen angewiesen werden würden, sich selbst zu bedienen.

Paris, 12. Febr. Ministerpräsident Poincare hatte ge­stern gegen Abend eine Besprechung mit General Degoutte über die Anwendung der weiteren Maßnahmen, die von der französischen und belgischen Negierung festgesetzt worden sind.

Paris, 12. Febr. Das Ergebnis der vorgestrigen Verhand­lungen des französischen Kabinetts mit dem belgischen Außen­minister Jaspar wird von dem »Petit Parisien" wie folgt zu­

sammengefaßt: Es sei vereinbart worden, die Bemühungen auf den wichtigsten Eisenbahnlinien fortzusetzen, und neben dem französischen und belgischen Personal auch diejenigen deutschen Eisenbahner und leitenden deutschen Beamten heranzuzieheji, die zur Wiederaufnahme der Arbeit gewillt seien. Hinzu komme ein System der Ausfuhrbewilligung für sämtliche Industriell« de» Ruhrgebiets. Diese werde die beste Waffe gegen den Widerstand der Großindustriellen sein. In der vielerörterten Frage des Ein­heitskommandos habe General Degoutte als Erster Mitarbeiter wenigstens für die Wirtschafts- und Finanzfragen verlangt. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.

Paris, 12. Febr. Die Verhandlungen über die Frage des Einheitskommandos werden fortgesetzt. Einige Blätter bleiben bei der Darstellung, datz die belgische Regierung eine allgemeine Verschärfung des Besatzungsregimes fordere. So schreibt »Oeuvre": Die belgische Regierung frage sich, in welcher Form die neuen Zollsanktionen hinstchtliich der Ausfuhr der Fabrikate der Metallindustrie und der Einfuhr von Eisen erfolgen sollten. Die belgische Regierung sei bekanntlich für die Abschlietzung des Ruhrgebiets mit einem Schlag gewesen. Die Besetzung muffe kraftvoll durchgeführt werden. Die Einzelheiten über die An­ordnungen hierfür müßten vorbereitet werden. Weitere Konfe­renzen würden beide Regierungen in den Stand setzen, ihre Auf­fassungen miteinander zu vergleichen und gemeinsam das vorzu- -ereiten, was man bereits einenneuen Friedensvertrag- nenne. Ob gerade diebelgische Regierung hier vorangegangen ist. darf wohl bezweifelt werden.

Paris, 12. Febr. Ministerpräsident PoincarS hatte gestern vormittag eine Unterredung mit dem englischen Botschafter. Wie .das »Journal des Debats" mitteilt, ist gestern abend eine An- Hllhl höherer Beamten des Ministeriums für öffentliche Arbeiten nack dem Ruhrgebiet abgereist.

Papis, 12. Febr. General Degoutte ist gestern vormittag von Mainz kommend in Paris eingetroffen. Der Mainzer Bericht­erstatter desEcko de Paris" nennt unter den Fragen, die aus Unlatz der Anwesenheit des Generals zur Sprache kommen sol­len, das französische Oberkommando im Ruhrgebiet und seine Beziehungen zu den interalliierten Behörden im Rheinland. Im Leitartikel desEcho de Paris" werden jedoch daneben auch Vorschläge der belgischen Regierung erwähnt, die nach dem Blatt darauf binauslanfen, datz ein Belgier im gleichen Rang wie De­goutte neben ihm an die Spitze der Besatzungsbehörden im Rubrgebiet treten solle.

Paris, 12. Febr. Havas teilt in einer offenbar als halbamt­lich anzusehendcn Meldung mit, datz der vorgestrige Beschluß der französischen und der belgischen Regierung, den deutschen Mi­nistern den Zutritt ins Ruhrgebiet z» untersagen» weil durch ihre Anwesenheit Unruhen hervorgerufcn werden könnten, nicht be­deute, datz die allierten Behörden beabsichtigten, beim Betreten der Besatzungszone einen Passagierschein oder einen Patz zu ver­langen. Die große Zahl der Z"gangswege zum Ruhrgebiet mache eine derartige Kontrolle unmöglich. Uebrigens würde es auch nur eines Flugzeuges bedürfen, um diese Kontrolle zu um­gehen. Es würden jedoch auf Grund des vorgestrigen Beschlusses die deutschen Minister, wenn sie unbehelligt ins Nuhrgebiet hineingelangt seien, sofort nach Deutschland (!) zurückgebracht» sobald ihre Anwesenheit gemeldet werde.

Die Fortdauer der Gewalttaten.

Essen, 12. Febr. Gestern morgen ist Direktor Lattau von der Gewerkschaft .Zollverein" aus unbekannten Gründen verhaftet worden. Vorgestern abend erfolgte die Verhaftung des Berg­rats Rüssel von der Berginspektion Gladbach, weil er den fran­zösischen Ingenieuren den Zutritt zu den Gruben verboten und Auskunft über die Förderung verweigerte. Er ist aus dem be­setzten Gebiet fortgebracht worden.

Herne, 12. Febr. Vorgestern sind hier aufs neue 3 Polizet- beamte wegen Grutzverweigerung festgenommen worden. In­folge des Verhaltens der Polizei- und der städtischen Beamten usw. ist am Samstag abend um g Uhr über Herne der verschärfte Belagerungszustand verhängt worden.

Recklinghausen, 12. Febr. Der vor einigen Tagen verhaftete Redakteur Fischer von der Recklinghausener »Allgemeinen Zei­tung" ist vom französischen Kriegsgericht zu 6 Monaten Eesäng-

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